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Dresdner Nachrichten : 30.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188012301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-30
- Monat1880-12
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 30.12.1880
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Sdnutagr did löMtd-d lNUHr, 2» «leuliidi nur i>n Ld-er:^sg:n^ >v Aids,, iguiie Nr.Lbi: !>i»a>tti,4>»,r - Der Rauin emei cinipttlligett Lcti>jc,Ieiottrii5^,ge ölttggattdl die chNe US Pize. Liuc Garaulir für das uich!« liigihc leriqrmc» de» d,nle>0lc wird nicht «rhedkn, ülu^wLiNAc Ll»ttonccn-'llA»li-«c UN,, und uiideiunttlinffiittlkn nni, Il-cl'onctt Ittfcrire» »nr nuiaeg'-tt 'j»ra»u»»era»l>»'-'f-»>>luni> durn, U>urfiuu«eu udrr pojll-ittzahtunn. ihchl Silbe» lullen »ü Pfgc. 2» ferate liir die Mottiagr-Viinnme. oder nachrnnm ,ic>»c>kcdic 'tzeur- zciic Ul) Pfhe. -------- - Hi»l< ituixl 'l'nillc»>', krultliiiufl. KiilllMtlivItt' iilt«»»c l>vn rveecke-n Iivutv ab xn 'j Itvtlvuwutl ^»vi8vi» p illl-eOMbiZII. N 4KZ« IWittcninsvouiM.Deebr,: «arottleternach oekar vdiold,w°llftri>il« Ii,.,AbdS lNI.)I A uSs chten für den !10. Deckinber: Vorn'egend stark R». »UHLH. ! MM , len gestern u !0„l. ge,allen. Lhcriiwmewgr. ,l. Rc-Mitt.: li » W.. Illkdr. > r^,«iVs»e .nllü >rur»v ,l»rr j Temst. L>^ » W., höchste Lemst. I >/,» W. Eitd-West-Wlnd. Nebcl. dedelki.! bewölkt, Mtlb, -stiedetichlagk. KLvs,t<I«l»iL-H»«Ltvr. kß I»«» » i, « r d»« » « . «I« i> »V. I»«« «r i» I»« , I88V., Nj Eüiilliidlpikl ckc-i 1'iäuleiu 8oi»I»i«: Z4tiuisr. - änr LVi«; L»»»rI»i»«Ivr Si» Vi»»»»»«;»». h) Oj>i;i«.tlo iu !I .Vktcil >ou Lunn. X, L i e ituu >re< Uiuitlriz;> 1 Her. Iliitl»« I . Z Donnerstag, M. Teceuiber. LrranlwurUicher Sicdaclcur für PvlfllfchkA Ue. Emil Blcrc« ln Drerdcu. Um die gewünschten 110 Millionen Mari Erträgnis; zu geben, reichen die dem Bunücsrathc vorgelegten drei Steuern (Bier-, Quit- tungs- und Wehrsteuer, lange nicht aus. Das wurde schon mehr fach erwähnt. Äuü welcher Steuerquelle wird also Fürst Bismarck schöpfen wollen, um den Fehlbedarf zu beschaffen? Uebercinstim inend bezeichnet man das Tabaksmonopol als Reservesteuer. Oder vielmehr als Hauptstcuer. Es heißt, Fürst Bismarck werde den Reichstag auflösen, sobald dieser ihm nicht die drei Steuern unver kürzt bewilligen sollte. Fast kommt es uns aber so vor, als wäre eine derartige Opposition des Reichstags dem Reichskanzler selbst nicht ganz unwillkommen. Denn selbst die größte Bewilligungsfreudig keit bringt eben nicht die geheischten vollen 110 Millionen. Ob Bismarck sich nicht verrechnet, wenn er nach Auflösung des Reichs tags das Bolk unter dein Kampfrufe „Tabaksmonopol oder nicht?' an die Wahlurnen ruft, darüber braucht man sich vorderhand nicht in Bermuthungen zu ergehen. Schon der kühle rechnungs mäßige Rachweio, daß das Monopol, wenn es überhaupt die ge träumte Eiolvquelle wäre, dies erst nach einer langen Reihe von Jahren werden könnte, wird seine Wirkung aus die Wähler nicht verfehlen. Bismarck aber braucht nicht blos viel (Mid, sondern vor Allem rasch Eield und das liefert ihm das Monopol nicht im Hand umdrehen. Zunächst ist es aber wichtig, daß Richte, geschieht, um den Reichstag in eine Bewilligungsstimmung zu versetzen. Der preußische Landtag muß zu diesemBehufe das „Berwendungsgesctz" ablehnen. Eigentlich sollte man es das „Bärenfellgesetz" nennen. Dem preußischen Landtag wird darin zugemuthet, über die erst noch zu bewilligenden 110 Millionen neue Steuern im Voraus zu ver fügen, d. h. das Fell des noch nicht erlegten Rcichsbärcn für preußi sche Landeszwccke zu vcrtheilcn. Der gesunde Menschenverstand sollte da eher fragen: warum wartet man denn mit der Vorlage eines solchen Gesetzes nicht, bis der Reichstag auch wirtlich soviel Steuern bewilligt hat, daß davon Etwas zu Erleichterungen abfiillt? Wie schon bemerkt, hat einzig die fortgesetzte Steigerung der fran zösischen Kriegsrüstungen uns Deutschen und allen anderen euro päischen Völkern die schweren Finanz- und Stcnersorgen aufgebnr det. Speziell ist cs der unheimliche Einfluß Gambctta's, welcher die Revanche-Idee bei den Franzosen lebendig erhält. „Welche Lage, schreibt mit voller Wabrbeit die „Nat.-Ftg.' , wäre für Europa geschaffen worden, »renn Frankreich, stall die Völker durch Rüstungen zu erdrücken, die Leitung einer friedlichen Politik übernommen hätte! Dann wäre cs in der Timt an die Spitze der Eivilisation getreten, während es jetzt. In Wirklichkeit eln Hemmschuh alle» Fortschrittes im Vvlkerlcben, in schwerer Weile aus Europa lastet und eine Rivalität heranSsordcrk, in der schließlich doch andere Dinge entscheide» alö das (Seid." Wenn daher der immer gefährlichere Einfluß Gambetla's in seinem Lande abgeschwächt wird, so ist uns selbst die Bundesgc nofsenschaft eines Rochesort nicht unwillkommen. Der Laternen mann hat in der Meinung der Pariser einen entschiedenen Sieg über Gambetta erfochten. Mehrere Volksversammlungen sprachen Rochesort das ungeschwächw Vertrauen auö und belundeten zugleich Haß und Verachtung gegen das Treiben Gambctta's. Das Palais Bourbon, in welchem Gambetta als »taminerpraswcnr thront, ist heute schlimmer als unter dem Kaiserreich ein Tummelplatz von Schacherei und Agiotage geworden. Binnen wenigen Tagen stehen die Gcmeinderathswahlen von Paris bevor. Gambetta setzt alle Hebel daran, die Stadtvertretung mit seinen Kreaturen zu besetzen. Er hat die Mehrheit der Aktien der Pariser GaSsabriken aufgekauft und wäre dann, wenn ihm der Gemeinderath zustimmt, im Stande, den Parisern die Gaspreise vorzuschreiben. Ebenso jobbert er in Omnibus-- und Pferdebahnaktien und lebt, wie Rochesort unter all gemeinem Beifall ausführte, mit seinen Vertrauten von einer ganzen Menge anrüchiger Geschäfte, alle darauf berechnet, die Hilfsquellen von Frankreich und Paris sich und seinen StammeSgenossin verfüg bar zu machen. Gambetta will zunächst den Polizcipräfcktcn von Paris, Herault, beseitigen, »veil dieser ihm nicht blindlings ergeben, dessen Amt aber für die Gestaltung der Tinge in Paris höchst be deutsam ist. Mittlerweile datiert die Aufregung über den angeb lichen LandeSvcrraih Girardin'S fort. Madame Gri-aur, im übri gen die talentvolleVcrfasscrin eines populären Gcschichtsiverkcs über die französische Revolution, hat bekanntlich in einem romanhaften Briefe die abenteuerlichsten Dinge über Girardi», „den Chef der preußischen Spionage" erzählt. Darnach organisirte derselbe förm lich die Spionage; er empfing in seinen Salons sogar preußische Offiziere, besuchte die bcstu»»tcrrichtcten französischen Generäle, horchte den Prinzen Napoleon aus u.s. w. Es ist wirtlich kaum zu glauben, wie die Franzosen auch nur einen Augenblick solchem Weiber geschwätz — die.Eifersucht gegen eine Maitresse Girardin'S spielt da zwischen »nit — im offenen Parlamente Beachtung schenken können. Ernstlicher ist ein Landesvcrrath anzusehcn, der in der öster reichischen Diplomatie erwiesen wurde. Als Graf Beust noch öster reichischer Botschafter in London »var, hatte er sich bitter zu beklagen über das cigenthümliche Verhalten eines seiner Untergebenen, des SecretärS Grafen Montgelas. Derselbe zählte zu den intimsten Freunden des Prinzen von Wales, war dessen Spiel , Jagd- und Reitgenoffe und theilte auch die sonstigen Freuden dieses Lebe mannes. Auffällig »rar ferner seine Vertrautheit »nit Baron Rothschild in London. Hinter dem Rücken des Grafen Beust »nachte MontgelaS den» damaligen Lord BeaconSfield Allianzanträge und pellte das deutsch-österreichische Bündniß als für die Zukunft unhalt bar hin. Ueber dieses cigenthümliche Treiben beschwerten sich Fürst Bismarck und Graf Beust gleichmäßig beim Grafen Andrassi). Später wurde Montgelas, der an» Wiener Hofe »nächtige Gönner zählte, als BotfchaftSrath nach Konstantinopel versetzt. Hier nahm er sofort die Verwaltung des BotschaftSarchiveS an Ä md ver drängtes aus diesem Pollen einen schlecht bezahlten Beamten, Namens Brummler. Dieser verfolgte die Thätigkeit des neuen Archivars »nit großer Aufmerksamkeit und »nachte hierbei die Entdeckung, daß Montgelas alle amtlichen Aktenstücke sofort copire und die Eopien enthaltenden Briefe persönlich in den Briefkasten des Postdampfers „Lloiidgesellschaft" warf. Brummler theilte seine Beobachtungen dann dem Sektionschef in» Ministerin»» des Acußeren, Hern» v. Kalla»), mit und dieser sorgte dafür, daß einige verdächtige Briefe in seine Hände gelangten. Hierbei stellte sich heraus, daß Montgelas sänimtliche Geheimnisse des Ministeriums des Aeußeren bei der englischen Regierung und Baron Rothschild für baares Geld vcr- werthe. Graf Montgelas »vurde nach Wien berufen; er bildete sich ein, er sollte eine Beförderung erhalten und sein Ehes, der Botschafter v. Ealice, der von diesen Dingen leine Ahnung hatte, veranstaltete ihm zu Ehren vor seinen» Abgänge noch ein feierliches Abschieds- dincr. In Wien freilich »vurde Graf MvutgelaS sofort amtseutsetzt, die Beweislast war gegen ihn zu niederschmetternd. Daß er nicht vor die öffentlichen Gerichte kommt, verdankt dieser Aristokrat seinen hohen Berbindungen. Alan kann sich denken, welches Aufsehen diese wirkliche Spionage und Berrätherei macht. In Oesterreich bespricht »»an außerdem noch vielfach den Um stand, daß der Oberbürgermeister v. Wie», 1)r. v. Newald, trotz Nachjuchens bisher leine Audienz beim Kaiser erhielt, um ihn» Vor schläge zu unterbreiten, wie die von ihm aus Anlaß des abgesagten HuldiguiigsballeS gestifteten-10,000 Gulden unter die Armen zu vertheileu seien. Newalb's Vorschlag zeigt allerdings eine sehr un glückliche Hand. Er will aus jener kaiserlichen Spende die ver setzten Betten, Winterkleider u»»d Pfänder bis zum Betrage von 5 Gulden auslösen. Das käme aber nur dem geringsten Theile der Armen zu Gute, da erstlich bei dem milden Wetter (nächsten Monat zieht allen» Anscheine nach der Sommer ein!) nur »venig Winter kleider versetzt, dann aber die meisten Versatzscheine an jene bekann ten „Geld für AlleS-Männer" »veiler verkauft sind, so daß die kaiserliche Spende fast nur den Wucherern zu Gute käme. Man kann sich denken, wie sich der ehre,»hafte Sinn dcS ritterlichen Kaisers Franz Joseph gegen solchen Mißbrauch sträubt. An England rächen sich jetzt dieSünden seiner brutalen Politik, die sich stets ohne Weiteres für berechtigt gehalten hat, sich in die inneren Verhältnisse anderer Völker cinzumischcn. England hat stets den Splitter in den Augen seiner Nachbarn gesehen und über die Zustände in Italien, Oesterreich, Rußland, der Türtei u.s.w. sich angemaßt, i» seinem eigenen Parlamente zu Gericht zu sitzen. Jetzt hat der ameriiänischc Kongreß die abscheuliche Mißwirthschast der Engländer in Irland ernstlich gerügt und den Irländern in ihrem Kampfe gegen England die vollen Spmpathien Nordamerikas zuge- sichcrt. Eine moralische Ohrfeige von solcher Wucht hat England, das immer als Wahrer der Freiheit und Volksrcchte in Europa sich ausspielre, lange nicht bekommen. Es wird aber keinen Staat auf der ganzen Erde geben, der England »licht diese Zurechtweisung herzlich gönnt, zumal sie die Ungerechtigkeit und brutaieGrausamkeit der englischen Verwaltung schonungslos enthüllt. internationale» Papieren schosse» Loinbarben bc» Loge! ab. indem sie 6 Mark besser uotirc». Franzoscn 2'/--. Krckll- aktlen IM M. besser. Deutsche Fonds rubig, lest, Ireindc lcdbalt im Verleb», bliebe» aber »ur gut bcbauptct. Banken sltll und »venig verändert. Sachs, und Drcsrncr Bank etwas i)ö»er ge fragt bleibend. Bergwerke geschäitous und schirach. Sachs. Jiidusiricn gut behauptet. Stickmaschineu IM, Gußstahl ca. 1 Pwccut besser. Neueste Telearammc vrp „TrrSSner N«rrstr."v 20. Deck». Berlin. Wie »»an hört, dürsten schon die nächsten Tage die Ernennuligc» zum ivoriäuffg preußische») Volköwirlhschastö rath bringen. Die Einbeinsung desselben dürste gegen den tt». nächsten Monats crwizcii, der Zusainiiienttitt der Mi nister-Konscrciizc» dagegen Ende nächste» Monats siatt- fttidcii. - Die miiiisicriclle..Propinzlal-Konespondenz" leitet eine Betrachtung über de» IaprcSwechscl wie folgt ein: „Ein Rückblick ans das scheibende Iabr gewährt dem politischen Be wußtsein zwar nicht die Gcuugthuung großer Thatcn und neuer wescntstchcr Erioige, eS war in» Ganzen kein glückliches, plcliiicbr in vieler Beziehung ein schweres und sorgenvolles Jahr: doch läßt sich am vielen Gebieten des »ationalcn Lebens die Vorbe reitung und Klärung erkenne», welche zu neuen Hoffnungen be rechtigt." Das Blatt ermahnt schließlich die Parteien, die u»- vollciidct gelassenen, aber in» Wesentliche» vorbereitetenSlusgaben des alten Jahres s Steuerreiorm,Verstaatlichung derBapncn.Wirth- schaitopclltik) der Enülstnig und Verwirklichung entgegen z» führen. — Bezüglich der bavrisch-griechischcn Schuld bemerkt die „N. A. Ztg.". daß die Verhandlungen darüber zu vlnkang des vorigen SomincrS ln Berlin durch die Einwirkungen des Reichskanzlers aus die hiesige Vertretung Griechenlands »nd dann ln München, wo Vertreter der bayerischen und der griechische» Regierung, die Herren v. Sicherer und v. Streit, nnter Vermittelung des auswärtige» »Amtes mit den direkten Verhandlungen betraut waren. DaS Abkommen sei schon vor 2 Monate» getroffen. In jüngster Jcit habe cS sich mir um de» Wortlaut des Vertrages gehandelt. Stuttgart. Der „Würteniberglschen .Laiideözcitimg" zu- folge beabsichtigt der König, für die Dauer seiner mchrmonat- lichen »Abwesenheit vom Lande dem Prinzen Wilhelm von Wtir- temberg die RegicrniigSgeschäile zn übertrage», jedoch vorbehaltlich der Erledigung der wichtigsten StaatSgelchäste, beö Erlasses von Gesetze» und Verordnungen und der'Anstellungen in de» höheren Rangklasseii. Toulon. DaS vurch Feuer beschädigte Panzerschiff „Richelieu" »var in» See Arsenal in der Reserve und »vurde durch Oeffncn der Wasscrablcitungsröhren aus den Grund gciekt, svdaß baS Feuer erlosch, ohne linhelibaren Schaden angerichtct zu haben. Einige leichte Verletzungen kamen vor. indcß keine Tobten. Montauban. Gestern stürzte während der Vesper daS Kirchengewölbe ei». Ueber im Personen sind verschüttet, 20 Lotte und 80 Verwundete bervorgebolt. vltben. Die Modllisirung der Flotte ist verfügt, llOOO Matrosen sind auögehoben. Berliner Börse. Reckt belebtes Geschäft bei fester Ten. denz. Auch die auswärtigen Notlrungen lauteten günstig. Trotz dem machten die Course nur geringe Fortschritte. Im Vorder gründe stanccn heute wieder einmal öikerr. Eisenbahnen, stir die sich zu steigenden Coursen lcbhaste Kauflust zeigte, zum Tbeil her- vorgerulen durch die Meldung, daß die gal (zische Karl-Lukwigö- babn 2 Mark mehr Dividende zahlen würde, als man seither erwartete. Galizier gewannen 2 Proc. Deutsche Bahnen blieben vernachlässtctt. Prioritäten fest, belebter als seither. Von de»» Loüiles und Sächsisches. — Weitere in i l i t ä r i 1 ch c A va ncc >» c >» t ö i» den höhere» Chargen: Der Dirccto» des MilttärbauweseuS, Vorstand der Ingeliicur-Ablhelluiig in» Gencralsiabc PortiuS »vurde zum Oberstleutnant, die Imaiitcriemaiorc Richter und Walte zu Oberstleutnants, der Kommandeur dctz Großenhaincr Husarcn- regimcnto v. Ktrckbach zum Obersten bcsöldcrt, der Oberstleut nant v. Eilisictci zum Kommandeur des I. tllgnciucgimeulö Nr. 17 ernannt, der zum Oberstleutnant vciördcrte Frv. v.Wcicl zum Kommandeur des 2. Ulaneureginieutö Nr. l>< crnainik, der biöberige» Adjutanten des Prinzen Georg, Major v. d. Planitz, zu»» ESkatrouchcs st» I. Ulaneiiregimeiit vciördert. De» Lehrer der vereinigte» Artillerie- und Ingenieurschuic i» Berlin, Oberst leutnant Vcnvonicr, erhielt den Eharaktcr eines Obersten; he» Oberstleutnant v. 'Wolf »vurde zum Kviiimaiidcur dcü >2. Artii lerie-ReglmentS criiaunt. 'An Stelle des Komliiandcnrö der Ulileroiflzlerschuic in Marienöcrg, Odcrsticnliiant z. D. Lchultzc. »vurde der zur Disposition genellte Obersllcntnaut »mb zum Oberst vciördertc Rvttta ernannt, ein sehr ickneidiger Ossizier. — Von geschätzter Hand thcilt inan uns mit, daß tür das in nächster Jett zur Besetzung koininciidc Ehrenamt eines Oder- hoijägcrmeisters der Besitzer der Herrschast Licbstadi. Herr v on Ea r l v >v i tz, in erster Linie in Frage sicht. Dieser Kavalier besitzt eines ter größten jagdbare» Reviere tu» König reich Sackm» und ist alo guter Iagtiiachber ebenso geschätzt wie alö waibgercckter Jäger und Forstmann. Das Geschleckt derer von Earloivitz gehört zum ältesten Adel in Sachsen und hat dem Fürsten und Vaterlante stir Krieg und Friede» manch ausge zeichnetes Mitglied gestellt. — Die durch den Tod deö Hoirat» Weber erledigte Stelle eines Vorstandes res KassciiiveienS iui Kultuoministeclnm ist dein Vorstand der RcchnnngSerpedilio» i» temsclbcn Ministerium, Herr» Koimnissioiisralh Gebhardt übertragen worden. ES ist dies ein äußerst tüchtiger Beamter, der i» seinein neuen Posten ein großes Arbeitsfeld findet — nntcrstchcn dem Knitudlniiilstc- rlani doch gegen üo Millionen Mark a» Kapitalien auö milden Stiftungen. - Der iaiidivirtvschaflllchk Krciövcrei» deö Voigtlantcö bat an Stelle des verstorbene» Mundschenk v. Metzsc» den Ritter gutsbesitzer Seiler ans Rcuclisalz zu seinen, Vorstand und den RittergnlSl'tsitzcr Mühlma»»» ans Tbenhof zun» Stellvertreter gewählt. Dem Avg. Seiler ist diese Auszeichnung wohl zu Mimen, da er seit „nd Talent een Zwecken der Landwirthschast Wdigennützig opfert. . ^ ^ --Den» Astronom Wilhelm -renipel a»>v Sackten, Di rektor der Sternwarte Accrri bei Flore»;, hat die Akademie der Wissciischasten in stierlicker Sitzung aus dem Kapitol, welcher daS itaiienlsche KöuigSpaar beiwohnte, die Hälite deö großen Humöertpreiscci <.',»»»> Flaues» stir seine Arbeiten aus dem Ge biete der Rcbeltöeorie ziigciprochcn. Die andere Hälste erhielt Eeloria in Mailand. — Der Vorstand des Vereins der Dresdner Papier- und S ch r ei bwa a rc >i - H ä » b i er hat an die Mitglieder ein Cir- kular erlassen, worin dieselbe» angegangen werden, alle Ihnen von Fabrikanten von MuckhrSkarlen etwa znkouimentc» Liefer ungen von groben »nd imanständigen Darstellungen und Witzen nickt anznnehmen und »von» sic vielleicht neck solches Zeug ans Lager baden Witten, dasselbe zu vernichten. ES wird »auientlich auch darauf hingewicscn, wie taö Anoicgen von groben Späßen i» den Schanläden der Verkauitzsiellc» ans die Schulkinder ver derblich einwirkt und ciidlick die 'Aunortcruna ellasicu, die Be hörde» bei Verfolgung derartiger „Schundiaörikation" zu uutcr- sllibcn und damit anständige Käufer, welche sich mit Ekel von dergleichen Schaustellungen avwciidc», cmzuzichc». Eine pracht volle AnSwahl dcccnter, prachlvoll ausgciührtcr und sinniger '.st e u - jahrSkartcn zeigen die Schauienitcr der Papierhandlungen von Otto Herzbri» ck iPlrnai'chcslraße 2l >. ferner die Ge schäfte der Herren M ähIer < Wiiötruffcrsiraßc) und R. Heisch- ma»n <gr. Meißiicrstrahe, links, l. Ladern. — Abermals sind ein bavcriscker und würtcmbergischer Offi zier i» die sächsische Armee ü v e rg c l ret c >», die Sekoiidc- icutnaiits Gcriach und Maaß. — Dic Bcscitigluig der vielfach alö Belästigung empfundeucn N eu j a h r S g ra t u l a t! o»»c» Ist in zweckmäßigster Weise in Stuttgart turchgestihrr. Durch Lösung von RciijahrSwuiisch' Enthebnngckalten bei kein Arincnamte der Stadt bettele» sich die höchsten Hoi- und Staatsbeamten, die Minister voran, sowie Tausende von Beamten und Privatleuten, deren Rainen i» lan gen Listen durch den StaatSanzciger veröffentlicht werden, von der Pflickt, RcuiahrSbesuche zu »lacken oder zu empfangen oder Visitenkarten nnzimchmcn, und nebenbei wird noch der wohl thätigc Zweck der Armenniitcrsttitzniig in anSglevigflcr Welse ge fördert. ES wäre »ehr wnnschenSivcrih, daß der bewährte Vor gang Stuttgarts auch bei uns Eingang fände. - Beim Hcrarmahen des Svivcstcrabcnts, an weichem in der Regel ans dem Aitmarkte eine große Menschenmenge sich versammelt, »vollen »vir nur wünschen, daß fick der bewährte Ord,in » g S sinn unserer Einwohncricl'ait amS Reue bcthatigt, damit keineAnSschieiiilngen Vorkommen und die von der Behörde getroffenen Vorsichtsmaßregel» sich alö überflüssig erweisen. In den Vorjahre» wenigstens haben sich die das neue Jahr begrüßen den, in allen Tveile» ter Stadt versammelten Massen durch muslcrhatte Ruhe »nd Ordnung anögczcichnet. — Reichsgericht. Buchväiidlcr Sommcrscldt (Berlin» ließ I» seinem Verlage eine» Kolportage-Roman erscheine». Gegen Rückgabe der aus de» Umschlägen befindlichen EouponS wurden de» Abonnenten in» Prospekte Prämien und Gewinne zugesickert. Wegen unerlaubter Veranstaltung einer Lotterie lnitcr Anklage gestellt, wurde er srelgesprochen. »voraus bic Staatsanwaltschaft lic Revision beantragte. Das Reick sgericht entschied, daß daö Urtheil ;n iastire» sei, da unzwciseihall die Eoupons in diesem Falle als Lottcrieiooie aiizuschen wären. Hinsichtlich der künstlerischen Veredlung deö deutschen Handwerks geschickt letzt durch die in allen größere» Staaten gegründeten Kunstgewcrdeschulc» viel. Wenn es nun auch nicht möglich ist, alle kleinen Gcwcrvtreivcnten rcip. deren Gehilien. Gesellen, Lehrlinge höherer kunstgewerblicher Vollkommenheit zu- zuiühren. so ist cs doch dringendes Bedürfnis), daß jeter Hanl werker »nd Gewerbtreidende, der »nit künstleriichen Dingen zu tbnn bat - und es ist dies die weitaus größte Zahl tcrsc'ben —
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