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Dresdner Nachrichten : 07.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189709076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-09
- Tag1897-09-07
- Monat1897-09
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.09.1897
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42. Jahrgang. Hvlll«lus 0re8<1sv-dl., LllMlSlSllstr., Lollv 1'j«olc8tr»t»o, k'srn-pr.-.^. N, L I», tttkrtx« V»n»ntle. k prkmiirt. M.VM Stüelr in Telegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. Oo8ei8L8säeLMe1 I, blUIgrtl frieöi'ick Lappisek PgMiider S üsden. M l kidriX: kliUüurfpktr.« k. »eliii'icli ksiHiel HSl!K8ll! unä ^loilorvnnntiilino^ Lixevs Pilrkuttsbrilr >Vnl8«nkLU88tr. 30, I'srvspr. I, 3390. IXIlllielle ^t/6 tee/rmse/rens^Een»^, -- Oummifal.rik kkinksi-llt ieilpolt, vkl»<Iell>/'!^,'?ki" ,IilIiu8 Kcliütllii'Ii Lss IS, pLrt. a. I. ür. keleuklitmiM- für 6ns, elsletr. Piedt, Pstrolsum, l<sr/.8U. NE" ^»sgsck-4«LiiM, .la^il-^lnntvl, .Iax6-I'A8«lien unä kiiekrMcke ^wpkiv^t in Arö88tc>r Lu8^vs.k1 billiget ,1 o 8. Di <» s I, t I uns Vir«!, 254 8QliI«8lG>,tn»»>«v 2L, nokon äom Lönixl. 80KI088. Rr. 248. Die russische Polenpolitik. Tetschen. Samariterlag. Politische-. Der Besuch, den das russische Kafferpaar zum ersten Male der Hauptstadt des allen Polenreiches abgestattet hat, giebt vielfach Anlah. die Stellung der Polen in Rußland zu erörtern und dabei ins besondere die Frage aufzuwerien, ob und inwieweit eine Aeuderung in der russischen Polenpolittk zu erwarten ist. Man spricht hier und da von der anbrechenden Aera einer russischen Versöhnungs- politlk den Polen gegenüber, und angesichts der Berichte über die geradezu begeisterte Ausnahme, die dem Czaren Nikolaus und sei ner Gemahlin in Warschau zu Theil geworden ist. könnte es in der Thal den Ans-t e u gewinnen, als ob eine wesentliche Aender- ung in den Beziehungen Rußlands zu den Polen eingetreten sei oder doch in sicherer Aussicht stehe. Ein Theil der polnischen Presse bemüht sich, den Czaren von der unverbrüchlichen Treue und Ergebenheit des russischen Polcnthums zu überzeugen, in der Tonart, die seinerzeit unserem Kaiser gegenüber von den Herren Koscielski und Genossen angeschlagen worden ist. So begrüßt daS Warschauer Organ des polnischen Adels den Einzugstag des Czaren als den Beginn einer neuen Aera in der Entwickelung des polnischen Landes und betheuert, daß die Aeußerungen der Liebe und Hingebung, mit denen die Polen ihren Monarchen empfangen, aufrichtigen Gefühlen entsprungen sind. Das älteste Marsch uer Blatt versichert in überschwänglichen Ausdrücken, daß der Czar in den Polen getreueste Unterthanen besitze. Andere polnische Blätter verknüpfen mit den Kundgebungen ihrer Loyal!» tüt den Hinweis aus die Solidarität aller Slaven. Eine in St. Petersburg erscheinende polnische Zeitung redet sogar von der nunmehrigen Resignation der Polen; sie hätten sich von ihren alten aus Wiedererlangung der Selbstständigkeit gerichteten Be strebungen abgewandt und den thalsächlichen Verhältnissen an- bequemt. Offenbar steht dieser unter den Polen scheinbar eingetretene Stimmungswechsel im Zusammenhang mit den Symptomen, die aus eine freundliche Haltung des Petersburger Hoflagers den Polen gegenüber hindeuteu. Auf kirchlichem wie auf dem Ver waltungs-Gebiete sind in neuerer Zeit den Polen wiederholt Zu geständnisse gemacht worden und es läßt sich nicht leugnen, daß ihnen aus die eigene Initiative des langen Czaren mit Be weisen einer milderen und liberaleren Gesinnung entgegengekommen worden ist. So wurde bewilligt, daß dem größten polnsichen Dichter, Adam Mickiewicz, ein Denkmal errichtet werden darf und daß die hierfür erforderlichen Mittel im Wege öffentlicher Samm lungen ausgebracht werden. Ferner ist die Strafsteuer aufgehoben worden, die seit der letzten polnischen Erhebung in, Jahre 1863 die Liegenschaften polnischer Edelleutc in den nvrd- und südwestlichen Gouvernements belastete. Jndeß würde es verfehlt sein, aus dem Persönlichen Wohlwollen, das Kaiser Nikolaus allem Anschein nach seinen polnischen Unterthanen entgegenbcingt, und aus einzelnen Akten der Regierung, die eine gemilderte Haltung dem Polenthum gegenüber beweisen, sofort den Schluß zu ziehen, daß in Wirklich keit ein grundsätzlicher Wechsel in der russischen Polenpolitik bereits eingctreten ist. Einsichtige Kenner der Verhältnisse haben von Aniang an davor gewarnt, aus Anlaß des letzten Thronwechsels die sanguinische Anschauung zu nähren, daß ein völliger System- wechiel in der Verwaltung des Königreichs Polen zu gewärtigen ist oder überhaupt beabsichtigt werde. Die amtliche Russificirung Polens und die Festigung der Stellung der orthodoxen Kirche im Wcichielgebiet werden nach wie vor mit ungeschwächlen Kräften fortgesetzt, und in dem Handschreiben, das Kaiser Nikolaus vor zwei Jahren an den Generalseldmarschall Gurko beim Rücktritt von dem Posten eines Warschauer General-Gouverneurs richtete, hat der Czar mit unzweideutigen Worten seinen Willen dargethan, die Polenpolittk seines Vaters ungeschmälert sortzuführen, wenn er auch vielleicht der persönlichen Ansicht sein mag, daß das Ver fahren nicht mehr den Charakter unbeugsamer Schroffheit und rücksichtsloser Härte zu haben braucht. In jenem Handschreiben War als Ausgabe der russischen Regierung in Polen die Festigung der untrennbaren Einigung des Landes mit dem gemeinsamen großen Vaterland in den Vordergrund gestellt und zugleich wurde betont, daß es auch unbedingt nothwendig sei, der Orthodoxie im westlichen Gebiet die ihr gebührende Machtstellung zu sichern. Die russischen Staatsmänner sind zu nüchterne Politiker und lassen sich so wenig von verschwommenen sentimentalen Regungen beeinflussen, daß sie sich schwerlich verleiten lassen werden, das gänzlich verfehlte Experiment nachzumachen, das die Preußische Regierung unter Caprivt mit ihrer Versöhnungspvlltik den Polen gegenüber versucht hat. Sie werden sich von der klaren Erkenntniß nicht abdrängcn lassen, daß es die fundamentale Aufgabe der russischen Polen- Politik bleibt, mit Energie und Folgerichtigkeit die vollständige Einverleibung des polnischen Gebiets in das Czarenreich bis zur unzertrennlichen Festigkeit und Einheit durchzuführen. Die neuesten Vorgänge in Warschau bieten noch keinen Anlaß, von «inem „neuen KurS" der russischen Regierung im polnischen Meichselgcbiet zu reden. Wie man in den national-russischen Kreisen üder die Polenfrage denkt, das hat sich deutlich genug ge zeigt. alS die von dem Regime Cavrivi den preußischen Polen ge machten Zugeständnisse in der russischen Presse beständig Aeußer- »pgen deS Mißtrauen», des Unwillen», höhnischen SpottrS und unverhohlener Entrüstung hervorriesr». Dagegen haben die von einem anderen Geiste erfüllte» Kundgebungen deS Fürsten Bi»» Hosnachrich'eii. Trachtenfest in Leipzig. Volksfest in s Mnchnmßliche Witterung ! 7 t»!» 1 > Gerichtsverhandlungen. Königliche Hoivper. Lottecielisle. j Unverändert. «» SOv»» marck gegenüber den westpreußischen und Polener Deutschen vollen Berlin. Der Diskont der Reichsbank ist heute auf 4 Pro Beifall bei der russischen Presse gefunden, die bei dieser Gelegen- zent. der Lombardzinssuß auf 5 Prozent erhöht worden, heit sich der Stellungnahme Preußens gegenübel der polnischen Revolution im Jahre 1863 erinnerte. Thaisächlich hat ja diese Stellungnahme Preußens unter König Wilhelm und Bismarck die Haltung Rußlands dauernd in der vortbeilhastestcu Weise beeinflußt und ist von dem folgenschwersten Einflüsse auf die großen Erfolge Preußens in den Jahren 1861, 1866 und 1870 gewesen. Es bat allerdings unter den Russen stets gewisse Elemente gegeben, die einer polnisch-russischen Verbrüderung das Wort redeten. So hielt der als eifriger Panslovist und Deutschenhasser bekannte General Skobelew im Jahre 1882 in Warschau eine Rede, in der er die Polen aufforderte, sich mit ihre» russischen Brüdern zu vereinigen. „Der Deutsche ist unser gemeinsamer Feind!" so lautete die Parole Skobelew's. Dieser Schlachtruf fand damals bei den Polen ein lebhaftes Echo. Aber nur zu bald kamen sie zur Be sinnung. als ihnen das straffe Regiment Gurko's nur zu klar machte, daß das Russenlhum der geschworene Feind jeder polnischen Sonderart ist und daß das russische Regime mit unerbittlicher Energie darnach stiebt, die widerstrebenden Elemente des Reiches dem Russenthum zu assimiliren. So wenig wie das Anwachsen und Erstarken des polnischen Elements im Sinne einer verständigen nationalen russischen Politik liegen kann, so wenig kann man sich der Illusion hingeben, daß die Pole» in Folge von liberalen Zugeständnissen ihre Hoff nungen aus Wiedelausrichtung eines selbstständigen polnischen Reiches gänzlich ausgeben werden. Hinter der Maske der Loyalität suchen sie ihre wahren Gesinnungen und die Förderung ihrer nationalen Propaganda zu verbergen. Je größere Bewegungs freiheit ihnen eingeräumt wird, um so eifriger agitiren sie für den polnischen Staatsgedanken. Mit Rußland. Oesterreich und Preußen haben sie nur einen Waffenstillstand, niemals aber einen endgilkigen Frieden geschlossen: ein solcher Friede wäre nur dann zu erzielen, wenn in allen drei Reichen die Pclenpolitik gleich mäßig daraus gerichtet wäre, das national-polnische Machtbewußl- sein unbarmherzig zu vernichten. F-ernschreid- uuv Kermprecki-Bertchte vom 6. September Berlin. Zu den Aeußerungen des Fürsten Bismarck über die konservative Partei schreibt die „Kreuz-Zig." weiter: Eine recht scharfe und in keiner Weise wohlwollende Kritik hat die konservatlve Partei aus dem Munde des Fürste» Bismarck erhalten. Wir sind nicht gewillt, aus alle ihre Eiuzelyerten einzngchen, auch können wir es uns wohl erklären, daß die Erinnerung an die Zeit, wo Fürst Bismarck Unterstützung der Konservativen nicht fand, für ihn keine angenehme ist: daß er bas ausgesprochen hat, und daß er der konservative» Partei ihre damalige Haltung heute noch zum Vorwurf macht, können wir ihm nicht verdenken, wir sind auch unbefangen genug, um zuzugebe», daß bei der konservative» Partei nicht Alles so ist, wie es sein sollte, aber wir müssen mit Ent schiedenheit Einspruch erheben gegen den Versuch, Uedelstande, die bei einzelnen konservativen Mitgliedern in die Erscheinung getreten sein mögen, als Kennzeichen der ganzen Partei darzustellen. Das Blatt schließt: Unter keinen Umständen wird dre konservative Partei Gleiches mit Gleichem vergelten. Wenn sie auch einerseits nicht gewillt ist. ungerechtfertigte Vorwürfe des Fürsten Bismarck ruhig hinzunehmen, so werden doch selbst diele nicht im Stande sein, den Grad ihrer Dankbarkeit an den Altreichskanzler zu mindern, wie sie ihrem Wesen nach niemals eine Partei Bls- marck's «au« püraso gewesen. Aber sie hat stets Bismarck's Ver dienste anerkannt und wird sic auch ferner neidlos anerkennen, sie wird auch in jeder gerechten Kritik ihrer Thätigkeit den Anlaß zu einer eingehenden Selbstprüiung erblicken. — Die Meldung, wahr scheinlich aus englischer Quelle stammend, daß der Prinz von Wales seine Kur in Homburg unterbrochen habe, weil er keine Einladung zur Kaiierparade und den Manövern erhalten hätte, beruht nach dem „Bcrl. Tagebi." auf Erfindung. Der Prinz von Wales habe in diesem Jahre Homburg gar nicht be'ucht und daher auch seinen Aufenthalt dort nicht abbrechen können. Auf die Nachricht, daß der Prinz deshalb nicht zu den Manövern ein geladen worden wäre, weil man es seiner Zeit aus Bejorgniß vor mißliebigen Aeußerungen der englischen Volksstimmc unterlassen habe, den deutschen Kaiser zum Jubiläum der Königin einzuladen, entspricht nicht der Thaksache. Die Königin habe, iheilz aus Be. scheidenveit, theils aus der Befürchtung, den durch den Empfang so viele: höchster Herrschaften verursachten Beschwerden nicht ge wachsen zu sein, ausdrücklich den Wunsch geäußert, daß regierende Fürsten den Feierlichkeiten fernbleiben möchten. — Die Mtt- theilung, daß der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe auf Grund der Differenzen in der Frage der Mtlilärstrafprozeßordnung bereits in Homburg seinen Abschied einreichen wollte, wird letzt als irrig be zeichnet mit dem Hinzuiügen, daß an allen maßgebenden Stellen das Verbleiben des Fürsten zu Hohenlohe im Amte als wünschens- werlh angesehen werde. — Das internationale Kolonialinstitut ist heute hier unter Vorsitz des Herzogs-Regenten Johann Albrecht von Mecklenburg zusammengctreten. Für die Brrathungen sind drei Tage in Anssicht genommen. Ans der Tagesordnung stehen die Kolonialarbeitersrage, die Fragen der Beförderung von Kolonial beamten. der Protektorate, Landessprache und die Frage der finanziellen Beziehungen zwilchen dem Mutterlandc und den Kolonien. — Die italienische Regierung interessirt sich lebhaft für das Projekt einer Reihe großer Städte Deutschlands betreffs einer gemeinsamen Bc- theiligung an der Pariser Weltausstellung. Der hiesige italienische Botschafter hat seinen Stuttgarter Konsulatvertreter beauftragt, bei dem Oberbürgermeister von Stuttgart hierzu nöthige Er kundigungen einzuholen, die ihm bereiiwillig zur Verfügung gestellt worden sind. — Der gestrige Sturm hat vielfachen Schaden an- gerichlet; auch sind Personen verletzt worden. — Bei der Kailer- regatta auf dem Müggelsee sind fünf dachten mit 18 Mann ge kentert, welche sämmklich gerettet werden konnten. Zwei Machten mußten die Nothflagge hissen und fünf andere erlitten schwere Havarien. Von 41 gemeldeten Booten konnten nur 16 das Ziel erreichen. Berlin. Nach der „Deutschen Warte" beschwerten Hch die Verwandten der ermordeten Damen Schulz über dir Grabrede deS Prediger» Schniewtnb. »schwerten si, . beim Konsistorium Homburg v. d. H. Der Kaiser sowie König Humbert sind um I Uhr Nachmittag aus dem Mauönergelände zurückgekehrl. Der Regen hält an. Die Königin von Jialien reffte früh gegen 8 Uhr nach Frankfurt a. M. ab. woselbst auch die Kaiserin Friedrich eintras und die Königin Margherita empfing. Die hohen Damen besuchten den Römer und den Dom und machten einige Einkäufe. Die Rückkehr nach Homburg erfolgte 2 Uhr Nachmittags. Eisen. Der König von Siam ist heute Vormittag nach herzlicher Verbfchiedung von dem Geh. Kommerzienrath Krilpp nach dem Hag weitergereist. Beuthe n. Nach anttlicher Mlttheilung wurden vergangene Woche 130 neue Tnvbuserkrankungen polizeilich gemeldet. Die Gesammtzahl der Erkrankungen seit dem 1. August betragt 796. Bromberg. Zwischen den Avaniageucen Hering und Hoppe vom 31. Füieliercegiment fand im Excrzierhaus des Re giments ein Duell stakt, nachdem das militärffche Ehrengericht entschieden hatte, daß ein zwischen den beiden Herren schwebender Ehrenhandel aus diesem Wege ausgerragcn weide. Hoppe hn! eine recht erhebliche Verletzung am Kopfe dcwviigetragcn. Pest. Der „Hirlap will wissen, daß sich die ungarische Hos-i ariswkralie den Hoifestiichketten »nläßlich der Anwesenheit des deutschen Kaisers in Ungarn aus Abneigung gegen den Minister präsidenten Banffy. dem die Hosgristokratie die Dnrchinhrnng dcrs Civilehe nicht verzeihen kann, möglichst sernhalten wolle. Pest. Dre! sozialdemokralffche Versammlungen, in. denen die! Redner gegen die Kosten für den Empfang des deuksche» Kaisers! sprachen, wurden von der Polizei auigelöst. — Beide Kaffer treffen am l6. September von Totis in Mohacs ein. von wo sie sich nach Bellcyl begeben. Während der Holland werden Volksfeste veranstaltet, um dem Kaiser Wilhelm ein Bild des ungarischen Volkslebens zu geben. Paris. Aus Algier werden heftige Gewitter gemeldet, die einen Theil der Ernte zerstört und mehrere Personenunfällc ver ursacht haben; zwei Personen ertranken Paris. Der Orientalistenkongreß wurde heute hier eröffnet und vom Unter, icbtsminister Rambaud begrüßt. R n m. Ein furchtbares Unwetter, verbunden mit Hagelschlag und Sturm, verwüstete Brescia und Como. Von der berühmten Wallfahrtskirche Sacro Monte wurde das Dach weggerissen. Die Weinberge von Sello Calende am Langsee und am oberen Eomoiee sind total vernichtet. Bern Aus dem Kanton Tessin werden große Ueber- schwemmungen gemeldet. Am Ufer des Lago Maggiore wurden mehrere Thierleichen gesunden. Zahlreiche Brücken wurden weg- gerisscn oder zerstört. Barcelona. Das Kriegsgericht wird heute das Unheil über den Anarchisten Sempa» Barril fällen. Der Staatsanwalt hat 10 Jahre Gesängniß beantragt, während die Verkheidigung eino Hcravminderung der Strafe aus 8 bis l2 Jahre Gefängniß ver-i langt. Der Gerichtshof berieth bei verschlossenen Thüren. Kanea. Da die Ursache, welche zu der Blockade nöthigte. geschwunden ist und die Aufständischen die Autonomie angenommen haben unter der Bedingung des Abzugs der türkischen Truppen, schlagen die Admirale vor. daß die Blockade am lO. ds. M. auf gehoben werde. Die Admirale ersuchten den Gouverneur, jede nicht dem Militär angehörche Person zu cnlwaffnen und zwar erst i» Kandia. dann in den übrigen unter dem Schuh der Mächte stehenden Ortschaften. Dichevad-Paichn begiebt sich nach Rekhymo. Die Aufftcindffchen haben bei Kandia drei muselmanische Hirten verwundet. An der heutigen Berliner Börse trat im Anschluß an Pariser und Londoner Meldungen ein starker Umschwung in der Stimmung ein. Die Nachricht, daß die Reichsbank ihren Diskont auf 1 resp. 5 Prozent erhöht hnbe, wurde nur wenig be achtet, da man diese Diskonto-Erhöhung bereits in voriger Woche erwartet hatte. Das Geschäft war zeitweilig recht lebhaft: die Tendenz nach schwachem Beginn gut behauptet. In der zweiten Stunde zogen die Kurie fast durchgängig an. Bankaktien setzten niedriger ein, erholten sich aber bald. Nur Kreditaklien bliebe» auf Wiener Angebote schwach. Dresdner Kreditanstalt zu 118 in größere» Beträgen gehandelt. Bon Eiienbahnaktien waren heimische östliche Werttie und Dortmund-Gronauer gut behauptet: von fremden Bahnen besonders Schweizer Bahnen höher, öster reichische angeboien. Prince Henri-Bahn stack schwankend. Ter Moittannktienmnrkt lag ruhig; die Kurse waren wenig verändert, Bochumer Höker. Renten lest. Mexikaner weiter anziehend, Italiener gut behauptet, heimische Anleihen ohne Umiatz. Pnvat- diskonl 3'/« Prozent. — Ein offizieller Verkehr in Gclreide und Mühlenfabrikaten fand nicht statt. Loco-S v iri I us war heute wieder lebhaft begehrt, aber auf das regnerische Weiter sehr fest. 70er 45,2 Mk. oder 30 Pfge- höher, Termine reservirt, aber fest und steigend. Die Haltung für Getreide nm Frühmnrkl war recht fest. Nordamerika meldete feste Tendenz. Aus Rußland lagen ungünstige Erukeberichte vor. Trotz großen Angebots vom Inland zogen die Preise an, da die Verluste sich sehr umfänglich gestalteten. Weizen und Roggen etwa °/r Mk. höher, auch Hafer fest. Nach Ermittelung der Central'Ielle der preußischen Land- wirthschaftskammern wurden bezahlt in Berlin: für Weizen 189V" Mk.. Roggen IE« Mk.. Hafer ISO Mk-, Stettin nicht ein getroffen. — Wetter: regnerisch. Westwind. »rank surr M. (Schluß.) Credit SIS,so. Diskonto 20S.S0. Dresdner Bank leo.go. SlaalSbaß» -. Lon,borden rsV». Karriol,ritte —. Uno. Gold —. Portugiesen —. Still. London, s. Sevtbr. Goldminen-Kurle t» Pld. Sterling. (Telegramm der Herren Schoebcr S- Docirrv. Cvvlliall Houlc. Covtlrall Avenue. London K. o.i Australische Gesellschaften: Ar,alo German 0.37. Asioc. MoldmtticS s.sr. Black Klar, Provr. 0.I8. Brilliant Gold 0.8s. Brilliant Block r.Z7. Cons. Golds, os Nerv ,>ieaia»d 2.00. Corri. 0). M. os Wes! Austral, o.os. Coniinenial u. W-A. Trust o.si. Cooio. Mini >1. Iron Kirra 0.88. Dan Darm, Block u. Wnirdhani 0.78. ttrnaall Reefs Erlendcd 0,12. tzlorence o.28. Gaittmrortt 0.82. Gibraltar Loris. 1.08. Gold Cem. Claims 0.08. Great Bouldcr Provriclarn 8.62. Great Borrldcr Mar» Reef 1.8I. Great Aingall Reets 0.12. .Samarrlt Gold r.o«. Hamviou PlainS 1.44. .SannairS Brown Hill 8.37. HannanS Orona 1.S8. HannanS Prormeiar» o.so. HannanS Rcward 1.08. Harms View Outtr, bald) 0.2s. Hawsk View (oartlr, bald) —. Lady Strento» 1.80. yvanlioc 12.iL. Lake View CoirlolS 8.88. Lake Brew Soultr 1.94. Lake View Eriendcd o.ss. Sake View u. Bouid. Äiinkt. 0.37. Land, »iid Corrt. ynv Corvor. o,v6 Land, u. W./A. Ervlor. 0.82. Lond. u. W.-A. Insel»». 0.8I. Mills Da» Daw» o.«2. Mermes Gold Male o.vs. Mount Morgan 3.81. Mount Urner 0,7s. New- Zeal. TaliSman 0.^ North Borrltrer 1.2s. North Kalgirrlie l.si. Pilbarra GoldlleldS 0.». Well. Austr. GotdsseldS 2.82. Kurie ln Psd. Sterling. (Telegramm Loule. Covlhall Avenue. London L. O.i Block B. i.3l. Bonanra 4.12. Mot, Peev Level 4.2S. CroetuS New 0.87. Crown Reef llL7. EarirandS 4.81. Idenhiri« Der» »L7 George Goch 1.7«. Senn, Nourle 827. Langl. Csiätr 4.«. w. Blei i.so. Mau Consolidated ».«. Mever L Lbarlwn e.ab. Modd«- 2 3
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