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Dresdner Nachrichten : 05.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189707056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-05
- Monat1897-07
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.07.1897
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»1, Vezu Liwahme von Ankllndiaunar» Monknsnss v. SZvnn.s-sMrOlachn' konntaa« v, Bon». >>-'/»> »kirMut. ?», Nemiadi: Gr üloliern.s nur a» Locheniaaru bis sub, SkackuniNvaS Pie lirattloc Gnindccile luMiäbr s Silben» r^ Pi«, > An kunkiounsen an» ber Vrivatleite Zeile iv Pi».: Povrel-eiie..»»lern» Sirick' tziiiacianbt» -io Pni. simiidccile iür Monionc oder nach Oel,lagen so Bi«. Wr ?iam,>>e»»»!achrichic» rc». de,. M VW nach beloiibeiki» Tarif. Lukwariiae Ruiiräae n»r «eae» Boraiisbttaliliina. TMndiaunae» nclimen ianimllicke nainbaile Aniwncenbmmui. an veiesblallcr werbe»» init w Pia. berechnet. Air RWiabe einaeianbter Schrift» Im« feine Verbinbtichlrit. Dl« Dresdner Nachrichlrn erscheine« eit» sich Morgens. ß Veitlix, MiWiiIiiiiiMr. 31. L 11w<z»>u vorgorüc Ittor 8»ison ! ß kviti uteni!«' ?>< ^ itivilinL 8i>>b»ou I-tttzor.-t olnzruiit Miillirtor Vamvuhüto. > 42. Jahrgang. 1tün»t»Lde ,stink Mit»»!»» pe»I»>. Ddr. 8üi up, rL>»N>eÜI!8f!«e I. ,. ^ir.rsln« ventlst I Oelö- »nstm»>''4,«»>» fVettlneestr.LS.l Milll> »W ElltliiiGüI AombOunesn rpel-iSMi Uvdissv ^^"pi!^ oovmenrl°s«r«dn. ^p-1-n-pnsotisr-II-, klo. 878. »Mt. I I opeeLlionsn «t«. Lltu«» I^vretvu « ÜU Ilorron-Hneiigsn. !» A Onmnn- I.inliktt» u. äläiitc-Ii, «' U von zntrt ul, ru unä ^ unter Linkitiisnitreisvi!. T ^ M Ilriiiillunt; ?» 8e!il'8ibel'8L888 r. IklNSSs r- t^ti N8!>6 r^. I-iieillixor Vertreter von bie ieX ! »V lXrruuian» 8 tt W8" Irelieiciel,,,,. "Mal! tt von tt.'i Miltitz NN. ttermana ^roät llnttt/.iivOtlNNZ'O 53. ^ — OKl.iIez; Iieroiltritlißn». — Dresden. 1897 l.ebkttiil'sn. i>l,.>bo INiriik! v»!ll lieiur. ülever, i lui^tiiunu, von lvincloiu Mrn Mllon,n»su, l-'liwehe I ülnrlc, Ölt I'fsr. mul N»I8l;r>tV<1^(>I>. ^l»l5 i8»Iede«1iil'si>. kizenledei'tlri'sn. l'lino'ko l )llc. 75 i'i. nnc> l )lk. I In^'l.e I )>!<, 25 ist. Ver8iui<>t n»i»:d mmvvniM Nr. 184. Kpiegel' Fcruschrcib- und Fenifprech-Verichte. Hoinachrichtcn. Ebemnitzer Rennen. Internationaler Pießkongreß. Gerichtsverhanblniigeii. Briefkasten. F-ernschreitz- nuv Fermprech-Bertchte von, 4. Juli. Lübeck. Gestern Abend begab sicb der Kaiser von der „Hohenzvllern" noch dem Kurhanie in Tciiveniüiidc und nnlmi daselbst die PreiSverihkünnn nn die wiener in der ^eer»Mlto .Oiel Tmoeiiitindc vor. Se. Mniestnl überreichte eigeichiindch den Siegern die gewonnenen Preise, verweiüe iodann noch bis gegen tl Ubr !m Kreiie des sti'cgnttnvereinö nnd lehrte hierons nn Bord der „Hohenzoltern" -,nrii.!. .vdcnte Bvrinütna II Uhr begann hier die Regattn bei bestigcni Winde: mehrere Segler traten wegen des zn starken Windes zurück. Gronbe r g. Tic Kaiserin Friedrich ist von den JnbilÜumZ- scstlichkeiten in Londvil heule sriih hierher znriickgckehrt. N o m. Der hiesige rnisi che Polschaner wnrde bcauitragt, der itolienüchen Regienmg das Beileid RussiandS wegen dcS UnsallS aus dem Kreuzer ..Banian- niiszuwrechcn. Madrid. In Albncclte sind Unruhen wegen der Verzehr ungssteuer ansgebrochen. (sine Anzahl Frauen zündeten das Steuergebäude nn. Einige Gendarmen wurden durch Ltcinwürje verwundet. Bern. Tic „Schweizer Telegravhen-Agentiir" isi in der Lage, zu versichern. Auma Troz habe de» Goiiverneiirvoslen von Kreta nicht adgelchnt. aber sich sormesl die E»Itcheid»ing bis zu dem Zeitpunkte Vorbehalten wo die Mächte sich über zahlreiche noch Gegenstand von Verhandlungen bildende Pnnlle geeinigt haben werden. A'mna Troz scheine anziinelimen. dag die Ver handlungen noch ziemlich lange währen würden. crrilichcs ,tnr> Lächsisclics. — Bei Ihre» Majestäten dem König nnd der Königin fand gestern Nachmittag 5 Uhr im Schlot; Pillnitz Fannlienlasel slall. An derselben nahmen Theil: Se. Kaiicrl. Königl. Hoheit der Großherzog von Toskana, der heute nach beendigter Massage kur Tresdeu wieder verlasch ferner Ihre Königl Hoheiten der Grohherzog von MccklciibMiPiSchmenii, die beiden Prinzen von VltiMich, die Frau Herzogs» von Genua, die Frau Prinzessin Earl Anton von Hohen,vüern. Prinz Georg. Prinzeh Mathilde, Prinz Johann Georg nnd Prinz Albert. Tie Suiten vereinigten sich gleichzeitig zur MarichallStasel. — Der Enthüllnngstcier dcS Brunncndenkmals in Freiberg wird nutzer Sr. Maiestnl dem König auch Sc. Königl. Hoheit Prinz Georg beiwohnen. Ihre Theiinahme an der Feier haben u. A. ferner zngciagt die Herren Staatsmiiiister v. Mehsch. Ezccllenz, und Kreishanpimaun Schmiedel, sowie a!s Vertreter des Akademischen Raths die Herren Geh. Hosralh Pros. Tr. Schilling nnd Geh. Baurath Pros. Tr. Wallot. — Von einer Seile, die in der Negel gut unterrichtet ist. läßt sich auch die „Köln. Zkg." aus Dresden melden, daß das unter dem König von Sachsen zusammengetretene Schieds gericht den Spruch zu Gunsten des Grasen Lippe - B i ester- »cid geiällt bat. — Dem seit 35 Jahren im Dienste der Königl. Sachs. StaatS- eiscnbahnen gestandenen, am l. 0S. MtS. in den Ruhestand ge tretenen Oberschnssner 1. Klasse Arnold t» Riesa ward das Albrcchtskreuz verliehe». — Rennen zu Ehemnitz, Sonntag, 4. Juli. I. Preis von Rochlih. Vereinspreis KM M.. Hcrrenreiten. 1800 Mir. : 7 Pserde liefen. 1. Hl. v. Bercleu's F -W. „Galpon", 2. Lt. Mhmer's br. St. „Panade", 3. Lt. v. BradSly-Ladvun'S dbr. St- „Sconrae II." lTol. 87.) — II. Preis von Furth. VcreinSpreis 250>.i M. Jagdrennen. 3500 Mtr.: 0 Pierde siesen. I. Lk. Bramsch's dbr. W. „MarinS", 2. Hrn. A. Wcndenburg's br. St. „Silette". 3 Lt. v. Kröchcr'S dbr. St. „Bevormundung". (Tot. !>5.j -- III. Jnländer-Hürden-Handicap. VereinSpreiS 1000 M-. Heneineiten. 2000 BItr.: 3 Pferde liefen. 1. Lt. p. Bosse's br. St. „Aida", 2. Lt. v. Ar» im'S F.-H. „Plesser". 3- Lt. Mieze'S hbr. Si. „Monatsrose". (Tot. 23.) — ! V. Knchwald-Hnndicap. Ver- einsvrcis 1200 M-, 1800 Mir.: 4 Pserde sieten. 1. Lt. v. Bieber stein s br. H. „Admont", 2. Hrn. I. Krohn'S br. H. „Wagehals". 3. Hrn. E. Schulz'br. St. „Mhrtbc". Tot. 34) — v. Zwickaucr Hürden-Rennen. Bereinspreis 1000 A!.. 300Z Aitr.; 8 Psrrve Itesen. 1. Hrn. Maz' br. H. „Argifle". 2. Lt. w Oertzcn's F.- ' amis", 3. Lt. v. Bercken'S F. W. „The Fiscal". <Tot. 32.) 300) Mtr.. 8 ^ . p. Oertzcn's F.-W. ... .. cal". <Tot. 32.) - VI. Chemnitzer Jagd-Rennen. Ehrenpreis und aurcmtirte Preis- Höhe 2200 M.. hiervon Ehrenpreis und 1500 M. dem Sieger- Handicap, Mlii Mtr „Blue Girl". 2. Lt. 7 Pserde liefe». I. Lt. v. Berrken's br. _ . v. Wuthciiau'S br. H. „Trick» Bon", 3. Lt. d. Res. H. vücke'S hbr. St. „Mvriad". (Tot. 50.) — Scduitzwort zum Internationalen Vreßkongretz in Stockholm. Nunmelir habe» wir das Stockholmer Festzeichcii, ein Stieimütterchen in Emaille, wieder aus dem Knopfloch ent fernt. Warum man uns in Stockholm gerade diese Blume gab, da der Empfang hier keineswegs stieiiniiltersich war, ist uns nhleierhast geblieben- Bei den, Feslzcichen, das uns vor acht Tagen auf der Nordlandreise der Senat von Hamburg in s Knopfloch steckte, ebenfalls eine Blume, dem niedlichen Veilchen, hätten wir allenfalls denken können, daß ein Spaßvogel aus dem Hamburger Senat daran erinnern wollte, daß die Bescheidenheit bekanntlich eine Haiipttugend der Journalisten ist. Denn sei. wie ihm wolle, mit der Entfernung des Festzeichens aus dem Knopfloch schwindet nicht die Donkbarkett für die großartige, dem Weltpretz- kongreß gebotene Gastfreundschaft aus den Herzen. Die Worte, die König OSkar in seinem Lustschlosse Drottningholm an die Presse richtete, waren «ich möchte das ergänzen) frei gesprochen: sie wirkten elektrisirend aus die Angeredeten und haben in der Be völkerung Schwedens starken Wiverball gefunden. Ausgefallen ist uns Allen außerdem die große Rüstigkeit und Beweglichkeit des Königs. Ueber eine Stunde in einem menschengestillren Saale mit Hunderten von Voraestellten in mehreren Sprachen Gespräche über die verschiedensten Gebiete zu führen — das schon war ein harte- Stück Arbeit. Eigene Zusammenstellungen ergaben sich da: der protestantische Herrscher sprach vertraulich mit dem päpstlichen Kümmerer, Monsignore Knab. dem lustigen Vertreter der Münchner Presse, gleich darauf sprach der König mit einem dänischen Sozial demokraten, dem die Sonnenstrahlen königlicher.Huld sichtlich wohllhaten. — Nach Schluß des Konarcsscs iol.»ie noch ein gemein samer Ausflug nach Upsala. Mir standen ans den Hügeln der alten Götter unserer nordsichen Götter'agen: wir traten entblößte,, Haupte- an dir Gruft Linnv s: wir begrüßten bewundernd den 16 Jahrhunderte alten Codex Ülsila'S. die älteste schriftliche Ur kunde der Sprachen unserer golhhchen Vorfahren: wir lieben unS in der Universität von den weißnmtzigen Studenten Upsalas an singen und von dem liebenswürdigen Gouverneur der Stadt fest lich bewirihen. Nun obcr war's ans mit den Festen. Wir waren bis auf die Knochen sestmüde, erichövit. — Ich möchte aber noch ein kurzes Wort über die »ordiiche Ausstellung in Stockholm , beifügen. Sie ist reizend. Sie unterscheidet sich ans'S Voribcil- ! hnstefle von den Wcsimhimcukten. die man „Jniernaiioiinle Welt ausstellung" nennt. Vor Allem erfüllt sic ihren Zweck: sie ist ! uiitcrr'chieiid. Cie giebl eine Uebersichk dessen, was sie zur Schau s stellen io!!: derLcistnngSinhigkeil deriwrdiictieiiKönigreiche. N»chis ' wirkt zerstreuend und nbieiitend. Daher kein solches Sammel- »nunm von allem Möglichen, das man zum Ueberdnisie schon ge- schcn hat. Noch nie hat eine Ausstellung io wenig Restaurants gehabt, wie die Stockholmer. Ein großes Ealo. inrn bis sechs Wirlhichafte». ein „All-Stockholm" mit wenigen Wictlissliibeii und zwei kleinen Theatern — das ist Alles. Kein vricntaliicües Viertel mir salichen Orientale», keine Fesselballons und Wasserrnöch- bahnen :e.. kurz kci» Jux. Ein ernster Zug geht durch alle ihre Dack'ieinngcn. Selbst das Asi-Stockholm. das iiaci, benibanen Mustern einen Abichnitt der früheren Stadt am Mälariee vomihrt. bewahrt »einen feierliche» Charakter. Es ist ein Festnugsvierlel mit Wällen und Lauigräbcn und Thorwachen, etliche schwedstchc Soldaten in Lcderlvllern, wie sie die Krieger Gustav Adoli'S nnd Orensticrna'S getragen, beleben die hülfen miltelallcisichen Ge bäude. Nur als der Ioiunalislcntag dort Abends schwedischen Pmsich trank, und der hier gerade;» vergötterte Schvlnnder seine köstlichen Volkslieder voiiciig. ging'S hoch her: tonst bewegt sich Alles Gemessen, richtg. UcbrigenS ... ist cs nicht cuinallend. daß liberal!, wo man heutigen Tags anSitellt. man eine alle Stadt daneben baut? Liegt nicht dann ein Zugeständnis;, das; die Bauart unserer Väter, seien wir Brüfseier oder Dresdner, Wiener oder Stockholmer :c., unS mit unseren Aiövnichen an die Bennemlichkeit und die Vorkhcile neuzeitlicher Technik trotzdem dermaßen anheinielt, daß wir die unS ausgeschwatzten und doch lrcmd geblichenen Motive der italienische» Renaissance-Bauten gern vergessen ? Doch zurück in die Stockholmer Ausstellung »clbn! Sie bringt in ganz vorzüglicher Weise die Hauptindnstrien der drei nördlichen Königreiche, vor Allem Schwedens, zur An schauung: .Hölzer. Erze und Metalle, Steine. Hierin spiest l>e die höchsten Tlnmpie ans. Aber noch eine Reihe anderer Industrien zeigen sich als eitrige Bewerber ans dem Wrltn arkw. Vor Allem die Porzellane und das Steingut, Z»m Tbeil auch Glas: ferner die Weberei und Knnstltickcce». auch die Möbelindustrie. Ilcberisisisig zu sagen, daß das, was mit der Kürschnerei, mit Fischrang nnd Fnch- Verwendung znsammenbängf. niisge.zcichne» vertreten ist: ebenso 21 lies, was sich aus Segeln und SchsittahN bezieht. Auch die Maschinenhalle enthält recht Beachtliches. Die Sportsmenschcn werden in der Sporthalle ihre Helle Freude haben Einsach und lchsicht, aber ehrenvoll im höchsten Grade stellt sich das schwedische Volkslchulhans dar. Nur mit Hochachtung kann man da von den Schulzimmereinnchtungen. den Lehrmitteln und dem Handierttg- keitsuntcrrichte sprechen — vom Turnen iSchwcdijche Gymnastik!) ganz zu schweigen. Ich muß mich aus Pieie wenigen nnd (ich fühle cs wohl!) lückenhaften Andeutungen bcichränkcn — Tic Haupt- Halle ist wohl allen Lesern durch die durch ganz Europa zc,streu,e» Plakate von der Stockholmer Ausstellung bekannt. Ich füge hinzu, daß dev Anblick in Wirklichkeit »och viel reizender ist, als das Abbild hoffen läßt. Tie Hanvthalle ist ein hochragender Kuppelbau von weitzgetünchtcm, leicht bemaltem Holze und inacht einen ungemein freundlichen Eindruck. Der Mittelbau läuft in eine mächtige, mit Zacken versehene Krone auS: dieser Thurm ist nmstandcn von vier türkischen Minarett, die mit ihm durch Biücken verbunden sind. In drei dieser Thüime kann man ans Treppen hinaussteigen. ans Len vierien hebt ein Elevator. Man genießt von jedem dieser Thürme einen entzückenden Nundblick auf die Ausstellung, auf Stockholm und seine reizende Umgebung mit See» und Wäldern. Landhäusern und Feldern. Kein Beincher versäume, auf diese Minarett sich heben zu lassen. Tiefe türkischen Minarett sind wohl mit Rücksicht darauf gewählt worden, daß man gesunden hat, daß die Aniahtt Stockholms von der See her über haupt eine gewiste Aehnlichkeit mit dem Anblick hat. den bei der Einfahrt in die Dardanellen Kvnstaiitinopel darbietek. — Im Hnuptcingang der Hanpthalle findet man eines der Kleinode der Stockholmer Ausstellung, eine rührende Erinnerung an die Nord- Vvlsadri Nansen «. Am einem Gl.ttkaslen erblickt man ein kleines Modell des wesiberühmt gewordenen „Franc" das den Seeliclden lahrelang durch das Packeis trug. Zu beiden Seiten lieg! der von dem kühnen Norweger benutzte Schlitten und eines «einer in seinem Restewerke beschriebenen Boote. Der Beincher findet ferner mehrere Gewehre Nansen s nnd Spieße seiner Genossen, das Fell des von ihm am nördlichsten Punkt seiner Fuhr: er legten Bären, endlich einen Theil der Nahrungsmittel, dre er auf seiner Fuhrt mitgenommen hatte und die er nun znrückgcbrachl. Am rührendsten aber sind die beiden treuen Wächter aller dieser EriinicrungSlchätze. die beiden letzten seiner Hunde. Nansen er zählt ja. wie ihn die Noth gezwungen, seine Hunde nach und nach zu schlachie». Zuletzt blieben ihm noch diese zwei, ein brauner und ein schwarzgesleckter weißer Hund- Auch ihnen mußte zuletzt das Elsenmesser in die treue Hundebrust gestoßen werden. Nun sitzen sie da, mit ihren spitzen Schnauzen, zottigem Fell und klugen Augen, als wollten sie das Zelt chres Herrn gegen einen Eisbären Rrtheidiacn. Wackre Thiere! Euer Andenken lebt im Reiscwerke Eures Herrn fort dis zu späten Geschlechtern! Schade, daß kein Schild oder Aust'chrlfr aus dies nördliche Kleinod der Ausstellung aufmerksam macht. Ter Besucher schlendert oft nnmerkttch vorbei. — Nun aber heißt's Abschied nehmen. Viele der Journalisten haben Ausflüge nach dem nördlichen Schweden, viele nach Norwegen unternommen. Ueberall reisen wir frei, auf Staatskosten, begleitet von unseren Berussgenossen. Die Portu giesen und Italiener zieht's alle unwiderstehlich nach dem höchste» Norden. Diele Söhne der südlichen Sonnenländer Europas wollen alle die Mitternachtssonne erblicken Möge »ns allen frohe Heimkehr beschieden sein — wir trennten uns mit dem Ruse: Das nächste Jahr aus Wiedersehen in Lissabon! — Cheini, itz. 4. Juli. Der hiesige Briestaubcnzüchterverein „Pfeil" veranstaltete heute vas Staatspreisfliegen seiner Kricgs- brieftau den von Breslau aus, welche Stadt ihm vom Krieasministerium als Endstation zuaewiesen worden ist. Ihm hat sich in neuerer Zeit auch - der Briestaubenzü vterverein „Luft post" anaefchlosse», weil dieser behördlicher Bestimmung ziiiolge nicht mehr von Mainz, sondern ebenialls von Breslau ans fliegen liitzt. Beide Vereine hatten am Mittwoch 70 Tauben dorlhln geschickt. Leider übte das ungünstige Wetter einen recht hinder lichen Einfluß auf den Flug der Thiere aus. Sie sind laut eines Telegramms des Breslauer Wallmelsters früh 4 Uhr 50 Minuten bei bewölktem Himmel ansgelassen worden. ES herrschte außerdem llW. MsMjiöks. uni jMvtttlili, Zull. Westwind und zum Uebcnliisse sind die Tnnöen uiilerw-gs »oä. m gewattigc Regengüsse geraihc». Diesen elemenkarcn Hindernisten ist es ziiziischreibc». dnß. obwohl man bei günstigem Wetter die erste Tonne enva »m 10 Uhr erwarten durste, bis RI Ny» »mH keine Taube eingeirossen war. Der Vc-ein hat beim Tom flieg seiner Thiere von Liegnip ans. das vor I I Tagen er»olgtc. j„ Folge des ebenfalls höchst ungünstigen Wetters schon sehr namhTtt Verluste erlitten. — Volle 20 Jahre teil jenen großen, weltbewegenden Tagen von 1870 7 l sind dahinge gingen, ehe die Kriegsfreiwilligen von damals, d h. alle Tieienigen. welche — ohne nnsgehoben rn fein - dem Drange ihres stir's Vaterland hoch .Ragende» Herzens folgend, zwilchen den, >0. Juli nnd 30. Sepicmbcr I87>> ireiwüUg zu den Fahnen geeil! war«'», sich ;» einem ganz Tcntschland um fassenden Verbände vereinig! haben Alle freiwillige» Soidaicn von damals, auch die freiwillig eingetretenen Aerzre. Iohaniist'r, Seeliorger :c.. welche beute alle mit stolzem Bewußtsein am ,e damalige Herzciisthal ziirückblicke» können, wollen sich dem Bei- band gngliedern, welcher, laut ans breitester Grundlage ontt gebauter Satzungen einen über ganz Teniichland sich erstrecken den Zröa>r.mensthl»ß erstrebt. Z»m Eeittral-Voisihenden ist der Landbaiiinsvektoc Herr Wilhelm Wulst. Lankwitz-Berlin, gewählt., Behufs EmmiiS in den Verband wolle man sich an den Schatz-! meister. Herrn Ernst Zeeden. Berlin U-3. Decnlingeistraße ltt». wenden. Ter Jahresbeitrag ist ans 3 Mk. bemessen: als Tao dce, I Jahresfeier und lähttichcn Hanvtversammsting ist der 22. Marz/ ! der Gebnrtstag des allen Königs und Kaisers Wilhelm des Großen,- festgesetzt. ' — Tie Eröffnung des hiesigen HanP lbahn ho sch wird, gutem Vernehme» nach, durch einen feierlichen Akt am 22. Avril n. I. begangen, deni sich ein Festmahl in dem Haupts Hanle des neuen Bahnhofs-Restaurants anschließt. An dielen» ! Mal le werden vermitthltrh Se. Maiestät der König, die Prinzen § des Königl. .Hanfes, dir Herren Stanttminister und die Mitglieder beider Kamme,n Theil nehmen. In der folgenden Nacht zum 23. April — Geburtstag Sr. Maiestät des Königs — wird der gesamimc Betrieb in dem neuen Bahnhof eröffnet. — Wiederum ist ein E i i c n b a h n n n s n l l zn verzeichnen, der sich gestern (Sciintag) früh ' »7 Ilhr vor dem hiesige:! Hanpt- bahnhosc zutuig. Es sichren, da der eine Führer die Weichen stelinng nicht beachtet batte, eine von Tharandt und eine von Schandau kommende Maschine auseinander. Dadurch wurde der Eckiender der einen und der Salon (Platz, auf dem der Masrhineil- fichrer sich befindet) der anderen Maschine zertrümmert. Personen! wurden nicht verletzt. ES trat infolge des Unfalls ans der Boden-j bcichec Linie eine NelkchrSstvriina von 35 Minuten ein. — Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Bo»! heule ab werden die Cchweizerstrnße. zwischen der Hohestraße und ccr Ehenlnitzecstraße wegen Beschotterung, die Tannenstrnßej zwecks Vornahme von Pflasterungs,»beiten, die Siraße „Im, Gurnde" zwecks Vornahme von SthleiOenbanren nnd Pstasternngs-I arbeiten, die Bärenslemerstraße. zwstchen der Schandanerslrnßc und der KivSdorferstrnße, zwecks Vornahme von Schlcnsenbauten und die östliche Faluftiaße des Posivlatzes. zwischen der Ostrn- Allec und der Wilsdruff erstratze, zwecks Vornahme vvinSchlensen- banten auf die Dauer der Arbeiten für den Fahr- nndRestvcrkehr gesperrt, ebenso das Straße,ikrenz Bergmannstcatze—Augsburgem straße und die Holbeinstraße zwischen der Schumannstcaße und der Fürstenstraße zwecks Vornahme von Fluthkanalbanten. — Mit der ASphalti uiig der Wicnerstraße. zwischen Carola-und Lüttichau, straße. soll Montag den 12. d. M. begonnen werden. — Am Sonnabend beging Herr Lehrer Louis Hänsel an der 20. Vezirksichnle will LiährigeS Amlsiubilänm. Das Kolle gium der genannten Schule vereinigte siw zu gemeinsamer Feür. bei der Herr Direktor Henker mit herzlichen Worten der segens reichen Wirksamkeit des Jubilars gedachte und ihm die Glück- n»d Segenswünsche deS Kollegiums unter gleichzeitiger Ueberrcich- nng eures Ehrengeschenks ausiprach. — Künstler. Kunstfreunde und Fabrikanten feien ans eine seltene Gelegenheit anstiierksam gemacht, eine Zn > ammenstcI! - u n g der besten Erzeuanissc der modernen Plakatkunst kennen zu lernen. In den Räumen des LescmnwiimS, Georgplatz l, I. Ekage, sind von den besten deutschen Firmen, als Trott,ich in Berlin: Meckenbach. Riffarth und Co , Lcipzig: Meißner nnd Buch, Leipzig, Wezel nnd Naumann. Leipzig: Trommer und Grilndmann, Lechzigl Seeger. Stuttgart: Wilhelm Hostmann, Dresden: E. C- Meinhow und Söhne, Dresden: Beher, Dresden: Wtllncr und Pick. Teplitz-Niederwdlitz, Maler Nocther, Dresden, sowie von der Firma D'Alösi in Paris eine große Reihe schöner Plakate ausgestellt. Der Zutritt ist für Jedermann frei. Ain Veranlassung des Vereins zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs soll bekanntlich für ganz Sachsen ein künstlerisches Plakat hcraestcllt werden, zu welchem die ausgestellten Muster als Unterlage dienen sollen. ES sind vorzügliche Arbeiten darunter, auf die alle Interessenten ansmerksam gemacht seien. — In der vorvergangenen Nacht früh gegen 2 Uhr entstand in dem Gatten eines Grundstücks auf dem Bischofsplatz auf noch unaufgeklärte Weise Feuer. Durch dasselbe wurde ein KaninchenstaU und ein Stück Lattenzaun zerstört. Es gelang dor tigen Arb. ilsleuteu, das Feuer selbst zu unterdrücken. — Eine dreiste Ausbeulung der sächsischen Gesandt schaft in Berlin kam in einer Verhandlung zur Sprache, in der der Kaufmann Ferdinand Pohl wegen Urkundcnsälschnng und Betrugs vor dem Schwurgericht des Berliner Landgerichts I stand Er schrieb an die sächsische Gesandtschaft nnd entrollte ein trauriges Bild von seiner Lage. Er sei von Dresden nach Berlin *r L -«> Gesandtschaft, ihm ein Darlehen von 5 Mark zu gewähren, er würde cs von Dresden ans binnen Kurzen! znrückichicken. Der Schreiber hatte seine traurige Lage in so rührender Weite z» irr ilder» gewußt, daß er Gehör fand: die sächsische Gesandtschaft ließ ihn kommen und händigte ihm 5 Mark ein. Dem Angeklagten gefiel dies, er sann auf ein anderes Mittel, sich Geld zu verschonen. Er war lm Besitze einer Quittungskarte von der Berliner Kranken versicherung. Diese wollte er zu einem neuen Attentat auf den Wohlthätigkeitssinn der sächsischen Gesandtschaft benutzen. Da er aber befürchten wuhte, Verdacht z» erregen, änderte ei seinen Namen „Pohl" auf der Karte in geschickter Weise in .Frohberg" um. Mit dieser Karte schickte er einen Bekannten zur Gesandt schaft. Er erbeutete wiederum 5 Mark. Darauf änderte der An geklagte den Namen .Jrodberg" wieder in .Jröhling" um und - st'«' ' 4 <2 <5. >K
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