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Dresdner Nachrichten : 13.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189708134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-13
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.08.1897
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! keine Verbindlichkeit. Acriiivrechanichluli: Amt I Uv. 11 u. Nr. 2»0ti. Die Dresdner Nachrichten erscheinen täglich Morgens. 42. Jahrgang sniplivklt in grösatvr AusvM: k Orte n unci tle-iile-, I> >»»« . »tüvlivn- unck I^»u«I- Tclcgr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. R.krsMLM U ^Üiutiü»e>t>nc-n-i''ü><ri!c. ^ »<» üresa«ll,vuülli»i>rer8tr.28 ! VstssvdLnsü'.rLSse 5 8tritz»Lllkr8trLL8b 18. VortkeNksktvst«: Uv 2 ux «<jua! Iv f. 1'» krra 6 krin 61er. ?neumatjv-, wissen- u. massieo e Kummirsitsn — buttscblüuebv, v>0 cks 1 !. . ^aOSiuae, fiiit» all» ksinkArälLoupoll. üummlksbeNi iVeiiineesie. U liiinntlickn nn<> ntttUrlieiw, xarsntirt äio8j!tkrip:o 1'iiIInn^. Im K N inneren 8tAcItkroi8g t'rvio 2n8vnciun/>, nach nu88vrd.nlIi prompt D W unter nisilrijrntvr Vvrvscicmi^-KpvLvllhoroehllung. D ILÄiiiftsl. Ho1r»i>o1I»vlL«, § Di un i I*t»nitL. . meelliggze Mds M. Xplll'letttlllli'k-lli' krvjsovuruntv HUiLilldkMIl «tnntl- UN'1 billigst. gratis u. franco 8oimvll8vIürMS Nr. 22S. Äitßel: ru dilligsten f»-6i86N. Politisches. Es gab eine Zeit, wo sich Bulgarien als ein Staat, der mit Geschick und Erfolg an seiner friedlichen inneren Entwickelung arbeitete, des allgemeinen Wohlwollens in Europa erfreute. Heute ist dies nicht mehr der Fall. Seit Stambulow, der Be freier seines Vaterlandes, von gedungenen Mörderhänden ab geschlachtet wurde, ist das Land immer tiefer in der Achtung des Auslandes herabgesunkcn. und von einer aufrichtigen Tbeilnahme an feinen ferneren Geschicken ist kaum noch irgendwo Etwas zu spüren. So sehr auch das Regiment Stambulow's den Eindruck des Harten und Tyrannischen hervorgerusen haben mag, soviel wird man dem Manne, auf dessen Grabe der schnöde Undank seines Volkes lastet, zngestehen müsse», dass das Ziel seines Strebens die Unabhängigkeit und Wohlfahrt seines Vaterlandes war, und daß er wußte. was er wollte. Fest und unerschütterlich war sein Wille, rasch und entschieden sein Handeln. Was er unternahm, führte er zu Ende, wenn auch zuweilen mit brutaler Rücksichtslosigkeit. Stambulow hatte ein klares Programm: vor allen Dingen wollte er de» bulgarischen Staat zu einem Elemente der Ruhe und Sicherheit aus der Balkauhalbinsel gestalten, die innere Ordnung festigen, ihm wirthschafllich und finanziell eine Entwickelung sichern, welche dem jungen Staate das Vertraue» des Auslandes erwarb. Er hat diese Aufgabe, soweit ihm seine Machtstellung belassen wurde, gelöst. Von der Aera, die der Stambulow'fchen gesolgt ist und die durch den Prinzen Ferdinand und sein» Vertrauensmänner, die Stoilow und Genossen, ver körpert wird, kann man icdenfalls nicht behaupten, daß klares, ziel- bewußtes Handeln deutlich erkennbar ist. Zwar ist es dem Fürsten Ferdinand gelungen, seiner Dynastie den Charakter der Legitimität zu geben, aber die europäischen Shnivathien haben der Koburger und seine jetzige Regierung nicht zu erringen gewußt. Eine gründ liche Enttäuschung hat Bulgarien seit Stambulow's Tode dem beobachtenden Auslande bereitet, und durch den letzten Skandal- Prozeß ist auch der spärliche Reit von Ansehen, der vielleicht noch vorhanden gewesen ist, vollständig v clvre» gegangen. Die Kreuz- und Querfahrten, die der Koburger alljährlich unternimmt, sind wenig dazu angethan, sei» Ansehen zu heben. Nach dem Besuche, den er dem rumänische» Hofe abgestattet hat, ist er plötzlich in Konslantinopel erschienen, wenige Tage vor der Feier seiner zehnjährigen Regierung. Morgen, am 14. August, kehrt zum zehnte» Male der Jahrestag seiner Berufung aus den bulgarischen Fürstenthron wieder. Das Znsainmentrefse» des Be suches in Stambul und dieses bevorstehenden Jubiläums hat zu der Vermuthung Anlaß gegeben, der Fürst von Bulgarien wolle das Vatallenverhällniß zu der Türkei abschntteln und am II. August die Unabhängigkeit des Landes und die Erhebung Bulgariens zum Königreich verkünden. Es verlautet, die Reise des Koburgers nach Konstantinopel sei aus dringenve, wiederholte Einladung des Sultans erfolgt, die noch vor der Bukarcster Reise zu dem Zwecke ergangen war, den Fürsten von der Ausführung gewisser Pläne in der nächsten Zukunft abzuhalten. In der That deutet die Art und Weise, wie der Sultan das Oberhaupt des bulgarischen Staates ausgenommen hat, nicht daraus, daß man am GoDenen Horn irgendwie geneigt ist, etwaige ehrgeizige Pläne des Koburgers zu unterstützen und auf die türkischen Hoheitsrechte über Bulgarien zu verzichten. Der Sultan hat den Fürsten Ferdinand wie einen Vasallen behandelt: ec hat ihm u. A die Uniform eines kaiserlichen Generaladjutanten sowie eine kostbare Uhr nebst Kette überreicht; solche Ehrung würde man schwerlich erweisen, wenn man dir Absicht hätte, der UnabhängigkeitS- rrllärung Bulgariens die Zustimmung zu crthcilen. Das Organ von Aildlz-Kiosk versichert daher, die anscheinend unerwartete Visite des Fürsten Ferdinand erkläre sich dadurch, daß der Fürst nach seiner Reise durch Europa und vor der Rückkehr nach seiner Hauptstadt seinen Oberhcrrn begrüßen wollte. Diese Absicht habe er dem Sultan bereits von Nom aus angekündigt: er wollte seinem Souverän seine aufrichtige Ergebenheit beweisen. Kenner des Prinzen Ferdinand versichern, daß dessen hervorragendste Eigen schaft eine hochgradige Eitelkeit ist, und es erscheint daher nicht ausgeschlossen, daß er thatsächlich den Gedanken hegt, einst König von Bulgarien zu werden: aber er hat andererseits auch zur Ge nüge bewiesen, daß er die nölhige Portion Unterwürfigkeit und Servilitüt besitzt, um seine ehrgeizigen Herzenswünsche zu verbergen und, wenn eS noth thut, gänzlich zu verleugnen. In Wirklichkeit ist er in Konstantinopel so ausgetreten, als ob er als nichts An dere» erscheinen wolle, als der gehorsame Basall des Sultans. Er hat seinem Souverän die Hand geküßt, und sein Gefolge hat das Gleiche gethan. Wenn er überhaupt in letzter Zeit den Plan er wogen hat, die Unabhängigkeit Bulgariens bezw. die Proklamation zum König in'» Werk zu setzen, Io ist er jedenfalls rechtzeitig zu der UeLerzeugung gelangt, daß er hierbei allerseits dem entschieden sten Widerspruch begegnen würde. Das orientalische Programm der Großmächte basirt aus dem Bestreben, daß im Wesentlichen der status guo aus der Bolkanhalblnlel. wie er durch den Berliner Vertrag festgelegt worden, aufrecht zu erhalten ist. Hiergegen Würde die UnabhängigkeitSerklärung Bulgariens dergestalt vrr» stoßen, daß dadurch die ganze Orlentpolttik, wie sie besonders von den drei Kaisermächten verfolgt wird, über den Haufe» geworfen werden würde. Von Petersburg aus ist bereits offiziös erklärt - - N Mikroskopisches Museum. Gerichtsverhandlungen, Internationale Kunstausstellung worden, daß die etwaige Absicht, Bulgarien unabhängig zu machen, zu de» Wünschen und Grundsätzen des Petersburger Kabinets im schärfsten Gegensätze stehen würde. Der jetzige Augenblick, Nnabhängigkeitsgelüsten nachzugehen, wäre schon um deswillen schlecht gewählt, well das Verhältniß Bulgariens zu Oesterreich-Ungarn sich in beinahe kritischer Weise zuziispitzen droht. Fürst Ferdinand hat in Wiener diplomatischen Kreisen anfgehört. für „brauchbar" zu gelten, als er mit der Ab setzung Stambulow's eine entschiedene Schwenkung in der aus wärtigen Politik eintreten ließ. Während des Stambulow'fchen Regiments bestanden zwischen Oesterreich und Bulgarien die besten freundschaftlichen Beziehungen. Nach dem Sturze Stambulow s sind von Wien nach Sofia wiederholt Ermahnungen und Warnungen ergangen, in denen das Mißtrauen der Leiter der auswärtigen Politik des habsburgiicken Reiches in die weitere Entwickelung Bulgariens Ausdruck gegeben wurde. Man vermag sich in Wien für die neuesten Phasen der bulgarischen Politik, die nichts Stetiges, Sicheres zeigt, nicht zu begeistern. Tie Meldung klingt daher nicht unwahrscheinlich, daß der österreichisch-ungarische Geschäftsträger in Sofia für den Fall, daß die bulgarische Regie rung sich weigern sollte, für die durch den Ministerpräsidenten Stoilow in seiner bekannten Unterredung gegenüber Oesterrcich- Ungarn begangenen Taktlosigkeiten ausreichende Genugthuung zu geben, den Auftrag hat, seine Pässe zu verlangen und die bul garische Hauptstadt zu verlassen. Die beleidigenden Aeußerungen, die Scorlvw in Kobnrg über Oesterreich-Ungarn gethan hat, mußten um so verlebender wirken, als es Prinz Ferdinand für angemessen hielt, seinen Rathgeber zwei Tage darauf in Wien eigens zu Tische zu laden und dies den Blättern mittheilen z» lassen, offen bar um darzuthun, daß Stoilow nicht ausgchört hat, sein un- gcmindertes Vettraucn zu besitzen. In Deutichlanh wird es gewiß allenthalben beifällig begrüßt werden, wenn Oesterreich eine Ge- nugthuung seitens Bulgariens durchzusetzen weiß, durch die d r an maßende Größenwahn und die eitle Selbstgefälligkeit der jetzigen bulgurischen Machthaber einmal recht gründlich gedämpft werden. K ^ IS. -- 18taätki3U8). Frettllll, 13. Ai,M 1897. Mttthmaßiich: Witterung:' Leichte Niederschläge. plcuiiemirauiy p M., Wacc.'r 2 M., non einigen cvairsn cd»,üble in Gohlis 5,25 M., K. 3t. S. 20 M.. Drei GebirgS- M.,L. S. I M., Suianne u. Margarethe 2 M., A. N. K. I M., ). 5 M. C. Gerber, Pkw., Dresden 2 M. und Kleidungsstücke, Quittung. Für die Wasserbeichädigten sind in der Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten" am 12. August bis Abends 6 Uhr eingcgangen: Etat.-Aisist. Nautenslrauch 3 M.< Waccrr 2 M.> Aon einigen Gästen a. d. Windmühle --- "" "" ----- --- sreunde 5 Auguite g .. . H G. Ungenannt, l Packet Kleidungsstücke, Frau S., Kleidungsstücke H. H.. Dresden, Kleidungsstücke, Ei» unwissender Abonnent 2 M., T. Elm. 3t. I M., Nichte Feuerlilie 1 M., Emil Kaufmann, Graise, Atpes Marin nies 6 Ä., G. -Müller, Aufseher 2 M. u. Kteivungsstucke, Grünuuteiverein „Escherts" 5 M.. Louis Dielitzich, Konditor 3 M., L. 3t,, Dresden 5 M., Marie Herber l Packet Wälche. Karl Herster 10 M., Margarethe, Melanie und Doris Krcßner lO M. u. I Packet Kleldungsslücke, Georg Noienmüller 20 M, A. C., Dresden-)!. 2 Packele Kleidungsstücke, M. H. 1,50 M., Moeichke, Priv, 5 M., Frau Pelrrsen 1,50 W.. Lehrer M. S. lO M., Kantor G, P. 0 M., Bon den Gästen und Stammgästen des Herrn Herrn. -Möbius, Schneeberger Los 4L M., Göpserl, Pviüchasiner 3 M., Oskar Easylben, Dresden 3 M., E. Morgenstern 3 M., Bernhard Kämpfe, Böttcbermeisier 3 M., Fraucnverem „Edelweih", Zteitcmc. ,ur Werlbmg Nosenstr, 33, 6 M., Auguil Hecht, Plahaufseher, Günzplah 5 M., Frau v. Spiegel 3 M., Anna Dielihsch, Greiz 2 Ä., Ungenannt i. Schlesien lO M , Baronin Magnus, Nieoer-Oslsa 10 M., Spielkasse I! 6 43 M., M L. 3 M., Zschielche, pens. GertchtSbeamtec S M., O.K. 30 M., F. Fleischer, Schneidermeister 5 M., Müller, Postsekretär 6 M., A. W. 3 M., 3tuo. Schmdler, L.-G.-Nendant a. D. 30 M., Frau Bäckermeister B. 2 M. u. t Packet Kleidungsstücke, Gesammelt vom GeselligketlSverem „Terpsichore" Dresden-')!, bei einem Ausflug nach dem Kulmvacher Kos in Kövichenbroda 12 M.. Gesammelt vom Perwnai der Firma Mellon, L Waldichmrdr <6. Rate), Dresden 100 M., Die Beamten der Firma Kelle L Hildedrandt, Dresden 60 M., H. u. T, 3 M., E. R, lO M., Bermögensnachlah des Chorgejanavereins Dresden-Attstadt, gegr. 188», lO M,. O. F. 2,50 M., Geschw. Häuhner, Kahla >. Thür. lO M., L. S., Ottenhain b. Löbau I Packet Kleidungsstücke, L. G.. Bellwiv d. Lobau I Packet Kleidungsstücke, Ge sammelt vom Personal Hotel Bellevue 20 M., Personal der Gütervermatt- u»a Dresden-)!., Lcipz. Bahnhos 52,75 M., C. St. 5 M., E. B. getragene Kleider u. 2 M., A. Ebert u. E. V. 3 M., die Schaffner d. Dresdner Straßenbahn 28 M.. H. Meyer, Oberausscher a. D. 5 M., Stammtisch Schubert, Kamenzerstrahe 12, 12 M-, T.-V. für Neu- u. Antonstadt 1,Rate 200 M.. Pahlitzsch 1 M.. Unbenannt 1 Packet Kleidungsstücke, Paul Hah- noldt 1 M-, Eleinens Krcyhig 15 M., Gretlie Ungenannt 10 M., W. W. 1 M., A. H. I M., Braumeister 3lühle 20 M., Art. E. Bd., getragene Sachen u. 1.50 M., Frau E. Hohselv, getragene Sachen u. 1,50 M., Frau R. G-, getragene Wäsche, Joseph Töppel 6 M.. I. B. 3 M., Rend. Gabsch, Dresden-Strresen 20 M., Beamten d. Zollabserttgungültelle a,n König Albert-Hafe» 25 M., H. W. aus Dessau, z. Z. Hafferode 5 M.. H. Jentzsch, Kausm. 1,50 M„ P. B., Erfurt 10 M., Frau Caroline Krause geh. Tievge 5 M., Frau E- verw. Berllermann 20 M.. Berein „Dresdner Küche" 50 M„ Margarethe W. 1 Packet Wäsche, Frau v. Spiegel 1 Backet, in Sunima 1050 M. «3 Psg. — Jnsgesammt eingegaugen: 16,040 M. 24 Psg. Fernsckretb- unv Fenuvrerli-Äettchte ooin 12. August bis beute Vor ig erl in Für die Ueberschwemmten waren mittag direkt bei der 5 " " eingegangen. In die! , eingegangenen Beträge nicht enthalten, sondem Zeitungen gesammelten Unterstütziingsgelder. — Das von dem Komitee der Garantiefondszeichner der Berliner GewerveauSstellung von 1896 an den Arbeitsausschuß gerichtete dringende Ersuchen um Rechnungslegung ist vom Ausschuß abaelebnt worden. Das Komitee beabsichtigt nun, die Beschwerde beim Ministerium einzu-- reichen und die Klage auf Rechnungslegung anzustrengen. — Der LandwirthschastSminister grbr. v- Hammerstein bat leinen Urlaub »nterbochen und begiebt sich momen mit den Ministern der öffentlichen Arbeiten und des Innern nach dem schlesischen UeberlchwemmungSgebiet, speziell nach dem Regierungsbezirk Lieg- nltz. — Marie Servach ist beute auf dem Dreifattigkrtl-klrchhose htersrlbst unter zahlreicher Tbeilnahme auS allen Kreisen der Be völkerung beigeseüt worden. Unter der überreichen Fülle von Blumen, welche die Verstorbene aus ihrem letzten Lebenswege be gleitete, befand sich auch ein Kianz. den das deutsche Kaiservaar am Sarge hatte niederlegen lassen. — Major Frhr. Röder V. Diersburg. ,ä In suito des I. Garde-Feldartillerie-Negiments. erhielt das Offizierkreuz des sächsischen Albrechisordens. — Ein Cenkralverband polnischer Gewerbtceibender soll für ganz Deutsch land mit dem Hauptsitz in Berlin in der nächsten Zeit in's Leben treien. Diese neue Organisation des pslnischen Handwerks, das sich als eine Vereinigung sämmtlicher polnischer Gewerbe- und Haiidwerkervereine dariiellt, wird praktisch geschäftlichen, politisch nationalen Zwecken dienen. Hamburg. Der 8. internationale Friedenskongreß wurde heute hier eröffnet. Der Kongreß sandte aus Vorschlag der italienischen Gruppe ein Beileidstelegramm an die Familie Europas'. Wien. Zu der Kaiserznsammenkunft in Petersburg bemerkt das „Jremdenvlatt": Diese Zuiammenkun't der Herrscher der beiden mäch'iaen Reiche reiht sich den großen Kundgebungen an, welche den Völkern Europas zu erkennen geben, daß die entscheidenden Persönlichkeiten den Frieden als ein hohes unschätzbares Gut be trachten und es als eine ihrer heiligsten Pflichten ansehen, dieses Gut unserem Erdcheil zu erhalten. Die Begegnung dieser zwei engbetreundeien Monarchen wurde nicht nur innerhalb deren taate». iondern auch außerhalb derselben, insbesondere Oesterreich-! Ungarn, das, mit dem Deukjchen Reiche verbündet, Rußland jo- nahe gerückt ist, mit aufiichiigslcr Sympathie begleitet. Parts. In dem von Polinnen geleitete» Vincentkloster ver langten Abends zwei Polen Unterkunft. Als sie hereingelassen worden waren, zenchmetterten sic Fenster und Möbel und be- Hrohten die Damen mit der Behauptung, sie hätten den Nihilisten Maienkiewiceu zum Selbstmord getrieben. Als der Polizei kommissar erschien, waren die Eindringlinge schon fort: die Schwestern ver weigerten deren Namen und Signalement aus Furcht. Paris. Der Prinz von Aosta soll den Prinzen Heinrich von Orleans brieflich ersucht haben, seinen Streit mit General Alvertone unblutig ansznglerchen. Prinz Heinrich habe daraus telegraphisch geantwortet, er könne nichts von dem Gesagten uirücktteben, die Sache müsse ihren Verlaus nehmen. Wettere 'Vermittelungen von höherer Stelle stündcii angeblich bevor. -Ter „'Figaro" berichtet Eincelhetten über das Verhör des Mörders des spanische» Ministerpräsidenten Eanovas. Darnach toll der Mörder n. A. gesagt haben, daß es sich nicht um eine vereinzelte Hin richtung handele: ,ctzt sei die Reihe an Felix Faurc, welcher dasselbe Schicksal erleiden werde wie Eanovas. Inter > aken. Die Kommission des Nationalraths zur Be- rathung der BundesrathSvorlage betreffend den Rückkauf der Efienbabn setzte heute die Einzelberathnng fort, in welcher u. A. milgeiheilt wurde, baß sünf Hauvibahnen 50 Mill. mehr verlangen als in der Vorlage des BundeSratyS vorgesehen ist. Madrid. Eanovas hat seine Bibliothek testamentarisch der Smdk Madrid vermacht. Die Bibliothek umfaßt etwa 30,000 Bände, darunter viele lehr seltene. Petersburg. Die Ankunft Nansen's Hierselbst erfolgt: Ende August. Rmsi che Damen arbeiten bereits an einem Riesen- leppich. der ihm zum Gelenk gemacht werden soll und die Erd karte darstellt. Die Reiseroute Nansen's ist in Gold und Silber ausgenäht. Konstantinovet. Auch aus der Seite des Sichcmkeny- Gcblrges haben armenische Banden von Persien aus die Grenze in großer Zahl überschritten. Zwilchen dielen Leuten und Leuten des Kiirdcnstammes der Haidaranli fand ein Zusammenstoß statt. Tle Behörden gaben sofort Befehl, die Eindringlinge vom Rück zug abzuschnciden und gefangen zu nehmen, lieber den Angriff einer anderen armenischen Bande gegen die Mczrikis verlautet noch, daß sich nnter der Zahl der den Armeniern zum Otffer ge fallenen Leute dieses Stammes Ilü Frauen und Kinder befinden, die gelödtek, und 47 verwundet wurden. Die Grausamkeit dieser armenischen Banden spottet jeder Beschreibung, während man den Männern die Augen ausbohrte, wurden den Frauen Ohren und Brüste abgeschnitten. Es gelang nunmehr, die armenischen Banden zu zerstreuen und über die Grenze zurückzudrängen, doch werden weitere Einfälle besnrchlet, weshalb umtassende Maßregeln ge troffen sind. Sofia. Der österreichische diplomatische Agent Baron Call hat die Geschäfte an den Lcgatwnsiekcetär Baron Hönning über geben. Er macht heute Abschiedsbesuche und reist morgen auf unbestimmte Zeit nach Wie». Athen. Kronprinzessin Sophie wird Mitte August in Wilhelmsbvhe erwartet, wo angeblich die von der Kaiserin Friedrich eingcleilete Versöhnung mit dem deutschen Kaiser stattfinden soll. Die heutige Berliner Börse begann in fester Haltung. Die gestern geäußerten Bedenken über eine Versteifung des Geld marktes waren heute so gut wie vergessen, man ging wieder mit Käufen, namentlich am Kassamackt, vor. Die meisten Kurie setzten höher ein. Im weiteren Verlaus trat bei stillem Geschäft leichte Schwankung ein. Bankaktien hatten keine einheitliche Tendenz, Deutsche Bank und Kommandilanihctte fester, Handelsantheile dagegen und Krevitaktien angeboten. Heimische Eisenbahnen schwach. Von Renten waren amerikanische Wertbe bevorzugt. Ganz lebhaft war das Geschäft in Bergwerken, in erster Linie sind >enet als höher zu miichenAnleihen .... offizieller Verkehr in Getreide und Mühiensabrtkaten fand nicht statt. Der Loco Spiritusmarkt' M Psg. höher " ^rühmarkl rage nach greifbarer Waare sehr fest. Die hiesigen Mühlen sollen hce Mehlvorrüthe so gut wie ausverkauft haben: Preise ca. 2Mk. höher. Nach Mittheiluna der Centralstelle der preußischen Land- wirthschattskammern wurk 180 " Wetter: Heiß,"Südwind. 2 » , 8 Z-.-» smarkt lag ans größere Kaufaufträge sehr fest. Preise her: 70er 4l,8 Mk. Für Getreide war die Haltung am rkt auf festes Amerika und auf die umfängliche Nach- tbschaftskammern wurde heute bezahlt ln Berlin: für Weizen —181, Roggen 139—112, Hafer 152. Stettin-Stadt: Weizen -165. Roggen 110-130, Gerste 120-125, Hafer 120-131. »er : Heiß, Südwind. »rm>kf«r» ^ M. (Schluß.) Credit sio>/,. Diskonto «s.40. Dresdner Bant is8.so. Slaoisbabn —. Lombarde»—. LaurcMtte 178,00. Uu,. Gold—. Portugiesen -. Matt. P°rts- ,3 Uhr Nachmittag?), Rente ivr.m. 81'/». Portugiesen 38.10. Türken 22.40. Tic. dam ess.oo. Ctaatsbalm 747.00. Lombarden —. taliener s«,S7. Tvanier oole 117,80. Ottoman- Matt. , , P«r1s. Produllenmarkt. Weizen ver Aua. 28.78. per Novbr..Sxbruar 27.se. steigend. Spiritus per Amt. 88.7S. ver Jauuar-April 38,75. matt. Rubot ver Au,. sv.75. ver Januar-Avril 82.oo. rubtg. v« Otto», MM Roggen
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