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Dresdner Nachrichten : 02.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189711026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-02
- Monat1897-11
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.11.1897
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OozetsLösäesMel >, »SM-r »««»! uiu^ri meüneli Lsopirck Wv P>«Mrs S ü-kui. EM «i» „kerkeetio", l)>. mvä. VVoltormruu's katsnt- Lruedbsoä, uyorrviakt -m 8itr u.^Virlcuaze u.oio Ls^sll sür.joäsu Lruckloiävoävu. L.IIsillvvrka.ukbsi N.II.^eml8eImeIi 8eu.. Mrie»8ti'. 2Z M» » Lniaaas' Mrst Bismarck und das Wahlrecht. Hosnachricht«. Landeslotterie. PariierAusstellung. Muthmatziiche Witterung:>q^r-»»»L1-»»w SK 1 Regimentsjubiläum, Ressource der Kaufmannschaft Kammermusik-Bereinigung Trübe, naß ^lkllVtüA, «ßgllUkeeevkp » Fürst Bismarck und das Wahlrecht. Von unterrichteter Sette wird unS geschrieben: Fast überall begegnet man der Auffassung, daß, wenn es gelänge, aus dem allgemeinen und direkten Wahlrecht zum deutschen Reichstage den Modus der geheimen Stimmabgabe zu beseitigen, damit der Sozialdemokratie ein sehr hoher Prozentsatz ihrer Wähler entrissen würde. Wir halten diese Annahme für berechtigt. ES ist sehr wahrscheinlich, daß die Zahl Derjenigen, welche, ohne wirklich Sozialdemokraten der Gesinnung nach zu sein, aus allgemeinem Mißvergnügen über ihre Lage unter dem Schutz der geheimen Abstimmung für die sozialistischen Kandidaten stimmen, nur um ihrer Unzufriedenheit den drastischsten Ausdruck zu geben, mindestens 30 Prozent der Stimmen «präsentsten, welche der sozialistische Bewerber überhaupt erhält. Aber nicht nur diese „Mitläufer* der Sozialdemokratie, oder doch wenigstens der größte Theil derselben, würden bei öffentlicher Abstimmung von derselben losgesprengt werden, sondern wahrscheinlich auch noch weitere 20 oder 30 Proz. derjenigen bisher sozialistischen Wähler, welche zwar dem Arbeiter stande ongrhören, aber ebenfalls nur unter dem Deckmantel der geheimen Stimmabgabe für die sozialistischen Kandidaten votiren. Eine Härte und Ungerechtigkeit läge bei Abschaffung der geheimen Stimmabgabe weder in Bezug auf die erste, noch auf die zweite der bezeichnet«, Kategorien von Wählern vor. Bet der elfteren würde einfach grobem politischen Unfug gesteuert werden, der letzteren aber wäre auf Beschwerde entgegenzuhalten, daß es ein naturgemäßes Korrelat des allgemeinen gleichen und direkten Wahlrechts sei. die Oefsentlichkeit der Stimmabgabe zu verlangen. Wenn das für den deutschen Reichstag geltende Wahlrecht dir demokratischen Forderungen schon so weit verwirklicht, daß es die sonst überall im bürgerlichen Leben geltenden Unterschiede nach Besitz und Bildung bei dem wichtigsten Akte des politischen Lebens, bei der Wahl zum Parlamente aufhebt und bei dieser Abstimm ung über die Grundiätze, nach denen der Staat regiert werden soll, der Stimme des ungebildetsten Mannes so viel Gewicht beilegt, wie der des Ministers, so ist es doch eine lehr berechtigte Forderung, daß Derjenige, der dies Recht für sich in Anspruch nimmt, wenigstens den Muth haben muß, leine Uebcrzeugung persönlich durch öffentliche Stimmabgabe bei der Wahl zu vertreten. Der Ansicht, daß die Abschaffung der geheimen Stimmabgabe der Wahlbeeinflussung Thür und Thor öffnen würde, können wir ein ausschlaggebendes Gewicht schon deshalb nicht beilegen, weil die Sozialdemokratie jetzt unter dem Schutze der Geheimabstimmung einen Wahltenorismus ausübt, zu welchem der künftig etwa mögliche in gar keinen, Verhältniß stehen würde. Wir glauben, daß die Arbeitgeber sich im Ganzen wenig geneigt »eigen würden, ihre Arbeiter zur Wahl in einem ihnen genehmen Sinne unter Androhung von Strllenverlust und dergl. anzuhasten, obwohl wir es nicht einmal für so ungerecht halten würden, wenn eine solche Beeinflussung innerhalb ver nünsliger Grenzen und gleichsam als Korrektiv gegen die sozialistiiche Bearbeitung stattfände. Außerdem könnte man ja einen Schutz gegen zu weitgehende Einflutznahme dadurch erreichen, daß man nach Analogie des 8 109 des Reichsstrasgesetzbuchs nicht blos den Stimmenkauf, sondem auch diejenige Wahlbeeinfluffung unter Strase stellte, welche mutatis mutuuäis etwa die Merkmale des strafrechtlichen Begriffs der Nölhlgung aufwiese. Wir haben Grund zu der Annahme, daß Fürst Bismarck, den man allgemein als den „Vater* des jetzigen Reichstagswahlrechts bezeichnet, parallel denkt und einer Beseitigung der geheimen Stimmabgabe zustimmen würde. Dieser Modus ist überhaupt nicht aus seiner Initiativ« hervorgegangen, sondern erst durch den Reichstag in die Regierungsvorlage, die sie nicht enthielt, biueinkorrigirt worden, und zwar durch den Antrag Fries. Die Verheimlichung der Abstimmung bildete keinen Bestandtheil des RegierungSentwurss, sonst hätte dieser Antrag, der sie statuiren wollte und der auch dementsprechende Annahme fand, keinen Sinn gehabt und er würde nicht gestellt Wochen sein. Daß die Regierung daraus einging. beruhte auf Gründen der auswärtigen Politik. Man muß sich in die damalige Zeit zurückversetzen. Daß die Errungenschaften von 1866 in einem Kriege gegen Frankreich, das uuauSgesetzt für.sich Lsvauodo pour Laäova verlangte, auf dem Spiele stauben, war für jeden verständigen Politiker zweifellos. Aber nicht LloS Frankreich kam in Betracht, sondern die damaligen Verhandlun gen zwischenFrankretch und Oesterreich-Ungarn, der Besuch des Kaisers Napoleon in Salzburg und die Anhänglichkeit Victor Emanuel'S an Napoleon bildeten Symptome für die Möglichkeit eines schweren Krieges zur Bertheidigung der neu gewonnen« Einheit. Wir erinnern uns, daß der damalige Ministerpräsident v. Bismarck gesagt hat: „Wir werden für Schleswig-Holstein so gut wie für Schlesien den ersten schlesischen Krieg führen müssen und «S ist sogar mv-ssch, daß dem ersten und zweiten schlesischen Kriege eine Koalition wt, die Kaunitz'sche des fiebemähligm Krieges folgen »Kd * Die Stimmung Oesterreichs war damals noch schwer »»letzt unmittelbar «ach dem Kriege, und im Kauws« gegen der- gletche« Möglichkeiten blieb, nachdem man «S längst aukgeqeben hatte, auf ruglstchen veiftcn. zu rechne», für die preußische Regierung da« letzt« LuStunstemittrl immer die volle Entwickelung der dmstsche» Ratkmalkrast und ihre» Einverständnisse» mit den gchwmi« En Einrichtungen. Sn einem historischen Artikel der „Hamburger Nachrichten* sind«, wir in dieser Beziehung folgende Ausführungen: „Die Voraussicht künftiger Kriege mußte nothwendig dir preußische Regierung ermahnen, die nationale Stimmung für sich im weitesten Umfange zu gewinnen und jede Abschwächung derselben zu verhüten. So ist diese Kriegs- und Koalitionsbciorgniß das Hauptmotiv der Nachgiebigkeit der preußi schen Regierung allen liberalen Forderungen gegenüber gewesen, auch in Bezug aus das Wahlrecht. Man erinnert sich, daß aus die ultimaltschen Forderungen Benedetti's in den Jahren 1866/67 Graf Bismarck antwortete: g'onv xuorro ootionals svtrs Iv8 äsur uLtiou« pourrait taeilsmgut äsxvnörer vn Zuorro L eoup8 äu rsvy- Illtiou und daß den Volksbewegungen gegenüber Napoleon weniger feststehen würde als die deutschen Fürsten. Es war also als ultiw» ratio auch die nationale Volksbewegung in Aussicht ge nommen und ihre Möglichkeit mußte geschont und gepflegt werden.* Aus dielen zweifellos vom Fürsten Bismarck selbst herrührenden Ausführungen des Hamburger Blattes geht hervor, daß die Zustimmung der Regierung zur Ausnahme der geheim« Abstimmung in das dculsche Reichstagswahlrecht nicht daraus beruhte, daß Graf Bismarck diesen Abstimmungsmodus billigte, sondern daß sie lediglich der Erwägung entsprang, die Situation, wie sie damals bestand, erfordere dringend, jedes Hilfsmittel, das sich zur inneren Beseitigung des Norddeutschen Bundes im Volks- bewußlsein, sowie zur Erweckung von Sympathie und Anschluß- bedürfniß jenseits der Mainlinie in Süddcutschland sorgfältig zu benutz«, einerlei ob es allen Anforderungen, die man stell«, konnte, entsprach oder nicht. Damals war der Gedanke maß gebend, daß Deutschland vor ollen Dingen nach außen zu sichern und daß die deutsche Nation intelligent und selbstbewußt genug sei, um sich, sobald sie von außen ungestört blieb, nach ihrem eigenen Ermessen einzurichten. Es bestand die Uebeczeugung, ein Volk wie das deutsche, wenn es zu der Erkenntniß gelange, daß bei der Gründung des Reiches ihm nicht zusagende Einrichtungen unter dem Drucke der Umstände mit übernommen seien, werde klug und besonnen genug sein, sie nach eigmrm Ermessen zu verbessern. Wenn die große Majorität der gebildeten und besitzen den Deutschen mit dem Fürst« Bismarck zu der Erkemrlniß gelangt ist. daß die geheime Stimmabgabe bei den Reichstags wähl« — wie sie ihrer Natur nach, gleich all« Heimlichkeit« in der Politik, das germanische Selbstgefühl zum Widerstand reizt — thatsächlich von nachtheiliger Wirkung schon deshalb gewesen ist, weil in der Vorschrift der Heimlichkeit schon eine Wamung des Arbeiters gegen d« Einfluß seines Arbeitgebers und insofern schon eine Erweckung von Mißtrauen zwischen Beiden liegt — weshalb wollen wir sie aufrecht erhalten, weshalb erfolgt nicht ein parlamentarischer Antrag auf ihre Beseitigung? Die nächsten Neichstagswahl« würden sehr erheblich anders aussallen, als dies letzt zu befürchten steht, wenn es nicht nur gelänge, das sächsische Kartell auf sie zu übertragen, sondern auch bis dahin die irtzige geheime Abstimmung durch eine andere zu ersetzen. Die Ausgabe mag nicht leicht sein dem jetzigen Reichstage gegenüber, ober es sind schon schwierigere gelöst worden, es kommt nur darauf an. daß die Sache mit vollster Energie und mit geschickt« Händen ungefaßt wird. Fernschreib- und Fernsprech-Vertchte vom 1. November. Berlin. Der Kaiser, welcher beabsichtigte, noch heute A ps des Garde-Kürassier-Regiments in dessen n . . , . , . Abend das Offizierskorps des Garde-Kürassier-Regiments in dessen neuem Kasino zu besuchen, hat aus die Nachricht von dem Ableben seines ehemalig« Adjutanten v. Bülow, Generalmajor und Kommandeur der 2t. Kavallerie-Brigade in Frankfurt a. M.. welcher mit dem Pserde tödtlich gestürzt ist, leinen Besuch für heute odsagen lass«. — Der Kaiser trifft am nächsten Montag irüh in Liiscdberg ein, besichtigt die Stadt und die vom Hochwasser hartvetroffmen anderen Stättm. Nach einstündigem Aufenthalte erfolgt eine Waaensahrt im Gebiet des Zackens, des Giersdorier Wassers und der Lomnitz bis hinauf nach Bruckrnberg. — Die Militärstraf- prozeßresorm wird im Lause dieser oder nächster Woche das Plenum des HunveSraths wieder beschäftigen und voraussichtlich ohne weitere Schwierigkeiten tn der vom Ausschuß vereinbarten Form angenommen werben. Die Frage, ob betreffs des oberst« Ge- ' bei richtshoses ein Reservatrecht bei uns besteht oder . . nicht, .Post* zusolge dabet kaum noch weiter in die Diskussion gezogen werden, da eine Bestimmung hierüber vor der Hand aus dem Gesetzentwürfe enlsernt ward« ist. Man könnte demgemäß an- nehm«, daß die Vorlage tn jener Fassung an d« Reichstag gelangen werde und auch dort eine Mehrheit finden dürfte Der -Rationalzeitung* zusolge ist das Prinzip der Oefsentlichkeit in dem Entwurf ausgesprochen. Ausnahmen sind allerdings in umfassendere,. Art vorgesehen als lm Strafverfahren der Civil- aerichte. Das jetzige nieasherrlich« Recht, das mllitärgerichtliche llrthril durch Nichtbestättgung auszuheben, so daß vor einem wird der anderen Gerichte von Neuem verhandelt werden muß, isi bei- ist nicht behalt«. Insoweit würben die gerichtlich« Nrthelle also «dgilti, fein. lieber eine kriegSderrliche Mitwirkung, welche dennoch nach dem Abschluß deS Verfahrens angeblich eintret« soll, sind ver schiedene Versionen verbreitet. — Der preußische Kunstveretn von roeigirn, mnm, ilenburg, der Fürst von Bulgarien Landschaft Großberzöge von Bad« u»! und Ander«. Der König von Sachsen gewann eine . .. von Rousset nach einem Motiv aus Freienwalde. — Der Unter- kaatssekretür lm preußischen Handelsministerium Lobmann erhielt das Komthurkreuz 1. Klasse de» König!. Sächs. AlbrechtSvrdenS. >le durch unberechtigte Geiangenhattung eines deutsch« .. igrbSrigen durch di« haitische Behörde zwtschen^Deutsch- u»d d«r Niger-Republik Haiti ausgrdrochene des betreffend« Deutsch« au» der Ha von Dreyen. vervnenrilcht aut Aueryoamen B«e Namen des Kaiser!. Haupiyuartlers folgenden Nachru aangenener Nacht verstarb zu Darmstadt infolge eir Sturzes mit dem Pferde auf der Jagd der König!. 6 beigelegt. Dem New-Aork „Herold* ging über den Streitfall am Port-au-Punce eine Meldung zu, der usolge dort drei deutsche "riegsichisse erwartet würden, um die haitische Regierung z» nvthigen. die von dem deuichen Vertreter Grasen Schwerin gestellte Forderung um Schadloshaltung für die gesetzwidrige Verhaftung und nn'perrung eines deutschen Unterthanen zu erfüllen. Die Regierung habe dies verweigert. Gras Schwerin's Drohung hätte eine der artige Aufregung verursacht, daß er gezwungen gewesen wäre, die deutsche Flagge einzuziehen, das Gesandtschaftsgebäude zu schließen und die Flucht zu ergreifen, um dem Lynchen zu entgehen Nach anderweiten Meldungen hat Gras Schwerin einfach die diplo malischen Beziehung« abgebrochen — Der schon seit langer Zeit schwebende Belttdigungsprozeß des Hospredigers a. D. Stöcker gegen dm Reichstagsabg. Freiherr« v. Stumm kommt morgen vor dem Schöffengericht zu Neukirch« zur Verhandlung Am 26. April 1896 hielt Freiherr v. Stumm vor seinen Wählern in Neukirchen eine Rede, in der er die christlich-iozialc Agitation als noch viel gefährlicher als die sozialdemokratische de zeichnete. In dieser Rede soll Herr Stöcker beleidigt fern. — «Argen die Preiserkennung der Ausstellung für Nahrungs- und Genußmittel sind zahlreiche Beschwerden eingegangen Eine große Anzahl von Ausstellern ladet zu einer Protestversammlung am Mittwoch Nachmittag ein. , Berlin. Der Generaladjutant des Kaisers, Generalmawr von Blessen, veröffentlicht auf Allerhöchsten Befehl und im Nachruf: „In Ver eines schwer«! Jagd der König!. Generalmajor! v. Bülow. Flügcladiutant dreier Kaiser, war der Verewigte! ein Mann, dessm selten fester Charakter, dessen Treue, dessen Be-! ständigkeit ihm das rückhaltloseste Vertrauen vom obersten Kriegs-! Herrn bis zum jüngsten Untergebenen erworben hat. Seine Be gabung, sein rastloser Fleiß und seine glühende Passion für seinen Demi macht« ihn zu einem General, auf welchen für die schwersten Ausgaben zu zählen war Lange Jahre persönlicher Adiutant bei Sr. Majestät vor Antritt der Regierung, betraue« Allerhöchst- dicseiden i» dem Entschlaf«« einen wahren Freund, welchem sein Kaiser und König über das Grab hinaus ein bleibendes, dankbares Gedächtniß bewahren wird.* Kiel. Infolge Beschädigung der Eisenbahndrehbrücke über den Kaiser Wilhelm-Kanal durch Anprall« eines Schiffes ist die Strecke St. Margareihen-Eddelak unsahrbar. Dort wird der Per sonenverkehr durch Nmstrigen an der Brücke aufrecht erhalt«. Lüben. Bei der Schnitzeljagd der Offiziere des hiesigen! Dragoner-Regiments stürzte der Regimentskommandeur v. Treskow! mit seinem Melde und wurde schwerverletzt aufgehoben. Die Aerzte! hoffen aus Wiederherstellung des Verunglückten Stuttgart. Aus Einladung des Vereins süddeutsch« Banmwoll-Jndustriellcr fand heute hier eine allgemeine Weber- Versammlung statt, zu welcher auch sächsische Vertreter erschienen waren. Es wurde festgestellt, daß bisher fast ausnahmslos Arbeitseinschränkungen bis ru 35 Proz., durchschnittlich 15 bis 17,5 Proz., statlfanden, infolge dessm sich Lager nicht bildeten. Trotzdem waren die V«kau»svreisc so gedrückt, daß trotz der außer gewöhnlich billigen Baumwollpreise tich ein schiverer Verlust er- alrbt. Dre Versammlung sah daher die Mittel zu einer Besserung in einer weiteren Einschränkung und beschloß mit überwiegender Mehrheit, die seitherige Einschränkung nicht nur beizubehalt«. sondern dieselbe je nach den Verhältnissen der einzeln« Industriell« während der nächsten Monate noch um 5—10 Pro», zu ver» giößem. Brünn. Der Abg. Dr. Lech« wurde am Bahnhose von der Gemeindevertretung, Mitgliedern aller deutschen Vereine und einer riesigen Menschenmenge erwartet und mit stürmischen Hoch . und Hetlrusen begrüßt. Der Bürgermeister dankte Herrn Tr. Lecher für seine Parlamenlsrede und überreichte ihm einen Kranz. Lecher wurde, nachdem er gedankt hatte, von einigen Verehrern auf den Schult«« zum Wagen getragen. Fünfkirchen. In der Menagerie Koczka wurden die drei Geschwister Koczka während der Produktion im Tigerkäfig vom einem Tigerweibchen lebensgefährlich verletzt. Sie konnten noch lebend den Käfig verlassen Landau iPsalz) In d« Nacht zum Sonntag fuhr d« Schnellzug Basel-Köln auf eine Anzahl leerer Güterwagen Dabei wurden vier Güterwagen zertrümmert und die Maschine erheblich beschädigt Ein Rangirmeister wurde schwer verletzt, sonstige Ver letzungen von Personen sind nicht vorgekommen Petersburg Der Riesenbrand der Naphtaguell« in Baku hat 29 Bohrlöcher vernichtet. Dn Schaden betrügt viele Millionen. D« Brand ist nach lätäglger Dauer jetzt als erloschen anzusehm. Havana. Bor sein« Abreise nach Svani« stattete General Weyl« dem Marschall Blanco einen Besuch ob und übergab ihm die Regierongögewalt. Marschall Blanco richtete an die Cubaner eine Proklamation, in der es heißt, die Regierung habe, von gutem Willen und besten Hoffnungen erfüllt, ihn be auftragt. Reformen vorzonchmen und eine Selbstreglerung ein- zusühren untn Allfrechierbaltung der Souveränität Spanien-. Er, Blanco, werde der Dolmetscher d« Regierung sein, indem er eine Politik weitgehender Hochherzigkeit und des Bergeisens be folg« we,de. Er hoffe auf die Unterstützung all« Bürger, er werbe alle Diejenigen schützen, welche dem Gesetze gehorchen, ab« die volle Strenge der Waffengewalt den Undankbar« und Wider spenstig« fühlen lass«, die die Schreck« des Kriegs noch zu ver längern suchen sollt«. Marschall Blanco richtete ebenso eine Proklamation an die Truppen. Nach seiner Ankunft im Palais empfing der Marschall verschiedene Abordnung«, darunt« eine der Autonomisten, welche Hervorbob, sie freue sich der Ankunft eine» so vortresfllchrn Gouverneurs und hoffe. Dank d« Auto nomie werde die Morgmröthe des Friedens dem Kriege folg«. Marschall Blanco dankte für die patriatisch« Worte und erklärte, er zähle besonders auf die Unterstützung aller Freunde d« Selbst. Verwaltung. An d« heutigen Berliner Börse reigtc sich stärkeres Realijationsangebot. namentltch waren Bank« und Bergwerke offerirt. Die Geiammtbewegnna war reservirt. Die Ultimo- regulinmg ist glatt verlaufen^, Ä« Kaffamarkte wurde die Koos- d> st>2ter ans Kauflust ietcht gebessert Eisenbahnen sehr still, reichlsche nochgebend. Bergwerke ziemlich belebt. Bochum« per- lore» bei starkem Angebot SBroz. Laurahütte ziemlich behaupt«. § T 3 S' H K
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