Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 10.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189707104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-10
- Monat1897-07
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.07.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
K, d 0NS8ÜVN. 42. IahnMg. ^ <Z«». 4 Iio« »Ir»«Ie rr, 4 »« »«>», 0«e»>«vnt8. Ifili7,olvk>ri<!>ul' 2. ,j rosttv» 1-Lgorl TvKSÄUOkS Reinkarät I^eupolt. Oresäen-^. -° l'elepdion 28- LLHP4LVI». L L nxs« tvi». E 6»8trlv!Iitml!o!<I, 1Iül-itr8tM886 U. ß Dresden, l^r»7. L » HV«8«» »al«k«>t»e äss ^ DUVii«Ir- M i»«i»i>- » ^ Lvtn-kil '6I-^S»N6 2 > ^ K.'lmmMltltv h P«»iii>ei-A«II'e;: R i!U ll>rc«'!>-.v>^iit,'«tt, »' » Vumvn-Ünekvt« ». Lläntviv ^ /u uml §» unlvi tHuk»uk8prvi»b». '- Ä SssIvsDisvk-u.Li'- s5isokunAS§s1rZnlr, srorodt I»«I Uaiteo, U»I»kr»»»« »«ltv». U»xeo. m. ÜI»*«ok»L»rrd. »Livkie» k» Oi»»«k0dI-puek»»I»ti» d. II«i8«-„«„ Ar. 18S. MM '" K-tteinnek kssikbl.WsizöMsuzzLi'.Sll. >u»i vlüäi»a>irellllsus Deukichcr .Hascuarbeitertag, Hosnachiichleu. Siadtverordnetenutzuiig. Freimaureriuslitut Poit- untc>«chlagi«»g, Feiienvelirauszeichiiung. Bauhütte. GerichlSve,l>aiidlungen, Orpheus-Eoncert, > Nachdem Äiuthmaßiiche Witterung: Ziemlich günstig. LlL«ii08 kadritzut. ^6rnZ))r<;c!t(;r .'!3!)0. Zonnabend, 10. Auli. Po.msckieS. Gar erbauliche Zustande sind cS. die die Bcrathiliigeu des in Hamburg in dreien Tagen venainineit gewesenen Tcuticheu Ha>c»- orbeitertages an das Licht der Oesfemlichleit gezogen haben. Nicht zwar, als ob die gemachten Enthüllungen etwas überraschend Neues für Tieienigen geboten hätten, die, mit dem Fvrschu»gS- muthc twlitiicher Wahrheit ausgerüstet, bereits seit längerer Zeit den groben Sumpf der revolutionären Propaganda nach allen Nichtungen durchauert und seine geheimsten Winkel und Untiefen erspäht haben. Gleichwohl ist eS von hohem Wcrlhe inr die all gemeine Beurtheilung der Arbeiterbewegung überhaupt und der Beweggründe, von denen ihre Führer geleitet werden, wenn aus den Kreisen der Bethciligten selbst heraus in offener und un zweideutiger Form Anschauungen vcrlautbart werden, die den tiefen Abgrund, der zwischen sozialrevolutionnrer und bürgerlicher Welt anschauung klafft, zu Jedermanns Bewußtsein bringen. Gleichzeitig hat es in Hamburg freilich auch nicht an Widerspruch der Acbcitcr- vertreter selbst gegen die Korruption in der Bewegung gefehlt: ein Umstand, der ebenialls erhöhte Beachtung verdient, weil ec die bürgerlichen Elemente daran gemahnt, nicht der Thatsachc zu ver gessen, das; doch bei Weiten« »och nicht alle Aibeiter in ihrer grundsätzlichen Ucbrrzeugnng revolutionär verdorben sind. Auf diesen Punkt, aus dem sich die Nothwcndiglcit einer schatten Be kämpfung des Umsturzes auch unter dem Gesichtspunkte des Schuhes für die unter den gegenwärtigen Berhältnissc» arg be drängten und terrorisirtcn uichtiozialdemvkcatischen Arbeiter ergiebt, wies auch der frühere Minister v. Pullkanicr bei seiner letzten viel bemerkten Rede im preußischen Hcrrenhanse zu Gunsten der prcutzi- schen Vereinsgesehnovelle hin. Der Hauptzweck der Tagung ist gewesen, das; die Herren .Ge nossen", die mit der Vertretung der Interessen der Arbeiterschaft beauftragt waren, sich in der schonen Seestadt Hamburg einige Tage lang recht gründlich amiisiren konnten. Es gefiel den Herren so außerordentlich in der alten Hanscsladl, daß sie den ursprünglich aus 3 Tage berechneten Kongreß auf die doppelte Zeit ausdehnten. Das geeignete Mittel zu dieser Verlängerung der Session fanden sie in der Abhaspelung unendlich langer Reden, die sachlich voll kommen unnütz waren, weil der Eentcalvorstand des Verbands den Herren so tüchtig vorgeacbcitet hatte, daß dessen Vorschläge, wie ein Berliner Blatt konstatirt, „fast anSnahmsloS unverändert an genommen wurden". Dazu kommt, heißt es in einem Bericht, daß der Kongreß den achtstündigen Arbeitstag gewissenhaft einhielt und die Verhandlungen lieber abbrach, als den Achtstundentag auch nur um Minuten überschritt. Der leitende Gedanke der Versammlung war ausschließlich der: „Wie bekommen wir mehr Geld?" Nm diese Frage drehten sich die ganzen Erörterungen, und so darf man sich denn schließlich nicht wundern, daß die Förderung dcL Wohls der Hafenarbeiter, die der Kongreß doch angeblich bezweckte, lediglich in einer Erhöhung der Beiträge der Mitglieder bestand. Statt der früher gezahlten 40 Psg. werden in Zukunft monatlich 60 Pfg. Beitrag erhoben, wovon 60 Prozent die „Centralkasse" erhält, aus der die Kongreßkosten bestritten wer den. Wie hoch sich diese belaufen, erhellt aus folgender Rechnung. 38 Vertreter sind aus der diesmaligen Tagung in Hamburg ver sammelt gewesen, und Jeder von ihnen hat pro Tag 10 M. Ent schädigung bezogen : das macht in Summa 2280 M. Dafür haben dieselbe» Arbeiter, die noch von den Folgen des lebten Streiks mit seinem 1' s Millioncn-Aufwand völlig erschöpft sind, jetzt das Vergnügen, sich fürderhin um weitere ü0 Prozent von den .Füh rern" schröpfen zu lassen! Eine ähnliche Betrachtung mochte wohl während der Verhandlungen auch ein Theilnehmer der Ver sammlung ongestellt haben: denn ihm lief plötzlich Etwas über die Leber, und er fand den moralischen Much, auf die Unzuträg lichkeit solcher Ausgaben hinzuwciscn. Der Mann meinte, es sei doch wohl unangebracht, in jedem Jahre und dann auch noch so lange zu tagen. Das für die „fortwährenden Generalversamm lungen und Kongresse" ansgegcbene Geld lasse sich besser verwen den als zu „Tagegeldern und für Berge von Drucksachen". Die Herren „Genossen" zogen zu diesen Ausführungen ein sehr saures Gesicht, mußten aber doch wohl die Macht der Wahrheit fürchten und begucmten sich deshalb zu dem platonischen Zugeständniß, daß der im nächsten Jahre ebenfalls wieder in Hamburg geplante Kongreß „wegen der großen Kosten höchstens 3 Tage dauern dürfe". Noch in einein anderen Punkte bäumte sich das natürliche bessere Gefühl eines der Mitglieder des Kongresses gegen den ver rotteten revolutionären Parteigelst ans, indem der Vertreter für Jlensbnrg sich gegen die Ausnahme solcher Personen anssprach, die nicht im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte seien. In Flens burg sei die Aufnahme eines solchen Mannes erfolgt. Da ries aber alsbald der Magdeburger Vertreter den richtige,', sozialrevoln- tionäremKnüppel ans dem Sack mit der Erklärung: „Wir haben doch ander- Begriffe von Verbrechen und Strafe, als die bürger liche Gesellschaft. WaS die bürgerliche Gesellschaft als Verbrechen ansieht, sehen wir noch nicht als Verbrechen an. Wenn 'mal Jemanden, von den bürgerlichen Gerichten daS Renommee adge- sprochen wich. so werfen wir noch keinen Stein aus ihn." Man möge keine Bestimmung darüber in die Sitzungen aufnehmen, son dern die Entscheidung über die Aufnahme dem Vorstand überlassen. der Voisitzende Kcllermaiin diese» Ausführungen lici- gciicten war, bc>chloß der Kongreß einstimmig, von der prinzipiellen Ausschließung der nicht im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte Besindiicheii abzusehen und das Aiisnahmerechl in dieser Beziehung dem Vorstände zu überlassen Tie „Genossen" werden schon wissen, wozu ihnen die Leute mit aberkannten Ehrenrechten gut sind, .daß sic sich dieser Elemente mit solcher Wärme annehmcn. Während die Führer süc sich so viele Arbcitcrgrvschen nehmen und ansgeben, wie sie nur irgend bekommen können, ohne sich über die Lage der Spender irgendwelche Skrupel zu machen, halten sie da, wo geistige und wirthschustliche Interessen der von ihnen gcnassnhrten Masse in Betracht kommen, sorgfältig die Taschen zugeknöpft. Lehrreich ist in dieser Beziehung das Ver halten des Kongresses gegenüber dem Organ des Verbandes, den« „Korrespondenten". Es wurde beantragt, das Vcrbandsorgan statt vicncliährlich wöchentlich erscheinen zu lassen, Ter Antrag fand aber keine Gnade vor den Augen der Mehrheit, sondern wurde mit der brutaien Redensart abgefertigl: „D«c Hafenarbeiter ver ständen vielfach gar nicht, was sie läsen, Da wäre es doch schade, erst viel Geld anszngeben". So also sorgen die Führer der Be wegung für die höheren Interessen der Arbeiter, indem sie sie ein fach an eaiilnllo behandeln. Hält man es für möglich, daß An gesichts solcher chnischer Ossenheikcn die Arbeiter selbst noch immer nicht in g,Geier Menge zu der Erkenntnis; kommen, daß sie die Forderung ihrer wirkiichen geistigen und materiellen Wohlfahrt ausschließlich dem modernen Staate und seiner verhaßten bürger lichen Gesellschaft zu verdanken haben d Alles in Allein habe» die Vorgänge au! dem Hamburger Kongreß auf's Neue und gerade zur rechten Zeit den Standpunkt dersenigen bürgerlichen Kreise wese,Mich verstärkt, die ein rücksichtslosctz gesetz liches Vorgehen gegen die umflürzlecische Propaganda als die nächste und dringendste Aufgabe der inneren Politik anschen. Die „Post" meint, die Rothwendigkeit. derartige Agitatoren und ihren Anhang als außeihalb des Rahmens des Gesetzes stehend zu betrachten und demgemäß zu behände!», sei selten so nachdrücklich dargelhan wor den, als aus dem Hamburger Hasenarbeikertage. Diese neue Lehre über die Gemeingesährlichkeit der Sozialdemokratie sollten vor Allem Diejenigen beherzigen, die noch immer in fast unbegreiflicher Selbsttäuschung der Ansicht huldigen, daß die Sozialdemokraten, wie der Oberbürgermeister von Breslau in der eingangserwähnten Sitzung deS preußischen Herrenhauses sich ansdrückte, „in de» letzten Jahren einen relativ sehr maßvollen Ton angeschlagen" hätten, daß sie „außerordentlich wenig bösartig" vorgingen. Das Schlimmste dabei ist. daß eine io laxe Auffassung bis tief in die Reihen des gemäßigten Liberalismus hinein Anhänger gesunden hat. eine Erscheinung, die das patriotisch-nationale Empfinden weiter Kreise in schwere Verwirrung zu bringen geeignet ist und angesichts deren nur nochmals der dringende Appell an die Preußischen Nationaliiberalen gerichtet werden kann, bei der entscheidenden Berathung des Abgeordnetenhauses über den Vereinsgesetzenlwurs des Herrenhauses ihre Stimmen zu Gunsten der Vorlage in die Waagschale zu Wersen, Freilich ist es schwer, mit einem solchen Optimismus zu rechten, weil er sach lichen Gründen wenig zugänglich zu sein pflegt. Im nationalen Interesse ist nur zu wünschen, daß leine Vertreter bei dem leider innerhalb der Ordnungsparieien ausgebrochenen Streite über die Zweckmäßigkeit eines schärferen gesetzlichen Vorgehens gegen die Sozialdemokratie den Kürzeren ziehen möchten, treten der Rinderpest kanten einigermaßen hossnungsvoll. Bis Ende Mai waren die Folgen der Verluste lange nicht so schwer wie in Transvaal und in« Oranie-Freistaat, Man nimmt an, daß die Rinderpest in Dentjch-Südwestasrika in einer milderen Form auftriit, da noch kein cLiück Kleinvieh gefallen ist, während in Transvaal der Verlust an Ziegen und Schasen 30 Prozent betrug, Hambnr g. Der bekannte Journalist Lützow strengte eine Beleidigungsklage gegen die Redaktion der „Neuen Hamb Ztg" wegen Herausgabe eines ErirabiatieS an. weiches die Veruriheil- nng Lützviv's zu Getiingniß und 2 Jahren Ebiverinst n ittheilte. Tic Verhandlung sindct am Sonnabend vordem Schöffengericht statt, Kiel, Die kaiserliche Renn-?)acht „Meteor" ist durch den Kaiser Wilhelmkanal nach England zncTheilnabme an den großen Regatten, die bis Ende 'August dauern, abgegangen. Kassel, Tic Kaiserin tristst mit den kaiserlichen Prinzen und der Prinzessin etwa am 13, August in Wclhelmshöhe ein. Detmold. Wie die „Lippesche Landes;eitung" vernimmt, ist soeben den Parteien in der Lippesche» Ecbsvigesrage das zu Gunsten des Grasen Ernst zur Lwpe-Bicstcrscld lautende Uctheii zngeslellt worden, , Le > v; ig. Das Reichsgericht verwarf die Revision der Anar- ^ chistcn Kvichcinann und Weslvbal. die am 16, Avril vom Schwur gericht in tterlin wegen des Mvrdanschings aus den Polizeiobecsten Krause vecurlheiit worden sind. j' Wien, Tie „Polit. Korr." meldet: Ter Sultan richtete im!? Anschluß an eine ncneriiche Mittbeilung, welche der türkische Bot- § schaster in Wien in der Angelegenheit der thessalischen Grenz ?' berichtigung dem Minister deS Acußcren zu machen bcauitragt ist, ein Telegramm an den Kaiser Franz Josevh, nm in Betreff einer c- günstigen Aittnahme dieier Ervjfnnng an die freundnachbariicheii Gefühle deS Kaisers zu appelliren. Der Kaiser ecwiederte dieses Kundgebung niit einem in den freundichastiichsien Ausdrücken »e halienen Telegramm des Inhalts, daß ihm eben die aumchiigc iovale Freuntnchast süc den Sultan, worans dieser ^ch mit volle»! Rechte berufen habe, die Pflicht auierieae, dem Luttan im In icresse des Sultans wie in demjenigen des türknch baldigttcn Abschluß des Friedens mit Griechenland den Botschaftern in Kvnslantinopel einmüthlg > Grundlage anzurathen, Wien, Der Minister des Aenßeren Grai Goiuchowski wird auf «einer Reise nach Frankreich wahrscheinlich Gelegenheit nehmen, A mit dem Minister Hanotanx znsammenzntrcsten. Die Nachricht. " daß der österccichnch-iingarnchc Minister nur zu dem Zwecke nach auf der von <?»r> Aeruschreib- u:id Acnisvrecli-'öertltite vom 9. Juli. Berlin. Zu der bevorstehenden Ernennung des Botschafters in Washington Freiherrn v, Tyleiemann zum LtaatSiekreiäc des Reichsschatzamts bemerkt die „Kreuzztg.": Es ist unschwer zu er kenne», weshalb gerade der Vertreter Deutschlands rn Washington im jetzigen Augenblick zum Nachfolger des Grafen Posadowsk» auserlehen ist. Die wirchschasttich-polilische Spannung zwischen der Union und Deuhchland ist im Wachsen, es wird daher von Werth sein, die genauen Kenntnisse des Freiherr» v. Thieiemann an ausschlaggebender Stelle zur Geltung zu bringen. Den Werth der Handelsvecträge wird ec sicherlich in ihren Folgen besser kennen lernen, als ihre blinden Bewunderer. — Die Katseiln von Oester reich, die in recht leidendem Zustande nach Lanaenschwaibach ge kommen war, äußerte sich bei ihrer gestrigen Abreise dem Land- ralh v. Küller gegenüber dahin, daß sie von der vtermöcheinlichen Kur recht befriedigt sei und nächstes Jahr wiederkommen werde. — Der „Reichsanz." enthält die amtliche Bekanntmachung, daß Jnnem Rothe und zu dessen Stellvertreter dm Geh. Oberrcgier- ungsrath und Vortragenden Rath im NeichSamt des Innern Wer- mutb bestimmt hat- — Der ReichStagsada. Ahlwardt wird in nächster Zelt hier ein Eigarrengeschäft ausmachen. — Der aus dem Tauich-ProzH bekannte Mitarbeiter des „Verl. Tgbl" Gin- goid Siärk hat sich nach London begeben, von wo ans er für einige Berliner Blätter korrespondiren will. Berlin. Eine Zusammenstellung der von den Einzelregier- nngen erstatteten Berichte über die Wirkung der Bückereiveroid- rmng im Bundesrakh ist im Reichsamt des Innern hergettrüt. Danach erklärt sich Preußen gegen >ede Aenderung der Grundsätze der Verordnung, während Sachsen. Württemberg und Neuß j. L. gegen jede Aenderung überhaupt waren Es wird indeß nngenom- men, daß der Bundesrath einige kleine Aendcrungcn beschließen werde, ko namentlich elne mit Rücksicht auf Westdeutschland ge botene Aenderung der Arbeitszeit an Sonn- und Feiertagen. - Dir letzten privaten Nachrichten aus Suvwrstafrika Über das Auf- P r a g. Der Rekurs gegen das Verbot des deutschen Volks- ^ Z.A tages in Eger ist von der Statkhalterei abgcwieseu worden, Z. Lille, Ans d m hiesigen Bahnhöfe rannte ein ans Tournav kommender Personenzng mit solcher Gewalt gegen den Prellbock, KS'Z'O daß mehrere Waggons zertrümmert wurden. 'Acht Personen wur- "'st » K den ichwer, andere leicht verletzt. i'? »- N v m. In einem East- Ehantant wollte sich gestern Abend der Kunsticbütze Karl Sleinerl aus Berlin produziren. Beim Be treten der Buhne entlud sich sein Gewehr unvermnthet. und der Schuß durchbohrte eine junge Soubrette, die nach wenigen Augen blicken verschied M adrid. Nach hier eingegangencn Meldungen wurden bei den letzten Zusammenstößen der Regicrungstriwpeu mit den cuba »sichen Jni'urgenten die Führer Mc» imo Gomez. Quintin, Banderas und veiichiedene andere gnchlagen und "Fähen unter Aufgabe der innegchabteu Stellungen. Hierbei hatten die Aufständischen 54 Todte, darunter die Anführer TocreS und Garrato. Es er gaben sich 347 Insurgenten; die Truppen erbeuteten 410 Pierdc, Vinga. Der Kaiser hak heute früh 9 Uhr an Bord der „Hohenzollern" seine Reise von Gothenbnrg nach Ehiiltiansand fortgesetzt. An Bord ist Alles wohl. Das Wetter ist trübe, aber viel ruhiger, London. Der pattameiitari'chc Uittersuchungsausichuß nahm heute die Berathungen über den Bericht des Vorsitzenden in geheimer Sitzung wieder auf Petersburg- Aus Nikolskose wird gemeldet, daß am 25. Juni eine'Aötheiluiig Eisenvahntechnikcr deS Ingenieurs -mcha. now, welche in der Mandschurei mit der 'Ausführung der Ver messnilgsattieiken für die geplante chinesische Ostdahn beschäftigt ist, am Oberlauf des Sinfuiiflusses von einer chinesischen Räuber bände überlasten wurde, welche bei ihrer Annäherung seitens der VeciiiessuiigSabkhcilung mit Gewehrschüssen empfangen wurde. Aus russischer Seite wurde ein Arbeiter verwundet und ein Pferd erschossen, mährend die Räuber 3 Todte, darunter den Anführei der Bande, hatten. Im Thale des SinstinfliisseS haben sich über 300 chinesische Räuber festgesetzt und beobachten olle Bewegungen der Techniker: sic drohen den Tod ihrer Kanicraden zu rächen. Die eingestellten Vorarbeiten für die Bahnanlage werden letzt niiter einer starken Bedeckung von Kosaken fortgesetzt. Die chine sischen Räuber sind «mt vorzüglichen Gewehren bewaffnet und be sitzen einen großen Patronenvorralh. Die heutige Berliner Börse zeigte im Gegensatz zu der schwankenden Haltung während der Vortage eine ausgesprochen feste Tendenz. Die zuversichtlichen Stimmnngsberichte von de» meisten auswärtigen Plätzen, bessere Nachrichten über die poli tische Lage im Orient, sowie wellece Gerüchte über allerhand dem nächst zu erwartende finanzielle Transaktionen, an denen in erster Linie die Deutsche und die Dresdner Bank sowie die Diskonto- Gesellschast betheiliat sein sollen, ließen die Kurse fast durchweg höher Ansehen und später noch mehr anzichen. Bemerkt sei ferner das lebhafte Geichäsl in Montan-Aktien, Am Bank-Aktienmarkte herrichtc reger Verkehr, Bevorzugt waren Kredit-Aktien. Deutsche Bank, Kommandit-Antheiie. Dresdner Bank und Handelsantheile. deren Kurse durchweg Höher waren. Bon Eisenbahnen heimische vernachlässigt, vsterretchische und schweizerische sowie Transvaal höher. Bergwerke auf günstige Sitnationsberichtc vom Eisen- wie vom Kohlenmarkte sehr fest. Renten still. Italiener anzichend. klinische Anleihen gut behauptet. Privatdiskont L'/" Pcoz. — ,tn offizieller Verkehr In Getreide nnd Mühlensabrikatrn fand nicht statt. Loco- Spiritus war bei stillem Geschäft leicht »Geschwächt; 7oec 41.9 M. oder 10 Psg. niedriger. Die Haltung ür Getreide am Frühmarkt war auch heute auf das unsichere Wetter und einige Nachsrage, sowie aus festes Ausland gut be hauptet. Weizen loro. mittel bis aut ca. 154 blS 161 M. Roggen loco bis etwa 11k M. Hafer besser beachtet, ca. 14V M. für gut« Maare. -Wetter: Trübe. W.-S.-W.-Wind. , >- E-. -e»r- Z- SS >' 'AR 'Z —2 VW ' ZZö- § —Z 2 « Z er Q'- V 0 il« /' > 4',
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite