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Dresdner Nachrichten : 18.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189709183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-09
- Tag1897-09-18
- Monat1897-09
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.09.1897
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Die Bewegung, die augenblicklich durch den deutschen Aerzte- stand geht, ist wegen des Einflusses, den unsere ärztliche Wissen schaft in Theorie und Praxis nicht blos auf das körperliche, sondern auch auf das geistige und sittliche Leben des Volkes aus übt. von solcher allgemeiner Bedeutung, daß man zur Rechtfertig ung der Behandlung dieses Gegenstands nicht erst aus die alte Klage Montesquieu'S und Rousseau's zurückzugreisen braucht, die Zeitungsschreiber verständen blos über politische und wirthschaft- lichc Dinge sich zu verbreiten. Es sind zwei Punkte der zur Zeit herrschenden Zustände, gegen die sich der Hauptangrisf seitens der Aerzte richtet: einmal die gewerbepolizeiliche Straflosigkeit des Kurpsuscherthums und zum Anderen die drohende Desorganisirung des ärztlichen Standes durch das geltende Honorarsystem und sonstige üble Gepflogenheiten bei den Krankenkassen. Nach beiden Richtungen herrscht unter der ungeheueren Mehrzahl der deutschen Aerzte nur eine Stimme darüber, daß unbedingt in der einen oder anderen Form Wandel geschaffen werden muß. wenn der deutsche Arzt das bleiben soll, was er bisher gewesen ist und was noch auf dem letzten internationalen Aerztckongreß in Moskau als unbestreitbare Thatsache hervortcat: ein seine Kollegen aus anderen Nationen weit überragender, echter Pionier der Wissenschaft und des geistigen und sozialen Fortschritts. Der schwere Schaden, den das Knrpfuscherthum nicht nur der Gesundheit seiner verblendeten Anhänger, sondern auch der geistigen Aufklärung zusügt, braucht kaum noch ausdrücklich begründet zu werden, weil er von selbst in die Augen springt. Nicht genug damit, daß alljährlich ungezählte arme Opfer durch die Kur pfuscher an Leib und Leben geschädigt werden, breitet sich auch der Glaube an die oft vom tollsten Wahnsinn zeugenden „Heil mittel" solcher Quacksalber mit epidemischer Gewalt immer mehr aus, obwohl die Kurpfuscher in den allermeisten Fällen ganz offenbar gewissenlose Betrüger und nur sehr selten Selbstbetrogene sind — haben wir doch hier in unserer nächsten Nähe ein Beispiel erlebt, daß einer von jenen Hexenmeistern, als er noch nicht zur Zunft gehörte, eines schönen TagcS «misch erkläite, er habe es satt zu arbeiten, er wolle fortan von der Dummheit der Menschen leben —. Dabei beschränkt sich der Kultus der z»m Theil aus der tiefsten Finsternis des Mittelalters hervorgeholten kurpsuschcrischen „Heilmethoden" keineswegs auf denjenigen Theil der Bevölkerung, dem man allenfalls wegen seiner nicht voll entwickelten geistigen Fähigkeiten die Neigung zu abergläubischem Hokuspokus bis zu einem gewissen Grade Nachsehen könnte. Nein, bis in die höchsten Kreije hinein zieht sich die verhäng» ißvolle Sucht, fabelhafte Wunderkuren von unwissenden armen Teufeln zu erwarte», die trotz aller sonstigen Beschränktheit doch gerade Pfiffig genug sind, um zu erkennen, daß sie bei dem allgemeinen Entgegenkommen blos zuzugrelfen brauchen, um ihrer Armuth wenigstens los und ledig zu werden. So hat sich das Kurpfnschcrthum allmählich zu einer regelrechten Landplage ausgewachsen, die so arg ist, daß in manchen Bundesstaaten die Zahl der Kurpfuscher zu derjenigen der Aerzte sich wie 2 : 3 verhält. Unter diesen Umständen erscheint daS Verlangen, daß die Kurpfuscherei als solche unter Strafe ge stellt werde, geradezu als ein Gebot der öffentlichen Moral. Die Aushebung des früheren Kurpfuschereiverbots gehört auch mit zu den vielen zweifelhaften Segnungen, mit denen nns der Ultra- liberalismus der 60er und 70er Jahre beglückt hat. Die nord deutsche Gewerbeordnung vom Jahre 1869, die dann als deutsche Gewerbeordnung auf das Reich übernommen wurde, stand unter der Herrschaft d«S Schlagwortes „Freigabe des Heilgewerbes". Mil dem Ausdruck „Heilgewerde" deutet sich die schiefe Auffassung an. die den Urhebern jener Phrase von dem Wesen des ärztlichen Berufs vorschwebte. Die Ausübung der ärztlichen Praxis würde — das darf man getrost behaupten — geradezu einen gemein gefährlichen Charakter annehmen, wenn es zur Regel werden sollte, daß der Arzt seine Thätigkrit ausschließlich unter dem Gesichts punkt des geschäftlichen Gewinnes vollführte. Die ärztliche Wirksamkeit ist vielmehr nach den verschiedensten Richtungen hin zugleich eine helfende, fördernde, tröstende, philosophische. Sie ist im edelsten Sinne des Wortes human zu nennen und deshalb gebührt ihr genau so gut di« volle Anerkennung des freien wissen schaftlichen Charakters, wie sie den Praktikern der übrigen Fakul täten uttgeschmälert zu Theil wird. Es ist daher durchaus zu billige», wenn dir deutsche Aerzteschast die „Freigabe des Heil- grwerbüs" nachdrücklich bekämpft und daS Verlangen stellt, daß die ärztliche BerufSthätigkeit aus der Gewerbeordnung herausgrhoben und durch eine allgemeine deutsche Aerzteordnung geregelt werde, unter gleichzeitiger Wiedereinführung des Verbots der Kur pfuscherei. Einstweilen scheint freilich bedauerlicher Weise die Erfüllrmg dieser Forderung auf reichsgesetzlichem Wege noch in ziemlich weitem Felde zu stehen, sodaß die Sache zunächst von den Einzelstaaten soweit als möglich zu regeln ist. Wie auf manchem anderen Gebiet, io hat auch in der vorliegenden Frage unsere enger« sächsische Heimath sich den Ruhm eines vorbildlichen Ver haltens erworben. Ans dem 25. deutschen Aerztetage. der jüngst in Eisenach tagte, erklärte der Vorsitzende, die Regierung des Königreich« Sachsen habe in der weitestgehenden Wels« durch Gesetz und Verordnung im Einvernehmen mit der ärztlichen StrmdeSvertretung dfe Forderung einer Aerzteordnung erfüllt und die dentsche Aerzteschast verfolge mit der größten Sympathie und dem lebhaftesten Interesse die Bestrebungen der Kollegen in Sachsen auf der Bahn einer ebenso vorsichtigen wie energischen Durchführung ihrer neuen Standesordnung. Mit Rücksicht auf die unzweifelhaften Wohlthaten, die die soziale Gesetzgebung für die arbeitende Bevölkerung im Gefolge hat, ist es eigentlich bedauerlich, daß mit dem Kurpfuscherthnm die Krankenkassen in einem Athem als Gegenstand von Beschwerden seitens der Aerzte genannt werden müssen. Leider aber haben die Uebelstände bei den genannten Instituten in der Behandlung der Aerzte sich so sehr gehäuft, daß die Berechtigung der erhobenen Klagen nur allzu begründet erscheint. In welcher geradezu un würdigen Weise die Honorare gedrückt werden, zeigt ein von der medizinischen Wochenrundschau „Medico" veröffentlichter und als typisch für die ganzen Verhältnisse bezeichnet« Fall, in dem der Werth des Krankenscheins auf 82 Pfennige hinuntergegangen ist, bei einer Giltigkeitsdauer von 6 Wochen. In der That, man fühlt die Bitterkeit nach, mit der die gedachte Zeitschrift ausruft: „Für dieses „Honorar", das ein Dienstmann lächelnd zurückweisen würde, haben die dortigen Kollegen bislang ein krankes Kassen mitglied gegebenen Falls volle 6 Wochen behandeln müssen." Aehnlich liegen die Verhältnisse fast überall. Lehnen die Aerzte sich dagegen auf. so kehren die Knssenvorstände die größte Schroff heit heraus und rufen nach „billiger" auswärtiger Konkurrenz. Zu allem Unglück wird ihnen in diesem Bestreben auch noch von einem Theil der Aerzte selbst Vorschub geleistet, da gewisse Elemente im ärztlichen Staude vorhanden sind, denen die Begriffe der alten ehreusesten ärztlichen Solidarität fremd sind, wie z. B. die jüngsten Vorkommnisse bei einer sächsischen Ortskrankenkasse gezeigt haben. Es sind aber nicht nur die Honorarbedingungen. die wegen ihrer Unzulänglichkeit von den Aerzten bemängelt werden, sondern es ist namentlich auch die von den Kassen vorständen beliebte Art des persönlichen Auftretens überhaupt, die von den Aerzten schwer empfunden wird. Es mangelt an jedem Entgegenkommen gegen die berechtigtsten Beschwerden der Aerzte. In Wort und Schrist herrscht vielfach ein Ton, der allenfalls den Allüren des Zukunstsstaates entsprechen mag, aber im Verkehr gegenüber wissenschaftlich gebildeten Männern angewendet das Maß der Geduld sehr bald erschöpfen muß. Hat doch der Vor sitzende einer Berliner Kasse sich sogar nicht entblödet, die zu einer Besprechung geladenen Aerzte zu koramiren, als ob er eine Rekrutenschule vor sich gehabt hätte! Einzeltälle solcher und ähn licher Art häufen sich dermaßen, daß man sie wohl oder übel als den Ausfluß eines weit verbreiteten übelwollenden Geistes be trachten und den Aerzten Recht geben muß, wenn sie Klage fuhren über die „allgemein verbreitete Sucht der Kassenvocständc, die Macht in Händen zu halten und ausgiebigen Gebrauch von ihr zu machen". Die bösen Erfahrungen, die an die Aerzte infolge des Verhaltens der Krankenkassenvorstände herantreten, bestätigen nur zu sehr die Voraussagungen, die von berufener Seite von vornherein in dem Sinne ergangen sind, daß der Staat durch die im Krankenversicherungsgesetz vorgenommcne Gestaltung des Kassen wesens der Sozialdemokratie eine starke organisatorische Waffe selbst ln die Hand drücke. Um io mehr haben die Aerzte angesichts so unleidlicher Verhältnisse und Vorkommnisse berechtigten Anspruch auf die volle Sympathie der Oeffentlichkeit für ihr Streben nach einer angemessenen Stellung gegenüber den Kassenvorständen, die ihre persönliche Würde und das Ansehen der von ihnen vertretenen Wissenschaft gegen Verunglimpfungen in Paschamanier aus macht- politischem Herrschaftsgefühl sichert. Fernschreib- und Aernivrech-'Nertchte vom 17. September. Berlin. Gegenüber den Wiener Dementis versichert das Aachener -Pnlit. Tagcbl.", die Nichtigkeit seiner Angaben sei er neut von Mitgliedern der Familie Hußmann gegeben worden mit dem Hinzusügen, daß die Erzherzogin Stefanie in Essen gewesen sei, um das Unternehmen ihres Verwandten zu vereiteln. Ein weiteres Telegramm aus Aachen meldet: Die Nachrichten über die Herrath des Erzherzogs Franz Ferdinand sind von der Familie des Fräuleins Hußmann ausgegangen. Die Familie scheint sich aber im Zweifel darüber zu sein, ob nur ein vorübergehendes Ver- hältniß vorliegt oder ob die Trauung wirklich erfolgt ist; zu Gunsten ihrer Tochter hält sie zunächst an der letzteren Annahme fest. Nach der ^Kreuzztg." handelt es sich um einen großen Schwindel; dem Blatte wiid berichtet: Lhatsächlich hat sich der angebliche Erzherzog unter dem Namen eines Assistenzarztes Dr. Arend der jungen Dame genähert, sich mit ihr verlobt und sic zu überreden gewußt, nach Lond"n zur Trauung zu kommen. Tie Dame hat »och am 8 September Abends im großen Familien kreise bei ihrem Bruder, einem katholischen Geistlichen, ihren Namenstag gefeiert, wobei ihr Bräutigam zugegen war, und ist dann seit dem 10. ds. Mts. spurlos verschwunden, „in die weile Welt", wie sie hinterlassen hat. Man besürchtet, daß der „Bräuti gam" ein Mädchen-Agent sei: er hat nämlich versucht, auch die lllngere Schwester mitzunehmen, was jedoch nicht gelungen ist. Zur Vervollständigung dieses Materials wird der „Kreuzitg. von unter richteter Seite noch mitgetheilt, daß der .Erzherzog-Bräutigam" seine Briese mit O- Nello Unterzeichnete und daß er sich bei dem geist lichen Bruder seines Ovfers dadurch vortheilhaft einsührte, daß er ihm eines Tages eine Summe Geldes überwies, wofür er Messen lesen sollte. Dem bethörlen jungen Mädchen redete er ein, ihre größte Nebenbuhlerin sei die Erzberzogtn-Wlttwe Stefanie, dir 'Braut" möge daher etwaiger Annäherung fremder unbekannter Damen kein Gehör schenken und gegenüber ihnen den-Bräutigam" nicht verrathen. Die Familie ist natürlich in großer Sorge, da sie die „Braut'' für verloren hält. Die Dame hatte etwa O.000 M. BaarvrrmögeMdas sie wahrscheinlich mitgenommen bat. Berlin. Die Vorsitzende de« hiesigen Lrtte-BereinS Frau Anna Schcpeler-Lette Ist heute im Alter von 67 Jahren an einem Hcnschlag gestorben. — Der Streik der Jänner hat in den letzten Tagen weiter« Ausdehnung erlangt: es Ist damit zu rechnen, chaß binnen Kurzem die gelammte Berliner Metall-Industrie in Mit leidenschaft gezogen wird. — Der frühere Theaterdirektor Paul Blumenreich, gegen den «in Steckbrief erlassen war. hat sich n mehr der Behörde selbst in Gegenwart sein« VerthridigerS g,' und ist worden. Berlin. Eine englische Korrespondenz meldet jetzt, Kaiser Wilhelm werde die Königin Victoria von England wahricheinlich Anfangs Oktober in Balmoral auf 2 Tage besuchen. — Ein deutschkoniervaliver Parteitag findet Ende Januar in Dresden statt. Die Hinausschiebung des Termins bis zum Anfang des kommenden Jahres mußte sich nach der „Kreuzztg." aus dem Grunde empfehlen, weil es angezeigt war, nicht nur erst die mannigfachen gegnerischen Parteien des Delegirkentages und deren Beschlüsse, sondern auch den Wiederbeginn des parlamentarischen Lebens abznwarten. Die „Kceuzztg." bemerkt weiter: Die Be stimmung der Stadt Dresden als Tagungsort wird voraussichtlich lebhaften Beifall finde». Schon der letzte Delegirteniag sollte nach der sächsischen Hauptstadt einberufen werden, und nur an einer ungünstigen Konstellation der Tagung und der damit ver bundenen Lokalfrage scheiterte diele Absicht. Berlin konnte als Tagungsort des nächsten Parteitags von vornherein nicht in Frage komme»: es war gerade diesmal nöthig, einen außerhalb Preußens gelegenen Ort zu wählen. Das gastliche Dresden mit seinen rüh rigen konservativen Organisationen mußte demgemäß als der ge eignetste Ort erscheinen, zumal dessen Lage in der Mitte Deutsch lands für die Parteimitglieder so günstig wie möglich ist. Als VerhandlunaSgegenstaiid nennt die „Kreuzztg." in erster Linie die bei den nächtten Reichstagswahlen zu befolgende Taktik, dann die Stellungnahme zu den übrigen Parteien und endlich als den letzten aber wichtigsten den Ausbau der konservativen Partei- Organisation. Es sei ein verhänanißvollec Jcrthnm, wenn man! erwa die Vartei-Oganisation in solchen Bezirken vernachlässigen zu können glaube, wo der Bund der Lanbwirthe unter konservativer Führung organisirt sei. Für jeden konservativen Mann müsse die Pflege einer straffen Partei-Organisation in erster Linie stehen, denn für ihn ist unser Programm nicht das eines wirthschastiichen Verbandes. Ein wirthschastlicher Verband könne, so nothwendip und werthvoll sein Wirken sein möge, niemals die politische Part«! ersetzen. Für sich allein werde er sein Werk nicht aufzurichten! vermögen, sondern werde stets auf große positive politische Parteien, als aus den parlamentarischen Stützpunkt für seine Ziele, angewiesen sein. Die beiderseitigen Oraanilationen sollen friedlich neben einander laufe», mit einander Hand in Hand gehen, aber immer müsse die politische Partei in erster Linie hochgehalten uud gepflegt werden. Die „Krzztg." empfiehlt speziell die Errichtung be- iondcrcr Partei-Sekretariate, wie bciipielswene sich im Landesverein der sächsischen Konservativen und in Ostpreußen bestehen. — Der russische offiziöse „Nord" schreibt: Die von den Wiener Blättern veröffentlichte Nachricht, die kaiserlich russische Regierung hätte sich, zwilchen England und Deutsch! md in's Mittel gelegt, und der Zwist, der zwischen den beiden Mächten bestand, wäre ganz durch ihre Vermittelung bcigelegt worden, ist falsch. Da die kaiserlich russische Negierung nicht gebeten wurde, in dem in Rede stehenden Konflikt, wen» es überhaupt einen solchen giebt. zu vermitteln, so konnte sie auch den beiden Mächten keinen Dienst anbieten. — In dem Etat der Reichspost- und Telegraphenverwaltung für das nächste ElalSjahr soll die Herstellung von Telegraphen in Süd- lveilasrika vvrgeichlagen werden. Es besteht die Absicht, die Tcle- graphenlinie an die kapstävtische anzuschließen. Wilhelmshaven. Die Lerbstflotte ist heute früh zur Abhaltung der Schlußmanvvcr in See gegangen. M ü n ch e n. Ernst v. Wolzogen übernimmt vom 1. Oktober ab die artistische Leitung des hiesigen Deutschen Theaters. Wien. Anläßlich des bevorstehenden Besuchs des rumä nischen Königspaares in der ungarischen Hauptstadt wird ebenfalls eine Reihe von Hoffestlichkciten in der Ofener Hofburg stattfinden. Die Kaiserin von Oesterreich wird durch die Erzherzogin Josevha. Gemahlin des Erzherzogs Otto, vertreten sein — Der Stand der Kriegsmarine soll demnächst durch den Bau von 4 größeren Kriegs schiffen und mehreren Torpedobooten vermehrt werden. W i e ii. Der Maler Prof. Alois Schön ist in Krumpendorf in Kärnlhen gestorben. P e st. Das Amtsblatt veröffentlicht einen kaiserlichen Armee befehl, in welchem der Kaiier seine vollste Zufriedenheit mit dem Verlaus der diesjährigen Manöver ausspricht. Der Armeebefehl hebt besonders hervor, daß die Truppen auch da ihre Pflicht voll erfüllt haben, als sie dazu berufen waren, den von den Ueber- schwemniungen heimgesuchtcn Lundestheilen Hilse zu bringen. Der Armeebefehl fügt hinzu, daß das Heer, das auf der Bahn der Vervollkommnung rüstig sortschreite, zusammen mit den beiden Landwehren ein werthvolles «Band bildet, welches die beiden Staaten der Monarchie umfaßt. Schließlich spricht der Kaiser seinen Tank ans und seine Anerkennung sowohl dem Reichskriegs- minister als auch den beiden Landmehrministern, dem General kommando der Honveds, dem Cbes des Generalstabs, den General- Inspekteuren der Truppen und allen Generalen. Stabs- und Ober- Offizieren. Pest.?'Bei dem letzten Viehauftriebe von 2000 Stück wurden 270 als maul-und klauenseuchenverdächtig gefunden. Das Ackerbau- Ministerium hat angevidnet, daß die verdächtigen Thiere nur in öffentlichen Schlachthäusern des Inlandes abgelchlachtet werden dürfen, lieber eine Grenzsperre ist nicht versügt worden. Paris. Der König von Siam ist heute früh nach Havre gereist, wo er bei dem Präsidenten Faure frühstückte. Darnach reifte der König nach London weiter. Bern. Die Eisenbabn-NückkansS-Kommission deS National raths beschloß, bezüglich der Organisation der Bahnverwaltung, der allgemeinen Bestimmungen und der Zusicherung betreffend die Herstellung eines ostfchweizerischen Alpendurchstichs, ihre Zustimm ung zum Beschlüsse des Ständeraths mit unwesentlichen Abänder ungen zu ertheilen. Stockholm. Zur Theilnahme an jubiläums des Königs OSkar traf heute Kaisers Prinz Friedrich Leopold von und die Fürstin von Waldeck-Pyrmont an Bord der kaiserlichen Nackt „Hohenzollem" hier rin und wurden von den Mitgliedern der königlichen Familie und den Spitzen der Behörden empfangen und von der zahlreich erschienenen Volksmenge lebhaft begrüßt. In gleich festlicher Weise wurden die übrigen heute eingetroffenen fürstlichen Personen empfangen: Prinz Ruvprecht von Bayern, der Herzog-Regent Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin, der Kronprinz und die Kronprinzessin von Dänemark. Erzherzog Eugen von Oesterreich, der Herzog von Aosta und der Erbgroß« Herzog von Luxemburg. Ho ndon. Nach Depeschen aüS Simla machten die Stämme der Mohmand-Salarzai am Dienstag Nacht einen Angriff auf die Vorhut der Kolonne des General« Lood der indischen Brigade, die —r" A-> s-8-L §. * L ca ^ 8 « s" rä;
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