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Dresdner Nachrichten : 19.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189709193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-09
- Tag1897-09-19
- Monat1897-09
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.09.1897
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««»»»- «L- dm« dl, NaWchikn nILcinen Horaens. 42. Jahrgang. iA^^eM>^«5!Kk»L'F<§8LS«KL^söf, ^««»s o/!e/i» ^L>« oA-o/r- «e ' ^>Ivr LeiiSillleli i «o» 8«« I«, pvt.a. I. Lt.; Trli-qr-Adrkssc: 7<<L»^jd)nchrichI«i, Dresden. 0sl«uoktuag»aog«n»tiii><ls! lür 0<»8, sIvLtr. Oioke, I'otrolsum, Lsrrsir. SlL8VLLrvU j«ä«r ^rl »u» äsn dsäoutsnckstsa vlasdittteu ä«s lu- rwä Luslaoäes, ewptotiien in rviektlsltt^r Xusvakl Vllll. K1KI K 8oBn, Lssl. lloklisksr-dntsll, tl, tennspn««li«t«U« Iltv. »» 2nv»ILÄ«i»Ä«i»lL" I>r«8<I«n, ^ev8tr»88« 5, I. rv^n,pr«oI>,t«N« III7. , r. 4»aoves»-L»pe«Utloi» fiir LUa /nltllNKSll. ^ II. UUl«t-Verk»i»f küT äis Örv»llQor Ldsstar. M. Llselltsu-ILootroU« nntvr OLranti«. IV. ILoUektloi» äor SLoks. I-»u<Ie8lo1t«rIs. Livx.UvkulLM. t)«> I Tivrlrrmaiii,, lloslwkoraat. Uo?r. 188». ^ »-»..li'mk-lleiiWztrieli i., Vleäew3w's verll8telLöttsok l- »iLL V arl»«, übvr Xuckt. tro'.knvni!, uiOkl. i^okonä. ^ ß -zitntnät: 8srisn»tr. 10, -Zmatienstr. 1ö. r«ivlisu«r8tr.40. Xcnn-I. 1 6eini'ivb8lv.i8>n>it«;,>rlil/. Viti80nli»»88lnl88« 34. 1^. HHsIsIIss. 4V»i8vaI>»ii88tr»88v 34. MM" ^«iLlivUvi» V»i»»v«I»4»t«. '^WD 1iogolmii88iM porsöntiokk! LmkUuts uoä Aloclo^tustion in Berlin, An die geehrten Leser; Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten ist es nothwendig, die Aestelkungen auf das vierte Vierteljahr 18V7 bei dem betreffenden Postamte sofort bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlieferung bez. rechtzeitige Neulieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Die Bezugsgebiihr betrögt bei den Kaiserl. Postanstalten im Reichsgebiet vierteljährlich 2 Mark 75 Pf., in Oesterreich-Ungarn 2 8l. 53 Kr. und im Auslande 3 Mark 75 Pf. mit entsprechendem Posizuschlaac, Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle wöbrend der Dienststundcn Bestellungen zum Preise von 2 Mark 5V Pf. (einschließ lich Bringcrlohns entgegen. Neu- und Abbestellungen, sowie die Anzeigen über erfolgte Woh- «unaSveränderunaen in Dresden, wolle man entweder persönlich anbrtngen oder schriftlich — nicht durch Fernsprecher — an die Gcschösts- lasse> stelle gelangen lassen. Im Lause des nächsten Vierteljahres bringen wir MU" zwei hochinteressante Romane -W> in unseren Belletristischen Beilagen. Der Abdruck beginnt bereits in den nächsten Tagen, noch vor Schluß des dritten Vierteljahres mit dem Roman: Der Noma», den die rübmlichlt be kannte Lckiriff stellerin. die in Die Verfasserin Weib uns in selten iesselndcr Weile Mr die Geschichte ibrer Lewen mid .Heldinnen zu intcrcmren. deren Daseinsivuren iie aus vielverschlunacne» Binden durch einzelne arobe Evochen unlererGelchichte »achgebt. Dabei bewäbren sich zwei künstlerische Hauvtvvrziigc der «räslichen Autorin: ibrc bervorraaende Gabe ..Sie blonden Frauen der Reihe ihrer .stolleainne» von der gedcr durch zahl reiche Arbeiten aus belle tristischem und dramatischem Gebiete sich einen Name» von bestem Klange und eine» Mg an erster Stelle im deutschen Schristthmn erworben bat. eine ..Familien geschichte aus vier Jahrhunderten" nennt, tvlmndelt die wechlclvollcn Schicksale einer WSAckWL. «LSLLA^ Ulmcnricd' sür ausgezeichnete Charakteristik vcr bunden init einein stacken Talent Hir geiälliae Form und ihr Lackendes, i» Vlastischen Schilderunaen sich er IIIIII gehendes Darstcllungstalent cul> ^ turellcr Geschehnisse, die de» ^//Hinterarund lür die Ge schichte der „blonden Frauen ^ e .^bou Ulinenried derer von Ulmenried. b. A0ltrSskI0-<iÜllt>lrtM» gbgeben. Sodann gelangt zuni Abdruck der Roman: Auch in diesem 81 /II«I« ^ ethischer Gedanke, der in dein Sie« des bis zum Schiltst SkrsIIP Guten iidcr alleMachrnlchastcil givlelt. überauslvauiien 1k^ ^ wenn auch der Träger dieses Gcda»ke»ü den Wecke ist eine Familiengeschichte ein srühzeillges tragisches Ende zu erblicken, die iheilweiscinEnaland. IIIIII stndct. Nicinand wird diese aehalt theilweise in der Schweiz ivielt. nnd ^ volle littcranichc Lchilviuilg nach in deren Mittelvunkt der .stamvl um eine der Lektüre ohne Erbschaft—die Grafschaft Bediord -steht. 4>P>II ns II iliniaste Antheil dlcnachllmgenWlrrnisseiidenrcchtmMgcli *r nähme a» de» Erben zulällt. Durch das ganze « von ihr dargcstelltcn Eresg- Buch zieht sich rin hoher, von v» VkUNk«. „jg,,, aus der Hand lege». der Anfang des ersten obengenannten Romans zum Abdruck gelangt sein wird, kostenfrei zugescndet. Geschäftsstelle der »Dresdner Nachrichten-, Marienftraste 38, iKrdgeschotz. Regieruttgsjubilänm iu Schweden-Norwegen. In der Lauptstadt Schwedens baden die bis an das Ende dieses Monats dauernden glanzvollen Festlichkeiten begonnen. fünfundzwanzig,ädrige Regierungsjubiläum König durch die daS Oskars II. ve>' in Stöckbolm Abgesandte eingetroffen, um den all werden soll. Von allen Mrstenbösrn sin! - - „Herehrteii könig lichen Jubilar zu beglückwünschen und an den großartigen Huldigungen, die ihm von seinem Volke dargebracht werden, theil- rimehinerr. Die Fest« sind gestern mit einem feierlichen Gottes dienst in der Riddarbolniskirche eingeleitet worden, der Grabkirche der schwedischen Könige von Gustav Adolf, dem protestantischen Glaubenshelden, bis zu dem Grund« der jetzigen Dynastie Bernadotte und dessen Nachfolgern. Einen Glanzpunkt der JubilSumstaae wird vie Huldigung der Wissenschaften und Künste bilden, wobei außer den in- und ausländischen Akademien auch technische Institute durch berufene Vertreter betbriliat sein werden. Mehrere Universitäten werden dem Monarchen die seltene Aus zeichnung darbringen, ihn zum Ehrendoktor aller vier Fakultäten zu ernennen. An dir mehrtägigen Festlichkeiten in Stockholm schließt sich am 26. September die Jubelfeier in Christiania, in dm norwegischen Buchten und auf den Inseln. Erst im 44. Lebensjahre, am 18. September 1672, hat König O-kar U. nach dem Tode seines Bruders, Karls XV.. den Thron bestiegen. Er steht also jetzt tm 69. Lebensjahre. Durch die rege Belhätiaung sein« in seltenem Maße hervorragenden geistigen Eigenschaften ist er einer der angesehensten und gefeiertsten Monarchen Europas geworden. Die Beliebtheit, deren er sich in seinem Vaterlande erfreut, verleibt dm JubiläumSfestlichkeite» den Charakter eine» allgemeinen Volksfeste». In seiner vornehmen würdevollen äußeren Erscheinung, in der ungezwungenen Leut seligkeit und echten Schlichtheit'seines Wesens und seines Auf treten». al» Mensch wie ot» Regent der den Ansprüchen des modernen konstitutionellen Lebens vollkommen gerecht zu werden versteht und sich von jeder mystischen Uebersvannung feines Herrschkrberus» freihält, fern« durch, die Vielseitigkeit und die reiche Entfaltung seiner Begabung stellt König O-kar die Ver- Scherung tn Vollendung «arm ist n ai und Redner. «heben sich be muS. Sein« in glänzend« Weis« M. Jahrestag» des De Stockholm, wo er als «MS.»'» .edankenS in autzergewöhoUcher Gleich ausgezeichnet wie als Soldat und Ser- ünstier und Gelehrter, als Dichter. Schriftsteller eine litterarischcn Arbeiten in Her» und Prosa tend über daS Niveau de» fürstlichen Dilcttantis- esähigung als Redner hat er mehr als einmal tl« bewiesen, so im.Jahre 1869 bei der Fei« des I Karls Xll. kn der Militärakademie in Irin, dir Festrede hielt, dir großes Aris ch« und deutsch« Sprache veröffentlicht len zu erobern weiß, bat « auf dem malistmkonmeh. bewlisen. wo er Ge- e bezaubrriwe Liebenswürdigkeit und die schönen Gaben keines Geistes und GeinüthS, sondern auch das tiefe Verständnlß sür die Aufgabe und Bedeutung der Presse an den Tag zu legen. Neben ver Wahrnehmung der geistigen In teressen seines Landes hat er auch die materielle Wohlfahrt des skandinavischen Volkes während seiner fünsundzwanzigjährigen Herrscherthätigkeit zu fördern verstanden. Wie seine Vorgänger aus dem Hause Bernadotte ist er mit allen Kräften bemüht gewesen, den fremden Ursprung der Dynastie vollständig vergessen zu machen, indem er jederzeit seinen schwedischen Patriotismus und seine Jdentifizirnng mit den skandinavischen Interessen betont und durch die Tkiat bewiesen hat. Wenn der Monarchie der Bernadotte im Allgemeinen das Verdienst zugesprochen werden kann, daß unter ihr das innere Glück und die Zufriedenheit des schwedischen Volkes größer geworden ist als unter den geschichtlich hervorragenden Fürsten aus dem Hauie Gustav Walas, so hat sich im Besonderen auch König Oskar II. Anspruch auf die Zuerkennung solchen Verdienstes erworben. Während in den früheren Jahr hunderten die besten Kräfte des Landes sich in auswärtigen Kriegen auszehrtcn, hat Schweden heute in seiner von der lauten Heer straße der internationalen Politik weit abliegenden Stellung Zeit und Muße gewonnen, sich einzig und allein seinen inneren Auf gaben zu widmen und innerhalb der von der Natur gezogenen Grenzen in stiller Sammlung an den Werken des Friedens zu arbeiten, die doch immer als letztes und zugleich höchstes Ziel aller volksthümlichen Staatsknnst gelten müssen. Dem unermüdlichen Eifer, mit dem sich der königliche Jubilar der gedeihlichen Ent wickelung der Kräfte auf allen Gebieten des staatlichen, in dustriellen und kommerzielle» Lebens hingeaebcn hat, sind große Erfolge zu verdanken, die sich äußerlich in der be ständigen Steigemng der Staatseinnahmen geltend gemacht hoben. Mit Entschiedenheit ist n auch für die Wehrhaftigkeit seines Landes eingetreten, obwohl seine Bestrebungen aus diesem Gebiete erst nach langen Kämpfen mit der Volksvertretung Im Jahre 1892 mit Erfolg gekrönt wurden. Die einzige schwere Sorge für König Oskar II. bildet die ersprießliche Regelung des Verhältnisses zu Norwegen: ab« auch hier bleibt zu hoffen, daß es seiner besonnenen Skantskunst gelingen wird, diese Streitfrage allmählich zu einer befriedigenden Lösung zu bringen. In Deutschland wird aus Anlaß der JubiläumSsestlichkeiten des hochherzigen schwedisch-norwegischen Herrschers nnd seines Volkes mit dem Gefühle herzlicher Sympathie gedacht werden. Ist es doch vornehmlich König Oskar II. zu danken, daß die Be ziehungen zwischen dem Deutschen Reiche und der skandinavischen Halbinsel den Charakter aufrichtiger und ungetrübter Freundschaft gewonnen haben. Die Politik seiner Vorgänger war eine aus geprägt deutsch-feindliche gewesen. Im Jahre 1864 fehlte nicht viel, daß Schweden-Norwegen in den Gang der Ereignisse zu Gunsten Dänemarks gegen Deutschland eingriff. In Schweden hatte man damals bereits zum Kampfe gerüstet, in Norwegen stand ein Korps von 6000 Mann zur Einschiffung bereit und bei Gothenbucg war ein schwedisch-norwegisches Geschwader znsammengezoaen. Seit dem Regicrnnasantritt König Oskars besteht ein gewisser Gegen satz zwischen Stockholm und Kopenhagen, und auch zwischen dem dänischen und schwediichcn Volke ist das Bewußtsein der Neben buhlerschaft in den letzten Jahrzehnten eher erhöht als vermindert worden. Ohne König Oskar II. und seine Söhne wäre als Tochter Karls XV., des Vorgängers des Jubilars, die dänische Kronprinzessin Luise Königin von Schweden und Norwegen und es bestände dann die Aussicht, daß wenigstens unter ihren Söhnen einmal die skandinavische Union wieder zu Stande kommen könnte. Als König Oskar zur Regierung kam, war das napoleonische Kaiserreich soeben vernichtet worden und Deutschland stand im wachsenden Ruhme seiner Siege über Frankreich und seiner wieder gewonnenen Einheit. Das mag wesentlich dazu beigetragen haben, wl Gegensatz zu den Traditionen der Bernadotte'schea Politik eine deutsch-freundliche Politik anrubalmen. Eine im Sommer 1873 von dem deutschen Kronprinzen Friedrich Wilhelm unternommene Reise nach Skandinavien bezeichnet den Anfang neuer Beziehungen zwischen Schweden und Deutschland. Der Besuch ist öfter wieder holt worden, und durch die Vermählung des schwedischen Kron prinzen mit der einzigen Tochter des großheczoglich badischen Ehepaares, der Enkelin Kaiser Wilhelms I.. hat das Verhältniß eine weitere Festigung erfahren. Auch unser jetziger Kaiser ist eifrig bestrebt gewesen, die deutsch-schwedische Interessengemein schaft zu Pflegen, und so haben wir heute m Deutschland allen Anlaß, dem edlen skandinavischen Herrscher in aufrichtiger Sym pathie zu seinem und seines Landes Ehrentage von Herzen Glück und Segen zu seiner weiteren Regentenwirksamkeit zu wünschen. Fernschreib- nnd Fernsprech-Bertchte vo n 18. September. * Konftantinoprl. (Meldung des Wiener Correspondenz- BureauS ) Dir Präliminarien des Friedens zwischen der Türkei und Griechenland sind heute unterzeichnet worden. * Konstan ttnopel. (Meldung des Wiener Correspondenz- Bureau») Der Friedenspräliminarvertrag, den die Telegirten der Mächte und Tewfik Pascha heute Nachmittag Unterzeichneten, enthält 10 Artikel. Artikel 1 regulirt die Grenze. Eine gemischte Kommission aus Bevollmächtigten beider Mächte und militärischen Delegieren der Botschaften steckt die Grenze ab. Artikel 2. ent haltend die Verpflichtung Griechenlands zur Zahlung einer Kriegs entschädigung von 4 Millionen türkische Pfund, fern« die seitens Griechenlands zu bietenden Garantien und Bestimmungen über die Jinnnzkontrole in Griechenland liegt noch nicht ln letzter Paraphirung vor. Artikel 3 besagt: Die Privilegien und Im munitäten. welche die griechischen Untertbanen In der Türkei genossen haben, bleiben aufrecht «halten. Artikel 4 lautet: Vier zehn Lage nach der Ratifikation deS gegenwärtigen Aktes oder noch früher wnden der griechische Bevollmächtigte in Konstantinopel tit dem ottomanischen Bevollmächtigten die definitiven Jriedens- estimmungen vereinbaren. Laut Artikel 5 werden Unterhandlungen eingeleitet. um binnen drei Monaten Konventionen zu vereinbaren über die StaatSbüraerschaftSkagen. üb« die Beziehungen zwischen den griechischen Konsulaten und den ottomanischen administrativen Serlchtsbehörden und die Vergehen gegen da» gemeine Recht, dr angen von Türken und Griechen In Griechenland bez. m der Türkei. Ärtltel 6. enthaltend die Bestimmungen üb« die Räu mung Thessalien» durch die türkischen Truppen, liegt noch nicht in dn letzten Paraphirung vor. Artikel 7 lautet: Sobald dieser Akt signirt und ralisizitt Ist, wnden die gewöhnlichen Beziehungen Ischen der Türket und Griechenland wieder ausgenommen, ckitzl 8 betrifft den Konsulardlenst. Artikel 9 besagt: Im Falle von Differenzen während der Verhandlungen zwischen der Türkei nnd Griechenland sollen fragliche Punkte einem Schiedsgerichte von Repräsentanten der Großmächte unterworsen werden, dessen Entscheidungen bindend sind. Artikel 10: Die Pforte behält sich vor. die Großmächte zu einer Propositio» über die Regelung der Fermane einzuladen. Der gegenwärtige Akt wird der Genehmigung Sr. Majestät unterbreitet werden, die innerhalb 8 Tagen erfolgt. Nach Ablaus dieses Termins treten die Bestimmungen in Kraft. Berlin. Der .Reichsanzeiger" meldet: Am 5. Juli und am 2. August haben im südwestafrikanischen Schutzgebiete in der Nähe des Oranjeflusses zwischen Theilen der Schutztruppe und räuberischen Hottentotten Zusammenstöße stattacfunden, bei denen die Truppen folgende Verluste erlitten: am 5. Juli todt: Gefreiter Herasin. Reiter Reuter, am 2. August todt: Sekondcleutnant v. Altrock. Reiter Ewest: schwerverwundrt: Sekondeleutnant Helm, die Reiter S-nifert und Ammersinn sowie ein Eingeborener. — In dn Zeit dom l- April bis Ende August dieses Jahres sind im Deutschen Reiche an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchs steuern einschließlich der kreditirten Beträge :!04,373.t20 M. zur Anschreibuno gelangt (3,302,935 M. weniger als im gleichen Zeit räume des Vorjahres). Tie Zuckersteuer allein hatte einen Minder ertrag von 11,4 Mill. M-, während die Zölle einen Mehrertrag von 5,6 Mill. M. hatten. Tie zur Reichskasse gelangte Ist- Einnahme zuzüglich der Ansfuhruergütunaen und BermaltungS- kosten betrug 282,163.316 M. (2.780.987 M. mehr). - In der letzten Stantsministerialsitzung sollen die Vorbereitungen sür die Reichstagsarbeilen zur Sprache gekommen sein. Nach eingehen den Darlegungen seitens des Staatssekretärs Nieberding habe man sich dafür entschieden, die Entwürse über Abänderung der Civilprozeßordnung und der Konkursordnung dem Reichstage in der bevorstehenden Session zuaehen zu lasse». Ans den übrigen Ressorts soll nur das absolut Nothwenvige an den Reichstag ge bracht wnden. Bisher steht weder fest, wann der Bundesrath, noch wann dn Reichstag wieder Zusammentritt. — Der Neuner ausschuß zur Unterstützung der Ueberschwemmten beschloß heute,! dem am Donnerstag zusammentretenden Eentralkomitee vorzu- schlagen, sür Liegnitz 200,000 M. zu bewilligen. An den Regier ungspräsidenten von Oppeln sind 25.000 und an den Regierungs präsidenten sür den Lüneburger Kreis 10.000 M. überführt worden. Berlin. Das österreichische Auswärtige Amt läßt nochmals mitthelien, daß die Nachrichten von der angeblichen betmiichen Verheirathnng des Erzherzogs Franz Ferdinand absolut falsch sind, und auf Erfindung beruhen Der Erzherzog trifft übermorgen im Pest mit dem Kaiser Wilhelm zusammen und das Auswärtige Amt hofft, daß schon dieser Umstand allein genügen dürfte, auch die deutsche Presse zu größer« Reserve über die Angelegenheit zu be wegen, deren Ursprung noch nicht nusgeklärt ist, der aber jeden falls den Stempel der Erfindung an der Stirn trägt. — Aus Aachen wird gemeldet: Die inneren Widersprüche in dem Ver halten des angeblichen Erzherzogs sind so stark, daß eine Mysti fikation die einzige Erklärung lein kann. Aus dem Bahnbose in Düsseldorf ist nichts davon bekannt, daß ein Ertrazug des Erz- berzogs dort angekomme» sei, nur der Krupp sche Salonwagen sei öfters durchgelaufen. Marie Hußmann hat nicht, wie berichtet wurde, 40,000 Mk. Vermögen, sondern ist ganz unbemittelt. —s Aus Essen wird gemeldet, daß die dortige Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei die Sache in die Hände genommen haben. — Die .Köln. Äo lksztg." bringt folgendes Telegramm aus Aachen: Die hiesigen Abendblätter halten ihre Mittheilungen über die österreichische Heirath trotz aller österreichischen Tcmenris in allen Punkten aufrecht. Der Erzherzog sei in den letzten Wochen nicht in Oesterreich gewesen, sei auch jetztnichtdort. — Die .Kreuz-Ztg." bemerkt zn dieser Meldung: Die Erforschung bezw. Feststellung der Vorgänge an dem Verschwinden der jungen Dame ist offenbar Sache der betheiliglen Privatpersonen. Die preußischen Behörden werden in absehbarer Zeit wohl auch das Ergebniß ihrer Unter suchung der Oessentlichkeit nicht vorenthaiten dürfen. Köln. Die hiesige Handelskammer hat in Sachen des neuen Zolltarifs der Vereinigten Staaten eine Umfrage bei den an der Ausfuhr betheiligten Firmen des Bezirks gehalten, als deren Er- gebniß in einer an den Reichskanzler gerichteten Eingabe mit- gethcilt wird, daß der größte Theil der Aussuhrfirmen unv iämmt- Uche Etnfuhrsirmen die Einführung von Kanipfzöllcn nicht wünschen. Trier. Die Maschine eines Arbeitszuges fuhr bei B cckingen an der Saar in eine Schaar Rottenarbeiler. Ein Arbeiter ist getödtet, zwan, ^ " ist ein von auf einen wagen wurden arg beschädigt; Menschen sind nicht verletzt. Cölleda. Einer der letzten Offiziere der Freiheitskriege. Stellmacher Kousmann zu Rettgenstedt in Thüringen, ist heute. 104 Jahre alt, gestorben. München. Bet dem Bahnübergang am Kirchdamm in Frehsing wurden die grau eines Stations-Tagelöhners sowie ihr 3>ähriges Töchtecchen und ein 57 Jahre aller Tagelöhner von einem Schnellzug überfahren und sofort getödtet. Darmstadt. Ter Kais« von Rußland wird im nächsten Monat hier zur Grundsteinlegung der aus der großhnzvglichcn Mathildenhöhe nach den Plänen des Petersburger Professor Benois zu «bauenden Kapelle beiwohnen. Freibura in Baden. Heute früh brach in keinem Geschästshause Fe»« aus. welches so rasch um sich griff, daß die Bewohn« in große Gefahr geriethen. Einige Personen sprangen herab; die eine, eine Dienstmagd, war sofort tobt, die anderen wurden schwer verletzt. Eine Frau ist «stickt, eine schwerkranke ^ran konnte nur mit Mühe gerettet werden. Das Hans ist voll L 8 2. ständig abgebrannt o h a c s. und Erzherzogin 5 ein gemeinsames - kirnst in Ellha ah zu Schiff hierher beim kommt mor Budapest ab. wo I Wien. Die Mißbrauch des Namens I>es E: nen Schwindel «nst: Vor etwa /eute Mittag besuchten Kais« Franz Joseph abella den Kaiser Wilhelm in Karapancsa, wo in« " nnd >en ebenfalls hierher und fährt Nachts nach te Ankunft 10 Uhr Vormittags «folgt. »N. Fr. Pr." theilt übcr den in Aachen unt« Herzogs Franz Ferdinand betriebe- 4 Tagen habe sich ein Angehöriger -lener Perivnlichkit Photographie Wiener Pn- in Wien be- .en habe die daß die Familie t. ihm eine betreffende de» betreffenden Mädchens an eine bekannte in diskretester Welse mit der Bitte gewandt, de» Erzherzogs z» senden. Da sich die i sönlichkert zur Zeit, als der Brief hi« eintraf, sond, sei die Sache unerledigt gebliebe». 2 Angelegenheit schon Aufklärung dadurch gekun! das Opfer eines Schwindlers geworden sei. W i e n. D« Minister des Aeußemr, Graf VulochowSki, heute nach Pest abgereist. ist
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