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Dresdner Nachrichten : 25.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189101255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-25
- Monat1891-01
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.01.1891
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r«,e»l,tt s»r P,lMk. Unteaid«,. «etMtroeckdr. vsckenrericht, tzrembenlisie. »»««»»ßMlir dtertellSbrIich M. a». euM.b«t Dm M^L.7S. — Lunadm« kr/ siiSkensiadt: V «M! >amn L^k- 36. Jahrgang. Aufl. 52,000 Stück. 8eI«tr4»»l->!, .Oiuptstl'.L't/LK Hl»tMnig>Ioli»im»tn1S. rsbriXv contodül-Nsrn kr». 2 () -«Z ' l » ^,II o IL W ev ^ ^ !j k'rei^IjLwii «inti» ui»! tlAUCO. '''c'ß:W!K Dresden, 1891. rei^>8t»n zz,« tlAUCO. Z Varl?Iau1. !!l ssj vresSeo, lVsIIstrassv 2b. Netfarbon i„ vknv»» Mr Kuiut- ui»I v«!ar»Uou.in»Isroi. ZvqunrrUsnrd»», trovk.o, Iiiilklsuedt und io luiioo. L»»I »o«i°f°rant lltitol», N,rl»»»«r»»», IU, Lm.IIoo.ir»«,« 18. N»»»t»8t Ui lorlck.tr,»»., „81,8t t-vrtllr". Itresävn, Zo«sti«88v V, I. LernkproriiOeNo 111V. I. 1nn«»re»-1>p.<Iltl«n für »II«/vNnnss«n. II. II»I»t-V»rt„»r für <n» Drosdnsr rdv.tor. III. 1Its»»t»n-t»»Ir«I» »nwr (ii»ri>iilie. IV. CoIIecIIvii 8»r 8IIvI>«. l.»ote»Iott»ri». 8- ?srcl. SsrlLed Mc1ikol§sr >Voiubau«IIunx mit kiobiei8tukon^ ». Ifl«! ilL8lr«88v 4. I^VI nsz»tvel»«t. SEI ^ 6ocriil,r tnr loimi Xatunvoiiio. K -- »> DrizrltvZ» I, ^u-lvi u. I —- ^ Ld> «»«>»«> V«> nlil.« lu»8«-4n8tutl Vernlekelaux >«« Sekllttsekalieu »II«r 8M«W. ,-iii V SV" n«»««' I :r. -1 E>» Herbette'S Bericht über deutsche Arbeiterverbältniffe. Hosnalbrichtc», Mangel cm Koblenwagen. Dresdner Kimsigcnossenschast.! L«,»»«»<),,,, Z^ ^ A»r. SV»»». Gerichtsverhandlungen. Tagesgeichichlc. Sinfoine-Evncert (Kgl. Kapelle). I Ovumujl, I-Lel. ^UNNiN . Kür die Monate Februar nnd März m«de» Bestellungen auf die „Dresdner Nachrichten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäftsstelle zu 1 Mark TO Pfennigen» für auswärts bei de» kaiserlich«» postanüalten in» Deutschen Reichs- gi-diete zu f Mark Pfennigen, in Vesterreich zu z Gulden 24 Ilrenzer (ausschliesslich Aufgeld) angenommen. Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten". Po,titsche». Es ist interessant und lehrreich zugleich, ein auf gründlicher, jachperständiger Prüfung beruhendes Nrtheil eine- hervorragenden Ausländers über die deutsche Arbeiterfrage zu hären. Die Beleuch tung, welche dieselbe in dem kürzlich erschienenen, von der franzö sischen Regierung im Anschluss an die internationale Arbeiterschutz- «cictzgebuiig eingrfordertcn Bericht de- französischen Botschafters am Berliner Hofe. Herrn Herbettc, erfahre» hat. verdient duhcr Beachtung, weil die Arbeit dieses Diplomaten auS gewissenhaften und sorgfältigen wissenschaftlichen Studien nnd tha»sächlichen Fest stellungen hervorgegangen nnd die politische, soziale nnd wirth- schasilichc Stellung der deutschen Arbeiter zu derjenigen der fran zösischen in Vergleich gestellt ist. Im Groben und Ganzen ist daS stichelt Herbette'S ein ziemlich nnbefaiigenes und tendenzsreies, wlveit daS bei einem Franzosen, welcher deutsche Verhältnisse be handelt. überhaupt möglich ist. Jedenfalls niiterscheldct sich der Schmähschriften eines Victor Tissvt und vielen ähnlichcn Mach werken. auS denen früher die Mehrzahl unserer Nachbarn ihre Keimtniß und Bcnrtheilung deutschen Lebens und Wesens schöpfte. Freilich ist auch Herbette'S Urtheil in Folge des den Franzosen ureigenen Hanges nach Selbstgefälligkeit nnd Selbstberäucherung im Einzelnen getrübt, einseitig nnd schief. Zwei Punkte in der Aussassung Herbette'S fordern insbesondere die deutsche Kritik heraus: seine Ansicht über den Werth der deutichcn sozialpolitischen Ecictzgedung und über die Ernährungsweise unserer Ärbeitcr- bevölkcriing. Dir geringe Neigung der Fmiizoscn zur positiven Sozialresorur macht cs erklärlich, daß Herbettc die in Deutschland eingeführte Zwangsvrrsicherung. weil sie die individuelle Freiheit beeinträchtige, sin keinen Gewinn hält. Er glaubt, dab die deutschen Arbeiter durch die neuere Gesetzgebung im Zustande der Niimündiglcit bleiben imibtc» und Ihnen durch die staatliche Bevormundung das Gefühl dcr Würde genommen sei. AlS prinzipieller Gegner des Staats sazialiSmnS übersieht Herbette, dab den deutschen Arbeiter» überall eine wirksame Betbclligniig an den Versicherungs-Instituten »nd -Kassen cingeräilmt und dab ihnen gerade hierdurch Raum gegeben isl. ihr persönliches Sclbftbewnhtsein wie auch ihr StandcSbcwußt sein zu stärken und sich in selbstthätigcr und selbstständiger Weise a» der Besserung ihrer Lage zu bethütigcn. Unsere soziale Reform gcsetzgebung wird auch insofern sich segensreich erweisen, als sie in hohem Matze geeignet ist. die Arbeiter au» ihrer Passivität heraus zmeißen und durch positive Antheiliiahmr an dcr Förderung ihrer iScschicke zu einem höheren geistigen Standpunkte hinaufzuziehen Frankreich kann der grobartigen sozialpolitischen Resormgesetzgebung nicht» gcgeniiberstellen. und die Folgezeit, welche erst noch die aanze Tragweite derselben enthüllen soll, wird darthun, daß der deutsche Arbeiter gegen die Wechsclfälle de- Lebens, gegen Krank heit. Unfall, Invalidität und Altersschwäche, in wett höherem Maße gesichert und geschützt dasteht, als dcr französische nnd die meisten anderen Arbeiter der Welt. In der schlechten Ernährungsweise des deutschen Arbeiters alaubt Herbettc den Beweis gefunden zu haben, daß derselbe weit 'chlechter gestellt ist als der französische. Eine grobe Dosis von Passivität läßt den deutschen Arbeiter nach Herbette'S Ansicht eine Menge von Entbehrungen niit Gleichmuts) ertragen, welche die englischen oder französischen Arbeiter wahrscheinlich nicht bin nehmen würden. Er begnüge sich mit einer schlechten und nahezu nnjureichrndtN Nahrung, in welcher daS Fletsch fast nur in dcr Gestalt von Speck und Wurst vertreten sei. Das Getränk bestehe meist nur auS Bier oder Aepfclwein. Herberte glaubt, daß der deutsche Arbeiter seine Kräfte nur erhalten könne durch den all gemein üblichen Genuß von Kaffee und Branntwein. DaS Urtheil des Franzosen wird dadurch getrübt, daß er die Lebensführung des deutschen Arbeiters mit der des französischen in Vergleich stellt nnd meint, wa» der Letztere verschmähe nnd zur Ernährung nicht für ausreichend halte, müsse auch fürüdci« Elfteren unbefriedigend nnd »nauSkSntiNlich sein. DaS ist aber nicht der Fall. ES liegt in der Verschiedenheit des Charakters und de» WcsenS dcS deutsche» nnd des französischen Arbeiter», dab dieser an seine Mahlzeiten andere Anforderung«» stellt als teuer. Den verschiedenartigen Anspruch kan» «an auch tn dtr Kleidung beobachten. Für den Deutschen ist es sin Allgemeinen wichtiger» daß lein Rock aus daurrhaslrm Stoffe hergrstellt ist. der Franzose dagegen legt größeres Gewicht daraus, baß der Rink zunächst chic ist, mögen auch hast» die Fetzen damn hllbgen. Po kann da» schlichte Mahl einem Franzosen, der nnn einmal estzen leckereren Appetit entwickelt, mindrrwSrthtg erscheinen, ahne daßdassrlbe tn Wirklichkeit deshalb vertiert. In solcherAllgrmelN- helt ausgesprochen, leidet Hm. Herbette'S Urtheil unzweifelhaft an l VesstmUmas-deravse seiner Eitelkeit schmeichelt. Vielleicht hat er auch die Berich« lldrr da» Elend dar Mrstschen Weber im Eulengebirge io» h« unerfreuliche Vage d«, Arbeiter im sächsischen Erzgeb Thal nicht in der Lage, sich ausreichend zu ernähren und ans Mangel an phvsischen Kräften auber Stande, durch größere Arbeits leistungen einen höheren Verdienst zu erzielen. Aber andkrcrscils darf nicht übersehen werden, daß doch in vielen Gegenden Te»tsch- landS die Arbeiter sich so z» ernähren veiniögcn, wie cs zur Er haltung der körperliche» Kräsic nach physiologischen Feststellungen nvlhwendig ist. Sind somit die Franzose» überhaupt berechtigt, mit einem gewissen selbstzufriedenen Wohlgefallen ans die deutschen Arbeiter Verhältnisse herab zu blicken ? Mit großsprecherischer Selbsttäuschung pflegt inan jenseits dcr Vogesen von dem Elend nnd dcr Noch der Arbeiter tn Deutschland zu berichten. Man sicht de» Splitter in des verhaßten Nachbarn Auge, aber den Balken im eigenen Auge möchte man übersehen. Dcr sechszchnfachen Ukberzcichnnng der französischen Anleihe, worauf die französische Presse als einen Be weis des unerschöpflichen Ncichthnins ihres Vaterlandes so prah lerisch hinwies, steht heute das entsetzliche Elend gegenüber, welchem in Frankreich große Arbciicrmasscn, besonders in den groben Slüdle», in Folge dcS harten Winters nnd der niedergehenden Coiijnnktnr de» Weltmarktes anhcl'ingcsallen sind. Gewiß ist auch im Deutsche» Reiche die Zahl der Arbeitslosen gegenwärtig eine große nnd hier und da eine Nothlage bei der anbergewöhnlichcii Dauer der Kälte cingetrcte». Aber so weit ist cs doch bei uns noch lange nicht gekommen, wie in Frankreich, Belgien oder in London, wo v. Frcgr: sein, wenn Diese strenge Ucbcrwachniig würde doch nicht nölhig cs keine Snnnlnnlen gebe Tic Positiv» Reichr-- versichcningsanit wird genehmigt. — Bei dcr zehnten Rate zum Reichslagsban wünscht Tr. Bnrllin (»allib.t. baß bei dcr Aus schmückung des Baues nicht aus Dinge Bedacht genommen werde, die mit dem Ban nicht in einem näheren Zusammenhang stehen — Abg. Tr. Lachem (Eir.) wünscht Bcnvendung echien Bauma terials. man solle lieber am bildhanerischen Schmuck sparen. - Staats sckrclär Tr. v. Bötticher: Die Verwendung des echten Materials " für die Vorballe würde nngesähr eine Vcrzögcrnua des Baues um c- 4 Jahre bedeuten. — Abg. v. Enny (nallib.): Es kann sich nur um die Frage handeln, was zweckmiisnger sei, ans einige Jahre früher oder später könne es bei der Fertigstellung nicht ankommei' Man befinde sich im alten Hanse ja ganz wohl. — Aba. Tr. Gold- schmidt beantragt Znrückverwrisilna der Position an die Bndgctkom- »ilisivn. — Frhr. v.Manlenfscl (loni.) warnt vor nochmaliger Koni niissionSbcrathliiig. bei der nur Verzögerungen nnd Mehrkosten bcrattSkäincn. — Staatssekretär v. Malvahn-Gültz konslatirl, day man hier mehr Bewilligungen für den Neichstagsban verlange, di' in die Millionen gingen, während in der Budgctkoinniiision dir nölbigen Ausgaben für die Arinec verweigert würden. Die Kom- »liisionsverweiumg wild abgelehnt und die Rate bewilligt. — Dcr Rest des Etats des Innern wird angenomineil. — Montag: Fort setzung der Etatberalhiing. Berlin. Abgeordnetenhaus Erste Berathung des SvcrrgeldcigesctzeS. Minislcrpräsidcnt v. Caprivi: Tie Bstchöfe hätten sich verpflichtet, die angesammeltcn Gelder an die Inter essenten zu vcrtbeilen. Soweit zu übersehen, werde nach Befriedig- l der Interessenten von dem Kapital wenig übrig bleiben, und ' ttiuil UCIVINIIN», >vn: II, tliiuiclrini, origirn vvrr III ^VIIVV», Ivo nng der Nrsthstand nach amtlicher Feststellung den Charakter der Hnn- eine Bedräng»»« der evangelischen Kirche durch die Rückgabe dcr aersnoth angenommen hat. In Paris ist das Elend unter den! Spcrrgelder sei somit nicht zu bcsnrchlen. Tie Noihwendigkeit Arbeitern unter dem Truck der Kälte säst nneriräcflick, geworden.seiner materiellen k'nterslütznng der evangelischen Kirche durch Er-A i,,„c. I» einem einzigen dcr 20 hauptstädtischen Arrondissements sott die l satz für den Ausfall dcr Stolgebühren werde von der Regierung L Bericht deS scanzösischeir Botschafters immerhin vortheilhaft von den HM der ossiziellen Mnvscn-Eiiipsängcr aus 40,000 gestiegen icin. > anerkannt, doch werde darüber noch die Gencralsynode gehört^ Mag auch diese Ziffer etwas übertrieben hoch angegeben sein, io! werden müffen, woraus eine bezügliche Vortage eingebracht werden tz spiegelt sie doch tvieder, wie trostlos angcublicklich die Verhällniise ^ soll. Gegen die Unterstell»»«, als ob cs sich hier unfein politische» ^7 der Arbeiter in Paris liegen. Ebenso schrecklich ist das Maffen-Eiend in London, wo es gilt, nicht blas vor dcr Kälte, sondern auch vor dem Hnngertode zu retten. Vergleicht man damit die Lage dcr Arbeiter in unserer Reicbshauplsladt, so muß man dieselbe als eine ungleich günstigere anerkennen. In dcr Berliner Stadtverordneten- sitznng am Donnerstag erklärte dcr Oberbürgermeister r>. Farcken- beck, daß die sorgfältigsten Beobachtungen, welche der Magistrat über die Zustände der Berliner Arbcsterbevölkernng angesielll habe, keineswegs einen außerordentlichen Noihstand, wie ihn die Sozial demokraten behaupte», erkennen lassen. Im ganzcn großen Berlin werden trotz der Ungunst de-S Winters allnächtlich im städtischen Astsl für Obdachlose nicht mehr als I>ä00 Personen nnlergebrncht. Was will diese Zahl sagen gegenüber den Tausenden und Aber tausende» Nothleidcndcr in den Arbeitervierteln von Paris oder im Ostende Londons? Den Sorialdcinokraten allerdings wäre cs lieb, von einem Nothstande der Arbeiter reden zu können. Daher batten sic in Berlin den Vernich gemacht, einen solchen in einer Petition an die Berliner Sladtverordiiclen zn behaupten. Ei» Htndwerordiietcr bezeichnet«: aber diese Petition treffend als einen sozialdemokratischen Eonp: in ihr spüre man nickst die Sprache von Armen nnd Hnngcrlcideudcn, sonder» von Leuten, welche unter sozialdemokratischer Leitung zu einer Demonstration zniammen- gelrominclt seien. Das einaetrctcnc Thanwellcr hat I,öffentlich endgiitig den Bann des Winters gebrochen, unter dem die Arbeiter zahlreicher Erwcrbszweiae schwer zu leiden halten nnd welcher Arbeitsgelegen heit für viele unmöglich machte. Auch für Frantreich, England nnd andere Länder berechtigt die Nachricht, das; stürmische südliche und westliche Luftströmungen übciall eine Erwärmung berbci- acsührt haben, zu dcr Hoffnung, daß dort dcr Höhepunkt dcr Noth und de» Elendes nnnmchr überschritten ist. Handclsgeschäst drehe, lege er Verwabniny ein. So lange er im Amte sei, würden solche Handclsgeichäste nicht gemacht werden. — Z Kultusminister Lr. v. Gotzler: Er nehme in der Sache noch genau zs» denselben Standpunkt ei» ivie im vorigen Jahre. (Gelächter.» Ein S Eigciilhninsrecht an den Spcrracldern zu beanspruchen, sei für den Staat bedenklich: es würde dies den Kulturkampf verewigen. Die von den Bischöfen übernommene Verpflichtung der Vertheilung der Gelder nehme der Regierung eine große Last ab. Für die evange lische Kirche war der durch die Sperrgcldcr geschaffene Zustand kein günstiger; er habe während der 10 Jahre seiner ^ImtsSaiicr schwer daran getragen. Die Bewilligung dcr R/s-Pcoz. Rente wäre für sricdigen zu können. Ncber die Unbegnemlichkeit, die nstt dcr Vor lage verknüpft sei, müsse man hinweggchcn. Ein Minister müsse olltc. >c gegen nintlstg das Giste thun, auch wenn er daran scheitern Abg. v. Eunh erklärt Namens dcr Nationalliberalcn, daß .. die Vorlage stimmen. Tic nstramontane Partei im Lande werde K* doch von diesem Zngcstündniß nicht befriedigt. Schon verlange die nltramontnne Presse die Auslieferung der Schulen. Rcichensperger lEtr.) führt aus. daß die katholische he einen Feruschreib- nutz Aernszirech-Vertchke vom 24. Januar. Berlin. Reichstag. Die Vorlage über den Zollanschluß der österreichischen Gemeinde Mittelbrrg wird in dritter Leimig angenommen, dann wird die Berathnng des Innern fortgesetzt. Beim NeichsversicherungSamt werden ca. 300,000 Mt. mit Rück sicht ans die Alter»- nnv Jnvaliditätsversichernna mehr gefordert. Abg. Goldschmidt ifrs). wünscht Vermehrung und Besserstellung dcr technischen Beamten beim ReichSversicherungsaint. Aba. Rösicke (lib.) schließt sich dem im Interesse der Industrie an. Man sollte die Stellung des ReichSversicherungsamteS nicht erschweren und nicht verabscheu, wie e» durch Unterstellung dcr Schiedsgerichte unter die Landesversichcrungsaiistnlten geschehen sei. Die Kosten der BerufSaenvssenschaften hätten sich verringert. Auch im klebrigen seien die Angriffe auf die BemfSgeiwssenschaftcn nicht gerecht fertigt. — Staatssekretär V. Bist sicher bestreitet, daß das RcichS- versicherungSamt zu Gunsten der Landekvcrsicherimgsänitcr beein trächtigt worden sel. I» Bezug ans Vermehrung dcr technischen Beamten müsse die Initiative deS Amte? abgewartet werde» wissen Vertrauens. Freilich seien im letzten Jahre di» Entscheid ungen vorwiegend zu Ungunste» dcr Arbeiter aiiSgrsallcn. Er fragt, wie es mit der Novelle zum UnfaltversichemngSgcsctz stehe. Eine gerechtere Vertheilung der Lasten zwischen Kranken- und Unfall versicherung sei dringend nöthig — Staatssekretär v. Bötticher: Die Absicht, eine svtche Vorlage zu machen, bestehe fort. Die Sache würde weiter gefördert ici», wenn nicht im verflossenen Jahre die vrrfllgbirrrn Kräfte dnrch die JnvaliditätS- »nd Alters- .'ersicheriing in Anspruch genommen gewesen wären. — Abg. Osann natltd.) beantragt Erwägungen i» wieweit und wodurch eine größere öcschlciinlgnng in der Erlevigung der Rrknrs-Aiiarlegenhclteii im Ncdrete der Unfallversicherung sowohl bei den Schiedsgerichten als beim Rcich«versicher»ngSai»t verbeigeführt werden könne. Er zieht aber spater seinen Antrag wieder zurück, in der Hoffnung, daß diese Anregung auch so zum Ziele führen würbe. — Abg. Schräder (sts.)i Da» RrichkversicheriinaSamt sel namentlich mit adininislra- »wrn Arbeiten überlastet. Bezüglich der Unfallversicherung möge man die nvtbtgen Korrekturen bald vornehmen unv nicht bl» zu einer ^vollstäiMM Revision des Gesrtzts warten. — Abg. Nur die" Rechnung zu lvagm, hinsichtllch der Revision ngSgesetzrS könne er einer Beseitigung der Carrnzzeit znsttninien. H werde aber noch vtelfach über die Simulation besonders unter den jüngeren Arbeitern geklagt. — Abg,. Singer bestttitrt die«. E» bg. Dr. . . - . „ . . . Kirche Rechtsanspruch ans die beschlagnahmten Gelder habe und daß mit der Rückgabe derselben die Regierung nur einen Irrsinn» wieder gut mache. — Abg. v. Eimern Oiatlib.): Seine Partei habe der Vorlage gegenüber die Empsindimg einer völligen Niederlage. Tie Regierung zahle dem Sieger die KriegSkostcn. lieber die Verwend ung der Gelder fehle jede Eontrole. Wie, wenn ein Bischof das empfangene Geld zu Wahlagitationen verwende ? Diese Vorlage dürse mit dem Ersatz der Stolgebühren in keiner Weise vergnickt werden. — Abg. Windtharst (Ctr.) nimmt die Vorlage dankend an. die es dem Ecnlrnm erleichtere, künftighin die Regierung zu unler stützen, ohne indeß etwas von seinen Prinzipien aufzilgcben. Wir vetommen keinen Groschen mehr als uns zusteht. Wir gulttirc» über Alles. Werde die Vorlage angenommen, so ist die Sache ein für allemal friedlich erledigt. Der Gewährung des Ersatzes von Stolgebühren an die evangelische Kirche stimmt Windlhorst zu Man möge an den großen Gesichtspunkt der Vorlage nicht klein liche Bedenken knüpfen. — Abg. Stöcker (kons,) erklärt die Vorlage in ihrer gegenwärtigen Fassung für nnannchmbar. Man möge alle Ansprüche befriedigen, aber von dem Gcldc dürfe lein Pfennig zn Agitationen gegen die evangelische Mehrheit der Bevölkerung vei wendet werden. Tie Verquickung der Vorlage mit den Stol- grbülircn empfinde er als eine Demüsiuanng. Durch die Annahme der Vorlage würden wir bei dem Protestantismus der ganzen Wcsi inclir an Ansehen einbnßen, als bei unseren katholischen Mitbürgern gewinnen. Man »löge eine Verständigung in der Kommission vei suchen, — Gegen die Vorlage sprechen noch die Abag. Frln V.Zcdttitz nnd Dr. Ahrendt lfreikom.l, dafür die Abgg. v Jazdzcwsli lPolr) nnd Rickert isri ). worauf die Vorlage a» eine 2Icr Kom mission verwiesen wird Berlin. Nach dem Hofbcrickstc kommen in Begleitung dr-s Königs von Sachsen die Prinzen May und Johann nach Berlin — Bei der Taufe am Montag tritt die Prinzeß Margarethe mil dem Tänsliug an de» Altar. Während dcr Taufe hält denselben die verw, Großhcrzogin Marie von Mecklenburg. Nach der heiligen Handlung wird dcr junge Prinz dcr Kaiserin überreicht, die de, Tnisie beiwohnt. - Beim sächsischen Gesandten Graf Hohcntbal fand gestern ein großes Tiner statt, zn dem namentlich Herren de> Hofgeselffchaff geladen waren. — Z»m Vircprüsidcntcn des Herren Hauses wurde Freiherr p. Mantenffel gewählt. — Am Montag nimmt daS Herrenhaus die Berathnng der Helgolandvorlage vor. deren nnveränderte Annahme der Berichterstatter Tr. Ternburg beantragt. — Die Sozialdemokraten habe» beim Reichstag bean tragt, die Apotheken in Reich-Verwaltung zu nehmen. — Tie Piwgrtkonimission des Reichstages debattirte heute oie llnterofsi- zicrSprämien. ohne zu einem Beschluß zn gelangen. H a mbur g. Beim Zusammenstoß des Hamburger Echiffes -Libussa'' mit dem englischen .Talvokdar" im Atlnntiichcn Ozean kamen der Kapitän und 2l Leute des englischen Schiffes um. „ Essen. BiS Vormittags II Uhr wurden 4l Tobte und 20 Verletzte all- der Zeche ,Hibemia" berauSbesördert. 10 Bergleute : (kvul.) wendet sich gegen C«ntrattflmng»hest,rbunaen. sind noch in der Grube, tue wahrscheinlich ebenfalls todt sind Von Decentralisation ermögliche eS, den besonderen Verhältnissen den Verletzten sind mebrcre lebensgefährlich verwundet, die Totste» g i», tragen, hinsichtlich der Revision de- Unfallvrrsicher« meist entsetzlich verstümmelt und verbrannt. Mannbeim. ^ Zasscrmassen zu. unter gewaltig« annbeim. Der Neckar führte heute dem Rheine gewal- lbem ' " Bei Mannheim borst die Eisdecke Vormitt- aeni Tosen und der Eisgang begann unter ra- r'!? 'MÄ t .! ^ LN i ' . -ff ' '. MW 'MM' / . MWP - - - i - z - 7; MW V - - ^ z 'i.M.sM ..... 4 '
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