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Dresdner Nachrichten : 23.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189710231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-23
- Monat1897-10
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.10.1897
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uÄllWWj * I «L L « !> 42. Jahrgang. V»I»^tVIL. Üitr8kli«l«l. HIsn'tWtMe 14. ^ r^L^»rr?»rrr^rk8rd^irr?»ArMW^WMM eL C)«. Ellivvolselv», ^ »v»o«, i>v«8vi't«. ltünrslrvrirauf n, -4Itm»i'Itt 2. Tckegr.-Adrcsse: Nachrichten. Dresden IIiK« K«i-U>c llttNi»t»r»üt ^ItwarLt, Lssstrasss 11 -8träwpla -L agoo -8a,vis » -llsnäsedilbs -Vsdersväaäs ß Ml! U c«ÄM^ Z 4i»t1er>8tk6. E Arr^rrB/!L8.er4L^L^8.2.rj8 ^ -«MrMr^^MrMEr?EkES Julius 8eliäcklivll Sss IS, pari. u. I. Lt. keleiiclitiiiiM- 6«Keii8tL»äe für Oan, slolttr. Istebt, Uotwlsum, Kerzen. LLVLLrvN jsäor Art ans Zen dsäeutsnästsn ülasbütteu äss ln- H Auslsnäes, ewpieklcn in reieltzurlti^r Lusvaitz I Illlil 4r Kolm, K^I. ss>)slitzftzi-nnt6u, d IVcnmnrlct II. ^ «nn^sinktvli-rt«-»« IIIO. ^ Nvuv8lv RoÄvUv. ««L-»L°- 0. ükilll'il!!> ÜSsÜIk! LÄLLL j^oruspr. I, 33Z0. D'ornspr. I, 3390. WsWvstv NoävLLv. GZ» Lnioass' Vvrhrrcitttngen zu den Reichstagswahlen. Hosnachrichten, Sladlverordnetensibung.sMuthmaßlichc Witterung:! 2ln»t»»«»il«»l»7e »1^ 1 Aß T» v^t:» Kptkftkt. Gerichtsverhandlungen. 2lgneS Bernauer. Nollfuß'icye Akaoemie. j Aufbessernd. j IIlßvi.t»v, ^>eZ» ^-ßI»IV4.ß L O«/« » Politisches. Die Borbereitungen für die Reichstcigswalilen beginnen all mählich in Fluß zu kommen. Mit Ausnahme der Konservativen und Nationalliberalen haben alle größeren und kleineren Parteien Parteitage abgehalten, auf denen die Stellungnahme zu der Wahlcampagne besprochen wurde. Aus allen Theilen des Reiches lausen bereits Nachrichten über die Ausstellung von Reichstags- kandtdaturen ein und einen weiteren starken Impuls wird dir Wahlagitation erfahren, sobald die parlamentarische Thätigkcit im Reichstage und in den Einzellandtagen eröffnet lein wird. Wie bereits die Verhandlungen der bäuerischen Abgeordnetenkammer zeigen, werden der Reichstag wie die übttgcn parlamentarischen Körperschaften besondere Rücksicht dem Wahlfeldzuge zuwcndcn und die parteipolitischen Aktionen in den Volksvertretungen dürsten mit Vorliebe in den Dienst wahlagitatorischer Stimmungsmache und Popnlaritätshascherei gestellt werden. Vorläufig fehlt es der Wahlbcwegung noch an Kundgebun gen, die als durchgreifende leitende Ideen und Direktiven charakterisirt und verwerthet weiden könnten. lieber die üblichen programmatbchen Parteiparolen und Phrasen ist man bisher auf keiner Seite hinausgekommen. Als allgemeines Merkmal kommen bei den Wahlvorbereitungen die Zersplitterung und Zerfahrenheit, die das 'iineipolitische Leben seit Jahren kenn zeichnen, zur Erscheinung. Selbst die kleineren Parteigruppen haben für die Wahlen die Politih der freien Hand proklamirt und voraus sichtlich wird sich die jetzige Wahlcampagne vor jeder früheren durch die Menge der Kandidaturen anszeichnen. Haben doch sogar die Nalionalsozialen und Christlichioztalen beschlossen, als selbst ständige Faktoren in den Wahlkampf einzutrcten. Zu einem festen Wahlkarlell verwandter Parteien ist es bisher nirgends gekommen. Zwar schwärmt man in freisinnigen und leider auch hier und da in natlonallibcralen Kreisen nach wie vor für den Zitzanimcnschlnß aller liberalen Elemente zum Kampf gegen Agrarierthuni und junkerliche Reaktion. Das hindert aber die einzelnen Gruppen der bürgerlichen Demokratie nicht, überall mit besonderen Parteikandidaten aus der Bildsläche zu erscheine». Der von der freisinnigen Volksparlei auf dem Nürnberger Partei tage gefaßte Beschluß, in allen Wahlkreisen, selbst da, wo die Richter'sche Gttwpe auch nicht die cnlfernicste Aussicht ans einen Wahlsieg hat, selbstständig vorzugehen oder mmdestens mit einem Zählkandidaten zu debüliren, wird mit großem Eifer verwirklicht, und der Konkurrenzneid erfüllt so ausschließlich das Dichten und Trachten Eugen Rtchter's, daß er es augenblicklich als seine Haupt aufgabe betrachtet, dem Freisinn weiblicher Linie, der Rickert- Barth'schen freisinnigen Bereinigung, das Terrain streitig zu machen. So ergötzlich dieser Hader der bciven freisinnige» Gruppen sein mag, so darf man sich doch der rechtzeitigen Erkenntnlß nicht verschließen, daß die gelammte Linke, mit Einschluß des Centrums und der Sozialdemokratie, in der Stunde der Ent scheidung gegen die ausgesprochen nationalen Kandidaten in ein heitlicher Phalanx zusammensteheu wird. Wenn auch nicht liberal! schon bei dem ersten Mahlgänge, so doch bei dem zweiten — und bei der zu erwartenden Menge von Zähl- und Sonder kandidaturen werden in den meisten Fällen Stichwahlen erforderlich sein — wird ganz von selbst unter den demokratischen Parteien ein Kartell zu Stande kommen, das auf der Interessengemeinschaft der Lieder-Richter-Bebcl'ichen Reichtagsmehrheit und deren Be dürfnisse beruht, die Herrschaft in der RcichZvertretung nicht nur zu behaupten, sondern zu verstärken. Wie bei den letzten Reichs togswahlen vor fünf Jahren werden auch diesmal die freisinnigen Kandidaten aus eigener Kraft fast in keinem einzigen Wahlkreise zu siegen vermögen: Mandate werden sie meist nur mit Unter stützung der Sozialdemokratie und der Nltrainoutanen, in einzelnen Fällen auch mit Hilfe der deutschsozialen Reformer, erlangen. Auch die Sozialdemokratie rechnet bei den Stichwahlen daraus, daß bei denselben das antlnationale Kartell zu ihren Gunsten in Kraft treten werde. Bei der letzten Neichstagswahl haben sie 82 ihrer Kandidaten in die Stichwahl gebracht, von denen nur 21 Sieger blieben. Diesmal hoffen sie, bessere Ge schäfte zu machen, weil die Taktik der ihnen nahestehenden Par teien allenthalben daraus berechnet ist, den nationalen staats erhaltenden Parteien die Mandate zu entreißen. >- Bei diesen Aussichten sollten die nationalen Parteien bedacht sein, von Vornherein bei den Wahlkämpfen die Gemeinsamkeit ihrer Interessen zu belhäligen und jeden Anlaß zu gegenjeitiger Ver bitterung. die ein Zulammengehen bei dem entscheidenden Wahl- gange erschwert oder gar verhindert, sorgsam ans dem Wege zu räumen. In einzelnen Reichs- und preußikchen Landtagsmahl- kreiien haben sich die Konservativen und die Nationalliberalcn bereits zu einem gemeinschaftlichen Vorgehen entschlossen: aber «S bedarf eines nationalen Kartells, das sich womöglich über das ganze Reich erstreckt, wenn der Gefahr, daß im nächsten Reichstage die Feinde deS Reiches noch stärker vertreten sind als in dem jetzigen, vorgebeuat werden soll Einzelne konservative und nattonalliderale Blätter zeigen leider »och immer eine Haiinng. dir keineswegs geeignet ist, einen kräftigen festen Zusam menschluß aller rechts stehenden Elemente herbelzuführen oder doch wenigstens durch rücksichtsvolle schonende Führung deS Wahlkampfes einem Bündniß bet den Stichwahlen vorzuarbeiten. Die glänzenden Resultate, die die sächsischen Krntcllvarteien bet den letzten Landtag-erfatz. wählen erzielt haben, sollten doch den besten Fingerzeig für die Wahltaktik bieten, die bei den Reichstagswahlen z» beobachten ist, Haben doch die Sorialdemokraten anerkennen müssen, daß das Kartell eine unüberwindliche Kraft besitzt. Wenn uns bei den Reichstagswahlen, äußerte ein sozialdemokratisches Organ, überall ein derartiges Kartell wie in Sachsen gegenüberstünde, so würden j wir auch bei den Reichstagswahlen vielleicht nicht einmal den zehnten Thcil der Mandate erobern können, die wir jetzt haben. Unablässig bat auch Fürst Bismarck auf die Nothwendigkeit hin- gewiesen, den Karrellgcdanken bei den Reichstagswahlen wieder zu verwirklichen, und wenn die Konservativen wirklich echt konser vative Politik im Bismarck'schen Sinne treiben wollen, so werden sie letzt vor Allem bestrebt sein müssen, mit ganzer Kraft sür die Politik der Saminiung einzutretcn und sich bereitwillig und unter Zurückstellung aller trennenden Gegensätze mit den Anhängern des slaatselknitendc», national-monarchischen Gedankens verbünden. Für die Politik der freien Hand, die das Schwergewicht auf die fraktionellen Sondenmeressen legt, ist letzt keine Zeit: es handelt sich bei der bevorstehenden Wahlcampagne um die groben vater ländischen Interessen, die von der jetzigen Richter-Liebec-Bebel- lchen Reichstagsmehrheit schon so schwer geschädigt worden sind, um die Wahrung der höchsten staatlichen und nationalen Güter, die von der Umsiurzpartei und deren Verbündeten bedroht werden. Für die Wahlen gilt cs freilich, auch noch eine andere Mahnung des Altreichskanzlers zu beherzigen, die in der Kritik eingejchlassen liegt, die er an der Hal ung der Konservativen in den letzten Jahren geübt hat. Die konservative Partei ha! sich nach seinem Unheil nicht in dem Maße oon alle» gouvernementalen Neigungen zu emanzipiren gewußt, daß ihr das Prädikat des echten KoniecvauS- mus, wie er in der Bismarck'schen Politik verkörpert ist, zugesprochen werden konnte. Darum werden bei der Aufstellung von Reichstags kandidaturen die Konfervaiiven vornehmlich ihr Augenmerk daraus zu richten haben, daß nur unahhängige Männer mit selbstständigem Urtheil und ehrlichem Bekenntnißinulh in Vorschlag gebracht werden, Männer, die die Kraft besitzen, allen gouvernementalen und byzantinischen Einflüssen energischen Widerstand entgegen- zustelle», die sich nicht scheuen, rückhaltslos die Wahrheit auch nach oben hin zu bekennen, um dort der Erkenntlich zum Durch bruch zu verhetzen, daß wir dem politischen und nationalen Ver fall rettungslos entgegengchen, wenn in der bisherigen Weise mit dem BiSmarck'schen Erbe weiter gcivirlhschaftet wird. F-ernicknetb- und Ternfvr'crt,-Bericht? vo n 22. Oktober. Berlin Ter Kaiicr beglückwünschte seine Gemaylin bei seiner Ankunft auf der Wstopalkstation, wo die Kasten» ihn emnfing. Um 9 Uhr halte der Kaiier den Ausbau der Geburts tagsgeschenke sür die Kaiserin arlangirt. Später land die Gratu lation deS engeren HoleS stall, woraus Mittags Familicniaiel folgte — Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe kehrt voraussichtlich am Montag hierher zurück. — Der preußische HanbelSriiiiiisler har die Regielangspräsidentcn beanslragt, den unteren Verwaltungs behörden zu empfehle», den Bestrebungen der Handwerker, die daraus gerichtet sind, ihre Orgamsaiion zu vervollständigeii und sich mil der Bildung »euer Frei-Jiinungen oder Zwangs-In nungen beschäftigen, nach Krätzen entgegen zu kommen Im preußischen HaiidlSininistertum rechnet man damit, daß tue Normatzlatntcn für die lüin'tigen Innungen noch vor Ablauf dieses Jal>res sestgestcllt sein werden. — Die verbündeten Negier ungen hoffen, einer hiesigen Korrespondenz zaivlge, dem Reichstag noch in seiner nächsten Tagung einen Gesetzentwurf über die Be kämpfung des Bauschwindets vorlegen zu können. Den Bauhand- werkern solle» gewisse hypothekarische Vorrechte gesetzlich ein- geräumt werde». — Verschiedene Blätter berichten, das preußische Unterrichtsministerium habe, durch die Ergebnisse der Dresdner PUilologenveisaminlung veranlaßt, die Ansicht, noch eine Anzahl von Refvlinschulen nach Frankiurter Muster lu's Leben zu ritzen, und es fänden eingehende Ber,Übungen darüber statt, welche und wie viel Anstalten für diese Versuche in Aussicht zu nehmen feie». Demgegenüber bemerkt die „Kreuzztg", die Sache beschränke sich daraus, daß der Versuch mit de» Rekormschute» noch an einigen andere» Orlen als Frankfurt beabsichtigt ist, weil man nur so zu zu verlässigen, von der besonders günstigen Lage der Verhältnisse in einei einzelnen Stad' unabhängigen Ergebnissen gelangen könne. In der Dresdner Philolvgerivcisaninilung sind übrigens Anregungen in der aiigedeulelen Richtung überhaupt nicht ergangen, Berlin. Nach dreiwöchentlicher Verhandlung wurde heute am hiesigen Landgericht der Prozeß gegen Sternberg und Genossen, betreffend Vergehen gegen das Aktien-Gesctz, zu Ende geführt. Der Gerichtshoi „kannte nach ausiührlicher Begründung seines Unheils auf Freisprechung sämmlttchcr Angeklagte». Die Kosten wurden der Staatskasse anserlegl. Der Staatsanwalt hatte gegen Sternberg 3 Jahre Gesängmß und 40,000 Mark Geldstrafe tev. noch 2 Jahre Gefängniß, gegen Luppa und Weber >e 3 Monate Gefängntß und gegen Müller und Schädel je I Monat Gesängniß beantragt. F Bremen. Der Aktien-Gesellschast Vulkan in Stettin ist in der Konkurrenz mit ersten englischen Wersten vom Norddeutschen Lloyd der Auftrag zu einer der schwierigsten Auf gaben, der Umwandlung eines Elnschrauben-Damviers ln einen Zwelichraubtn-Dampfer zu Theil geworden. Der Lloyd beabsich tigt, das Doppellchraubenlystem auch aus seinen äteren Schnell dampfern, und zwar zunächst auf seinem Secdamvser „Spree" in Anwendung zu bringen. Um gleichzeitig eine Verlängerung des Dampfers um ca. 70 Faß und einen Umbau ansführen zu können, wird der „Vulkan" ein Schwimmdock von großen Dimensionen bauen, wodurch er gleichzeitig t» den Stand gesint wird, Umbaue und Reparaturen von Kriegs- und Handelsschiffen in wesentlich g ößerein Umfange auSzufühlen. als ihm gegenwärtig möglich Ist. adrn-Badrn. Der Fürst von Montenegro reiste heute eluche des Zaren nach Darmsladt, ummclshatn. lieber das Befinden der Herzogin von en-Astenbnrg ist heute folgender Krankenbericht ausgrgeben zum worden: „Mit wenig Unterbrechungen bestand der Zustand großer Abspannung fort, obgleich die Nahrungsausnahme eme hinreichende ist. Die Nacht war gut," M ünchen. Tre Kammer der Abgeordneten nahm die An träge Ratzinger und Pichler, zu einem gemeinsamen Anträge zn- sammengezogen, a». Wien, Die Mittelpartei des Herrenhauses wollte beantragen, l tzas Herrenhaus möge seine Mißbilligung über die Obstruktion aussprcchen Die Linke und Rechte des Herrenhauses lehnten aber den Antrag als unstatthaft ad mit der Erklärung, daß ein Haus nicht gegen Vas andere auftreten dürste, — Der Wiener Dozent Dr, Leopold Müller soll den Bazillus entveckt haben, w lcher die egyvtijche AugenkrankhAt hervvrrust, — Aus Bialystock wird ge- meloct, daß ein Wagen mit zehn Personen, welche von einer Hochzeit beimsuhren. vergangene Nacht unweit der Station Knysczun bei unverschlossener Barriere vom Zuge ersaßt und zer trümmert wurde. Acht Insassen des Wagens wurden getödiet, zwei s hwer verletzt. Wien. Der türkische Marschall Kamphövener ist aus Kon stantinopel hier eingerroffen. Es vcrl mtet, er sei vom Sultan mir der Mission herraut worden, bei einigen Mächten wegen reiner Ernennung zum Gouverneur von Kreta persönttch Schritte zu lhun. Paris. Im Keller der deutschen Botschaft yeriethen heute früh 6 Uhr die Holzvorrärhe kn Brand Die Feuerwehr, welche bald zur Stelle war hatte das Feuer V»9 Uhr bewältigt. Den ganzen Vormittag war, eine beträchtliche Menschenmenge vor dem Botschaftsgebäude angesammeit. Die Entnrhungsniiache des Feuers ist und kannt — Der „Radical" veröffentlicht eine Unter redung mit dem Fürsten Mestschersky, der erklärte, er glaube trotz der Tun iprüche an Bord des „Poihnau" nach wie vor nicht an das Besteben einrs geschriebenen Bnndnißvertrags zwischen Ruß land und Frankreich. Der Zweck der russischen Politik müsse sein, zwischen Frankreich und Teu» chland freundliche Beziehungen her- zusttllcn Für Rußland sei nicht- wichtiger, als Jreundlchaik mit Dcnischlond. Au h in Egypten könne nur ein Einvernehmen Frank reichs mit Deutschland und Rußland Ergebnisse zeitigen, wie Fiankrelch sie wünsche. — Der „Figaro" wunder! sich, daß die französische Presse gegen Baoeni so utifreniiolich sei. Dieser Ministerpräsident mache doch die möglichsten Anstrengungen, Oesterreich dem Einflüsse der Deutschen zu entreißen, die doch die einzigen Anhänger des Dreibundes seien, und es sei doch leicht, die Folgen voranszitzehen, die Badeni's Triumph in der euro päischen Politik haben müsse. — Die Regierung wird demnächst dem Kaiser Menelik vo» Abessinien einen prächtigen zweisitzigen Thron aus Eichenholz, Gold und Brokat senden, den sie hier als Geirhenk für ihn ultzertigen ließ. — Der Lustmörder Bacher hat weitere drei Morde eingcstanden, zusammen II: die Anklage- Behörde legt ihm jedoch 19 Lustmorde und 2 Mordversuche zur Last, die in den letzten vier Jahre» stattgefnnden haben. Madrid. Der „Jmparcial" spricht die Hoffnung aus. daß die Antwort Sagasta's an den amerikanischen Geiandten Wood- rord eine energische sein werde. Das Blatt fordert den Minister- präsidciilen aus, das Verhalten Spaniens lowie der Vereinigten Staaren in einer Denkichrift an die Mächte darzulegen, die eine große moralische Wirkung haben würde Kopenhagen, Der Ministerpräsident erklärte im Folke- lhing, das ganze Ministerium sei mit der von dem Folkething in seiner letzten Tagung angenommenen Tagesordnung bezüglich der Ausrechterhaltung der Neutralität bei etwaigen Konflikten anderer Staaken einverstanden Antwerpen. Gestern Abend gab die Stadt Antwerpen den Vertretern der Rheinisch-Westfälischen Städte und Handels kammern einen überaus glänzenden Empiangsabend in dem fest lich beleuchteten und geschmückten N»thhaus Der Bürgermeister von Antwerpen hielt in deutscher Sprache eine sehr warm em pfundene Ansprache, in welcher er betonte, d-ß nicht nur die außerordentttche Erweiterung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Antwerocn, sondern vielmehr noch die gemein samen Sympathien, die Vvlksverivandtzchast zwischen Vlamländern und Deutschen, ein untrennbares Band zwischen beiden Nationen bilde. London Aus Chicago wird gemeldet daß dort der deutsche Schlächtermeister Lükgerd, der angellagt war, seine -Eau ermordet und ihren Körper, um sich der gerichtlichen Verfolgung zu entziehen, in einem Wurstkessel zerkocht zu haben, vom Schwurgericht frei- gesprochen ist. Wochenlang hatten sich in diesem Monstceprozeß, der der Stadt Chicago löV.OstO Mark Kosten verursachte, die Wachver- ständigen darüber gestritten, ob die dem Gerichte vorliegenden ver meiudlichen Gebeine der angeblich Ermordete» memchliche oder lhicriiche Knochen seien. Die Berathung der Jury dauectc 70 Stunden Warschau. Der Bau der Eisenbahn Lodz-Kalisch ist vom Staate genehmigt worden. Dadurch wird, w-nn Preußen seine Bahn von der Grenzstation Skalmierzyce (Provinz Posen) bis Kaltzch, I V- Meile Länge, weiter baut, eine direkte Vahnvecbind ung Berlin-Posen-Worschau hergestellt Die heutige Berliner Börse verkehrte im Ganzen in fester Haltung. Die Umsätze wa en aber, wie an den Vortagen so auch heute, nur unbedeutend, so daß die meisten Kurse nur nominelle Bedeutung für sich beanspruchen konnten Ter größte Verkehr entwickelte sich am Montanakiicn-Markte, an welchem Meldungen über Ge'chä'tsabschlüsse großer rheuuscher Werke, so wie Nachrichten stimulicten, nach denen die StaatSdahn mit Ab schlüssen für Deckung ihres Winterbedarfs an Kohlen in großem Umfange Vorgehen wll. Bankaktien tagen tm Ganzen still, die Kurse waren aber zumeist höher; namentlich zogen Deutsche Bank. Kommandit-Antheile, Kredit-Aktien und Dresdner Bank an. Eiien- bahnaklien sehr still, Schweizer Bahnen hatten überhaupt keine festen Kurie. Eaaara Pacific lebhafter, aber niedriger. Montan- Aktiea lest, Bochum«. Laurabvttr, Dortmunder Union und Htbrrnia feit anziehend. Von fremden Renten Italiener steigend, Russen be hauptet, Türken schwach. Heimische Fonds behauptet. Privat- dlSkont 4 Pro;. — Ein offizieller Verkehr in Getreide und Mühten- fabrikaten sand nicht statt. Der Loco -Spiritus- Markt war auch deute ausgesprochen flau, eS fehlte ,ede Kauflust, während die Zufuhren recht groß waren. ES fand ein Preissturz von 60 bis 7o Ptg, flatt. 70er 41.7, 80er 61,30 Mars Termine Hamburger Deckungen anfangs fest, später aber auf matte des LocomarkieS ebenfalls avgeschwckchi. Am Jrühnrarit war die Haltung für Getreide reservirt. Das Angebot ist nicht allzu , . _ ist .. groß. doch fehlte auch die nöthige Nachfrage. Die festen Tendenz berichte von anSwürt» wurden nur wenig brachtet, das Geschäft aus
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