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Dresdner Nachrichten : 03.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189711035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-03
- Monat1897-11
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.11.1897
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LlUNl ^ Aemaai VomuÄüadwnä. «elublStterwert,,m wvl. berechnet. ^e^lnreckanlchlub: Dtl DnSdne. 42. Jahrgang. Le«I»v«>L ÄL L)«. liokUoksrimtsn 8r. bli>»«i»bi äs» Lvnix» von Sttvkeon C1I»«e»I»«Ivu, 4)»v»o», IZ«88vrt«. 1än7.<>IvorlinufI»i'«»c,I^r,, ^ttmnntct L. Telegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden Nwtogr»xd1so1r« LilprsLle lo roiolu«» Ln»M»U d»t !LmiI IVVnsekv! INopttL»tr. SO (LoLs OvP/LnMiuus-, -slk» LüM8-6oÜLMwtr»-iSv). ^ k'GdnI: ^E»e»s d«i Vrvaävü. > k : !, L l^siprix. Koriin b'r»ninktur».Ll.^ ^ 8oäsndo.vt» i. ö. ^uskNiriied^r iuu »usvLNx pvirvu 20 ktx. LrlvlwLriL0L. I».V vlälL» V»de»ia>Wtr. 34 H Linxav» »ünnul-livkor ^ouiioiton Io olv«aut «»> ui« t«a OaiuvnI,üteu^v«I«u liivu» vin R o»«I ^««I«;n L-o-NSts lNtvd 41iU188. Üro»süs lisger von ?sns unä Lrü,«»I. lleiurleL tz klLÄ ß LokUsksrLQL >I Uz»M5 § LsLsasekirme 8eliirillfilbrL V.^.?st§vdks, HH tt«Urutr«r8tr. IS. ^UN«!»8tr. v (8tLl1tkLU8). M» L„;,ir-s'ReichStaasersahwatil für dieWestvrleanih. At»o«-v«I» Aptkgkt. Hochichule. Poflkarten, Ncatmentsjuhiu Volttische«. Unter dem Eindrücke deS Ergebnisses der ReichstagSersatzwahl für die Westpriegnitz sind die Herren Demokraten aus einmal recht bescheiden geworden. Nach ihren bisherigen Darstellungen mutzte man annehmcn, daß der Ruck nach links, der in der letzten Zeit erfolgt sein sollte, so stark gewesen Ist, daß schon bei dem ersten Anstürme die Konservativen keinen einzigen ihrer Wahlkreis mehr zu behaupten vermögen. Bon dieser gewaltigen Bewegung tmch Eugen Richter und Paul Singer hin ist aber in dem Schlutz- rrgebnisse der Wahl in dem brandcnburgischen Wahlkreise, den zuletzt der Staatssekretär des Reichsposlamts im Reichstage ver treten hat, wenig zu spüren. Im Jahre 1883 war Herr v. Pod- bielski mit 6265 Stimmen im ersten Wahlgang gewählt worden: ihm batten damals drei Kandidaten gcgenübergestanden: ein solcher der sretsrnnigen Bolkspartei, der 2960, der freisinnigen Bereinigung, der 1458, und ein Sozialdemokrat, der 1798 Stimmen erhallen hatte. Diesmal batte die weibliche Linie des FieisinnS auf eine eigene Kandidatur zu Gunsten der männlichen Linie verzichtet. Dafür hatte ober den Konseivativen die deutichioziale Reformpartei einen Kandidaten entgegengrstellt, so daß von vornherein mit Bestimmtheit eine Stichwahl zu erwarten war, da es den Genossen des Herrn Oswald Zimmermonn selbstverständlich nur daraus ankam, die Position der Konservativen dadurch zu schwächen, datz sie ihnen durch ihre gewissenlose Wühlerei einen Theil ihrer bis herigen Anhängerschaft abspenstig machten. Dieser Theil brauchte ta nur so grotz zu sein, datz den Konservativen der Sieg Im ersten Wahlgange vereitelt wurde. In der Thal haben es die Reformer dahin gebracht, datz in der Westpriegnltz, wo mit einer einzigen Ausnahme bisher stets der Konservative schon im ersten Wahl- gange das Mandat erhielt, jetzt zum erste» Male eine Stichwahl stattfinden muh. Es erhielten nämlich v. Saldern lKons.s 5043. Max Schulz «Freist Volsp.) 8348, Wohlsarth M s.) 19 Ä und Htntze (Soz.) 2015 Stimmen. Somit haben die Konservativen allerdings im Vergleich mit dem Resultat von 1893 1222 Stimmen verloren: aber andererseits hat der Kandidat des Richterlichen Freisinns nicht einmal so viel Stimmen aus sich vereinigt, als vor 4 Jahren fcr die beiden freisinnigen Mandatsbewerber zu sammen abgegeben worden waren; vielmehr ist die Zahl der frei sinnigen Stimmen um 1070 zurückgegangen, also beinahe um cöenso viel, als der Konservative eingebützt hat. Der große Rack nach links hat sonach dem Freisinn nicht nur keinen Ssimmenzuwachs, sondern einen Verlust eingebracht. Dennoch findet Eugen Richter, daß der Ausfall der Westprirgnitzrr Wahl einen .Zug nach links" bekunde. Um solche bescheidene Freude, die in Wirklichkeit doch nur darin begründet sein kann, datz man nicht mehr Stimmen als der Gegner verloren hat, wird wohl Niemand die Freisinnigen beneiden. Das Charakteristische der Wahl ist die Sonderkandidatur der Reformer. Am 17- Oktober ds. I. schrieb das Organ des Neichs- tagsabg. Zimmermann: .TaS ist's, was uns den jüngsten Partei tag der Reformpartei so bedeutungsvoll erscheinen läßt, datz gerade die natioualvolittlchen Gesichtspunkte allen vor angestellt wurden als bestimmend für die Haltung der Partei bei den nächsten Reichstagewahlen." Dietr angeblichen „national- polittschen Gesichtspunkte" sind aber In Wahcheit ebenso eitel Lug und Trug, nur auf den Stimmenfang berechnet, wir das ganze, lediglich zu GeichästSreklamen zusammengckleisterte Programm der reio meriichen Häuptlinge mit seinem Antisemitismus wie mit seiner Mittelstand-Politik. Wäre in der Tbat der nationalpolitische Ge sichtspunkt für die Taktik der Reformer bestimmend, so Hütten sie von vornherein in der Westpriegnitz aus eine Sondrrkandidatur verzichte» müssen. Daß diese eine ausgesprochen anttnationale Tendenz gehabt bat, beweist schon der thotsächlichr Effekt, der damit erzielt worden ist. Ohne die resormeriiche Sondertandtdatur wäre der nationale Kandidat der konservativen Partei schon im ersten Wahlgange gewählt worden. Der Freisinn und die Sozial demokratie haben zusammen 5363 Stimmen erhalten, denen die b013 Stimmen der Konservativen und die 1909 der Reformer — zusammen 6952 — gegenübersteheu. Da ohne Zweifel die Letzteren in der überwiegenden Mehrzahl wie früher konservativ gewählt haben würden, wenn sich di« Herren Zimmerman» und Lieber- «anu nicht «ine Zählkandidatnr geleistet hätten, so wäre der sofortige Sieg d«S konservativen Kandidaten erzielt worden. Daß es sich aber bei de« Reformern nur um eine Zählkandtdatur handeln konnte, dazu bestimmt, den Konservativen den Sieg zu vereiteln, haben zur Genüge die Erfahrungen ergeben, die die Herren Zimmer- mann und Genoffen im vorigen Jahre mit ihrer Sondrrkandidatur bei der ReichStagSwahl in dem benachbarten brandenburgischen Wahlkreis« Ruppin-Templtn gemacht haben. Trotz der auch bin von vornherein in die Augen springenden Gefahr, daß die durch das selbstständige Vorgehen der Reformer verniehrte Zersplitterung der antisrelsinntgr» Stimmen dem Freisinn den Weg zum Siege eröffne« müsst, hatten sie sich nicht enthalten können, «inen «tgenen Kandidaten anfzuftellrn. Wie jetzt in der Westpriegnitz. war dir Wirkung dieser Kandidatur zunächst eine klägllch« Blamage. Trotz verzweifelter Srastonstrengungen, an denen man «S übrigen» auch jetzt nicht hat fehl« taffen, und trotz d, herkömmlichen «rnommtsterei. die sogar den Steg de» Reformers in Aussicht stellte, kam kein andere» Resnltat,u Stande, als gegenwärtig in d« Westpriegnitz: dort wie hier humpelt« der Reformer als letzter Öofnachrlchten. Dresdner Heide und Techn. Postkarten, Ncgtmentslnbitauni. Quarlettadend. Hoffunng-Eoncert. Lotterie. der Bewerber hinter den Sozialdemokraten einher. Bei beiden Wahlen wer die Wirkung der resormerllchen Zählkandivatur die gleiche: auch in Ruppin-Templin hatten eS die Freisinnigen den Reformern zu verdanken, daß sie mit den Konservativen in die Stichwahl kamen. Auch in Ruppin-Templin wäre ohne die Sondcrkandtdatur der Reformer der Konservative im ersten Wahl gange gewählt worden, da auch damals die sür die Konservativen und die Reformer abgegebenen Stimmen zusammen über tOOO mehr betrugen, als die freisinnig-sozialdemokratische Konkurrenz zusammen erhalten hatte. Dennoch war das Endergebniß in Ruppin-Templin der Sieg des Freisinnigen: die Reformer hatten zum großen Theil die Lehren ihrer Führer dadurch praktisch be- lhätigt, daß sie den Anhänger der natlonalrn Parteien sür ein größeres Uedel hielten als einen Juden oder Judengcnossen und daher bei dem zweiten Wahlgang für den Freisinnigen stimmten. Dieses Resultat ihrer Sonderkandidatur in Ruppin-Templin hat die Parteileitung der Reformer im Auge gehabt, als sie sich entschloß, in analoger Welle jn der unmittelbaren Nachbarichast vorzugehen. Sie wußte, daß es sich auch in der Westpriegnitz nach Lage der Dinge nur darum handeln konnte, ob ein Konservativer oder ein Freisinniger siegen würde. Sie wußte ferner, daß ihr Einbruch in konservative Wahlkreise nicht blos in Ruppin-Templtn, sondern auch anderwärts, wie z. B- in Kolderg-Köslin und Halle- Herford, die Wirkung gehabt hat, den antinationalen Kandidaten den Sieg zu sichern. ES bedarf somit nicht des geringsten Be weises mehr, daß die resormerllchen Demagogen planmäßig und systematisch daraus ausgehen, de» Gegnern der nalionalcn Ordnungs- Parteien Vorspanndienste zu leisten. Nationalpolitischc Gessthts- nunkte sind sür sie so wenig maßgebend wie die Rücksicht auf rhren angeblichen Antisemittsmus oder ihre Mittelstandspolitik. Als ihre wahren Gegner erkennen sie nur noch die staalserhaltenden Par leien, die für die Wahrung unserer höchsten nationalen Guter, für die Erhaltung des Mittelstands in Stadt und Land und sür die Bekämpfung der Ueberwucherung der semitischen Einflüsse elntreten. Als Partei sind die Reformer bankerott; eigene Mandate vermögen sie längst nicht mehr zu erringen. wie sich dies bei den sächsi scheu Landtagsersatzwahlen in diesem Jahre und vor zwei Jahren gezeigt hat; sie vegetiren nur noch als Bundesgenossen der ver- judelen, mtttrlstandsfeindlichen Richtungen der bürgerlichen und der revolutionären Demokratie, in deren Arme sie hinüdergleiten werden, sobald das zur Zeit noch über ihnen schwebende Konkurs verfahren zum Abschluß gelangt ist. Fcruicknetb- nur» F-crnwre«t,-Bertckne Berlin. Der Kaiser empfing heute Prinzen lnzen von Sachien-Kobura-Golha. welcher seine Stellung L la auits des Kailerl. Nuss. Dragoner-Regiments Nr. 42 meldete. Dann empfing der Kaller den italieniichen Botschafter Grasen Lanza und ipüter den Direktor der Kolonialabthcllnng Frerdrrrn v. Richlhvsen mit dem Landeshauptmann von Deuisch-Südwest- asrika, Maior Leutwcin. — Jn der „Frist Ztg." waren in Bezug an» den Präsidenten des Neichsvecsicherungsamts Gabel folgende Tdatsachen behauptet worden: l. Aus dem in der ersten Oktobcr- woche in Bremen abgehattenen Kongreß sür innere Mission hätten Vorstandsmitglieder der Südwestoeutschen Konferenz sür innere Mission Herrn Gabel wegen seiner Unleischrllt in einem Schreiben an den christlichenZeitschrtttenverein deS Pastors Hülle bezüglich eines diesen Verein empfehlenden Erlasses des RcichsversilUcrungSamteS vom 1. Juli ds. I. zur Rede gesetzt. 2- In seiner Verteidigung hiergegen hätte Präsident Gäbet sich durchaus als Gegner der Hüüe'ichen Zeitungsmacher bekannt. 3. Derselbe hätte hinzugefügt, daß jede weitere Diskussion unnütz sei, da er jenes amtliche Empfehlungsschreiben nur gezwungen ausgesandt hätte, verlanlaßt von einer Stelle, der er außer Stande sei, zu widersprechen. Dazu erklärt die »Nordd. Allg. Zig ": Dieser Hergang ist durchweg erfunden. Der in Rede stehende Erlaß des Reichsvcrsicherungs- amleS vom 81. Juli ds. I ist aus den, Bremer Eonareß niemals Gegenstand einer Diskussion gewesen und Präs. Gabel hat in keinem Theile der Vechandlung die ihm in den Mund gelegte Aeußerung aetban. — Der Kolonialrath tritt am 10. dS. M- zu sammen. Jn dem soeben erschienenen Geschäftsbericht der Etsen- vahnaestllichait iür Deutlch-Oftasrika (Uiambaraltnie) wird mit- getdeUt. daß die wettere Fiuanzilrung veS Unternehmens für den Bau bis Koroawe unmöglich geworden ist. Auch ist der ihr von der deutlch-oflairtkanilchen Gesellschaft eingeräumte Kredit vollitändlg er schöpft, sooaß Mitte d. I. dt« Auirechierbolluna nur noch durch die Intervention der Regierung möglich aeweien nt. Wenn das Reich sich nicht noch in letzter Stunde cnt'chließcn sollte, die Bahn selbst »u übernehmen. dü»sle man das Unternehmen, das bisher 2,7 Mill. Mk. verschlungen hat, als verloren halten. — Zu dem belaeleaten Zwischenfall ln der Republik Haiti meldet dir »Nat.-Ztg. : Was die angebliche Entsendung dreier deutscher Krtegsichiffe nach Haiti anlanat, über welche sich die Amerikaner sehr aufgeregt haben, so verhielt sich dies folgendermaßen. Es handelt sich um die drei deutschen Schulschiffe .Stein". .Gneilenau" und -Charlotte", von denen sich das erster« bereits zu Ucbungszwecken in Ostindien befindet und die beiden anderen zu gleichen Zwecken dortbin unter wegs sind. „Gneistan" batte längst, ehe der Konflikt mit Haiti ausiauchte, Seaelordre nach Port-au-Princ«. An rin Eingreifen dieser Schiffe in die Verwickelungen ist nicht gedacht worden. — Der Großheizog von Hessen begtebt sich demnächst zn längerem Auientbalte nach Petersburg. — Die Berliner Getreidehändler haben im früheren Heiligen Gelst-Howitul neben elaandecktegende Bureaus eingerichtet. Jn etwa 46 Zimmern haben last die iämmtlichen größeren Getreidefirmen Eowptone gemiethet und zwar sind in ledew Zimmer 4—6 Firmen in Abteilungen vertreten. Auch dir Makler baden «>aen qemeinschoitlichen Raum für sich Der Handel wtrd d rekl oder durch Makler von Comptoir «trieben. Die Maller verkehren zn diesem Zwecke imiaea Korridor« zwischen den einzetnen Grschästs- !te Zahl der betheilmten Finnen beträgt einschließlich etwa ISO. — Prof. Gtabtz hat rin neue» vmahk« 3. Novcmver 1897. entdeckt zur gleichzeitigen Uebecmittelung zweier Depeschen durch denselben Drahi. Berlin. Der Londoner Korrespondent der „Köln. Zta." er fährt, daß der Höchstkommandirende der britischen Armee General Wolleley die Herausgabe einer umfassenden Denkschrift plane, in der er eine völlige Umgestaltung d>s britischen HeerweienS vom gegenwärtigen Kabinet auf das Dringendste fordert. Wolseley fordert die allgemeine Wehrpflicht und macht kein Hehl daraus, daß die jetzige Heeresverfassung des englischen Wettreiches ein ver altetes System fei, Wolleley erklärt, die Legende. England besitze durch Gibraltar den Schlüssel zum Mittelländischen Meer, müßte zerstört werden. Die Belegung der Suda-Bai aus Kreta sei sür Englands Stellung im Mitrelmeer wichtiger, als jede Verstärkung von Glbrcltar. Zwickau (Sa.). Jn Brambach wurden heute abermals weitere Erdstöße verwürt. Köln. In Milipe in Westfalen fuhr in der vergangenen Nacht ein Eilgüterzug ans die Schlußwagen eines Güterzuges, vre aus dem Gleis geworfen wurden. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. — Der Trierer Personenzug überfuhr bei Gerolstein den Lehrer Zabner. Derselbe war sofort rodt. Coburg. Herzog Aldrecht begiebt sich am Donnerstag auf längere Zeit nach England. — Tie Pruizctsin Ferdinand von, Rumänien ist durch Erkältung erkrankt. Neukirchen. Jn dem Beleidigungs-Prozeß des Hof-! Predigers a. D. Stöcker gegen den ReichStagsadg. Freiherrn o. Stumm fehle das Schöffengericht nach vierstündiger Verband-. lung die Urtheilsverkündigung auf den 5. November Abends feit.! Rom. Der „Osferv. Rom." hatte am 19. Oktober über das „Werk Luther's in Deutschland" eine» Artikel veröffentlicht,! welcher in deutschen Blättern vielfach besprochen wurde. Heute nun erklärt der ,Osfe»v. Rom.", daß der genannte Artikel die Mcdeigabe eines zusammenfassrnden UrthellS des Wiener ^Vaterlandes" über Luther sei und daß diese Wiedergabe aus schließlich der Initiative der Redakteure des „Obsecv. Rom." bei- zumesfen sei, welche folgerichtig auch die ganze Verantwortung dafür übernehmen. Das Blatt üemerkt weiter, daß es auch in der- Elgenschaff emes rein privaten Schriftstellers mlt dieser Wieder-! gäbe Niemand hätte verletzen wollen, sondern einzig und allein die Frage unter historiichem Gesichtspunkt und an der Hand von! Belegen, welche zum Theil auch proleflanlischen Werken entnommen^ feien, hätte untersuchen wollen. R o in. Zanardelli hat den ihm angebotenen Eintritt in das Kabinet abgelchnt, da Rudini sich weigert, seine antiklerikale Politik, wie Zanardelli wünscht, noch mehr zu accentuiren. Neapel. Der König von Siam iit heute mi:seinem Sohne an Bord der Maha Chakn nach Alexandrien abgereift. Mailan d. König Leopold ist gestern hier angekommen^ er begab sich Mittag nach Monza, wo er dem italieniichen Königs-, paar eine» Besuch abstarrete Abends reiste König Leopold nach Genua weiter. Madrid. Marschall Blanco richtete ein Telegramm an die Negierung, In welchem er der günstigen Meinung Ausdruck, giebt, die er hinsichtlich der Wiederherstellung der Rahe aus Cuba gewonnen hat. Madrid. Diejenigen Personen, welche als Anarchisten im Geiängniß zu Monffuich in Haft gehalten wurden, sind gestern freigelassen worden. London. 17 weitere Firmen au verschiedenen Plätzen Englands haben heute Aussperrungsankündigungen gegen die ausständigen Maschinenarbeit« angesagt. Tue Gesamnuzahl der Firmen, welche sich den Forderungen der Ausständigen widerlegten, beträgt jetzt 635. Belgrad. Jn wiederholter Verhandlung wurde der wegen Anstiftung mehrerer Morde angcklagre radikale Führer Raakv Taijic vom Gericht sür gänzlich unschuldig erklärt. Tie heutige Berliner Börse verkehrte im Ganzen in reservirter Haltung. Bon den auswärtigen Plätzen lagen keinerlei anregende Meldungen vor und der hiesige Markt hält sich nach wie vor von größeren Untecnehmunäen zurück. Verstimmend wirkte weiter der henke veröffentlichte Reichsbaakausweis, der eine Anipannnng der Mittel der Bank konftatirte. Der Baarbestand hat um 3,37 Mill. Mk. abgenommen, der Betrag der umlaufenden Noten um 39,29 Mill. Mark zugenommen. Im weiteren Verlauf war die Tendenz bei weiterer Gcfchäslsilille abgeichwächt. Bank aktien nachgebend, namentlich Kredilakiten und Kommanditancheile. angeboien dagegen waren Deutiche Bank. Handelsa,itheile. Dresdner Bank und Darmslädter Bank gut beachtet- Von Ellen bahnaktien waren heimische Werthe fest- Von fremden Bahnen österreichische Wertde anziehend. Am Markt für Mvntanaktien war nur wenig Geschäft. Als höher sind zu nennen Hibernia und Dortmund-Gronauer. Fremde Renten angeboren und nachacvend. Italiener ohne Umsatz. Russische Werthe fest, namentlich ümdost»- baha beachtet. Heimische Anleihen matt- Pnvatdiskont 3'/a Proz. — Ein offizieller Verkehr in Getreide und Mühleiffabrikaten fand nicht statt. Am Loco-Sptrttusmarlt war heute auf einige Kauflust, oblchon die Zufuhren noch groß waren, die Tendenz be- haupiet. 70er 38,40 oder 40 Pfg. höher. Termine behauptet- vom 2. November. Mittag den Erb, L- 6. vT'-. 2, MV s Am Früh markt, sowie <un Mutagsverkchr war die Haltung für Getreide fest. Die Nachfrage seitens des Konsums ist ziemlich umfänglich, da die Bestände am hiesigen Platze klein sind und nur wenig Waare vom Auslände herankommt. Die Prelle hielten sich ungeiähr auf gestriger Höhe. Nach Ermittelung der Centralnotirungsfielle der preußischen Lanbwirthschastskammerv wurden bezahlt in Berlin: Weizen l89, Roggen 148.25, Hafer 149: Stettin-Stadt: Weizen 170—1<9. Roggen 133—136, Hafer 130 bis 138. Wetter: Bedeckt, Südostwind. nuNs-ri ^ M. tLLluh.) llrrd» sss.so. Disconto iss.70. Dress« , — 2°urabilUr —Unaar. Partei «in» StciilmüttäaS.! Rente ULZK. Italiener ss,». Svanter oa. Lonuaietev si.io. Tritten m.ss. Lüttenioole 112.00. Olloman- daiik sssxx>. Llaatisdabi, 722z». Lombarde» —. Bcbauvtet. »mfterda«. PrvdukiciidcnLt. Peucn ver Novbr. —. ver März 2«. der Mal ri«. Roaaen ver März 102. ver Mat isi. der Juli -. Kran ant —- geoiiethet. vernicht- «», «italische». — Ihre Majestäten der KvnIzxund die Köiri estern, a« Allrrieelentagc, dem ai« wohnten ,.. V.... vormittagsgoitesdienste in der ^ öe' Nachmittags 4 Uhr 30 Minuten reisten Ihre Maiestälen mit Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Georg mittelst fahrplanmäßigen ZugrS 1« einem etwa 14tägigen Aufent halt noch Sibyllenoit. Im allerhöchste» und dö befinden sich: die Losdamen Gräfinnen v. Einsiedel v. Wehl, das tzossräulein v. Nauendorfs, Se. gestern, a« Allerfeele katholischen Loskirche ! e Majestäien mit B«n Gefolge und Renttner Excearuz der
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