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Dresdner Nachrichten : 31.07.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189707317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-31
- Monat1897-07
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.07.1897
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VVexsa varxrerüctcter 8ui«on de6evten6v Pi vi8vri»ri^i^unK moüres grosssa I^vrs elegant, xurnirtor Vumvoküto. uoä VorWarU». tv LÜ. 8iL»rvv, Aruitsa- Uu»4vr cmä ^odr»lloü»- Llu»rs'--Lotmt». U»«1«rrcu»slstti>nct A Itlankankt leontanlo«. I trat ll, lir. » ttauptLll-.H innanae! s Um« n«i«»tisli, In^. ll. Lst«nt-H.ll». V»I»L t«I». Ki!8tLV Hitrzclioltl, UmtrytMtz 14. E VapStSi». 8«»II«Is, t vi»Nl!s«I»v Vuv>»HV»»rvi» smpffoklt io xro88alti§8wr ^u8iv.tlil billigt. <1. II. IIsx',«, 20 5sru!6N8tra88» 20. ^ekv ^lrirr;rrrytkvN84rrt88y (3 44ukon). Rr. 219. Spikllel.' Fortgang der Friedeiisverbandlungen. Hoinachrichten. Landtaiiswahlen, Akadem. Würden,! Hochwassecnachrichtcn, Kreisinisschußsitzung, Gerichtsverhandlungen. Muthmaßliche Witterung: Aufbessernd. Politisches. Der Ausgang der Friedensverhandlungen in Tophane, die nun bereits eine geraume Zeit länger dauern, als der Krieg iclbsl gewährt hat, läßt sich immer »och nicht absehen. obwohl die griechenfreundliche und im Dienste der britischen Interessen stehende Presse krampfhaft bemüht ist fortgesetzt von den Erfolgen der europäischen Diplomaten zu berichten. Die Pforte soll, mürbe gemacht durch die Drohungen der Verirrter der Grobmächte, bereits .im Prinzipe" die Friedensbedingungen der Mächte angenommen haben ; in Wirklichkeit scheint sie aber noch keineswegs soweit ge bracht zu lein, sich von den Herren Diplomaten in Kvnstantinopcl, gleich als ob diele und nicht sie selbst den Krieg gesuhlt hätten und Sieger geblieben seien, vorschreibcn zu lassen, unter welchen Bedingungen sie mit Griechenland Frieden zu schlichen hat. Tie Hauptaufgabe der Fricdensunterhlindlrr bestand darin, den Sultan zur Räumung Thessaliens zu bewegen; gerade in diesem Punkte ist von einer faktischen Nachgiebigkeit der Pforte nichts zu merken- Nach den .Hamb. Nachr." soll die Pforte entschlossen bleiben. Thessalien zu behalten, wie auch aus allen dahin zielenden Maß regeln. die mit einer In der Türkei ganz ungewöhnlichen und immer nur in Stunden ernster Entscheidung hervortretenden Schnelligkeit und Energie in's Werk gesetzt würden, deutlich hervorgehe. Darnach wird die Organisation der Etvilverwallung Thessaliens ununterbiochen fortgesetzt, auch hat der Schelk ul Islam Priester, Moscheebeamte und geistliche Richter in alle thcsialischen Städte gesandt, und in Larissa, Trikkala, Volo, Veiestino und Domokv arbeiten größere Truppenabthetlungen seit Wochen schon an starken Befestigungen. Daß bei den Friedensverhandlungen die griechenfreundllche Richtung die Oberhand erlangt hat. ist besonders aus dein Be streben ersichtlich, unter allen Umständen die Räumung Thessaliens diicchzusetze», ohne jede Rücksicht darauf, ob die Türkei nach Ausgabe der eroberten Provinz die geringste Bürgschaft behält, daß ihr auch nur der geringe Theil von Zugeständnisse», die ihr von der europäischen Diplomatie eingeräumt werden sollen, that- sächlich ausgchändigt wird. In der Presse, die vornehmlich die griechenfreundliche Strömung der hinter den Cvulissen mit Hoch druck arbeitenden Damenpolitik vertritt, ist inzwischen die ganze Sachlage im Orient aus den Kops gestellt worden. Nicht Griechen land, das den Willen Europas und die Grundsätze des Völkerrechts kn frevelhaftem Leichtsinn mißachtet hat. soll setzt mehr den Frieden bedrohen, sondern die Türkei, weil es die Kriegslogik und das Recht des Siegers für sich in Anspruch nimmt. Die Erhaltung des allgemeinen Friedens soll dadurch garantirt werden, daß Griechenland vor icder exemplarischen Züchtigung wegen seines frivolen Friedensbruches behütet wird, daß es vor Allem das Gebiet zurückerhält, das ihm abgenommeu worden ist. Nach der Ansicht eines einflußreichen russischen Blattes soll sich die Türkei der europäischen Diplomatie jetzt wieder als ein rein asiatischer Staat darstellen, der nur durch energischen aus ihn ausgeüblen Druck verhindert werden kann, eine beständige Gefahr für den Flieden und die Ruhe Europas zu bleiben, während .durch die logffche Gewalt der Dinge die gegenwärtige Vermittelung der Großmächte in ein thatsächllches Eintreten für Griechenland- ver wandelt werden soll, da cs sich um die Gefahr der Abtrennung eines Theiles des hellenischen Territoriums handle, dessen Konser- birung als Provinz des Königreichs Griechenland Europa für nvth- Ivendig anerkannt hat. Deutschland scheint der einzige Staat zu sein, dessen Vertreter in Konslantinopel keine Neigung zeigt, die philhellenische Ström ung der europäischen Friedensunkerhändlcr zu unterstützen. Die Richtigkeit der Meldung, daß Deutschland es abgelehnt hat, den Sultan zur Räumung Thessaliens zu drängen, so lange nicht die thatiächliche Leistung der von den Mächten festgesetzten Kriegs entschädigung wirklich gesichert ist, läßt sich kaum noch bezweifeln. Der deutsche Botschafter. Freiherr v. Saurma-Jeltich. hat die Einführung einer europäischen Finanzkontroie für Griechenland borgcschlagen, und zwar nicht blos um die Zahlung der an die Türkei zu zahlenden Kriegsentschädigung zu sichern, sondern auch um die Ansprüche der ausländischen Gläubiger Griechenlands zu stärken oder wenigstens nicht noch weiter verkürzen zu lassen. Nach einer Mittheilung der „Nat.-Ztg." will das Berliner Kablnet sich durch seine Haltung nur gegen einen späteren Vorwurf ver wahren, den Sultan zur Aufgabe seines Pfandes Thessalien durch Voisvtegelungen bewogen zu haben, deren rein illusorischer Charakter bereits feststand. als sie gemacht wurden. Noch einer anderen Meldung aus Konstantinoprl hat der deutsche Botschafter srine Kollegen verständigt, er habe daraus zu bestehen, daß Für sorge sür eine internationale und direkte Kontrole über die Ein künfte getroffen werde, die Griechenland für die Zahlung der Zinsen irgend einer zur Deckung der Kriegsentschädigung aufzu- «ehmenbrn Anleihe überweise. ES wird hinzugesügt, Deutschland schein« entschlossen zu sein, aus dieser Bedingung zu bestehen und «S sei ziernltch sicher, daß die anderen Mächte schließlich zustimmen wücden, wir dies bisher stets M geschehen sei, wenn irgend ein Glied de- KabtnrtS entschlossen war, aus irgend etwas zu bestehen. Rach einem engliichen Blatte toll Deutschland sogar gedroht haben, will aus Wie» erfahren haben, daß Deutlchiands Anssassnng über die Art und Weise der Zahlung der Kriegsentschädigung im Rathe der Mächte durchgedrungen sei. Im Einzelnen lassen sich diese Nachrichten auf Ihre Zu verlässigkeit zur Zeit nicht kontroliren: bestätigt es sich aber in der Hauptsache, daß die deutsche Regierung durch ihre selbstständige und entschiedene Haltung, die ebensowohl den allgemeinen Friedensbedinsnissrn wie den gerechten Ansprüchen der Türkei Rechnung trägt, einen wesentlichen Erfolg erzielt hat, so wird das von der öffentlichen Meinung in Deutschland mit lebhafter Genugthuung begrüßt werden. Daß Deutschland der Türkei nicht zumuchen mag, ans Thessalien zu verzichten, so lange nicht die Bürgschaft gegeben ist, daß die Pforte zum Mindesten die Früchte des Sieges erlangt, die ihr von dem Eonceric der Mächie zu- gestanden werden, ist besonders aus dem Grunde zu billigen, weil der Frieden nur dann einigermaßen sicher gestellt erscheint, wenn die Bedingungen, unter denen er geschlossen werden soll, auch wirklich erfüllt werden. Es hieße den Keim neuer unabsehbarer Konflikte legen, wenn man einem Jriedensverlrag zustimmen würde, der nicht in absolut unanfechtbarer Weise der Pforte die Zahlung der Kriegsentschädigung garantirt. Angesichts des allem Anscheine nach fortdauernden Widerstands, den die Türkei der Räumung Thessaliens entgegenstellt, hieße es von vornherein den Weg der Verständigung ungangbar machen, wenn die Mächte die Pforte mit bloßen Versprechungen Griechenlands abspeisen wollten, das doch zur Genüge bewiesen hat. daß es sich mit klassischer Un verfrorenheit über alle Verpflichtungen hlnwegzusetzen weiß. Nicht minder ersreulich ist cs, daß die deutsche Negierung bei der For derung einer internationalen Kontrole der griechischen Finanzen auch die Rücksichtnahme auf die schwergeschädigten deutschen Staatsgläubiger Griechenlands, die lange genug erfolglos um Geltendmachung ihrer Rechte gekämpft haben, nicht außer Acht gelassen hat. Wenn Griechenland ungehalten werden soll, den finanziellen Verbindlichkeiten, die der Friedensverlrag ihm auf erlegt, gerecht zu werden, so ist es eine Forderung der Billigkeit, Sorge dafür zu tragen, daß dadurch nicht die alten Gläubiger des hellenischen Königreichs noch weiter geschädigt, sondern daß deren Interessen nachdrücklich geschützt werden. Sonnabend, 31. Juli 1897. beträgt, den diese Kolonie aus Queensland, Insel Mauriiius, u. s w' Die .Kren^-Zgt.- Aernschretb- und Fernsprech-Berichte vom 30. Juli. Berlin. Bei seiner heutigen Ankunft in Kiel trug der Kaiser keinen Augenschntz mehr. Berlin. Tie Kaiserin besuchte gestern in Tegemsee mit dem Herzog und der Herzogin Karl Theodor das Bezirkskranken- haus und die Herzogi. Augenklinik. — Gegenüber der Nachricht, daß Fürst Bismarck dem Genera loderst Grasen Waldersee Anfang August in Altona einen Besuch abstatten werde, wird von dort gemeldet, daß in den Kreisen, die von einem bevorstehenden Be suche des Fürsten BiSmarck unterrichtet sein müßten, von einer solchen Absicht des Fürsten nichts bekannt sei. — Der Reichs kanzler Fürst zu Hohenlohe trifft am Sonntag aus Aussee wieder hier ein. — Der „ReichSanzeigcr" schreibt: »In einer Anzahl von Blättern ist die Nachricht verbreitet worden, daß der Kaffer Wilhelm-Kanas noch durchaus nichl sür den Krieasschifssveikchr genüge, weil er nicht tief genug lei. und eS sei an der Zeit, ihn zu vertiefen. Diele Nachricht beruht aus einem Jrrthum und auf einer Unkenntniß der Verhältnisse: die Wassertiefe sowohl wie die Passage der Krümmungen des Kanals genügen in jeder Weise sür unsere größten Panzerschiffe. Von Seiten der Marineverivaltung wird über de» Kaiser Wilhelm-Kanal in keiner Weise geklagt. Derartige Nachrichten sind »nr geeignet. Beunruhigung hcrvor- znrusen und sollten füglich nnterbieiben. — Die Mitglieder der nach Ostindien zur Erforschung der Pest von Neichswegen ent sandten Kommission sind nach Deutschland znrückgekehrt. — Am 2- August wird eine Rindeipestkoiiimisston in Pretoria zasammen- tceten, an der auch Bertrctcr des deutschen Reichs und Portugals lheilnebmen werden. — Im nordamerikanischen Staate Pennsyl- vanien ist ein Gesetz erlassen worden, wodurch die Arbeit aller in den Vereinigten Staaten nicht nakuralisirter Einwanderer mit 3 Cents Steuer per Kops und Arbeitstag belegt und die Er werbung des Bürgerrechts der Union erheblich erschwert wird, lieber oie Bestimmungen dieses Staatsgesetzes hat sich ein in Pennsvlvanien cingewaudertcr Junadeuochcr beichwerdcführcnd an den deutschen Botschafter gewandt, der ihm folgenden Bescheid zu- n ließ: »Ihre Beschwerde gegen das pennsylvanische Gesetz, durch welches eine Kopssteuer aus Fremde eingesührt wird, scheint mir begründet. Ich werde darüber an das Auswärtige Amt be richten, von dessen Weiterungen die weiteren Maßnahmen ab hängig sind. Berlin. Der deutsch-englische Handelsvertrag ist gekündigt. Der .Reichsanzetger* meldet amtlich: Der Handelsvertrag zwischen dem deutschen Zollverein und den vereinigten König reichen von Großbritannien und Irland vom 3V. Mai 1665 ist am 30. Juli ds. I. von der Könlal. großdritannischen Regierung gekündigt worden. Infolge dieser Kündigung werden der genannte Vertrag und die Zusatzvereinbarungen mit den Ausdehnungen auf die verschiedenen dem Zollverein später beigetretrnen deutschen Staaten und auch Elsaß-Lothringen betreffend, mit dem Ablaufe des 30. Juli 18S8 außer Kraft treten. Der zwischen Deutschland ragt, bezieht. Berlin. Die ,Kre»z. - Zgt." hatte bezweifelt, daß alle in dem neuen Penzler'schen Bismarckbuche abgedruckten Artikel der „Hamb. Nachr." wirklich von dem Fürsten Bismarck herrühren. Der „Kreuz.-Ztg.- wird nun von einer Stelle, welche über die wahre Sachlage unbedingt unterrichtet sein muß, Folgendes mit- getheilt: »ES ist im Lause der sieben Jahre, die nun bald ver strichen sind, seitdem das Hamburger Blatt die Vertretung der Politik des Fürsten Bismarck übernommen hat. kein einziger Fall vorgekommeii, wo der Altreichskanzler die Wiedergabe seiner An sicht durch die.Hamb. Nachr." irgendwie beanstandet hätte. Das Ware auch bei dem Modus, wie die beir>.ssende» Artikel entstehen, unmöglich gewesen. Ein Mlßventändniß konnte da gar nicht Vor kommen. Selbstverständlich schreibt oder diklirt der Fürst keinen Artikel für die „Hamb. Nachr.", aber seine Informationen! an den betreffenden Redakteur sind derart, daß dieser Herr viel weniger ver trant mit den Auffassungen, dem Gedankengange und der AuS- driickSweffe des Fürsten Bismarck sein könnte, als er es thatsüchlich ist, ohne daß die Gefahr einer irgendwie mißverständlichen oder sonstwie unvollkommenen Wiedergabe von Sinn und Absicht des Fisi-sten entstünde. Tie Texte dieser Berichte sind in der Auffassung mitgetheilt. wie sie durch die „Hamb. Nachr." veröffentlicht worden sind, was regelmäßig erst geschah, nachdem der historische lange Bleistift seines Amtes gewaltet hatte. Auf Rechnung der „Hamb. Nachr." kommen höchstens einige Einleitungen zu verschiedenen Artikeln." Berlin. Der Finanzabschluß der Reichshanptkasse für 1896/97 weist einen Uebcrschuß von ca. 28,5 Millionen Mark auf. Im Ganze» sind an ordentlichen Einnahmen, soweit sie dem Reiche verbleiben, im Vergleiche mit dem Etat 76,47i,415 Mark mehr aufgekonimc», wovon 50 Millionen Mark in Gemäßheit des Ge setzes vom 24. März 1897 zur Verminderung der Reichsichuld ver wandt worden sind. Unter Hinzurechnung der Ausgabeeriparnisse in. Betrage von 1.M.700 Mark Hut sich für den Reichshaushalt des Etaisiahres 189M7 ein Ueberschuß von 28.467.115 Mark er geben. Die Ueberweisungen an die Einzelslaaten stellten sich aus 414,5 Millionen Mark, 27 Millionen Mark mehr alcH im Etat vorgesehen. Tie Einnahmen an Zöllen und Verbrauchs-! steuern, von welchen nur der in diesem Jahre auf 180 Millionen Mark erhöhte feste Antheil der Reichskasie verbleibt, haben 78,2 Millionen Mark mehr cingebracht. Bei den, den Bundes staaten im vollen Reinerträge zustehenden Steuern sind gegen den Etat bei der Branntweinkonsumsteuer 2,5 Mill. mehr, und bei der Börsen- imd Lottertestener 3,4 Mill- weniger ausgenommen worden. Von den dem Reiche verbleibenden Steuern ergeben Mehreiträge: die Zuckersteuer 13,2 Mill.. die Salzsteuer 2,3 Mill., die Brausten« ebenfalls 2,3 Mill., während die Maischbottich- l und Branniweinmaterialsteucr um 2,3 Mill, zurückgeblieben ist. Tic Betriebsverwaltungen habe» sämmtiich Mehr-Ucberschüsse ge liefert. Die Post- und Telegraphenverwaltung brachte 2,4 Mill., die Reichseisenbahn 3,3 Mill. Mk. mehr, und im Bankwesen kamen ! 3,3 Mill. Mk. mehr auf. An Matrikularbeiträgen sind die durch " den Nachkcagsetat bewilligten 451,000 Mk. nicht zur Erbebiuig gelangt. Bei den Ausgaben wurden 3.6 Mill. Mk. beim Militar- ekat gespart, während beim Marineetat die Ausgaben den Vor anschlag um 451,000 Mk. übersteigen. Die Baar-Ausgaben bei der Kölonialverwaitung betrugen ca. 2 Mill. Mk. und daraus beruht, daß der zur Bestreitung der Verwaltungs-Ausgaben des südwcst- asrikanischen Schutzgebiets im nächsten Eiat vorgesehene zunächst auf Anleihen übernommene Zuschuß von 2 Mill. Mk. bei dem Vorhandensein anderweitiger Teckungsmittel gemäß 8 3 des Ge setzes vom 22. Juli 1896 incht geleistet worden ist. Beim Reichs- omt des Innern ergiebr sich eine Mehrausgabe trotz nicht uner heblicher Ersparnisse von 1 Mill. Mk., die im Welentlicheu aus einer Steigerung des gesetzlichen Reichszuschusses zur Jnvaliditüls- und Altersversicherung der Arbeiter beruht. Bremen. Die Strafkammer vrrnrtheilte den Mitinhaber des bekannten Bankgeschäfts Carl Johann Klingenberg u. Eo. Kaufmann Wicke, wegen Betrügereien bei Maklergeschäften in zwölf Fällen zu 3300 Mark Geldbuße oder 220 Tagen Gefängniß, einen Kommis wegen Beihilfe zu 80 Mark Geldbuße. Kiel. Der Kaiser begab sich Nachmittags an Bord des Kreuzers „Wilhelm" und stattete dem Prinzen Heinrich einen ein- stündigen Besuch ab. Dann begab sich der Kaffer auf das Flaggschiff des ersten Geschwaders „Kurfürst Friedrich Wilhelm", wo er während der Instandsetzung der „Lwhenzollern" ver bleiben wird. Breslau. Aus Hirschberg wird gemeldet, daß namentlich das Hirschberger Thal von den furchtbaren Neberschwenunungen AS <-r> des 30. 3uit 1898 außer Kraft treten. -Der zwischen Deutichlanv und Uruguay bestandene, von Uruguay gekündigte Handelsvertrag tritt am 1. August ds. I. außer Kraft. — Auf der Konferenz, welche der Kolonialminister Cbamverlain mit dem Premierminister der englischen Kolonien Halle, ist die Behauptung ausgetreten, Deutschland habe bereits im Wesentlichen den Meistbegünstigungs- Vertrag mit England gebrochen, weil es leinen Handel auf britifchrn Märkten einen ungebührlichen Vorschub gebe, indem es die Dampseriinte unterstütze, welche die Maaren zu billigeren verichiffe. — Die „Kreuz.-Zig." bemerkt dagegen, eine woblbegründete Beschwerde gegen die aust Frachtsätzen Deutschland über eine internationale Kontrole der g'iechischen Finanzen nicht - begünsttgungsvertrag dadurch verletzt habe, da" " " ' ' ^' Doppelte des ' t« den JrtedeaSverttag eingeschaltet werde. Ein Budapest« Blatt' Rübenzucker legte, der das Doppelte des Zol sie etnrn Zoll aus es auf Rohrzucker . . , . affe , . . sich auf die Dächer geflüchtet haben, sind abgeichnitlen. Hier in Breslau sind die Nachtzüge aus dem Hochwassergebiet aus- geblieben. Ein Jäger ist bei den Rettnngsarbeiten ertrunken. In Herischdorf ist eine Frau mit ihrem Kinde, welches sie zu retten versuchte, in den Finthen umgekommen; ebenso sind in Kunnersdors und Straupitz zwei Personen ertrunken. Bei Lang-Oels ist der Bahndamm theilweise gerutscht. Aus Görlitz wird gemeldet, das Hochwasser ist höher als lm Jahre 1880. In Oestritz bei Görlitz wurde eine Brücke fortgerissen, auf welcher sich acht Kinder be fanden. die sämmtlich ertrunken sind. München. Bei der Durchreise der Kaiserin wurde derselben im Auftrag des Prinzregenten Luitpold «in prachtvoll« Blumen strauß überreicht. Bonn. Der erste Ebargirte der „Teutonia", der Mediziner Guite auS Chemnitz, hat sich Nachts erschossen. Wien. Heute Nachmittag brach neben d« Schwär Brücke ein Gerüst ' deren Zahl noch nü in's Wasser. Man lat waren, doch And bisher nur 5 derselben gerettet. — Wie aus Athen verlautet, ist die griechische Regierung entschlossen, so wohl um et»« längeren Besetzung Thessaliens durch die Türken vorzubeugen, als auch der drohenden Gefahr ein« europäischen Finanzkontrole zu begegnen, eventuell die der Pforte zuerkannte Kriegsentschädigung von 4 Millionen türk. Psd. aus einem Brett zu zahlen. Eine Gruppe griechischer Millionäre soll sich erboten haben, die «forderliche Sumnie gegen gewisse Garantien zu beschaffen. I > ch l. Ein vier Tage dauernder woikenbruchartig« Regen hat bi« eine gewaltige Uebrrschwemmung hervorarrufen. Stimmt-
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