Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 29.06.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189706292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-06
- Tag1897-06-29
- Monat1897-06
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.06.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»gebühr .»chrichten r^l, VoPsa „ach beiondkrkm Laril. »lirwarmk A»nr»i>k nur grgcn BoranObezanlnna. IMindignngkn nelnncn lämmtlich« . nambaite Annoncenburraur an. tzelegblattcr wcrdrn mit ro Psg berechnet, Hr Rückgabe emgelandter Schritt, stücke mne Verbindlichkeit. Pi» »reodaer Nachrichten erscheine» itlltch Maraen». 42. Jahrgang. 4 uni lUvinxIiiü»' !, lkartürsteastr. h>« ^ttisiin«. 8 pr'iniilN. 80,000 j,» OoxekLösäeürtilLl >, ««»ch, ditttz,«, frieäfick LsppiLek PtMbee S liiden. chMA' ZW f'beiX: 5i»itikn>fp!,ü.»M .>lit lioppoltvr I.usdonUonrmax. OsViiltHLlNv-, 8ct>Il«880N 8(:t»»(1l08. "M Dresden, 1897. IRbltiiS» II1I1S inueuesteitlloilell«» 4^. I4«!»i4«Ii 8»i'tI»vI,>Vrbi8l;ndauMtr.80 bÜMNvg Qrbrilcut. Ü rosuv« l>»sr«ri v»5 ^Itrenommirte tzu»lirLren rr» 6en diUi^Lten Preisen, iu 8ckvvLrrblr»u octcr roll» Oumrni, suek mit vrr»l»t- Lvklsuvks kreinksröt I^eupolt. Ore8äen-^. ^r».«Krr l' A?//-76-/-a§L'//>/V6 lll'eslinel' VvrmLkvIunLs-^llslLit von Tito Lüttuer, in kr> üx»t6n hivIiirinIrilpi'IlL 4 . ^4. L^«t»vI»lL«, ^ ^ HVil8«t»1i§r«r84r. 17. ^4«n« r»s»<i. ?» ^tLäUiklu ) 01» 1^8 Staatssekretär des Auswnitlgen von t"»* "O. SVIkM. Struppen. Albin Mir unsere geehrierr Abonnenten in Lieschen und Trachenberge. Durch Einverleibung von Pieschen und Trachenberge in den Stadtbezirk, haben wir uns entschlossen, unseren Abonnenten die „Dresdner Nachrichten" nicht inehr wie bisher durch Aeitungsvcrmittler, sondern direkt durcb unsere Noten zustellen zu lassen und zwar zum Preise von nur 2 Mark 50 Pf. per Vierteljahr. Wir bitten daher, Neubestellungen, sowie irgend welche Veränderungen auch direkt an Unterzeichnete Ge schäftsstelle gelangen zu lassen. HMistsstelle -er .Zres-ner MrWen" Marienstraffe 38. Bülow. Hnfnachrichteii. Freiherr Bcn,er 1-, Geuchtsvelhniidsimgen. Körperschaft mittelst < VL«lK«K»U«>L ). DienStlisf, 29. Zulls. Politisches. Aus Kiel kommt die Meldung, daß der bisherige Botschafter in Rom. Herr v. Bülow. vom Kaiser zunächst stellvertretungs- weise mit der Leitung des Auswärtigen Amtes betraut worden sei, nachdem der Gesundheitszustand des Freiherr» v. Marschall- Bieberstein seine Ersetzung nothwendig gemacht habe. Herr v. Bülow, heißt es weiter, werde die Geschäfte nach der Rückkehr des Kaisers nach Berlin übernehmen. So ist denn also doch noch vor der Parade auf dem Tempclhos« Felde wenigstens ein Theil der herrschet,de» Un gewißheit beseitigt worden, wenigstens insoweit, als der Eintritt eines Personenwechsels in einen, der wichtigsten Reichsämter aus dem weiten Felde der Bermnth,ingen in die Reihe der feststehenden Thatsnche» übergesührt worden ist. Damit ist aber immerhin nur der Anfang einer Entwickelung ge geben, die möglicher Weile zur Klärung der Lage führen kann, von der jedoch noch keineswegs sestsleht, das; sie das thatsächlich thiin werde. Die Persönlichkeit des neuen Staatssekretärs des Aus wärtigen ist nicht so prononcirt« Natur, daß man aus ihr aNein einen sicheren Schlich aus die tieferen Absichten der mit der Be rufung des Herrn v. Bülow zu inangniirenden Politik zu ziehen vermöchte. Die Frage, ob der Personenwechsel in diesem Falle zugleich einen Systemwechscl bedeute, bleibt daher zunächst noch offen, und die Gründe für und wider müssen als Wahrscheinlich kcltsmomcnle aus der bisherigen Wirksamkeit des Hern, v. Mar schall und den Fehlern und Mißerfolgen seiner Politik, die ihn zu Fall gebracht haben, entnommen werden. Der verflossene Staatssekretär des Auswärtigen Amtes gehörte unzweifelhaft zu den begabtesten Mitgliedern der gegenwärtigen Regierung. Er beherrschte nicht nur sein Ressort in ausgiebigster Weile und wußte es, soweit die rein Politische Seite in Betracht kam, in einer den Interessen des Reiches durchaus entsprechenden Weise zu führen, sondern er war überdies ein äußerst gewandter Redner, der über eine elegante Diktion und eine schlagfertige Dialektik verfügte, Vorzüge, die ihm als Erbtheil seiner früheren staatsanwaltschaftlichen Carrwre verblieben waren. Tugenden an einer Stelle werden aber häufig zu nachtheiligen Eigenschaften an einem anderen Platze, eine Regel der Erfahrung, die auch der Freiherr v. Marschall an seiner eigenen Person erprobt hat. Der Altreichskanzler mit seiner Alles überragenden genialen realpoli- tischen Veranlagung hat sich früher, als er noch im Amte war. einmal dahin ansgesproche», daß eine allzu große Rednergabe leicht die staatsmännische Brauchbarkeit einer Persönlichkeit beein trächtige. Die Nichtigkeit dieses Satzes hat sich an dem Beispiel deS Hern, v. Marschall schlagend erwiesen. Ja. man darf vielleicht sagen, daß Herr v. Marschall noch heute »ncrschüttert an der Spitze seines Ressorts stände, wenn ihm nicht seine staatSanwalt- fchastliche Beredtsamkeil in dem Prozesse Leckcrt - v. Lützow mit dessen verhängnißvollem Appendix v. Tausch einen Streich ge spielt hätte. In der genannten Affaire überwog der plaidirende Staatsanwalt den Staatsmann in lolchem Maße bei Herrn v. Marschall, daß alle diplomatische Vorsicht und Zurückhaltung von ihm gewichen schien. Man hatte allgemein den Eindruck, daß die Leitung der Verhandlung nicht sowohl in der Hand des Ge richtspräsidenten, als vielmehr in der des Herrn Staatssekretärs des Auswärtigen Amtes lag. Dazu kam. daß die anfänglich günstige Beurtheilung des Frrlherrn v. Marschall aus Anlaß jenes Prozesses sehr bald einer mehr kritischen Auffassung der Sachlage weichen mußte. Die radikal demokratische Presse war zwar mit einem ungeheuren Aufwand von phraseologischem Tamtam, das Alles übertäubte, für Herrn v. Marschall eingetreten, weil es der demokratischen Eitelkeit schmeichelte» daß die höchsten Beamten des Reiches in die gerichtliche Arena Hinabstiegen, um wie ganz ge wöhnliche Sterbliche verhört zu werden und unter Zeugeneid aus- zusagen. Schließlich kamen aber doch auch ruhigere Stimmen und kühler« Betrachtungsweisen zu Gehör, und der Niederschlag aller dieser Kritiken vollzog sich im Januar diese« Jahres im preußischen Abgeordnetenhaus« in einer für da- Ansehen des Jrriherrn v. Marschall nicht nur, sondern der ganzen Regierung so stark kompromittirenden Form» daß der Reichskanzler selbst sich veran- laßt sah, in der nächsten Sitzung der genannten varlomentariichen , , . ^ - n, „.einer verlesenen Erklärung für den Staats sekretär de» Auswärligc» einzi,treten und die einheitliche Auffassung des gemalmten Ministeriums m der fraglichen Angelegenheit zu betonen. Tie Erklärung befriedigte aber nach Form und Inhalt keineswegs, sondern ließ einen starken Nest von Mißbehagen im Lande zurück. der durch dos klägliche Fiasko des Tausch-Prozesses nicht vernnndert wurde. Seit jener Zeit werden wohl selbst die -tteundc des Herrn v. Marschall nicht mehr an die > Moglichkelt geglaubt haben, daß der so schwer bloßgestcllte Staats- ! ickrclär noch ans eine Zukunft in, Reichsdienste zu rechnen habe. , Ji, Hierhin dürste die Affaire Leckest - v. Lützow - v. Tausch mit Krem mehr persönlichen Eharalter nur alS der äußere Anlaß zu dem Rücktritt des Freiherr» v. Marschall zu betrachten sein. Die eigentliche Ursache liegt iicser, oder vorsichtiger ausgedrückt, man muß im Rcichsintercsic hoffen, daß sie tiefer liegt. Herr v. Mar- ichall war nämlich in seinen wirlhichastspoliliichen Anschauungen ein Vertreter jener schädliche» HandelsvcrtragSpolitik des Grafen Eaprivi, die insbesondere der deutschen Landwirthschast jo bittere Früchte cingetrageii hat. Seine Haltung in den hier einschlägigen prägen verwickelte ihn in manche scharfe Debatten mit der rechten Seite deS Reichstags, bei denen Herr v. Marschall trotz der nbge- feilten Glätte seiner kunstvollen Rhetorik infolge der offenbaren Schwäche seines sachlichen Standpunktes meist nur wenig erfolg reich abschnitt. Ta überdies Herr v. Maischall auch keine persön liche Entschiedenheit des Charakters besaß, sondern unberechenbaren Impulsen zugänglich wnr, was er in recht unliebsamer Weise durch seine widerspruchsvolle Haltung in der Kreuzerscage im März d. I. bewies, so haben die Freunde einer zielbewussten, einheitlichen und sachgemäßen RcgienmgSPosstik schwerlich eine Veranlassung, den Rücklritl des Freiherrn v. Marschall irgendwie zu bedauern. Mit dem Personenwechsel allein würde aber nichts gebessert sein, wenn lediglich an Slclle einer unmöglich gewordenen Per sönlichkeit eine andere triste, die bei dem Kaiser zwar por.-zoiur statt», aber sonst kein selbstständiger Chcuattcr mit eigener Politik wäre. Herr b. Bülow wird in dieier Beziehung erst noch die Feuerprobe be stehen müssen. Inzwischen kann eine weitere Nachricht, die gleichzeitig niil der Eingangs mitgeihcilten ans Kiel verbreitet wird, vielleicht einen Fingerzeig übe, die mit dem Personenwechsel im Auswärtigen Amte verbundene allerhöchste Absicht geben. Es beißt nämlich, der Reichskanzler Fürst Hohenlohe werde bei seiner Rückreise von Kiel dem Altreichskanzler in FriedrichSrnh eine» Bestich abstattcn. Da auch der Besuch des Großherzogs von Weimar bei dem Fürsten BiSinarck für die nächsten Tage angelündigt worden ist, >o hat man in dieser zweifachen Inanipruchnahmc des Fürsten doch wohl etwas mehr als bloße Hvsiichkeitsakte zu erblicken. Es scheint fast, als sei das Schifsleiii dcr Regiernngsweisheit im Reiche völlig ans den Sand gerctthen, und als solle min der Altreichskanzler um Rakh gewagt weiden, was Iveitec zu thnn und zu lassen sei. Trifft diese Voraussetzung zu, w würde eine starte Wahrscheinlichkeit dasür spcechen, dag die Neubesetzung des Slantssekretariats des Auswärtigen den Anfang einer Reform der Reichspolitik an Haupt und Gliedern im Sinne der allbismarck'scheii politischen Traditionen bedeute. Zur Verwirklichung dieses Zieles gehört allerdings zweierlei: einmal die geeigneten Persönlichkeiten in dec Regierung und zum andern die Bereitwilligkeit des Kaisers, un beirrt von höfischen Einflüssen, solchen geeigneten Männern gegen über aus seinen Ausbruch, ausschließlich sein eigener Kanzler fein zu wollen, zu verzichte». Nur bei dem Zusammentreffen sener beiden günstigen Voraussetzungen ist ein HeranSkoniinen aus den, augenblicklichen Hangen und Bangen in schwebender Pein möglich. Andernfalls wird der Rcichskarrcn immer weiter i» den Sumpf dineingefahren werden. von Burgk ff, Albertfest, Klein-1Mnthmaßliche Witterung:! Nieodst-Ehor. j Günstig, Gewitter. ! gang. Ter Kaiser blieb bis Nachmittag 3 Uhr an Bord des „Meteor" und beobachtete das Einlaufen der großen Nachten, dann kehrte er aus die „Hohcnzvllern" zurück. Oppeln. Das Schwurgericht verurtheilte die Kellnerin Reichel, die aus verschmähter Liebe de» Koch Pohl in einem hiesigen Hotel durch drei Revolverschüsse schwer verwundete, zu k Jahr Gcfüiigniß. Die Geschworenen beschlossen die Einreichung i Revolverschüsse schwer Geschworenen beschlossen eines Gnadengesuches an den Kaiser Wien, st» dem bei Kololca in Galizien gestern verunglückten Eiienbahnzug befanden sich IM Passagiere. 5 Waggons blieben aus dem Gleise vor der Brücke stehen, Man nimmt an, daß 0 Personen gelobtet oder ertrnnken sind. Bisher sind nur 2 Leichname aus dem Wasser hervorgeholt worden. 2 Personen wurden schwer. 12 leicht verwundet Die Post- und Werlbwnd- ungen sind zum größten Theile aus dem Postambulancewagen hervvrgcholt worden. Klc> usenburg. Zwischen Magyariorbo und Egeres stürzte eine 60 Meter hohe Bergmasse auf die Gleise und unterbrach auf 1800 Meter den Eisenbahn- und Straßenverkehr mit Pest. Ein Schsächtcchaus ist cingestürzt. Der Schaden ist enorm. Biele Hundert Arbeiter stad an der Herstellung der Straßen und des Dammes bcichäitigt. Die Eisenbahnberwaltung hatte den Verkehr Aernschreib- und ^ernfprech-Bertchte von, 28. Juni. * Paris. Die Demonstrationen gegen das Gesetz wegen der öffentlichen Kirche»proaessio»eu finden größere Ausdehnung und haben an mehreren Orten Ruhestörungen bewirkt. * Paris. .Heule Nachts 3 Uhr wurde in den Ehamps Elhsöcs elnc Bombe, in Gestalt eines Topfes von Litergröße, mit Zünd schnur ansgefunden. Der Richter Pertulus erklärte, die Bombe enthielte grünes Ehloratpulver, dessen Explosion einen ernstlichen Schaden verursacht haben würde. Die Untersuchung wurde ein- geleitet und cs sind bereits mehrere Personen vernommen worden. *Bcrn. Die Meldung einiger Blätter, daß der Bundes rath Droz dem französischen Minister Hanotaux mitgetheilt habe, er nehme provisorisch die Kommission des Gouverneur von Kreta an, ist unrichtig. Ebenso ist ungenau, daß Droz die Annahme des Postens an gewisse Bedingungen geknüpft habe. Berlin. Der Bnndesralh überwies beute das Maraarine- gesctz den zuständigen Ausschüssen. — Der Resolution des Reichs tags um Gewährung von Diäten und Reisekosten an die Neichs- lagsabgeordnctcil wurde leine Folge gegeben. Es-wird von ^ ""igt. daß einige Stunden vor dem Absturz eingestellt. ist . . _ ung im Niger ein Frühstück, an welchem auch der Kolonien-^ minister Lebon, der deutsche Botschafter Gras Münster und Andere Theil nahmen. Manill a. In der Provinz Alban hat ein heftiger Ausbruch des Vulkans „Layon" stattgesunden. Die Lava richtete große Verheerungen an: ob Menschen dabei umgekommen sind, ist noch nicht scstgcstellt. Stockholm. Der internationale Journalistenkongreß beschloß, den nächsten Kongreß 1898 in Lissabon abzuhalten. ,H a a g. Das Kabinet hat heute der Königin - Negentin das Portefeuille zur Verfügung gestellt. Ter Minister des Acußern wurde Heine von dec Konigm-Regentin empfangen. London. Die Königin ist heute Nachmittag, begleitet vom Großfürsten und der Großsürstln Sergsirs und der Prinzessin Heinrich von Battenberg, von Windsor kommend, am dem Paddlngton- Bahnhof eingetrosien und hat sich direkt nach Kensinato» begeben. Aus dem ganzen Wege dorthin wurde die Königin von einer zahlreichen Menschenmenge begeistert begrüßt. Vor der Parochial- Kirchc wurde der Königin eine Adresse der Einwohner Kensingtons überreicht. London. Zu der am Sonnabend von der deutschen Bot-! schast veranstalteten Festlichkeit waren die außerordentlichen^ Gesandten der deutschen Staaten, fremde Botschafter und Ge^ sandte, die meisten englischen Minister und viele Mitglieder der höchsten Aristokratie erschienen. Petersburg. Kilia sin Bessarabienl steht seit 10 Tagen unter Wasser. Tie Donau hinab kommen Menschenleichen und Tbiere geschwommen. Im Dorfe Taraklia sind 10 Menschen er trunken. Ter Verkehr ist nur auf Booten möglich. KonstantinopeI, Zur Aburtheilung von 25 wegen jung türkischer Umtriebe angeklagten ein L* - >Q 7? ** K Heilung von 25 wUe Marrnekadetten und -Eleven hervorragender konservativer Seite be^tät die Ernciinunc - - H des Generalleutnants a. D. Reichstagsabgeordneten v. Podbielski zum Staatssekretär des Neichsichatzamts als sicher gilt. Berlin. Wie berichtet wird, hat auch der Staatssekretär des Innern v. Bötticher sein Nücktrittsgesuch elngereicht, lieber seine» Nachfolger sei noch nichts bekannt. — Als Gäste des Fürsten Bismarck sind der frühere Botschafter Freiherr v. Stumm und Gras Henckel-Donnersmnrk in FriedrichSrnh eingetroffen. — In der Kommission des Herrenhauses für das Vereinsgesetz er klärten die Vertreter der Mehrheit, daß sie sich an der Beralhung im Plenum nur unter der Voraussetzung betheiligen könnten, daß bis zur Berathung des Plenums die Könial, Regierung ihre Zustimmung zu den Beschlüssen dec Kommission ausgesprochen habe» würde. Friedrichs! uh. Reichskanzler Fürst Hohenlohe stattete beute dem Fürsten Bismarck einen vierstündigen Besuch ab und unternahm mit dem Fürsten in Begleitung des Wirkt. Geh. Oberregiemngsraths Frur. v. WilmowSki und des Botschafters v. Bülow eine anderlhalvilündlge Svazierfahrt. Im ersten Wagen befanden sich der Reichskanzler und Fürst Bismarck, im zweiten Freiherr v. Wiimowski. Botschafter v. Bülow und Graf Rantzau. Der Reichskanzler ist 5 Uhr 20 Minuten mit seiner Begleitung nach Berlin, abgereist. Das Befinden des Fürsten Bismarck ist ausgezeichnet. Eckernförde. Die kaiserliche Nacht „Hohenzollern" ist mit der Kaiserin an Bord 12"/« Uhr Nachmittags hier eingelaufen. 5 Minuten spät« ging der „Meteor" mit dem Kaiser an Bord als erstes Boot durch daS Ziel, von den anwesenden Regatta- Kuttern stürmisch begrüßt. ES weht ein starker Ostwind mit See- außerordentliches Kriegsgericht zusammengetreten. Ncw - Nork. Staatssekretär Sherman äußerte einem Bericht erstatter gegenüber, die Trusts bildeten die wichtigste Frage des Tages, sie sollten unterdrückt werden, aber das bestehende Gesetz reiche dazu nicht aus. Er sei fedoch der Ansicht, es würde den Mängeln des Geietzes abgcholfcn werden. Die Wähliingsfrage werde in der gegenwärtigen Tagung des Kongresses zur Berathung gelangen. Auch sei sec außer Stande anzuaeben, ob die Erledigung der Frage sobald erfolgen werde, daß sie von dem Wnhlvrogramm der nächsten Präsidentenwahl-Campagne verschwinden könne. Die heutige Berliner Börse verkehrte in fester Haltung. Außer festen Stimmunasberichten von den meisten auswärtigen Plätzen befestigten hier Deckungsbegchr, sowie anhaltende Kauflust am Jndiistricaktienmcirkt; auch die wieder sich stärker regende Emissionsthätigkcit wird in stimulirendem Sinne ausgeirgt Der Geidstand ist leichter geworden. Von Bankaktien waren nnment sich Deutsche Bank und Handelsanlheile beachtet. Geschäfte leb haft, Kurse höher. Heimische Bahnen still, aber behauptet. Bon fremden Bahnen Franzosen, Canada Pacific und Transvaal höher. Prinee Henri-Bahn war stark angeboten und niedriger. Montanwerthe weiter sehr fest und steigend: als höher sind z» nennen: Bochum«, Harpen« und Htbernta. Von fremden Renten Mexikaner höher, Italiener leicht abgeschwächt. Ultimo- geld etwa Prozent. Privatdiskont 2K« Prozent. — Ein offi ziell« Verkehr in Getreide und Mühlensabrikaten fand nicht statt. Am Markt für Loco - SPiritus war das Geschäft ruhig die Preise aber behauptet. 70« 41.2 lvom Kursmakler gehandelt!. Am Frtthmarkt war die Haltung für Getreide gut behauptet. Geschäfte mit Amerika und einige Kauflust hielten die Preise etwa so hoch wie am Sonnabend. Weizen loco, mittlere Qualität, soll etwa mit 155 bis 158 Mark, Roggen loco 109 bis 112 Mark bezahlt worden sein (diese Preise ledoch ohne jede Garantie). Wetter: sehr heiß. Nordostwind. Frankfurt a. M. c-chlulL) Credit —. T,«conto 2cs,M. Dresdner Bank-, StaatSbalm—, Lombarden 77>0. LauradiitteUng.Gold °^arir." t« Ubr^NackmittagS > Reiite rm.SL. Italiener ss.ss, Spanier «>/,. Poriiiaieicn 23,so. Türken 2i>W. TiitteiUoole iw.so, Ottvmcmbant ssi.oo. Staatsbaim 77S.oc>. Lombarden —. tzesirr. ^ . - Paris. Produkten cScklnb). Weizen ver Juni 23,80, per Sevtbr.-Dc-dr. 22,«, seit. Sviritus per Inn, 37.75, rer Januar Avril 34,75. matt. Rnbül ver Juni 57,75, ver Sevtember Dezember 58,75, fest, «ms»er»am. Produkten Berat» Weizen ver Novbr. 15«. Roaae» ver Juli iv2, ver Oktober 103, ver März —. „ , - London. Produkten Bericht, Gctreidcmattt kcsl, inländischer Weizen '/« Sch. ktöbcr. Schwimmende Gerste V, Sch. bobcr bezahlt. — Wetter: Schön, OertlicheS «ud ESchsischeS. — Ihre Majestäten der König und die Königin wohn ten am Sonntage dem Vormittagsaottrsdienste in der Schloßkapelle zu Pillnitz bei. Nachmittags 5 Uhr fand bei Ihren Maiestäten im Sommerschlosse Pillnitz König!, Fa Se. Kaiser!, und König!. ' ' Ihre Könial. Hoheiten I Schwerin, die Frau Herzogin-Mutter von Genna, die Fra» Prinzessin Friedrich August, der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg, der Prinz Albert und die Prinzessin Mathilde thnlnahmen. Gleichzeitig vereinigten die Damen nnd Herren d« Suiten sich zur MarichallStafel,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite