Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 19.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189105197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-05
- Tag1891-05-19
- Monat1891-05
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.05.1891
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2N6sn8ipts- >4v»» radeck a«„tr ssiareb s-4 . 1.». «Ul ^.,ltrox»uN«!lt<. «,t Ooüt kkll «1 ^ MaKr»«I»HGOln, AK. Jahrgang. Aufl. 52,00V Stück. V»t»-^ki1»»o»o- .0« V«I»» »v»a» *»»- 1-a» n»«e»»-rs» »iea-»a»», »^,c»t>i»»nä »na»», »«I>i»r»«,-»»»«-» t»Ni»e»,iU»>, -wn ,i<a» »>«, ,a< --»Ms ä>» ->--»»»»», »«»a»-» x-Nci», l k»»n k«i>i»»°i>t k>«»k>!U t täk. l, l.bv, S..'M iu >t»i, —»E» II»» -«->»»»» a«o .«kl.» »»» I. !-»»> Ick-»«, v-»»a»,. Dresden, 18!)I. ^ dktk»!n lickill, I . Lnsaiea. LMLr^tzz >.L1tngr.c FM. kölim«, MM. 8rliel'«l8tr. k, »elvl»l»»ltlw«t« io xasekol-, AuM-. Kock- u. Kose»-Klosseu io Koste» (ZualitLton ru dillizzston I'reisoo. L 'Soscislii _TIaq ^s^/§ss , x"-Z/6 aumonplattsn Lkr LZui-»^ 2LsttVvttillor-Lcr y/-, tckv ötir . tteinksnri^tr. «*->/k.!«»Ä.< V Lsnns Hs.n5stL.Wx1 L <c. Loriisikt. L Küolis. «r lücdLsnLIiuix. Vvutaeke un i on^lisetia (lliovint!-. olozznuto li twinz-anrictnü'o und komo voiekn 8triehuaarvll ru II enn»-a-I nriiwoi». >1. IInlissclieiL L Lödns LI Iir« 21. 13S. Ln»«/,,s- Amerikanische ZukunstSPläne, Fernichreib »ndFe»nst»ec>>ber>chte, Soinniersrischen, Tagcsgeschichte. Hwsuachrichleii, Psingstsest, Zur. Thtalerverhälliiisse i» Jialien. I»deu- und.lonpnntnelio, znnlc- tis«du>. feste 8t-.no/.n Kiintic-n- chnrüweu. iiexren'ndntvl- und ,inel>etst<>lfe. nmodc, BevölkermigSstalistik. Hinsclverkruk. Dicnstlig, Iv. M«ü. Amerikanische Zukunftspläne. Die Rede» »mertknntschcr GtaalSmänncr in freien Bersanim langen mit stark gemischtem Publikum habe» keinen verbindliche, >ni im itativen Charakter. Sie schauen zu stark nach der Zustimmung und dem Jubel der Zuhiirer uuS, als daß sie sich allzu eng im Be ,eich des Möglichen halten könnten. Ter Amerikaner ist aus dm seltsame und Unerwartete gestimmt, er liebt bei seinen Schrill sleUern wie bei seinen Rednern den phantastischen Flug. Vor Mein, wenn es sich um die Größe, Bvrtrrsslichkeil und Herrlich teil seiner Republik handelt. Um ihren Ruhm zu preisen, finde cr kein Wort zu vvlltönig. kein Bild zu überschwänglich. Alles was die Geschichte bisher von blühenden Staaten und erstaun >cher Machtentfaltung gekannt, verschwindet vor den Wundern reiche die Union in der kurzen Spanne ihres hundertjährigen Be wheuS der Menschheit daigeboten bat und darbiclet. In diele» .m»e, sagt die »Rat. Zig.", wird man die Rede betrachten müssen o«e der Prösident Harrison neulich zu Galveston in Texas gelialle, Hel. Man braucht noch nicht einmal in ihr eine» weil vorgestreck gu Wühler zur nächsten Präsidentenwahl zu scheu, um ihre lieber lreibniigen vom Sinndpuukt des amerikanischen Selbstgefühls be greulich zu finden. Wie die Erklärung dcö Baticanischen Konzils daß der Papst tn Sachen dcS Glaubens und der Sitten mifehlbai i. dem Dogniengebäudc der katholischen .Kirche die Stütze auisi tztr w krönt die Rede des Präsidenten Harrison die Monroe-Doktrin Tie Forderung. daß Amerika i» politischer Beziehung den Amen lauern gehöre und keine europäische Einmischung in seine Angele ..(»Hellen dulden werde, deutete, als sie vor zwei Meuschenaltern »11 sichre 182l zuerst von dem Präsidenten Monroe geäußert wurde, wrhr den Stolz und die Kühnheit des noch io iirngen Staate,' gegenüber dem alten Erdtbcil an, als daß sie eine» bestimmten rra cn Zweck gehabt. Denn damals besaßen noch Spanten und Ruß !a»d, von England abgesehen, weite Gebiete Amerikas und die 'euere repiib'ikanische Gestaltung der Staaten ließ in Mexiko Peru und Bolivta noch lange auf sich warten. So wenig achtete 11 Wahrheit Europa diele Lehre von der amerikanischen Unairtasi l e.rkcit, daß Frankreich, England und Spanien am 81 Oktober 1861 -.in Bündnis; zu einem gemeinsamen Einschreiten in Mexiko vcrab^ > dclen, dessen Kongreß die Schuld,nhlungcn an die ÄuSlände, inizeslellt halte. Zwar wagten England und Spanien schließlich i du die Kriegserklärung gegen Mexiko, aber um io vcrweaener 'liirzte sich Rapoleon lll. in das mexikanische Abenteuer. Troß der '.'lonroe-Doktrin mußten sich die Nordamcrikancr das Kaiscrthum .'. .».»iiilsan's und die französischen Truppen unter Bazatue in Me > lo nniuillclhar an ihren Grenzen vier Jahre lang gefallen lassen, und was sie zuletzt von ihnen befreite, war viel mehr die Schlacht bei Köuiggrätz, die Napoleon III. jede Möglichkeit raubte, seine mcxi- linischen Pläne zu verfolgen, als ihre Drohungen. Erst seitdem hat die Monroe-Doktrin in dem wunderbaren Aufschwung der Union nach dem Bürgerkriege Bestand und Inhalt gewonnen. Mächtige, vielfach verzweigte Schiencnslraßen verbinden den Osten und Westen, Norden und Süden der Union zu einem geichlosscueu Ganze». Rußland hat seine amerikanischen Besitzungen an die Bereinigten Staaten abgetreten und ist für immer aus der Sphäre amerikanischer Interessen geschieden. Ueberall in dem ganzen Erd- theil hat sich das republikanische Gesühl. wie sehr cs auch, nach europäischen Rechtsgrimdsätzen gemessen, mit Gcwallthat, Ausitand und Diktatur vermischt ist, in den Bolksmasscn cingelcbt. Jetzt ist nun auch Brasilien ein republikanischer Staatenbund geworden und der Präsident Hormon hat ein Recht dazu, duS königlole Amerika dem sürstenreichen Europa gegeiiüberznstellen Niemand wird den Zeitpunkt bestimmen wollen, in dem Kanada und Kuba sich den Bereinigten Staaten anschlicßcn werden, oder gar, ob eS nach einem kriegerischen Zusammenstöße, ob es aus friedlichem Wege geschehen wird, aber der Anschluß selbst ist unnbwendltch. Die Gemeinsam keit der Interessen wirkt eben so mächtig wie daS Ersetz der Schwere und das panamerikanische Gefühl, das Harrison wie sein Staats- 'ekretär Blaine so oft und so laut anrufen. Nicht Krieg und Eroberung, der Handel soll Amerika zu einer Einheit zusammenschließen. Die europäische Waarr aus den süd- amerikanischen Märkten ist dem Präsidenten Harrlsvn ein Dorn lm Auge. Er siebt sie im Geiste schon durch die Produkte der Union erlebt. Nur amerikanische Schiffe sollen läng« der amerikanischen Küsten fahie«. Durch den Nicaragua-Konal, der glücklicher als daß verkrocht« Unternehmen de» Panamakanal« den Atlantischen Ocran mit dem Stillen verbinden wird, erleichtert sich der jetzt noch so be schwerlich« Berkehr und Güteraustausch zwilchen der Ost- »nd West küste des Erdthell». Eine Münze, ein Maß mrd ein Gewicht wird von dm EiSreglonen am Pol bis hinunter nach Kap Horn herr schen und die Amerikaner, welche Sprache sie auch rHen, welche Abstammung sie haben, welcher Religion sie folgen mögen, zu einer Nation machen, dir auS ihrer Zusammengedörigkelt wie auS ihrem Gegensatz ,«e alten Welt, zu Europa und Asien, ihre Berechtigung. Größe und unvergleichlich« Zukunft zieht. Wie jeder seiner Zuhörer ist der Präsident davon überzeugt, daß die Gründung der Union ein, neue Evoch« ln der Geschichte der Menschheit bezeichnet. So weit die modernen Zustände sich über die mittelalterlichen erheben, io weit werden dereinst die amerikanischen die modernen Über ragen. WaS den Pilgem und Rittem de« Mittelalters das Kreuz, das Ist für ihn da» Banner mit den Sternen und den Streifen, das Symbol einer unabsehbaren, glorreichen und frmdlgm Ent wickelung. Darum will er. baß eS von dm Masten amerikanischer Kriegsschiff« kn affen Visen der Welt, »v kmner Amerikaner wel len, ihnen von Zeit zu Zeit den Gins; der Hcimalh bringe, ihre iind alle» Böllern den Nnbni Staaten von Gauz-Amcrika 1 aate.Iäiidiiche Begeisterung erhöhe und die Macht der Bereinigten "erkünde. In welcher Herne freilich die Bcrwirllichung dieses Znkiinsts- lraumcs noch liegt, beweisen die Vcrgeblichteil der pananicriläni- schen Konferenz, die Blainc im vcrganzencn Herbste mit so vielem Geräusch in Scene ietzie. und d!e Erfolglosigkeit des BcrsiichS, den Lilberdollar zum absvlulcn König von Ganz Amerika zu machen. Auch der Handelsvertrag zwischen der Union und Brasilien dürfte bei dem Widerstande, den er in Biasilien selbst erregt, schwerlich ins rasche Nachfolge rechnen. Tie süd- und niitlelanierikanischen Ztaaten fürchten sich aber vor der Gegenseitigkeit und der Brüder lichkeit, die ihnen die Union so bereitwillig anbietct Die Haupt- ichwierigkeit aber, Amerika von alle» europäischen Einflüssen unab hängig und zu einem politisch und industriell in sich abgeschlos senen Staatcnshslci» unter der Hegemonie der Union zu machen, ist tn der Umwaiidlniig zu suchen, welche dieicr Plan von der Union selbst verlangt Dem Präsidenten Hor- lison dämmert, wenn er amerilani'ihc Panierschissc und Postichisse aus allen Meeren, in allen Hafenstädten der Weit sielst, die Ahili»», ans, daß nicht ohne einen tiefen Guss in den Staatssäckel sich auch niii die Gleichstellung der Union mit den anderen Seemächten in dieser Hinst-pt herbeisiihre» ließe. Bon einem Beriiiche. mit ihnen »i wetteifern, ganz zu schweigen. DaS ungeheure Hlollenbndgct. mit dem sich England. Hrankreich und Italien belastet haben, wurde nickst nur den Staatshaushalt der Bcieinialc» Staaten in Mit leidenschaft ziehen: cs würde auch iür viele Burger eine Aendernng des Lebens veräriachen. Tenn Kriegsschiffe brauchen Offiziere, Soldaten, Matrosen und Maschinisten ans längere Zeit, nicht wie im Bingerkiiege Freiwillige, die nach sechs Monaten oder einem Inhr den Dienst verlassen: eine dauernde Schulung und Erhaltung, ein Stamm von Mannschaften, Krieg'-wcriicn. Hasenhrtestigiingen sind notliwendig. Die Kriegsflotte wurde die Bildung eines Land- heereS nach sich ziehen, ein Krieaersland sich Hilden. Der Börnig und der Vorsprung, den die Union vor den europäischen und asia tischen Staaten besitzt, der Mangel jeder größeren militärischen Macht, sei eS zn Lande, sei eS zur Cer, wäre mit einem Schlage verschwunden: Millionen müßten für Riisiunaen niisgegeben, Tau sende dem Ackerbau und der Industrie satirisch entzogen werden. I» einem ewigen Frieden, durch Handelsverträge allein, läßt pch ein All-Ameiika nicht Herstellen und noch weniger das bergestellic, wie in einer besonderen Sphäre schwebend, van alle» Berührungen »nd KonM'cn mit Europa und Asien sernhalte» Die Entwickel ung der Monroe Doktrin verwundest folgerichtig die Endliche Union in eine krieaeriickie, Wider die Absicht der ersten Bertiindiger der Lehre wird ihr fortan nicht die Bertbeldigiing, iondern der Angriff nie Hauptsache und die römische Rcoiibitt, die sich die Welt riiiler- wirst. ihr Borbild, Schon hört daS feinere Obr ans drn Pcrhand- Innacn der Union niit Kanada wegen eines Handelsvertrages, mit Italien wegen der Ermorduna der Italiener in New-O>leans, ans den Artikeln der Zeitungen »nd den Reden der Politiker dis seine Rollen deS kriegerischen Donners, der einst ans der Kurie des Senats und vom römischen Forum drohend erscholl Aernschrcib- und Fernsprech-Vtrickite. Prag Z» der Mittagstafel bei dem Erzherzog slarl Lndwia waren am Sonntag außer den hier anwesenden Minister» auch die Stützen der Behörde», hervorragende deutsche und böhmische Aus fteller, sowie die Bersirsserin des Sonnabend hier ausgesuhrten Fest 'vieles. Eröffn Christine Thun, aciaden Limoge s. Der Präsident Carnot ist mit den Ministern Eon itanS und BouraeoisSonntngAbrnd hier ciiigrlroffcn Der Präsident sowie der Minister Eonstans wnrdcn von der Bevölkerung mit den stinstn „Bine Earnot!" »Bive Eonstons!' „Bive io rrpiibltque! empsonaen Sehr vereinzelt wurden auch Ruse „A daS Eonstans und Zischen grhört. Bier oder süns Personen wurden verhaftet, aber alsbald wieder sreigclassen, Rom. Nach einer Meldung der „Agenzla Stefani" ans Massauah hat der Gciieralgouvcmcur der Erlsthräffchen Kolonie, General Gandolsi, seine Entlassung eingcreicht, weil er mit den neuen aus E«sparn>ßrücksichten erlassenen militärischen Beifügungen nicht einverstanden ist. LertlicheS uud Sächsisches. — Ihre K. K Hobelt die Frau Erzherzogin Maria Josefa hat nach 4Vi monatigem Kingebrauch Adbazia am 15. d. M. wieder vcilasjcn. Dieselbe wurde bei ihrer Abreise vom Statthaltcrciraihe v. Icltmar, dein Kiiivorslebrr, Oberst Wächter, vom Professor Tr, Glax iind dem Direktor Schnitz ehrfurchtsvoll bearüßt. Nbba- zla »nd Bolosca spendeten dem hohen Gast durch reichen Flaggc»- scdmuck und durch bengalisches Feuer den letzienAbsthiedsgruß. für welche Huldigung die Fra» Erzherzogin ihren Dank aussprach. Tags darauf trat die Erzherzogin in Begleitung der Hof dame Mnrkgräsin Crcsccncia Pallavicini und deS Kamincrvorstebers Baron Dürkheim in Wie» ein und hat im Palais Erzherzog Karl Lndwig Wohnung genommen, Tie Herzogin übersicdelt demnächst zu längeren, Allsenth Ile nach Reichenau in die Billa Warthoft. — Auch der gestrige P fingst tag stand schon vom srüycn Morgen ab lm Zeichen dcS Beranilgiiiiasverkebrs Ein tiefblauer Himmel, herrlich reine Luft und milder Sonnenschein dcgrüßten am rühen Morgen die vielen Rat»rfte»»dr, die sich im Großen Garten, m Gehege, im Japanische» Garten und !>» Pileßnikgrund im rischen Maiengrün Erholung aöiinren Freilich war ein längerer Auienthalt tn den Gärten der ErquIckiiiigMalsoneii beim Früdkaffec kaum möglich, da der durchnäßie Boden »nd das empfindliche kühle Mallüftrrl dazu angethan waren, bet Unvorsichtigen dem Psingsi- morgenbummel einen Schnuvsen oder Katarrh unmittelbar folgen zu lassen. Daß eS aber auch Taufende gab. die dem Westergott rück- stalllos Glauben schenkten und eine länast geplante TageSpartic schon mit Morgengrauen autraten. bewies ocr Brikcbr aus den hiesigen Bahnhöfen und TampfschifflandepIätzen. der eine ganz außerordent liche Hobe nach der Sächsischen Sckwriz, der Lößnitz und dem Plancn'schen Grunde annabm Mit Kind und Kegel langten ganze Familien hier an, um sich einmal von ihrer Irautrn HSuS ichkeft riiicn Tag zu trennen „nd bei auswäiligen Bekannten und Ver wandten den längst versprochenen Besuch abzustatten oder auch sich dem Genuß der prangenden Schöps»»« voll hin,»geben. Da» Eeb- ncn nach dem ^Hinaus in die Ferne", welches s»v an diesem Früb- li'ngSsest, den Tagen der Pfingsten, wieder allenthalben in bohem Maße kundgab. fand zwar nicht die Befriedigung, die man erhoffte. dock» nahm das gebieterische Wetter immer »och Beiniimt an n..' gestattete wenigstens ei» „Wandern" in frischer lachender Natnriecne rie. Die Unmöglichleit des Trinkens unter dinbenden Ariel- nab Birnenbäiimen bat zwar manchem Wirld, der ans gram'» Psuigstvi, kein gerechnet hatte, den Umsatz geschmälert, doch waren sie iw" .o noch frohen MntheS darüber, daß ihnen Pliwins mit seinem N >i nicht säinmttirlicn Besuch sernhictt. Wie am erste» Feiertag tut der aznriic Himmel gar bald mit Wolken bcdeck'c, so genoß nn n auch gesteen nicht lange de» iinverdunkestcn Sonnenschein Be rcits am Boinittlag verbntstc» ab und zu auS dem stiegen bungen den Westen gekommene Wolken de) Himmels blaues Gewölbe une verwandelte» das Heitere des Morgens in etneii Tag mit .veiändm sicher Ph»siog>io»iie". Mögen all' die unternoiiiiiieneii P.rtleen in der lachenden Friüiiiiigslandichast auf Körper und Geist den crbvi. tcn heilsamen Einstich ailsühcn und all' das Bergsteigen und Wan dern die^Miiskel» und Nerven zu neuer Thätlgkeil anspornen! — So trocken die Statistik an sich auch ouSsiebt, io ergiebt sie doch vielfach Resultate von hohem Interesse- Zahlen rede» oft ein. deutliche Sprache, sie beleuchten oft deutlicher als- alle Worte d!c Kultur und die geschichtliche Entwickelung eines Bockes. So lach» sich auch aus de» Zahlen unterer B e v ö l le c » n gs st a t i n i' Talen von allgemeiner Bedeutung entnehmen. Das Königreich Sachsen halte bei der Theisiuig des Landes iin Jahre stftö die Zahl vo» 1,178,802 Einwohnern, Diese Zihl war jedoch Nicht durch elne regelrechte Bo kSzähsiing im heutigen Sinne elinittcst worden. Eigciilliche Zahlungen sinden erst seit 1832 statt. Bei dieser ersten Zahlung ergab sich eine Bevölkerung von I,ü,">S,153 Bewohnern, Zwanzig I„hw svüter sinden wir bclkils annähernd 2 Millionen Einwohner, im Iakne 187l ist die Hälfte Mr 3, Million überholt, während volle 3 Millionen sich erst ans der Zahlung von 1885 ergaben, Tie letzte Zählung zeigte bikaiinlsid, ei» Er- acbniß von mehr als 3'/r Millionen, svdaß sich die Einwohnerzahl seil l843 säst genau verdoppelt hat. Es gicbl wenige Länder, in denen sich ans einem engen Gebiete nach jeder Volkszählung so große Veränderungen und Verschiebungen der Brivohnerzahi ergeben, wie im Königreich Sachse». Ter austnerkiame Beobachter der nicm'chsichcu Dinge und BcvölkcrunaSznstäiidc hol hier ei» Land vor sich, welches berettS am dichtesten i» Enrnpa devötkert ist »nd doch nach ,edcr Volkszählung die durchschni tsichc jährliche Bevölkerungsziinahme der übrigen Staaten wieder weil überragt Tic Hauplrirsachc de? stetigen WachschnmS d-w Eiiwohnerzah! Sachsens liegt in der großen Betriebsamkeit des Volles, in dem Vorhandensein von Koblen- und Metallschätzcn, in dcn guten W iffeikräften der zahlreichen Thäler des Landes und in der Viel seitigkeit und Exvortfähigkeit der sächsischen Industrie, welche olcht nur die Erdalliing der vielen schon vorhandenen Menschen ermög licht, sondern nlliähilich auch noch zahlreiche siemdc Einwanderer herlicisühlt, während eine Auswanderung aus Sachsen mir in sehr geringem Maße statisindet. Bon großer Wichligkcit Iür das An wachsen der sächsischen Bevölkerung ist der Umstand gewcicn, daß die sächsische Staalsrcqierung schon unter der Herrschaft des Zunft we!cns durch Konzessionirung von Fabriken das Entstehen einer Großindiislric erleichterte, daß Sachsen der erste größere denlschc Staat war, weicher im Jahre l86l die Befreiung der kleine» und großen Industrie von allen Ziinftjchraiikeii in umsaffendcr Weise ' dilrchiührtc und daß seitdem durch eine trefflich orgaiiisirlc Fabril- iiispektion, durch Nliisasscuve Fülsorac für die Gesundheit der Ar beiter, durch Errichtung zahlreicher Fachschntc» für die Gioß- und Klein-Industrie und de» hansindnttriellen Betrieb uno durch andere Maßregeln das Gedeihen der Industrie unavlisüg gcfvrdcr! worden ist. In einem so industriellen Lande wie Sachsen sind auch ti Gelegenheiten znni Erwerbe und zur Gründung eines selbstständigen Haushalts weil leichter, als in mehr iaiidwüthichaftsichcn Gegenden, wo die Leute, um selbstständig zu werde», aui das Freiwerden einer Bauer»- oder HänslerstcUe warten oder ausw rudern i»ui>cn. Es sind deshalb i» Sachten auch Eheschließungen eher möglich, und mit frühzeitigen Hciialhcn hängt wieder eine gröxerc Kinder;»!,! zusammen, wodurch pch die Zunahme der Bevölkerung ebenfalls erklärt. — Ter Alters Ausbau der sächsische» Bevölkerung zeigr von demjeiligcn der RcichSbevvlkerung eine» kleine» Unten'düd insofern, als die Z d>l der >m prvdukiiveu Aller stehenden PcOviien in Sachsen diirrhschnilltich etwas höher, diejenige der »n Grei'ei alter stehende» Perwuen dagegen etwas geringer ist, als im Durch schnitt des Reichs, Die Zusammensetzung der grohstadtischen Be völkerung Sachsens ergiebt von dem Turchschuitl des Kömgrcichs insoscrn eine Abweichung, als die eigentlich vroduktwcn A!Ie,c- gliippeii in den Großnadten bedeutend »äitei verbeten sind, als st» Lurchichiiilt des Königreichs. Eine auffällige Erscheinung ist die Abnahme der Angehörige» der piotesranlischcli Konfession in «ach» n. Tic Katholiken habe» ihi-en Authcil an der Gesumnilbevölkeiiing seit 188-5 von 1,75 Pro;, aus 2.79 Proz. vermehr!, die südlich. Bevölkerung ist ihiem Authcil nach von 0.05 aui 0,21 Pro;,, abo säst um daS Fünffache gestiegen. Noch schärfer ist der Geqeii'atz im Vergleich znin I chre 1831. Es wohnten damals mir 85», jetzt be finden sich 7775 Juden in Sachsen, Nanicnilich seit der zweite» Ha! ie der 60er Iadrc ist ihre Zunabme außerordentlich bet,sichtlich geworden Das Königreich Sachsen ist derjenige dculichc M'iliclslaat, wet-bei trotz sehr dichter Bevölkerung noch eine große Einwanderung au' ganz Dcntichland und auch vom Auslände auiznwcisen hat, Noll der Volkszählung vom l, Dezember 1885 befanden sich in Sachten 320,710 nicht in Sachsen geborene Personen, iodaß aus IOOO Ein wohner llberbauvt 100,7» Fremde entfielen. Die Miilkerwraehe dci sächsische» Bevölkerung ist nur zu einem kleinen Bruchlheilc eil» andere als die dcu'sche. Die Bolkszäbliing von 187l ermittelte 2,1!«8,7S0 deutsch und 52.M wendisch Redende 1911 sprachen englisch, 924 czcchisch, 575 scaiizösisch, 537 polnisch, 509 russisch, 153 iiiagvarisch. 123 italienisch, WO griechisch u, i w. In spateren Zählungen sind dir Angaben über die Muttersprache nur insoweit bearbeitet worden, als sestgestclll wurde, wieviel Wenden vorhanden waren. Die Zahl der Wenden acht zurück, obwohl sich die sächsilche Bevölkerung stetig veimchrl. Es wurden ermittelt 1880 : 51.410 und 1885 : 49,916 Wenden. — Don Jahr zu Inhr steigert sich am Psingstfcste der Per sonenvrrkehr aus de» Eisenbahnen und wen» auch vom Himmel herab, wie am 1. Festtage, ziemlich starker Regen mcdrifallt, io war doch zu manchen Siimden auf den hiesigen Bahnhöfen ein Verkehr, wie man ihn andere Jahre noch nicht erlebt hat. In den zeitigen Morgenstunden — von trüb 4 bis 5 lkbr — trafen aus dem Vogtland«:, aus Zwickau, Glaucha», Hoinichcn und Chemnitz, 8 Sonderzüge hier ein, die in-gciamini nahezu ütnstt Reisende brachten, welche zum größten Tbcile tn unscicr Residenz verblieben, zum anderen Thcilr aber die herrlichen, tin FrühliilaSichmncke pranacn de» Beige und Schluchten unserer sächsischen Schweiz nusinchlen Weiter kamen gegen halb 8 Uhr B rmittngs 3 Sonderzüge mit ungefähr 2809 Personen a»t dem Böhmische» Bahnhof an, während von Berlin gegen 1200 Perionen Vormittags aegc» 1l Uhr in 2 Sonderzüge« -Irr etntrase«, welche sofort nach Schandau weiter- PfiiiiS's KttiScrmilch. LL»- Sscstliicr Alolkcrki i§ebr. Pfund, Vallffnerör. 41 >42,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite