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Dresdner Nachrichten : 11.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189712119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-12
- Tag1897-12-11
- Monat1897-12
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.12.1897
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ü. «kiiturlie im«> L<tr»n,i»8r8^»s-GS«»ZZ«d r» llexvIizklmlts-.liiriiMii. dovdvIoALlltv >VuLro, Lltr. 6.50, 10, I I, 12 uncl 14 HIß., einplivlrlt in ^u»zvrrlil RI» IIvx*««, 20 >I.ll iONKlpu^o 20 (3 E?» §,v0iiss' Hamionik der Weltgeschichte. Hosnachrichten. Landlaasveihandlungen, Stadt- vrrvldnetcnsilzuiig, Mriildailflnßbcrictmniiiig. ^ (.apella-Adend. Kunstialo». Malymasti he Witterung: i Trüb, yiircderichiäge. ! Die Harmonie der Weltgeschichte. Auch die Weltgeschichte mit Ihrer unerbittlichen Logik der Thatlachen hat ihre Romantik. Aus dem endlos sortrvllendcn Z»ge der Ereignisse, dessen Betrachtung sür gewöhnlich nur die Stirn des Politikers und des Forschers in ernste Falten legr, heben sich ab und zu kleine freundliche Epb öden heraus, die direkt aus Herz und Gemülh wirken, als ob der Geist der Geschichte zeige» wollte, daß auch er in seiner unnahbaren Größe, in seiner strengen Gebundenheit an das ewige Geich der Ursache» und Wirkungen, des veredelnden Einflusses der Geniüthslncbc nicht ganz entrarhen kann. Zu diesen Harmonien der Weltgeschichte — sie sind seltene Perlen, die durch öfteres Borkommen nur Gefahr laufen könnten, entweichet zu werben — gehört auch das vater ländische Idyll, dessen Zeugen in den lctziverflossciien Dezemvec- tagen die heiligen Eichen des Sachsenwaides gewesen sind. Als die Novemberstürme durch die Kronen der alten Stämme fuhren, rauschten und raunten sie eine freudige Mär : .Er wird koinnien, der ritterliche Enkel des allen kaiserlichen Herrn!" Tie Nebcl- geisler, die aus den Niederungen des Waldes ausstiegcn. nahmen die Kunde aus und trugen sie weiter, die ganze Sagen- und Wundcrwelt der stolze» Waldeinsamkeit wurde lebendig und harrte in sehnsüchtigem Verlangen des Tages, an dem der junge Hohen- zollcrnsproß, der kaiserliche Bruder, die Schwelle des Friedrichs- ruder Hauses überschreiten sollte. Und er kam! Mit der ehr fürchtigen Pietät, mit dem der Sohn dem Pater naht, mit der hohettsvollen Bewunderung, die ern junger ausstredendcr Feu r- gkifl dem Genie eines in unerreichten Ehren und bergehoch ge- thürmten Verdiensten ergrauten Vorbildes eillgegenbriiigt, trat Prinz Heinrich, der Stolz und die Hoffnung unserer tapferen Flotte, vor das ehrwürdige Angesicht deS größten aller Deutsch.n. TaS war ein Augenblick, den miterlebl zu haben die Zeitgenossen bis in's späte Alter hinein als eine Gnade besonderer Art em pfinden werden, ein Augenblick, unendirch rührend uno ergreifend, zugleich aber auch von bedeutsamer Tragweite sür uiffer gesammles nationales Leben. Der eiserne Recke, der vielgeliebte Held, der stolze Gründer des Reiches konnte den kaiserlichen Prinzen nicht, wie es sein Wunsch war, draußen vor dem Lhore der nationalen Wallfahrtsstätte, die fein Heim bildet, empfangen. Eine stärkere Macht hielt ihn gefesselt, svdaß ec im Rollstuhl den Prinzen be grüßen mußte. So ftans die junge Kraft, in der sich die Znkunsl des Reiches aus den Gebieten der fernen Wellpolitik verkörpert, vor dem gewaltigen Zeugen einer gewaltigen Pergangenheit, zu der er selbst den grannnen Unterbau gefügt Hai, aus dem das himmelancagtiide Gebäude sür alle Zelten sicher luhen kann, allen Stürmen zum Trotz, allen Blitzen zur Wehr, allen Drillichen zur Ehr'! ES fällt ein Schimmer von Wehmuih ans die Begegnung durch das Hervorlreten der körperlichen Beschwerden, die den, Alt reichskanzler neuerdings so viel zu schaffen machen. Nns kröne! aber das Bewußtsein, daß der tleusotgcnvc ärztliche Beraiher des Fürsten nach wie vor gute Hoffnung gievl und daß der Fürst leidst trotz aller Attacken des tückischen Leidens sich ungetrübt die Frische deS Geistes und die köstliche Heiterkeit des Gemülhs be wahrt Hai. So dürfen wir denn wohl die seile Zuversicht hegen, daß der Wunsch, der sich uns bei dieser Gelegenheit als erster mit übergucllender Herzenswärme von den Lippen ringt, i» Enüllnng gehen werde: .Die gütige Vorsehung, die so lange den Herrn des Sachsenwaldes gnädig behütet hat, möge auch ferner ihre schützende Hand über ihm walten lassen und ihm noch manches Jahr am häuslichen Herde und in der Mitte seines glücklichen, dankbaren Bockes gewähren!" Nur schwer vermögen die Blicke sich von deni Bilde der greisen Heldengestalt unseres Kanzlers wcgzuiclßen, wie s?- die Huldigung des Enkels des großen Kaisers emvsängt und ihm de» Segen zur ruhmreichen Fahrt in die seinen Meere erthcilt, denen die der Morgenröthe entgegenflatkernde deutsche KriegSflagye die Macht und Herrlichkeit, aber auch die friedliche Knllurmtssion des neuen Reiches verkünden soll. Wie sie aber endlich bewiin- dernd, anthetlnedmend, zögernd und immer wieder zögernd sich abwcnden, werden sie ganz von der sympaihlicheii Erscheinung des Prinzen Heinrich gefesselt, der aus diesim eigenartigen natio nalen Gruvvenbilde in edelster Beleuchtung hervortrilt. Schlicht und einfach, von Herzen kommend und zu Herzen gehend war die Art, wie der Prinz sich gab. Kein Hoffsches Eercmoniell, das auch dem Altreichskanzler von Grund ans zuwider ist, kein Schau- gkvrLnge, kein Austausch von im Voraus festgestellten Reden mit abgezirkelten Wendungen, nichts von all' dem hergebrachten Etiguettewesen, das bei fürstlichen Besuchen sonst üblich ist. Zwanglos kam der Prinz, wir ein echter Soldat, zwanglos ging er wieder, aber noch mehr. Er rhat noch etwas, das Zeugniß ablegt von der grmüthvollen Diese seines Charakrers und das ihm einen Ehrenplatz in den Herzen der Nation sichern würde, auch wenn er sonst niemals öfseutltch hrrvorgelirten wäre und Deutsch land nicht längst au» den Thaten des Prinzen erkannt hätte, daß e- etne Fürsteunatur im edelsten Sinne in ihm verehren darf. Prinz Heinrich begnügte sich nicht damit, sich in der gewöhnlichen Form Von dem Altreichskanzler wieder zu verabschieden. AIS die TrrnnungSstunde schlug, ergriff ihn die Größe des Augenblicks ganz und er solgte dem aufwallenden Triebe seine- Herzen», indem er dm Fürsten küßte und sich die Erlaubnis dazu mit den Lunnlilieilo, 11.Tczcrnllcr18r)7< wahrbait denkwürdigen Worten erbat, die in das goldene Buch drücken. Man maß auch bei der Begünstigung des ru suchcn der Nation geschrieben zu werden verdienen: .Ich dar! doch auch Pesrolcums zuriickhalteird sein, a^esehcn von oeu Msttelii die ki» il.»» ki. m.i.. .... i... - dicies Petroleum direkr villigcr machen Deshalb >ei ec mit dem die Stirn berühren, die mein Großvater io off geküßt hat. Das. Staatssekretär einverstanden, dag man in der Anwendung tcc war groß, gut und edel. Mir diesem Kuß hat Prinz Heinrich >m stamlttyen Mittel lehr vorsichtig sein müsse; so lange das Pate, dcnischen Volke die Hoffnung erweckt, daß nunmehr die letzten land nicht in Geiayr sei, solle man ruhig abwarten. — Abg. Heul Schatten verscheucht seien, die noch auf der machtvollen Stirn des Fürsten von früheren Trübungen her ruhten, daß alles wieder in's alte Gleis gekommen, die Vergangenheit mit der Gegenwart cndgillig ailSgelöbnt »ei und treu vereint immerdar nebeneinander glänzen werden die Krone der Hohenzollern und der Stern des Hauses Bismarck. So mußte es kommen! DaS deutsche Volk weiß nun, daß Prinz Heinrich mit dem Segen des Altreichskanzlers hinanSzieht, und in diesem Bewußtsein stärkt sich sein Glaube an die ersprieß liche Durchführung der neuen Ausgaben, die wir im fernen Osten übernommen haben, bis zur Uiierschntterlichkeit- ES ist nicht be kannt geworden, wnS Fürst Bismarck mit dem Prinzen über die chmesffche Angelegenheit verhandelt hat. Wenn man aber aus dem herzlichen Avschieo-skuß, mit dem der Bruder des regierenden Kaisers dem ersten Paladin Kaiser Wilhelm s I. seine unbegrenzte Verehrung erwies, einen weiteren Schluß ziehen bars, so wird die Annahme gestattet sein, daß die Handlungsweise des Prinzen aus der impulsiven Dankbarkeit und Bewunderung hervorgeqangeii sei, die die politischen Rallstchläge des Fürsten in ihm erzeugt hakten. Diese Vermuthung wird fast zur Gewißheit, wenn man sich die Situation vergegenwärtigt. Eine w jugeudtiche, allen großen Eindrücken zugängliche Natur wie die des Pcmzen Hclnrich schöpft zum ersten Male direkt aus dem Born der liefen staalS- mäiiniichen Weisheit, die Fürst Bismarck in seine- Perion, seinem Genie, seiner Erfahrung verkörpert. Da wird deni Hörer erst recht eigentlich klar, welche Bedeutung seinem Besuch innewohnt. Eine neue slaatsmännitche Erkenniniß «'chliegr sich dem Soldaten, eine Fülle von befruchtenden Anregungen stürmt aas ihn ein, Helles Licht dringt in jeden verborgenen Winkel der internationalen Lage, und scharf und klar wie die Umrisse einer fernen Küste bei Hellem Wetter am Horizont zeichnen sich vor dem Seem innsauge des Prinzen die Grundlinien ab, nach denen sich die überieeische Politik des Reiches sowohl in dem vorliegenden Einzelsall wie in ihrer Geiammthaltniig zu richten hak. Da überwättiai den Prinzen die Hingebung und er huldigt oeui Fürsten, der ihm io Großes gezeigt Hai, rückhaltlos. In der Thal, es leider nun keinen Zweifel mehr, daß vir Bisinacck'iche StaulSkunsl wieder zu vollen Ehren gekommen ist. Prinz Heinrich bürgt mit seiner Periüiitichkeit dafür, daß er die empsange- iren Rathschläge, soweit cs an ihm liegt, genau im Geiste ihres großen Urhebers befolgen und sie, soweit nökhig, an maßgebender Stelle nachdrücklich vercheidigcu wird. Dabet kommt ihm der glück liche Umstand z» statten, dop der gegenwärtige Reichskanzler die Bismarck schen Traditionen in der hohen Politik ganz zu den seinigen gemacht har. Es ist daher nur die Erfüllung einer Pflicht der Gerechtigkeit, wenn in diesem Ziisammenyaug auch deS Fünwn Hohenlohe gedacht wird, der trotz leinec verantwortlichen Stellung und ungeachtet seines allsürstlichen Namens dem Altreichskanzler gegenüber eine so weitgehende Selbstbe'cheidung zeigt, die ihn als selbstlosen Patrioten kennzeichnet und :hn deS eüimüibigen Dankes des deutschen Volles würdig macht. Alle Akkorde, die der Besuch des Prinzen Heinrich in Friedrichsruh angeschlagen hat. tönen so in schönster patriotischer Harmonie zuiamiilen und erwecken in allen nationnlgesinnien Kreiicn des Reiches ein lange nicht mehr gekanntes Gefühl voll ständiger Befriedigung, das hoffemlich auch für die weitere Ent wickelung der inneren Politik tm Reiche nutzbar gemacht werden wird. Wie letzt Prinz Heinrich im Dienste des Vaterlands unter den Segenswünschen des Altreichskanzlers seiner ferneren Milsion eiilgegenzusahren im Bcgcisie steht, so sei auch die Zustimmung des Fürsten Bismarck die Richtschnur, nach der die nationalen Parteien im Reiche ihr Verhalten in den ausichiaggebendcn inneren Fragen einzmichren sich bemühen. Vorwärts im Geiste Bismarck s ans brr ganzen Linie: das sei der Kampfruf, der unser nationales L-bcn neu befruchten und die patriotischen Streiter bei den kommenden Neichslagswahien zum Siege sühren möge. F-ern'chreid- und Hermpreff,-Vertäte vom 10. Dezember. Berlin. Reichstag. Eingegangcn sind: 1. antisemi- tffche Anträge aui Einführung der Reichslagswahlpslicht; aus Verbot des LchächtcnS; b-tr. staatliche Geiiehnttguag der Ver- sicherilngsbevinaung.n von Pl>vatvcrsicherungsgeiclli.vaiten, sowie aus Verbot der Einwanderung ausländischer Luven: 2. ein Antrag Pachaicke lsreis. Vers aus Auihevung der dem KoaUtionsreckst noch eutgcgeustetiendkn Bestimmungen: 3. ei» Antrag Dr. Schneider lsreis. Volksp.) ans Erlaß eines »-sonderen Ges tzes über die ein- gerragenen Berufsvereine. TaS HauS tritt in die Besprechung der Interpellalion Basseiman», betc. den deutschen Petroleum- Hand c l. ein. — Aog. Dr. Barth ('rets. Per.): Die Verträge, welche die Standard Oil Eompanr, und die Bremen-Mannheimer GewUichast mit dm Grossisten abichließen wollien, Hab.» aroge Ach,straffest mit den Verträgen des KohteniyndstatS. Die Kartelle seien etne Folge des prolekiivnistischen Systems. Die Standard Oil Compan» lucht dle Konsumenten bet guter Lanne zu erhalten, indem sie vre Prelle verhästnißmcißig nlldrlg normirk. Ihr wich tigstes Absatzgebiet ist Teustchland. Der Hauvl'chutz gegen die Monopoststruna des Prtroleumhandels >et »no bleibe eine kräftige Konkurrenz, obwohl man ans die Konkurrenz der Pine-Company st« ln ^ " zu Herrnsheim lnat.-lib.) bestreitet, dag die Kohielisyndik-tte nur dem Pelroleumring in gleiche Linie zu stellen seien, da sie sehr günstig sowohl sür die Industrie als auch sür die Löhne der Ar beiter gewillt hätten. Auch der Nachweis würde schwer gelingen, daß die Kartelle ein Ausfluß des protektionistischen Systems ieie» Eine Tffserenzirima des Pcirolcnmzolles ie! sehr wohl möglich, nlimentsich auch hmsichclich des rohen und des raffinirten Petro leumS. Redner gehl sodann aus die amerikanische Wirihschasts- poltti! über, die sich immer mehr nach Deutschland rtchie, nament lich in der Dtsscreaziriliig des Zuckers, anderer>eitS aber unsere land- wirthschattlichcn Produkte schwer schädige. Es wäre Zeit, der Au maßung Amerikas auf ivirrhschasllichem Gebiete gebührend ent gegenzucreien, wie es auf polirvchem Gebiete kürzlich so glücklich gegen andere Länder geichehen sei. (Lebhafter Beifall.' — Abg. Spahn (Eentr.): Es liege gegenüber der Mannheim-Bremer Gesell- schast, die doch auch eine deuiiche sei, zwar kein Grund zu o groll« Bcsürchiung vor. Ter Petrvlcumpreis sei dlS in die^ Gegenwart lstnein niedrig gehalten worden. — Avg. Dr. Hahn (wilo- kv.ii.) kn.in diele opttmistische Auffassung nicht theüen. Die .stiordd.Allg.Ztg.'' habe in auffälliger Weile sür die amerikanische Ge'ellsch.itt Pacrei genommen. Es sehe ganz so aus, als ob die ofsizioieii Zen,ingen in dieser Sache die Ve kreier großer Inter-, effeittciigcapven inen. S yon 1895 sei die Regierung zum Ein-! ichreiieu au'geiorderi worden; damals hätte sie noch das Weil- moaopol perhi idern können. Ter Abg Barth halte die Geselle schall für harmlos, dicicche >ei aber im Gegensatz zu unserem wen- ausschauenden klugen Kohlensynoikat eine reine Ausbeuter Company, die den Preis nur lolange niedrig halte, bis sie die, Konkurrenz befestigt habe. — Staatssekretär Gras Poiadowsky konstaürt. dag ichon am 5. Oktober ein Äusnahmeraris für russiff i.yes Oel von Alezvindrowo nach oreutzischen Stationen eingesüh t Wochen ist: ferner würde in allernächster Zeit der Wagenladlings-! tarn stcr. ll jur rnifimries Petroleum von russischen nach deutschen Slaiwneii in Kenn treten. Eine wettere Begünstigung des ichivereu russiichen OcS werde iiiwsern «folgen, ais kunsiig die, Mischungen von amerikanischem und nlsincheni Oel nach dem Poiumeu ver.vüt werden sollen, anstatt wie bisher nach dem Ge-s wicht. Es ist oavon geiprochen worden, daß eine Fnsionirung der ruttuchen und amecilauiichen Jutecessenlen staklgesnnoe» habe Noch im lehren Frühjahr ist hier von einer Persöillichkstt. die unveoingr iliiiercichiei jern muß, versichert worden, daß eine Fusio- nicung uichl «solgl sei. Herr Hahn hat geiagl. wir hätten t8ttö! mil einem Differenzialzoll eiiiichreilen mnss.m. Damals hatte m>^ gerade der V-rkrelcr der B,e,»er und Mannheimer Outsider aus-j orücklich erstatt, er sei entschiedener Gegner eines solchen Differen-! zmlzvUeS. — Abg. Fsichveck stc«. Volksv j wünscht den juddcal« ichen Händlern, daß es ihnen gAtngc, sich den Schlingen der Ge-j icllchcttr zu entziehen. Wenn der Vertreter der Gesell! chast erklärt have, daß deca.ttge Kontrakte nicht mehr abgeschlossen werden losten, so sei doch noch fraglich, ob in Zukunft auch die kontrakt lichen Bvllimm,uigen über den WiederverkaussvretS bcieitigi wei den sollen. Oder wollen die Herren rechis vielleicht «n Reichs monopol für den Petcol«!inkan0ei? Dagegen wurden jedenfalls noch stärkere Bedenken ovioalien aiS gegen ändere Monopole. Das: ein Differenzialzoll ans inchis helfen würde, haben die Erfahrungen in Frankreich bewiesen — Abg. Lchivpel (wz.> wideripricht leb hast dem Gedanken, behuis Steigerung des Svilitnsvecdrauchs d u Petrolenmzoll maßlos zu erhöhen. Die Agrucier wollten damit nur den Gecvlun, d«i sie den Petroleum-Produzenten nicht gönnen, tu ihre eigene Taiche legen. — Abg. Dr. Hahn (mildkons erwidert dem Ltaarsickreiar: Daß I8'R, die Outsiders einen Differenzial,oll wünschten, ist ja natürlich, denn sie imporlirten selvstrastinictes Oel uno kein Rohöl. Damit schließt die Bcspcech nag. — Es folgt die erste Leimig des Eta iS. Schatz ekcetar o. Thielemann giebr zuerst einen kurzen Ueberdlick »der die Fl»a»z«gevn>sse für 1896. Ihm, als Sch itzsekreiür jei eS bc grefflicher.Weife sehr erwünscht, wenn von ve» rechnungsmäßigen Ueberichnssen über den Emt sich nicht nur ein Tbeil, sondern das Ganze zur Schuldentilgung verwenden ließe. Er glaube auch mehl, vag die p«vunoeten Regierungen dem wlderiprächen, voraus geletzt allecdingS, daß Sicherheit geschaffen werde, saß onverecicits in de» minder günstigen I ihren auch keine Erhöhung der Matltklüacbettläge ersolge. Wenn aber da aus Zustimmung des Relchöcags nicht follre zu rechnen sein, so werde es der Regierung auch willkommen sein, wenn der Reichstag wenigstens das ihm letzt vvrgelegie Schuidentilguiigsgetetz annchmc W.rs das laufende Jahr 189«,stü anlange, io seien als Mchieinnahmen jür das Reich üvec den Erat zu rechnen bei der Znckerncaer M>ü. Mk S-llzstencr t>.» Mill. Mk., Brausten« st Mist Mk-, Wcchielstemoc. t Drill. Mk., Postoerwattnng 4 Mist. Mk. Eisenbahnen 2 Mist. Mk insgesamt»! etwa 16 Mist. Mk. Im Ganzen ictcn sür die Reichs laste uls tleberichutz 2«> Mist. Mk. zu erwarten WaS die lieber wclsiingssteuern aulange, so wucdrn Zoll- und Taduksteuem ein Plus von etwa 7a Mill. Mk., Branntwein st Mill. Mk., da gegen Slempcl aus W«thpapi«e ein Minus von 4 Mill. Mk.. ins gewann! ein Pcus von 69 Mtll. Mk.: asto im Ganzen 473 Mill Mk- nus die Ueoerwestnngeil «geben. DaS übersteigt die Matlikma» belteäge um äst Mill Mk. Davon könnlen zunächst dem Schuloen- tilguiigSgeiev drei Viertel, milhtn Mill. Mk. zur Schuldentilg ung dienen, während die resll chen 13 Mill. Mk. an die Einzcl- staulen fallen würden. Das letzt erst ein Jahr alte Zuckersteuer- gesetz hat allerdings nicht gehalten, was man sich davon ver- Iprochen, ab« unter allen in der Presse und sonst gemachten Vec- bessclniigSovlichlägen stt keiner, der wecth wäre, ein neues Gesetz dmaus anszubauen. Die Verhandlungen üver Aushebung der AuSiuhrprämien sind mied« ausgenommen und sic veriprechen letzt vielleicht einen besseren Erfolg, da inzwischen als Hecht im Kacpieiitclch der »merikanst'che Tarif hinzagetceten ist. Wir er hoffen von der Aushebung der Prämtent und Herabsetzung der Lieuern eine Srelgerung des Bervrauchs tm Inland. ES wäre aoer eine Utopie, anzunehmrn, daß eine solche Steigerung eintret« die eS erlauve, nur sur das innere Bedürsniß Raben zu bauen Bet der Veranschlagung der Zölle habe er es sür richtig gehalten, vorsichtiger Weste an vem bisherigen System des dretjähciaev DurchichnittS sestzuhalten. Wenn In der Vergangenheit zuweilen erfre L" 'l- nicht allzuviel rechne» dürfe. Werde sie ln Deutschland zu sehr über Zollkurwsa geklagt sei, so habe er dem Reiche die erfreuliche unterstützt, io würde das stir dle Standard Oil Company nur ein Mttlyellung zu machen, daß zwischen den verbündeten Regierungen Anreiz sein, sie mit ihren gewaltigen finanziellen Mitteln zu unter- eine Einigung anaebahnt werde, wodurch ein großer Ldeil solcher
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