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Dresdner Nachrichten : 20.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189707207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-20
- Monat1897-07
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 20.07.1897
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cÄ^ t^s^Xr^<^r> 43. ^ll^sioilsi- ^ oAlsc»^ r//^<iÄ^,^»r Wrosoen, r« i^AL ^lozekLLgäesMÄ I, »U»««r »««^> »,,„«„ frieönck esppiLck IM z-grnvb-s z stsd«!,, «Nv «8 kidriX: siiüiiiahlidIIU 0 ross«» k»8«r> ^ltfooomminte tzu»UtLt«n ru 6en billigsten Preisen» in sctlevsrrt»!»» Tvklsuoks keinksi-61 l^eupolt, Oresäen-X. 81» LT,,«»-I»Ätv n IRSIDiv-I I ii<4 in neuesten UoäkUell ^ ^ 4 . tt^iunk« I, ir»n<I,«;I,^!i.i^n!i!>u^tr..^O. E » IÜMNV8 Lubrilost. » Iffirnsiireickor 3.M>- lisviaasllüskt, massig» krsr^s. in »II. ^k»ai«ll, >I»rIi.,n» uoä ljst-rLlitr/i». illusw>'-8otiut». UMbvrarwtztStlNNF Laslcnokt ücwtsolo«. V»I»vk. LwtN, 8r. M Zaupisiv.^ >nni»n»r: ß km» K^l«-k»»;I1, Ill!k. U. klliiSllt-^llH^ rdotosrapdiv > Laim 8 Melil. ^^ 199« ^VlkAE^' Mauels Programm. Hvsnachrichtcn, Krcistnrnsest. Perionenvcrkehr, Sächs, Nodsahrerbundessest, Kpocnrlitäw»: I«tii,I« n- nnä Siin>il«l»«ii- tnf- Iinlinx II, Vi^itlc.'lrtnn-l'kotoL'rnptiian 12 8t. 0 II., iskon^xrM«« lirnstküävr in Ovi ciäor Lnstsst von 100IIL an in anarlc.innt ünnattori^eb. ffustübnin» JetLt: Vai8vllkLll88lra88v LS, ^vMiriitzor riem v1»>ML>>e«>ll Vietoria-Hatel. Verband dram. Vereine. Politisches. Wenn Herr Dr. jur. Johannes Mi'auel, jetzt v. Monel und Excellenz, einmal eine Rede hält, so hat das immer etwas Be sonderes auf sich. In der letzten Zeit ist der »mächtigste Mann in Preußen", wie man Herrn v. Miguel wohl genannt bat, mit rhetorischen Kundgebungen ziemlich zurückhaltend gewesen. Wäh rend um ihn her Personen und Sachen im bunten Wirbel vorüberzogen und verschwanden, trat er sorglich einen Schritt zmlick auf festes Gestade und wartete, bis er seine Zeit gekommen sah. Jetzt ist endlich eine Pause eingetreten in dem nnruhvollen Wechsel der letzten Monate und weiter und weiter werden die Kreise, die auf der Oberfläche der politischen Wässer noch von den Wirrialen der verflossenen Tage Kunde geben. Wie lange freilich Wird es dauern, bis auf's Nene die fluchen gähren und zischen und Welle aus Welle heranbraust, den Stand erschütternd und unterwühlend. aus den der staatserhaltcnde, ordnnngsparteiliche Gedanke sich geflüchtet hat, um einen Sammelpunkt zur gemein samen fruchtbringenden Arbeit im vaterländischen Interesse zu linden? Jeder Tag kann neue Stürme bringen und darum wird cs als eine doppelt wirksame Beruhigung empfunden werden, daß eben jetzt der Mann, an dessen Persönlichkeit zur Zeit un streitig der Nimbus einer so starken Autorität haftet wie sie sonst in gleichem Grade Niemandem weder in Preußen noch im Reiche eigen ist, mit einer bedeutsamen Kundgebung über die nach seiner Meinung zu befolgenden Regiernngsgrundsätze hervorgetrcten ist. „NeneS" hat zwar der Bieepräsident des Preußischen Staats- Ministeriums in seiner Solinger Rede nicht gesagt.. Das ist aber auch gar nicht nüthig. Es ist vielleicht angebracht, bei dieser Ge legenheit einmal Verwahrung gegen eine gewisse Art der politi schen Kritik einzulegen, die da glaubt, eine ministerielle Rede müsse unter alle» Umständen, wenn sie Anspruch aus Beachtung machen wolle, fulminante Ansichten noch nie dagewesencr Act ent wickeln. Das ist so verkehrt wie nur möglich- Die Gegenstände, um die es sich in der inneren Politik handelt, sind unter den heutigen Verhältnisse» fest begrenzt und in allen möglichen Richt ungen von der Presse der verschiedenen Parteien bereits jahrelang behandelt worden. Es kann also nur daraus ankommen, daß eine Negierung für sich aus dem gesummten vorhandenen Material die Ouintesscnz heraussucht, die dem allgemeinen Wohl am zuträglich sten ist. I» dieser Kunst ist Herr v. Miguel wie kein Anderer er fahren und gerade seine Solinger Rede beweist wiederum seine Befähigung zu», eklektischen Politiker auf das Glänzendste. Der Minister hielt sich bei seinen Ausführungen von icdcr einseiligen Parteinahme nach der einen oder anderen Seite fern. Nachdrück lich betonte er, daß im Deutschen Reiche Industrie und Landwirth- schaft als die hauptsächlichen Gewerbcslände neben einander be stehen und daß beide des Handels zum Absatz und Austausch ihrer Produkte nicht entrathen können. »Alle drei großen Er- werbSzweige sind gleich nothwcndig Jede Handels und Wirthschaftspolitik Deutschlands muß dies beachten. Wir können keinen großen Erwerdszweig, aus dem die Wohlfahrt unse res Volkes beruht, entbehren" und „Die Interessen aller arbeiten' den und erwerbenden Klassen sind genielniam und wesentlich die gleichen. In einzelnen Fällen laufen sie wähl auseinander, aber alle produzirendcn Klassen erstreben doch gemeinsam den berech tigten Schutz ihrer Arbeit gegenüber den in der Konkurrenz be günstigten ausländischen Mitbewerbern": in diesen Sätzen liegt der programmatische Schwerpunkt der Miguel'schen Ausführungen. Aus der anderen Seite enthält freilich die Miancl'sche Rede auch erhebliche Einschränkungen der allgemeinen Giltigkeit jener Satze. Einschränkungen, die ganz offenbar bestimmte bedeutsame aktuelle Beziehungen ausweisen. Der Minister spricht nämlich mehrmals ostentaiiv von dem »soliden" Handel und nur diesem will er die Eigenschaft eines produktiven Erwerbszweiges beilegen. Das ist ganz dieselbe Auffassung, die auch der Graf v. Mirbach in Bremen zum Ausdruck brachte, als er dort bei dem Empfange der Reichstagsmitgliedcr gelegentlich der Eröffnung des Kaiser Wil helm-Kanals zugegen war und auf dem von der Stadt gegebenen Bankett seinen damals viel besprochenen Toast aus den »produk tiven" tzandelsstand ausbrachte. Des Weiteren erklärte .Herr v. Miguel, daß der Staat, »soweit seine oft überschätzten Kräfte überhaupt reichten", die Aufgabe habe, vor Allem Denjenigen seine Fürsorge zuzuwendcn. die sich in schwieriger Lage befinden und unter besonderer Ungunst der Zeiten leben. Eine obiektive und geiechte Beurtheilung werde nicht leugnen können, daß heute die Mittelklassen in Stadt und Land, und vor Allem die Landwirthschaft in die bezeichnete Kategorie gehörten. Eine nothleidende Landwirthschaft. meinte Herr v. Mauel, be deute schließlich auch ein Versiegen der industriellen Kräfte, da der sicherste Abnehmer der Industrie, wenn diese auch ohne Export nicht existlren könne, doch immer der einheimische landwirthschast- liche Markt bleibe. Wir müßten alle Kräfte zusommennehmen und könnten Insbesondere ebenso wenig wie Frankreich und die übrigen kontinentalen Staaten Europas, die Landwirtlffchast. »diese feste Säule von Staat und Gesellschaft", gletchgiltig behandeln. Zu gleich setzte aber Herr v. Miguel selbst die Grenzen skr das staat liche Eingreifen fest, indem er erklärte, daß eine einseitige Berück sichtigung der Interessen eines Berufs,weigeS nicht die LebenS- bedingungrn der anderen gefährden dürfe und indem er femer davor warnte, die Wirksamkeit staatlicher Maßnahmen aus wirth« Anton v. Werner über moderne Kunst, Residenztheater. Andröe's Nordpolsahrt. schaftlichcm Gebiete überhaupt zu überschätzen. Was endlich der Minister von der Nothwendigkeit des deutschen Wettbewerbs auf dem Weltmärkte sprach, zeigt ihn als einen überzeugten Vertreter einer kräftigen deutschen Kolonialpolitik. In ven Hanptzügen stimmen die von Herrn v. Miguel ent wickelten Grundsätze einer praktischen nationalen Politik mit den jenigen überein, die Kaiser Wilbelm in seiner Bielefelder Rede aus gestellt hat: Schutz der nationalen Arbeit in allen ihren Zweigen gegen ausländische Konkurrenz, Erhaltung eines kräftigen Mittel stands und angemessene Bethätigung der deutschen überseeischen Politik innerhalb der dem Reiche durch seine Weltmachistellung vorgezeichneten natürliche» Grenzen. (Die außerdem noch vom Kaiser in Bielefeld an die Adresse der Sozialdemo kratie gerichtete Warnung vor der Terrorisirnng der frei willigen Arbeit in Streitfällen findet In der Minnel- schen Rede kein Gegenstücks Für jeden aufrichtigen deut schen Patriot»» ist es eine wahre Herzensstärknng, in den obersten Regionen einen Mann festgewurzelt zu wissen, der sich so im An gesicht des ganzen Landes zu einer wahrhaft nationalen, staats- Mnthmaßliche Witterung: Heiter, warm. Dienstag, 29. Auli. erhaltenden und dabei gleichzeitig von jedem einseitigen Jntereffrn- ftandpnnkt befreiten Ausgleichs- und Versöhnungspolitik bekannt hat, Freilich, soweit die Voraussetzung des Gelingens einer solchen Politik in der erforderlichen Einsicht und Mäßigung auf der radikalen Seite enthalten ist, ist es mit den Aussichten aus ihre Verwirklichung schlecht bestellt. Die hartgesottene Manchesterpressc orakelt nflk der ihr eigenen blindwüthigenBerständnißiosigkeit über die Miancl'sche Rede, in der sie Alles „reaktionär" bis auf's tz findet und selbst die „Nat.-Ztg," weiß aus den Ausführungen des Ministers weiter nichts hcrauszuiesen, als daß in Zukunft der Schwerpunkt der Entwickelung noch weiter nach rechts auf die Seite der Landwirthschaft verlegt werden solle. Iffzza müsse der begonnene Kamps gegen das „Agrarierthnm" ausgekämpft werden bis zum bitteren Ende: das ist der Weisheit letzter Schluß, den die in der „Nat.-Ztg." verkörperte Richtung des preußischen Liberalismus gegenüber dem Manel'schcn Regierungsprogramm zu finden weiß. Darnach scheint es seitens der Linken wieder auf eine schärfere Scheidung der neuerdings mehr und mehr per- schwimmenden politischen Gegensätze abgesehen zu sein, während eine in dem Miqnei'schen Sinne gehaltene nationale Wirthschafts politik gerade die Außerachtlassung der die Ordnnngsparteien trennenden nntergcvrdncteii politischen Gesichtspunkte erfordern würde. Man weiß wirklich nicht, was man vom nationalen Standpunkt zu einem so grcnwnlos kurzsichtigen Verhalten sagen soll. Ohne Sammlung aller stantserhaltendcn Kräfte im Innern ist doch nun einmal eine erfolgreiche nationale Politik in dem von Herrn v. Miauet angedeuketeu auSgleicheuden Sinne, den auch die „Hamb. Nach,." von leher mit allem Nachdruck vertreten haben, nicht durchführbar. Sollte der gemäßigte Liberalismus wirklich die unübersehbare Vrrantrvorwng ans sich nehmen wollen, daß er aus polttiffvec Leidenschaft seine Hand von dcni gemeinsamen Werke znrückjoge? Es wäre doch ein gar zu unrühmüches Grab, in das sich die Partei durch ein solches Verhalten Velten würde, als daß die politischen Freunde des gemäßigten Liberalismus »n Reiche, die seiner großen Vergangenheit willig den Zoll der ihr gebührenden Anerkennung eittgegendringen, nicht noch ans eine Umkehr in letzter Stunde hoffen sollten. Man sollte doch meinen, ein Mann wie Herr v. Miancl müßte mit seinen in Solingen entwickelten Anschauungen den nngethcfltcn Beifall aller besonnenen Patrioten finden und es könnte nur den einen allgemeinen Wuiffch geben, sein Programm alsbald zur praktischen Verwirklichung in der Neichspotttik in Angriff genommen zu sehen. Der gemäßigte Liberalismus mußte sich selbst verleugnen, wenn er nicht, zu einer ruhigen Auffassung der Lage zuruckgekehrt, den von Herrn Dr. v. Miaue! gepriesenen Weg der Versöhnung beschneiten wollte. Man darf wohl annehmen, daß eine Einkehr des gemäistglen Liberalismus um so sicherer erfolgen werde, je mehr die Aussicht wächst, daß Herr Dr. Miauet in nicht zu ferner Zeit Gelegenheit haben werde, die Regierung ini Reiche und in Preußen mit seiner besonderen Signatur zu versehen. Der Solinger Rede jede spmptomatische Bedeutung nach dieser Richtung abzuspreche», geht nicht an. Reichsbank seit 1881 einaefiihrten Vorzugs-Zinssatzes und Staatspapiere gesunden hat, wird offiziös bemerkt: Fcrrisclireib- und Fcr,»vrcch-Berickite vom Ist. Juli. * Hamburg. Wie die Hambura-Amerika-Linie mittheilt, zeichnete der Kaffer den ans einer Nvrdlandreise befindlichen Schnelldampfer »Auguste Victoria" in Bergen durch einen längeren Besuch ans. Der Kapitän erhielt die Photographie des Kaisers mit eigenhändiger Widmung. Der Kaiser gestattete den Passagieren die Besichtigung der „Hohenzollecn". Berlin. Die Königs. Eisenbahndirektion in Berlin hat durch Anschlag sämmtlichcn Angestellten und Arbeitern den Bei tritt zu dem neugegründete» sozicckdemvkrMchen Effrnbvhnarbrltrr- verband, sowie die Unterstützung des Blattes »Weckruf der Eisen bahner Deutschlands" Verbote». — Ein Verein Berliner Postfekre- iine hat sich nach dem Bo,bilde des Postassistentenverbandes hier gegründet. In einem Aufruf heißt es, daß der neue Verein ge bildet werde im Vertrauen aus das Wohlwollen der von den VereinSdestrebungen unterrichteten Vorgesetzten Dienstbehörde. Das Hauptziel des neuen Vereins soll dahingehen, im Gebalt eine Gleichstellung der Postsekretäre mit den preußischen Betriebsiekre- tären zu erreichen, deren Meistgehalt 3800 M. beträgt. — Zwei Fregatten werden nach dem „Hamb. Korr " vom Oktober ab wieder nach mehreren Jahren die deutsche Flagge in den süvostanirrika- nischen Häfen vorübergehend zeigen. — Der neue Gesandte Chiles am hiesigen Hofe, Soubercassoux, der demnächst hier eintrifft. hat Vollmachten erhalten, die Verhandlungen mit einem deutschen Syndikate »um Abschluß zu bringen, welches bezweckt, einen starken nnd auserlesenen Theil der deutschen Auswanderer nach Chile, In Sonderheit nach der Provinz Balvivia zu lenken. — Zu der viel fach abfälligen Beurtbeilung, welche die Aufhebung des von der für Reichs- , , , Es han dele sich lediglich um die von dem Reichsbankpräsidenten wiederholt im Reichstage angekundigte Beseitigung einer Ausnahmebestimm ung, welche früher günstig gewirkt, in neuerer Zeit aber dahin ge führt habe, daß der Lombnrdzinssuß bei Drewiertei des durch schnittlich gewährten Darirhnsbetrages und mehr sich nur' s Pro», über den Wechseldiskont erhebt und so eine ungesunde Ausdehn ung des Lombards der Centralnotenbank allzusehr förderte. Daß der Börsenverkehr am Schlüsse der Monate und Quartale dadurch vielleicht einigermaßen, obschou nicht erbeblich, erschwert werde, könne von einer Maßregel nicht zurnckhalten, welche alle Stände treffe und Allen gleichmäßig zugute komme. Danzig. Eine technische Kommission von Beamten der Schjchaner Werft begiebt sich demnächst nach Konstantinopel zur Beantachtung und Kostenveranschlagung betreffs mehrerer älterer türkischer Panzer, weiche ans der Schichauer Werft renovirt bezw. nmgebaut werden sollen. München. Der Laryngologe Hosrath und Umversitäts- Prvfcssor Dr. Mai Josevh Oertcl ist gestorben. M ainz. Die gestrige Ausführung von Händel's „Esther" ging glänzend von Statte». Die Kaiserin Friedrich, der Groß- Herzog von Hessen mit seiner Schwester der Prinzessin von Batten berg, der Fürst Battenberg nnd Gemahlin, sowie die Prinzessin' von Montenegro wohnten ocr Ausführung bis zum Schluß bei. W i c n. Die serbische Skuptschina hat einen Finanzaiisschnß von ff Mitgliedern erwählt, weiche zusammen mit deni Finanz- minister Maßregeln zur Tilgung aller schwebenden Schulde», sowie zur Vermehrung der Knssendestände seslsetzen sollen. Ein Theil der demnächst ausznnehnicnden Konversionsanleihe werde diesen Zwecken gewidmet werden. Franzcnsbad- Bei dem Zusammenstoß zweier Personen züge infolge falscher Weichenstellung wurde die Lokomotive des einen Zuges stark beschädigt: 3 Waggons sind fast zertrüm mert. Nur darauf, daß beide Züge langsam fuhren, ist es zurück- zuflihren, daß Niemand gctödtet wnrde. Dagegen sind 7 Personen verwundet, darunter mehrere schwer, so der -Bcrgarzt Tr. Johann Czermak, der Verletzungen des Brustkorbes und beider Arme sowie einen Bruch des Schlüsselbeins erlitt. Ein bäuerlicher Postbeamter ist ebenfalls schwelverwundet. In einem vollständig zertrümmerten Coupöe blieb eine Dame unverletzt. Die beiden Weichensteller, deren Unachtsamkeit das Unglück zugeschrtebrn wird, sind verhaftet. Ischl. Hier verlautet, die Kaiserin von Oesterreich beabsich-> tige nach PanS zu reisen, um die Stätte zn besuchen, an wcichep ihre Schwester, die Herzogin von Aicnron, verunglückt ist. Paris- Der Oberst a. D. der Marine-Artillerie Humbert erfand eine» Apparat, der die Flamme und das Geräusch eines! avgefe»crten Kanonenschusses, sowie einen Rückprall des Geschützes, nahezu unlerdrücken soll. Der Vvrlheil des Apparats soll darin bestehen, daß er dre durch Explosion des Pulvers entwickelten Gase nach rückwärts hinaustreibt und deren Berührung mit der Kanonenkugel verhindert, Humbert überließ die der Verbesserung bedürftige Erfindung dem französischen Kricgsmin'istcrimn. > Paris. In dem heutigen Ministerrath thcilte ocr Kolonial- minister mit. daß eine KcwaÜerie-Abchrftnng, weiche von Timvnkt» nnsgebrochen war, um Räuberbanden zn verfolgen, eine Schlappe erlitten habe Die Truppe habe 2 europäische Offiziere und 2 Unteroffiziere sowie 2t> Mann eingeborene Svahis verloren. - Eine Meldung der „Agence Havas" besagt, das kürzlich getroffene Abkommen zwischen Frankreich und China sei thatsächttch i» Peking von dem französischen Gesandten Gerard und dem Tiungli-Vamci! abgeschlossen worden, Tie Mitrheilung der „Times", daS Tftinglft Mimen habe Schwierigkeiten wegen des Abkommens erhoben, sei also unrichtig. Rom. Die „Opffnone" weist darauf hin, daß die definitive Regiiliriing der Grenze Erpthräas durch die Verhandlungen Eraz- zini's mit Menelik nicht erreicht wurde. Erazzini wird Mitte August hier eiiitresfeii. um mit neuen Instruktionen nach Abessinien zu- rückzukebren. Die neuen Instruktionen stützen sich ans das Kammer- Votum vom 22. Mai, durch welches der Plan des Ministeriums, die militärische Okkupation der Kolonie aus Massauah zu be schränken, mit großer Mehrheit genehmigt wurde. Dem Negns wird dadurch eine viel günstigere Grenzregulirung zugestgnden, als die frühere, weshalb auch Nachrichten über Rüstungen Italiens wegen Scheiterns der Verhandlungen mit Mcnelik offiziös als Fadel bezeichnet werden. Bergen. Die „Hohenzollern" geht heute Mittag nach Sra- vanger in See. wo Herzog Karl Theodor von Bapem an Bord kommt. Das Wetter ist andauernd vortrefflich Stockholm. lieber Andröe's Nordpolfahrt interviewt, sprach Prof. Ekholin die Ansicht aus, der Wind habe eine solche Stärke gehabt, daß er Andröe möglicherweise schon bis an den Nordpol geführt have. Es sei sehr wahrscheinlich, daß dieser bereits den Nordpol erreicht habe. Für den Fall, daß der Ballon am Nordpol nördlichen Wind bekommt, glaubt Ekholin, daß Androc zu seiner Fahrt 12 Tage gebrauche» werde. Wenn man alle Fak toren in Rechnung ziehe, könne sich der Ballon etwa 30 Tage in der Luft halten. Land o n. Die »Dcstlh News" läßt sich ans Konstantrnopcl melden, daß die Ernennung Dschcvad Paschas zum Militärgauvcr- neur von Kreta widerrufen wnrde. nachdem die Admirale drohten, seine Landung zn verhindern. L o n d o n. Rcuter's Bureau meldet aus Konstantinopel, der türkische Minister des Aeußeren habe am Sonnabend den Ver tretern der Mächte den Entwurf eines Friedenövertrcigs vorgeiegt. Dieser Entwurf halte nicht nur an der Grenzlinie Salambria- J'eragis fest, sondern fordere auch eine Kriegsentschädigung von 4L» Mill. Pfd., also L» Mill. Pfd. mehr als der von den Bot schaftern festgesetzte Betrag, und komme aus dle Forderung der affung der Kapitulation zurück Petersburg. In der Stadt Monastyrschina, Gouverne ment Mobilem, sind gegen 400 Gebäude, darunter das Post- und Telearapbenamt, die Apotheke, das Feuerwehrdepot, mehrere Kirchen nnd Synagogen, niedergebrannt. Fünf Personen kamen in den Flammen um. Tromsö. Englische und «Mche Dampfer werden nach dem Jenissei gehen, um an der Küste Nord-Sibiriens Nachforschungen darüber anzustellen, ob und wo Andröe's Ballon dort könnte gelandet sein. New-Nork. Der „New - Kork Herold" warnt vor jedem Chauvinismus und mißbilligt die aggressive auswärtige Politik, die Mac Ktniey befolgt. Wenn die Bereinigten Staaten ihre Boxervolitik aegen andere Nationen fortsegen, so würden sie sich IlNijSNviZ guil ' I l »»'Ml'» "IN -!>,m ALL S--S5 -nrLsw-//" -»
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