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Dresdner Nachrichten : 22.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-22
- Monat1880-09
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.09.1880
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Vr««Ivv, 1880. I«« YB, ' »« 82r! »«»«», 380l5ö «ML KW- »«»er WZ«» e »e»,cU« »lv». -Ion«»«» ,u«alrt»> »Bet« «. >««I«r «n -oin. «rltn. wie», Leipzig, «»kl, »«»««, granktur» M. - «u». W«S« w Berlin. Letvit», Wie», H»«e»«rg, yranllurl« M, MUn. che».—L«ud» <, 8». t» yranlturr »M. — «»reauxb ,.A»vaU«e«> tzeürt".—u»»»», i,»tllt«, ltoiii«» » C». in Bart». »b. Z»vrs»NA. ^ »Or »»dß. 6 Uhr anZ Vonntagl bi» VMt«Gß ^ Neustadt r — ^ Unterhaltung, Geschästsverkehr. Sörsenbericht, Frein-enliste. p „-'«'S t nur »» wachenl»«,: «». BI»tier,aI>e Nr.L »,» «,«,». «ukr. — De, «»um einer etnlpnletge» PeNtt«tle»,Ilel>LBt,e. Bl,,»!»»»» »t, «etle A> V,„. «ne «»r,»tt, tllr »,» n ich»« tt» ,e »rtchetven »ee Jnser»» «trd «tcht,»»«»«». «u»wirtt,e Annoncen» Buttrig» »»n un» unbekannten tztnne« un» "ertönen 'nterir-n «tr nur »ege» »rt>»>m»ron»»>»t«I,lun,»urch rtetmorlen »der Pisletn.ablung. Acht Gilben tolle» >b Plge. I»< Br»»« Itt, dir Mining» Nnninier »«ch «tnr» Yetiloge dlr B»lt1» Das üüiikKvseMt't von o«. nt» !» Si«IiI«»Bk-S»1r7»»,Bv SV, Xulev ckvr Kportii'kasso. Lraokkokadrstulils lauuü Ivilnvvi«v) in allen Orünneu in «ler Xiuckvrwazvn-k'ubrilc von v. «. Xönlgsßriioleerstrsssv 72, Slorltr-Flle« 4, rvvlngerstrasse 8. lllu^brationvn gratis unck traneu. (st Hs.LLeuLteiu L Voller, Dreien I t v B t » 4 » » «» »»< v » - L X p « «I t t 1 < « i»t I4i»vl>e/r«1vsrr»ir>ui. "W« Tilrkki, Zwischen henke u»o morgen wird die Aussorderung der Fivttcnkominanöaiite», Dnlcigno zu übergebe», erwartet. I» 44 iI»»>r»1t«r»Si»ruB8«r St». I. kiompto Nolürckorunb von Anxoioon au allo Aoituukon ckor >VoIk xu ^Iviuliou ttroisvn rvio lioi uv» )lvituns;8-Xx>rollltjo»0ll «oldst, olmo zo^lieltv Xodonunlioston. Xoston-Änsedl-tgo, l'roisvorxou'luiisso, Offoilon-Finmümo pwaii^. Rr. SS«. Witterung vom 2l Depllir,: Barvmeler nach Vikar vlllold, WuUIlrade iu eAdo», 8 u- 782 MM., seit geslcrn » MM, gkliiegen Thennomelrogl, n, Rcaum. l Il'i, u W„ niedc. Tench, 7 - W„ höchste I t » 72 Sloio West M»ld. Bcmülkl. Aussichten sllr den 22. September: Wenig Acnderung. ! Wt UtNlOlh, 22. Voltttfches. Dem abgetretenen Conseilpräsidentcn Freycinet hat der Präsident der Republik, Grövy, ein Schreiben nachgeschickt, in dem er dessen Verdienste um den Staat in herzlichen Worten anerkennt. Es »st Grövy offenbar sehr sauer geworden, sich von einem so bewährten Staatsmann und Genossen zu trennen. Fühlt er doch, daß Gambetta's Terrorismus vor Nichts mehr zurückschreckt. Wäre es doch wahr, was die Gambetla-Zeitungen nicht müde werden, zu wiederholen: nur das ögernde Verhalten Freycinet's sei die Ursache der Ministerkrisis und eine-Sturzes gewesen! Es ist ausfällig, daß diejenigen vier Minister Frankreichs, die für eine schonende Behandlung der katholischen Orden stimmten: Freycinet, Jauröguiberry, Tirard und Ferry, Protestanten sind, während die drei Minister, die auf ein scharfes Vorgehen gegen die Mönchs- und Nonnenkloster drängten: Constans, Cazot und Farre, der römischen Kirche angehören. Freycinet war so weit gegangen, sich in Verhandlungen mit der päpstlichen Curie einzulassen und jene bekannte, jetzt als ungenügend bezeichnete Unterwerfungs- Erklärung zu vereinbaren. Die katholischen Minister hingegen heischen nicht die Unterwerfung, sondern die Auflösung der Klöster Sicher erscheint zunächst das Eine, daß die geistlichen Genossenschaften Frankreichs zu allernächst die Kosten dieses Rücktrittes Freycinet's zu tragen haben werden und daß bei der Aufregung, den das hcftige Vorgehen der künftigen Regierung und die stürmische Auflösung der Klöster erzeugen muß, Frankreichs innere Verhältnisse in Schwierig keilen gerathen, die ihm die Beschäftigung mit der äußeren Politik als gewagt werden erscheinen lassen. Drücken die Zeitungen nur einigermaßen die Stimmung eines Landes aus, so hätte man auch trotz des Sturzes eines Friedensfreundes, wie Freycinet, sich keiner kriegerischen Politik seiten der Franzosen zu gewärtigen. Ausnahmslos betonen alle Blätter das tiefe FriedenSbedürsniß Frankreichs. Das ist wenigstens eine freundliche Seite des großen Ereignisses. Die Diktatur Gambetta's birgt aber auf alle Fälle große Gefahren. Seine Allmacht ist den Franzosen bereits so geläufig geworden, das sie mit ihr als einer bekannten Thatsachc rechnen, d. h. sie verspotten Millaud'S geistreiche Feder bringt im „Figaro" von ihr folgende amüsante Schilderung: Im »l Mange war nur daS Cbaov und Gambetta Gambetta schuf die Republik in sieben Tagen; 2> am ernen Tage sctnif er die Prä'ekten und die Beamte»; 8) am zweite» Tage scvuf er den General Farre: 4> am dritten Tage sagte er, eS werde die Amnestie und eS wurde die Amnestie: 5> am viertel- Tage schul er das Journal die Rvpubligue Franc-alle; i>> am iüMte» Tage, da er sab, day La Röpndliguc Franeatie sich lanawciite. nabm er ibr eine Rippe und auö dieser Rippe selmi cr die Pelnc Röpubligue Framalle; am sechsten Tage schuf cr Herrn de Freycinet und machte ib» zum Äabinetöchcs: am siebente» Tage sab er. dak sein Werk gut war und richte sich in Bille d'Avrav a»S: i>> vorder sagte er zu Freycinet: Diese Republik, worin du lebst, Ist mein Paradies. Du wirst seiner mit einem gutem Gchat tc genießen. Du wirst darin meine Bttehle audtayrc», daS ist die Dekrete vom 28. März. Hier iotgl eine Schilderung dcö Zer wilrinlssrs diS zum Sturz Frevciuct'ö und Punkt 20» und Freycinet slob auö der Geseliscyait der Mensche». Er ging ln die Pyrenäen und lebte mit den Gemsen und de» Bären: 2l> er lebr« sie, aus dem Seil zn tanzen und sied zwischen dem Klerika- llSmutz und dein RadikaliSinug im Gleichgewicht zu batten. Da-Auskommen Gambetta's tst namentlich deshalb so verdächtig, weil er kein Bedenken trägt, mit dem Unruhestifter Gladstone am Sturze der Türkei zu arbeiten. Die Zertrümmerung des Ottoma nenreichc» ist daS ausgesprochene Ziel der Gladstone'schcn Politik Die Türkei soll europäische Cioilisation annehmen, verlangt der englische Minister, oder aufhören zu existircn. ErstcreS kann sie beim besten Willen nicht. Soll sie deshalb vernichtet werden ? Wenn Europa jedem Land«, in welchem Mißwirthschast existirt, die Pistole aus di« Brust setzen und verlangen wollte: „Entweder führst du Augenblicks gewiffe Reformen ein oder du hörest auf zu bestehen" so hätte England vor Allem Ursache zu zittern. Es giebt in Europa kein Land, in welchem eine solche Unsicherheit der Person und des Eigen thum« «xistlrt, wir die zu dem Bereinigten Königreiche gehörend» Insel Irland. Da» Brigantaggio, daS tn »Neapel und Sicilicn heimisch ist, wird weit übertroffen durch die agrarischen Verbrechen, die fort während von der Smaragdinsel gemeldet werden. Der englische Lord darf sich nicht ohne starke Bewachung aus der Landstraße erblicken taffen; selbst inmitten einer Leibwache trifft ihn nicht selten die hinter einer Heck» hervorgeschossene Kugel eines Unglücklichen. ES giebt in Irland seit Jahren einen förmlichen Bürgerkrieg der Besitzlosen gegen die Besitzenden, der Pächter gegen die Gutsherren, der Eingeborenen gegen die Eingewanderten. Die Regierung wird von geheimen, weitverbreiteten und mächtigen Feinden angegriffen und ist ihnen gegenüber ohnmächtig. Wer zur Regierung hält, wird eingeschüchtert ; Pächter«, die ihren Pachtzins zahlen, wird da» Vieh getödtet oder verstümmelt und hilft da« nicht, vollsircckt man an ihnen oder an Familienglicdern selbst das TodeSurtheil. Ganze Be- völkerungStheile wüthcn gegen einander. Warum schafft Gladstone nicht Ordnung bei sich zu Hause? Die Zustände in Irland sind eine Schmach für England, und wäre nicht die Heuchelei der Haupt charakterfehler der Briten, so müßten sie erröthcn, wenn sie das Wort Irland hören. Gladstone sagt: die Türkei hat Zeit genug ge habt, Reformen einzuführen — da sie daS nicht that, hat sie kein Recht mehr zu leben. Nun denn, England besitzt Irland seit 7 Jahr hunderten und ist dort noch nicht heimisch, es knechtet die Insel und verwahrlost sie aus'» Gräulichste. Die Türken mögen sein, wie sic wollen, aber Duldung gegen andere Religionen zeichnet sie aus. Sie gönnen dm Christen und Juden ihr Leben und lasten ihnen ihren Glauben. Di« Engländer aber behandelten die katholischen Irländer, als wenn sie nicht cxistirtcn, theilten das katholische Land in angli kanische Sprengel. Pfarreien und Bisthümcr ein. beschenkten sie mit den Kirchengütern des Landes, ließen dem Volke Nichts zum Unter halt seiner Kirche, sondern nöthigten es noch zuAbgabcn für die angli kanische. Ein ähnlicher Unsinn ist, wie die „Nat.-Ztg." meint, der ivir hierbei folgm, nie und nirgends begangen worden. Die Noth und das Elend, ln welchem England die armselige Bevölkerung Ir lands, die „Lehmhüpfer", wie sie der stolze Brite höhnend nennt, erhält, der Hunger und die Krankheiten, die dort herrschen, sind ebenso viel Anklagepunkte gegen England. Die Bevölkerungsziffer ist durch Entbehrungen und infolge des nichtüwürdigen Aussaugungs systems der Engländer wesentlich zurückgegangcn. Die Auswande rung hat sie außerdem geschwächt, so daß sie von 8 Millionen auf 5 sank. Es ist unrühmlich, wie wenig sich das reiche England um seine arme Provinz kümmert. Um die Leiden der Balkanchnsten erhebt Gladstone fortwährend ein heuchlerisches Lamento, kehre er lieber vor der eigenen Thür! Ist ein solches Reich berechtigt, Europa wegm der Zustände in der Türkei in unabsehbare Wirren zu stürzen? Noch ruht in meilen- langcr Ausdehnung im Hasen von Ragusa die europäische Flotte. Ihre Admirale besuchen sich gegenseitig und lassen ihre Kanonen un unterbrochen salutiren. Die Flotte ist in einen ununterbrochenen Pulvcrdampf gehüllt: reißt der Nebel, so erblickt man eiserne und hölzerne Kolosse aller Typen und verschiedener Größe; die Flaggen von 6 Admiralen wehen an den TopS, die riesigen Banner der Groß mächte flattern malerisch an den Gaffeln; die Offiziere tafeln viel miteinander und unternehmen Ausfluge zu den Riesenplatanen Dalmatiens. Nunmehr hat Lord Seymour den Oberbefehl über nommen, die Frist zur Räumung Dulcignos sollte heute ablausen. Inzwischen soll der Pforte eine abermalige 8tägige Frist verheißen sein, wofür sie den scharfen Protest gegen die Flotlendemonstration unterlassen hätte. In diesem Proteste hatte der Sultan ausgesührt, daß das aktive Eingreifen Europas große Gährung bei seinen Unter lhanen erzeugen und Unruhen in der europäischen wie asiatischen Türkei Hervorrufen müßte. Welche Instruktionen, fragt die „Kölner Zeitung", hat der deutsche Admiral? „Was mag wohl Deukicylanv bewegen, fort und fort zur Vernichtung der Türkei bcizutrugen? Zumal nach einem Worte Bivmarck'S der Orient für Deutschland nicht so viel Inter esse» berge, um die Knochen etueö einzigen pommcr'schcn Grena diers daikr-zu riSkreu. Wenn die Türkei inttitärtsch rui- ntrt werde, so bedeute dlc« die »> > lltärtsche Schwächung Oesterreichs, deö einzigen Bundesgenossen Deutsch lands. „BIS jetzt", ichlleßt die „Kölnische Zeitung", „sind leider die Bestrebungen unserer Politik nicht daraus gerichtet gewesen, den Leuten, welche die Türkei vernichten wolle», entgegen zu arbeiten. Die Febler der Iabre und I"77 rachen llcl' ichwcr. Man geilere es ein und lasse tle Diplomaten Ebre nicktt böber stehe», als die Wcbttallrt der Völker; man kassire die uu- icligen Beschlüsse wegen Griechenlands dadurch, daß man der lraiizöllschen und englischen F-ttkte die Ebre der Demonsiration allein überläßt. Wir dabcn keinen Grund, selber eine Markt zu schwachen, deren Hille wir bei dem ersten Anlasse brauche» könn ten, der unsere geschworncn Feinte gegen unö kübn mache» würde." Dicsc Flotlendemonstration ist, trotz des Hohns, mit dem die Türkei Europas spottet, eine der widerwärtigsten Affairen. Eine herrliche Kulturausgabe, eine friedliche Stadt, die gar nicht zu Mon tcnegro will, mittelst Kanonen zusammenzuschieben! Die Niederlage Laskcr's in Magdeburg gehört zu den wenigen erfreulichen Ereignissen im Vaterlande. Schon Frankfurt ließ den gemeinschädlicben Mann fallen, jetzt hat auch Magdeburg, das cr ebenfalls im preußischen Landtage einmal vertrat, chm wieder den Laufpaß gegeben. Und dieser Tritt war so kraftvoll, daß er Herrn Lasker über die Alpen wirbelt und das Gebrauchen eines Aufent halts in Italien angezeigt erscheinen läßt. Es hat LaSker'n Nichts genutzt, daß der Oberbürgermeister von Berlin es als eine „Ehre" für Magdeburg bezeichnete, sich von Lasker vertreten zu lassen. Maadeb»i-a bat ficb für diese Ehre bedankt. Wohl bekomm's! »tenrnr -petrululiiine „er „Lrlsei«" !XocN»»nnrn." Frankrcicli. DaS Organ der radikalen, nicht sozialistischen Parici, der „Rappel", crklärk bezüglich Freycinet s: Sei» Programm bezüglich der äußeren Politik muß blelbcn. Das Land will Frieden und muß ibn baden. Die radikalen und soziallslllchen Organe dränge» Gambcttg. cin Kavi»ct zu bilden, iedeo andere Kabinet bedeute nur eine Verkleisterung. Gambetta werde das Ausland nicht mebr erschrecken. a>S seine Kreaturen, die er. wie man lebe, ein- und adictzt. Der..Evenement' ver langt vom neuen K ibinet keine reservatio mentalis, welche Frcy- c net zum Falle brachte. Der „Intraniigeant" findet die Atiaire seines Mitarbeiters Pain wichtiger als die Mknislcrkrlle. Pal» sagte bei der EntbüUung der Tb>erS-Ltalue in Saint Germain: Im Namen vvn llü.'giu massacrirten Patrioten des Iadrcö IK7I. im Namen der massacrirten Frauen und Kinder prolellire ich als Republikaner unv -Patriot gegen die Apologie der Massacre und die Errichtung einer Statue für den Massacreur. Frankreich. Gambetta verwahrt sich gegen den Vorwuri. dlc MinistersiilS bcrvbrgcru'en zu haben. Carnet übernimmt de» Ackerbau, Gert den Unterricht, sallö Ferry Minister des Aeußeren wird. Paris, 21. September Alle Morgenbkätter sprechen sich für die Aulrechtcrhaltung der bisherigen friedlichen Polittk anö; einige verlangen dle vorzeitige Elndcrulung der Kammern; doch scheint dlc Elnberuiung derselben biS letzt unwahrscheinlich zu sein. Unmittelbar nach Konstituirnng deö Kavinciö soll cin sehr fried lich gehaltenes Rundschreiben an die Vertreter Frankreichs im AuSlande gerichtet werten. Nußland. »Nach dem Petersburger „Herold" soll Kaiser Wildclm nach Bekanntwerkcn von VarnbillcrS Rede gesagt baden: „Damit erwies mir Varnbüler einen «echt schlechten Dienst. ES tst schrecklich, wenn Leute, dlc einmal Diplomaten waren, sich noch immer anstelle», alö ob sie aus der Höhe der Sttuatlon stehen." Amerika Der am 18. d. M. nach Liverpool abgcgangene : Dampier ..Aliatla" ist nach' dem Newvorter Haie» zurückgekchrt. : da an Bord desselben eine Erploston durch Koilengas und dar- , ans eine Feuersdrunst siattgcsnnde» bat. - Geiler» wurden dem Ncwyolkcr Getrell-emarkt 5,i?.c,<««-> Bulbclö Weizen unk ' Bulbelb Maiö zugrlttl rt die größten Ouanlitäte», welche bisher - an cmcm Tage eingetrosien. l Slrrinier Börse vom 21. September. Heute atb- , mete ktc Börie wieder einmal aui unv zwar insbesondere anl . vorliegende günstigere Nachriebtc» von der polllllcbc» Gelammt >Iagc. Die Conric setzten höher eln alö sie geller»gcsck'Ioi'cn und -l dabei entwickelte sich eln ungemrln lebhaftes Geschält. Im Verlause der Börse stellte sich allerdings eine Adschwächung au» Grund von Realinckioncn ein. Die Spekulation beeilt sich natürlich mtt Rückncht aus den beständigen Wechsel ln den politischen Regionen, aus die fiele Unstcherbeit der Dinge, sich ibrcr Tcrmiiicngageinentö mit möglichster Schnelle u entledigen. Der Schluß war daher niedrige, alö cer Anfang, obgleich die Nachdörle wicter eine etwas festere Haltung aufwieS. Crcdikactlcn und Franzose» gegen gestern unverändert, ebenso Laura und Dortmunder. Sachs. Werthe mußten sich zum Tbcil meist beträchtliche Abstriche gclallcn lassen. Niedriger no- tiren Drcöbucr Bank um 2'/«, SUckmcrschiue» um 4, Lolbrig um 2, Lauchhammcr um etwaö über 1» Hartmann unv Körner um je l Proc., Ziiniuermaun. Förster und Schönherr le um Bruckttbeile. Leipziger Credit und Sachs. Gußnahl '» bcz. ^ Procenl besser. Lcstcrrclchtsche Prioritäten gcschäslöloS und nichi besser. Lokales und Sächsisches. — Der Rittergulöbcsitzer Major Kurt Hannibal von Lüt« tichau aui Bärcnstein ist von Sr. Maj. dem Kaiser zum Ebrrn- rstter red Iol-annitcr-Ortens ernannt worden. - Der Postratb Gott getreu, bisher in ArnSbera, Ist in gleicher Cigcnschgst zur kaiserlichen Lbepposlbirckllon in Leipzig versetzt worden. - Bei der gestern stattge'undcnen Wahl der böchstbesteuerten Mitglieder des Bezirkstages iüc dieAmtebauptmannschait Dres den»N e u st a d t wurden gewählt: Rittcrgutdpachter Winkler» Heisenberg, Oberst Gral v. Holtzendorfs-Niederlößiiitz, Gerlchtö- rath a. D v. Harttmann-Blasewltz, Maler Leonhardi-Loschwitz. Oberst Gra« Vitzthum v. Cckstabt-Niederlössnitz, Rect'löanwalt Ocrtel-Radebcrg, AppellatioiiögcrlchtS« Präsident v. Crlegern- Serkowltz, Rlttergutddcsitzer Gras Brühl-SelserStors und Ober- amtörichter Sckm'cinitz-Striesen. — Der »rüdere Odernppellationörath und nachmalige Reichö- gerichtsrath L cbecle ist mit einem Ruhegehalt von 54l>0 Mk. nach kurzer Anttsrung penstonirt worden. Der Falt macht unter den Juristen ziemlich bedeutendes Au'seben, doch glcbt es Nie manden. der das Vertahrcn des Präsidenten dcö Reichsgerichts, 1)r. Stmson, welcher die Pensionirung bewirkte, nicht sür völlig korrekt und als den einzig möglichen AuSgang erklärte. Man ist gespannt, welchen höheren Iusttzbeamtcn das Königreich Sachsen nunmehr alö RelchSgeltchtdrath präientiren wird. — Dem neulich von den Stattpervrdnetcn ausgesprochenen Wunsche auf baldige WIederctnbcrusung der gemischten Deputa tion zur HSeratdung der Stclorm der städtischen Anlageerbebung hat der Stab tratb wllttabrtet. Auch hat der Ratb den Stadtverordneten die Stlstung, urkunde bezüglich des von Ihm ln der Sitzung vom 7. April d. I. zu Cbren Gottstied Semper - mit einem Kapital von At.ollO Mark zu grünten beschlossenen Rell'esttpeiikiuwS sßp an der diesigen Akademie der Künste auS- gebildete Arä'ilcklen zur Mitv.llzichung vocgelegt. — Die i'Ür behördliche Zwecke eriolgten baulichen Veränderungen und Ein richtungen Im Kommungrundslück Schellelstraße 5 haben einen Gcsammtkoslenauiwand von 14.20« Mark verursacht. Der Auf wand war ursprünglich »ur aui 7t>5« Mark veranschlagt; die Mcbrcinsgabc bedingte sich durch' notbwenbigc umtünglicve Neu- berstcllnugen. — Für daö aui dem städtischen Areale an dcr Hol- bcinstraßc hinter der I. Bczirksscbule zu errichtende Schulgebäude bat der Rath nnnmebr die Pläne und dle Gcsammtkostrnsumme von rund 2«8.'.»0« Mart genehmigt. — Die Amköenlsetzung dcö Herrn Bürgerschultlrektor Beyer In Reichenbach I. V., welche den allgemein geachteten Mann tn den Tod getrieben bat, hängt möglicherweise mit terAnnahme zusammen, aitz habe er s. Z. den „Dresdner Nachrichten" Mit- lbeilnng über gewisse Amtshandlungen dcb BezirktzschulinspektorS Seit mann in Plauen i. V. zngchen lassen. Wir erklären hiermit, daß der Vervstchenc vor der diesbezüglichen Hauptver- Handlung vvr dem hiesigen Schöffengericht mit der Redaktion der .Dr. Nackw." in keinerlei Verbindung, weder »christlich noch münd lich, getreten Ist. Ei» nach jener Hauptveihandlung an einen unserer Herren Redakteure gerichteten Brici deö Herrn Direktor Beyer schließt die weitere Annahme auö, alö habe er lene Mit welt nng auch »ur angeregt. Jene Millheilung »and Ausnahme, weil wir die darin erwähnten Amtshandlungen des Bezirköschnl- inspeklorö Seltmann nicht sür pädagogisch richtig hielten: west wir der Uehcrzrugung waren, daß durch dieselben die Disclplln in der Schule wie die Beru'S'reudigteit der Lebrträite leiden müßten. Wir hielten cö iür unsere publlcistische Pflicht, diele Ucberzcngung auczusprecken. CS handelte sich sür uns lediglich um dle Sache; dt- - uns übrigens vollständig unbekannten — Personen wurden In dein bctr. Artikel gar nicht genannt. Wa geschab? Der Bezirtöschullnspetkor Seltmann verklagte «nier» Retakteur, sowie den von uns namhatt gemachten Sinlenver lener Mittheilung, weil dieselben „wider beslereS Wtss e WTHat- sachen behauptet batte», welche Seitmann in der öffentlichen Mei nung herabzuwürtigen geeignet erscheinen". Diese Anklage er wies sich alö unrichtig. Daö Gericht konnte nicht umhin anzu» erkennen, daß die behaupteten Thaisachen der Wahrheit entsprä chen; eü konnte also keine Rede davon lein, daß diese Thatsache« wider besseres Wissen behauptet worden wären. Trotzdem wurde wegen Beteiligung an» eine Geldstrafe erkannt, nachdem der Amkdanwalt u. A. anSgelührt batte, daß zwischen den Zeilen die beleidigende'Absicht heranözulelen sei. Die Verurtdrllten haben daS Rechtsmittel der Revision eingelegt. Jedenfalls Ist dieser unglückselige Proceß, denen Folgen einen geachteten Schulmann zu dem gemeldeten traurigen Schritt vcranlaßte. aus daö Tiefst« zu beklagen. - li. Vaterländisch« Relie-Elntrücke. Dle sämintlichrn Landwinde deö oberen Erzgebirges sind mit ihre« diesjährigen Ernte sein msrtcden, da die Nässe im August ihrem drei Wock en später reffenden Getreide weniger Schaden brachte, während nun zur eigentliche» Erntezeit fick' prächtiges Wetter kinilcltte und AUcS trocken herein kam. Leider zeigt sieb doch wieder bei der Kartoffelernte die schwarze Krankheit und ist an manchen Stellen kaum dir Hälstc davon verschont geblieben. Vergeblich stetst man sich allerdings dier oben nach Odttbäumru um, dagegen gedeiht die bochresthe Vogelbeere ggnz ausnehmend und lockt so manchen losen Ziemer herbei, den kann bei »einer leckeren Mahlzeit baö töttllä c Blei etneö Gebirglers erreicht. Von Aimabcrg 'llbltc mich tbeckS die Bahn, thcllS eine überaus wackliac Prlvatposikutiche über WIelcnbat und Wollenstem nach Maricuderg, Beide erstgenannte Orte vabe» HcllaueUcn. deren Warme des ö« Grad st der CarlSbader am nächsten kommt. Eine wstkromauwct'c, dlcistbewaidcte, aber wieder mtt du tlgen Wiele» dulchslock'kcuc Gegend wird hier von der Flöha Wciperter Babn in den kühnsten Windungen blS zum mindest zulässige« NadinS von 17« durchschnitten, immer an den Ulcrii der Zschopau eistiaiia, welche dis Flöha von ist Brücken überschritten wird. Von den Höhen de! Woikcnstcin eröffnen sich prachtvolle Blicke ln daS ttcte, schluclstartige Thal. Dickst bei der Bahnhoistation hat sich Buchhändler Spamrr aus Leipzig eine elegante Vista
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