Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 01.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189711017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-01
- Monat1897-11
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.11.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
,,A<1 Lnpr. ss Ar «iw «„»elgentaris. lrMonl«,e yd« nachAmta«ktt - M SanäNennaMcktni ».), I «. — «uevLrtiae Alikküae irBorauAÜjäM»»- blLÜerwerd m roPt. berechnet. dwtdn« MEckte« «tcdeüi«» tii»Il 6, MorgcnL. Iivsto Llnrkv von Hoillr. Lle.vvr, 6Iiri«tiani», von Kinclvru xorn xsvoommsn, Vlnseks 1 Mrk, 50 VH,'. Mid llU8^6>V0^6ll. 48. Jahrgang. ,ätine SSt»»!«« pr,I,». edr. 8»nip.--iS IwstUaaeNerS,« MM M>-II.W«IWM Ssdlttv ü""n"m.ükä. p«m»vvs«l>»t»II» No. 878, Smr I Sraelcon.rdstt.il PIombl5une«n »ekmmilog« 2»da- s op«7-»Uoo.n «tc Telegr.-Adresse: lAachrichle», Dresden 2S zsrrt 4» V«rk»al!tl<>l»! I«8or doeliksillsr ävutvodsr unä ou^UMkor slvMvtvr ^.NLux-, üossll- ullck knsotoktoffo in nlloll moäorllvu 1''nrbon una rrimL-tzualjtLtsll na bilUssdvll I'rei8s». pöfsvkvl L 8vknvil>si', 8okvffvk1i'. IS. Füll«« 8vIiLckUeIl 8ss 16, xart. 2.1. Lt. kdlenelitimU- <idKen8t«iixItz tür Oll«, sivktr. I-iodt, kotrolgllill, Lsttso ü. ^iväellMItt '8 ir»Ät»I»r- Ilstzll« s 8tl UVV8tl »886 tt. -IlloiaiMr Vertreter von Xe-Ittel «L >r»oiul»i>n'-r DM' ^»lirrrielirii. 'Ml ^lleisenlebeillil'sn, kiseiiledeillii'sli, 1''ln8cdo 1 AK. 75 65. ullä I AK. Vorscmät nn cd NU8«U.lt8 MD» SFtzS Lnisasl» Neueste Fernickleib- und Ferniprech-Berichte. Sosnachrichten. Erdbeben. Liedertascl-Kirmesftier. Gerichts- ETTaSveZ» NV»gkr. Verhandlungen. .Frau Lieutenant". Mozartvereins-Concert. Ernst und Scher,. Briefkasten. Fernschreibs unv Kernsvrech-Vert»te vom 31. Oktober. Wien. Das ..Neue Wiener Tegebl." hebt in rinn Be sprechung der Reise des Grafe» Goluchrw ki nach Monza hervor, schon der Umstand, daß die Einladung zu der Reise bereits vor Wochen erfolgt sei, beweise, daß die Reise mit den jüngsten Er örterungen über das Verhältnis; zwischen Italien und den anderen Treibundmkichten nicht Zusammenhänge. Gleichwohl habe die Reise mehr als eine shmptomatischc Bedeutung, weil gerade sie jetzt den unveränderten Charakter des Dreibunds kennzeichne und beweise, daß die Beziehungen der Dreibnndstaaten die denkbar freundlichsten und geklärtes»« seien. Wien. In einer berichtigenden Zuschrift an die „Neue Freie Presse" erklärt der Viceprüsident des Abgeordnetenhauses, Äbrahamovicz, er habe den plötzlichen Schluß der vorgestrigen Sitzung deS Abgeordnetenhauses aus eigenem Antrieb veranlaßt wegen der allgemeinen Ermüdung und namentlich der lieber- anstrengung der Stenographen: es sei sonach vollständig unrichtig, daß der Sitzunasschluß durch einen Waffenstillstand oder durch ein Kompromiß heroeigefübrt worden sei. Bozen. Die Stadt ist anläßlich des Volkstones reich beflaggt. Nachmittags fand eine Versammlung in der Turnhalle statt, an welcher ctrea 000 Personen thellnah uen. Der Bürger meister Perathoner, sowie die Abgeordneten Groß. Steinwender, Wvls und Boeheiw sprachen hauptsächlich über die nationale Einigung. Die Versammlung verlief vollständig ruhig. Abends fand ein EommerS statt. Bahonne Gestern Abend entgleiste nahe beim Bahnhöfe Bayonn e ei» Eiscnbahiizng mit entlassenen Reservisten, von denen einer aetödtet und 10 verletzt wurden. R o m. Der „Popolo Romano" kündigt an, König Hnmbert habe den Ministerpräsidenten di Rndini und den Minister des Auswärtigen, Visconti Venosta, eingeladen, am 0. November an läßlich des Besuches des österreichisch - ungarischen Ministers des A-swä-tiaen. Graf«, Goinchowskt, nach Monza zu kommen. , Chttsttan 1 a. Der Amtmann in Tromsö wurde vom Minifteritn» des iInnern telegraphisch ermächtigt, auf Staats kosten eiben Dampfer für die Rettungsexpeditton nach Spitz bergen zu mtethen. Der Dampfer wird in drei Tagen von Trvmiö abgehen und Proviant für 0 Monate mltnehmen. Petersburg. Der Kotier und die Kaiserin sind mit den kaiserlichen Kindern heute Abend hier eingetroffen. Simla. General Lockhart hat das Dsfilö von Arbanga ohne erhebliche Verluste seiner Truppen genommen. Der Feind wurde durch koiizeutrisches Artilleriefeuer aus seinen Verschanz ungen Vertrieben. General Lockhart befindet sich gegenwärtig Mir seinen Truppen auf dem Abstieg in das Tirah-Gebiet. Tanger. Das sranzösiscbe Kriegsschiff „Eosmao" kehrte'.von der Risfküste zurück: dasselbe führte den Leichnam deS Franzosen mit. welcher sich, wie bereits gemeldet, als Gefangener in den Händen der Seeräuber befunden hatte und ans bisher unbekannter Ursache verstorben ist. ferner einen kranken griechiichen Matrosen, der durch einen an der Niffküste aiftäisigen Kausmann im Aus trage Italiens und Portugals loSgekanft wurde. Oertliches und Sächsisches. — Zur vorgestrigen Jagd des Große nhainer Par- sorcesagdverrins, die wiederum bei prachtvollstem Wetter vor sich ging, hatteil sich 00 Herren, darunter, wie bereits «wähnt, Ihre Kgb Hoheiten Prinz Friedrich August und Alberr. am Schützenhaus eingefunden. Diesmal aalt es, einem kapitalen Schaufler zu folgen, welcher zu einem scharfen Kampf bereit war und eS den Reitern und deren Pferden besonders schwer zu machen jucht«, denn noch einem Jagdaalvpp von ca. 42 Minuten gelang e» erst, dm Hirsch bei Ober-Ebersbach zu stellen. Leutnant von Mangel vom schwedilchen Garde-Husaren-Regiment hob aus und »ach Bereitung deSCurves »nd Berthcilung der Brüche wurde der Heimttit angerreten. — Die diesrährige Hubertusjagd findet am Mittwoch statt — Se. Acellenz der Staatssekretirr des RrichSichatz- a«t< Frechen von Thielemann ist von München kommend gestern früh hier rtngetroffen und im Hotel Bellevue abgesliegen. — lieber das neuerdings stattgefundene Erdbeben in einem groß« Thetle deS BogtlandeS schreibt der „Pl. Anz." unter dem 80. v. M.: Erdstöße von besonderer Heftigkeit wurden in vergangener Nacht auch In Plauen verspürt, so gestern Abend kurz nach "/«8 Uhr «nd heute früh gegen 5 Uhr auf der Brettestraße und d« Gtraßberaerstraße. Die Erdstöße warm von donner- orttgrm Geräusch begleitet. Osenlhiiren sprangm auf. Fenster scheiben klirrten, Uhren blieben stehen u. s. w. Einen unheim lich« Eindruck macht da» andauernde Erdbeben im oberen Vogt land». Aus Unterst,chseiiberg meldet das gmannte Blatt: Nach dem am Freitag Abend 6 Uhr 23 Minuten ein ziemlich stark«, «leb« von unterirdischem Getöse begleiteter Erdstoß verspürt wmden war, trat 7 Uhr 4ü Minuten das Erdbeben mit ««ent« Gewalt aus. Zwei gewaltige Stöße erschütterten dir Erde, die Häuser «btbten, die Erde zitterte sekundenlang, da» die Stöße ürgleitende Geräusch war sebr stark, man glaubt», zwei hinter einander abgegebene Kanonmschiisie zu hören, lleberall herrscht ^ " ld Schrecken. Die Erdstöße haben die ganze Nacht über _ ert »nv bereichten in der Zeit von 3 Uhr 45 Minuten bis krüh «ln« solch« Stärke, daß an Schlaf nicht zu denken war wi schwerem Gewitter, .stand man allgemein auf. In kurz« »räumen wiederholte sich diese unheimliche Naturerichvn- uuw Ä» de« «ngevbtlck, «vt-ich diese Zöllen niederschreibe, 8 Ühr 00 Minuten Vormittags, ertönt.wieder das dumpf« Geräusch mein« Füßen, m,d die Lampe Aber dem Schretbttsch schwankt »ng dm und har. Es düefte dt« du» gMe Erdbeb« rit Matschengebenken da» Bogtland heimgeincht hat . . Aeldungm lieg« noch Zu» viel» Ort« de« Vogt- l«ch« vor. so aus Schönb«g, Echöneck. Kltng«thal. Marweu. kW«. Bad Elster. Adott, au» der ÜmaeüeK von Oettnttz. Stad, ÜM..V»L«^chüttNM^ MM das ,.t von aonz larn Kirchwechtesleuns«« Vo fMK^TmMstmiadche sich Jung nud Alt, Männlein und Weibleln gleichermaßen seit Wochen freut. Auch die Weiblein: denn wenn ihnen bei der Liedertafelktrmes auch beileibe nicht gestattet ist, die nur für männliche Augen und Ohren berechneten lustige» Darbietungen iu pvr8ona zu genießen, so weiß ihnen doch am folgende» Tage das sonst so ernste Familienoberhaupt so viel Lustiges vom Kirmes- Herrenabend zu erzählen, daß es deS mitaebrachten exanisiten Beverichen Kirmeskuchens nicht einmal bedürfte, um die „bei den Sachen" daheimgcblieveiie Gattin in rosige Stimmung zu ver setzen. Vorgestern war wiederum der große Tag der „Liedertafel" erschienen. Der Saal des Gewerbehauses war kaum wieder zu erkennen. Ein aus buntfarbigen Bändern gebildeter zelidachartiger Himmel wölbte sich über die sieben dlchtbesetzken Tafeln: Wände und Säulen waren mit den bekannten Kirmesfahnen, mit Ranken und Draperien, vor allein aber mit Sensen, Rechen, Erntegeräth- schaften und allerlei Früchlen des Feldes so reich brhaimcn, daß man sich in eine ländliche Festhalle versetzt wähnte. Der lang- lährige, trenbewährte erste Tafelmeistcc des Vereins, Herr Bau meister M. Schwenke, und Herr Dekorateur Rusch theiten sich t» die Ehren dieses allgemein ansprechenden Arrangements. Gegen V»0 Uhr betrat das neuemannte Ehrenmitglied der „Liedertawi" Herr Oberbürgermeister Beutler den Saal. Damit war das Zeichen zum Beginn der eigentlichen Kirniestafel gegeben, mäh rend man sich vorher bei ausgezeichneter Orchestermusik lGewerbe- hanskapelle) und bet den Leiden und Freuden einer mit hunderterlei leckeren Dingen ausgestatleten Lotterie unterhalten hatte. Nachdem das erste Tnsetlied, ein „Oaculuamu8 der Liedertäsler". verrauscht, begrüßte der erste Vorstand der „Liedertafel", Herr Musikalienhändler Nänmann. die versammelten Kirmesgäitc und lieb seine Rede in den poetisch gefaßten Wunsch ausklingen, daß die frohe Kirmes für Alle ein Fest reinster Harmonie und ungetrübter Sänaersröhlichkeit werden möge. Dieser Wunsch mußte selbstverständlich durch GiSselklingen und einen herzhaften Schluck bekräftigt werden, und als dies geschehe», wandte sich der selbe Sprecher mit einem besonderen Willkommensgruße an Herrn Oberbürgermeister Beutler. An die am Schluffe dieser Ansprache vollzogene Ueberreichnna de? künstlerisch gusgeftibrftn. Ehren- mitgliedichaft-Dtploms knüpfte Redner ein freudla erwidertes Hoch auf das jüngste Ehrenmitglied der „Liedertafel . In seinem Dank für die ihm wiederfahrene Auszeichnung bemerkte der Herr Oberbürgermeister u. A., daß ihn diese Ehrenbezeugung eigentlich tief beschämt habe, da er „Singen" leider nicht könne. Aber er liebe den Gesang, und er hoffe, daß die „Liedertafel" gern seinem Winke folgen werde, wenn er dieselbe zu treuer Beihilfe Heranrufe behufs Verherrlichung vaterländischer oder städtischer Feste. „Seiner" Liedertafel weihe er ein volles Glas. Rechter Sängecbank spricht sich in Liedern auS; auch die Liedertäsler dankten ihrem Ehrenmitglied mit dem Vorträge zweier unter Herrn von Baußnern frisch und ton schön gesungener Cborlleder „Rillus, Rallus" von Aftenliofer und „Oestcrreichlsches Volkslied" von Kremser. Namentlich das lrtzteie ichlug zündend ein — Länger als sonst üblich ließ diesmal der Humor auf sich warten. Neben Hamburger Kalbsrnckcn und Karpfen blau ward den Kirmesgästcn eine ziemlich lange Reihe künstlerisch werthvoller Vorträge servirt, die nnr den einen Fehler Hallen, sich nicht ganz an die rechte Adresse zu wenden. Man wollte lachen und mußte immer wieder dem kunstsinnigen Zuhörer Platz machen. Damit soll selbstverständlich der positive Werth der Darbietungen nicht geschmälert werden — au oontraiio! Man Hörle in kunstmäßiaer Ausführung einen Concertwalzer inr Klavier von WienlawSky (Herr Direktor Lehmann-Osten), drei prächtige Lieder in italienischem Volkston von v. Baußnern (Herr O- Hache), zwei fein nuancirle Quartette „Schätzerl mein" von Blümer und „Gruß aus Ober-Innthal" von C. Flttig tvom „Klotzschcr" Quar tett der Liedertafel vorgetragen), ferner die Sololicder „Wein, Weib ttnd Lied" (Herr Troitzsch), „Rheinlied" (Herr Apotheker Lindn«) und »Das Mutteifaß" von Schliff« (Herr Putsch«). Das erlösende Wort, das endlich die Schleusen urwüchsiger Komik öffnete, sprach Herr Kausmann Unbcscheid mit einer von trefflichem Humor getragenen Deklamation: „Die traurigen Monde". Und nun folgte Schlager auf Schlager. Unbändige Heiterkeit entfesselte Herr PrivaftlS Äeisflog mit zwei von ihm meisterhast charakleri- sirten musikalischen Soloscenen: „Sultan Abdul Hamed" und „Prinzeß Ehtmah". Obgleich diese Leistungen schwer zu überbieten waren, stieg doch noch das Stimmungsthermomrter »m einige Grade, als die Hauptptece des Abends: „Tannhäuser, oder Der Pilln« Bierkrleg aus der im Saale aufgedauten geräumigen Bühne in Scene gesetzt ward. Es genügt zu verrachen. daß das in den Hauptrollen mit den Herren Hosschauspieler Schubert (Venus). P. Teucher (Tannhäuser) und Weissloy (Wolfram v Eschenbach) besetzte Stück den gottbegnadeten, schier unerschöpflichen Vereins poeten der Liedertafel, Herrn Rechtsanwalt Dr. Pötzsch, zum Verfasser hatte, um auch Denen, die nicht dabei war«:, von vorn herein die Gewißheit zu geben, daß das köstliche Ragout von TannbLusersage, Wagner'scher Musik und modnnsten Zeitfragen, wie Dreiklassen-Wahl ystem, Czechenübermuth u. s. w., zu den schmackhaftesten und genußreichsten geistigen Gerichten der dies maligen KirmeS zählte. Bei dies« Gelegenheit bleibe übrigens nicht unerwähnt) daß für die leiblichen Kirmesgenüsse von dem GewervehauSwirth, Herrn Arlt, bestens gesorgt worden war. Nach d« mit stürmischem Beifall aufaenommenen „TannbSuser"-Ans- fühmng ließen sich mit komischen Einzelvorträgen noch die Herren G. Troitzsch („Steckbrief-Polka" von Äohm), und Hosschauipieler Schubert (zwei lustige Recitatioa«) hör« Das Kunststück, die hochyehenden Wog« der Kirmeslust Nachts 2 Uhr »och einmal za glätten, brachte Herr Gch. HosmtbDr. Ackermann fertig, indem « «it schlicht«, ab« «achcherztgrn Wort« „Das deutsche Litt», dt« deutsch« Sänger, die Dresdner Liedertafel" t» einem Trink- Knrz daams trat das vorher gewählte Preisrichter- Petzold, Dir. Bhtlippi, Zeppernick, mnn, Dr. Jaul» Hauptkassirer Dietztch «nd ^ Wolf» i« Aktion. ES «rdieitm skr ihre ge- en DurbtrtWgen Ehrenpreis« zurrkamtt die Herr« WetSflo^. tu« her ZA M?die >VV« den j siitzsch, du» Klötzschn Quartett, feiner die Denen V. «liur stttttch» Stimmung beitrugen^ ltttq. ung rin Gotdschiä^« -r und i oungvolle ttm Lästig« sich^wn"dic'R^hm und onirt« lg« tu»« lliiiligl. »«fsWlIiez«!. Motttag,1. Mvember 1897. d« Lirdtttäsl« ein wenig; die meisten derselben machten aber auch dann noch einen so „seßhaften" Eindruck, daß sich das definitive Ende der diesmaligen Liedertafel-Kirmes jeglicher Schätzung entzieht — Die Bureaubeamten der Dresdner Staats behörden haben am Freitag Abend in einer von !>0 Telegir- ten, welche 07 Behörden vertraten, besuchten, in den „Drei Raben" stattgefundenen Sitzung beschlossen, anläßlich des 25jährigen Re- gierungsinbilänms Sr. Majestät des Königs einen gemeinsamen Kommers zu veranstalten. Der bei dieser Bericinimiung ferner zur Sprache gebrachte Gedanke der Errichtung einer sich über das ganze Land erstreckenden »nd WohlthätigkeftSzweckc» dienenden Jubiläumsstistung der sächsischen StaatS-Burcanbeamtcn fand ebenfalls beitälltge Aufnahme. — Der Schriftsetzer Fr. Heinrich in den „Dresdner Nachrichten" begeht heute sein goldenes Berufsjubiläum in völliger körperlicher und geistiger Rüstigkeit. Seitens der Firma Liepsch L Neichardt wurde der Jubilar, der seit ca. 4 Jahren bei der selben in Stellung ist, vorher aber über 30 Jahre in der ehemali gen Druckerei von Thomaß als Faktor thätig war, bereits am Sonnabend beglückwünscht und durch ein Geldgeschenk erfreut, während sich seine Berufskollegen aus dem Geschäft gestern Abend mit dem Jubilar und dessen Familien Angehörigen zu einem solennen Kommers in den „Drei Raben" vereinigten, wo der Jubilar aus mannigfache Weise geehrt und gefeiert wurde. Auch von den, Vorstande des Dresdner Buchdrucker-Veceins wurde Herr Heinrich durch Bcschenkung mit einer wcrthvollen Nhr überrraschi. — Wegen des Verdachts, den Mord an dem Arbeiter Reck iu K ö tz > ch cn b rvda am Jahrmarktstag <25. September- begangen zu haben, waren u. A. auch zwei Arbeiter aus Böhmen. Ruß und Goth, in Haft genommen und bisher in Hast behalten wor den. Während sich das Belastungsmaterial für die Thätcrschaftl dieser Beiden immer mehr häufte, hat letzt Rieß gestanden, die! That ausgesührt zu haben. Gegen Goth hat der Tapezirec Larien) der damals durch einen Hieb auf den Kopf bewußtlos geworden war, Strafantrag gestellt. — Amtsgericht. In oer Nacht zum 2. September bei«»- der Gärtner Winkler eine Nestaurarion unweit der Dreikönigs kirche. W. hatte gerade seine Geberlaune und traktirte die als Gäste anwesende Dienstmannsehcfrau Anna F-torentinc Christ geb Trepte »nd die Händlerin Auguste Emilie Marie Becker, während (seine Braut, die Fabrikarbeiterin Marie Schickett, in der Vier ausgabe aus ihren Geliebten wartete und dessen Galanterie in begreiflicher Aufregung beobachtete W. lud die Heiden Damen ei», mit ihm auswärts ein Glas Bier^ zu trinken, welcher Auf forderung Folge geleistet wurde. Die c^chickert erhob nunmehr in der BierauSgabc erheblichen Lärm und wurde infolge dessen! hiüauSgesteckt. Sie lief ihrem Geliebten und den beiden Frauen! nach und letzte den inhestörrndrn Lärm auf der Straße fort! Die drei Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts geriethen als^ bald hart aneinander und pufften sich nach Herzenslust, während Zeuge Winkler seine Bchauiung aufsuchte Die Christ kehrre, schließlich in die erste Witthschaft zurück, um ihren daselbst uer-' weilenden Ehemann abzuholen. Hier gerieth die Christ mit der Wirthin in ein lebhaftes Rencontre, während dessen sie die Wirthin anfiel und ihr die Kleidung zerriß. Diese Sachbeschädig ung war mit lautem Skandal der Frauen verbunden, welche nun in corpors an die frische Lust befördert wurden. Dieser „Fcauen- tampf" beschäftigte am Sonnabend das Schöffengericht in ein gehendst« Weise. Die Christ verwirkte wegen inhestörenden Lärms, Hausfriedensbruchs »nd Sachbeschädigung 1 Woche Ge fängnis) und 3 Tage Haft. Die Becker wegen Ruhestörung eine Nägigc Haft, die Schicker! wegen derselben Uebertrecung eine Geldstrafe von 6 M. — Der I7iährige Schlossergeselle Wilhelm Jahn entwendete seinen Schlaikamerade», je einem Bäcker, Schneider und Schlosser, mehrere Kleidungsstücke:c. im Werthe von ca. 19 M. Als durch einen Gendarmen seine Festnahme erfolgte, be leidigte I. den Beamten in ordinärer Weile. Der Angeklagte wurde zu ein« Strafe von 7 Wochen Gefängniß veruttheftt. — Der polnische Ziegelarbeiter Bartholomäus Ignaz Hobnockh, zu dessen Vernehmung Herr Professor Geier als Dolmeftcher geladen war. verübte in einer Schänkwirthichait zu Eolchütz allerlei Unfug. Ec entfernte sich trotz wiederholter Aufforderung nicht und brach somit den Frieden des Hauses Mit Hilft eines Schutzmannes konnten die Gäste endlich von der Gegenwar! des rabiaten Polen befreit werden Der Angeklagte »«wirkte 5 Woche» Gefängniß und 2 Wochen Hast. — Von der Anklage, einen Mitgesellen mit einer leeren Bierflasche aus den Kops gcichlagen zu haben, wurde der Schuhmachergksellc Emil Louis Wehn« aus KönigSvrück kostenlos fteigeiprochen — Kellner Ernst Hermann Thielemann gerieth in Löbtau mit dem Schutzmann Friedrich Carl Gottlob Metsel einer Geringfügigkeit wegen in wörtlichen und thätlichen Streit, Hierbei störten Beide die nächtliche Ruhe durch wüstes Schreien und Toben. Unter Annahme mildernder Umstände wurden Beide zu je 20 Mk. Geldstrafe verurthcilt. — Leipzig, den 31. Oktober. Flüchtig geworden ist gestern Nachmittag, nachdem er zwei Wechsel über etwa tOOO Mark zu Gelde gemacht, die ihm von seinem Prinzipal zum Discontiren m einem hiesigen Bankgeschäft üveraeben worden, der 1880 hier ge. borene Handlunaslehrltng Hans Walther Effenberg. Der Flüch tige ist schmächtig, mittelgroß, blond, trägt braunen Jacketanzug. — Gestern Abend fand auf den, Korridor der 2. Etage der 22 BczirkS- schule eine Gasexplosion statt. Daselbst hatte der Jcnermann der Schule au» Versehen einen Gashahn aufgedreht und dann mit einem Streichholz »ach einer kurz zuvor voraenommenen Re paratur gesehen. Hiekbel war da» anSströmende Gas ezvlodlrt. oaß die Scheiben platzten. Glücklicherweise wurde Niemand verlebt. — AlS am Freitag Abend der bei dem Fuhrwerksbesitzer F. in Glauchau in Di«sten stehende Knecht Schäfer Im Begriff was. einen großen Wagen in den Hof zu schieben, stieß er bei dieser Gelegenheit sich Mit der Deichiel in den Unterlekb. Da n sehr über Schmerzen klagte, wurde sofort ein Arzt hinzuaezo, eü. welcher innere Verletzungen koastatirte. Den letzteren ist Schäfer vorgestern erlegen. ^ 3n M i l t Weida bat sich am Sonnabend Vormittag der 20jäbrioe Techniker B. «schossen. Der Beweggrund hierfür durfte ledenfall» in FamtlftnverhLltniffen zu suchen ftm. ^ - Die sogenannt« Rothe Mühle in «ltger-dorf, welche Mon länger« Zeit außrr Betrieb geletzt ist und a» Wohn, und WitthschaftSaebSttde diente, ist am Sonnabend vollständig durch Feuer zerstört worden. Dasselbe kam in der mit ca. MOCentner Verlangen Sie überall Aulhsrii's Aähr-Aaka»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite