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Dresdner Nachrichten : 06.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189704067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-06
- Monat1897-04
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 06.04.1897
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42. Jahrgang. I)r<>8äen-d.'., llurtürrlElr., t'.l I''«'rn»«s>r. !1, § k >snl prttmiiN, 8",vli0 8<ii«k ir» I' DM" lio.^tonfrojo I*roko. 6rO/ctit/kc kt/<-86 .>!it äoppolto:- I.,>Ito:.l!o«?niNss. Tlvsst.'n. I^r>7 klo^ekLösäeattikel inxi,»kr x«»sl,ldiiilg«tl kfiedpick 62ppi8ek ingmüder S üsden, ß k«drii<: siietl!n>h>,Ll /iis tee/lnise/ren Maaren /). ' N,„nmi^>»-iir keinligi'ilt l.eiipk>It, vr«?il«ii-8/'7''?ö'j" ^ (inütar »itWklioltl, ÜIskitWtiüMe l t. ^ V»pvt«n. ß -it- < --e von in VI,»,lt !«,. 8ermLN» LroSt irrult/.m'l'ktnl^,' 5,:;. — tännl'^- fx-rvilviüluiil. ——- Z,, knilijrüu^-Laäviijvppvn von K M., Ürnvl«<f!t8 von M ^Ic., iirn-ion-nnilol von SK M. ompliolilt in ArÖ8«ter nou oiiiFotroklonor ,1«^. KIvvIitl nu8 Vin«»I. !»>«!««> !Z!t. noston <1oin Köiii^I. jZc-tilo^. NU k»U8 Ministerium Padrnt. Hoknaäniktilen. Meißner Gruppe, Feuerlöschprobe. HälMche Krantenpslege. I v»»« e/v» spirtzrr. Gerichtsverhandlungen. Johannes BrahmS, „Ter Hochstapler". Diese flavisch-christlich-nationale Bereinigung umfaßt die Regicr- riirgS-Nlithcncn. die Slovencn. die Kroate», die zwei klerikalen Brechen und andere zersprengte Elemente. Nach den lehren Meld ungen soll Badeni sein Programm insofern erweitert daven, als ec sich geneigt zeigt, neben den liberalen Großgrundbesitzern auch die katholische Volt-Sparte! in die Majorität auizunchmen. Die Führer der Polen, der Konservativen, der katholischen VolkSpactei und der slavisch-christlich-nativnalc» Vereinigung sind ferner zusammen- getreten, um sich der Regierung zni Verfügung zu stellen. Gras Badeni erklärte, dak er auf diese Kombination nur dann eingehcn würde, wenn wenigstens die liberalen Großgrundbesitzer sich diesen Parteien nnschließen würden. An der Bereitwilligkeit der liberalen Großgrundbesitzer ist nicht zu zweifeln, und iomi: wird aller Wahr scheinlichkeit nach eine 'Mehrheit zu Stande komme», die am beiten dadurch charakterisirt wird, dass sowohl der jüdische Liberalismus wie die antisemitischen Parteigruppen davon ausgeschlossen sind. iernngsmehrheit. in nichts zu er- Tienstllji, 6. April. Politische«. Tic österreichische Regierungskrisis ist durch die Entscheidung der Krone erledigt. Graf Badeni besitzt das unerschütterliche Ver trauen seines Kaisers, der darum die Tcmission des Ministeriums abgelelmt Hai. Sämmtlichc Minister bleiben im Amte. Un entschieden bleibt eS augenblicklich noch, in welcher Weise die Frage der Maioritätsbildung. tue den Inhalt der Krisis bildet, gelöst weiden wird. Seit Jahrzehnten liegt in Oesterreich der Schwerpunkt der ganzen inneren Politik in der fast unüberwind lichen Schwierigkeit, mit einer einigermaßen zuverlässigen parla- niemariichen Mehrheit zu regieren. Mehr als irgend ein anderes Parlament weist dnö österreichische Abgeordnetenhaus eine lo bunt scheckige. wirr durcheinander fließende Anzahl von Fraktionen und Fraktn'iiche» mit so vielfachen und zum Theil imversöhnlichen politische,i, nationalen und sozialen Interessengegensätzen auf. daß eS bisher kein habsburgischer Staatsmann fertig geb acht hat, sich eine feste Mehrheit zu schassen. Die Regierung mußte in der Regel von Fall zu Fall die Mehrheit nehmen, wo sie sie gerade sand. Der Vcriuch des Ministerpräsidenten Badeni. sich noch vor dem eigentlichen Zusammentritt des neuen NeichSraths eine Mehr heit zu sichern, mit der er vor Allem die weitaus wichtigste An gelegenheit, den Ausgleich mit Ungarn, durchführen kann, war ge scheitert. Sein Pinn ging dahin, eine Minorität aus Polen, Jimgczecheii, den konservativen Großgrundbesitzern und den Deutsch- liberalen zu bilden. Die Ezcchen halte er durch die sog. Sprachen- verordnung gewonnen, durch die in allen staatlichen Aemtcm Böhmens und Mährens die Doppelsprachigkeit eingesührt wird, iodaß das Deutsche als alleinige Amtslvrache nnr noch im Vcc- tehr der oberen Aemter unter einander «halten bleibt. Der Widerstand der Liberalen scheint das Projekt zu Fall gebracht zu haben. Während der liberale Großgrundbesitz geneigt mar. seinen Beitritt z„r Mehrheit auSzuiviechen, erklärte die deutichhöhmische FortschliltSpartci, daß die Sprachenverordnung ihre Mitwirkung an der neuen Mehrheit unmöglich mache. In Wirklichkeit dürften aber bet der Weigerung der Dentschlibcralen weniger die prinzi piellen Bedenken gegen die den Czechen zu gewährenden Konzessio nen als die nicht «füllte Forderung maßgebend sein, die Regier ung solle eine ausgesprochen ablehnende Haltung gegenüber den Anlö'emitcn, den Christlich-Sozialen und den Deutschnationalen. kinnehmen. wa-S nichts Anderes besagen würde, als Graf Badeni solle sich verpflichten, dem Dr. Lueger die Bestätigung als Bürger meister der habsbucgischen Hauptstadt zu vertagen. Soviel steht sest, daß den Kern der vorläufigen Regierungs mehrheit die Polen und die Czechen bilden werden. Aus die Polen kann Baden! selbstverständlich unter allen Umständen rech nen. und die Jungczechen kann « nicht entbehren, da sie mit 60 Stimmen die stärkste Fraktion im neuen Abgeordnetenhause sind. Cs fragt sich nun, welche Elemente zur Ergänzung der Mehrheit hinznkommen sollen. Zwei Kombinationen bieten sich, die liberale und die konservativ-klerikale. Angeblich soll Gras Badeni erklärt haben, daß er ohne die Liberalen eine Majorität nicht bilde» wolle. Wäre dem wirklich so, dann hätte iein Nücktrittsgesuch wohl nur den Zweck gehabt, die Liberalen gefügig zu machen, da sich jetzt bei der sortgeietzte» Weigerung derselben keine andere Möglichkeit für den Ministcivrasideilten bieten würde, der konservativen Kombina tion. weiche die mit den Konservativen und den Klerikalen ver bündeten Christlich-Sozialen in die Maiorität einschließen würde, näher zu treten. Biellci.pt wirkt diese Aussicht auf die Liberalen so cinichüchternb. daß sie sich dazu entschließen, dem Grasen Baden! bedingungslos Hccrfolge zu leisten. Der gegenwärtige Leiter der inneren Politik Oesterreichs ist indcß viel zu sehr Realpolitiker, als daß grundsätzlich für ihn nur die liberale Majoritätskombina tion in Betracht kommen sollte. Für den bevorstehenden Aus gleich mit Ungarn wird ihm diese sicher willkommener sein, als die Geiolgichast der Christlich-Sozialen, deren Führer Tr. Lueger in dieser Frage den Standpunkt der schärfsten Opposition vertritt. Ein dauerndes Zusammengehen der Jungczechen nnd der Liberale» ist ausgeschlossen! daher wird sich früher oder später die Negierung eine Mehrheit schaffen müssen, die außer den Polen und Czechen die konservativen und klerikalen Gruppen umfaßt. Zur Zeit lausen dte Meldungen üb« die verschiedenen, von den einzelnen Parteien selbst ausgehenden Versuche einer Majo- nläisbildiing so durcheinander, daß sich noch nicht abiehen läßt, wie die Mehrheit zusammengesetzt sein wird. Noch der einen Version soll der konservaiive Großgrundbesitz, nach ein« anderen sollen dieser, die Jungczechen und die Polen gemeinsam die Forderung erhoben haben, daß die katholische Volkspartel zur MajoritätSbilvnng herangrzogen werde. Die konservativen Groß grundbesitzer sollen Ihren Eintritt in die ReglerungSmehrheir von der Einbeziehung der katholischen Volkspartei abhängig gemacht haben. Diele selbst hat durch ihren Führer. Baron Dipaull, bet dem Ministerpräsidenten Vorstellungen wegen der angeblichen Hartnäckigkeit erhoben, mit der dieser an der liberalen Kombina tion scstbält. Die Leitung der katholischen Volkspartei machte dabei daraus aufmerksam, daß es sich hi« unmöglich um die Be rücksichtigung des deutschen Elements handele, ba nicht die liberale Partei, sondern die Deutsche Bolköpartet, die Christlich-Sozialen ei die Rems' - - n>e Daß das Deutschst)»!» von einer Regierungsmehrheit. in welcher das Slaventhiii» und der KlerilalismnS dominiren, warten hat, bedarf keiner weiteren Ausführung. Aenlichrtlb- und ^erntvrech-'verichte vom 5. April. Wien. Das morgige Anstsblalt pnblicirt eine Sprachen Verordnung für Böhmen, wonach die Beamten vom l. Juli l!X>l ab ' die Kenntniß beider Landessprachen nnchzuweisen habe». Tie GerichtSerlediguiraen »ndErkennrnisseerfo'gcn inverjcnigenSprache, welcher sich die Partei bedient. Im Berkehr außer Landes bleibt die Sprache für Militär nnd Gensdarmerie durch diese Verordnung unberührt. Berlin. Reichstag. Bei äußerst schwacher Besetzung des Hauses wird in die erste Berathniig des von '.'lucker u. Ge nossen (sreii.1 eingebrnchten Ge>ctzentmmss beir. Heranziehung der Militälpersonen zu den Gemeindeabgaben eingeircren. Der Gesetz entwurf will unter Aushebung der entgegenst henden Bestimm ungen der Verordnung vom 22 Dezember I8»>8 das Dien'teiir- kommen der im OssizierSrange stehenden Milckärvcrionen kom- munalsteuervflichtig machen und zwar in gleicher Weife, wie das bei den Reichsbeamten nach dem Gesetz vom 31. März 1873 der Fall ist, also zur^Hälfte des Diciisteinlommciiö. — Abg. Richter Mnlhmaßiiche Witterung: An'besicrnd. Konknrrenzkiausel den Gehilfen auf höchstens drei Jahre »ach Ausscheiden ans seiner Stellung binde» soll. Ein Antrag Dirtz (soz.f will den 8 7,g dahin sormniucn, daß die Konkurrenzklauiel durchweg nichtig sein soll. — Avg. Singer zsoz.s: Tic ganze Kon surrencklaniel sei ein Zugeständnis; an den Unternehmer, der darin seine Stellung mißbrnnche. Wie das Unternehme«!»!,!! sich seiner Macht bediene, zeige ein Fall, wo sich ein Prinzipal für etwaigen Bilich eines Versprechens 30,00» M. ansbedungen Hube. Ueber- hanpt bandele es sich bei der Konkurrenzklauiel nicht sowobl um einen Schutz von Geschäftsgeheimnissen, ai-S nur um einen Schutz gegen Konknrrenzgesahr. — Abg. v. Stumm zReich-Sp-l: Er habe noch niemals einem Angestellten die Konkiirrenzklansel anserlegt, hafte aber die Klainel für nöthig, weniger wegen der Geiahr, daß HandliingSgehilscn von den Geschäftsgeheimnissen ihres früheren Prinzipals Gebrauch machln. als deshalb, weil sie von anderen Pciiizipalcn, bei denen sie später in Stellung träten, ansgenützk und zur Bekanntgabe drr zn ihrer Kcnntniß gelangten Geschäfts geheimnisse verseilet werden könnten. Redner beantragt, d:c von der Kommission beschlossene Beschränkung der Koiikiirrenzklause! „mrf drei Jahre" wieder zn streichen. — StaatSsekierär v. Niebcr- ding: Keine Bestimmung des Emwurss habe mehr Mühe und mehr Erwägungen gekostet und mebr Vorwürse eingcb,acht. a!S gerade die Frage der Konkiirrenzklansel. Die großen Gehilienver- bände hätten ieibst anerkannt, daß die Prinzipale ein Interesse daran hätten, ihre sauer erworbenen Erfahrungen nicht durch einen nur zciiweilig bei ihnen angestcllten Gelüsten auSgenüirt oder an Andere verralken zn sehen. Daß Letzteres nicht geschehe, «er eine sittlich berechtigte Forderung. DaS Eingehen enrehrcndcr Ver pflichtungen sei durch die Fassung des 8 73 ausgeschlossenden Zusatz der Kommission bitte er jedoch zu streichen, denn eine drei-' lährigc Frist sei doch ganz unzureichend, sie ichädige zu sehr das Jnrereise des Prinzipals und daneben auch das deS Angestellten. — Abg. Noeren <Ce»tr.) besürwortet den Kommiisionsveichlnß. Die wrrthschattiich Schwächeren seien hinreichend durch die Be- strmmnng des 8 73 gcichützt, der »eine etwaige unbillige Erschwer ung des Fortkommens des Gehrtsen" auSichlreßk. Drei Jahre seien aber nur eine Schutzfrist für die Prinzipale. — Avg. Galler lCüdd Volksp.): Es wäre am besten, den ganzen Paragiaphcn zn beteiligen, wenigstens sollte die Konkiirrenzklansel gegenüvcr An- und die katholische Vollsvartei ^die Repräsentanten deS deutschen Volkes in Oesterreich seien andererseits mit der Pakt geschlossen, Die katholische Volkspartel hat slavisch-christllch-nationalen Bereinigung einen wonach veide Gruppen gemeinsam Vorgehen sollen. und Offiziere seien beide gleichmäßig Versetzungen nnterivolfen, und deshalb, da sie ihren Wohnsitz nicht nach Bclievcn wählen könnten, besäßen sie auch ein Kvinmniialsteuerprivilegium, indem die Beamten nur die Hälfte ihres Dieiisteinkommens veistenerten, die Offiziere dagegen dasselbe gar nicht zu versteuern brauchten. Letzteres sei durchaus ungerechtfertigt, da doch auch die Offiziere von allen kommunalen Einrichtungen: Schulen fiic die Kinder u. s. w.. Nutzen zögen. Jetzt, wo die Gehälter der gering besol deten Offiziere eine Erhöhung ersahren solle», sei der richlige Augenblick, um hier zu reformircn. — Abg. v. Marguurdicn er klärt, die Nativncülideralen stimmten einer Verwebung des An trags an eine Kommission zu. behielten sich aber ficic Hand in einzelnen Fingen. — Der Entwurf wird der Budgeikommission überwieien. — In erster und zweiter Leimig wird der Vertrag mit der Schweiz betr. Errichtung einiger schweizerischer Nebenzvllämier aus badischem Gebiete genehmigt. — Es folgt die zwecke Lesung des Handelsgesetzbuchs. 8 l desinirt den Begriff Kauf mann. — Ada. Vielhoben zAntis.s begründet einen (schon in der Kommission gestellten, dort aber abgelehnkenf Antrag, der das Handwerk aus dem Handelsgesetzbuch übeihaupt auSscheiden will. Der Handwerker sei seinem ganzen Bildungsgänge nach kein Kauf mann, und das .vandelsgejetzvuch, wenn er diesem nnielstellt werde, bringe ihm nur Nachiheil. — Nachdem Geh. Rath Hofs mann darum «sticht hat, es bei den Beichlnssen der Kommilsion bewenden zu lassen, wirb der Ankrag Vieih.iben abgeiehnt. 8 >8 Avs. I bestimmt u. A, daß bei der Handelsfirma, welche von einem Kaufmann ohne Gesellschafter oder do b nnr mir einem stillen Geiellschaster betrieben wird, mindestens ein Vorname aus geschrieben werden muß. ES beruht daS aus einem Beschluß der Kommission, wahrend in der Regierungsvoriagc gesagt war, daß die Ablürzung der Vornamen zulässig rei. — Abgg. v. Stumm lRcichSp.) und Beckh iFrcis. VoltSp i beantragen, die Regierungs vorlage wieberherzultellen. — Geh. Rath Hoffmann bittet cben- ialls. eS bei der Vorlage bewenden zu laste». — 'Nachdem die Abgg. Roere» und Vtelhaben sich für die Aufrechkerhaftung deS Kommissinnsbeichlusses ausgesprochen haben, wird der Antrag v. Stumm-Beckh abgelehnt. — 8 70 handelt von den Gründen, welche den Handlungsgehilfen zur Kündigung ohne Einhaltung der Kündigungsfrist berechtigen, 8 7l von den Gründen, die den Prtnztpal dazu berechtigen. Den Prinzipal zur sofortigen Entlass ung berechtigen will der Antrag Beckh, wenn sich der uäehiste u. A. auch gegen Angehörige des Prinzipals thätlich vergreift, ein Antrag Roeren, wenn der Gehilfe sich einem »»sittlichen Lebens wandel ergiebk. — Abg. Lenzmann tFrcis. VolkSp.): Die Ansichten darüber, was unsittlicher Lebenswandel sei, gingen sehr auscstian- der, der unsittliche Lebenswandel eines Prinzipals sei mcistcn- theilS von viel schlimmerem Einfluß ans den Handlungsgehilfe», als umgekehrt) er beantragt daher, event. den Nocrcn'ichcn Zniatz auch in den 8 70 aufjunehnwn. — Abg. Roeren lEcntr.): Der unsittliche Lebenswandel eines Prinzipals habe einen Einsluß aus die männlichen und weiblichen Handlungsgehilfen doch nur inso weit, als der Prinzipal an bieke selber mit unsittlichen Ziimiilv»»- aen heranirete. In solchem Falle dürft aber nach 8 70 der Gehilfe sofort dte Stelle verlassen. — Geh. Rath Hoffmann: Auch ohne den Roeren'ichen Antrag könne nach wie vor unsittlicher Lebens wandel als EntlassungSgrund angesehen werden. Dte 88 70 wie auch 71 zählten die Entlassnngsgründe nicht crschöprcnd aut, son dern gäben nur die wichtigsten an. Ebenso wie den Roeren'ichen bitte er auch den Antrag Beckh abzulehnen. — Abg. Singer (soz.s bekämpft ebenfalls beide Anträge. — Avg. Osann (nat.-lib.) hält die ganzen Paragraphen 7» und 7l für »nangcdracht, denn die als EntiassangSglünde gewähsten Beispiele seien doch nicht er schöpfend. und es dletbe stets den Richtern überlassen, zu ent scheiden. ob ein Grund zur Entlassung wichtig genug >ei. um w rk- lich die Entlassung oder das Verlassen der Stellung zu rcchr- fertigen. — Alle Anträge werden abgelehnt und die 82 70 nnd 7l unverändert angenommen. — Die 88 73 und 74 handeln von der Konkurrenzklausel. Dieselbe soll nach 8 73 nur insoweit verbind lich sein, al- sie nicht die Grenze überschreite, über weiche hinaus den Handlungsgehilfen das Forlkommen unsinnig erschwert werden könne. Die Kommission hat einen Zusatz beschlossen, wonach die graphen bis 8 > betreffen das Lehrverhältiiitz. Mehrere hierzu ge stellte sozialsemokraistchc Anträge werden abgelchni. Eine läng-rc Debatte veranlaßt rin Antrag v. Stumm, in 8 8(>a die Bestimm ung zu streichen, daß ein Lehlherc auch sttafbar iein soll, wenn e> seinc Pslichicn in einer die Ausbildung des Lehrlings getähiden- dcn WZ e verletzt. Der Antrag, für den außer der ganzen Rech en nach die Freisinnigen stimmen, wird schließlich avgelehnt. — Bei demi Abschnitt „Aktlengeiellichatten. 8 AN, Aufsichlsralh" vertagt sich das Haus- Weiterberathung morgen. Verliw Der Zustand des Staatssekretärs Tr. v. Stephan ist nach der Operation, der « sich am Sonnabend hat unterzicheii müssen, leider lehr bedenklich. Es droht dem Leben des Patienten insogc der Abnahme der Kräfte ernste Gefahr. Der Kraule leidet tndelz keine Schmerzen, er liegt im Schlaf oder Halbschlnmmcr und hat kein Bewußtsein von seinem Zustande. Am Kranlenbett des Gatten weilt Frau v. Stephan, welche die Pflege seihst über nommen hak. Die Theilnahme ist groß. Der Kaiser ließ sich wiederholt Bericht erstatten. Die Minister, Hofstaaten und viele Mitglieder der Gesellschaft kamen persönlich, um Erkundigungen cinznzichen. Berlin, lieber den gestrigen Empfang Dr. Nansen's bei dem Kaiser theilt der .Lok.-Anz " mit. daß Nansen einen liebens würdigen Empfang gesunden habe. .Ich habe", sagte der Kaiser, .großen Anlhcil an Ihrem kühnen Uiuernehmkn genommen, und ich sceue mich, Sie nun auch persönlich kennen zn lernen" Nansen sprach darauf dem Kaiser seinen Dank aus für die ihm Tags zuvor znthcil gewordene Hove Auszeichnung, woraus der Kaiser lächelnd crmiedcrle, daß er ein Verdienst nur nach Gebühr habe belohnen wollen. Gleich ihrem Gemahl legte auch die Kaste«» dem Forscher gegenüber eine gewinnende Freundlichkeit an den Tag. Während der Tafel bildete die Nordpost'ahrl Nansen's den Gesprächsstoff, und der Kaiser zeigte sich nicht nur über die einzelnen Daien der Exvedilion genau unterrichtet, sondern er bewies auch, daß ihm das ganze Problem der Nordpolwstchnng ein wohlvertranies Ge biet sei. Auch über die Heimath seines Gastes sprach er und ge stand, daß es ihn immer auf's Neue dorthin ziehe Als die Tatcl beendet war, ließ der Kais« seine Kinder ritten! sie mußten sich vor Nansen aufstellen, und dann sagte er zu ihnen: .Gebt dieftm Manne die Hand nnd seht ihn Euch gut an. damit Ihr, wenn Ihr älter geworden seid nnd mehr Verständlich haben werdet, sagen könnt, daß Ihr Nansen gesehen habr." Der Reihe nach reichten sie Nansen die Hand. Der Kaiicr bemerkte, daß seine älteste» Söhne leider abwcfend wären, die doch schon besser wüßten, was eine Nordpolsahrt bedeute. — Tic heutige Trauerseier für Arnold Bvrsig gestaltete sich zu einem erhebenden Akt. Der Kaiser halte ein kostbares, aus La France-Rosen, Hvazinlhen, Veilchen und Maiblumen geflochtenes Blumengewinde übersandt. — Ter Kaiser Hai den Anschluß der deutschen evangelischen Gemeinde zu Johannes burg in Transvaal an die preußische evangelische Landeskirche ge nehmigt. Der zum Pfarrer dieser Gemeinde erwählte Pastor Graß mann ist »ach Johannesburg abgereist. Hamburg. Die .Hamb. Nachr." geben aus Grund ein gezogener Elkniidignngcn dte Meldung, daß bei dem Fürsten Bis marck in Friedrichsriih ein Glückwunschtelegramm des Kaisers ein- gegangen sei. Gera. Erbprinz von Reuß j. L- hat an den Stadtrath zu Gera ein Schreiben gerichtet, in welchem er das Verhaften der Regierung in Greiz unpatriolisch und antinationnl nennt, es aut das Entschiedenste verurlhellk und als eine Herabwürdigung des guten uralten reußiichen Stamnies bezeichnet, sowie insbesondere die neueste Fahncnasfairc in Greiz in geharnischten Ausdrücken vcrurthcilk. Kattowitz. Gegenüber ein« Meldung, daß ans der „Hed- wig-Wiinsch'-Grube tm Boisigwerk heule früh wieder eine Ex plosion schlagender Weiter slattgesundcn habe, der mehrere Perwne» zni» Opfer gefallen wären, bemerkt die Zkatt. Zig.", daß es sich nur um eine ganz geringfügige Explosion handle, bei der zwar einige Personen leicht verletzt wurden, aber Nieniand um'S Leben kam. Tte tn Oderschlcsicn verbreitete Meldung, daß die Grube brenne, sei nicht richtig. > 2. '-t r
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