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Dresdner Nachrichten : 06.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189709068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-09
- Tag1897-09-06
- Monat1897-09
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.09.1897
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Aeruichreib- und Aernspreck-Berichte vo>n 5. September Homburg v. d. H. Heute früh begaben sich der König Köni, ... — die Königin von Jralien, der König von Sachle», die bayenichen Prinzen und der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe zum Gottes dienst in die katholische Kirche. Die hohen Herrschaften wurden am Pönal von der Geistlichkeit empfangen und in die Kirche ge leitet. Um l l Uhr fand i» Anwesenheit der Majestäten im Kur- Feldgottesdienst statt. Nach Schlich der gottesdienstlichen melt der Kaiser an das N. Jäger-Bataillon eine Ansprache, tlcher derselbe die Leistungen des Bataillons belobte und demselben mirtheilte, die Königin von Italien habe die Stelle als Ches des Bataillons angenommen. Der Kaller schritt hierauf mit der Königin am Arme die Front des Bataillons ab. DieKönigm richtete hierbei freundliche Worte an das Bataillon. Die Musik spielte den italienischen Königsmarsch. (Lin Parademarsch sämmt- llcher Truppen schloß die Feier. Um 1 Uhr fuhren der Kaiser und die Kaiserin, der König und die Königin von Italien, der König von Sachsen und die anderen Fürstlichkeiten zum Besuch der Kaiserin Friedrich nach Schloß Friedrichshof und trafen daielbst gegen halb 2 Uhr ein. Die Familicntatel bei Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich zählte 22 Gedecke. Der König und die Königin von Italien pflanzten zur Erinnerung an den Besuch zwei Eonb seren im Schlokvark. Um halb 5 Uhr chaften nach Homburg zurück. kehrten die hohen Herr- ... mburg v. d. H. Der Trinkiprnch Sr. Majestät des Komgs Humbcrt bei dem gestrigen Pacadediner lautet: „Ich danke Eurer Maiestät von ganzem .Herze» in Meinem Namen und im .des Königin für die liebenswürdigen Worte, weiche Eure Maiestät jocbcn an Uns gerichtet, und für den so herzlichen welchen Eure Maiestät Uns bereitet haben. Ich war glücklich, die mündliche Einladung Eurer Majestät annehmen zu können, um Eurer Majestät hier laut Meine Gefühle auSzudrücken und von Neuem Zeugnis: ubznlegcn für die zwilchen Umeren Re gierungen und Uuicren Staaten bestehenden Beziehungen herzlicher Freundschast und Allianz. Ich bin Enerer Majestät dankbar, Mir Gelegenheit geboten zu haben. EurcMajcstät tapfere Truppen zu bewundern und Vas ichnne Regiment zu beglichen, zu dessen Ehes Mich zu ernennen Eurer Maiestät erlauchter Großvater vor 25 Jahren Mir die Ehre erzeigt hak. Eure Majestät haben sich eine edle Ausgabe gestellt, indem Sie Ihre beständigen An strengungen der Erhaltung des Friedens in Europa widmen. Die Erhaltung des Friedens dnrch die Einigkeit und den einmüthigen Willen der Regierungen ist — wie Eure Majestät wissen — auch Mein heißester Wunsch. Ich werde immer glauben, der Mission Meines Landes treu zu bleibe», wenn Ich der Vollendung Vieles größten »nb für das Glück der Völker und die Fortschritte der Etviiisation heilsamsten Werkes Meine iopale Unterstützung leihe. Mit diesen Empfindungen, mit festem Vertrauen in die Zukunft trinke Ich aus die Gesundheit Eurer Maiestär, aus die Geiundheik Ihrer Majestät der Kaiserin und der Königin und auf die Ge sundheit der ganzen erlauchten Janillie Eurer Majestät." Homburg v. d. H. Ter Kaiier bat dem italienischen Bot schafter Grase» Lanza den Schwarzen Adlervrdcn verliehen. Würz bürg. Von dem Kaiier ist dem kiesige» Magistrat folgendes Dankschreiben zngegnngen: „Der glänzeiwe Empfang, der Mir »nd der Kaiserin, Meiner Gemahlin, in Würzbnrg be reitet worden ist. bat Unseren Herzen sehr wohl gethan und werden die hier durchlebten festlichen Tage Uns eine dauernde und angenehme Erinnernna bleiben. Es ist daher Mein und der Kaiserin lebhafter Wunsch, für die Uns hier von alle» Seiten entgegengebrachtc» Zeichen herzlicher Znncianng Unseren kaiser lichen, warm einpfunbencn Danl allen Beihciligten zum Ausdruck und zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. M adrid. Nach Meldungen aus Manila hatten die Auf ständischen in mehreren Gefechten einen Nerlllst von 228 Tobte» und 44 Gefangenen. Bon den spanbchen Truppen wurden drei geiödtet, neun veiwundet. Barcelona. Sampan Barril verbrachte die Nacht aus der Präfektur, wo er unaufhörlich sang. Am Morgen wurde er . einen. Verhör u»terwor>cn und darauf i» das Militär» gesängniß gebracht. Sampan Barril leugnet, Anarchist zu sein, will vielmehr Anhänger einer föderativen Re publik lein. Er habe aus den Pvlizeikommissar Porta» geichossen, weil Vieler überall seine Ausweitung weranlaßt habe. — Es scheint erwiesen, daß zwei andere Individuen ebenfalls aus PortoS und Teixido schossen: cS gelang diewn aber zu e»i° komm«». Die Regierung hat eine Beschleunigung des Prozesses gegen Sampau angeordnet. Buenos Aires. Nach einer hier eingeganaenen Nachricht wich Chile auS Ertparnißrücksichtcn einen Theil seiner Flotte außer Dienst stellen. verlltches „nd Sächsische». — zzyre wcaiezrar oic Gute Jahnishausen Se. Kö Maiestät, welche bis Rie!a 60 Ml». vom Leipziger Ba — Ihre Majestät die Königin besuchte gestern auf dem ^önigl. Hoheit de» Prinzen Max. Ihre den fahrplanmäßig Vormittags lO Uhr Bahnhose abgedenden Schnellzug benutzte und von dort mit Geschirr weitersuhr. befand sich in Begleitung des Oberhosmeisters v. Malortie und des Hofsräuleins Gräfin Reuttner v. Weyl. Die Rückkehr bez. Ankunft in Dresden erfolgte Abends 7 Uhr 30 Minuten. Am Sonnabend Nachmitrag beehrte Ihre Maiestät die Freifrau v. Oppell in Wilsdruff mit einem Besuch«. — Herrn BahnhosSinspektor Born in Mittweida wurde in Anerkennung seiner lang,übrigen treuen Dienste das Ritterkreuz 2. Klasse vom Albrechtsorden verliehe». — Dem. AmtSgerichtsdiener Lehmann in Bischostwerda wurde aus Anlaß der Errettung eines Kindes aus den Fluchen der Wesenitz unter eigener Lebensgefahr die Lebensrettungsmedaille Verstehen. — Die Kcelshauptmannschaft Dresden hat dem Tele- grapheubote» Ranisch in Zschetla für die Errettung eines KiudeS vom Tode des Ertrinkens eine Geldbelobnuna bewilligt. — Der »Dresdner Rennverrin" hatte sich alle Mühe gegeben, um di« gestrigen RennenzuChemni tz zu einem erfolgreichen zu gestalten, um eia« größere Tvellnahm« de» Pl ' " ' ' , lei wecken alS einem »ere M Mennrn vo»SiXX)Mk. abge und hatte die Hälfte des erhofften Ueberichusses dazu bestimmt, zu Gunsten der Ueberschwemmten in der Amtshauptmannschast Chemnitz verwendet zu werden. An Preisen waren gegen 10,000 Mk. in Baar ausgrsetzt, und außerdem fünf Ehccnpretje gestiftet worden. Der Besuch des Rennplatzes blieb jedoch, insbesondere nuf den theureren Plätzen, hinter den Erwartungen zurück, io daß taum aus eine» Ueberichuß gerechnet werde» kann. Das Wetter ließ sich wenigstens leidlich an. da der Vormittags stark wehende Wind sich ziemlich gelegt hatte und die regcndrohendcn Wolken ihre Drohung nur einmal ans kürzere Zeit wahr werben ließen. Unter den zahlreiche» Offizieren, welche zugegen waren, befand sich auch der Kommandeur des GarderciterregimentS, Herr Oberst leutnant v. Ovpen-Hulbenberg. Von den Honoratioren der Stadt Chemnitz waren n. A. die Herren Oberbürgermeister Dr. Beck, Siadtrath Arnold und Kommerzienrath Bever erschienen. Die Musik lag in den Händen der Kapelle des l7. Ulanenregiments. Es wurden sieben Rennen veranstaltet. Trotz der zahlreich ein- aegangenen Anmeldungen waren die Felder der ersten Rennen nur schwach besetzt. Um den von Chemnitzer Damen gegebenen Ehren preis, eine bceilbauchige silberne Vase, konkurrirten nur drei Reiter und Herr H. Lücke, der mit seiner F.-St. „ä. 1" als Erster durch s Ziel ging, trug ihn heim. Ltn. Waldow war ihm mit Ltn. Susfert's „North Easter" kurz vor der Entscheidung kräftig au<- gcruckt, kam aber doch noch um zwei Längen zu spät ein, während Ltn. v. Wedelt mit „Topas" ausgebrochen war. Der braune Hengst des Herr» v. Tepper-Laskh hatte auch bei seinem zweiten Lause im Meeraner Hürdenrennen wenig Glück. Der Toinltsawr zahlte 32 Mk. sür lO Mk. aus den Sieger. Zum „Jugend-Hüroen- Rennen" fanden sich von 22 gemelveren nur 4 Pferde am Stark ein, von denen der Favorit Hrn. v. Tepper-Laskh's br. H. „Athos" gleich im Anfang ausbrnch. Das Ziel vassirten nacheinander: Ltn. Sulzberger's br. W. „Shoredttch", Hrn. Mnnske's bbr. St. „Irritation" und Hrn. Rohrbeck's F.-H. „Capitalist". Mit Kopf gewonnen. Tor. lO zu 43. Das Osffzier-Handtcav-Jagdrennen bestritten sechs Offiziere. Durch's Ziel gingen nur Ltn. Panse mit Ltn.GrafKönigSmarck'S„Strathrosc", Ltn. Gras Lehndorfs mil Hcmpt- mann Scvmidrs „Hailstorm tl." und Ltn. v. Äcdell mir der F.-St. „Usta" des Ltn. v. Schierstaedt. Frhr. v. Fritsch brach mit „Trickh Bon", der letzt Hr». Ltn. v. Wnchenau gehört, aus, Ltn. v Arnim (18. Ul.) und Lin. v. Bradskv-Labou» geriethen aus eine falsche Bahn. Tot. 10 zu 7i>. Der Sieger erhielt einen Ehren preis des Chemnitzer Ehrenvorstands. Das Lokale Flachrennen, für welches der „Dresdner Rennverein" zwei Ehrenpreise gefristet hatte und welches im rothen Rock geritten wurde, verlor dadurch nn spannendem Interesse, daß in letzter Stunde Hr». Frege's schw.-br. H. „Assuan" nachgenannt worden wnr, der dns Rennen spielend gewann. Ihm folgte in 15 Längen Distanz „Diva", F.-St. des Ltn. d. Res. H. Elans, und nach weiteren zehn Längen Hrn. R»d. Wagner's br. St. „Elientel", von Hrn. R. Gey ge ritten. Tot. 10 zu 13. Das stärkste Feld vereinigte der „Preis von Glauchau" am Start. Unter den t6 Konkurrenten befand sich auch ein Pferd des Prinzen Ludwig von Bayern, welches allerdings erst an letzter Stelle durch's Ziel ging, während Lin. Hoffmann v. Waldarr's dbr. St. „Gratrilantin" mit Kopfeslänge vor Hrn. Krohn's br. H. „Wagehals" Erste und Lt». v Bieber- stein's br. H. „Admont" Dritter wurde Tot. 10 zu 37. Für das „Meeraner Hürdenrennen" hatte der Chemnitzer Ehrenvorstand wiederum einen Ehrenpreis gegeben, den sich Ltn. Gras Lehndorfs mit seinem F.-W. „Herr Vex errang. Ihm folgten Mr. Hoh- mann's „Hopesul", von Hrn. v. Heerwert geritten, und Hr». Freys- leben's br. St. „Kaffeebohne" unter Hm. v. Rohrbeck. Tot. 10 zu 51. Der Sieger wurde zum eingestellten Werthe vom Besitzer zurückgekauft. Hr. v. Wedell stürzte mir „Topas", ohne Schaden zu nehmen. Das Pferd lies wacker mit und erlangte die Führung, bis es ans die falsche Baba gerierh. Den Schluß machte die große „Chemnitzer Verkaufs-Sieeplechase" auf 4500 Meter. Von den sechs Theilnehmcrn wurde Hrn. v. Dreikorn's „Vesuvia" Erste Hm. FrcySleben's -Perdntio" Zweiter. Hrn. v. d. Becke's „Saxonia" Dritte. Ltn. Sulzberger's „Tambour Major" gab wieder seiner alten Marotte, auszubrechen, nach. Saxonia hatte die ersten 3000 Meter die Führung, konnte aber 'schließlich gegen die alte „Vesuoia" nicht auikommen. Tot. 10 zu 48. — Der Niederländische Konsul Herr Kinder ist wegen Erkrankung aus längere Zeit beurlaubt. Die Konsulats geschäfte weiden Inzwischen von Herrn van Ameyden van Duym (Radcbergerstraßc 35) besorgt. Die Ausfertigung der Lebensscheine sür die pensionirten Stnatsdiener erfolgt icdoch am 1. Oktober wie bisher im Konsulat Kaitzerstraße 11. — Aus das Huldigungstelegramm der in Leipzig versammelt gewesenen Reichsdeutschen und Deutschen aus Böhmen an Se. Maiestät König Albert ist denselben folgende Antworl ,u- grgangen: „Homburg Höhe, S. Sept. Dr. v. Hase, Leipzig. Ich danke herzlich sür den mir zugegangenen freundlichen GrußchAlbert." — Bei dem Rathe sind in Pflicht genommen: Karl Max Oertel als Baurevisor. Ernst Richard Wohlmann als Ober- auffeher und Karl Friedrich Curth als Aufseher bei der öffentlichen Beleuchtung, Richard Gnauck als Maierialverwaltcr bei dem städtischen Krailwerke, Max Rößler. Paul Konrad Franke und Robert Herrmann Kirbach als StadtbezirkSausseher. Emst Robert Vezotd als Kassenbote bei dem Adreßkomptoir. Gustav Reinhold Schmidt. Emst Hermann Wolf, Hugo Paul Linke. Ernst Hermann Endlich und Wichelm Otto Röntsch als Oberseuermehrmänner und Gustav Curt Reiß, Oskar Max Jacob, Emil Otto Schiller Friedrich Emst Breßier, Benno Max Hiltebein. Hugo Paul Bräunert, Carl Paul Grund, Friedrich Emst Lange, Emil Richard WurzingeyCurl Rudolf Engelmann und Moritz Wilhelm Robert Kuntzkch, Max Karl Mahnert, Carl Heinrich Joram, Ed. Emil Schubert. Bernhard Eugen Kaller als Feuerwehrmänner. — Unser Nachdaron Löbtau prangte gestern in reichem Flaggen» und Guirlandenschmuck. Der dortiae Radler-Klub keterie seine Bonncrwetbe, „nd es hatte» sich aus diesem Anlaß schon i» den Vormittagsstunden viele Bmdervereine und Einzel- radsahrer au- der Nachbarschaft, insbesondere auch aus Dresden, als Gäste einqrsunden. Von 11—1 Uhr fand im Garten der „Musenhalle" (ehemals Saupe's) Frühichoppen-Eoncert statt, woraus Nachmittag» nach 8 Uhr die Weihe des Banner» iw Garten vorgenannten EtatMements vorgenomme» wurde, wobei der OrtSgetstUche Herr Pastor Walther die sinnige Festrede übernommen hatte. Das Banner, ein ehrenvolle» Zruaniß der Kunststickerei, war drm Klub von Herrn RadfahrhLndler Roßbach in Löbtau ««stiftet worden. Nun mehr strikte man sich zu einem Prestradtabr» Korso, der unter Thellnahme von ca. 120 Fahrern stattfand, die ihre Vehikel meist in recht geschmackvoller Weite geichinückt batten. Der Kor'o »ahm von der „Mnienhglle" leinen Ausgang, berührte die Hiuptstraßen des OrieS und endete im „Drei Kniier-Hos" des Herrn Fröde. Hieraus fand im „Mnien Hause" ei» Gartenconcert statt »nd Abends 7 Uhr »ereinigte man sich zu einem weiteren Cvncert im „Drei Kaiser-Hof", das unter Mitwirkung des Mannergesangvereins „Ein>gkeii".Lök»an aus- gefnhrt wurde. Sväterhin ging, nachdem die Preisveitheilnng vorgenvmnien worden war, die Feier zu einem 'rohbelebten Ball über, der bis Nachts 2 Uhr die meisten Jestlheiinehmer zu sammen hielt. — Seit einigen Tagen bleiben die Passanten der Prager straße bewundernd vor dem Schaufenster des von der bekannten Knnstblnmen-Firma Earl Protze Inh. P. Eckelmcinn) am I. Sept. in dem Hanse dir. 16 errichteten Zweiggeschäfts stehe». Das reizende Arrangement in gelben Nielrosen, binnen Clycinen mit gleichfarbrnen Orchideen rc., die von natürlichen Blumen selbst in nächster Nähe kaum zu unterscheiden sind, läßt die Leist ungsfähigkeit der genannten Firma in dem denkkar günstigsten Lichte erscheinen und zeigt dem Beschauer, aus weich' hoher Stufe zur Zeit unsere heimische Kunstblumen-Jndustrie sieht. Besonders effektvoll gestaltet sich die Dekoration am Abend durch die seen» basre Beleuchtung des Schaufensters, wobei namentlich ein iw herrlichen Frühlingsblütben arrcmgirter Wagen, dem eine weiße! Taube voransslattert, einen geradezu berückende» Anblick gewährt. — Die Militärpflichtigen des Aushcbungsbezirks Dresden-Stadt I, welche im laufenden Jahre zum Landsturm bezw. als dauernd untauglich vorgemustert wurden und den hie-! sigen Ansenthnlt nicht verändert haben, sind von der König!. Ober-Ersntzkommissivn im I. Bezirk der 45. Infanterie-Brigade bestätigt bezw. anerkannt worden. Tie Erwähnten werden ver anlaßt, die bezüglichen Mliitärausweiie unter Rückgabe ihrer Loostings'cheine bis Mittwoch den 8. September im Miiitäramte,! Scheffelstraße Nr. 9, II., abzuholen. — Der seit 8 Tagen vermißte Knabe aus Grunn hat sich zur Freude seiner Eltern wiedelgesunden. Bon Verwandten in Bachbolz b. Annaberg lief die Nachricht ein, daß der Knabe sich bei ihnen befinde unv daß sie erst aus der Zeitung sein un-: bemerktes Verschwinden aus Gruna erfahren hätten. — Amtsgericht. Ein zahnärztlicher Streit in Form einer. Privat- und Widerklage beschäftigte das Schöffengericht in ünßersl nnifänglicher, nahezu 6 Stunden währender Verhandlung. Der Zahnarzt Dr. Hamecher ist beschuldigt, seinen Berufskollegen Dr. Eugen Kuzzer durch 4 an denselben gerichtete Briese und eine, Annonce in den „Dresdner Nachrichten" beleidigt zu haben. Dem Dr. Kuzzer wird znm Vorwurf gemarkt, sich eines gefälschten Doktortitels zu bedienen, in schlechtem Renoinmec zu stehen, sich, unsittlich gegen seine Dlenstmädcken und seine weiblichen Patien ten vergangen zu haben. Ferner hätte sich Dr. K- einer Niiihig- ung und Erpressung schuldig gemacht, der Verein, dessen Vorsitzen der er ist, unrichtige Dinge über Aluminium-Ergebnisse veröffent licht, und daß dieser Verein überhaupt nur a»S dem Privnlkläger und dem Zahnarzt Dr. Hendrich bestehe, daß er »nr mit leeren Verdächtigungen gegen die Aluminium-Ergebiiiffe agitirc und sich in unmoralischer Weise mir Patienten zu schaffen versucht habe. Außerdem hätte sich Dr. K. nach Befinden auch gegen 8 4 des Reicbsgesetzcs vom 27. Mai 1896 zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes vergangen. Durchsverschieoenc^Jnsecatc^in hiesigen Hamecher bedient, zum Theil mit größer Erbitterung berichtet. Es entstand unter den Zahnkünstlern ein Meinungsaustausch, der in die Ocffentlich- keit drang und eine Reihe von Privatklagen wegen Beleidigung kervorbrachte, die den Gerichtshof beschäftigten und noch weiterhin beschäftigen werden. Die Privat- und Widerklage Kuzzer gegen Hamecher förderte Momente zu Tage, die speziell für zabnärztlichc Kreise großes Interesse boten. Die Parteien halten sich wegen gegenseitig zugesügter Beleidigungen zu verantworten. Dr. Hamecher behauptet, Dr. Kuzzer habe sich ein Doktordtplom abdrucken lassen, aus welchem die Unterschriften des Dekans und des Sekretärs der Universität künstlerisch vollendet nachgemacht und der Univer sitätssiegel durch einen „Cotillonorden" ersetzt war. In Bezug auf das sittliche Verhallen Kuzzer's gegen weibliche Per sonen fand die Beweisaufnahme unter Ausschluß der Oeffentlich- kelt statt. Zu einem Monteur der Kummer'schen Fabrik in Nieder sedlitz soll sich Dr. Hamecher über Dr. Kuzzer verächtlich ge äußert haben. Diese Beleidigung bestreuet Dr. H. und be hauptet, daß hier nur ein Mißverständniß zu Grunde liegen könne. Die Widerklage des Dr. Hamecher bezieht sich auf einen Brief, den Dr. Kuzzer an den praktischen Arzt Dr. i»eb. BreUbach in Großenhain geschrieben batte. In dem Schriftstück wurde be hauptet, Dr. Hamecher habe tm „ReichSmedizinal-Anzciger" eine Kritik Über sein Dresdner zahnärztliches Institut erscheinen lassen und das Referat mit Dr. Äreilvach unterzeichnet, sich demnach einer Fälichung schuldig gemacht. Der als Zeuge vernommene Dr. Br. erklärte, daß er sich bei Dr. Hamecher in der Zahnheilkunde ausyebildet habe und der fragliche Artikel von ihm (Tr. Br.) allem versaßt sei. Dr. Hamecher habe sich mit seiner Einwillig ung eine Anzahl Separatabdrucke verschafft und diese an die prak tischen Aerzte versendet. Obwohl Dr. Hamecher in vielen Punkten den Beweis der Wahrheit erbracht hatte, fand der Gerichtshof doch in Form und Inhalt unverkennbare schwere Beleidigungen, zumal sie durch die Presse in die Oeffentlichkeit gelangten. Die Anklage wegen unlauteren Wettbewerbs endete mit <rceisprech- una, indem Dr. Hamecher durch eine wissenschaftliche Arbeit „Aluminium contra Kautschuk" den Nachweis seiner wissen, ichaitlichen Ueberzeuguna von der Güte der Aluminium- Gebisse erbracht hatte. Wie weit diese Privat- und Widerklage in die Oeffentlichkeit gekommen, gebt aus dem Umstande hervor, daß der Zuhörerraum von einer großen Anzahl Zahnärzte :c. be sucht war. Gegen 7 Uhr Abends wurde das Unheil gefallt. Dr. Hamecher bat wegen Beleidigung in fünf Fällen eine Geldstrafe von 500 Mk. und Dr. Kuzzer eine solche von 100 Mk. zu ent richten. Außerdem erkannte der Gerichtshof unter Vorsitz des Herrn Assessors Dr. Mühlmann auf Publikation des Unheils in den „Dresdner Nachrtchwn" und dem „Dresdner Anzeiger". — Ein beklagenSwertbrs Unglück hat die Familien deS Gutsbesitzers OSwalv Diebe und des Fleischermeisters Pomsel in "otmnttz betroffen. Herr Diene mußte kürzlich eine erkrankte _ »h schlachten taffen. Bet drm Ausschlachten stellte sich heraus, daß die Kuh vom Milzbrand befallen war. Fletschermeister Pomsel. !kl da» AuSIchtachten besorgte, bat sich bterbet «ine Blut--
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