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Dresdner Nachrichten : 23.06.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189706239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 17-18 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-06
- Tag1897-06-23
- Monat1897-06
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.06.1897
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««ellLIirl aebühr -^2.50. durch d» oft M. 2,78, mqdmk von Ankuichlüunan,: emir^s v Bonn .«-a Mir Nochw taasv. Von». ll-V-i istirMiN. ieuttavt: Gr. »lolnrg.s nur vn miagkii bis sllbrNachmtiiaas. Dic rimitiac GnindMe Mr v Titbcm ib Via.. An- Iinük» auf bfr Privailcuc Zeit« «cv'o. :Dovvkl^iIe „imlcnii Strich" «?ü>acta»bv -M Pin. Gnmdnnle iur Monlgne odcr »ach grsuagc» so Pia. mir gnmiliciomckirichlcu rr ». tic;. so Pf,, „act> betondcrcm Tuns. NitswllNiac Amtliche ,i»r gegen ^ Vorausbelanliiiin. Rlnunbiannnen »elnnen iiininilliche nanibatte Aniioneelidureaur a». velegbläner weide» »,il 10 Big. berechnet. nur Riinnabe einnelandter Schrill» stucke keine Verbindlichkeit. Dt« »reodner tlaNiriN»,» rrlistkinru tiglich Mnraens. 42. Jahrgang. NI? il-IlillKÜIIIIK ^ ^ Iltiv: ßl nW ! -8tll!>611— ^ ^ Itlinutll, s kvrtlllU« ». tl. c ^ WHIntr. 8. H ! « I« E1I»och«IrL«Ivn, < lunr.olvorkimt I»i»v.<Ic>i,, Tlliiinnltl 2. Nik8« »tilliosnu- " vortll lvirlcancko ln- ncfcton-Voittwnn^- tinlwn. no/aotisrün- ^ klalcato ausMÜrioxt « sinü. lv. n.-k'.i » ^ 'N. N-- Vollkymmeuatsr, Miksi- -» tdiltixer gsräuMdtooer H IMrsedljewer. ^ 80,00» Ll.üll Üedraued. Lrosimeta zrr.Uca a.trunec,. < u« t Iloiri^tv^, 8.'i«ns. Uofiiv.vrrM^, ««Lt,»-^s., knrk'är^lent'tr.» klutco I'kwkatr. (-'ornnprtzokkmt, ll, ö^r. 2 IM.) ^Io,Ior«8<« H^i«nvr So-'ss/s «!, ch-m bl liitimtea ^jt ijnr-UtÜbl^ .I'itütMt' in Illog Lemriod klsül, , HskUsksrant ^ VMk.Lü ' Lllivksrboekvr Sraes8, Vl»v.iir;>io>>oi t^« vi»>I> t>l>Ilni Ni> INrnni, I-o,„i;n nnü Kiinlor. 1'roiii 5 lllnrlc. Itoi on^nilr-ti^vn NontLNtiiiMii mt üer ttrn^t- NwtÜNst NU7.NP0>I0N. Kall Wellliscklieli. L b^MLZts. II. t>? ^ 1 i^«>V lt.njonol - Pürkffch-griechiicheFriedenSvrrhandlnngen. Hosnachrichten. Landw. Genossenichaften. Pastoralkonscren;.! "* »» L « o»l» FjNlstl». «tzcsnmmtrathssitznng, Preßkvngrcß, Paisivnsipiele, Zoolog.Garten.GetichtspelhanvIungen. ProzeßTappert. I Mathmaßliche LLittcrnng: liebe wiegend heiter. Mittwoch,^:». Autti. Politisches. Der Heroismus der Nenhellenen besieht tu ihrer gerade;» klassischen Unberichämtheit. Sie wollen nicht nur keinen Zoll breit Landes abtrcte». iondem auch nicht eine einzige Dmchmc Kriegs entschädigung znhlen. Sie haben eine Rechnung der Kosten aus gestellt, dic ihnen der Krieg verursacht hat und diese präsentsten sie den Mächten mit dein Ersuchen, jeden Gedanken an eine .Kriegsentschädigung nuszuscheiden, wenn sie in ihrer wohlwollen den Fürsorge ans die Er istenzsrage des kleinen Königreichs Rück sicht nehmen wolle». Sic berufen sich hierbei auf die Erklärung des russischen Ministers des Aenhercn Grasen Mmawicw, das; keiner der Kriegführenden materiellen Borthcil ans seinem Siege ziehen solle und wiederholen die kecke listige, das; dic Türken die Angreiser gewesen sind. Thatsachlich haben aber die Griechen den Krieg vom Zaune gebrochen und wenn sic seht finanziell so bankerott sind, das; sie angeblich nichts znhlen können, so ist das nur ein Beweis, wie frevelhaft leichtsinnig sic an dic Ausführung ihrer fricdensstörcrifchen und völkerrechtswidrigen Ab sichten gegangen sind. Bor dem Kriege haben sie von den Rath schlüge» der Mächte nichts wissen wollen; will appelliren sie an deren Wohlwollen und fordern, das; sie auch vor icdcr Kriegs entschädigung geschuht werden >vllcn. Leider ist das „europäische Eonccrt* so belchasje». das; eine energische Zurückweisung des griechischen Ansinnens nicht zu erwarten ist. Den Griechen wächst der Mnth und Ehanvinismns in auadratischem Verhältnih zur Dauer des Waffenstillstands. Ihre Anmasinngcn und ihr Grvsicnwahn sind !rvl>. ihres militärischen Fiaskos so wenig gedämpft worden, das;, wenn die Interventions- Politik der Mächte zu Gunsten Griechenlands Erfolg hat. binnen kurzer Zeit eine neue Auslage der griechischen Friedensstörung zu befürchten ist. Aus diesem Gesichtspunkte ist das Bestreben der Mächte. Griechenland vor einer empfindlichen Vestrasung zu be wahren. durchaus verfehlt. 2n Erinnerung an die glorreiche Ge schichte ihrer Borsahren schwelgen die Neiihcllenen noch immer in Träumen von zukünftigen Siegen. Tie grohe Heldm-Nclstade vom Melunapas; bis zu den Thcrnwphleii bat sic keineswegs er nüchtert. „Tic heiligen Thermophlcn", ruft ein aiheiwches Blatt aus, „und die Höhenzuge des Sela dürsten nach neuem B!nt von Barbaren. Es ist Zeit, das; sic wieder einmal mit Tvranncnbliit beucht werden. Unsere Helbensoldalen, dieie wahren Märtiner der Freiheit, werde» unter der Führung eines Smolensks zeigen, das; die letzte Seite der Geschichte Griechenlands noch nicht geschrieben ist. Hierzu ist nur etwas Mnth und Beistand von Röchen, und diese Eigenschaslen werden sich nivcic Sfsijierc nun wohl endlich doch erworben haben." Und ähnlich schreibt ein gleichgesinntes Blatt: „Hatten wir die Thernwpnlen heilig, ans denen die Weihe von 25 Jahrhunderten liegt, dic Stelle, wo der heiligste der Kämpfe für die Freiheit stattsand. Von dieser Stelle steht es keinem griechischen Fürsten zu, zu weichen. Ter Kronprinz kann wohl noch einmal besiegt werden, aber er darf keinen Schritt zurückwcichcn, ec mutz aus der Stätte seiner Niederlage fallen." Schon der alte Solon hat seinen Mitbürgern in s Gesicht gesagt, sie seien zwar, jeder einzeln, schlaue Füchse, aber insgesammt hohle eitle Kerls und windige Phrcncnheldcn. Solchen Pmu,en- helden müsile der Großmachtskitzcl im Interesse des allgemeinen Friedens gründlich ausgetrieben werden, und das konnte nicht besser geschehen, als das; die Türken über die „heiligen" Thcrmopplen nach Athen ziehen und dort den unverbesserlichen Mmnhclden die Friedensdedinglingeil vorschreibcn. Wenn in Wirklichkeil die Sicherung des Friedens das höchste Ziel des europäischen Eonccrts wäre, dann sollte cs lieber Sorge dafür tragen, das; die Neu helleneu exemplarnch gezüchtigt werden, statt den Türken die Rück nahme von Thessalien zu wehren, dic doch wohl am besten ge eignet wäre, den Griechen begreiflich zu machen, das; sie sich nicht ungestraft, tm Vertrauen aus die Uneinigkeit der Mächte, über dic elementarsten Verpflichtungen des Völkerrechts hinwegsetzcii dürfen. Aber leider ist jetzt die europäische Diplomatie, die in den letzten Iahr-n so wenig Lorbeeren im Orient gepflückt hat, und deren Uneinigkeit und Rathlosigkeit den Krieg zwischen Griechenland und der Türkei wesentlich mit verschuldet hat, emsiger denn je bemüht, mit der Feder wieder zu Nichte zu machen, was das Schwert gut gemacht hat. Angesichts der fortgesetzten HeranSsordernngen der Griechen wird in Konstantinopcl nicht gerade die Neigung verstärkt werden, der Nachgiebigkeit, die ihr von den Mächten zugemnthet wird, vollsten Spielraum zu geben. Das europäische Eoncert fährt fort, sich als Vormund des Sultans zu betrachten. Ohne die Zustimm ung der Pforte haben die Botschafter einstimmig beschlossen, die Forderung wegen Abtretung Thessaliens aus den Debatten der Friedenskonferenz ausznscheiden. Zum Abschluss des Friedens ge hört indetz in ecster Linie die siegreiche Türkei. Diese hält aber allem Anschein nach mit Zähigkeit daran fest, Thessalien nicht ans- zugeben. Es ist bezeichnend für die herrschende Stimmung in Konstantinopel, daß die dortigen Zeitungen, die nur schreiben dürfen, was die Pforte für gut befindet, jeden Gedanken an die Zurückgabe des eroberten Landes als aufgegebcn ansehen. Das hat zur Folge, datz das Publikum sich mit zunehmender Begeister ung um den Sultan schaart und schließlich könnte es dem Padischah unmöglich werden, ohne eigene Gefahr das gegebene ."'e^rechcn zu verletzet» Nür weite Krell- besonders diescnigcn de, gläubigen Mnhamcdaiier. gilt es als Glaubenssatz, dic Türkei habe ihre Kriegscrfolge durch eigene Kraft errungen und müsse scsthalten. was durch das Schwert genommen worden sei. Das; ans tückischer Seite zur Zeit dic Bereitwilligkeit, Thessalien znrück- zngcben. nicht vorhanden ist. darauf deuten die fortdauernden Rüstungen, die erkennen lassen, das; man sich auf die Möglichkeit eines zweiten Wasieuganges vorbereitet. Nach Schätzung der Mililär-Atlachös, die sich ans den thessalischcn Kriegsschauplatz be geben hatten, flehen dort mehr als 2M,kM Mann tückischer Truppen; außerdem sind alle strategisch belangreichen Stellungen mit starken Befestigungen versehen. Auch ans anderen Umständen hat man geschlossen, daß die Türken gewillt sind, sich dauernd in Thessalien cinzurichtcn. Dieses Land würde sicherlich nicht schlechter fahren, wenn es an die Pforte wieder zurückfiele. Namenllich bei der Landbevölkerung hat die türkische Herrschaft ein gutes Andenken Hintersasse». Trotz der cnlgegemtehende» Meldungen aus All n, die w»c inst immer auS der Luit gegriffen sind, scheint die Bevölkerung Thessaliens keineswegs die Rückkehr nittcr dic Hcnichafk des Königs Georg zu wnnicbcn. Tie dort lebenden Walachen haben eine Enigabe an di- Pforte und die Botschafter in Konsiantuwpel gerichtet, worin sie unter Hinweis auf die Unterdrückung, die si von den Griechen erduldet haben, die Bitte ausiprechcn. das Land »ich! bei Griechenland zu lauen. Was wollen die Mächte zur Durchführung der von ihnen aas dem Papier ausgestellten Fricdenshedingnagen Ihnn. wenn die Türkei ans dem Standpunkt der Knegstogik stehen bleibt und sich die Früchte ihrer Siege nicht entreißen läßt k Dann beginnt voraus sichtlich der zwei«: Theil der großen Blamage des europäische» Eoiieerls: denn in dennelben Moment, wo dce Mächte gegen die Türkei mit ihrem mobilen Heere von 800,000 Mann einen mehr als paplernen Tr- k in'S Werk setzen wollten, um sic zur An erkennung der 'FrndcnScnbeiien der europäischen Diplomatie zu zwingen, würden wahrschesnllch von dem europäischen Eoncert nur noch tchrtttc Disharmonien zu Horen sein. vom 22. Juni. Fernichreib- nutz FenttlireckwBcrtckile * Helgoland. Ter Kaiser ist beute Abend unter dem Jubel der Bevölkerung bei herrlichstem Wetter cingclrossen. Zum Einpfange waren die Spitzen der Behörden, sämmttiche Vereine, sowie 20 Ebreniungfraucii in Althelgoländer ü rocht anwesend. Das Souper nimmt der Kaiser bei dem Kommandanten ein. Berlin. Reichstag. Ans der Tagesordnung steht dic dritte Leimig der H a »d w er! er o rgan i i a t i v nS-Vo rlage. — Abg. Richter lsreii. Volksp.): Es würde mir leid thnn, wenn gerade dieses Gesetz das letzic wäre, welches Herr v. Bötticher zur Veravichiednna bringt, denn ein Interesse sür dieses Gesetz besteht nirgends im Lande. Bei Pcrmnalvecänderungen in der Regier ung, wie sie setzt bevorstehen, ist es sonst überall tonstitulioneller Brauch, das Parlament zu vertagen. Gerade bei einem solchen Gesetz wie das vorliegende kommt es ichr daraus an. in westen Händen die Ausführung des Gesetzes lieg». — Staatssekretär v. Bötticher: Ich kann den Abg. Richter in einer Beziehung be ruhigen: Ich habe mein Aluchiedsgemch noch nicht cingereicht. lHriterkeit. Aber selbst wenn die Peijonen sich ändern, jo bleibt doch dic Vertretung einer Vorlage dem von dem Bundesralh dazu beauflraglen Tlaatsjekretär überlasten: also Herr Richter möge lei nen Trennungsichmerz Verlagen tzHeilerkcitt. Freilich, die Ab schiedsstunde rückt vielleicht immer näher heran (Heiterkeit). Zur Zeit besteht eine Ministerkrisis nicht. — Abg. Viclhaben (Rci.) ipricht sich gegen die Vorlage ans. — Stoaksiekretäi v. Bötticher koiislaiirl einer Acußerung des Vorredners gegenüber, daß er selbst, ini preußischen Staatsminislcrium für die Vorlage gesummt und anßerdem jeder bezüglichen Sitzung des Vundescaths beigewohii! habe. Auch im Ausschuß sei die preußische Regierung wirksam vertreten gewesen. - Avg. Metzncr sEcntr.) ist überzeugt, das; sich aus Grund dieses Gesetzes nur wenige Zwangsinnungen bilden werde», und daß auch dieie wenigen sehr bald wieder verschwinden winden, klebrig würden schließlich nur dic.Handwerkertammem bleiben, alio lediglich das, was man früher als das bloße Doch des Gebäudes angeiehcn habe. — Abg. Jakobslotter (kam.) tritt dagegen lebhaft jür die Vorlage ein. — Abg. .Hitze (Eenlr.): Vieles, was Metzner gegen das Gesetz geltend gemacht habe, richte sich erst recht gegen dic Migawrtlchc Innung, insofern sich dieser kein einziger Handwerker würde entziehen können. — In der Svezialbcrathung beantragte Abg. Richter zu 8 81 :r und o, welcher von den Ausgaben bez. Befugnissen der Innungen handelt, die Regierung kennt man erst recht nicht, sagt man doch auch, das; Herr v. d. Recke im Herbst mit den Blättern lallen solle. (Beifall ltnks.) — Abg. Limburg (lons.i kann ans die Methode, mit der Herr Richter die Sache behandelt habe, nicht naher eingchrn. Bei ilttchter überwiegc dabei der Journalist über den Parlamentarier. Sehr richig rechts. Wir erwarten von der Negierung eine feste Politik, die hoffentlich auch nachhaltig icin wird. Bravo rechts.i Wie hat gerade Herr Richter dic Rede des Herrn v. Bötticher >v verächtlich wie nur möglich nbgclhaii. Tic Anwesenheit dieses oder jenes bestiinntten Ministers vier zu verlangen, dnzn giebt die Veriastnng kein Recht. Wir haben einfach die von der Krone zu vollziehende» Ernennungen von Ministern abznwarten. Wir hlcibcn de! innerer Abstimmung, um die Vortage an das Herren Haus zu bringen. (Bravo rechts.) — Abg. Richert lsreis. Vcr.) ver langt eine Erklärung der Negierung über Ihre Stellung. Es wäre eine nichtswncoigc Behandlung dcs Parlaments, wenn sie sich ansschwiege. — Abg. Fehl. v. Heeremann >Eeiu>.) erklärt kurz, das; dns Ennrnni an seinem durchnus ablehnenden Standpunli fest halte Bravo im Eentrnm.'. — Minnier Fehr v. d. Recke: Tie Angriffe und Anzapfungen des Avg. Richler berühren die König!. Slaatsreglerung nicht. (Gelächter.) Tic Staatsregicrung. beson dcrS auch der Iiisiizminilter, sind dec Meinung, daß der vor- geschlagene Weg der Veriassunnsändcrung durchaus zulässig ist.— Avg Richter (ffeiß). Andere Minister haben sich nvch viel mehr in dic Brust gewmicii als Herr v- d. Recte, solange, bis sic fort - waren lHeiterkcit.) Die eigentliche Vertretung der Regierung hat - heute hier Heu Gras Limburg aesiihrt; heute blüht (zur Rechten ge wendet! Ihr Weizen, vielleicht steigt ec sogar im Preise. — Avg. Fahr. v. Zedlitz lsrei-kvns.): Tie Aenßerangen des Herrn Richter sind nur der Ausdruck des Mißsailens darüber, daß wir ans Grund eines festen und klaren Programms, wie cs dieser Tage in Biele feld entwickelt worden ist, endlich zu einer festen Regierung ge langen werden, die sich in der Verwirrung der großen nntionalen > Ziele auch nicht durch eine verblendete Maivrttät im Reichstag i>re machen lassen wird. (Großer anhaltender Lärm links und Ruse t Frechheit, Zur Ordnung! Lebhaftes Bravo rechts.) Präsident v. Koller: Ich habe in dem Ausdruck „Verblendet" nur den Ausdruck der Meinung gehört, daß die ictztge Majorität des Reichstags ihre Sache nicht richtig mache, ich tann daher den Redner nicht zur Ordnung ruft» — Abg. Tr. Lieber (Eentr.): Ich glaube im Sinne iämmtHiher Mitglieder dec Ncichstagsmehr- heit zu sprechen, wenn ich sage, das; Herr v. Zedlitz nicht der er leuchtete Mann ist, gegen den es die Melnhett des Reichstags für nöthtg erachten könnte, sich gegen den Vorwurf der Verblendung zu verwahren. -- Abg. v. Kardorff (irci-koni.) bemerkt, dieie, aller dings nicht gute Uevung, daß die Parlamente sich gegenieikig kritischen, habe Herr Dr. Bachem im Reichstag angcfangcn. — Abg. Dr. Bachem iCenkr.) bestreuet das Tagelang habe der Reichstag Ne Angriffe auS diesem Hauie in würdiattec Weste er tragen. (Lachen rechlS.) Aber es gebe doch eine Grenze im Ein zelnen wie im Garnen. — Hieraus wird durch Konservative und Nativnalltbcrale das Geietz wiederholt in dec Fassung der dritten Lesung angenommen. Nachträglich wird aas die Veranlassung des Abg. Brndt rtin-kons.) der Abg. Richter, wegen des Zwochenrntes „Frechheit" gegenüber dem Abg. v. Zedlitz zur Ordnung gernsen. — Tann wurden Anträge erledigt. Ern Antrag ans Errichtung einer meteorologischen Station ans der Schncckovpe wurde e.nge nommcn. dagegen ei» Antrag der dänirchcn Abgeordneten mit An Wendung der dänischen Svrache in den Volksschulen in Nord Schleswig ahgelehnt. — Ein Antrag des Abg. Rickect ans Auf hebung dec Verfügung des Kultusministers, der zittolge die Diisi denlenkinder an den, konchisioiiellen Religionsunterricht lheilnchmcii müssen, wurde nach längerer Debatte einer Komnitision überwiesen. Berlin. Ter deutsche Botschafter in Nom v. Rülow ist heute von dort avgcreist, nm sich an das Hoilager des Kallers zu begeben. Die „Nordd. Allg. Ztg." bemerli dazu: „Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, das; dieie Reite mit Sem GeffiliSheftszustaiid des Staatssekretärs Frcrherrn v. Marichall nn Zniamnienhänge steht Es icheint hiernach, als fei v. Bülow zum Nachfolger des Herrn v. Marichall anser'ehen." — Dic Zcitungs- meldnng von der angevlichen Alntsmüdi.ckeit des Slaalsseirelärs dcs ReichZiustizamts Nieverding wird offiziös als ans grundlosen Konivinationen beruhend bezeichnet. — Der Präsiden, des NeichsversicherimßsamlS Tr. Bödiker veröffentlich folgende Taick- sagnng: Anläßlich meines Ausscheidens ans dem RetchSversicher- ungsamt sind mir so viele Beweise wohlwollender Gesinnung in telegmvhischer und brieflicher Form aus dein In- und Ausiandr zugegangeii und laufen noch fortgesetzt ein, dag es mir zur Zeit nicht möglich ist. dieselben einzeln, wie ich gern möchte, zu beantworten. Indem ich mir dies sür später Vorbehalte, darf ich wohl einstweilen allen Denen, dic in solcher Weise mich ersicitt und mir das Ausscheiden aus dem mir lieb gewordenen Amte ei leichtert ' tS ^ - -z« -t - ichtert haben, zunächst aus diesem Wege meinen herzlichsten Tank auswrechen- — Polizeileutnank Schmähe! zu Berlin erhielt das Ritterkreuz 2. Klasse des König!. Sachsöchcn Albrcchtsordens. der bisherigen Fassung stimmen, jede Aendenrng der Verfassung aber einstimmig ablehnen. — Abg. Richter (irels. Volksp.) hält diese Art einer Verfassungsänderung, ohne das; cs ausdrücklich im Gesetz zum Ausdruck kommt, in welchen Punkten die Verfassungs änderungen liegen, für unzulässig. Die Nalivnalliberalen mochte er freunbnachbarlich bitten, weiilgstens aus rein menschlichcii Rück sichten »och einmal zu erwägen, ob sie nicht lieber der Sache ein rasches Ende bereiten sollen : so die natürliche Schonzeit der Parla mentarier anzugreifcn grenze beinahe an Grausamkeit (Heiterkeit). Was lwill die Regierung thun, will sie die Vorlage nach der heutigen Abstimmung zurückziehen, was ist denn überhaupt beute bei uns Regierung? (Heiterkeit.) Herr v. Bötticher soll trotz sei ner Acccheibigung dcs Verciitsaeseves. die jedenfalls thnrmhoch über derienigeu dcs Herrn v. V. Recke stand iHeiterkeitl. verabschiedet werden und Herr v. Miguel? Was mau von Wullcnstein m an was der glaubt, weiß Niemand. (Stürmische Heiterkeit.) ' ' ch ^ Entscheidung von Streitsachen durch die Innung bez. die Erricht una von Innungs-Schiedsgerichten nur an solchen Orten ziizii- lasscn, jür welche kein Gewerbeg. licht besteht oder errichtet wird — Nachdem Avg. Fischbeck den Antrag empfohlen, ersucht Minister Brcscld nm Ablehnung desselben. Ericheinr wnklich einmal ein Die Novelle zum BercinSgeictz kommt im Hecceichauie am 2k. d.M. segensreich wirkendes Gewcibcgerichk durch Bildung cmev Jnu- >„r Berathung. Falls, wie angenommen wird, das Herrenhaus »ngs-Schiedsgerichts gesührdct, so könne die Emchiuna des letzte- ^ ^ - - ren ja abgelebtst werden. — Nach längerer Debatte wird der An trag Richter gegen die gelammte Linke abgelebtst. Weiterberathung morgen. Berlin. Abgeordnclenhaus. Haus und Tribünen sind sebr stark besetzt. Aus der Tagesordnung steht die wiederholte Abstimmung über die VcreinSgcsctznvvelle. — Abg. Hv- brecht (»at.-lib.) erklärt, daß die Nattonalliberalen für das Gesetz in ursprüngliche Regierungsvorlage wicdcrherstellcn sollte, wird ulet, daß die Negierung die Erklärung abgcbcn werde, daß sie sollten ihn hier vorladen, denn es genügt doch nicht, die " >s.'- ' ' " ' ' der Inn . ich doch auch wisset. waS dic Juls-Regierung denkt. lErnriste Heiterkeit.) Die Hervst- kennen zu lernen, man muh doch au Lie erwartet, aus die Weiterberalhüng kemcn Werth lege. Berlin. Wie die Lippe'sche „Lniideszeituna" erfährt, wird der Echiedsiprnch in der Lippe'ichen Erbiolgefrage voraussichtlich nicht vor Ende der nächsten Woche veröffentlicht werden. — Die Kronprinzeisin-Wiltwe Stephanie von Oesterreich ist heule von hier nach Kopenhagen abaereist. Bonn. Der Proicssor der Philosophie Dr. Jürgen Bona- Meper ist heute früh grstorben. Weiß en fels. In den meisten Gruben des hiesigen Reviers wurde dic Arbeit eingestellt, nur auf den Gruben der Lübcck'schen Moistanwcrthe und den kleineren Grube» wird iveiter gearbeitet. Ruhestörungen sind bis jetzt nicht vorgekommcn. Cottbus. Der 26. Abgcordnetentag des Deutschen Krieaer- bilndes, der gegenwärtig etwa ll.000 Vereine mit ca. NOO.OOO Mit gliedern umfaßt, beschloß mit großer Mehrheit die Errichtung eines preußischen Landes-Knegervcrbandeö als Glied des Deutschen Kricgerbnndes. Der Verband soll spätestens am l. Januar 1809 in s Leben treten. Wien. I» tückischen Kreisen wird angenommen, daß die Dlirchft'chrung des Friedensschlusses nicht vor einem Monat zu ge wärtigen sei. aris. Bei dem heutigen Ministerrath erklärte der Minister daß die ln " 's' ' des Auswärtigen, daß die ui Konstantinopel schwebenden Ver handlungen einen günstigen Fortgang nehnwn.
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