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Dresdner Nachrichten : 25.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189708258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 17-18 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-25
- Monat1897-08
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.08.1897
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Lrsatr k. 8oiten-Ms,ts. *7 j; Ssrnksfl! Nüljigg«'. V/ilrül'ulfsl'sli'. 3. ''S uucill ll„t11>,z Hlrix: < U>LllV-8tud6N<- I'ortikuK tt.ll.ösllvktffllllo ?Lot08rLpd1v m, Sakil 8 ^c!>f. «r. 235 Kpm 8poi-ti, litt! ton: I^tii«t«n- »ixt <4i 11-lul- riritini».,,, Visitlrarton-Photogsapkion 12 8t. 0 .41., Ivlwnnß'rn^e Rnintbiläoe in Ool ocioc 1'antoll von ItV 411i. an in aliorkannt lcünstlori^oli. .tu^tüliruncr. Tic Deutschen und die Ausgleichskonserenz. Ankunst des Königs von Siam. Gelammt-1 rathssitzung, Hochwasserschäden. Fcstvorstelluiig im Opernhaus. Figaro s Hochzeit. Muthmaßliche Witterung: Ucberwiegend heiter. letLt: MLj86MLll88trL88v LS, rrnxenlihnr «loni nhnmaiiMn Vivtoria-Lntni. I « ,ri»,l»M«», : ^n>< I, >>. Mittwoch, 25.2lu,Mt L8V7. PolittscheS. Der dröhnende Taktschritt der czcchischen Gendarmen, die in Asch mit gestilltem Baionett die deutsche Menge zurücktrieben, hat «in schlechtes Echo in denjenigen deutschen Kreisen erweckt, die bisher noch einer Beschickung der von dem Grafen Bade»! nach Wien berufenen AnSglcichskonserenz geneigt waren. Die nächste Folge der Vorgänge In Zisch ist gewesen, das; nicht nur die deutsch- bürgerlichen Abgeordneten einmitthig ihre Theiluahme an der Konferenz abgelehnt haben, sondern das; auch der versassnngstrrur deutsche Großgrundbesitz der Konferenz fern bleibt. Die Ausgleichskonserenz sollte die deutsch-böhmischen Sprachen- und Nationaliiürsverhältnisse durch gemeinsame Anssprache zwiichen den Deutschen. Ezcchen und Klerikalen zur Regelung bringen. Sie würde also, selbst wenn sie von Erfolg begleitet wäre, immer noch keinen allgemein besriedigenden Zustand herbei- führen, da dieser nur auf dcni Wege eines für die ganze Monarchie gütigen, verfassungsmäßig garantirten Nationalikälcngesetzes zu erzielen ist. Immerhin würde sie aber im Falle eines günstigen Verlaufs das Gute haben, daß sie den augenblicklich wundesten Punkt des staatlichen Gelammtorganismns zur Vcrharschnng brächte und dadurch den weiteren Hcilnngsviozrß auch für die übrigen schwärenden Stellen förderte. Diese Erwägung ist cs auch offenbar gewesen, die den deutschen Großgrundbesitz im Wider spruch mit seiner jetzigen Haltung bewog, in seiner im Juli dieses Jahres erlassene» Kundgebung gegen die Badeni'schcn Sprachen- verordnnngen nicht den deutschen Intransigenten beizntretcn, die jedwede Art von Verhandlungen grundiätzlich ablchncn, bevor nicht die beanstandeten Sprachenverordnungen bedingungslos auf gehoben und das vorherige Verhältniß wieder hergestellt ist, sondern sich für die Betheiligung an Ausgleichsberachungen zu erklären, sofern bei diesen allen Interessenten eine gleichmäßige Vertretung gesichert sei. Trotz dieses sormellen Entgegenkommens konnte aber von vornherein nach der scharfen und unzweideutigen Sprache, die in der gedachten Auslassung geführt wurde, keinem Zweifel unterliegen, daß auch der Großgrundbesitz in der Sache leibst unnachsichtig aus dem Schein der unveräußerlichen deutschen Rechte bestellen würde. Es dürste daher von Werth sein, gerade jetzt, angesichts der Wiener Konferenz, aus der sich nur Ezcchen zusammen finden, diejenigen Forderungen zu präcisirc», von denen das böhmnche Tentichthnm, ohne sich selbst aufzngebcn, unter keinen Umständen abgehe» kann. Es sind dies ein dem Landtage vor- zulegende» Knriengeictz nnd die Anerkennung des dreitheiligen Sprachengebiets in Böhmen. DaS Kuriengejetz soll die Deutschen vor der Maiorisirung durch die Czechcn im Landtage schützen. Die österreichischer! Landtage setzen sich dnrchgehends ans drei Kurien zusammen, in deren je einer die Großgrundbesitzer, die ländlichen u»d die städtischen Abgeordneten vereinigt sind. Im böhmischen Landtage hatte ans Grund dieser Kiirialrheiliing früher das Verhältniß bestanden, daß in der Kurie der Großgrundbesitzer »nd der städtischen Abgeord neten die Deutschen über die Mehrheit verfügten, während in der Kurie der ländlichen Abgeordneten eine ezechische Mehrheit vor handen war. Allmählich verschob sich aber die Lage so sehr zum Nachtheii der Deutschen, daß heute die Ezechen in allen drei Kurien die Mehrheit haben. Was das heißen will, ersieht man aus dem Umstande, daß zahlreiche wichtige Wahlen llo für sämmt- lichc Ausschüsse und zur Besetzung vieler Landcsämter) kurienweise erfolgen, d. h., jede Kurie wählt ihre Vertreter innerhalb ihres Zu ständigkeitsbereichs selbst. Führen also bei den Großgrundbesitzern sowohl Wie bei den städtischen nnd ländlichen Abgeordneten die Ezechen das unbestrittene Regiment, so ist es klar, daß bei dem heutigen blinde» nationalen Hasse, der ausschsießl'ch für ihre Hallung maßgebend ist, kein Deutscher jemals hoffen darf, mittelst einer kimen weise erfolgten Abstimmung gewählt zu werden. Deshalb ver langen die Deulschen eine gesetzliche Ordnung der Kurien- vnfassung in dem Sinne, daß künftig an die Stelle der städtischen und ländlichen Abgeordneten eine Kurie der deutschen und eine solche der czcchischen Abgeordneten treten soll, während die Kurie des Großgrundbesitzes unverändert fortzubestehen hätte. Außerdem wünschen die Deutschen eine Erweiterung der Kurialabstimmung, so zwar, daß in Sprachensragrn der Landtag nicht, wie bisher, mit absoluter Mehrheit, sondern kurienweiie entscheiden soll. In einem solchen Falle hätte jede Kurie zunächst für sich ans Grund der absoluten Mehrheit abzustimmen, dann aber für das so ge wonnene Resultat bei der Gcsammtabstimmung des Hauses nur eine Stimme in die Waagschale zu Wersen. Die Deutschen lassen sich dabei von der Hoffnung leiten, daß die czechischr Mehrheit der Kurie des Großgrundbesitzes auf dem sprachlichen Gebiete eher zn einiger Nachgiebigkeit bereit sein werde, als wenn eS sich um Wahlen zu Ausschüssen und Landesämtcr« handle. Wenn diese Voraussetzung zutrifft, so würde allerdings die deutsche Kurie in Verbindung mit derjenigen des Großgrundbesitzes unter Umständen einem Vorstoß des nationalen Radikalismus seitens der czechischen Kurie erfolgreichen Widerstand zu leisten vermögen. Das weitere deutsche Verlangen nach Anerkennung de« dreitheiligen Sprachen- grdtetS lst an dieser Stelle bereits früher erörtert worden. Wie stellt sich nun die Wiener Regierung zu den vorgedachten beiden grundlegenden Forderungen der Dentlchen? Man kann nicht sagen, daß sie sich gerade grundsätzlich ablehnend verhielte. Bezüglich des Kurlenaesetzes war warten, als ein solches in einer den deutschen Wünschen ent sprechenden Gestalt bereits seit Jahren von Wien aus verheißen nnd auch von dem Grasen Badeni schon früher mittelst platonischer Zusicherungen in Aussicht gestellt worden ist. Die Anerkennung des dreitheiligen Sprachengebiets ist dagegen rin Zugeständnis;, zu dem. wie kürzlich offiziös erklärt wurde, Gras Baden! sich erst nach schweren Kämpfen entschlossen habe. Begreift man schon nicht recht, warum «ine einfache That der ausgleichenden Gerechtigkeit an maßgebender Stelle so heftige Seelenschmerzen Hervorrufe» kann, so muß man vollends an dem praktischen Werthe des durch die schließlich« Selbstüberwindung gebrachten Opfers zweifeln, wenn man vernimmt, wie sich Gras Badens die Erfüllung der in Rede stehenden demschen Forderung ansmalt. Damit, daß in den gemiickst- sprachigen Bezirken die jetzigen Sprachenverordnungen weiter be stehen lollcn und daß in dem rein czechischen Gebiet unter allen erdenklichen Umständen nur ezcchiich amttrt werden soll, ist der Ministerpräsident zwar ohne Widerrede einverstanden. Folgerichtig müßte also auch im rein deutschen Sprachengebiet ausschließlich deutsch amtirt werde». Aus dieser Klippe fährt aber das Aus- gleichsschrsslcin des Ministerpräsidenten gleich beim Auslaufen fest. Graf Bade»! meint nämlich, czechische Eingaben würden im rein deutschen Sprarbengebiet czcchisch erledigt werden müssen. Mit Verlaub! Dürfen sich dann die Deutschen wohl die Frage ge statten. warum in aller Well nicht auch deutsche Eingaben im rein czechischen Sprachengebiet deutsch erledigt werden sollen? Eine befriedigende Antwort ans diese Frage zu finden, dürste den Wiener Herren Gcbeimräthen. die die Sprachenverordnungen ausgcheckt haben, trotz ihres Scharisinns wohl kaum gelingen. Die Halbheit des Entgegenkommens, die die Wiener Re gierung in der Fräste des dreilheiligen Sprachengebiets bekundete, konnte nicht dazu dienen, die Erwartung zu verstärke», daß sie mit Hilfe des Kuricngesetzes, über dessen Einzelheiten cinslweilen noch keine offiziösen Andeutungen ergangen sind, Licht und Schatten voll kommen gleichmäßig zwischen Tentschen und Ezechen zu veriheilen entschlossen sei. Angesichts dieser Sachlage haben sich, zugleich unter dem Eindruck der jüngsten Vorgänge in Asch, auch der Mit glieder des deulschen Großgrundbesitzes recht gemilchte Gefühle gegenüber der Badcni'schen Ausgleichskonfcrcnz bemächtigt, die in dem Eingangs mitgetheiitm Entschluß zum Ausdruck gekommen sind. Die veränderte Stellungnahme des deutschen Großgrund besitzes läßt auf eine erhebliche Verschärfung der Stimmung auch in den deutsch-aristokratischen Kreise» Böhmens schließen. Offenbar hat zu dieser Entwickelung der Umstand bc'getragen, daß die Re gierung die Warnung des Großgrundbesitzes vor erbitternden und gesetzlich anfechtbaren Zwangs- und Unterdrücknngsmaßregeln, die i» der vorerwähnten Kundgebung unmittelbar nach dem BolkStage in Eger enthalten war, unbeachtet gelassen hat. Es ist also wiederum eine Folge seiner verkehrte» Politik, wenn der Graf Badeni sich setzt aus seiner Ausgleichskonserenz mit den Czechcn und den Feudal-Klerikale» in der nach englischem Muster berühmt gewordenen ..«plvnäici isolutiow' besindet. Die Tinge stehen wieder genau aus dem alte» Fleck und der katholisch - slavische Prinz Friedrich „Svarzenbeck" darf sich werter als Triumphator geberden. Aernichretbr und Acrulvrech-Benchte vom 24. August Berlin. Nach den im kaiserlichen statistischen Amt zusaiilinen- geslelltcn Nachrichten über den Saatenstand im Deutschen Reiche Mitte August d. I. sind folgende Note» ermittelt: Winter- weizen 2,ü, Sommerweizen 2.7, Sommcrspel; 2,7, Winkerroggeu 2,7. Sommerroggen 2,8. Gerste 2,8, Hafer 2.9, Kartoffeln 2,5. Klee 2,0 und Wiesen 2.5 Speziell nir das Königreich Sachsen stellen sich die Noten wie folg!: Wintenvcizen l.9. Sommerweizen 2,3. Gerste 2,3, Hafer 2,6, Kar- 2,2. Im Allgemeinen Gesammtheit des Deutschen Reiches berechneten Saatcnstandsnotcrr verichlechterten sich in der Berichtöperiode von Milte Juli bis Mitte August die Emte- aussichten fast aller Distrikte und Kulturen, über die zu berichie» ist, nur die Kartoffeln und der Hafer zeigen eine leichte Besserung gegenüber de» Juniberichien. Ter Vergleich mit den rntiprechen- oe» Noten des Vorjahres ergiebk, daß die Aussichten der Kartoffeln und des Klees etwas günstiger, die der Wirsen, des Sommerroggens und der Gerste gleichgünstig, die der übrigen Früchte jetzt unAilnsliqer bcurlheilt werden, als im Vonahce, immer hin sind die Ernteaussichlen bei allen Früchten aber noch über durchschnittlich. Berlin. Der Pariser „Figaro* batte kürzlich dem deutsche» Kaiser eine abfällige Zlcußekiina über die Haltung der Italienischen Truppen in der Schlacht bei Adria in den Mund gelegt. In der Nummer von vorgestern nimmt das Pariser Blatt nochmals auf diese angebliche Aeußcruna wie aus etwas allgemein Bekanntes Bezug Dir „Nordd. All». Ztg." ist ermächtigt, diese Angaben des „Figaro* als icder Begründung entbehrend zu bezeichnen. — Die englische Presse hat die neueste Schwenkung der britischen Diplomatie in den Friedensverhandlungen am Goldenen Horn zum Anlaß genommen, um vor der öffentlichen Meinung Europas Deutschland als dieicnrac Macht hinzustcllen. die durch rhre Halt ung In der griechischen tstnanzfragc die Unterzeichnung des Präli minarfriedens planmäßig verzögere. Die „Nordd. Alla. Ztg." tritt dem entgegen und fährt kort: „Dem deutschen Publikum »nd die Gründe für die Haltung des Berliner Kabincis genng'am dargclegt und von der deutsche» öffentlichen Meinung clnmuihig gebilligt wo.den. In dem Augenblicke, wo Griechenland vor der Nolh- wcndlgkcit steht, sein Schulbenkonto um den Betrag der von den Großmächten, immer mit Einschluß Englands, der Worte zu- aebilligtcn Kriegsentschädigung z» vermehren, erfüllt die deutsche Regierung eine unabwcisltche Pflicht, wenn sie nichts unversucht läßt, um die älteren Gläubiger deS banlbrüchigen Staates ohne das auch um so weniger«» er- Unterschied der Nationalität gegen eine weitere Verkürzung ihrer ohnehin sehr beeinträchtigten Aniprüche durch internationale Maß nahmen zu schützen. — Zn der Nachricht, das preußische Staats- Ministerium habe 500,000 M für die llcverschwcminlcn in Schlesien vewilligt, wird offiziös bemerkt, daß es sich hierbei nur um die Bereitstellung von Mitteln gehandelt habe, welche zur Abwendung dringender, insbesondere auch sanitärer Gefahre» schleunigst ge braucht werden. Daß der Staat damit seine Aufgabe nicht als eriüüi ansehe, dürste selbstverständlich sein. — Der dem Kriminal kommissar v. Tätlich gewährte Urlaub ist ans Grund ärztlicher Atteste nur unter der Bedingung verlängert worden, daß Herr v. Tausch diese» Urlaub iinterdricht. sobald seine Vernehmung in der gegen ihn schwebende» Disziplinarnnlersuchung erforderlich sein wird. Bis jetzt hat eine wiche Vernehmung nicht stansiiiden können, weil die dazu unentbehrlichen, bei dem Reichsgericht be findlichen Gerichisakten der die Untersuchung führenden Behörde noch nicht zngängig sind. — Tie „Rhein.-WcNmI. Ztg " weilt nach einer an zuständiger Stelle eingezvgenen Erkundigung über die in der Wiener ,N. Fr. Presse" vcrösseutüwtcn Anslasinngen des Fürsten Bismarck über die Konservativen mit. daß Fürst Bis marck seine Ansicht über das Verhalten der koniervaliven Partei ielt seiner Amtscnklasjung in Tischgesprächen geäußert, aber nicht ans die heutige Partei übertragen habe. Er sei durch den Artilcl des Wiener Blattes überrascht worden und seine,seilS an der Ver öffentlichung nicht detheiligt. — Die diesjährige Hewstvarade '-wr dem Kastcr und dem König von Siam findet am 28. d-s. Mo nns dem Tenwelboi'er Felde statt. — Die Eiiendahn-Brignde ist heute früh nach Zilla bei Tocgan ausgecückt, um von dort nach Magdeburg eine Vollvahn zu bauen Kakkowrtz. Heute such geriet!) in der Kieophcrsgrnbe die Zimmerung im Onerichlage der 162 Meter-Sohle zwilchen dem Frcmlcnberge unv dem Rcrkenichacht in Brand. Das Fener wurde rechtzeitig bemerkt und zunächst die Verbindung nach dem Watther- schacht avgestcllt. Die tiefer arbeitenden Bergleute konnten an das Tageslicht befördert werden. Verschiedene Grubenfeuerwevren konnten wegen der großen Raucheniwickelung nichts auSrichtcn Soweit bis letzt sestgestellc ist, ist keiiiMcnichenverlust zn beklagen. Kassel. Das Kaiierpaar wohnte heute Vormittag bei Calden einer Felddienstübung der Kavallerie bei und reist morgen früh: mit den kaiserlichen Kindern nach Magdeburg ab. Straßburg. Die 26. Hauptversammlung des Deutschen Apolhckervereins wurde vom Uiiterstaatssekretäc v. Schraub Ver tretern der Mcdizinalverwaitung u. s. w. begrüßt. Es wurde be schlossen. die Reichsregiernug um eine Beschleunigung der seit Jahren seitens der Apotheker gewünschten Ausbrldungsresorm von Neuem zu bitte», sofern nicht im Aiochlnß an die nächstiähcigcn 'Verhandlungen des preußischen Apotheker-Raches die 'Angelegen heit ihre Erledigung fände. Abgelehnt wurde der Antrag des Kreises Oberhesscn: „Den Frauen ist der Zutritt zum Apotheker- Fach zu gestatten, sofern sie die gesetzlich vorgeschcicbene wisscn- schajiliche Nowildung besitzen nnd im Einzellallc auch körperlich befähigt erscheinen. Ä i c n. Wie aus Ache» gemeldet wird, macht sich, sc mehr an Griechenland die Nolhwendigkeik herantrilt, für Zahlung der Kriegsentichädtgung Geld zn schassen, eine starke Währung gegen die Tvnastic deS ictzigen Königs geltend. Es wurde allgemein erwartet daß er aus seiner Pcivalschaknlle einige Millionen für das Vaterland opfern würde, und man ist nun erregt, daß er den bezügliche» direkten Aufforderungen dazu durch die Presse bisher nicht gefolgt ist. Pest. Tie Streitkbewcgung hat hier eine große Ausdehnung angenommen. Es strecken zur Zeit etwa 20,000 Maurer. Gestern kam cs zn blutigen Zusammenstößen, wobei Arbeiter und Polizei leute verwundet wurden. Tie Polizei kon'tatirt iu einem Berichte, daß im Ganzen 4l0 Verhaftungen vorgcnommen wurden. Zwölf Polizisten wurden verwundet. Es ist eine Bewegung im Zuge, den -streik auf sämmtlichc Bauarbeiter auszudchneii. Paris. DaS Unheil ini Bazarbrand-Pro.zeß ist heute ge sprochen worden. Baron Markau wurde zu 500 FccS- Geldstrafe. Baiihac zu ljähriger Geiängnißstrase und 300 Jrrs., Bagraschow zu 8 Monaten Gefänglich verurtheilt. Allen drei Angeklagten wurde die Anweisung des Paragraphen Recanger zugebilllgt, wel cher die unmittelbare Straswirkung ausheb!. Die Verkünoung des Unheils wurde von dem zahlreichen Publikum mit Murren aus genommen. Pari s. Aus Petersburg wird gemeldet, daß Prinz Louis Napoleon, Regimentskommandeur in russncheu Diensten, dein Präsidenten Faure vvraeslellt wurde: letzterer unterhielt sich bei vem Gatadiner längere Zeit mit dem Prinzen. Zürich. Der Jiiiernatronalc Arbeiienchutzkongreß nahm mit 132 gegen 35 Stimmen die Thesen über die Arbeit von Kin dern und imigcn Leuten an. Dieselben besagen: Körperliche Ar beit von Kinvern bis zu und mit 45 Jahren sei zn untersagen: bis zilm 45. Jahre sei der Schulbesuch obligatorisch. Junge Leute und Lehrlinge von 45—46 Jahren düricn nicht länger als 8 Stun den täglich beschäftigt werden, mit einer Pause von 1' - Stunden nach -jslündiger Arbeitszeit. Die für den Besnch der Fortvildu.igs schule erforderliche Zeit sei in diese Arbeitszeit elnzubcgreifen. Jungen Leuten und Lehrlingen sei die produktive Arbeit an Sonn- und Feiertagen ohne Ausnahme zu verbieten. London. Offiziellen Depeschen zufolge haben die englischen Truppen im Distrikt Pcschawur zwei Forts räumen müssen. Emc Batterie Feld-Artillerie fuhr im Eingänge des Khaider-PasseS auf und eröffliete das Feuer auf 3200 Meter Entfernung, woraus sich der Feind sofort zurückzog. Die Afcidis haben gestern Abend das Fort Munde eingenommen nnd niedergebrannt. Die aus Ein geborenen und irregulären Truppen zusammengesetzte Garnison zog sich mit einem Verluste von 3 Mann zurück. London. Die „Times" erfährt aus Koiistantinopel, die Botichasker glauben und besitzen anscheinend auch deutlich dahin gehende Informationen, daß die Otlomanbaick die ganze Kricgs- ent-chädiguug beschaffen würde, wenn die Kvntrole der griechischen Finanzen gesichert würde. — Eine der hiesigen chilenischen Ge sandtschaft aus San Jogo von heute zugegangcne Depesche besagt, daß die Gesammtausfiihr bon Salpeter im Lause des Jahres nicht ginger gewesen sei, alS veranschlagt war. Die Abnahme der valveter-Ausstihr während der ersten 6 Monate in diesem Jahre sei nunmehr ausgeglichen. ES seien leine neuen Anleihen geplant. Die Konversion sei durchaus gesichert. Petersburg. Bet dem gestrigen Galadiner spielte das Orchester nach dem Trlnkipruch des Kaisers die Marseillaise und nach dem Trinksprnch Faure'S vie russische Nationalhvmne. Heute Faure auf der russischen Mittag Kaiser-Jacht „Älezändra"' in ^Begleitung §eS Ministers des Äeuße- Ä' 'NIP,<>1 »UN U,»!>08VI(I 'c>'6 '.iz8.!SII/)I»A -asvu -uA 'iisqw^ -asqaoaz — - .IlvLizoz-u.'-.pe-iLLll.r »Mt I 'SMi 'vsqsdü 'aiiowar-,4 . .
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