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Dresdner Nachrichten : 23.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189704238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-23
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.04.1897
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»t« "»,1 «lM/ qur Iw lRackmiNkia«. rund»,!« Brä«Ne>i'Zkl!. Nenn Strich «run»»IIe mr «enj«Pta na» NomEemIMina. iingrn »ktmikn lainmtltib» >ltk A»iwiir>»bi,nmir an !r«n mit >o Dia. oerrckmet. b« sin,,iaiit>tkr Sidrtft- nne vtkdinblichmt. Dt« Dr«starr Rachrtchte» rrfLkl»«» , «tlltch Vl»r»e»S ^ - - - 42. Jahrgang. Julias Soutlvr, »rml«,,. VsUstr. Iü^ emptisklt in s-rssstor ^usrradl: ' vl»«ri»« «ekea noä Ilenit«, Ilna»-, KS«t»«n- voä I^»nN- Dresden, 1^97 rS-WtiEr-SWMNEtSIvÄ«« KSlSIllliii. rLl»l-^>IIllIM888I', clas b«8ts ^ntiaoptioum rur kekaltuox lior XiUtlls. « I I INI«, >t. — Vvr»an«It ««vli Könixl. Ilotnpolllvliv, I)rv8Üvn, rd.?r«!x«r«LN«d»«SEi«««s S 81ruvv8trn88v N Liislnlxor Vartrotor von ^oI«Iel L >nnm»na'» ^^ lv. V--///V -w/ Vollicommsastsr, tdäti-svr x«rLu8eklossr IdürsvdlleWer. 8«,0»0 81. iw kadraavtz. krospsat» xr-rtis u.knraoo. Q«rt kkvirrl. UoNi«5»r»LL, Lur1vn,t«a»tr., Lek« (p'vnrsprvotlLMt 11, ^r. 2100.) 8ow»vll8odirmv in KrSsstvr Sir. 112. rpic«el: >e! ltklMle ülllljkllk ^ttl8vnN»U88tr. 30, ?eru»pr. I, 3390. Mi«MKL»WiäL^^MrL§ Freitag, 23. April. Geburtstag Sr. Mai. des Königs. Hosnachrichten, Titel-. Rang- und Ordensverleihungen, Stadtverord- l Muthmaßliche Witterung: j nrtensitzung, Seminarlehrertag. Gerichtsverhandlnngen. Eoncert zum Besten des VincenttusvereinS. I Wenig günstig. «e-urtStag Sr. Majestät des Königs Albert. König Albert, unser allverehrter und innig geliebter Landes herr. feiert heute seinen 69. Geburtstag. DaS ist für alle Sachsen ein echter nationaler Weihetag, an dem der patriotische Geist sich sammelt, um sich voll tiefer innerer Befriedigung die zahllosen Wohlrhaten zu vergegenwärtigen, mit denen König Albert's segensreiche Herrschaft Land und Volk beglückt. Gewiß ist es schon oft gesagt worden, welcher allgemeinen ungethetlten Liebe bei seinen Untrrthanen, welcher unbegrenzten Ehrerbietung außer halb Sachsens Im ganzen Deutschen Reiche unser regierender König sich erfreut, wie groß seine Herrschertugenden sind, wie be strickend und unwiderstehlich der Zauber seiner liebenswürdigen Persönlichkeit ist. Weß aber das Herz voll ist, deß gehet der Mund immer wieder über, und so ringen auch unsere liebenden Empfindungen gegenüber unserem ehrwürdigen Landesherr» mit jedem neuen Anlaß nach einem innigeren AnSdrnck. Mit jedem weiteren Lebensjahr, das der erlauchte .Herr durch Gottes Gnade vollendet, schreibt sich der unersetzliche Werth seiner erhabenen Persönlichkeit eindringlicher in unser Herz, fühlen wir deutlicher, daß der Name König Albert's aus das Engste mlt unserem ganzen patriotischen Denken und Handeln verknüpft ist, erkennen wir klarer, welch' ein köstliches Gut seine Regierung für uns darstellt, wie unendlich wir in seiner Schuld stehen, wie sicher und behaglich es sich unter seinem Szepter lebt. Selten hat wohl ein Fürst dem Herzen des Volkes so nahe gestanden, wie König Albert. Das macht, weil er ein fürsorglicher Landesvater im eigentlichen Sinne des Wortes ist, der irden einzelnen seiner Unterthanen mit gleicher Liebe umfaßt und ,ede an ihn gerichtete Bitte, auch des einfachsten Mannes, selbst prüft und entscheidet, ohne Rücksicht ans die Ruhr und Schonung, deren der hohe H'erk bei seinem Alter so sehr be dürftig ist. Persönliche Herzensgüte und unwandelbare Gerechtig- keilSliebe sind zwei so ausgeprägte Charaktereigenschaften unseres Königs, daß er darin als das Ebenbild des verewigten Kaisers Wilhelm I. erscheint. Gleichzeitig ist König Albert ruhmreich be kannt wegen seiner streng konstitutionellen Regierungsweile, die sich niemals auch nur das Allergeringste vergeben hat. Dafür ist ihm namentlich die evangelische Bevölkerung Sachsens von ganzem Herzen dankbar. Die Haltung König Albert's gegenüber dem evangelischen Bekenntniß ist von einer solchen wohlwollenden Unparteilichkeit erfüllt, daß selbst unter einem evangelischen Herrscher die Verhältnisse eine bessere Gestaltung nicht annehmen könnten Das sächsische Volk ist seinem guten und edlen Könige in jeder Beziehung so tief verpflichtet, daß kein Ansdruck des Dankes dem Maße der Schuld gerecht werden kann. Wir befreien uns daher von dem Drucke, der aus linieren Herzen lastet, indem wir heule die Hände zu dem Allmächtigen in heißem Flehen emporhcben und mit tiefer Inbrunst beten, daß Er, der das Leben des Königs wie das des Bettlers in seiner Hand hält und ohne dessen Willen lein Haar von einem Haupte fällt, unseren geliebten König Albert segnen und behüten und ihm noch viele Fahre einer glorreichen Regierungszeil bescheren wolle. In diesem Wunsche begegnen sich die sächsischen Landeskiuder mit allen deutschen Patrioten im ganzen Reiche, die freudig be wegt den heutigen Tag mitfeicrn und nach Sachsens Residenzstadt den Blick richten im Gefühl lener ruhigen Zuversicht, die durch das Bewußtsein gefestet wird, daß Sacvsens König seinen reichen Schaß an Weisheit, Erfahrung und landesväterlicher Fürsorge auch für das größere Vaterland in selbstloser Weise »ußbar macht. Das allgemeine Empfinden erhält seine feierliche Besiegelung durch den Betuch, den der Träger der Kaiserkrone im Reiche persönlich jedes Jahr unserem König zum heutigen Tage abstattet. Auch jetzt hat Dresden wieder die hohe Ehre, den kaiserlichen Gast in seine» Mauern zu beherberge». Dieses Mal aber kommt der Kaller nicht allein. Ihn begleitet seine erlauchte Gemahlin, die es sich nicht hat nehmen lassen, an der Seite ihres kaiserlichen Herrn unserem Könige die Glückwüniche des Hauses Hohenzollcrn im Namen des Reiches mit darzubringen, und deren Anwesenheit der heutigen Feier eine liebreizende Krone austetzl. Die Hohen Frauentugendcn unserer Kaiserin, die ihr selbst im Anslande allgemein de» Ruf eines Ideals deutscher Weiblichkeit eingetragen haben, sind jo un vergleichlich, daß ein stiller Segen von ihrer Persönlichkeit ans Alle aiiszugehe» scheint, denen das Glück zu Thcil wird, der er lauchten Frau von Angesicht zu Angesicht gegeniiberzutreien. Es ist daher immer ein Tag stiller Erhebung für die Dresdner Be völkerung, wenn die deutsche Kaiserin in ihrer Mitte weilt, und in den Kelch der reinsten Freude fällt nur der eine Wermuts- tropfcn, daß die Besuche der Kaiserin in unferer Residenz nicht zahlreich genug sind, um der allgemeinen Sehnsucht nach ihrer beglückenden Nähe genügen zu können. Das letzte Mal, als Dresden sich znm Empfange der Kaiserin aus dem gleichen Anlaß wie heute rüstete, war im Jahre 188). Die acht Jahre, die in zwischen verflossen sind, haben das Band zwischen Kaiser und Volk unter der geräuschlosen, geduldigen Mitwirkung der kallerlichen Frau merklich fester geknüpft. Wenn daher heute die Kaiserin zum Geburtstage unteres königlichen Herrn wieder bei uns erscheint, so wird dle tirfinnrrliche Herzlichkeit des ihr bereiteten Empfanges ihr lagen, wie dankbar auf diesem Boden das stille Walten ihres Einstmses empfunden wird. Mit Dresden empfängt ganz Sachsen die erlauchte Iran, bietet ihr »In herzliches Gott zum Gruße und wünscht nichts sehnlicher, als daß die deutsche Kallerin sich allüberall innerhalb der grün-weißen Grruzviähle pollkomme» heimisch füllten und ihren Bestich ost. recht vi: wiederholen möge. Dem Herzen des Kallers wird es unendlich wohl ihn», bei! seinem Einzüge die Beweise der außergewöhnlichen Verehrung! wahrznnehmen. die unseie Bevölkerung seiner erlauchten Gemahlin « darvrlngt. Kaller Wilhelm vermag darin »inen M'aßstab z» nnde» für die Aufrichtigkeit der Huldigungen, die ihm selbst gellen und ^ die nichts von leuec erkünstelten offiziellen Feskessrendigkell an sich i tragen, mit der Monarchen nur z» häufig über dir wahre Stimm- > ung im Lande getäuscht weiden. Vereinzelte Mißgriffe, die aus mangelhafte Jnsormatlon von Seiten ungeeigneter Rathgeber zurückzusühren sind, mögen ja hier und da ein gewisses Unbehagen erzeugt haben. Das Alles kann aber aus die Dauer nicht i» Betracht kommen gegenüber der hochherzigen Art, in der Wilhelm II. sein kaiserliches Amt begreift und verwalket. Wenn etwas geeignet ist, das Vertrauen zu unserem Kaiser unerschütterlich z» machen, so ist es gerade dle Thntiache, daß Wilhelm II. in engster Freund- schast mit unserem Könige lebt, sich in allen schwierigen Fragen bei ihni Raths erholt und keine Gelegenheit versäumt, um östentlich seine unbegrenzte Verehrung der erhabenen Persönlichkeit König Albert's zu bekunden. Es ist deshalb immer ein für das ganze Reich bedeutsames Ereigniß, wenn Kaiser Wilhelm sich auf sächsi schen Bode» begiebt, um mit König Albert Kuß und Umarmung zu tauschen. Die deutschen Herzen schlage» höher, wenn die beiden Herrscher zusammenkomme» und voll Innigkeit steigen für Beide dle Segenswünsche gen Himmel. Das wird der Kaiser aus's Neue empfinden, wenn er heute bei uns wellt und der Jubel des Volkes ihn preisend umbrandet. Die Huldigung, die wir aus freien Stücken dem erlauchten kaiserlichen Paare darbringen, ist die schönste Einfassung, die wir dem Edelstein unserer innigen Liebe zn König Albert am heittigen Tage geben können. Der Reichsgedanke würde aber seinen lebens- kräitigen Rückhalt verlieren, wenn wir ihm allein nachhängen und die Hingebung an unser engeres Vaterland und an unser ange stammtes Herrscherhaus für geringwerthig erachten wollten. Ans der Treue gegen den Landesvater und seine Dynastie, auf der stetigen Antheilnahme an dein Wachsen und Gedeihen der engeren Heimath beruht die patriotische Kraft, die das Reich machtvoll und blühend erhält. Ein Deutscher, der nur Reichspatriolismns hätic und seinen Heimathsstaat für nichts ansähe, wäre wie ein Künstler, der zwar äußerlich durch seine Werke blendet, dem aber die tiefe nachhaltige Gemülhswirkung fehlt. Die eigentlichen Wurzeln unserer patriotischen Tüchtigkeit ruhen in dem Nährboden der engeren Hcimath. Diese Wahrheit wollen wir uns an dem heuti gen Tage wieder recht zu Herzen nehmen und uns in ihrem sonnenhelle» Scheine ganz dem beseligenden Bewußtsein überlassen, daß über uns ein König waltet, dessen milde Hand sich nur öffnet, um seinem Volke Glück und Segen zu spenden, der Sachsen groß und glücklich gemacht hat, besten Leben uns so werthvoll ist, daß jeder Sachse das selnige freudig dail'ir cinsetzen würde. So wolle denn Gott uns unseren thcuersteu LandeSvater noch lange segens reiche Jahre in ungeschwächtcr Frische und Rüstigkeit erhalten! Fernschreib- nnd Fernivrech-Bertchte vom 22. April. R o m. -Heute Nachmittag L'» tttzr wurde auf König Hnmbcrt während seiner Fahrt nach dem Rennplätze von dem Arbeiter Pietro Acciarito ein Attentatsversnch mittelst Dolchstoßes gemacht. Der König ist unverletzt und setzte die Fahrt nach dem Rennplätze fort, wo er stürmisch begrüßt wurde. Ter Verbrecher ist verhaftet. * No m. Als sich der König mit seinem Adiutanten zwei Kilometer vor dem Tbore von San Giovanni befand, sprang der 2t jährige, seit zwei Tagen arbeitslose Schmiedearbeilcr Acciarito aus den Wagen des Königs zu und führte einen Dolchstoß nach dem Könige. Ter König vermied den Stoß, sich bewunderungs würdig kaltblütig ausrichlciid, und fuhr nach dem Rennplätze iveiler. Der Verbrecher warf nach dem Stoße den Dolch fort. Zwei Kaiabinicri und ein Polizei-Inspektor »ahmen den Verbrecher lest und verbrachten denselben nach dem Hanpipolizeiburean, wo der Ouästor ihn verhörte. Der Verbrecher ist arbürlig aus Ar- tenn. Er erscheint als czaltirter Mensch und erklärt, keine Mit schuldigen z» haben. Ans dem Rcnnviatze ward alsbald die Kunde von dem Attentat verbreitet. Tie Menge brachte eine imposante Fiendenkirndgebiliig dar. Die Diplomaten und Notabel» beglück wünschten ans der Tribüne den König, welcher lächelnd iagkc: „Dies sind die kleine» Freuden meines Metiers." Der König und die Königin verweilten bis zum Schlüsse des DerbyrenncnS und trafen 6',« Uhr auf dem Quinnalplatze ein. gefolgt von einer end losen Wagenreihe. Eine ungeheure Menge strvmle auf dem Quirinal- platze zusammen und brachte eine Huldigung dar. Die Srhlvß- gardc mußte unter einem Sturme von Begeisterung mehrmals die Königslttimne spielen. Das Köniaspaar, tici bewegt, erschien wieder holt dankend ans dem Balkon. Die Botschaften, sowie die öffent lichen und viele Privatgebände haben geflaggt. Durch Mauer- anschläge wird das Volk aufgesordert, Abends 9 Uhr dem Könige eine Huldigung darzubringen. Berlin. Zu Ehren des morgenden Geburtstags des Königs von Sachsen findet morgen eine größere Tafel im „.Kaiserhof" statt, dessen großer Saal mit der von Lorbeerlaub umrankten Büste Sr. Majestät, sowie mit deutschen und sächsischen Fahnen ge- lchmückt ist. An der Festlichkeit nehmen Theil: der Gesandte Graf Hahcnthal, der Legationssekrctär v. Nostitz-Wallwitz. Generalmajor Fehr. v. Hanien, der stellvertretende Bevollmächtigte des Bnndes- ralhs Geh. Rath Fischer, der Direktor im Reichsichatzamt v. Körner, Assessor Dr. Scheller vom Reichsamt des Innern, Zoll rath Giese. Pastor Grundmann, Assessor Lr. Eckhaid! im Aus nichtigen Amt, der aus Südwestafrika bekannte Premierleirtnant Dr. Hactmann und zahlreiche hierher kommandirte höhere sächsische Offiziere. — Der Kaiser trifft Mittwoch bei dem Grasen Görß zu Schlitz zur Auerhahnjagd ein n»d gedenkt bis zum l. Mai dort Aufenthalt zu nehmen. Während der Anwesenheit des Kaisertum res im Schloß Urville in Lothringen findet die Grmidsteiillegiing zum Prinz Friedrich Karl-Denkmal statt. — Fürst Ferdinand von Bulgarien ist heute von hier abaereist, nachdem er Vormittags abermals in der türkischen Botschaft einen Besuch abaestattet batte. — Der mit der Stellvertretung des Staatssekretärs Holtmann be auftragte Kontrcadmlral Tirpltz hat von Nangasakt a»S die Heim reise angctrclen und wird Mitte Mai Pier eintrrfse». Admiral Hollmann beabsichtigt eine längere Seereise anzutreten. Berlin. Bei der Warschau-Wiener Hahn wurden im Jahre 1M', an Bruttoeinnahmen erzielt: l4,M,675 Rubel (im Jahre l><95: 14,516.807 Rübe». Der Netto-Ertrag beziffert sich aus , 287.782 Rubel (IMi: 2.010,>54 Rubels. Der General- vrll>iin»il»ng soll zur Vcriheilung unter die Regierung nnd die Akiwnäre vorgrschlaaen werden 59<i,9!>!> Rubel <1895: l,3<>5.842 Rubel) ES soll eine EraänzungS Dividende von 2,40 Rubel (lk95: 5,!I0 Rubels Pro Aktie vorgeichlagen werde». Berlin. Zu dem Besuche des Kaisers in Wien bemerkt die „Post", daß sie sich zu der Ueberzeuaung berechtigt halten dürfe, daß man auch in Prtrrsbura dem Besuche des deutschen Kaisers in Wien als ein Symptom der völligen identischen Anschauung begrüßt, welche der Politik der drei Kaiserreiche im Allgemeinen und ihrer Orientpolilik Ziel und Richtung gebe. — Aus Sibyllen- ort wird gemeldet, das sächsische Königspaar werde voraussichtlich Anfang Mai zu einem längeren Aufenthalt ans dem dortigen Schloß eintreffen. Im Schlosse werden gegenwärtig noch bauliche Veränderungen auSgeführt. Auch der Schloßpark hat durch Neu- anp flanzungen rc. neuen Schmuck erhalten. Königsberg. Der aus der Memeler Werst erbaute eiserne Flußdampser „Paul" ist aus dem Transport nach Colberg bei schwerem Sturm gesunken und mrtergegangen. Der Kapitän und ein Mann sind ertrunken. Wien. Kaiser Wilhelm verlieh dem Ministerpräsidenten Grasen Badens das Großkreuz des rothen NdlerordrnS. Wien. Einer Belgrader Meldung zufolge hat der serbische Gesandte in .Konstantinopel neuerlich Schritte bet der Pforte unternommen bebuss Regelung der Ueskueber Metropolitensrage. Der montenegrinische Gesandte in Konstantiuopel hat sich den Schritten des serbischen Gesandten angcschlossen. Wien. Halb 1 Uhr Mitlags bmab sich der deutsche Kaiser zu Wagen von der Hofburg nach der Josesstädter Kavallerie-Kaserne und wohnte den Uebunaerr des seinen Namen tragenden Huiaren- Regiments Nr. 7 bei. Später nahm der Kaiser das Frühstück im Offizierskasino ein. Wien. Von kompetentester englischer Quelle wurde hier er-! klärt, daß England nicht daran denke, seine Schiffe und Truppen ans Kreta zurückzuziehen nnd gleich den übrigen Mächten die> Blockade ausrecht erhalten werde. Paris. Der deutsche Reichskanzler Fürst Hohenlohe ist heute Abend nach Straßburg gereist. Pari s. Von den Dardanellen wird gemeldet, daß dle zweite^ türkische Flottendiviswn von Konstantinopel kommend, sich mit der ersten Division in der Nagara-Bai vereinigt hat. — Aus Lariffa liegen von heute Vormittag ll Uhr Nachrichten vor, daß die Türken einige Punkte bei Mcnula und Nezrro eingenommen haben. In westlicher Richtung wurde heute Vormittag sehr leb haft gekämpft. Lourenco Margnez. Das englische Geschwader, be stehend ans sechs Schiffen, ist in den Fluß eingelaufen. Zwei an dere Schiffe sind auf der äußeren Rhede geblieben. — Ein fran zösisches Kriegsschiff ist heute eingetroffen. Madrid. Die Königin-Regenttn unterzeichnet morgen ein Dekret, durch welches die Cortes auf den 20. Mai einbernfen iverden. London. Der Athener Korrespondent des „Daily Chronicle" meldet folgendes Telegramm des Kronprinzen Konstaiuin ^ „Wir hielten alle unsere Stellungen, die Lage ist heute vorzüglich." Eiw zweites Telegramm lnmet: „Jede Straße, durch welche die Türken! in die thessaliiche Ebene herabsteigen können, ist durch Concentra-^ tion von Truppen gesichert worden. Ich kann nicht ausführlich depcschiren, ich kämpie ielbst mit, ebenso Prinz Nikolaus" — Die! griechische Regierung erhielt terner ein Telegramm aus Larissa,« welches die Nachricht von dem Falle Damast s dementirl. K o n st n n t i n o p e l. Eine im Palais eingetrosicne Depesche Edhem Pascha s besagt: Eine Stunde vor Larissa kämpften wir ans das Heftigste. 35,000 Türken stehen Mann gegen Mann fast der ganzen griechischen Hauptarmee, 40,«>90Manli stark, gegenüber. Unsere Soldaten leisten Wunder der Tapferkeit. Unsere Stellungen sind sehr vortheilhast. nnd ich habe die Hoffnung, stündlich die durch Gottes Hilfe zu linieren Gunsten erfolgte Entscheidung melden zu können. lPrivntmcldungen aus London. Paris und Rom berichten, daß Larissa bereits von den Türken eingenommen iei. Eine römische Depesche besagt, daß man in Athen nach der Einnahme Larissa s einen allgemeinen Volksaufstand befürchte.) K o n st a n t i n o p e I. Mit einem französöchen Syndikat wird weaen einer Anleihe verhandelt, die in der Hanpkiache durch Ucber- lassung der Leuchtthurmeinnahmen seiten der Regierung garantirt werden soll.— TieArnauten, welche sich als Freiwillige zurBekämviung der griechischen Banden meldeten, von der Pforte aber angewiesen wurden, in ihre Hcimath zurückzukehren. werden nunmehr doch noch in Aktion treten »nd sollen thcilweise zur Bekämpfung etwa ein dringender griechischer Banden, theils zur Beunruhigung des Feindes auf griechischem Boden diene». — Griechische Freischärler banden winden bei Hagios Georaios am Artasluß ausgerieben. K o n st a n t i n o p el- Der Bericht des Kommandanten von Prevein wird veröffentlicht. Darnach hat das von den griechischen Schiffen nnterhaltenc Bombardement wenig Schaden gethan. Bei der starken griechischen Bevölkerung der großen ScdisfSplätzc wird das Drohen mil der griechischen Flotte wenig ernst genommen, da dieie durch ein Bombardement in erster Reihe ihre Landsleute auf das Schwerste schädigen würde, Athen, Nach einer Depesche aus Arta von heute früh 4 Uhr hat Mmvr Sutzos mit zwei Eskadrons Kavallerie drei Dörfer besetzt, welche zwei türkische Bataillone inne hatten. Eine Eskadron bcsctzic das Fort Salagum, welches von den Türken ge räumt war. Die Griechen fanden drei Kanonen und Tnnamit vor. — Gerüchtweise verlautet, oas Panzergeschwader habe sich In Be wegung gesetzt, um der türkischen Flotte zu begegnen, Bombay Seit AnSbrnch der Pest sind Il,706 Erkrank- ungs- und >0,020 Todesfälle zu verzeichnen. Die Geiammisterb- lichkeitsziffer beläuft sich durchschnittlich in einer Woche auf 836. Die Flüchtlinge kehren zum größten Theil in Ihre Wohnorte zurück. Die heutige Berliner Börse verkehrte im Ganzen: in fester Haltung Die Zusammenkunst des österreichischen nnd deut schen Kaisers wird als eine neue Garantie für die Erhaltung des europäischen Friedens angesehen. Auf dem griechisch-türkischen Kriegsschauplatz erwartet man ein weiteres siegreiches Vordringen der Türke» und eine baldige Beendigung des Krieges. Im weite ren Verlause der Börse trat ans Realisationen eine kleine Ab- schwächilng ei», die indeß bald wieder aus günslige Nachrichten von auswärts ausgeglichen wurde. An, Bankaktienmarkt setzten die meisten Werthe höher ei», besonders beachtet waren Kreoitaktlen und Kommanditantheile. Am Markt für Effenbahnaktien bean spruchten auch beute Warschau-Wiener besonderes Interesse: der Kurs derselben schwankte nm 2 Prozent ans und ab, schließlich zeigte er eine leichte Erholung von etwa 3 Prozent gegen den gestrigen Schluß. Die übrigen inländischen und ausländischen Bahnen waren gröhtenthetls höher. Montanaktien geschättslos. Bochumer matt. Fremde Rente» durchweg fest, namentlich Türken nnd Mexikaner. Deutsche Anleihen behauptet. Privatdiskont 2'/« Prozent. — Ein offizieller Verkehr i» Getreide und Mühlcn- abrikatcn fand nicht statt. Nm Loco-Sv iri tnSma rkt im Nörsengebäude erhielt sich gute Kauflust, die nicht zn großen Zu fuhren wurden schlank untekgebrachl: 70er 40.6 Mk., 50er nicht ge- 8 J2.L. >/. O § <2 .1
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