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Dresdner Nachrichten : 29.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-29
- Monat1880-09
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- Dresdner Nachrichten : 29.09.1880
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Vr«xl«v, 1SS0. »NM». ^ ^ . »«k»nrt«.,.. 4s- n» vkkiin. L«t»»i«. Ml«», tzrankfurt, M„ «tün. A«»»« t 8». in kirailllu» «nreaur d, ..An»«»»«», —ll»-»», vnlllor »<!«. i»V,rl^ Hagekkatt für Politik, Auterhaltiing, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremdenliste. W. ^»dr8»vr. '"'"»-»L'S ««»l», ,«,«»«^ »»«mir«,, »»n un» undelannlenylrm», und vkrinnkn «ui«clr»u «i, nur»«»«« Krtei»arsen ,»r« Prltetu^»,»«. X» «N»e» iollr» t» »IZe. I»- iernM >»' dt« «»nt»»».»»«««» WijO "VW Gnaland. Der Kohicnvvrrnlb. welcher bereits tn die „Ll- vadia" veriaven worbe» war. ilt wieder anögeschifft worden. Die Taucher umeriuchcn de» Kiel der Aaät. Die londoner Nibt- Usten solle» die Existenz der Verschwörung zugestanbcn und ihre Bekannten tnEng'anb benachrichtigt babc», daß cd gesährlich sei, an Bord der „vivatia' zu fahre». — Srngesichlö der Lage im Orient und Irland iolle» mehrere cinslußrelchc liberale Mitglieder bei der Regierung daraus dringe», daß taö Parlaincnt iui S!o. vembrr wieder einberu'c» werde. Ungarn. Unterhaus. Lio-a erklärte. die Regierung sden- tlftcire sich durchaus nicht mit der aniiicmftische» Bewegung. Blöder leie» der Regierung »ow keine Statuic» dev ankiicmi. tischen Vereins zur (ssenchmiaung vorgclegt ivorte». Falls »ach Italien. Garibaldi und Menotti Gorlbald« demissionirten alöDepnlirtc und erklärten, sic wollte» nicht an der Gesetzgebung in einem valide tdeiinelnnen, wo die Freiheit mit Füßen getreten und das Gesetz nur angewentct wirb, um die Freibeit der Je» suite» und anderer Feinte die Italienische Freiheit zu schütze». Veranlassung hierzu soll eine dem Schwiegersohn Garibaldis, General Canzio, zugestclite Gerichtölntimalio» sein, die über ihn verhängte Freiheitsstrafe anzutreten. Fassung der Staturen derZweck deö Bcrcinö sei, zwischen den vctschlcdenen Klasse» der hlatioualltälen und CvnftssionenZwtstig- lcsten hervorzurulen oder mit den LandcSgcietzc» in Widerspruch stände. würde die Regierung ibre Gcnchinigung versagen. So ^SLiäövL-l'lieatsr. Hou« (xiltikk tür <Uo xrrnro Laittou) 10 Ltüclr kbr l'arausllos« 20 ?Lr^w,l 15 LIK.. 1. XtMjr 0'ribüvo 15 LUr.. 11. K»nx ttulko» !Ü »»r. S0I'f..8jt»- I>Lilorio 12 »1^.. U. «Ln»? 1 rll-üno 10 LUr.. UI. IL.og ttulttoll 7 LNc. 50 ?f. Uovtt »iml ILxNel» ln dsu Vormiltoxvvtunät'v von 10—Z vdr u,<j Uaed- witd»tk von 4-0 Uu» im Iturenu <1e« IlHttläeur-Hiektertt, ^irouosttlmgv 42. ru lrulivu nnä vrerüsn äort, uuek Vorwerltunxeu kür LUIst» tn L.'wp1»vss 8SU0MMV0. lange aber die Bewegung aut retn tberretischem Gebiete bletbe. reiche die Presse alS Gcgenwaffe aus. Serbien. Der Fürst von Bulgarien trifft am 5. Oktober lu Belgrad ein. «r. S7S. «Ittcruag vom 24. Skpwr.: Barometer na» VSkar viiold.Wllllstrakk IS ,Abdr.«It.)> Aussichten für den Lg Sevteinber: Keitweile neblla sonst 77!« gcltk!« .4 MM. gc,liegen Thrrmoitt-lrogr. a.vicaum.: Il'/.-L!., ntcdr. .Vnre.n r.,, M r«,nv. 8°LI., hSchstc I» »W Nord-West.Wtnd. LcEil. i Kemrich heiler, trocken, an erponillen «Lteuen vlachlirost. Mittwoch, M. September. PoltttscheS. Noch einmal wurde das Trauerspiel von Dulcigno abgesagt. Alle Schiffe deö europäischen Panzergcschwaders halten zur Abfahrt klar gemacht, da kam Gegenbefehl, dieHcldcnthat wurde aufgeschoben. Also das bekannte: Ordre, Conlreordre, Deöordre. Die Unordnung, di« Störung der allgemeinen Staatenordnung wird schon Nachkommen. Man führt zwei Gründe für den Aufschub an: die von den Admiralen vorgenommene Recogno-cirung der albanesischen Gewässer soll ein späteres Auslaufen räthlich haben erscheinen lassen; wahrscheinlicher aber ist es. daß es dem braven Fürsten von Montenegro an der nöthigen Courage fehlt, Dulcigno den Albanesen mit Gewalt zu entreißen. Die Albanesen weigern sich, gegen die regulären türkischen Truppen zu kämpfen, die im Distrikte von Dulcigno stehen; diese würden, fürchten sie, während sie, die Montenegriner, gegen Dulcigno vorrückte», ihnen in den Rücken fallen. Ueberhuupt solle daS Bombardement dieser Stadt durch die Flotte den Anfang machen. Admiral Seyniour scheint sich doch von einem Nest Schamgefühl haben leiten lasten und lehnt den Vortritt ab. Es hängt also von dem Grade des MutheS, der in der Brust des Häuptlings der Schwarzen Berge seine Spannkraft übt, ab, was Europa thut oder unterläßt in einer Frage, wo die Ruhe eines ErdtheileS, Ehre und Völkerrecht gleichmäßig auf dem Spiele stehen. Führen die letzten Versuche, mittelst diplomatischer Unterhandlungen die friedliche Räumung Dulcignos zu bewirken, nicht zum Ziele (wie dies vorauszusehen), so ist die Kriegsfurie entfesselt und Europa verrichtet die Memmenarbeit, eine Stadt, die an Vaterland und Religion treu hält, in Grund und Boden zu schießen. Die Albanesen richten sich auf das Aeußerste ein. Sie haben einen mehrfachen Gürtel von Verschanzungen um Dulcigno gelegt. Ihre Positionen auf den Dulcigno beherrschenden Höhen von Mazura sind von der See au» deutlich sichtbar und sollen im wirksamen Geschützseuer der Schiffsbatterien liegen. Die Bewohner haben Dulcigno bereits zum größten Theile geräumt. Ehe ihre unglückliche Stadt von Europa in einen Trümmerhaufen verwandelt wird, verknallt die Flotte in Ragusa fortwährend Pulver zu allerhand Ehren Admirale unter einander. Außerdem feiern die Russen ununter Krochen ihre eigenen Feste, wobei die Errettungen des Kaisers Alexander von einem der vielen Attentate eine große Nolle spielen. Aus Eourtoisie müssen dann die Schiffe der anderen Nationen allemal je 21 Schüsse lösen. Das ließe man sich noch gefallen, wenn Europa nicht das Entgegenkommen gegen die Russen so weit triebe, sich an einem barbarischen, völkerrechtswidrigen Gewaltakt zu betheiligen. Denn darüber ist wohl kein Zweifel erlaubt: durch Bombardement einer türkischen Stadt treten die Großmächte ohne AriegSerklärung in den Kriegszustand mit der Türkei. Die lOtägige Frist, welche der französische Minister Consta»s den geistlichen Orden gewährte, nähert sich ihrem Ablauf; dann soll eA aber an die Auflösung gehen. Den Beginn wird ein Kapuziner kloster in Pari» machen, da» jedoch nicht mehr als 11 Insassen zählt. Man darf die technischen Schwierigkeiten, die sich einer gleich zeitigen Räumung zahlreicher Klöster und Klosterschulen in den Weg stellen würden, nicht unterschätzen. An manchen Orten, z. B. in Nante». Renne», Postier», Orleans, Rouen re, sind diese Institute so massenhaft vertreten, daß die ganze Polizei kaum ausreichen würde, um auf ein Mal gegen sie vorzugehen. Ferner muß man doch auch, wenn man die kongreganistischen Schulen schließt, der Bevölkerung für ihre Kinder anderweitige UnterrichtSgelcgenhciten bieten, die nicht im Handumdrehen geschaffen werden können. Die römisch« Kirche hat sich eben in Frankreich einer ganzen Anzahl von EtaatSaufgabrn bemächtigt, aus denen sie nicht ohne Weiteres zu beseitigen ist. Sie war bi» vor Kurzem die erste Macht in Frankreich, dessen innere und äußere Politik und gesellschaftliches Leben sie beherrschte. Der Vatikan setzte die Minister Frankreich» ein und stürzte sie, die Ultramontanm hatten die Mehrheit in der National versammlung, sie besetzten die höchsten Stellen im Heere, in der Justiz und Verwüstung mit ihren Anhängern, sie vergaben die reichen Mitgifte an die Ihrigen, sie regierten in der Schule und commandirten den höheren, mittleren und niederen Unterricht. Ihnen den Volksunterricht zu entwinde«, wird daher eine hart« Nuß für das jetzige Ministerium sein, obwohl die öffentliche Meinung Frankreichs nicht in dem Grade Partei für die Klöster nimmt, wie der päpstliche Stuhl wohl hoffen mochte. Dem Papste macht übrigen» die Rebellion in seinem eigenen Lager schwere Sorgen. Durch die Enthüllungen de» belgischen Bischofs von Tournay, Dumont, hat dir staunende Wett erfahren, daß e» unter Umständen mit dem unbedingten Gehorsam der Kirchenfürflen gegm den Papst gar nicht so bestellt ist, wie sie bisher annahm. Der Erzbischof DechampS von Mkcheln setzte den strikten Befehlen dt» Papstes, im Streite mit der belgischen Regierung in der Schulfrage Mäßigung walten zu lassen, offenen Ungehorsam entgegen. Er verhängte, trotz des gegrntheiligen Befehl» de» Papste», über alle Staatsschulen dm großen Kirchenbann und der Papst war schwach genug, sich die Re bellion de» streitbarm Kirchenfürstm gefallen zu lassen. Dieser Vorgang ist unendlich lehrreich für alle Staaten, die mit dem Papste sich auf Unterhandlungen einzulassen die Gutmüthigkeit besitzen. Selbst wenn dieselben zu einem Ziele führen, hat der Staat keine Garantie, daß die Bischöfe die Weisungen de» Papste» auch respektirm. Die gesetzliche Regelung der Arbeitervcrsicherung ist gewiß ein Unternehmen, dem alle Verheißungen besserer Zeitm zur Seite stehen. Aber da» deutsch« Volk wird gut thun, die Augen recht weit offen zu haltm, damit nicht unter dem Vorgeben einer humanen Verbesserung der Lage de« Fabrikarbeiterstandes sich Uebelstände eknschletchen, die weit schlimmer sind, als die jetzige Ungewißheit vieler Arbeiter über ihre Lebenslage in Fällen der Arbeitsunfähig keit. Selbst die wirksamste Versicherung der Arbeiter für Todesfälle, Invalidität u. dergl. schafft nicht alles soziale Elend aus der Welt; umsomehr hüte man sich, an den bestehenden Garantien zu rütteln. Zu dieser Mahnung aber veranlaßt die Denkschrift, welche der jetzt vielgenannte Commerzienrath Baare über daS Arbeiterversicherungs wesen im April d. I. abgcsaßt hatte und die den Anlaß zu seiner Berufung zum Fürsten Bismarck bildete. Das jetzige Haftpflicht gesetz hat gewiß seine Schattenseiten, so z. B. ist die Ausdehnung der Zeit, binnen welcher nach einem Unfälle in einer Fabrik Arbeiter eine Klage auf Schadenersatz einreichen können, auf 2 Jahre zu weitgehend und schädlich für die Fabrikanten. Wenn man aber bis her von einer Reform des Haftpflichtgesetzes sprach, verstand man darunter außer der Abänderung der Beweispflicht seine Ausdehnung auf andere Gewerbe, bei denen erfahrungsgemäß die meisten Töd- tungen und Verwundungen Vorkommen, namentlich also aus das Bau handwerk und die Landwirthschast. Statt dessen schlägt Herr Baare vor, man solle die Industriellen von der ihnen gesetzlich auserlegten Haftpflicht ganz oder doch bedeutend erleichtern und dazu Alters- versocgungs- und Pensionskaffen cinrichten. Und zwar solle die Schadenersatzpflicht zu r/g de» Arbeitgebern, zu l/z den Arbeitern selbst, zu i/g — den Gemeinden zufallen. Das heißt denn doch die Großindustriellen auf Kosten der Allgemeinheit entlasten. Wenn jetzt durch Nachlässigkeit oder Geiz eines Jndustriebarons eine An zahl Arbeiter Leben oder Gesundheit einbüßen, so hatte dieser für den Schaden aufzukommen, soweit dies möglich. Diese Pflicht nöthigle ihn, die für Leben und Gesundheit seiner Angehörigen zweckdienlichsten Fabrikeinrichtungen zu treffen. Entbindet man ihn der Ersatzpflicht zu */<,, so steht naturgemäß eine Häufung der Un- glückssälle bevor. Alle Beamte, Lehrer, Privatleute und Gewerb- treibende aller Art sollen also die Fahrlässigkeit oder die Habsucht eines Fabrikanten aus der Gemeindeknsse mit bezahlen und sogar die Arbeiter auch! Ein solcher Vorschlag ist absolut unannehmbar. Lieber keine gesetzliche Regelung der Arbeitervcrsicherung, als nach solchen Grundsätzen! Hört man gar noch, daß der Reichstag zunächst noch 80—100 Mill. neue Steuern (1? Mill. Erhöhung der B^au-, je 15 der Branntwein- und Zuckersteuer, 20 Mill. eine neue Börsen- «ed nnw'Wchchruer md abermalige Erhöhung der Tabaksteuer) bewilligen soll, damit ein späterer Reichstag ein solches gehässige» VersicherungSgesetz erlassen könne, so könnte es Einem vor einer solchen pomphaft angetündigten humanen Sozial gesetzgebung grauen. Am richtigeren Ende faßt man das Ding an, wenn man, wie Fürst Bismarck der Handelskammer in Plauen mit theilt, einm volkSwirthschaftlichen Senat einsetzt, dem alle derartige Maßregeln zunächst zur Begutachtung unterbreitet werden. In einem solchen hätten aber nicht bloS Vertreter der Großindustrie, des Han dels, der Landwirthschast und der Verkehrsanstaltcn, sondern auch des Handwerks und schlichte Arbeiter selbst ihren Platz einzunehmen. Neueste Telegramme Ser „DreSvner Rackrtiliten." Berlin, 28. September. Morgen kcbrt Prinz Heinrich von seiner Reise um die Welt zurück. Der Kronprinz unv die Kronprinzessin begeben sich zu seinem Emplange nach Kiel. Die A»kun«t tcö prinzllchen Secsabrcro in Berlin erfolgt am Don nerstag «rüb. Italien. Der Lebrer-Eongreß in Rom, von Et) Tbcll- nehmern besucht, votirte die Ausschließung deö Religionsunter richt» In den Elementarschulen. England. Am Donnerstag Ist ein großer unbekgnnter Domplcr von dem Dampscr „Magdeburg" ans der Höhe von Portlanb ln den Grund gebohrt worden. Die ganze Mannscvcilt Ist vermutblich verunglückt. — Die Operationen gegen Dulcigno sind über Mittwoch hinaus verschoben worden. Montenegro erklärte, durch taö Auftreten Riza Paschas in Dulcigno sei die Situation verändert, es würde b:I einem Angriff nicht bloS gegen die Albanesen, sondern auch gleichzeitig gegen die türkischen Trupven zu kämpten haben, wozu eö weiterer Vor bereitungen bcvürie. Unter den Mächten finden schleunige Ver handlungen statt. Berliner Börse vom 28. Septbr. Infolge niedriger Ten- tenzmeldungcn vom Wiener Markt wichen die leitenden Papiere und zwar Ercdlt um Franzosen um 4'/» Mt. zurück. Die Gcltknapphcft trat noch süvibarer auf aiö in den letzten Tagen; wurden doch lür Prolongationen bis zu 10 Proc. bewilligt. Unter solchen Umständen konnte eö nicht lebten, b iß infolge drückenden Angcdoiö die rückläufige Bewegung allgemein wurde. Man nimmt an. baß der grgenwärtlgrn Si tuation ein Börsenmanöver der großen Häuser zu Grunde liege. Zu welchem Zwecke dasselbe entrirt wurde, darüber lasien sich zur Zelt nur Vermntbungen anstelien. JedeniaNS erscheint die jetzige Lage unnatürlich, wenn man erwägt, daß noch vor wenig Monden Goldüberfluß vorhanden war. Man hofft, batz der Ultimo eine Klärung bringen werte. Mechselkourie waren wieder niedriger. Renten »olgten der RückwärtSbewegung zwar lang sam, aber sie solgen. MelchSanielhe etwas gewichen, während Sächs. 8proc. Rente eine Kleinigkeit anzogrn. Urgaklsche Golvrente niedriger angeboten. Von Banken verloren DlScvntogrseNschaft 2, Dresdner Bank ca. 1',v Proc. Sächsische Wertve fast durchweg etwas niedriger. Bruchihetle gewannen nur Chemnitzer Bank verein und Hartmann. Lokales und Sächsisches. — Inden RcksevISposittonen der königlichen M a i e- »äten ist in letzter Zeit eine Abänderung eingetreten. S. M. der König trifft von den steirischen Jagden nicht schon am Don nerstage. sontcrn am 10. Oktober hier ein. ES sicht noch nicht fest, ob er seine erlauchte Gemaditn nach Strcla am Gardafte bc- glcttct; scbeniallo aber »oig, Se. Mascstät der Einladung deö deutschen Kaisers, der Elmrethung deö Kölner Domes beizuwoh- nen. Gerate diese Reise nach Köln hat die ursprünglich proiek. tirte Reise deö KönigSpaareS nach Italien abgcändrrt. Die ultramontanen Einflüsse, weiche unsern König abzuhaltcn ver suchten, der Einweihung einer der herrlichsten Kirche rer Eb iften- helt beizuwobnen, sind also erirenltcherweise rriolgioS geblieben. — Der Obcrstlicutcnav.t Baum garten ü lu suilo bck> kgl. sächs. 4. Jnsgntcrie-Rcgimcntö Sir. 103 und Linienkommis,ar ist zum Obersten ernannt worden. - Herr Oberbürgermeister Ile. Stübel ist gestern wohl behalten tn Rom eingeiroffen. Er gedenkt den größten Thell sei nes Urlaubs in der „ewigen Stadt" mit dem Studium ihrer Kunstschätze zu verbringe». — Abermals haben Lehrer und Schüler Ferien. SS sind die Michaelis-, häufiger und richtiger Kartoffcliericn. Letztere Bezeichnung deutet aui Ihren Ursprung. Die Kinder aus dem Lande werten In dicier Woche zum Kartoffelauömachcii verwendet unv da mögen die 8 Tage Schullchluß recht zweckmäßig sein. Ander» i» de» Städten. Hier glcbts höchstens Kartoffeln zum Essen, aber nicht zum AuSmache» und die Woche Unterbrechung tin Schulunterricht hat sich naci,gerate zu einer Kalamität her- auögebiidet. lieber die Masse und Länge der Ferien wollen wir hier keine Erörterung vcrbeiiühren. Mögen sie Lehrer unv Schüler genießen, obwohl eö nicht zu verschweigen ist. daß in keinem Be reue so viel Ferlcntage eintreken, wie tm pädagogischen. Aber ihre Vertheilung ist höchst unzweckmäßig. An sich sind häufige Ferien iür den Lcrnzweck schädlich. Jeder Lehrer macht die Beobach tung, daß nach Ablaut der Ferien die Schüler erst einige Tage brauchen, um wieder In die richtige Schnurre deö LernenS zu kommen; sie wüsten erst die Zerstreuungen der lieben Ferienzeit vergessen. Bei zersplitterten Fcrtc» gehen also so und so viel Lerntage verloren. Viel prakiilchcr wäre eö, man vereinigte die Michaelis- mit tcn HundStagö-, den sog. „großen Ferien . In der kühlen Herbsiwittcrung lernen die Schüler ohnehin besser al» in den beißen Sommerragen. Die Ferien baden namentlich aber dadurch eine ungebührliche Erweiterung erfahren, daß man setzt die Schüler nach Haute schickt, wenn der Thermometer 22 Grab Wärme an,eigt. AIS Grund iübrt man an. daß bei solcher Hitze die Kinder absolut Nichts lernen könnten. In der Praxis stellt sichS nun in einigen Schulen so heraus, daß Lehrer und Schüler an heißen Soinmertagen uni die Wette nach dem Thermometer sehen und den lieben Gott bitten, er möchte roch noch dtc Queck silbersäule um '/»« steigen lasten. Uns Aelteren sind solche Hitzeierialtagr unbekannt und wir sind bei 22' U. und darüber nicht umgckommen, haben wohl auch taö Nötbigc gelernt. Diese überängstliche Fürsorge iür die Gesundheit schlägt aber ganz tn daö Kapitel moderner IugenderztehungSniode ein. Mag sein, batz die Kinder bei 22- nicht zu viel neues Wissen tn tbre Köpft auf- nehmen - sie lernen aber Anstrengungen ertragen, nicht vor teder unliebsamen Störung sofort RettzauS nehmen, der Charakter bildet sich, wenn sie zum Ileberstehrn von Schwierigkeiten erzogen werten. In der modernen Schule sieht man aber nuhc ausS Vtclwtssen. aiö au! die Charakterbildung. In Frankreich usd Oesterreich gtcbt man zu Ostern, Weihnachten und Pfingsten kaum 2—3 Tage Ferien, dafür schließt man dort die beiden heißen Sommermonate die Schule ganz. Daö mag nicht völlig für unsere Verhältnisse passe» - aber ein Fehler ist eö jedenfalls, ln der kühlen Lernzeit des Herbstes die Schulen zu schließen und in der beißen Sommerzeit offiziell Schule zu halten unv sich künst lich wegen zu großer Hitze neue Ferien zu machen. — Im RathSvollziehungöamte macht sich neben den vorhandenen drei RathövoUzichern die feile Anstellung der bisher nur aiS Hiliövollzicher funktlonirt habenden beiden Gchtlftn nöthig. Auö der deSraib vom ersten Rathövoiizicher dem Stadt- rath vorgclrgrcn Geichättöschilderung dürften koigende Momente aUgemclncö Interesse finden. Vom I. Oktober v. I. bis Ende August d. 2. sind bei dem Vollziehungöamte 20 925 Psändungö- auiträge etngegangen und diö Ente d. Monats werden sie sich biö aus 24,0t)0 erhöhen. In l3,ll4 Fällen warb der Schuld betrag erlangt, in 1404 Fällen ward ZahiungSnachweiv oder Nachweis teS Schuldcrlasses beigcbracvt, in >046 Fällen waren die Schuldner weggczogcn, bez. gestorben und 3608 Fälle ergaben criolglose Auspfändung, während der Rest der Aufträge Ende vor. Mtö. noch unerledigt war. Aus eine Verringerung der Ge schäfte des Vollziehungöamlcö ist tn den nächsten Jahren noch nicht zu rechnen. - R clchögerlchtS - Erkenntnisse. Oer Miether eines möblirten Zimmers (Chambregarnist) begebt durch rechts widrige Aneignung eines Theiles des mitvermletbeten Mobiliars nicht einen Diebstahl, — Der- sondern nur eine Unterschlagung, seniae, weicher auf Grund deS Sozialistengesetze» verbotene Druck« schrtften an Spediteure übergledt. die sie an das zeitungSIeftnde Publikum abacben, macht sich einer öffentlichen Verbreitung iener Druckschriften schuldig. — Die vor der hiesigen kgl. Prüfungskommission kür EIn- sährlg-FrclwIlllgr vom 22. bis 25. b. stattgeiundenen Herbst- vriNungen haben von 17 geprüften Aspiranten nur 5 be standen. dagegen mußten 12. darunter 9 schon wegen ungenügen der schriftlicher Arbeiten, 3 hingegen nacy brr mündlichen Prüfung zurückgewicscn werten. Viel hörte man schon von den außerordentlichen Erfolgen, welche durch die Naturbeil methode. wie sie der Hydro path von KuczkowSki hier, auSübt. erzielt werden. Der Helikräk- tigkeit dieses, alle Medizin anSichiießenden, einfachen Verfahrens ist in verschiedenartigen KrankheltSIällen ganz unbestreitbar und d>e öffentliche Danksagung Im heutigen Blatte, unterzeichnet Arno Hüller, verleibt nur der vollen Wahrheit besten «uödruck. — In der vorgestrigen öffeniiichen Sitzung deS BeztikS- auksck' usseö der fttzigen Amtöhanptmannschast Dresden ward unter gewissen Einschränkungen dem Ritter von Gruber u. wen. sür Ratebeul die Anlegung einer chemischen Fabrik genehmigt. Wetter genehmigte daö Kollegium die von ver Gemelndeversamm, lung zu Mockritz beschlossene Bildung eines Gemeinverathev. so wie einen ortöstatutarlschen Beschluß der Gemeinde Niederlbßnl- betreffö der dortigen Semeindeleisiunarn. Sodann wurde zu DiSmembrutionögeiuchen der FIckler In Burgstädtel, v. Nastacken'S tn Wachau und Wolt'S ln Stftverhäßllch diSpeniatlonSwrlse Ge nehmigung erthcilt. Wegen einer Wcgcdlsserenz tn Kletnopitz wurde die Vernehmung von Zeugen und wegen der Tanz- und bez. Schank-Concrlsionögcsuche Mäler'ö tn Coschütz und Gerschner'S In Gompitz vle Anstellung von wetteren Erör terungen beschlossen. Bon den wieder vorliegenden zahlreichen Schank-CvneelsionSgeiuchen landen nur dlesenigen Fketevleven'S in Plauen. Günthers In Löbtau, Kluge- tn Tharandt und her Grunbmann in Löbtau Genehmigung, während alle übrigen abgewlesen wurden. An die öffentliche Sitzung schloß sich sodann eine vertrauliche Besprechung über die künftige Tbellung de» BezirkSvcrmögenö der AmtShauptmannschatt, an welcher Herr KrelSbauptniann v. Einsiedel und der Vorstand der künftigen AmtShauptn-annschaft DrcSden-Altstabt. Herr AmtShauptmann 1)r. Schmidt. Tbrsi nahmen. Der Bezirksausschuß, von welchem In seiner dermaligen Zusammensetzung der Herr Kretöbauptmann und Herr AmtShauptmann v. Metzsch in herzlicher Welse sich verabschlereten. hat seit seinem Bestehen in 138 öffentlichen Sitzungen 3>93 Sachen beschließend und bez. begutachtend zur Ericttgnng gebracht. Die Wahl der neuen Bezirksausschüsse tür die Sliiitöbauptmannschaftcn DreSden-AItstadt und DreSden-Nru- slädt steht den 8. und bez. den 9. künftigen Monats bevor. — Am Sonntag den 26. d. sand die letzte und bedeutendste der diessöhtigen Regatten statt und zwar aus eine Heraus- ikll il! ! i t
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