Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 28.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188010285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-28
- Monat1880-10
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.10.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
l«o. ,,-.W I 15 Mit« m»«»r. Nliii'». >0 Psti. gvoüv »lnnntm» »ulwirtli ^st»u. B»,I«» InS-m- veklin, wir«, Lcibji«!, «ai.t, »u, tzrnnlturt L. I!, — Ru». « t« Berlin, Lctxzta. Wir», Mül». tzranksurl» M.. R!Un« »«udiLU». tugkliiiltuu »M.-Wu-aul», „Anuall»««» ck e«. in Peiris. 28. Zadr^Lnz. V,»,k»i» wer««» «»rirnli»!» » «.Kik, Neuiisdi nur an wsä>e«t»ien: g,. »olicrs.iie Ne.id>«N»4»i. <Unr, — Lce Raum einer cinibaltig«» Veiiijkile koiel I'-Vige, <k,na«ia!ib» dt« üeile Lv Ps,«. ^re. .2- >r» rich«N"n »rr »««r S^I-rr» Tagevkatt für WkitiK, UiltrrI>iilto«g,GtschästsverktI>r. Sörstiibericht, Fremdenlifte. >u«wdrtt,e «niioneen-AuItriirr «»» un» »„»elannlrnKiroir» und «er'onen interir-n wir nur »rar» »rLn>im«r<»„„Z»nlun, durch cdrr Poiiein^»!««. »cht Siidri, loiirn t» ÄßM, I», dera^ Nie die Moiua»»^!»uimet »»« «Nltzrineni tzguast die 1!,iü. «rue W «i,e. ÜAALenLtöm L VoZIsr. Drssäsn <LIt « dit « ^ u u « u » B I» - L X I» B «I t t t » o) HH 1l«e>»>itt«?»-k>i»»u»,»v SV. I. prompte! liotül'ckm'uutz' >un Fu/.viMU an all« /oitunpou üor VVolt /u^loiclteii «iodoirlou XoiUinzs-I^xpoUitionou bvilist, oiinv so^iiollo Nvlmuuulcostv». KcwtLu-iViwcRIuM, Xi proidVi.i/.o!eiiiii88o, Oliorlon-^imalimo pzratib. M jzM- Aluviit Ki l«slr»»»»«. "MW K o n st antino p <: I. Die Pforte wies Derir isch Pascha an. Sstonichi uiivcrweilt zn veilaste» und sich mlk 4 2MtaIuone» »euUu.r-r Tnippe» nacki^Scutari kinznichistc». um die 2tctio.i WDI« ILIn«IvrHG»L«oE voll 8. IlütKVN, ! tt8nlg»drüolc«r»tr»88e 72, r»inger»trss«e 8, sssoeitr-slleo 4, sl ompusüst als ^looinlitüt I^r«ni»»-uI»>I»^>»eUI,It, liin-m e>«r«»>ßr«i> null i„ größter.Zukiiiilll ^ un billlLSlvll proisvu. llluslrutv i'roiiilidto» ^ral>8 unll loanov. A Riza Paschas zlinnterstüpcn." Die Pforte beaustragte R!za^ Pascha. den Avtritt DulcignoS ackst Tage noch Unterzeichnung der Konvention zu bcwcttstcllige». nvo n. Eine Depeiche teö 2Zicekön!gö von Indien vom j k«siSeil2-'ri»0Ltsr. ! On!,1*i»ioI ,Ie > I liinloi,, -Gvt»I»jv ZLüuijx. 8k 4»«' Ä' Stz S'« i 4». 2<». Oktober mcltct glcieviotw. toü I» ^-cki awi r ftier>i->'te ütn Unruhen in Ko Hut und v.in Tote tctz hemir Abturrpoman um- licicn. <-cit LI, i7ktohec hot man wetce eine Post noch Bot, scho-t ouv Kobul erholte», 3vz. lina r . . . ISS MiU., ictl «es,er« !- MNI. grsadeu, u Tcuip, S " A., höchste >ü " LS. Weit Wind. i,c>>uu>uclu,n, n, n.cunni,! e ^ W,, lucdh Murern^ drüuctt, uiachintilugu Regen, «88»»«»»» )i «luösichtcn »ür tcn Ltz. Oktober: Unruhiges, meist trübes, I '! mildes ütegennetter. Tonnerstiig, 28. Lctsber, Für die Monate November «nd Dccember werde« AbouveurentS auf die „Dresdner Nachrichten" i« der Oxpeditton, Martenstraste Nr. t», zn I Mart V« Pfa„ sowie für auswiirtS vet de« Poitänrtcnt zu L Mart 84 Pfg. angenommen. Politisches. Dem vollswirthschaftlichen Kongresse, der vor Kurzem in Berlin getagt hat, wird nirgends ein feines Lob gesungen. Vergebens sticht man in der ganzen Presse auch nur nach einer Stimme, die sich für die Beschlüsse dieser Herren voll und ganz erklärte. Davon, da'; inan diesen Kongreß für das erhabene Gesäß hoher volkswirthschaftlicher Weisheit und tiefer Wissenschaftlichkeit hielte, ist schon lange teine Rede mehr; das geschah damals, als die Grundsätze dieses Kongresses in der Regierung herrschten. Jetzt aber ist es schon deshalb unmöglich, daß die Beschlüsse des Kongresses die deutsche Gesetzgebung erheblich beeinflussen können, well er sein Programm mit so »ul Fragen beladen hat, daß eine gründliche Vorberathung in wenigen Sitzungen unausführbar ist. Außerdem sangen die Mitglieder des Kongresses immer nur ein und dasselbe Lied, so daß die Gegen gründe fehlten. Wie tann man an zwei Tagen über die 8urtsxs <I't.mt.re;»ot, die Goldwährung, die Versorgung Europas mit Brodktoften, die Colonisation und Auswanderung, die Arbeiterversicherung,' den deutsch-österreichischen -Handelsvertrag gediegene und für die Gesetzgebung brauchbare Maßregeln Vorschlägen? Zudem »ahmen die Reden der einzelnen Mitglieder einen unendlich tiefen Gedankenflug. Besonders in der Behandlung des Colonisaiions- gcdankens erreichte die ausgekramte Weisheit des Kongresses den tiefsten Stand der Oberflächlichkeit. Einer der Hauptmatadore, der frühere Abg. Kapp, sprach die wahre Bemerkung aus, daß der Unternehmungsgeist des deutschen Volkes durch die Verwüstungen und Leiden, die der 30jährige Krieg über uns gebracht, beträchtlich an der früheren Thatkrast verloren habe. Deutschland ist in der Thal durch die namenlosen Gräuel dieses langen Krieges von der führenden Stelle, die eö in Handel, Gewerbe und Kunst cinnahm, heruntergestürzt worden. Die Franzosen, ihr Geschmack, ihre Intelligenz, ihre Gewerbe, wuchen tonangebend in Europa. Erst nach mehr denn zwei Jahrhundert»n fängt unser Volk an sich emporzuraffen und nach einer Stelle zur Seite der Franzosen «nd Engländer zn trachten. Das Selbstgefühl, daü unser Volk seit den glorreichen Thaten des letzten Krieges beseelt, verlangt Befriedigung und statt kleinmüthig den Deutschen die Befähigung zur Gründung von Colonicn abzusprechcn, sollte man sich mit Maßregeln beschäftigen, den Strom überschüssig»,: deutscher Kraft nicht mehr in planloser Auswanderung d»m Mutterlande für immer zu entziehen. Wo aber ist auf der weiten Erde Raum für deutsche Eolonien? Nicht inAmerika, sei es daü nördliche oder südliche, nicht in Australien oder im indischen Archipelagus, wohl aber in den gottgescgneten, aber verwahrlosten Gebieten der europäischen und asiatischen Türkei. In der Lage Deutschlands sind auch Oesterreich und Frankreich. Diese drei Reiche haben das dringende Interesse, den Südoften Europas und Klcinasien nicht in den Besitz Englands und Rußlands gerathen zu lassen. Etz ist ein hohes wirthschastliches Problem, dem die Zukunft gehör», wie es anznfangcn ist, den Antbeil ihres orientalischen Handels sich zu sichern. Zu diesem Uehuse ist eine wirthschastliche Einigung zwischen Oesterreich und Deutschland eine unerläßliche Vorbedingung. Es gehört die ganze philisterhafte Kurzsichtigkeit des vollswüthschastlichcn .Kongresses dazu, sich aus politischen Gründen hiergegen erklärt zu haben. Die Wcgräunnmg der Zollschranken zwischen Deutschland und Oesterreich würde unserer Industrie erhebliche Vortheile bieten; anders urtheilt vielleicht die Landwirthschast, der vor der Concurrcnz der Bodcnfrnchte und der Viehzucht Oesterreich Ungarns zu bangen scheint. Leicht ist das Unternehmen begreiflicher Weise nicht. Abgesehen von den verschiedenen Valutaverhältnissen, die in beiden Neichen vorhanden sind, ist es namentlich auch das österreichische Tabaksmonopol, das sich einem Zollvcrbandc störend cntgegcnslcllt. Wir in Deutschland habeit gewiß alle Ursache, die Augen recht offen zu halten, daß nicht der ZolleinigungSgcdanie dazu auSgebcutet werde, um uns mit dem Tabaksmonopol zu beglücken Nothivendig ist dessen Verpflanzung keineswegs. So gut wie in dem einheitlichen Wirthschastsgebiete Deutschlands verschiedene Gesetzgebungen über die Brau- und Branntweinsteuer ' bestehen, so gut könnte es auch in dem durch Oesterreichs Zutritt vergrößerten Zollvereine stattfinden. Vor Alle», halte inan das hohe Ziel fest, im Auge, daß nur durch einen Bund mit Oesterreich Deutschland in die Balkanländer und in die asiatische Welt reichen kann. Diese Gebiete müssen die ErzengungSländcr für die Rohprodukte unserer Industrie werden, die wir nicht mit unserem spärlichen Golde, son dern mit den Erzeugnissen unseres Gewerbsleißes l> zahlen. Dahin ist planvoll der Strom unserer Auswanderung zu leiten. Wünschen wir daher, daß Oesterreich in seinen Verhandlungen mit Serbien glücklich sei, um lins die Wege gen Osten zu ebnen — sie führen durch Serbien. Der größte Theil der militärischen Melwerfordernisse, welche die österreichischen Delegationen bewilligen sollen, gegen Mill fl., werden für Befestigungen in Galizien und Wälschti-rol beansprucht. Oesterreich will sich nicht überraschen lassen, wenn eine spätere euro päische Verwickelung es zu Gegnern Rußlands und Italiens macht. In Irland nehmen die Dinge eine immer ernstere Gestalt an. Die Irländer betrachten ihre Jirsel bereits als nicht mehr zu England gehörig; ei« Redner bezcichnete dieser Tage Irland als einen der Staaten der nordamerikanischen Union Ein anderer Agitator, O'Eonnor, geißelte tr.ss.ich die Heuchelei Gladstone's, sich für das angeblich harte Loos der Ehristen unter türkischer Herrschaft zu > echausfiren und vie gräuliche MißwtUhjchajl. u, Jrluno unangetastet zu lassen. Er rief auL: Gladstone wolle die türkische Paschawirlhicl'att vernichten. Er solle nach Irland kommen, wo eine viel ärgere Unterdrückung als jemals In Bulgarien bensche, und er möge die lrilchc» La»d- lordo vernichten. In jeder irischen Granchait eriiiiren rkandloreo, die ärger und teuilischcr seien, als cs icmaio Lkiaventzaller waren, denn diese fütterten wenigsicnö ivre Sklave», w irrend die Vand- tordö das Volk zum Verhungern vraci'len. Die Grnndhenen vernichteten die weibliche Tugend inHl»iocrtcn vo»Pachtcrsamiiie». Statt dessen will die englische Regierung mit Zwangsniaßregeln vergehen und zunächst die Führer der Irländer in Antlagezustand versetzen. Eül lächerlicheres und ungeeigneteres Mittel gegen ein so ungeheures Ucbcl wurde kaum je in Aussicht genommen. Während sich die Regierung mit den Agitatoren über die Bedeutung inzelner Stellen aufrührerischer Reden herumzanlt und eine Unzahl Preß- prozcsse cinleiiet. greift die Empörung immer weiter um sich. Die französischen Kammern sind zu einer außerordentlichen Sitzung auf den !>. Novcmber cinberufcn. Sie finden einen reichen, aber nicht sehr erbaulichen Arbcitsstoff. 'Nicht blos werden alle die Skandalaffairen, welche in der letzten Zeit die öffentliche Meinung in Frankreich so beschäftigten, in Form von Interpellationen zur Sprache kominen — die Ausführung des Klostergesetzcs allein schon ivirst einen mächtigen Zündstoff in die Kämmern. Die Bauern in Cholet haben zur Vcrbarritädirung der Zugänge des dortigen Trap pistcnklosters dreißig große Karren herbeigeschleppt. 2000 Bewaff nete sollen das Kloster bewachen und bereit sein zu schießen, wenn die „Uebelthäter ihre Mönche belagern wollten". Der „Messager de Toulouse" kündigt an, daß die Klöster sich mit Raketen versehen haben, mit welchen, wenn die Polizei erscheint, das Alarm - Signal gegeben werden soll, um die Landleute zu Hilfe zu rufen. Bei den Eisenbahnunglücksfällen, die sich in den letzten Tagen ans den preußischen Staatsbahnen ereigneten, ist es höchst schmerz lich ausgefallen, mit welchen absprechenden Urthcilcn die von oben beeinflusste Presse über die in ihrem Berufe verunglückten Lokomotiv führer sofort bei der Hand waren. Sie sind die Schuldigen, be hauptet diese Sorte von Zeitungen! Di« Aermsten können sich frei lich nicht verteidigen. Nun stellt sich nachher heraus, daß man dem Lokomotivführer, der bei Dortmund sein Leben verlor, eine Güter zugsmaschine für den Schnellzug zwischen Köln und Berlin gegeben hat. Unmöglich kann man init einer Maschine, die nur Giiterzüge, also Züge mit geringer Fahrgeschwindigkeit und großer Last zu be fördern hat, einen Jagdzug gefahrlos bedienen. Auf den Köpf aber sagt man dem tobten Lokomotivführer zn, daß er allein durch zn rasches Fahren das Unglück bei Dortmund bewirkt habe. Bei dem Eisenbahnunglück in Hirschberg hat die Eisenbahnbchörde den Loko motivführer über eine in Reparatur befindliche Stelle fahren lassen, ohne ihm ein Wort der Warnung mit auf den Weg zu geben, be schuldigt aber den dabei verunglückten Mann der alleinigen Ver schuldung. Ein solches Verfahren ist gehässig. Es greift nicht nur dem Richtcrspruche vor, welcher vie civilrechtlichen Entschädigungs ansprüche der Familie des gelödlctcn Beamten zu erörtern hat, es ist auch ein sprechender Beweis, welcher Geist in einer Verwaltung weht, mit der man ganz Deutschland durch das Reichs-Eisenbahn- Projekt beglücken will. Renette retegrittnrnk vcr..TreSvner Nachrichten." Berlin, 27. October. Die Vorlagen, welckie dem morgen zu eröffnenden Landtage zugcben weede», werten kaum einen Anitoü zu sensationellerBebantluiig geben. So viel bekannt, bat man zablreictie Geictzentwüne zur WcitcrMrnng der Vrrwallungö- reiorm zucrwcu tcn,deren vri»zivIclIeGeiiebtbplinktcbercitSbervorige Landtag fcstttellle. Wabrscbeinlich wirb auch die Steuerpolitik berübrt werden. Slbsicb« der Regierung ist, „die drückendsten direkten Stenern zu beicstlgrn und dcnAudiall aus dem Ertrage der indirekten zu decken. - Die Eonicrcnzvon i2i>, Industriellen zur eudgiltigcn Redaktion eines UnsallversickictungS Ge- sctzentn-uriö. iiiit dessen Ausarbeitung Biomarck den Konnncr.zien ratb Baare beuustragte, tritt erst am 2. November in Aock'nm J'iu» betten wir Dick, am die nnicrirdlscbc Vül'ne, wobin wir vor zusammen. — Der Antrag aut Vertzängung des kleinen Belage- l ^ Iabren einen Dawiwn »»d Dcvrient betteten. Vereintest Du rnngSziistandcS über .Hamburg ist. wie verlautet, scbo» in der docv in Dir mit der Idealität Dieses die lebensvolle Natürlich- gestrigen Buiideoratbsiltzulig cingebracbt worden Pa riS. Die Nack,rtckst, wonact, die ländliche Bevölkerung' in den westlichen Provinzen die AuMbrung rer Mäntckrete Lokales nnd Sächsisches. — Unter den dem Generalieldmarictialt Graten Moltke zu seinem !R». Geburtslage zugegangcnen Glückwuntch-Tclcgram- »icn befindet sich auch ein solches von Sr. Majestät dem König von Sachten. — So hat denn gestern Dresden seinem Dettmer das letzte Geleite gegeben. Die Tausende, die so o't dem lebenden Künstler, dem größten der Gegenwart, jubelnd zugeruicn. tie entblößte» schweigend daö Haupt vor dem totsten; dieselben Lande, die tvm unzählige Male Bestall geklatscht, sie übten die letzte traurige Pflicht, drei Haustein Erde aut seinen Sarg zu schürten, und verleiben Feder, tie manchmal ein Blatt ln leinen Lorbeerkranz winden dunie, ihr liegt nur noch das Schwerzltck.e ob, über kein Versinken in ein lorbccrgeiülltes Grab zu belichten. Tcttmer'ö Beerdigung gestaltete sich zu einer um so ehren vollere» Kundgebung, als ein geradem widerwärtiges Wetter tie Bethelligung aui'g Aeußerite erschwerte. Gerade a!ö sich der Zug zu seinem mehr als Anständige» Wege in Bewegung setzte, öffneten sich die Schleußen dcS Himmels: eö regnete un unterbrochen. bttz die ttcibliet c Hülle in die kühle Erbe gelenkt war. AIS man Devricnt binaustrug, lirabltc eine Helle August sonne vom Himmel; als Dawisvn den letzten Weg antrat, wehte ein kühler Frühlingewint und wer da dem Todten die letzte Ehre erwies, stellte seine Geiundl,eit nickst aui die Probe. Bet Delt- mcr'sBecrdigungpalrten viele.vieleTameiidelrotzalitrabschculichen Witterung aus - ein taukbarcS. tuvstdegeistcrteö Publikum. Dettincr's Leiche wurde, buchstäblich gesprochen, in einem wan delnden Haine von Palmen zur letzten Ruhe geleitet. Fächer- palmcn von selten gesehener Schönheit »uv Größe wurden Ihm vora»-, Palmcnzwelge mit den edelsten Blumen und Lorbecrkräiize von riesigem Unstange ihm zur Leite getragen. Au! brrircn Ailakwänteln Ins man tie Widmung; eö tctstle lein einziges tcntickieS Thcaico, kein Künsticrlreis. kein drgmatiicher Schrift steller, der nicht dem Liclsting der Musen einen letzten Blumen gruß gespendet. Das gcsainmte technische Personal de- Hos- tdeaterS und die lungeren Mitglieder des Hot- und Resttenz- theaterö innßten ansgevotcn werden, um biete gelammte Masse von Blumenspendcn und Atiabkiffen zu tragen. ES wäre unmöglich, iie auizuiührc». Dem mit «» Rappen geschirrten Lei- chenwagen schritt die Povle'ichc Kapelle der Herren Thieme und Lichtenncin vora», unermüdlich den mehr als ständigen Weg den Ehopln'sche» Trauermarsch tstasend; dinier dem Sarge schritten die beiden Sühne Dertmccö rmd die lange Schaar der Leid tragenden : Künstler. Schriftsteller, Kollegen von hier und aus wärts, viele Offiziere, ungezählte Frennde und Verehrer veS geliebten Mannes. An der Spitze der langen Reihe von Egutpagcn fuhr der Vorstand brö Kunstinstituts, Graf Plate», Im nächste» Wagen der Vertreter des kgl.Hauoininisterlumö Herr Geh.Rath Bär. Und doch, so ehrenvoll dieser endlose Zug war, — Immen,!» schmerzte das Außenlstelbcn inanck czö hochgestellten Mannes. Nehmen wir an. einer der Sterne der eomsckic; tiancaizo, etwa der Sck'ampicicr Eoguelin oder Hot. wäre ver blichen. da würde nickst nur. wie hier in Dresden, die Bevölke rung ani de» Beinen gewesen sein: da hätten der Minister der schöne» Künste in Frankocich, die höchsten Würdenträger des Staats »nd tie erste» Schriitsteller und Gelehrten des Landes um die El,re gestritten. die Zipfel des Leichentuchs über Viesen großen Tobten halten zn dürfen. Hat nickst auch unser Dettmer die höchtton Beamten des Staats und der Stadt so ost durch iciue Kunst gerührt, erschüttert, erheitert, beseligt? Ach. er war ja nur - ein Sei anspicicr. Aber welch einen Verlust die Kunst an diesem Jünger erlitte», das trat so reckst lebendig vor die Seele der Leidtragenden In der Würdigung, die ihm beredte Lippen über seine» Sarg sprachen. In der Kapelle deS Löbtau« Frled- hois empfing der Hoitticatcrsingechor tcn Todten mit dem er- grcHenvcii Gelange ioner i> Verse, die Dettmer so ost Im Teil gehört: „Raich tritt der Tod den Menschen an". Dann trat Hotratl, I)r. Pabst vor ton Sarg, um ihm einen cbonio crgrei- ievton als geistvollen Nack'rni z» widmen. „Trat Dich, tbeurcr Friedrich Dettmer, iragto der Redner, Apollo's sicher «reffender Pfeil, der den Liebling der Musen erlegte, oder war cS nickst der Kuli der "icbe, der Dick, dem Erdcnleidc entrückte? Ach, der immer Zuverlässige ist dem Schauplatz seiner glänzenden Siege abgewondet sür Immer! Aui dem Felde Deiner Tl'ättgkeit, die Waffe in der Hand, sankst Du dahin, mitten heoauSgerisscn aus der Sonncubohn Deiner Künstlelschaft. die alles niedere Gewölk hinter sich ließ. Was Goclhc von Schiller sang, gilt auch von Dir: Du weutctkst tie Blisthc höchsten StrebenS, as Leben selbst, an dieses Bild dcS Lebens. Widerstand leisten wolle, wirb oisiciöS als absolut munden erklärt. - Garlvald« wird, wie er bestimmt versichert, nach Paris kommen und bei Herrn Rochefort abstciaen. — Der Bischof von Val eure ist nun definitiv wegen Beleidi gung Grevv'ö vor dem P.irtser Appelllwi geladen worden. Der Blschos kann event. zn >4 Tagen d«s zn 2 Jahren Gciängniß vcnirthcilt werden. Die beabsichtigten Anklagen gegen die Bi- s höie von Montpellier und Grenoble sind lallen gelassen worden. Der Gerichtshof sür Kompetenz Konflikte tritt am 4. November zusammen. Berliner Börse vom 27. October. Die beutige Börse war ziemlich «est, die Eourse zogen ans allen Gebieten an, was insbesondere aus sehr günstige Wiener unv Pariser Mel dungen zurückzus»hr:n ist. Trotzdem vielt sich das Ge schält wiederum nur in sehr bescheidene» Grenzen. Schon heute belaßt«: man sich mit Prolongationen, die sich indes« glatt abwtckklten. da der Geldstanb ein flüssiger ist. Re- portirungcn vollzogen sich mit ff-5>/2 Procent. PrivatdiScont stV" Procent. Gegen Schluß trat eine kleine Reaction ein; der Geiammtcharakter i>», wie getagt, >»,r alS lest zu bezeichnen. Krctltaetlen blieben ö'/-. Franzosen l' -M. bester. Rust.Wcrtbe. Nock' durch ankere Momente günstig bcetnsiußt. prostltrten nickst unwesentlich durch die bessere Bewegung. Von säckis. Wertbe» zogen Wieve !, Stickmaschinc» -V«, Lcivz. Erekitanstalt nahezu! die l Proc. an. Die übrigen »hcilS behauptet, Gells Kleinigkeiten ein niedriger. Ocsierreichlsche Prioritäten fest, aber still. Bergwerke ziemlich unverändert. gra »k > „ lt, 27. PIU» , Mcndk. ürcdil M-/,. Eiaaiki'. 2Z7. Lombard. . SCkr LM'jc 121 SNbencnie 62"i, Va»tn'rc„tc -. «Valigcr 2M>Z>. Lrslkrr. c^old- rcnlr . Unsc.r Golbecuio «2>„. 77cr RuNcn 2. Orient >>7»i,«. Orten! —. Wien 2!. Ow'brr. Abend.'. Lrcbii 2!ü,2ii. «ia<USd.27S.(M. Lomb. 0120. SlnjUoülusir.V. >>' 0», s<avoico«»d'or «.24 Galigcr 271 0». Pableer. 7>,8«. Ocsterr. volbrcnle 8,1.8V. Nngar. («oldrenlk >07.80. Marknolcn S7.M. - FeN. Varib. 2'. d'locer. ,Schluß., Rente 8,1.07. »!n!ei> > icci.tzr. ^loucnc, Sl.Sä SlaalSbayn :>«s. Lombaibcn 180,2.',. bo. Prlortiaien 2«,. OMler 82». Ocilerr Golbrenic 71-1,. — gesl. keit Jenes. Anirick'Iigc T brauen des Dankes zollt Dir die Kunst, die Stakt Dresden, die GcucraidiiMie» nnd tie Dichter, denen Du so ost Deine veredelnde Zunge geliehen. Stumm liegst Du dg. bedeckt mit Bllich' und Blume. Dalnngesircckt die hettliche Geiiali. WaS blieb vo» all dem edlen Riiierthnme, Von Deiner Sprach' und Augen Allgewalt? WaS von dem P-ffa. der die Freiheit fordert? Von Egmont, der sich nur dem Beile beugt? Von Hamlet s Glittst, tie tief verborgen lodert? Von Urtel, der iür die Wahrheit zeugt? Von Dir. der abgestreiit des Staul-cS Bürde. Blieb Nichts als dieser ichwcigrnd karge Rest? Nein, über m Grab' hältst Du der Menschheit Würde, Das Banner reinster Kunst iür immer stst! HIcraui ergriff Hoischaulpiclcr K o h e r ste i n das Wort. Er schil« derte ergreliend, wie der Tod, der oit heißerichnt an verzweifeln der Notv erbarmungslos vorüber,chrcitet. hier einen königlichen Stamm iällte, der stolz seine Krone in die Wette» reckte. Vor solchem Schlage beuge» wir in heiligen Schauern unser Haupt. Aber fast möchlcn wir das Schicksal prciicn. daö den erlesenen Liebling der Musen, der bcherzlcn Fußes tie l öckstie Sprosse der vollendeten Meisterschaft erstiegen, I» einem Augenblicke von un- nahm, da er. zwar ein kodtwunder Hell. aber aut dem Ebrcnschllde und mit kcm geheiligte» Lorbeer um die bleiche -- ttrn, von Berlin helmkebrte. Dann schilderte der Redner menschlich-schönen Eigenschaften des tbenren Kollegen, der lieber, unersetzlicher Freund Allen war, die Schulter an Schulter mit tbin in Re'b und Glied die unblutigen, aber glor reichen Schlachten der Kunst schlugen Richten wir uns an seinem edlen Bilde au» tn unserem S »reden! — Diese trefflichen Reden wurden noch gesteigert durch ein kurzes Wort Port-'-. Mit tleiergriffencr und tteserschüttcnitec Stimme sprach er: ..AlS ich beute vor acht Tage» in der Vorstellung de- Egmont Deine Frage: ..Du wäbnst mich verloren?" in der Rolle dcS Oranten beantwortete: „Du bist verloren! Bedenke, Dir bleibt nur noch eine kurze Frist, Egmont!" -- da ahnte Ich nicht, daß dieses W«rt bon
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite