Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 15.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189704156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-15
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.04.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
> Kü«, Oktob« nn. zu vtt- rr. che und nle'lien. r»«Iva, lmrlster )vn 200 t, unter . d. Bl. gelegen, üche u. . iofort Vorst, inrt. eine ,g »ch'iiiber Off- m. »L. eamter) srciindl. l oder Pia.k. . 2»« d Hen le Aaf» ir maß. Mnwe leliladt !e Cai- Pslege wie er» lrch die Tocktcr legend aie^ wo "lussicht in im lschait- lilwnen ' noch Mad« herück» erbeien d. Bl. «WM dmtdt), cgsamk. igeae» grüad» Haas« deiten» ichnen, ne wen. erlange >deii rz i. S. zurück« vollem schone Beste chidlak. a. » l»te oie«, -il.H lirbev. Preis. n bei Iberin ialiche Pflege illsscn» Land» hrrrin. stlnei» VN« rclillilllcli 42. Jahrgang. xrosRi. ^oäivxvuo ^unvitdl in vostor ^»«mbrun« doim GvI»I»4'ro«ZL-Mv^«r, frau6N8lna886 7. Stmoo« <im OoiltrmQ <ior LUtji). A AMlslallüs-MvI ^ für (iosoliLtts- unä L Vorz-nü-eunzpc - Itei«oncko, ,» t'iiiuilivn uinl l'ouriatsu. Dresden. 1897. Lzatv«, N« Lürj<or>. I'il8nor. rl «z^ünst« i» UleuNsIteii kür 1'rtlkiabr unä 2 L 'iuwor äor ronoiumirtovton ävutLiäion u. ou-slisebou p'abriüatv ru billixstou Preisen. W^rL^«Hr L 8»I»n, v, pari, unä I. Ltaz-o. ^vs/s/k von äskorntivor ^Virkuno, «ovis Orizzinal-Tapstou äor ersten enxliscti. b'slMlivu smpfoblon 7spet«nd2iis ^ Vlctorisslr. 2 4*«tr> unä 1.!». Xomlilltr M 6 ällmikt 81 II«r>t«rpnant ÄW? SS^ixrüaNeel 1848 sck E chietet stets nnr das Neuest« unä ljeste ü» kil linsten Preisen. VssIIsI««IS8»I»t« «>L ilTSOlt»« unä smpsiofilt in Krc»88rtrli§8wr ^U8vriill billigt, 41. 14. 44«8»«, 20 1vll8trn88v EO. Lok6 )larslLrvtKvII8trU88v (3 liabon). Ltiisriss' Vorgänge In der Sozialdemokratie. Hofnachrichlen, Verrohung und Strafmittel. Kunstallsstellung, I Mnthmaßliche Witterung: l 1 7^ All« RVeI» A^lksikt. „Grüner Donnerstag", Ostereier, Jilbllämn des Hofbrauhauses. Recitationsabend. ! Unsicher, wärmer. j 4 »F« II. «i»8 lisvIiL Die geehrte» Inserenten der „Dresdner Nach richten" ersuche» wir dringend, die für die Ki»mllbeii!!5-Nll»iiner bestimmte» Inserate uns bereits heute Donnerstag rugehcu zu lassen. Ansterdcm bitten gefälligst zu beachten, alle die Inserate, welche sich ^nif am nationalen Wirthschastspolitik auch eine thätige Anlheilnahme der arbeitenden Klassen an der Durchführung der nationalen Kultur- ousgaben verlangt? Solange das nicht geschieht, werden die von dem Blitz einer aufdüminernden Selbsterkenntnis erhellten Kund gebungen Einzelner in der Partei nichts weiter als Episoden bleiben, die an dem revolutionären Charakter der Sozialdemokratie im Groben und Ganzen nicht ein Tüttelchen ändern. .An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!" Das Wort gilt auch von den Sozialrevolutionären unserer Tage, die statt durch Redensarten uns durch Thaten beweisen mögen, datz sie ernstlich gewillt sind den Bode» des gewaltsamen Umsturzes zu verlassen und sich der weiten Osterfeiertaqe stattfindende öffentliche bestehenden Ordnung einzusugen. <oratttt«iltu,iocli Koneer-te ^beiter rc belieben, als Vorläufig sehen wir aber die Anhänger der Sozialdemokiatie .,cran,kmrttngcn, v oncerre. Lycmcr re. oezieye^ms^^ Orten nach wie vor emsig bemüht, zu zeigen, dab sie ge- .... - ^ -n ^ ' ä' 2 Voranzeigen "in die Sonntags-Rnmmer <1. Oster- serene Feinde jeder Autorität"sind feiertags aufgeben zu wollen, da am 2. Aeiertage keine Rnmmer erscheinen kann. Politisches. Seit der alternde Liebknechr seine Autorität in der sozialdemo kratischen Partei eintzebübt hat, will ihm nichts mehr glücken. So alt er den Mund auithut oder die Feder ansetzt, darf er sicher sein, von den „Jungen- in der Partei desavonirt zu werden. Neuer dings ist das in einem Falle geschehen, der wegen seines grund sätzlichen Charakters ein allgemeineres Interesse bietet, während wiist der Regel nach die häuslichen Zänkereien unter den .Ge nossen" keiner gröberen Aufmerksamkeit werth sind. Dieses Mal aber hat ei» Leipziger „Genosse- der Reichstagsabgeordnete Dr. Schönlank, sich in der Hitze des Gefechts auf ein Gebiet begeben, das bisher für die sozialdemokratischen Theoretiker als geheiligt und unangreifbar betrachtet wurde, und dort eine grundstürzcnde Ver wüstung angerichtet. Es handelt sich um den von Marx aufgerich- tclen fundamentalen Unterbau der sozialrevolutionären Anschau ungsweise. der in dem dogmatischen Satze besteht, daß mit der wcltrrgchendeii kapitalistischen Produktionsweise auch die sogenannte „Verelendung der Massen" nnaufhallkam fortschreite und dasi inwtgedesscil die moderne Entwickelung von selbst zum Umsturz der bestehenden Produktionsweise führen müsse. Je mehr Arbeiter nach dieser „Theorie" auf das Pflaster aeworsen werden, desto besser ist es für die Revolution, desto früher wird der grobe „Kladderadatsch" elnlreten. Deshalb dürfen die zielbewnbten An hänger dieser Richtung sich auch an Matznnhmen der bürgerlichen Geielllchaft zur Hebung der materiellen und geistigen Lage der Ar beiter nicht bcchctliaen. weil dadurch nach lener Auffassung der natürliche Lauf der Dinge bloS gehemmt wird. Die Konsequenzen der BerelendungSlheorie sind für die bemfS- rnäbigcn Agitatoren sehr bequem. Die Herren brauchen nur in Wort und schrift die Mafien aufzureizen und können es sich selbst dabei wohl sein lassen, ohne dab sie nölhia haben, sich den Kopf uni Gedanken zu zerbrechen, die ans die Wohlfahrt der arbeitenden Klassen gerichtet sind. Gegenüber den unglücklichen Verführten und Verhörten aber, die in gläubiger Erwartung der ihnen verheißenen Zukuustsherrlichkeit ihre sauer ersparten Groschen opfern, ist die Ausstellung und Befolgung eines derartigen Satzes ein moralisches Verbrechen von ungeheurer Schwere, weil die angebliche Regel längst durch die Thalsachen schlagend widerlegt worden ist. Der „Geiwfic" Schönlank sagt daher auch keineswegs e'was Neues, bislang Unbekanntes, wenn er gegen Liebknecht, der die holländi schen Erwerbs- und Lebensverhältnisse in einem fentllctonistiichen Aussatz auf Kosten der Deutschen in wahrheitswidrtger Welse berausgestrichen batte, den Trumps aussplelt. daß die Ansicht von der sich stetig verschärfenden Verelendung nicht mehr zu halten sei. Das Bemerkenswerihe liegt vielmehr in dem Umstand, daß ein an erkannter Führer des Umsturzes, dem anch nicht der Schatten eines Verdachts mangelnder GesinnnngstÜchttgkcit anhattet, mit einer sol chen Ketzerei ganz offen herauskommt und damit die alten Götter zu entthronen unternimmt. Ja, nicht genug mit diesem wtrih- ichaftlich-wzialen Schlage, den er gegen das Llrbknechi'iche Re giment in der Partei iuhrt, läßt derselbe Mann auch noch einen weiteren scharfen Hieb auf die durch Liebknecht verkörperte Richt ung »kdcliausen. indem er die nationale Seile berührt. Ec macht nämlich unter einer abfälligen Kritik der holländischen Zustände der deutschen großgewerblichen Volkswlrthschast das Zugefiändnik, daß sie sich „normat-kavilalijtisch" entwickele und deshalb ein höhe res Exlstciizmindestmab der arbeitenden Klaffe bedinge, und erklärt im Amchluß daran: „Die deutsche Nation, deren Grundstock die wcrkthätiae Volksmaffe ist. immer und immer wieder zu Gunsten anderer Nationen in den Schatten zu stellen, ist eine alte und nicht erfreuliche Gewohnheit aus der Verbannung." Eine solche unzweideutige Verwahrung gegen daS ewige internationale Tiradeiilhum der Liebknechl'schen Schule darf auch zu den außer gewöhnlichen Ereignissen im sozialrevolutionären Lager gerechnet iverdcn. Eine andere Frage ist freilich, ob die von einem einzelnen Ge- »offen bei Gelegenheit einmal verfochtene Wahrheit In der ganzen Partei znm Durchbruch kommen und die revolutionäre Richtung der Purtetpoliiik avichwächcn werbe. Optimisten mögen das glaube,i, der Realpolitiker ab,r wird sich hure», aus einem ver einzelten derartigen Vorkommniß übereilte Schlüffe zu ziehen. In erster Linie ist zu bedenken, daß augenblicklich ein erbitterter Kamps um die Herrlchast lnncrhaw der Sozialdemokratie geführt wird, zu dessen Entscheidung in Ihrem Sinne den „Jungen" jedes Mittel willkommen ist, und wenn sogar einmal die systematisch ans den Kops gestellten wirthichasilichen und politischen Thatlachen aus nahmsweise in ihre richtige Lage versetzt werden mützten. Ein Seelenspiegel ist >a leider zur Zelt noch nicht erfunden. Sonst könnte ein solches Instrument vielleicht am besten Aufschluß darüber geben, ob es wirklich der unbezähmbare Drang nach Wahrheit gewesen ist. der den Leipziger „Genossen" zu seinen un bequemen Vorbqltungen bewogen hat. oder ob lakiiiche und persön liche Beweggründe dahlnteritecken. Die Hauptfrage ist und bleibt aber, ob mit einiger Wahlscheinltckkeit erwartet werden darf, daß die Sozialdemokratie als solche srüher oder später bereit sein werde, aus den Schönlank schen Sätzen die vollen praktischen Folgerungen zu ziehen. Wird die Sozialdemokratie sich offiziell zu der Anerkennung Herbeilaffen, daß der deutsche industrielle Wohlstand als Grundlage d,S Wohlergehens der Arbeiter auch von diesen selbst geschätzt und erhalten werden muß und nicht durch leichtsinnige Streiks und frivole Hetzereien gefährdet werden darf? Wicd die Sozialdemokratie ferner zngcstehen, daß die BatcrlanbSitebe keine Chimäre, sondern ein hohes und heiliges Gut ist, daß die patriotische Dankbarkeit für die Erfolge der luiworrnc ^cinvc irorr rrnrorliai IINV. Die letzten Versammlungen drs Agitationskomitees für den Austritt aus der Landeskirche haben drniiich den tiefen sceliichen Abgrund aiisgedeckt, in den die sozialrevolutionäre Hetze ihre Opfer hineinstürzt, und der Prozeß Koschemann ließ ebenfalls die Wirkung jener Agitalionsmethode erkennen, indem zahlreiche Zeugen ihren vollständigen Unglauben an die Existenz Gottes mit einer geradezu blasphemischen Selbst verständlichkeit belanntrn. Wes Geistes Kinder die Sozial revolutionäre in nationaler Beziehung sind, bewiesen sie zum all gemeinen Unwillen bei der Hunderiiabrseier. und aus dem sozialen Gebiet bören sie nicht auf. alle Bestrebungen der bürger lichen Gesellschaft zur Fürsorge für die arbeitenden Klaffen zu ver kleinern und zn verlästern. Die Veibetzung der Klaffen wird ans jede mögliche Weile gefördert, die Unzufriedenheit mit den ver werflichsten Mitteln geschürt, der Haß genährt, um cs nur ja zn keinem Ausgleich, zu keiner Versöhnung innerhalb der Gesellschaft kommen zu lassen. Das ist die Hauptiorge der revolutionären Führer, alles andere ist ihnen Hekuba. Die wirlhschaitlich''n Gründungen der Sozialdemokraten verkrachen eine nach der andern und die Arberlerbildungsvereine können sich kaum über Wasser halten, weil „vie leitenden Kreiie," wie jüngst in Berlin konstatirl wurde, „lein Interesse an ihnen nehmen." Agitation und nur Agitation, das ist das A und das O aller sozialrevolutionären Weisheit heute wie ehedem. Die bürge, liche Gesellschaft wird daher, wenn sie klug ist. durch gelegentliche Vorkommnisse, die vielleicht mit der ausgesprochenen Absicht, den Anschein eines barmlosen, nichtrevolutionaren Charakters der Partei z» erwecken, »nscenlrt werden, sich nicht von der ihr durch die Verhältnisse klar vorgezeichneten Bahn einer unausgesetzten rücksichtslosen Bekämpf ung der Sozialdemokratie abdiängen lassen. Kernschreib- »nv Kernivrech-Vertchte vom 14. April. * Berlin. Heute Abend fand ein glänzender Studenten- kommers in der neuen Philharmonie zu Ehren der anwesenden italienischen Studenten statt. Anwesend waren circa 800 Personen, darunter der Botschafter Gras Lanza, der BotschastSrath Ealoi und eine Anzahl Professoren. Professor Hinschius hielt eme längere deutsche Bewillkommnungsrede, in der er die freundlichen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Italien und Deutschland Hervorbob. Die Red« wurde inb.lnd ausgenommen. Tonta-Mai- land hielt eine glänzende lateinische Rede, feierte Deutschland als die Heimstätte der Wissenschaft und Kunst und schloß mit einem Hjnweis ans die alle Völker umfassende Gemeinschaft der Ver treter der Wissenschaft. Professor Marszoni brachte einen begeistert ansgenommenen Toast in italienischer Sprache aus Se. Majestät den Kaiser. Professor Hinschius in Vertretung des RecrorS des Berliner Universität einen Toast ebenfalls in italienischer Sprache auf Se. Majestät den König Humbert ans. Arnaldo-Pavia widmete sodann in länqerer italreni'cher Rede Namens der gestimmten Universitäten Italiens den deutschen Studenten eine Marmortasel. Dlr deutschen St,identen übersandten Sr. Majestät König Humbert ein Huldigungstelegramm. * Wien. Nach einer Athener Meldung der „Politischen Correspondenz" soll Delyannis etwa Folgende« geüußeit haben: Die griechische Regierung besasie sich augenblicklich nicht ausschließ, sich mit der Kretasrage. welche durch die Kcetenser selbst werde enischieden werden, indem diele die Mächte zur Erfüllung der Forderungen zwingen werden. Sie richte vielmehr die Aumierkiam- kett aus die Frage betreffend die Griechenland durch den Berliner Vertrag zuaewtesene Grenzlinie, worauf Äiiecheniand unbestreitbaren Anspruch besitze. In dieser Beziehung habe das Athener Kabinet Unterhandlungen etngeleitet und beabsichtige, das beanspruchte Grenzgebiet, fall- die Türkei dasselbe freiwillig nicht räumen würde, durch griechische Truppen besetzen zu lassen. Die Herbeisübrung einer Erhebung in dem jenseits der Grenzlinie belegenen Theile Makedoniens halte die griechische Regierung vorläufig nicht für opportun und werde hierzu nur Im Falle der äußersten Noth- wendigkeit greifen, nm eine möglichst wcitgreifende Konflagration ans der Balkanhalbinsel hervorzurusen. Berlin. Der genaue Bericht über die näheren Umstände, unter denen daS Ableben deS GroßherzogS von Mecklenburg- Schwerin erfolgt ist, ist gestern von dem Rittmeister von Kapherr a„S Cannes hierher gebracht worden. Diesem Berichte find die der Aerzte Dr. Müller nnd Dr. Hann angeichlossen. Nach dem Berichte war während der letzten Tage und schlaflosen Nächte der ärztliche Dienst bei Sr. Köntal. Hoheit so organisirt, daß Tag und Nacht ein Arzt im Zimmer vei Allrrhöchstdemiclben oder Im Nebenzimmer sich aushielt. Am lO. April Abends gegen 7> Uhr äußerte der hohe Pattent, wie er stets zu tbun pflegte, wenn er schlafen wollte, den Wunsch, allein zu sein. Freiherr v. Machabn theilt am Schlüsse seine» Berichtes mit: Dem Berichte der Herren Aerzte habe ich noch nachstehende Angaben htnzuzusüge»: Der Gärtner der Billa „Favorit", welche der Villa „Wenden" gegen überliegt, und dessen Frau hörten Hilferufe auf der Straße »nd fanden dort S«. Köntal. Hoheit den Großherzog liegen. Ans Bcstagen antwortete Allerhöchstderselbe: „Ich wollte Lust schöp'en und bin von der Mauer gefallen." Dm Kammerdiener Gagzow, der unaesähr 7 Uhr 40 Minuten zufällig die Straße entlang kam, fragte der G,oßherzog: „Wie komme ich hierher k" Se. Künigl. Hobelt winde nun in die Villa getragen und zunächst in seinem Wohnzimmer aus den Rollstuhl dann sehr bald m das Bett gelegt. Serenissimus entschlief nach hestigm Schmerzen sonst „ach 8 Uhr. Se. König!. Hoheit war bei vollem Bewußtsein und erkannte die am Bette Anwesenden und nannie dieselben verfchirdenilich beim Namen. Es waren zugeaen dte Frau Großherzoaln. der Erbgroß Herzog. Herzogin Alexc.ndrtne, P,i VIII. Rcuß und Prinzessin Neuß, General v. Maltzähn, Dr.' Müller. Dr. Hann. Garderobier Fischer nnd die Lakaien Wulff nnd Helling. Berlin. Der Kaiser, welcher durch die Neste nach Wien verhindert ist. an der am Mittwoch den 2l. ds. Mis. zu Ludwiqs- lust erfolgenden Beisetzung des Großherzogs Friedrich Franz iil. von Mecklenburg-Schwerin persönlich rheilzunehme». hat mit der Vertretung den Prinzen Friedrich Leopold bcaustragt, der fick, am 21. ds. Mts. »ach Ludwigslust begiebt. — Die Kaiserin wird durch den Oberhofmeister Freiherrn v. Mirbach bei der Beisetzung ver treten sein. Der Kaiser hat mittelst Armeebefehls Anordnungen für die Trauer um den verstorbenen Großkerzog in der Armee ge troffen. In dem Armeebefehl heißt es ,,. A.: „Mit Mir betrauert auch Meine Armee den Heimgang des edlen denlichcii Fürsten, der ihr in 34iähkigcr Zugehörigkeit allezeit das wärmste Interesse bezeugte und stete Beweise seines hohen Wohlwollens gegeben hat." Berlin. Fürst Bismarck unternahm beute, wie aus Fried- richsruh gemeldet wird, frühzeitig einen Spaziergang in seinem Parke. Pros. Schweningec ist dort angekomme»: er ist während der Osterieiertage der Gast des Fürste». Berlin. Die „Post" schreibt: „Eine veränderte Taktik in Be zug aus den Manmalarbeitstag gedenkt ein Theil der Bäckermeister einznschlagen Ta auf eine Aufhebung der BundesralhSveiordnung nicht zu rechnen ist, wollen sie aus weitere Tbeilnuhme an de, Agitation verzichten und im Verein mit ihren Gesellen dahin wir ken, daß der Maximalarbeitstag auch für die Großbetriebe, iogen.s Brotsabrikeiy Geltung erlanqt." — Heute Nachmittag sind.Mb italienische Studenten, ans Köln kommend, aui dem hiesigen Pots damer Baknbofe eingetroffen, wo sie von deutschen Kommilitonen aus das Herzlichste empfangen wurden. — Der Eingang des Ber-j einsgeictzes im preußischen Abgeordnetenhause wird cäffer Tage erwartet, sodaß die erste Lesung unmittelbar nach Ostern stcttt- sinden kann. Essen a. d. R. Auf der Zeche .Oberhausen", Schacht l und II, hak heute Vormittag eine Explosion schlagender Wetter statt- gestlnden, durch welche 10 Bergleute gelödtet worden sind. Die, Wetterführung rst intakt. Die Ursache der Erpiosion ist unbekannt ^ Wörrishofen. Präialpsaner Kneipp ist an einer Lungen-z affcktion io schwer erkrankt, daß er mit oen Sterbesakramenten! versehen werden mußte. Ratibor. Der frühere Gemeindevorsteher Sekulla in Lubom war wegen Erpressung eines Geständnisses unter Anwendung von Gewaltmaßregeln zu l Jahr Zuchthaus verurtheilt worden: auf ein Gnadengesuch hin ist die Strafe in 1 Monat Festnngshi' umgewandelt worden. Bredow a. O- Heute Mittag 12 Uhr erfolgte in Gegenwart des Prinzen Ludwig von Bayern und seiner Tochter Prinzessin Maria auf der hiesigen Werst des „Vulkan" der Stapellauf des Kreuzers „X". welcher glücklich von Statten ging. Die Anwrache, mit welcher Prinz Ludwig die Taufe vollzog, lautete: „Ich befand mich in den bayerischen Alpen, an der äußersten Sudgrenze des Deutschen Reichs, als ich am vorigen Freitag von Sr. Majestät dem Kaiser eine in den liebenswürdigsten Ausdrücken abgeiaßtc Einladung erhielt, dem Stapellaufe dieses Schiffes beizuwohncn und zum Taufakte entweder meine Gemahlin oder eine meiner Töchter mitzunehmen. Da dir Elftere durch Unwohlsein verhindert war und meine älteste Tochter in Italien weilt, hat mich meine zweite Tochter hierher begleitet, also von der äußersten Südarenze bis zur äußersten Nordgrenze des Reiches, vom Fels znm Meer. Ich habe mit umso größerem Danke dle Einladung angenommen, als es das erste Mal ist, daß ich dem Stapcllause eines Kriegs schiffes beiwohne, und eS ist mir eine große Freude, zu zeigen, welches große Interesse ich an dem Blichen und Gedeihen der deutschen Kriegsflotte nehme. Se. Majestät der Kaiser haben be fohlen. daß dieses Schiff einen Namen bekommt, dessen erster Träger zuerst in der preußischen, dann in der norddeutschen nnd schließlich in der kaiserlich deutschen Marine einen guten Ruf ge nossen und seine Flagge in der ganzen Welt gezeigt hat. Möaest du, neues Fahrzeug, dem Beispiele diese? ruhmreichen Schiffes folgen und immer in Krieg und Frieden deinem kniseriichen Herrn und dem Deutschen Reiche Ehre machen und znm Schutz »nd Schirm eines jeden guten Deutschen dienen! Im Namen Sr. Majestät deS Kaisers nenne ich dich „Hertha." Nach dem Stapel- laufc wurde eine Besichtigung des Schiffes vorgcnommen. Gegen 4 Ubr erfolgte die Abreise der hohen Herrschaften. Graz. Graf Emst Hügel, Rittmeister und Kämmerer. Ge mahl der kürzlich verstocbrnen Fürstin Teck, einer Verwandten des englischen Königshauses, hat sich, 62 Jahre alt. wegen eines un heilbaren Leidens erschossen. Alciis. Der Ausstand In La Grcmdcombe dehnt sich auf die Nachbargruben aus. Militär bewacht den Eingang zu den Gruben. Bisher hat sich kein Zuiammcnstoß ereignet. Rom. Die Kriegsentschädigung Italiens an den NeguS Menelik beträgt 9 Millionen Francs und ist in zwei Jahren zahlbar. Neapel. AuS Anlaß der Feier des 2",jährigen Bestehens der hiesigen Zoologischen Station fand heute Nachmittag im Saale des Instituts eine Festversammlung statt, o» welcher Ge lehrte, Professoren und Vertreter von Behörden Theil nahmen. Erschienen waren u. A. der deuliche Boiichafter v Bülow und dessen AmtSvorgänaer v. Keuaell, sowie der Unterstaatssekrctär im italienischen Marincminlsteriiim. Von dem Senator Todaoro, den Professoren Waldcycr-Brrlin und His-Leizig. dem Unterrichts- Minister und dem deutschen Bolschaster v. Bülow wurden An sprachen gehalten. Direktor Dohm dank«: für die ihm überreichte, von 1800 Gelehrten aller Nationen Unterzeichnete Adresse. Direk tor Dohrn wurde znm Ehrenbürger von Neapel ernannt. Bern. In einer NachtragSbotichast über die Beschaffung der Geldmittel für die Kranken- nnd Uiifallversichecung erklärte der Bundesratb. er bedürfe für Vie Leistung der Bundesbeilräge einer erneutcn Einnahmequelle, wie z. B. des Tabakmonopols. Die Mittel des ordentlichen Jahresbudgcis des Bundes reichten hie» sür nicht ans. London. Die Lord-Kommissare deS Schatzamts haben den Auftrag ertheilt, Nansen in Anerkennung der hervorragenden Verdienste um die wisscnschastlichc Forschung In den hohen Breiten durch die lüngste Nordpolsahrt au« den Staatsarchiven ein komp lettes Exemplar sämnttlichcr Berichte der Challenger Expedition, bestehend aus 50 Prachtvändcn als Nationalgeschenk zn überreichen. Dies ist der einzige Fall der Dcdlkatlon derselben an eine einzelne Persönlichkeit. London. Wie nutz Nokohama gemeldet wird, wird der japanische Kreuzer „Naniwa" am Sonnabend in See gehen, um die Japaner aus Hawai z» schützen. Petersburg. Nach einer Meldung des „Regierungsboten" bestätigte der Kaiser den Beschluß des MinistcrkomiteeS, der als 4S - v« >
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite