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Dresdner Nachrichten : 04.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189704040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-04
- Monat1897-04
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 04.04.1897
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Die Verhandlungen der Großmächte unter einander, mit der Pforte und mit Griechenland sind daS einzig Bleibende und Dauernde in dem beständigen Wechsel der Bilder, die der im Orient herrichende Krieg im Frieden vorüber- ziehen läge, und jedes Mal, wenn das Verhandeln bis zu dem Punkte gediehen zu lein schien, wo das energische Handeln, die sog. Aktion, losgehen sollte, da fing daS Verhandeln wieder von vorne an. Wie o>t in der letzten Zeit hat der Telegraph die Kunde auS den Hauptstädten der Mächte gebracht, daß die Verhandlungen soweit gediehen find, um die zur Erhaltung des europäischen Friedens rwihwendigen Schritte zu unternehmen, und wie oft kam dann die Botschaft hinterhergehinkt, daß doch noch eine Kleinigkeit an der-Herstelluna der Einigkeit kehle. Aber gerade diese Kleinigkeit war so beschaffen, daß sie von der europäischen Diplomatie nicht bewältigt werden konnte, und jedes Mal sorgte Job» Bull mit seinen p rfiden Hinterabsichten dafür, daß weiter derhandcll werden mußte. Wenn nicht io ernste Interessen des Friedens und der Kultur auk dem Spiele ständen, so würbe man über die Komödie, die das europäische Concert aufführt, herzlich lachen müssen, und man könnte eS den Griechen und den Türken wirklich nicht verdenken, wenn sie sich schließlich um das „einige Europa" überhaupt nicht mehr kümmern würden. Nachdem sich der europäische Wille bisher so ohnmächtig gezeigt hat, möchte man fast brhaiiplen. es wäre besser gewesen, die Türken und die Griechen hätten ihre Angelegenheiten ohne Einmischung der Mächte erledigt, d. h. man hätte sie nach französischem Rezept .in ihrer Saure kochen lassen". Bisher haben die diplomatischen Vorstellungen und die Aktionen der Mächte die Entwickelung der kretischen Frage nicht anszuhaltcn vermocht. Die Türken und die Griechen stehen sich an der thessalischen Grenze bis zu den Zähnen bewaffnet gegenüber und die geringste Veranlassung kann auch dort den Ausbruch deS offenen Krieges herbeikühren. Auf Kreta tobt ja schon seit ge raumer Zeit der Krieg zwischen Griechen und Türken. Trotz der Intervention der europäischen Geschwader dauern die Metzeleien mit der Insel fort. Weder die Insurgenten noch die griechischen Truppen unter dem Obersten VassoS kümmern sich um die Kanonen der Mächte. Den britischen Admiral umpfeifen aus einem Jagd» ansflug die Krigeln der Kreter: unter de» Augen der europäischen Schiffe und Mannschaften dringen die Aufständischen in die internationale OccupationSzone und richten unter den Muhame- danern B ntbäder an: Oberst VassoS richtet gegen die Admirale einen heftigen Protest, in dem er sie der Parteinahme für die türki schen Soldaten beichuldtgt. Die Admirale mögen inzwischen wohl selbst ktngesehen hobrn, daß sie nichts audzurichten vermögen. Auch die Berstärknagen. die sie fordern, werden an der Sachlage nicht» ändern Der Hauptfehler war, daß die Okkupation zu spät und mit unzureichenden Mitteln er'olare. Als die Blockade Kretas ver hängt wurde, halten sich die Gri-chrn nnd die Kreter bereits hin reichend versorgt, um längeren Widerstand leisten zu können, und durch die Blockade selbst ist eine vollständige Absperrung verJnstt nicht erreicht worden. Ileberdtes beschränkt sich die Belebung nur ans einzelne Punkte der weitausgedehnten Küste, während das ganze Innere der Insel von der Aktion unberührt blerbt. Die von Europa unter Zustimmung der Pk'orte beschlossene Autonomie Kreta'» bleibt eure papierne, und eine ungeheuerliche Lächerlich teil mehr in dieser großen Tragikomödie würbe es sein, wenn die Mächte einen Gouverneur kür die Insel ernennen würden, der dann die einzige Aufgabe hätte, zu konstattren. daß er nicht dt« Machtmittel besitzt, da» Land, daS ihm anvertraut wird, zu regieren. Ebenso sinnlos ist rS. daß die Botschafter in Konstantt« novel Ihre Verhandlungen über die aus Kreta durchzusührenden Ncwrmpläne fvrtsetzen. Dergleichen Resormpläne sind am Golde nen Horn In den letzten Jahren genug ausgeklügelt worben, aber von der Theorie zur Praxis bleibt nach wie vor eine unüber windliche Kluft. Als ebenso wirkungslos wie die Blockade Kretas würde sich die Blockade des PiräuS und anderer griechischer Häfenplätze er weisen. weil auch sie zu spät kommen würde. Die europäischen flotten hätten den PiräuS schon besetzt haben müssen, bevor der Oberst VassoS seine Expedition ausführen konnte, bevor die griechischen Schiffe den Hafen von Athen verließen und noch ehe die Truppe» an die Grenze geführt wurden. Die rechtzeitige Blockade der Haupthäfen hätte die Modilisirung unmöglich ge macht. Indessen ist eS >a überhaupt noch fraglich, ob dteie Maß nahme. von der ja schon vor etnigen Monaten die Rede war, in An griff genommen werden wird. In den letzten Tagen ist zwar wiederholt gemeldet worden, daß der Widerstand Englands, auf denen Mitwirkung ja leide, das europäische Concert nicht verzichten will, überwunden sei. Dennoch hört man nicht, daß von irgend einer Seite Anstalten zur Durchführung dieser ZwangSmaßregel getroffen werden. Bermulhltch wird noch weiter verhandelt. so lange bis cs nicht- mehr z« verhandeln giebt, bi- der Krieg, der verhindert werden sollte, unvermeidlich geworden ist. England könnte dann triumphiren. denn eS hätte durch seine VerzögerungS- politik erreicht, was eS von Anfang an bezweckte, nümllch in Folge der Anfrollung der orientalischen Frage anderwärt», in Transvaal und in Egypten, freie Hand zu bekommen. Der bis in die letzten Tage wiederholten Versicherung der leitenden britischen Staats männer, daß die Erhaltung des europäischen Fried nS ihr oberste» Gebot ist und daß sie sich deshalb unter keinen Umständen von dem europäischen Concert «rennen werden, steht die allseitig ge machte Wahrnehmung gegenüber, daß nicht bloS die Opposition, sonde rn auch das offizielle England, der Los und die Regierung, ant Seite der Griechen stehen Keinen drastischeren Commentar kann es hierzu geben, als die Thcusache, daß jüngst der Neffe de» vor Kreta befehligenden englische« Admiral» Harrt» bei dm Griechen in Acta als Freiwilliger einaetcoffen ist. Inzwischen tauchen in bedrohlicher Gestalt jene Symptome aus. die die Grieche» als willkommenes Signal zum Losschlagen begrüßen dürsten, wenn e» der Pforte nickt gelingt, die Gefahren sofort im Keime zu ersticken. In Armenien scheinen wieder die Greuel ihren Ansang nehmen zu wollen und auch a«S anderen Provinzen wird von bedenklichen Lährungen berichtet. Bei dieser Situation würde eS mit Genugtbuung zu begrüßen sein, wenn e» sich bestätigen kvllte. daß die deutsche Regierung ebenso wie di« österreichisch-ungarische sich weigert, weitere Truppen für die Unternehmung auf Kreta herzugeben. Die beste Politik wäre gegenwärtig der Verzicht auf jede weitere Mitwirkung bei der «og. europäischen Aktion »ur Lösung der kretischen Frage, und Niemand Muthmaßliche Witterung: Veränderlich, kalt, Sonntag, 4. April. in Deutschland würde Wohl Widerspruch erheben, wenn unserer .Auguste Victoria' in Karrer» der Befehl zuginge, die Anker zu lichten, da die Kreter und ihre Bundesgenossen für uns nicht einen Schuß Pulver werth sind. -eri»«<bretb- und Aervspreck-Bertchte vom 3. April. Berlin.Reich s t a g. Die Wahl des sozialdemokratischen Abgeordneten Nßu« lÄesthavelland» wird für giltig erklärt: die Entscheidung über die Giltigkeit der Wahl deS Abgeordneten Reich- muth (Weimar, Relcksp.) wird wegen weiteren Erhebungen aus- geletzt. — Ein durch Anregung des Abg. Richter veranlagter An trag der Geichäsiskommission, vei dritten Lesungen auch nach Ab schluß der Delatlderalhuira nochmals eine Generaidiskussron stutl- finden zu lassen, wenn sie von mindestens fünf Mitgliedern ver langt wird, nachdem sich nur Abg. Singer lSoz.» dafür aus gesprochen hat. wird auf Antrag Lieber an dle Kommtssion zurückver- wiesen dagegen wird ein weiterer Antrag der Gochästskommission angenommen, nach dem bei Anträgen aus Vertagung der Debatte oder aus Schluß, die Unterstützung gleichzeitig gestellter Anträge aus namentllche Abstimmung nur durch Äufstehen erfolge» darf, während bisher ein schristlichcr Antrag mit Unterschritten auch Ntchtanweiender genügte. — Ohne Debatte werden sodann in dritter Lesung die gestern angenommenen Anträge Hompelch, betr. Aufhebung des JesuilciigesetzeS, sowie Limburg-Rickert. betr. Auf hebung des 8 2 dieses Gesetzes, angenommen. Der letzte Gegen stand der Tagesordnung ist das Margarinegesetz. Es ist zunächst die namentliche Abstimmung zu wiederholen, über den Antrag V. Ploetz und Genossen zu 8 4. betr. Trennung der Verkaufsräume für Butter und Margarine. Für den Antrag stimmen It6. gegen denselben 73 Mitglieder : das Haus ist also wieder beschlußunsählg. — Montag: Antrag Ancker, betr. Kommunalhesteuerung der Offi ziere. dann zweite Berathuna des Handelsgesetzbuchs. Berlin. Die RrichStaaSkommission für die Handwerker- organtsakion ist vom Abg. Baffermann für Dienstag zur ersten Sitzung ernbernsen worden. — Die Rcichstagskommission für das AuslvairdenlngSwcsen hat deute ihre Arbeiren beendet und die Bor läge in zweiter Lesung unverändert nach den Beschlüssen erster Berathung angenommen. Abg. Dr. Hasse wird im Plenum schrift lich Bericht erstatten. Zur Annahme gelangten folgende zwei Re solutionen: 1. die verbündeten Regielungen zu erluchen, in den Ausschiffungshäfen und in den Besiedelungsgebieten, für welche Unternehmern Eclaubniß ertheilt worden ist, zur Wahrnehmung der Rechte und Interessen deutscher Auswanderer die genügende Anzahl von Konsuln zu bestellen: 2. die verbündeten Regierungen zu ersuchen, den tm Ausland lebenden Deulichcn, bei denen der Verdacht einer beabfichllgten Hinterziehung der Wehrpflicht nicht vorliegb also insbesondere den im Ausland geborenen oder in früher Jugend in's Ausland verzogenen deuischen Rerchsangehöri- aen, die Ableistung ihrer Wehrpflicht tn höherem Grade zu er leichtern als bisher. Berlin. DaS Befinden deS Fürsten Bismarck ist, wie mit- gethetlt wird, jetzt wieder erheblich besser. Prof. Schweniuger hat sich heute sehr zufrieden über den Zustand des Fürsten aus- geiprochen. Auch Graf Herbert BiSmarck. der Friedrichsruh wie der verlassen hat, äußerte sich heute im Reichstag wieder recht hoffnungsvoll über das Befinden leineS Vaters. Berlin. Im Befinden deS StaatssekrettirS Dr. v Stephan ist neuerdings eine Krisis eingetreten. Die Wendung zum schlimmeren, die sich jetzt ergeben hat. hat heute zu einer noch maligen Operation geführt, weiche in einer Amputation des rechten Unterschenkels vom Knie an bestand. Auch diese Operation hat Geh. Ralh v. Bergmann ausgeführt. Staarslekretär v. Stephan rst seit einer Reih« von Jahren zuckerkrank. Im Zusammenhang mit dieiem Leiden stellte sich vor etwa acht Wochen heraus, daß eine Zehe des rechten Fußes abzusterben und brandig zu werden begann. Geh. Rath Dr. v. Bergmann, der auf Veranlassung des Hausarztes zu Rathe gezogen wurde, loh sich damals veranlaßt, die ganze Zehe durch einen operativen Eingriff zu entfernen. Es war von vornherein zweifelhaft, ob durch dielen schnitt, dem Einzigen der Aussicht aus Erfolg gab. eine radikale Beseitigung des Uebeis eintretrn würde. Die Wunde zeigte denn auch, wie das bei Zuckerkranken gewöhnlich der Fall ist. nur sehr wenig Neigung zum Verheilen. Auch ergab sich immer mehr, wie der Kräste- zustand deS StaotSiekrelärs, der namentlich Anfangs mit Sicher heit aus seine baldige Wiederherstellung rechnete, unter den Nach weden der Operalion und dem langm Krankenlager litt. Die brandige Zersetzung ging schließlich aus den bis dahin noch ge sunden Theil de» Fune» über, lodaß Geh. Ralh v. Bergmann zu einem neuen chirurgischen Eingriff sich enlschließen mußre. Die Hat oer Kräftezustand de» Herrn v. Stephan ist Nach Ansicht der Aerzte ist sein Zustand. -tS seiner zähen Lebenskraft, nicht hoffnungslos, r. Nansen wich morgen Mittag »/i2 Uhr vom Kaiser im Königs. Schlosse empfangen werden. Nach dem Empfang findet FrühstückStasel statt, an welcher Nansen theil- nedmen wird. Vorher um l2 Uhr wird Nanien im Palasthotei Namens der Stadt Berlin durch den Bürgermeister Kirichner und den Stadtrath Marggraf begrüßt. Königsberg. Oberbürgermeister Hoffmann hatte bei dem Minister des Innern darüber Beschwerde geführt, daß der Ober präsident Gras BtSmarck bet dem Festakt am Kaiser Wilhelm- Denkmai gelegentlich der Hundertjahrfeier auf lein Entgegen kommen hin Ihm nicht die Hand gereicht Hobe. Die Antwort deS Ministers besagt, daß der Oberbürgermeister hätte warten müssen, bis der Oberpräsident ihm die Hand zuerst reichte. Wiesbaden. Major v. Wlßmann ist heute nach Westfalen abg «reist. Paris. Kammer. Gauthier richtet an die Regierung eine Anfrage wögen der Ereignisse tm Orient und fit der Ausicht. daß die Dinge sich verwickelt hätten und der Horizont sich verdunkelt hätte. Gaukhte, verlar«t alSdann zu wissen, welches das Ergeb- niß der Entsendung der Truvpea nach Kreta aeweien scl und was die Regierung thun werde, wenn die Verhandlungen fehl schlügen. De» Weiteren fragt er, ob da» Einvernehmen der Mächte »och so vollständig sei wie früher und bedauert, daß Frankreich sich mit der Türkt gegen Griechenland verbünde. Hierauf besteigt Hanotoux dteTttbüne. ^ * PariS. Kammer. Auf die Anfrage Gautdler'S erklärt Hanotaux: Er habe vor vierzehn Tagen zur Regelung der kretischen.Frage den angenommenen Plan dargelegt. Der Plan sei gegenwärtig in der Durchführung begriffen und die Autonomie Kreta- sei proklamirt. ES fei unzutreffend, wenn aesaat wird. griommcn; er wouc icoocy Truppeiranhäusuira uns rnhtgung giebt. die nur und türkischen Regierung. Ä> 3 3 2. 8 8 Operation ist ^ . nicht ungünstig, namentlich angesi Berlin. die Autonomie werde von den Kretern nicht günstig aus genommen. Man dürfe nicht öder die Meinung der Kreier nach Ansicht der Insurgenten urtheilen. Die europäischen Truppen kontingente Hallen die Küstenstädte besetzt. Tie Mächte werden, wenn nölhlg, neue Maßnahmen zum Schutze der Küstenstädte treffen. An der thessalischen Grenze sei bisher nichts Ernstes vor- gekommen: er wolle jedoch nicht verhehlen, daß die beiderseitige thatiächiichen Anlaß zur Beun- nur durch Erklärungen der griechischen g. jeden Offensivact vermeiden zu wollen, gemildert wird. Die Mächte sparen nicht mit Mahnungen kn diesem Sinne. Andererseits scheinen die Balkanstaaten noch immer geneigt zu sein, eine weise, reservirte Haltung bewahren zu wollen, die sehr zur Wahrung des Friedens beiträgt. In der Kammersitzung am 15. März erklärte die Regierung, daß dir Mächte, wenn nökhig. dazu schreiten würden, gewisse festländische Häfen Griechenlands zu blockiren. In diesem Sinne ist bisher noch Nickis geschehen, aber die Mächte prüfen die Beding,ingen, unter welchen die mehr oder weniger ausgedehnte Blockade durch- gefichrt werden könnte. Kurz, die Mächte hielten in dem Be mühen einig, zu verhindern, daß die gegenwärtige,, Ereignisse ernstere Folgen für den allgemeinen Frieden nach sich ziehen: Vas, ist ihr Hauptzweck. Er ist bisher erreicht worden, und iclbst lokale: s- Konflikte haben an keiner Stelle einen Zustand von Feindseligkeit - Hecbeigeflihrt. Wir wolle» daher noch hoffen, daß ein solcher Zn ! stand nicht eintretcn werde. Andererseits führen wir ans Kreta' die Anwendung der Autonomie durch neue Maßregeln fort, die gegenwärtig unter den Mächten erwogen werden und zwar durch die Botschaiter in Konftanttnopel. Wir wollen glauben, da^ bei dieser Doppelausgabe. die Europa übernommen hat, die Zeit den Rückschlägen zur Klugheit zu Hilfe kommen wird. Anderer seits wird sich die Furcht noch steigern, welche Allen eine Gefahr! blutigen Zuiammeustoßrs einstößt. (Beifall.) Die Auslage ist damrr erledigt. Paris. Dem Vernehmen nach besteht in französischen Re- j gierungskreisen die Absicht, die von Rußland vorgeschlagene Ent sendung von weiteren KM Mann nach Kreta, mit der England und Italien einverstanden sind, abzulebnen. Rom. Die Blockade deS PiräuS soll morgen oder über morgen beginnen. London. AuS Kapstadt wird gemeldet: Die Dclagoha-Bal wurde an England für 30 Jahre verpachtet. Der jährliche Pacht zins beträgt lOD.OOO Pfund Sterling. — Die Mitglieder des süd- , airitanstchen Ausschusses beriechen In einer gestern abgehaltenen j privaten Zusammenkunft über ein von Labouchöre ln seinem Blatte, .Truth' gebrachten Artikel, dessen Veröffentlichung einige Mit-" äliedei als Breach of Privilege zum Gegenstand der Erörterung" « > ^ rm Unterhaus machen wollen. Labouchsre bekannte sich als Ver-: Z.» !>!» saffer des Aufsatzes, drohte jedoch, wenn die Frage in der ange- »„»Zs aebeneir Welse vor dos Unterhaus gebracht werde, so werde er die' » Angelegenheit der vom Staatssekretär Chamderlain an Reiner" gerichteten Fragen zur Erörterung bringen, welche darauf gerichtet' s.»'!''» gewesen seien, einen englisch-holländischen Konflikt herdeizuführen. - Nach längerer Berathung sagte Labouchöre zu, sich weiterer Be sprechungen der Verhandlungen des Ausschusses zu enthalten. London. Cecrl Rhoocs hat heute die Rückreise nach dem Kap crngetrelen. Konstantinopel. Die Pforte richtete an die Großmächte eine sehr bündig gehaltene Note, in welcher sie ihnen für ihre bis herigen Bemühungen dankt und sie ersucht, Griechenland nunmehr umgehend zur Vernunft zu bringen, da die Geduld der Psorie er schöpft sei. andernfalls besäße die Türkei die Macht, die Griechen zu züchtigen. Man legt dieser Note die größte Bedeutung bei. Kanea. Die Aufständischen auf Alroitri verlangen von den Admiralen die Erlaubniß, die Halbinsel zu verlassen und sich über Kanea zur 'Bestellung der Felder zu begeben, auch juche» sie hierzu den Schutz der Admirale nach. Die aus Sclriw befreiten Türken wurden trotz der von dem englischen Kaninl Biliotti etnaegangenen Verpflichtung durch den Gouverneur wieder bewaffnet und bereiten sich zum Angriff vor. Als der russische Konsul Demerik mit den Aufständischen in Netimo unterhandeln wollte, ersuchte er den dortigen Untergouver- neur, acht Führer der Insurgenten nach Rctlmo lommen zr> taffen. Der Unkecgouverneur gestaltete jeooch daraus nur, daß die acht Führer nach dem nahegelegenen Dorf Äube kämen. Als die selben mit der Parlamentärsflagge daselbst erschienen, wurde un geachtet der getroffenen Abmachung von BaschibowkS auf dieselben geschossen. Auf den eirergt'chen Protest des russischen Konsuls ließ der Untergouverneur das Feuer etnstellen. Die heutige Berliner Börse zeigte im Ganzen die un bestimmte Haltung, die ihr schon seit geraumer Zelt eigenthümlicl ist, der Verkehr hält sich nach wie vor tn engen Grenzen: über di» wettere Gestaltung der Tendenz ist man sich völlig unklar, da di» Verhältnisse im Orient immer noch keinen klaren Blick über di« weitere Gestaltung zulassen. Ferner kommt dazu, daß die Frage wegen der Veritaatllchnng der Schweizer Bahnen nach mehr alt einer Richtung Enttäuschung und Unsicherheit gebracht hat. Di» Meldung aus Washington über bas Iiikrafmeren der Mm Kinleh-Bill für den l. Juli d. I. blieb bei der allgemein un günstigen Stimmung ohne Einfluß: weiterhin trat eine größere Erholung ein. doch waren die Kursausdesserungen nicht bedeutend. Bankaktien vermochten sich nur zum kleinsten Theil zu behaupten, dagegen waren Kohlenakrieir und Hüttcnwerthc ausgejprocheir matt. Eisenbahnwcrthe nachzebend, auch inländische Bahnen an- aeboten. Bon fremden Renten waren Mexikaner besser, die übrigen Werthe schwächer. Heimische Fonds leicht nachgebend. PrivatdlSkont 2^/« Prozent. — Ein offizieller Verkehr in Getreide und Mühleiffabrikaten sagt» nicht statt. Am SvirituSmarkt im Börsenaebäude war die Tendenz im Ganzen behauptet, nament lich am Schluß der Börse, sodaß die Preise anziehen konnten. 7oer 38,70, bücr nicht gehandelt. Der Tecminverkehr im Feenpalasr zeigte ebenfalls feste Tendenz, per Mai 43.4—13.5. per September 13.9—44.1. Am Freien Markt tm Feenpalast war die Halt ung für Getreide ganz lest, es zeigte sich bessere Nachfrage nach Weizen wie nach Noggen, namentlich sind für spätere Termine größere Kaufofferten am Markt: so sollen heute verschiedene Kauf aufträge auS Sachsen sowie auS Thüringen für Roggen und auch für Weizen eingetroffen sein. Dir Prelle zogen um etwa '/, Mk. an. Preise nach privaten Ermittelungen: Weizen 164 per Mai. per Jult 164H1. Roggen IM. per Juli 121-120,75. Hafer 128,25 nominell. UL ». «Liblubä , Credit nbarbm «>/«. ««.N. DtScsnto >sr.M. Lmmr Um. ebne:
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