Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 21.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189704212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 4-5, 17-18 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-21
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.04.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
svarbeit '«r«rr. 8KSr lchouig. Lt. .'lbeiids. gezeigt! Icrmch rc. tt lt ö. iiort Pf. l^»K« sntigen he. daß sl. er. w-u. >resd«, «gen a» . tkt.M.A' ro« S« «alltnmsev.Vm« b nur «> Lo«k!I>stl>»V sUlirNackmil.as». Die llvalNae Grunhjejle Ekiälir s Lildeu» >d Pia.. An- kliiiiiiLUiiOen a«l dyPrivaneii» Zeile zv P>a, :Dovvel>eile -imieryi Ulrich >öunikiandt> « P>l>. Nniiidzeile Me v euiaa» »der «ach ftelilaaen L> Mg W, .>an>>I>e«na<I>nch,en >c.>. b»t so Pf« nach aelonderem Tarif küiewaesiae rinlseaae nur aeoen vorau-dcmliluna. ßnMnbiopnor« nctimeu ILmmUIL» nomliaNe Annona »durraur an. v-lkiiblatler werlvn mil io P», derntmrl W^ne«ÄsLe^'- «>, reee»n»e «»qrtchlcn »richetur, l»,llch «,r,ea». 42. Jahrgang. «L t)o u»kll»kvr»»wn 8e. a>>» Liiatx, voll LxUu>»ll SI»o« oI»«Ivu, 41»«»«»«, IVvi-vrt». LiursIvorllLul ^tlnianltt !i. kppslrle io rvteditor ^aivutll bst Lmü^ürueLs lKalt» a»e »»>«> «> >a oir. i» oaetm. i.» s«r«> vn»fm»i Aor-ss/s > c,!> äs» kenitwivo Hit^er-^likt- in Men lleturlvd klLUl. LoMsksrant VsMSi. I» Aeiöi'x, ffiiiüenItuiiWir. 34. MU" AsvuI»«I1«i> IMG zx»^i»>r1vn Vr»i»»«iit»ittv. ItsW>mL88i8«, porsknliobö Liulcäufo una .„aäontuäiou in Koriin, NIM is-llaiMli» ^ HInx: NW ItnUAtst, I'nrlllHI« ». 6. LlLrlttsmIIs . . ^V»II«1,r. 8. s««ErEKi^Wirrr^«^rÄ««rSKE«rrrr?. ,,1'erlkeUo", I)r. moä. ^Vollbrmnn» 8 l'atinit- krnehhanä, unorrc-iobt a» 8it/ u >Viricune u.sin 80x0» <i1r.jc>ävn kruoliloiävaäau. ^Iloinvvrlinut bei N.U.^viiÄ8eIiu<;k 8k«.. Miieiwtr.LL i» Sir. 110. r»Mk: Griechisch-türkischer Krieg. Hosnachrichtc», Geh. Oekonomie-Nath Steiger s-, Gesammtrathssitzung, Jta ienische Siudeiucn, Gerichtsverhandlungen. Hosschauspiel, Stickecei-Kuajtwerk. Muthmaßliche Witterung: ! Unverändert. Jür die Nüiuike Ulli IIII- Juni werden Bestellungen auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei der Geschäftsstelle, Marien- „raste 38, zu ll Mark 70 Pfennigen, für aus wärts bei den Kaiserlichen Postaustaltcn im Deutschen Neichsgcbiete zu 1 Mark 64 Pfennigen, in Oester- rcich-Üugarn bei den K. K. Postämtern zu 1 Gulden 69 Kreuzern angenommen. Politische». Dir kriegerische Wendling der Tinge im Orient konnte nach den planmäßig gesteigerten Herausiorderuiigen, die Griechenland in der letzten Zeit gegen die Piorte sich zu Schulden kommen lies, Niemand überralchen, der nicht das Maß der nach vorhandene» > jchen Stceilsnlles und der möglicher Weile daran anknüpsenden Lebensfähigkeit der Türkei geflissentlich unterschätzte. Nachdem weiteren Vecwickelungen. Daß diese Nothwendigkeit an den maß- schuldigen Staates aukzuhängen. Wie wäre eS, wenn die Groß mächte dieses summarische Ve> fahren den Griechen gegenüber zur Anwendung brächten ? Freilich wäre es alsdann nicht mehr als billig, daß auch die insgeheim bei der Aufstachelung Griechenlands thätigen Hinterhände derselben Behandlung unterzogen würden, und mit Rücksicht aus diesen wunden Punkt dürste der Vorschlag Lord Dufserin's bei seinen eigenen Landsleuten wohl aus den stärksten Widerstand stoßen. Wie immer aber auch daS Krtegsglück die Würfel rollen möge, so wirb doch unter keinen Umständen von Europa zugrlussen wer den dürfen, daß Griechenland sich auch nur der geringsten Früchte seines Friedensbruchs erfreue. Wenn die europäische Diplomatie nicht den letzten Nest ihres Ansehens verscherzen will, so muß sie aus diesem grundsätzlichen Standpunkt mit zäher Unbeugsamkeit beharren. Jnzwiichen erscheint als die nächste und dringendste Ausgabe die Ueberwindung des von England ausgehenden Wider stands gegen eine den gemetniamm Interessen der Kontinental mächte entsprechende internationale Behandlung des griechffch-tüiki- iogar der leitende griechische Staatsmann mit einer wohl einzig d. stehenden chnischen Offenheit erklärt hatte, daß Griechenland alle Mittel anwendcn werde, um die Türkei bis auf's Blut zu reizen und einen möglichst großen Brand im Orient an allen Ecken und Enden zu entfache», mußte die nächste Belhätigung dieser vernbichenuiiaswürdigkn politischen Unmoral, den schon längst allzu straff gespannten türkische» Geduldsfaden mit unfehlbarer Nothwendigkeit zum Neiße» bringen. Die tückische Regierung kannte und durste nicht weiter zögern, die Ueberichrcitung der Grenze durch reguläre griechische Truppen »Nd deren Antheilnahme am offenen Kampfe gegen die Armee des Sultans mit der formellen Kriegserklärung zu beantworten. In Wirklichkeit bleibt deshalb doch Griechenland allein der angreifende Theil. vier liegt einer derienigen Jälle^vor, in denen ganz unzwcisclhaft bas Moment der Kricgserkläiuwg nicht auslchlaggebend ist für die Bc- urtkeilung der Frage, welche von beiden Parteien die moralische Beranlwortnng für de» FriedenSbruch zu tragen hak. Die Griechen haben bet dieser Gelegenheit in so grenzenlos leichtfertiger Weile mit dem Feuer gespielt, daß die Elinnerung der Zeitgenossen sich unwillkürlich nach de» Vorgängen des Jahres >870 in Paris znrnckwendet. Was dort im Großen gesündigt wurde, wird hier im Kleinen verbrochen. Wird der Verlaus der Ereignisse auch die ses Mal eine ebenso schnelle, gründliche, unerbittliche Gerechtigkeit üben? Bei den unzuverlässigen Informationen, au? die man hierzu Lande in Bezug aus die beiderieitigen militärischen Verhältnisse angewiesen ist. läßt sich üben die Chancen der kämpfenden G- gner keine tn's Einzelne gehende Wahrscheinlichkeitsrechnung aufstellen. Es mag daher einstweilen nur im Allgemeinen an das Urtheil eines deutschen militärischen Fachmanns erinnert werden, der erst vor Kurzem die Lage an der griechisch-türkischen Grenze persönlich in Augenschein genommen und sich über seine dort gewonnenen Eindrücke in einem den Türken sehr günstigen Sinne geäußert hat. Nach der in Rede stehenden Schilderung herrscht auf türkischer Seite eine wohlthuende Ruhe und Disciplin. Man sehe es den einzelnen Leuten tn ihrem ganzen Verhallen an, daß sie bereit sehen, für ihren rechtmäßigen Kriegsherrn zur Veriheidtgung der Lehre des Propheten in den Tod zu gehen. Im griechischen Lager dagegen sei eine abstoßende Aufregung zu bemerken, jener lleber- schwang der Gefühlsäußerung, der etwas BramarbaSartiges an sich hat und den Verdacht weckt, als wollten seine Träger ihr böses Gewissen und ihren Mangel an rechter Kampsessreudigkeit damit übertäuben und verdecken. Trifft diese Kennzeichnung der beiden Gegner zu, so dürste die Strafe für den griechischen Frevel», »th nicht lange aus sich warten lassen. Eine gewisse Bestätigung findet das vorgedachte Stimmungsbild in den aus Athen neuerdings ein getroffenen Nachrichten, denen zusolge die KriegSlust der Bevölker- ung bereits einen merklichen Abbruch erlitten hat. Besonders niederschlagend soll dir Erklärung des Ministerpräsidenten gewirkt haben, daß der Etat schon jetzt um fast 3« Millionen überschritten sei. Wenn da» der Anfang ist, was soll dann erst werden bei längerer Dauer des Kriege»? Angesicht» de» hiernach wahrschein lichen AuSgang» de» von den griechischen Machthabern angezettelten Blutverbrechens wird man sich freilich des Mitleid» mit den armen Teufeln nicht erwehren können, die Gesundheit und Leben um einer tollen nationalen Laune willen dahingeden müssen. „Mich dauern die armen Schlachtopfer," sagte ja auch, wie der Graf Fred Jrankenberg tn seinen Kriegstagebüchern erzählt, der edle preußische Kronprinz Friedrich'Wilhelm, nachmaliger Kaiser Friedrich Hl., als in der Schlacht bei Sedan die deutschen Granaten die feind lichen Reiben zerrissen. DaS natürliche Gerechtigkeitsgefühl fordert eine Ahndung deS begangenen Gewaltakts und der ganzen schnöden und elenden griechischen KriegSpolltik an ihren eigentlichen, außer Schußweite befindlichen Urhebern. Der frühere englische Bot schafter Lord Dufferin tn Paris soll tn den 8oer Jahren, als die Beziehungen zwischen England und Rußland einen bedenklichen Charakter annahmen, die Aeußerung grthan haben, die Herauf» beschwvrung eine» Kriege» lei unter den modernen Verhältnissen ein Io furchtbare» Verbrechen, daß man wohl daran thäte, in sol chem Falle an der Grenze der kriegsührenden Länder einen hohen Galgen zu errichten und daran den leitenden Minister be gebenden Stellen des Kontinents b reits gewürdigt wi,d, daraus läßt die sichtbare Annäherung schließen, die sich zwilchen den drei Katie,reichen zu vollziehen im Begriffe steht. Daß der bevor stehende Besuch des österieichilchen Kaisers in Petersburg mehr als ein bloßer Alt der Höflichkeit ist, beweist der bemeikenSwerlhe Um stand, daß der Kaiser nicht blos von dem Minister des Auswärtigen, sondern von dem prälumtiven Thronsvlgrr selbst sich begleiten läßt. Unter den gegenwärtigen Umständen, bei dem unruhigen Ausblick in die Zukunst des Orients, dars nian daraus die Folgerung ziehen, daß bei der Zusammenkunft in Petersburg die Grunvrüge einer russisch- östecreichlschen Balkanpolitik festgelegt werden sollen, deren Kon- innilät über die Person des regierenden Monarchen hinausreicht. Außerdem erhält die Reise Kaiser Franz Joieph'S an den Hof des Czace» ein bedeutiames Relief durch die unmittelbar vorhergehende Anwesenheit des deutschen Kallers in Wien. Man kann daS eine mittelbare Dreikaiserzulammenkunft nennen. Wenn die Verhältnisse noch nicht vollständig reif sind, um ein zweites Skierniewice an dcm"internationa1en Horizont erscheinen zu lassen (dir Beseitigung der noch entgegenstehenden Schwierigkeiten wird am besten durch völliges Ausschweigen darüber gefördert), so herrscht doch ans allen Seiten, auch in der französischen Presse, einstimmig die Meinung vor, daß zwischen den drei Kaiserreichen etwas im Werke sei. Die ungarische Presse kündigt sogar offen an, daß die Erneuerung des Dceikaiserbnndes unmittelbar bevorstehe, und zwar ausschließlich zn dem Zwecke, um eine frievliche Verständigung der bciheiligten Orientmächte für den Fall des allgemeinen Zusammenbruchs der Türkei herbeizusühren. Bestätigt sich die Annahme, daß die drei Kaiiermächte sich in voller Uevereinstimmung befinden, so braucht Europa selbst vor der eventuellen Entladung des Gewitters im Orient keme Furcht zu haben. Der kaiserliche Dreistem hat die Macht, die Wolken zu zertheilen und den Friede» unter den Groß mächte» aufrecht zu erhalten, auch wenn der griechische Angriff alle andecen Geister des Auimhrs aus dem Balkan entfesselt. Noch ist aber keineswegs die Hoffnung veiloren. daß Serbien, Bulgarien und Montenegro rutng bleiben, zumal wenn die Türkei im Stande ist. ein rasches Exempei zu slaluiren. Im allgemeinen Interesse liegt datier der Wunich des Waffenalücks sür die türkischen Truppen, damit den Griechen ebenso »chnell wie empfindlich die alte Wahr heit zu Gemüthe geführt werden möge, daß Frevelmut!) Strafe leiden muß. Fkrnitl'reid- u:«v Aeriiivrech-Bertcktte vom 20. Apri l Berlin. Der Kaiser nahm, wie am Sonntag Vormittag, so auch heute den Vortrag des Staatssekretärs des Aus wärtigen Freiherrn v. Marichall entgegen. Abends 7 Uhr 50 Min. gedenkt der Kaiser die Reise nach Wien anzutreten. In seinem Gefolge befinden sich Oderdofmarschall Gras Eulenburg. die Chefs des Militär- und EivilkabtnetS General v. Hahnke und Dr. v. LuconuS, der Kommandant des Hauptquartiers v. Pleffen. der Gesandte in Kopenhagen v. Kiderlen-Wächter rc. Der Kaffer ge denkt die Rückreise von Wien in Dresden zu unterbrechen und am 23. in Dresden-Strehlen rinzutrrffen, um dort an der Geburts tagsfeier des Königs von Sachien tbeilzunedmrn. Am gleichen Tage wird auch die Kaiserin in Stredlen etntieffen, an der Ge burtstagsfeier tbeilnehmen und nach einem Besuche bei ihrer Mutier, der Herzogin Adelheid, wieder nach Berlin zurückkehren. Der Kaiser beqiebt sich von Dresden-Streblen direkt nach Karls ruhe zu den Auerhahniagden. — Prinz Albrecht von Preußen hak sich beute zum Kurgebrauch nach Kiisingen begeben. — Der Vor stand des RcichStagSwahlvereinS von 1881 in Hamburg »heilt mit. ' die ten Fackeizug entgegen,»nehmen. Derirlbe wird nunmehr am 10. Mai. dem Jahrestage deS Frankfurter Friedensschlusses, dargebramt werden. — Dem „ReichSanieiger" wird halbamtlich mikgekheilt: Nachdem die tückische Regierung dir diplomatischen Beziehungen zur griechische» Regierung abgebrochen hat. ist der türkische Gesandte Aisim-Pascha am 19. d. M. mil dem Geiauvt« schastspersonal aus Athen abgeretst. — Aus Grund eines hier kunbgeaebenen Wunsches der türki'chen Regierung haben nunmehk die kafferttche Gesandtichast in Athen unv vie deutschen Konsulate in Griechenland die Vertretung der Interessen der türkischen Unker- thanen Übernommen. Berlin. Fürst Ferdinand von Bulgarien ist tncoantto unter dem Namen eine» Graten Muranv hier eiuaetrofsen Heute Mittag l Uhr begab sich der Fürst in großer Uniform unv in Be gleitung seine» Adjutanten, de» Obersten Markow, tn das Schloß, wo er vom Kaiser in Audienz empfangen wurde. Die Unterredung dauerte etwa eine Stunde. Mittwoch, 21. April. Berlin. General Vogel v. Falckenstein ist zum Chef des Ingenieur- und Pionierkorps und Genecalinspckteur oer Festungen »nb der General der Infanterie Erbgroßherzog von Bade» zum kvmmandirenden General des 8. Armeekorps ernannt woiden. — Ueber die Ab,ech>>n»a des Hamburger Hasennrbkitcrausstanos wird mitgelheilt, daß für die Streikzwecke im Ganzen 1,81360, M. ein- aegangen sind, davon aus Hambnrg ca. 9W.OOO M. An Unter stützungen für die Streikenden und Gemaßregelten wurden gezahlt vom !. Dezember IM bis 31 März 1897 1,477,839 M.: die Speien sür Bureaus und dergleichen beliefen sich ans W.57I M. Berlin, Der Wortlaut der griechischen Antwortnote liegt hier vor und lautet in der Uebersttzung: Der Minister des Auswärtigen ha! die Ehre gehabt, die Note zu empfangen, welche der türkische Geschäftsträger in Athen unter dem heutigen Tage zu überreichen hat, um ihm mitzulheiien, daß infolge der von Griechenland gegen die Türkei gerichteten Feindseligkeiten die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern abgc brachen sind. Von dem Wunsche beseelt, die Verantwortung für den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern au! Griechenland zu wälzen, scheint die türkische Negier ung außer Acht zu lassen, daß Griechenland weit davon entfernt ist, zu Feindseligkeiten zu schreite», im Gegentheil während der letzten Tage wiederholt Angriffe von Seiten der türkischen Armee an der Gernze zu erdulden gehabt hat. Vcianlaßt durch den be waffneten Konflikt, der sich am 28. März ereignete, hielt es die König!. Regierung für nothwendig. durch ihre vom 80. März datiite Note die Ausmerkmmkeit der kallerlichen Negierung aus die' Haltung der oltomantschen Truppen zu lenken und gleichzeitig der! Hoffnung Ausdruck zu gebe», daß die Hobe Pforte rasche und wirk same Magregeln eryreisen werde, nm eine Wiederholung solcher! Gelchehnisse zu verhindern. Aber anstatt dem Geist der Mäßigung! nachzugeben, welcher diesen Schritt dikrirte, schien die kaiserliche! Negierung ganz im Gegentheil geneigt zu sein, den Gang der Er-! eignisse z» beschleunigen. So rückte vor zwei Tagen die türkische Armee, ohne von Setten der griechischen Truppen vrovozirt zu seich vor, um von dem Grenzponen von Analipsts Besitz zu kl are,fen. der durch gegenseitiges Abkommen für neutral erklärt war. Allein dem Widerstand, dem sie hier begegneten, ist es zu danken, daß dieser Versuch, neutrale Territorien zu verletzen, set,Ilching. Die König!. Regierung kann die Thatsache nicht mit Stillschweigen übergeben, daß, noch ehe sie durch di. kaiserliche Gesandtschaft von dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen unterrichtet war. und während der Geschäftsträger des Königs in Konstantinopel die bezüg liche Nvtificirung in späte> Nachtstunde empfing, die ForksvonPreveia am selbigen Tage um ö Uhr Morgens das Feuer auf die griechischen Stellungen tn Aktium erösfneten und die „Makedonia" in den Hohen Pfor-e ist. daß GUecheniand die Feindseligkeiten Men die Türkei begonnen hat. kann die Verantwortlichkeit sür dir Folgen, die sich ans diesem ernsten Stande der Dinge ergeben können, in keiner Weile der königlichen Regierung zugeschricben werden. — Zu dem Ausbruch des türkisch-griechischen Krieges schreibt die „Kreuzrtg.": Mi: dem Siege der griechische» Waffen wurde auch die Zuichauerrolle der andere» Balkanstaaten ein Ende nehmen. In de» verschiedenen Gebieten de, Türkei würden die Gefahren, denen die Chusten durch den zunehmenden Fanatismus der Muha- medaner auSgcsetzt sind, wachsen, die Wiederkehr der Unruhen in Armenien wme nicht auizuhalte», es müßte mit dem Einschreiten der an der armenischen Grenze angcsammelten russischen Strett- krüfle gerechnet werden, und wer wollte vorher sagen, ob da noch die Auirollung der Orientscage im großen Stile hintanzuhalten wäre Darüber, wie es auch in diesem Falle mit der „Einigkeit der Mächte" bestellt sein könnte, wird man sich nach den Erfahr ungen, die man anläßlich der kcampshasten Bemühungen, das europäische Concert vor dem Verfalle zu bewahren, in der letzten Zeit gemacht hat, wohl um so weniger irgend einer Täuschung htn- gebcn können, als der Ausbruch des griechisch-türklichen Krieges an und sür sich deutlich genug zeigte, daß eben die Kraft, die man dem Concert betgeniesien, versagt hat, und daß dieses sür Den jenigen, der sich nicht selbst täuschen will, kaum mehr noch dem Namen nach besieht — Die ..Post" schreibt: Der nunmehr ent fesselte Krieg bildet keine unmittelbare Gefahr für die Ruhe der curopäiscven Gcoßstaaten, solange dieser Waffengang nicht durch fremde Einmiichung gestört wird. Im allgemeinen Interesse aber Wäre es erwünscht, wenn Griechenland, ohne gänzlich zu Boden geschlagen za weiden, doch möglichst bald in ernsten Annäherungen an den Gegner dessen Ueberlegcnheit verspürte, um vom politischen Rausche der letzte» Monate ernüchtert zu werden. Für das Blut aber, das in den Grenzgefechlen vergossen ist, wie sür das, was aus der thessaiischcn Ebene noch fließen wird, füllt die Berantwort- »ng ans die Häupter der griechischen Hetairia, aus die Mitglieder des griechischen Köniasbauses, aus den alten Unrubesttfter Delnannis und nicht in letzter Lmie ans die Diplomatie, die eine unblutige DiScivllnirung Griechenlands durch sofortige Küstenblockade nicht zu verhindern gewußt hat. Chemnitz. Der gestern hier stattgefundene Kongreß des Verbandes sozialdemokratischer Lagerhalter protestirte gegen die unwürdige Behandlung und Bezahlung der Lagerhalter vieler Ar- vcilerkomumvereine. Breslau. Aussehen erregt hier der Selbstmord des Chefs der bekannten Modepntzhandlung London und Weber. Michael London. Das Motiv der Thal ist unbekannt. Lübeck. Bei heftigem Stncm kenlerte ein Boot der Lübecker Rudergesellichast von 1885 auf dem Dassower-See. Das Boot trug 8 Insassen. Die Söhne des Weingroßhändlcrs Schulze und de» Schiffsmaklers Burmester ertranken: bei den übrigen Ruderern waren die angestellten Wiederbelebungsversuche von Erfolg. Koblenz. Der Generalsuperintendent der Rheinprovinz Dr. Bahr ist gestorben. Graudenz. Wie dem „Geselligen" ans Osterode in Ost preußen gemeldet wird, sind infolge Umschlagens eines Segel bootes am dem Drewenzsee sieben Soldaten ertrunken. Königsberg. Gestern Abend verstarb Stadtrath Robert Gras, Mitglied de- Vorsleberamte» der Kaufmannschaft und Vor sitzender de» Aussichlörathes der Königsberg« .Hartung'schen Zetiung". Niünchen. Heute Vormittag sind die auf ein« Studien reise durch Deutschland begriffenen italienischen Studenten HI« eingetivffen und aus dem Bahnhof von dem Rektor der Universi tät, Abgeordneten der Studentenschaft rc., herzlich empfangen und begrüßt worden. -7V KP ? 7
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite