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Dresdner Nachrichten : 23.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189708230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-23
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.08.1897
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IliclmMeli. l-axer hoobkoinor «ioutnobor urui vnpsimc'hor vloxantor Anru^-. ÜEn- um! ffnlvtotnioffo in !>»<>!> morloinsn Pardon »nä Prinnr-kznalitäton /.n i>illizs8ton l'roinon. ?öi"8ek,sl L 8oknsil!6i-, 8otieife!8lk-. !9. l.edklllll'S«!. Iiviit» Lllreico von lloiirr. äl<')'or, ttiui^tt.una. von Xiinlei» --vrn xoNOMINVN, I'IN80>I<! I 5,l> I'lff. »in! aii8Mrvo--vn. SsslssHsok-u.^f- InsokunxsZstt-änlc, «i"vrodt bvl ül>»r«o, U»lBtlr»ok- deirv». N»Iva> a. Kt»««v^»c»rrd. ^lllzesledei'tki'sn. kizenledei'llil'iui, Pla8olio I Nic. 75 t'l. u»<> 1 )llc. I la8olio I NIc. 25 I' LI» ^44 Neueste Fcrnschreib- und Fernsprech-Becichte. Holnachrichten. Das Albertsscst im König!. Großen Garten. Lei!» z'j'tlszrx. Besuch des Königs von Slam. 'Allgemeiner HauSbesitzervercin. Viktoria-Salon. Briefkasten. ii. >i«,U;ntü!u ir»sii»i»i igL»ik« > 5^ i^ti uv »88«; 1*. A H Allvinigor Vortrotor vo» Xn»i»»nn'rc I VLkO lb nlinnn«l«^^ri. 'ZU Vorsanät naok an^rrarta Zum Aerutchretb- uuv Feruivreck-Bertcktte von, 22. August Köln. Der König von Siam ist heute früh hier eiugetrosfe» und !m Hotel du Nord adgeitiegeu. Schöuel> eck. Lim Svuundend Aonid kt Uhr ist der in der Einsohrt begriffene Perivnenzug 60 hinier Weiche 84rr mit 5 Wage» entgleist und ist ei» Wage» erheblich beschädigt. 8 Rettende sind so leicht Verletzt, das; sie sofort »ach stirer Wohnung gehe» oder die Reise sorilctzen konnte». Betriebsstörungen sind nicht ein- getreten. München. Der Pcrsonenzug 013 (München-Lindau) stieb am Sonnabend bei der Einfahrt in die Station Bruck aus die auf dem Hallengleise über den Kreuzungsvlock etwas hinaus- stehcnde Maschine des Zuges 2112. Hierbei erlitte» ü Reisende unbedeutende Kontusionen. Der Zugführer des Zuges 013 fiel durch den Stotz von; Brcmssitze des Dienstwagens herab und ver lor daS Bewutztsein, erlitt jedoch keine Verletzung. München. Beim heutigen >00 Kmtt.-Radwettsahre» aus der Rennbahn im Münchener Stadtgartcn stürzte der Weltmeister schafts-Fahrer Fischer bei der 70. Runde und mutzte schwerverletzt vom Platze getragen werden. A l ch. Die Einberuser der für heute hier in Aussicht ge nommenen Versammlungen erklärten, es werde hier keine Ver tue Stadt durchzogen. Es herrscht Rahe. Pilsen. Die Stadt war gestern von -1 Ehr Nachmittags bis II Uhr Nachts militärisch beseht. Nach II Uhr wurde ein Patrouillendienst eingerichtet. Um 6 Uhr Abends wurden in der Druckerei der „Pilsener Zeitung" die Fkiistcr eingeschlagen, die THSter entkamen jedoch. — Dir Bezirkst,anvimanwchast vcrvssenl- lichl im Einvernehmen mit der Gemeinbevertretilng eine Kund machung. welche die Schliessung der Häuser um 6 Uhr Abends versimr, Ansammlungen verbietet und die Hausväter verpflichtet, die Gesellen »nd Gehilfe» von halb 8 Uhr Abends ab zu Hause ru halten. — Gestern wurden im Ganzen 29 Verhaftungen wegen Widersetzlichkeit vorgenommen. Die Nachrichten über Unruhen in den Baracken sind »»begründet: eine Schließung von Gasthäusern ist von dem Gemeindcralh nicht angeorduet worbe». Rom. Anlässlich des heutigen Joachimslaqes empfing der Papst in seiner Prrvaibiblivthek 15 Kardiuäle, zahlreiche Bischösc. Prälaten und Deputationen katholischer Gesellschaften. K o n st a » t i u o p e l. Bet einer vorgestern Abend vor- aenommenen Hansinchnng in Peru entdeckte die Polizei zwei Bomben. Zwei Armenier wurden verhaftet; dieselben gestanden rin, der Trochat-Gruppe anzugeböre». Kanea. Morgen werde» in Galata die unterbrochenen mili tärischen Märsche wieder ausgenommen werden. Die Besetzung von Galata ,eileus der Engländer ist ve,schoben worden. Die Aufständischen nahmen Kaudia am Donnerstag. Oertliches und sächsisches. — Ihre Majestät die Koni girr hielt am vergangenen Mitt woch a,st dem Hvie der Jagdhauses Rehefeld das Krnderwsl ab, das die Köniuin alljährlich der Schuljugend von Rebescld-Znun- haus giebt. Die Sviele der Kinder, tue wie »brich efich bewrrlhet und beschenkt wurden, gewährten beiden Kouigl Maieitätcn sicht liche Freude. In ungezwungenem Verkehre bewegten sich dicictvc» unter der frohen Kirrderschaac. Als diese au den rcrchgedeckten Taseln Platz gefunden haue, sorgte die Königin mit fast mütter licher Zärtlichkeit, das; auch die Kleinsten ihr Theil erhielten. Diese» Bild wurde von einem Herrn aus dem Gefolge sr. Majestät durch Momeillausnahme scstgehaltcu. — Der Besuch Sr. Majestät des Königs zur Besich tigung der durch das Hochwasser am 30. Juli d. I. aiigerichletcu Schäden i»r amtshauptnrannschasillchc» Bezirke Pirna dürfte nächsten Freitag zu erwarten lein. Der Monarch gedenkt anher der Stadt Puna vor Allem das Muglitz- und GoNleuvalhal zu besichtigen. — Se. Grotzherzoak. Hoheit der Prinz Max von Baden tras am Sonnabend Nachmittag zum Besuche der Königlichen Majestäten in Billa Strehlen ei». — Nack einer Parne von st Jahren fand gestern endlich wieder ein Albertlest im König!. Großen Garten statt, und noch dazu an einem Tage, wie er geeigneter zu diesem Zwecke in seiner sommerlichen Herrlichkeit kaum gedacht werde» konnte. War die Nacht vorder noch cm ziemlich heftiger Regen nieder- aegangen, der nörgelnde pelsimiststche Wetterpropheten zu den schwärzesten Weissagungen bestimmte, Io brach der Morgen des Sonntags in wolkcnloiec Himmelsbläue an und sichcrie dem schönen Feste, dessen Rcinerlrägnitzvekanntlich den edelsten Zwecken — diesmal zur Hälfte dem Atberlvercin, zur Hälfte den Waffer- kalamtioten — zu Gute kommt, von vornherein das Veste Gelinge», stirb das war jeinen Veranstaltern von Herzen zu wünschen. Denn wie viel Muhe und Fleiß war wieder arrsgewendel morden und wie viel Arbeit hatte man es sich koste» lassen, um drw Publikum, das als zahlender Faktor ra daS wichtigste Requisit sür olle Wohllbüttgkeilsveranstaltnngen bleibt, etwas Gelungenes und SrdenSwertdeS zu bieten und aus einige Stunden harmlos zu amusiren! DaS Direktorium des Aibertvcreins hat seine Ausgabe nicht leicht genommen, die allgemeine Bewunderung der wahrhast glänzenden Lösung sei ihm dafür „Lohn, der reichlich lohnet"; denn Segen war der Mühe Preis. Allen voran verdient hier mit höchster Auszeichnung Herr Oberst Dr. Naundorfs genannt zu werden, der trotz seiner 76 Jahre noch immer mit jugendlicher, herzerquickender Frische seine Kräfte dem Albertverrin widmet, der nun schon länger als 3 Jahrzehnte in ihm seinen verdientesten Leiter und Förderer hat. Ihm und seinen unabläisiaen Be mühungen, in denen er von den Mitgliedern des Direktoriums in dem Frau Oberst v. Mensch als besonvere Arbeitskraft geschätzt Wird, zahlreichen Mitgliedern, Gönnern und Freunden des Vereins unterstützt wurde, ist die Fassung des Festes, ln der es sich gestern M allgemeinsten Zufriedenheit präsentirte, in erster Lmte zu banken. Natürlich kehlte rS nicht an Schwierigkeiten, die. in zovfigem Konservativismus von wohlmeinenden freundliche» Be- rathcrn in bester Absicht gemacht, rchlleblich aber alle siegreich überwunden wurden. So erwies sich die doch noch durchgesetzte Ausdehnung des FestplatzeS weit über den alten Rahmen hrna,s, dm früher eigentlich nur daß Palaisteich-Viertel abgab, als arrtzer- ordentllch glücklich, da dadurch ersten« selbst eurer alle Erwartungen üderttrffenoen Besuchermenge noch die nöthige Bewegunastreiheit gesichert war und zweitens in den Anlagen und der Umgebung des Earolnlees ein malerisch schönes Stuck Land mehr dem Feste gewonnen wurde. Dntz Lotterien bei WohlihäiigkeitSfcsten immer noch nin meisten ziehen, das sah man auch gestern wieder und die ganz Spklwülhigen hätten am liebsten schon vor 1 sthr, dem offiziellen Beginn des Festes, ihre Lvoic erobert und nicht ge- warlet, bis die Loossiände und Gabentcnrpcl sich mit ihren an- muthige» Insassinnen füllten, denen — wie gewöhnlich — Ossiziere aller Waffen und Graoe in erfolgreichster Weise Unterslützrzpg leisteten durch Feilbicte» von sehr viel Nieten — pardon! — und noch mehr Gewinnen: „unsere Lentnants" entwickelten dabei wirk lich eine staunenswerthc Fertigkeit und haben — mögen auch einige Philister über Anidringtichtrit schimpien — alles Ancccbi ans ern Extralob. An LovSsländen um de» Palaisteich fehlte cs diesmal übrigens nicht, »nd ei» reichliches Aufgebot von liebenswürdigen und schönen Damen war erfolgt, »m den Empfang der Nieten nach Kräften de» Anhängern Fortunas zu Versätzen. So sah man in den verschiedenen kleine» Pavillons, gellerdet in mehr oder weniger duslige und kostbare Sonimertoiletten, Iran Exc. v. Abelen, die hilfreich wie immer »och im letzte» Augenblick einge!prnngen war, Frau General v. Hvdenbcrg, Frau Major Mermuth, Frl v. Schmalz, Frau Divisionsjlabsarzt Dr. Evers, Frau Oberstabs arzt Dr. Seile, Frau Hofrath Dr. Unruh, Fra» Bankier Arnold, Frau Ma>or Gadegast u. 21. n>. Selbstverständlich waren auch die König!. Hoithcater durch beim Publikum besonders beliebte Mit glieder ans dem Platze der Nielcnschlacbt vertrete»: io traten unter Anderem die Damen v. Ehavanne, Wedekind, Gasnh und Huhn mit einander in heißen Wettbewerb um die höchste» Eiimalmicn, die - dem Andrange an ihren Ständen nach — vielleicht Irl. Pölitz, das liebreizende Gretchcn der kommenden ncucinstudirlen Faustanssührung, und Irl. Diaconv. die wieder ganz entzückend anmuihig ausiab, erzielt haben mögen. Einen jreundtichcre» Berus hatten die Damen der Gabenkcmpcl erwählt, die mlt unzähligen, zum Theil geradezu kostbaren Gewinnen angefnllr waren, unter denen natürlich die eleganten Fahrräder, die beiden wundervolle» Pianinos (ein Röntzch und ein Lindner). die Näbmaichinen und die Eisichranke am meisten angestanni wurden. I» praktischer Weile batte man die Haupttresser ans vier Plätze vertheilt, sodaß rede der Oberprieslerinnen der einzelnen Tempel einige Male das Glück batte, den Zieher des jeweiligen großen Lvoles bei sich zu sehen. So walieten im Gabentempel A Fra» Pollack und Frau Generaltn v. Kirchner — eines der uncr müdllchnen Mitglieder des Albertvereins -- ihres Amtes, während in I! Frau Kvnimerzienralh Sieg, in 0 Frau Generalin Müller v. Bcrneck und Frau Generalin v. Hingst und in v Frau KreiS- haupttnann v. Hansen und Frau Hofrath Schmalz segenspciidend — selbstverständlich immer umgebe» von deni obligaten Damen und Offiziersflor — thälig waren. In die Reihen der Stätten FvrtnnaS brachten rund um den Palaisteich eine Anzahl andere Buden — »it vonia vorbo — angenehme Abwechslung. So war ziemlich vis-a-vis vom KönigSzeit, das seinen alten Platz a» der untere,i Querseile des Teiches behalten hatte, ein Blnmen- zelt aittgestcllt, das der Hostieicrant Paul Knauer mit aen ent zückcndsle» Kindern Floras angesnllt hatte. Sehr reichlich wa> anch für die maieriellen Grnüsse gesorgt, so daß man schier nich, wnßte, bei welchem „Wirthc wunäermild" man zuerst zu Gastt sein sollte. Bon größeren Ansichanksteüen sah man aus der rechten Seite des Pataisletches llinks und rechis vom Eingang zum Naturtheater) zunächst zwei Stärkungsplätze des Herrn Moritz Eanzlcr, der de» hauptsächlichste» Wuthschastsbetricb ans dem kreslplatze in seine Hände genommen hatte und wahrhaft glänzend durchiührte. Hier hatte er eine Sekt-Lotterie und einen Aus schank von Sekt, Pillener und Fmnkcnbrän etablirt, während nicht weit davon ihm sei» Kollege Hecht resp. Halgasch mit Löwenbräu nnv Genossenichafts-Pitsener Konkurrenz machte. Ueberhaupl muß Böhmisch augtiiblickllch ein begehrtes Bier sein; denn wieder eine kleine Wegstrecke weiter, an der Conradini'schen Vase, stand die riesige Schönpriejcner Bierhallc, die die .Herren Bachstcin und Hoher (Aniattenhos) dewirihschafieten »nd in der Herr Rechts anwalt Weurert sich als flotter Kunstmaler vrätenltrte und sich in der Treue seiner Reproduktionen mit Herrn v. Thieskau, einem unserer ersten Amateur-Photographen, matz, der nicht weit davon sei» photographisches Atelier „Zum verschleierten Bild" auf- geschlagen halte. Aus der linken Seite des PalnisteichS stand als einzige Zufluchtsstätte lnr Hungrige das Direktorialzelt, festlich überdacht von Herrn Paul Binnewald, dessen Buffet sich freilich weder an lukullischem Bestand, noch an wirksamem Arrangement mlt dem des Dirrktoriatzelts früherer Albertteste vergleichen lassen kann, wen» anch den beiden Vorstandsdamen Frau Majori» v. .Hausen und Frau Präsident Bruckner in Iran Majorin Lauen- strin nnv Fra». Kandier thntkrättige Helferinnen und Retterinnen ln der Noih 'M letzten Augenblick erstanden waren, die im Bciein mit jüngeren Hilfskräften die unumgänglichen Butterbrote in un heimlichen Qualitäten sabricirten. Aus dem Buffet, das wenig stens einige Lieferanten auü den Glanzzeiten des Alberltestes noch mit Spenden versehen hatten, war übrigens eine reizende Vack- waaren-Neuheit zu sehen: Alberttest-Brötchen aus der Lchmann- schcn Kvnvitorei (Grunaerstraße 42). die auf weißem Grunde das rothe Kreuz des VeieinS i» Zuckerguß zeigten. Wären sie überall zu haben gewesen, sie wären gemitz ebenso reißend abgegangen wie die Pfefferkuchen der prächtigen Frau Jähne. die ln ihrer alt- berühmten Pnlsnitzer-Budr an Stelle des beliebten nun verstorbe nen Komikers Löber, der an diesem Platze so okt die Raketen sei nes unerschöpflichen Witzes steigen ließ. Herrn Sofichauivieler Schubert antgenommcn hatte. Freier als am Paiaisteich konnte man sich, besonders als die Wogen des Festes am höchste» gingen, — in den späten Nachmittogsstunden —. am Carolasce bewegen, der mit seiner malerischen Umgebung förmlich zum längeren Bleiben einlnd und an dessen Usern hinreichend sür angenehme „Sitz gelegenheit" geivrgt war; allein das Restaurant am Eaiolafee, dessen rühriger Wirth, Herr Freytag. sür eine samoie Dekoration seiner Lokalitäten Sorge getragen hatte, bot Tausenden schon in den Mittagsstunden Platz, die den Beginn der Wasserpantomime erwarteten. Selbstverständlich bot auch diele Gegend ih>c Reize. So bewährten zwei Würselbnde», die eine von Frau Rechts anwalt Wcinert, die andere vv» Frau Hofmann, ihre AnztehungS- k «ft auf die Ucbermüthigcn, die ihr Glück versuchen wollten, und Herr Canzler batte i» diesem Revier ebenfalls der Fortuna ein luftiges Extra-Tempelchen errichtet. In zwei Niesenzellcn wurde sür des Leibes Nothdurfl dabei aus das Ausgiebigste gesorgt; in dem Zelte diesseits vom Eorolasee, in dem sich abwechselnd dle silerenlembte des Victoria-Salons und des Tultlrr'schen - ,se- - - Wig!. MWMe. »n I »'litlltl/. Montag, 2:Z. August Sees die Weine der rühmlichst bekannten Firma Körbeln u. Sohn unter der Oberleitung der Frau Postdirektor Trauwitz und Frau Apotheker K mpf zum Ausschank kamen. Nicht weit davon hatte auch die Hauptpost des Festptatzes ihren Sitz, für die als weibliche Briefträger gekleidete nievliche innge Damen Postkarten mit Ansicht und dem Vermerk „Awertsest 1897" verkauften — wieder eine originelle Idee des Herrn Eanzlcr —, die übrigens ans dem Feslplave mit einem eigenen Poststempel gestempelt wurden, sobas; sie bald Postalische Raritäten ivecoen dürften. Präcis V>2 Uhr erschienen Ihre Majestäten der König und die Königin in einen« ä In Daumont gefahrenen offenen Vier- ipünner mit Spitzenreitern ans dem Festplatze, woselbst sich kurz zuvor Ihre Königliche Hoheiten Prinz Georg, Prinz Johann Georg, Prinz Albert und Prinzeß Mathilde eingesunden hatten In Begleitung der Allerhöchsten und höchsten Herrschasten befan den sich: Ihre Excellen; Iran Oberhotmeisterin v, Pslngk, die Herren Obeihofmerstcr v. Mnlortie, Honnarschall v. d, BnSiche- Streitborst, Hofmarichall v. Hangt, Kammerherren Geh. Legativns- rath Freiherr v. Friesen, v. Minckwitz, Flügeladintant Mawr v. Lattich, Hofdamen Glätm v Einsiedel, Gräfin Renttner v. Weist, Gräfin Vitzthum, Hoffräntein v. Abeken, peraönttche 'Adjutanten Gras Wilding b. Königsbrnck, Preinieclentnanl v. Nostitz-Wallwitz und v, WolfserSdorss Im Königszclt, das eine dicht gedrängte Menschenmenge erwartungsvoll umstand, hatten sich zur Begrüßung eingesnndc»: IhreCxcellenzen StaakS- niinister v, Metzsch, die Gesandten Baperns und Rußlands Frei herr v. Niethammer und Baron Wränget, Oberstallmeister v. Ehrenstei», Polizeipräsident Le Maiilre, General ä In »nito Generalmajor Hingst, Stadtkommandant Generalmaior v. Schm ilz, HanSmarichall v. Eaclvwitz-Hactitzich. das Direktorium des Albert- oercins: die Herren Oberst Dr. Naundorfs. Koinmerzienrath Hopsfe, Herr v. Kiel, Gencrat Müller v. Berneck, Regiernngsrath Dr. Nanndorff und Frau beim. Oberst v, Mensch. Herr Kom merzienrath Hopsfe überreichte Ihrer Maiestät der Königin, die eine schwarz-iila gestreifte Bcokalrobe trug, und Ihrer Königl. Hoheit Prinzeß Mathilde, dre eine mauneblaue Robe angelegt Halle, kostbare, aus dem Blumengeschäft von Knauer, König- Johannstraße, hervvrgegangeae BouqaetS. Nach kurzem Eerele .raten die 'Allerhöchsten und höchsten Herrschaften bei den Klängen ver am Königszeit postirten Schützenkaoclle einen Rnndqang an, überall von dem Chaine bildenden Publikum freiidigst begriffst. Ans diesem Gange, der sich nur langsam vorwärts blw.'gte, schlossen sich den 'Allerhöchsten und höchsten.Herrschaften außer ae» bereits genannten Personen an: Se. Großherzoglichc Hoheit ver Prinz Max von Baden, der zuvor der Internationalen Knnst- ansstellnng einen Beinch abgestattet hatte, Ecbgeaf Leopols zur Lippe-Biejterseld. Graf und Gräfin Hohenau, Se. Excellen; General der Kavallerie v. Kirchbach mit Gemahlin, Frau Kä-.rmer- ,err v. Schönberg - Rothschönberg, Herr Kriminalrath Becker, Polizeihauptman» de Rubber, die dein Komitee conprirten Herren Hotelier Canzler und Hosinwelier Jähne. Mil sichtlichem Interesse verweilten Ihre Königlichen Majestäten bei allen Einzel heiten und boten an den vielen Loosständen wiederholt dem Glück oie Hand. Bei dem Loosvcrkanke, dem Frl. Gasn» Vorstand, war Fortuna Ihre, Majestät der Königin ganz besonders hold, indem auf 3 Loose ebenso viele Gewinne in Gestalt einer Vase, einer Phoiograpbie und eines Päckchens Chokolade entsieten. Die Führung der 'Allerhöchsten Herrschaften halten speziell die Herren Oberst Dr. Nanndorff und Komnierzienraih Hopffc übernommen. In der Sektloiterie des Herrn Hotelier Eanzler entnahm Ihre Masestät die Königin, der von Frau Canzler ein duftendes Bouquet überreicht worden war, 10 Loose und gewann — eine Flasche ff. Kaiserpcile. Blicke in das Zelt «versend, in welchem Herr M. Hecht Löwenbrän und Pilmer vom Faß verzapfte, machte man an der Psesserkuchenbude der Frau Hailiiwelier Jähne Halt, wo Ihre Majestäten der König und die Königin je einen mächtigen Pfefferkuchen gewannen. In der Schvnpciesencr Bierhallc scsselte Here Rechtsanwalt Weinert als Schnellmaler die Auttncrksamkeit Ser hohen Besucher, indem er bas Porträt eines Studios mit veträchtlicher Körperfülle bei den Klängen: „O alte Barichen- herrlichkcit" mit Blitzesschnelle aus's Papier zauberte. Herr Hoher kredenzte hierbei Sr. Maiestät dem König und den Prinzen des Königl. HauieS edlen Gerstensaft, während Frau Hoher Ihrer Majestät der Königin und Ihrer Königi. Hoheit Prinzeß Mathilde ein Glas prickelnden Schaumweins überreichte. In dem Salon ,ür Schnellphotographie (znm verschleierten Bild! des Herrn von Thieskau amüsirten sich die 'Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften köstlich, nur schade, daß die rnumitchen Berhäft- nisfe nicht allen Suiten gleichzeitig Zutritt ermöglichten. Im Direktorialzelt ward nunmehr tangerer Halt gemacht. Hier zogen Ihre Maiestäten der König und die Königin zahlreiche Herren und Damen in's Gejpräch. Eine reizende Abwechselung brachten nunmehr die Aus führungen an dem Palalsteiche in die Wanderung, obenan der höchst wohlaclungene Radfahrer-Blu menkor io, a»s- gekührt von hiesigen Radfahrern und Radfahrerinnen. Der 'Arran geur des Korsos, .Herr Bernhardt, Reilbahnstrake, eröffnete denselben auf einem Niederrad mit Halbmond und stern in künstlichen MarschallMiel-Rosen und Bandschielken, eine gleiche Dekoration in Halbmondsorm in lila und weiß Chrhsantemum zeigte das Rad der Frau Bernhardt; andere Nirderrädcr mit Heckenrosen nnd Heidekraut mit prächtigen Pensees, Stiefmütterchen, rochen Mohn- zarnituren. rosa-weig Chrviantemnm, weiß-grünen Schneeballcn :c. olaten: als Meisterwerke der Blumenfavrik von G. Nother. Die ^Königin des Festes" war unstreitig das reizende Töchi eichen Thilda des Herrn Niedenführ, Vertreters der Fahrradsabrik von <^t> *r ? 3 2, w" - UM 'i -! jzH <2 ? « § ! W L grütze", ausgeführt von 32 jungen Turnerinnen des Dresdner all gemeinen Turnvereins. Vörden königlichen Augen nicht zur Geltung kommen konnte. Vor dem KönigSzelte bestiegen die Allerhöch sten »nd Höchsten Herrschaften die bereitstehenden Wagen zur Fahrt nach dem Carolasee, woselbst zunächst die anmuthige Blumen- regatta des Dresdner Nuderverelns (Leiter Herr Wendschuh) in Scene ging. Das liebliche Bild fand ungetheilten Beifall. Nach diesem ersten Secichauspiele ward der Rnndgang von Neuem aus genommen, vorüber ging's an der Bude mit den hübschen Ansichts- ka ' " Künstlerenlembte des Vicwcta-Salvns und des Vartstös hören ließen, waltete Herr Hensel, während jenseits des Mwentempel antz H. Reh). In rast . (Orchestervirektion lufrinanderfolge spielte s den Kapellmeister » ein vorzügliches l
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