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Dresdner Nachrichten : 23.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189703232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-23
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.03.1897
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ieses umi» >. März lgende« Illnml, »«fter. 1 sowie «ass«, galrr- hat sich der ge, :n. ft ohne :n nach werden. !-k M-s: int. ÜbeiidS. eu von iore». co-Lee. men nten Rh. »IvntSt K 20 Pf. lre. d Seiner « k'e-nl- nal»o, N»«; > in. 10-11. > Dre»»a, >j«tgen « 4L. Jahrgang. Dresden, l>M. klozekLVsäesMel friekj«ck 6sppi8ek ^Sltidea. i!i>M Mmlwlil, !I«ritWtr»m 14. tMMKiANMiiSAW>HKiOitKkNtStSWMtM8>88tS8 iee/mise/ren ^aa56N »-«. ^ sinnimitabrilc lllinlisi'llt l.kllpolt. 0e«8ell.ji,^"Ä'lj" I*utx- IN I FUtt«Iv-Al»xr»Lli» .1. i>I. k-mlmtr M ti ältmrlit 6 ß kdotosraplüv«, Halm 8 ^iiclil. Rr.82. r»««el: Ablehnung der Floltenforderungen. H Verhandlungen. F Be, der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist es nolhwendig. die Aestessungerr auf das zweite Bierteljahr I8S7 de, den, betreffenden Postamtc sofort bewirken zu wollen, da anderin'alls aus ungestörte Fortlieferung bez. rechtzeitige Lieuiieierung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Tic Bezug?!,ebühr beträgt bei den Kaiser!, Postaustatte» i»> M 'ich-gebie, vierteljährlich 2 Mark 75 Pf., in Oesterreich - Ungarn 8 Fl, 55 Kr. »nd im Auslände 2 Mark 75 Pf. mit entsprechendem Pi auischlage, Fin TrcSÜru nimmt die unlcrzeichiicte Geschäslosleste tvährcnd der Ti ninmnden Bestellungen zum Preise von 2 Mark 50 Pf. scinschlieh- tich Bliiigcrlvlm) entgegen. Äoch vor Anfang des »eilen Vierteljahres beginnen vir in der LcUcirislischen Beilage mit dem Abdruck des Romans „Der Bilttnerbatter" von 8poeinIiMton: uncl ^ukii»I»>n«n, Vi8ith:irtk>n-?l>ate>L'rui>ins>n 12 Ltiiolc 6 Illurli. ^ l i i nueli jociom lülä in iciin^tl. rVu8liibniiue. ofnachrichlcn, Kaiier-FeierHozialer Berns des Adels, Gerkhts-^ est-Norstellnng. Orgelweihe. Reüdenztheaicr, Wilhelm von Polenz. lieber diesen, „dem deutschen Nährstande gewidmeten" Roman lasse» wir liier wlgsiide Nrtbeilr der Presse folgen: üinnsiwarl: Das vorliegende iltuck bringl nicht allein das belle Werk Nilllelmr von Polen;, iondern einen der beiten Romane der modernen deulichen vitleralur iiberbattvt. Ilnivei>nni: Tie grohe graue der Agrarbeweanna, das nniagbar luelainlielinlie Sinken, ichnldtoie Kerkaminen des anten alten 'I>anernnandee. >ur ian völligen mvratlschen Uenüttnna lelner lünane» t^eneraiivn. das ist e. was IM- de, Periaiier ln einer crliarmnnaslos walnbeitsaeinälien Schjldeittna mii iasi draniatischer Ninisl vor Anae» iiilnt, tzedc» denkcndett Slaalsbiiracr min: Vas Buch eigiei'c» »nd eiichiilter». mit einem tieien tznanmm eriiillen, daN k- >e ib nnd io weit kommen dnritc »nd niiiiite, W, v, Polen; tritt mit ne'km Weile einen Rieienicliri» berans ans der Maiie inoderner Sciniiiiielter, > c, '-all mochte man iaacn. das Buch gebart ani den Arbktlsiiich der Männer mid trviiiiiirn r amuven.'iayen ncln ui den Satan. Rur mii vollncr .vochachtuna iiir des Periancl's innüleijiclics Sueben nnd aonnen wird inan das Buch ans der Hand leaen, Reue Preiiviiche sgienr > eteilnna: Hin sleii tt'ama» „dein . cniichen Rabriiande ««widmet". Er ichilderl in sei» alten Pntlnerbancrn den nagii<t>kn Ilntcrgana des deutiche» Bauernitandes. in den Bntincriche» Lolnien mW Tääncru die Prolclariiirnna der bäuerliche» Nachlommenicha», Tw grobe bleib der Seit ichaut mit ver;weiielte»i Blicke an-.- dwien vcbensichiitialen und .giiÄtibe». die der Pcriaiier wie kein anderer lebender Dichter kennt, begreift nndlariieUt Hch iviihte dieicmNoinanennr Gttiiav Freitag'» „Lall nnd Hüben" ,n vergleicheti. Tie am >, April „cu hiiizutrctcikdcu Loser rrlniltc» noch Ein sendung des Empsangscheines sür die Bezngsgedithr an die tsieschäftsstellc Ni Trcsdcn die Belletristischen Beilage», in denen bis zum I. April der Atisang des obengenannten Romans zum Abdruck gelangt sein wird, koste»frei jugesendet. Geschäftsstelle der „Tresdurr Nachrichten", Maricnstras;c 58. (ierdgeschos;. Reichstag auizulölc», da eine bessere Beschliekimg luc die Marine- sorderuiiaen sicher a»S der Wahl nicht hervorgehen wurde. Die Sache ist w verfahren, daß die Parteien der demokratischen Rcichs- tagsmehrheit mir einer wirksamere» Wahlparole als die Regierung und die nationalen Parteien in die Wahlbemegniig cintreien wurden. das Triumvirat Lieber-Richier-Bebel wurde es verstehen, die herrschende Beunruhigung und Verstimmung zu seinen Gunsten auszilbciltcii und den Kamps in einer Weise ziizuspiheii, durch die besonders dem monarchischeil Interesse schwerer Abbruch gethnn werden müsste. Die Jiihrer der nittinatioiicile» und internatio nalen Parteien lassen nicht den geringste» Zweifel, das; sich ihre Opposition pornehmlich direkt gegen den Kaper richtet, und leider ist heute die Situation eine wiche, das; die ultramontanc „Ger mania" nicht ganz Unrecht hat, wenn sie schreibt: „Die wahre »nd volle Slimmung wird sich aus bekannten Rücksichten nickst in die Oesscntlichkeit wagen, aber gegenwärtig bei einer Reichs- tagsalislöiiing in den Slimmzettein so keiinllich z»m Ausdruck kommen, das; dabei — wir glauben nicht zn viel zu sagen — an verschiedenen Stellen ein unheimliches Schaudern erweckt werden würde." Wie im Reichstage, so würden auch im Lande dranben dies mal die Klagen über die iinpairioliiche Haltung der Ncichstags- mehrheit wirkungslos berballeii, jo sebr sic auch begründet sind. Gs lässt sich nicht wieder gut machen, was die Regierung durch die unglückliche Art, wie durch sie die Marincforderimgcn vertreten worden sind, ver schuldet hat. Hat doch der Staatssekretär des Auswärtigen bei Beginn der zweite» Lesung des Marine-Etats ausdrücklich be- tbcnert. das; es ihm fern liege, den Gegnern der Zlottenverstärkiiiig ein iinpalrtviiicheS Mvliv «iiicrznlegeii! Ich mochte glauben, fligie Herr b, Marschall dieser feierlichen Bethericning hin;», wenn wir in dieser gegenseitigen Achtung zusammen diskntireii, das; dann Manches im deutschen Lande besser werden wird. Mit solchen wird man schwerlich die Eohortcn jenes Triumvirats zu Paaren treiben! Was »ülst nachträglich alte patriotische Entrüstnna eines Freiherr» v. Sinmin, nachdem er durch die nnvercmlwoitiiche Kolportage nnkontrolirbarer Acnster- nngen des Kolters die Situation unheilbar verschärft hat! Ultra- montane Blätter machen kein Hehl daraus, daß es diese Aeußer- nngen sind, angesichts deren sich dos Eentrum von seiner Stellung A II„IIi,ststni>„t aTZZ? t I84S L 8tr«»I»- unff W'ilLliRrtlrLki'ilL ' D biotot ktot« nur än8 ^ouosto unä Best« ru klllissstsn Uroioon, Z >Vnib!tn>iniitst;1k'. I<». ^vxsuiibvp ,!«;»> pitvtiinIi^Lii Vivtorin-tlotsl. Muthmaßliche Witlernng: l Günstigere Wetterlage, ! Wien, Bei der heutigen Stichwahl der Innenstadt wurden c n. Bei der Heutigei gewählt die drei Liberalen Kopp. Noske und Wrabck nnd bc, Sozialpolitiker Kronawetter. In der Leopoldstadt wurde dci Liberale Kareis gewählt. Berlin. Aus fast allen Städten des Reichs, aus allen Hiiilmelsrichlunaeii laufen Telegramme ein, weiche über festlich" Veranstaltungen von Behörden, Vereinen rc. berichten, io ans Dresden, München, Stuttgart. Hamburg. Lübeck, Straßbnrg c In Lübeck, Dortmund nnd Striegau fand unter großen Feierlich keilen die Enthüllling von Kaiser Wilhelm-Denkmälern statt. - Der ./Reichsanzeiger" veröffentlicht anläßlich der Hnnderijahifcser zahlreiche Auszeichnungen und Gnadcnbeweise. Es erhielten: das Großkreuz des Ltlpcnordcns die Großherzogin von Bade», den WiihelinSorden Staatssekretär Or, v, Bötticher, Kausmann Nicharä v, Hardt-Berlin, Prediger Hüller-Berlin, Staatssekretär Tr, v, Stephan und Diakonissin v- Thieie-Winckler in Gadderbaum- Bielefeld, Pros, Onckeii-Gtescn erhielt das Kreuz der Komthure des Hausordeiis v, Hvhciizollern. Die Grafenwürde erhielt Riltergiitsbeschec v, d, Osten ans Groß-Jannewid (Lauenburgl, den Adel der Generaldirektor der Eisenhüttenwerke Schlittgen, den Charakter als Wirst, Geh. Rath niit dem Prädikat ^Excellenz" Prof. b. Esmarch Kiel. Der General der Infanterie z. D. v. Blum ist zum Chef des Insaiiterieregiments „Graf Herbert von Bitten- feld" criiannt. Den Charakter als General der Infanterie er hielten: Genera! z. T. Vartenwersier, v. Lettow-Verbeck, Matey, v. Massow, Stockmarr, Kühne; den Charakter als General der Kabalerie: Generalleutnant z. D. v. Albedpll-Sartrott; de» Charakter als General der Artillerie General z. D. v. Alten. LaS Kren; der Kotiitlnire des HauSordons der Hohenzollern erhielt der Schöpfer des Nationcildeiistiials Pros. Bcgas. Befördert sind Viceadmirat Kocster znm Admiral, Kapitän z. S Büchse! zum überzähligen Kontreadwirnl. Berlin. Se, Mcpestät der König von Sachie» empsing heute Rachmiltog vor der Gaintasel im König!. Schlosse den Reichskanzler Fürs! Hohenlohe, Der Großherzog von Baden stattete gestern dem Reichskanzler einen Besuch ab, heute der Prinzregcnt von Bayern nnd der Großherzog von Sachsen, — Auch iii Altona und Weißenlels fand die Grundsteinlegung von Kaiser Wilhelm-Denkmäler» statt. In Altona that Generaloberst nicht mehr abdrängen lassen kann, „Wir begnügen uns damit , Gras Waldersec den ersten Hainmerschlag. ... Berlin. —-—- —. Politisches. Das Schiller'schc Wort: „Bon der Parteien Gunst und Haß verwirrt, schwankt sein Charakterbild in der Geschichte", sindei ans den dritten Kanzler des Deutschen Reichs keine Anwendung. Wohl von keiner cL>eite wird dem Fürsten Hohenlohe die Anerkenn ung seiner vornehme», milden, versöhnlichen, von den lautersten Beweggründen getragenen Gesinnung versagt werde»; nnd auch vom streng nationalen Standpunkte wird ihm rückhaltlos das Lob gezolli werden müssen, daß er nach Maßgabe seiner Kräfte bestrebt gewesen ist, dem vaterländischen Gedanken aus allen Gebieten des öffentliche» Lebens Rechnung zu tragen. Aber nicht svwohl die gute Absicht als der Erfolg bestimmt das Urtheil der Geschichte, Eine Regierung, die sich nicht die Kraft zutrnnt, das, was sie als :h,e Pflicht erkannt hat und als eine nationale Nothwendig- keit bezeichnet, durchziiseße», hat keinen Anipnich ans Cpistenz- berechtignng, weder in einem Staate mit monarchischem noch in einem solchen mit rein parlamentarischem Regierungsspstcm. Mit der Ablehnung der Marinefordernngen, die auch für die bevor stehende dritte Lesung unabwendbar geworden ist, scheint das Schicksal der Reichskanzlerschaft Hohenlohe besiegelt. Der Staats sekretär v Marickall erklärte, daß er die Verweigerung derMarine- wrder,mgen sür sachlich nicht begründet und sür unseren Interessen schädlich erachte; daß man aber diese Schädigung unserer Interessen nicht ruhig himiehmen könne, darüber verlautete kein Wort, viel mehr kan» man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß der gegen wärtige Reichskanzler und die bet dem Marine-Etat in erster Linie beiheiligten Rüthe weder die Fähigkeit noch den Willen besitzen, den Widerstand des Reichstags zu brechen, um die drohende Schädigung unserer nationalen Interessen abznwenden. Wie die Forderungen des Marine-Etats, so war auch seinerzeit die unglückselige Umsturzvorlage als das Mindestmaß dessen charak- terisirt worden, was gefordert werden müßte, sodaß man folge richtig erwarten konnte, Fürst Hohenlobe und seine Mitarbeiter würden sich im Falle der Ablehnung enlschließen. alle .Hindernisse zu überwinde», um Das zu erreichen, was als ein Gebot der Nothwendigkeit hingestcllt worden war. Statt dessen legte man »esignirt die Hände in den Schvoß und erklärte mit Achselzucken: dion pl^snnuw! Der Reichstag will nicht; darum müssen wir daraus verzichten, unseke Pflicht zu erfüllen, sucht das geringste Anzeichen läßt schließen, daß heute Fürst Hohenlohe auf die Nicht- bcwilligung der „Schisse des Kaisers" anders antworten wird, als lnii dem Geständniß der Ohnmacht. Tic Negierung kann von dem Vorwurf nicht sreigcsprochen Werden, daß sie zu der Ablehnung der Marinefordernngen bei- vctcagcu hat. Sie mußte von vornherein mit dem starken Wider- sla idc de, cnitinationalen Reichstagsmchrheit rechnen und daher von Anfang an mit Ausbietung aller Kräfte und mit der nöihigen Enpchlossenheii in den Kampf cintreten. sodaß sich die Gegner so fort bewußt werden mußten, man habe es hier mit einer unbeug samen Energie zu thun, die zum Siege gelangen werde, mögen sich auch »och so große Schwierigkeiten aufthurmen. Auch Herr v. Bennigsen konnte nicht umbin. zu radeln, daß man es erst in einem vorgeichrittenen Stadium der Vorberathung für erforderlich hielt, über die Forderungen des Marine-Etats volle» Ausschluß zu aebcn. Statt die Budgetkommission damit in dem Augenblicke zu überraschen, wo man unmittelbar vor der Befchlußsaffung stand, hätte man besser aethan, einen Moment in einem früheren Sta dium. nämlich gleich bei der Vorlegung deS ganzen Etats, zn wähle». Dann, bemerkte der nationalliberale Führer, würde Zeit gewesen sein, im Reichstage, in der Kommission, rn der Presse, im Lande in eine nüchterne und sachliche Prüfung einzutreien. Die Regieumg hat sich bei der Vertretung des Marine-Etats io schwere taktische Fehler zu Schulden kommen lassen, daß man jetzt nicht einmal an eine Auflösung deS Reichstags denken kann. Herr v. Bennigsen meinte mit Recht, es könnte in dem gegenwärtigen Augn b icke nichts Unglücklicheres und Verkehrteres geben, als den schreibt die „Germania", „einfach kirn' Aeußerung des Kaisers zu regiftrirea. der Kaffer werde ein Gebäck,tmh für die Partei haben, die hanplsächlich die Ablehnung entscheide. Das ist. wir dürfen es ohne Ueberhebung. aber auch ohne irgend welches Schuld bewusstsein sage», das Ecntrnm." Welchen Werth hat es ferner, daß Herr v. Stunim sein Bedauern darüber ansspricht, daß Fürst Bis marck nicht mehr am Ruder ist. wenn dieses Bedauern nicht zugleich mit dem notlugen Nachdrucke a» der Stelle zn», Ausdruck ge bracht wird, wo cs allein eine wohlthätige Wirkung erwecken könnte Ter wringende Punkt — darauf hätten Herr v. Stumm und alle anoeren Wortführer der nationalen Parteien das Schwer gewicht ihrer Ausführungen legen sollen — ist die dauernde Un- zulanglichkrii der stregiecungsweffe. wc seit 1890 beliebt wird und ^ zunächst Griechenland die das ichmerzliche Bedauern über den Sturz des großen Kanz lers nicht verstummen läßt. Gegenüber dieier Unzulänglichkeit hat Fürst Bismarck in den letzten Jahren wiederholt die Noth- wcndigkeit betont, die Autorität der Volksvertretung zu wahren nnd znc vollen Geltung zu bringen. Auch Herr v. Bennigsen hielt es am Freitag für leine Pflicht, vor dem weiteren Nieder gang des Ansehens der Parlamente ;n warnen. Er nannte dos Bestreben nach andere» PersassmigSformcn eine sehr gefährliche Erscheinung, Denn, setzte er hinzu, „ich bin nicht allein dieser Meinung, sondern ich möchte glaube», hier im Reichstag wird man mir ohne Rücksickst aut die Parteistellang Recht geben, Europa sind absolutistische, diktatorische Rcgimcnlc nicht von Dauerhaftigkeit und Haltbarkeit. Berffpsungen, in denen nicht den Volksvertretungen «ehr wesentliche, weitgehende Rechte ein- gcränmt sind, und wo nicht diese Rechte auch ehrlich rewektirt werden, sind auf die Dauer in Europa nicht möglich." Um so verkehrter ist es. das; die Negirrungspolitik gerade bei der Ent scheidung einer io bedeutsamen nationale» Frage wie der Verstärk ung unserer Flotte de» oppositionellen Parteien so reichlich Ge legenheit giebt, als Vorkämpfer des konstitutionellen Prinzips für das Recht und die Würde des Reichstags einrutreten. während es darauf onkcim, das nntinationajx Verhalten der Reichstagsmehr- heit in das rechte Licht zu stellen um die Möglichkeit zu schaffen, mit einem neuen Reichstage das durchzusetzen, was im nationalen Interesse sür eine Nothwendigkeit erkannt worden ist. Der „Reichsanzeiaer" meldet: Die vor Kreta kom- mandirten Offiziere der Großmächte haben beschlossen, die Insel Kreta boni 21. März 8 Uhr Vormlstags ob zu blockiren. Die Blockade soll allgemein sein für olle Schiffe unter griechischer Flagge. Schiffe der sechs Großmächte und neutraler Mächte dürfen nach den durch die Mächte besetzten Häfen kommen und ihre Ladung löschen, wenn sie weder für die griechischen Truppen, noch Insel bestimmt ist. Diese Schiffe können durch Fermchikib- nnv Fernsprech-Vertchte vom 22. März. * Berlin. Bei der heutige» Galatafel im Königlichen Schlosse brachic der Kaiser einen Trinkipruch ans. worin er vemcrkte, es gehe Heine ein tiefes Empfinden durch das deutiche Volk, und die Fürsten hätten sich ziisammengestinden, »m das Andenken dcS großen verewigten Kaisers zu feiern. Er spreche den versammelten Fürsten tiefgefühlten, innigsten Dank aus, desgleichen allen Vertreter» der fremden Souveräne, die lheilnehmen wollten an der Feier, um dadurch zu beweisen, daß Europas Fürste» und Völker ein gcmein- sälnes großes Famiiicnband iimschlicße. Es sei nicht seines Amtes, seinen Großvater zn feiern, aber sein Geist ichreile wohl beule durch sein Volk hindurch. Wir denken seiner Deimilh, seiner schlichten! Kaper Einsachhcii nnd Pflichttreue, als des Sohnes der herrlichen, löblichen ! ^"'.cr Heimstätte ffic t Königin, der gesagt, daß er mehr durch Demüthiguna. als durch der Religion sein Ion. Erfolge gelernt habe. Für uns aber, des hohen Fürsten Verwandte», Wien. Tie,,.», soll das Andenken ein erneuter Ansporn sei», sür »njere Völker zu leben nnd zn arbeiten. Für die Ziele der fortschreitenden Kultur, zur Erkaltung des Friedens, der Freundschaft und Waffenbrüder schaft wollen wir die Gläser erheben mit dem Ruse: Das deutsche Volk. Vaterland nnd die Fürsten Hurrah! * Berlin. Tie Illumination war besonders herrlich Unter den Linden. Tie Nationalgalerie erstrahlte in rvthcnilund grünem Lichte mit Pechfackeln, Das Finanz- und das Kultusministerium, sowie die Botschaften waren mit elektrischen, lichterteiche» LandcS- wappen und Emblemen verleben. Am Brandenburger Tbor war die Quadriga und der Goldsrics durch Scheinwerfer erleuchtet, dahinter erstrahlten die Kuppel des Reichstagsaebäudes in seen- hastem Goldgianz und die Portale in rothem Lichte. Tie Elek trizitäts-Gesellschaft am Schiffbauerdamm hatte ein mächtiges Flommengerüst am Wasser errichtet. In der Stadt waren unge- für das Innere der . , Krie^lchffse der internationalen Flotten untersucht werden. Berlin. Die „Post" schreibt: Die nächsten Tage werden zweifelsohne nicht ohne Ueberraschnngen auf dem Gebiete der aus wärtigen Politik vvrübergehen. Es scheint,daß eine Einianng über die zunächst Gricchenlaiw gegenüber zu ergreifenden Schritte zwischen den Großmächten nicht erzielt werden wird. Das Deutsche Reich hat keinerlei Veranlassung einzugreifen. wenn die Bemühungen, den Frieden zu erhalten, bei den übrigen weit mehr als cs selbst interelsirlen Mächten keine Unterstützung finden. Man wird nicht fehlgehen. wenn man annimmt. daß, wenn nicht noch in allerletzter Stunde eine Aendcrung in der Haltung des europäischen Eonccrts cintritt, die dcuijche Regierung sich von weiteren Schritten im Orient wenigstens vor der vand znrückzieht. K ö l n. Die „Köln. Ztg." meldet aus Paris, daß, nachdem bis vor drei Tagen allmähttch eine Klärung der Lage cingetrctcn m! ist und namentlich leit der Abstimmung in der französischen Kammci ' ' bei der testen Haltung des französischen Kabinets der Augenblick zu naben scheint, wo auch England den Zwangsschritten gegen Griechenland bis zur Blockade Volos und des Piräus beitrcten werde. Gutem Vernehmen nach sei eine Einigung ferner als w. England soll scheinbar seit dem vorgestrigen Kabinctsrath seine Belheiligung an der Blockade griechischer Häsen nunmehr ablehncn. Dagegen wird in bestrmterrichtcten Kreisen von einem neuen eng lischen Vorschläge zur Abwehr der Gefahren eines ZniammenstoßeS an der türkisch-griechischen Grenze geredet. Außerdem laufe der Plan dahin, die Mächte sollte» Griechenland und die Türkei aus fordern. ihre Truppen >e 5V Kilometer von der Grenze abziiziehen. Sollte Griechenland sich weigern, so würde England zur Blockade von Volos ichrcite». Was die Türkei anlange, so sollen Haupt sächlich Rußland und Oesterreich ihren Einfluß geltend machen. Im Falle des Wivccstrcbms der Türkei wäre England zu allen ZwangSmaßregelii gegen die Pforte zn haben. Tie „Köln. Ztg " fugt dieser Meldung hinzu, falls diese aus unanfechtbarer Quelle stammende Angabe richtig sei, wurde das europäische Eoneert im höchsten Grade gefährdet lein. In hohen diplomatischen Kreisen nimmt man an, daß der Verfall des Eonccrts theilweisc bcvorstehe. M ünchen. Tic Verordnung über Anlegung der Reichs- kokarde ruft in allen nationale» Kreisen hohe Vcsriedigung hervor. Wie verlautet, wäre die Initiative dazu vom König von Sachten ansgegangen. Königsberg. Magistrat und Stadtverordnete haben heule anläßlich der Hundertjahrfeier lOO.OOO Ml. als Grundstock sür eine Wilhelmstptmig bcreitgestcllt, deren Zweck die Errichtung Heimstätte für Genesende ohne Unterschied des Berufs oder Fr. Pr." erklärt die Meldung, der griechische mein wirkungsvoll die Börse und die größeren Banken. Petrikirchthurni erglänzte in vierfarbigem Lichte Hunderttaipendc durchwogten die Linden. Die kaiserlichen Prinzen nnd die kleine Prinzessin durchfuhren halb 8 Uhr in offenem Wagen die Stadt, was zu begeisterten Kundgebungen Anlaß bot. _ yric Minister des Auswärtigen nnd der österreichisch-ungarische Gc- 'chäftsträger in Athen seien übereingekommeii. Untersuchung über den Fall des östeneich-uiiglirpchen Kriegsschiffs „Scbenico" abzn- warten. für unwahr, da der österreichisch-ungarische Geschäftsträger seit mehreren Tagen außer Verkehr mit dem Ministerium dcs Aeußeren in Athen sei. N o m. Anläßlich der Wahlen kam es mehrsach zu blutigen Zusammenstößen. In Palermo wurde ein Wähler erschossen, in Catania mußte wiederholt Militär gegen die Menge Vorgehen, wobei Rcvolverschüsse fielen nnd Viele im Gedränge verletzt wurden. Bern. Im Nationalratk brachte Valdinger einen Antrag ein, in welchem der Bundesrath ausgesordert wird, die Frage zu prüfen, ob nicht zur Verhütung von Verkehrsstörungen ein Gesetz gegen Arbeilsstörungen des Eiienbahnpersonals zu erlassen sei, Suda. Tie Insurgenten ariffen Nachts abermals das Fort Malaza an. wurden jedoch zurückgeschlagen. Ein türkisches Kricgs schffj griff von hier aus mit seinen Geschützen in den Kampf cm. — Die Schiffe vor Kanea haben des Orkans wegen Mühe, sich auf der Rhede zu erhalten.
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