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Dresdner Nachrichten : 17.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189712175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-12
- Tag1897-12-17
- Monat1897-12
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.12.1897
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» bm» di. r<e >»«a>uuk »I» >»tü»dl»u,gen Kr die ni>M« Nummer eftvlgt in de, Hmwtanwiilüllellk. Marienln, SS :> w kn ^iklxnanittUimeiteücn v. E!v>u! I bis 3 Nur Nackm Lonnlnes nur Nartockr.» d u-'.'-l Mir Atittase. Slnzeinentarif. DikliraMzeOirundretlc eu »Süden, lsPi.?.'Ii,l>mbiauua>'n aittber Prwat itii« tziüesn',.». ^ Devdelinle ..unterm Htri«!' Giuaewud» 4V VZ. Äninb «eile rur Ml>nIa,e oder noct tzr,Nauru « Pi. nur iZamiliennackriaUrn -H. kt. So Vs. - »luöwSrtme Auitraa« nur a'cirr, Borailödemdluna. Oele«blüttcrwert>. in roVi. dcrecknrt. Air NMaabc cina?Iandlrr Hüiriit. iMlkc keine Verbind,ichteit. tzernkvrrchanickwub: Arnt I Ur. 11 »». LNV6. Tie Dresdner Nackrickncu ericl,eine» läalick> Dionzeud. v. ki.-k'.I dnlios Svntlsr, 4L. Jahrgang. emz>8oklt in xrS8.>itsr Lusvaiil: tülsvrov Oet«u nnd Ilent«, I >:>»»-. Iiüet»«a- nncl vin1!»««l>a5l -Li«, rilli«. I-»nU> Tclegr.-Adressc: Nachrichten,Dresden VuMioimnanstor, nstdsd- tdüff^sr xerLnsohlasor «* 7dür8vdUe88vr. ß 8t.tu> llsdrrucd. ck Lrospsots xrLtis n.lmnoo. A 1)„nt II«tn»to«, sk liSuitsl. r-iäod«. Uo5.ivt»r»ar, « (^yni-prsedLM^ tt, Kr. 2L00.) ^ IlILllMMII. H l^H'ni' dcn'kl"iu> r >1 ll"ki>v- und l'al» A l'rimn-^ tantdolion und onz,'limd>vr vtec?a»tvr i^uru^-, A äoktoüo in nllvn inadornv» laichen und D Oualitüwn ru IdltiKutou Lrsidvii. O ^ förseiis! L Zeknsilier, 8v!ikifel8tn. 19. § »Iiiliu« 8v!iii«UivI» tür Uno, vl'ilrii. chjeiit, kvimlsuin, kor/en. llStSNlliS rsllN-ftIlIIIlI«S858I' E virkt nnti-opliüel ßc» ß^° H I''Iit8er»! i .narn.: I!. «IdiitAl»! uiiil diixlmli« ffodtuInAnntv ^V'iiuirch Nll'. Z.oo. 10, 11, 12 rmcl 1t Flff.. «>m>>Iit!>i!l in ., und erlnnelinnd. vor/.üzrliednto» ückftlol rur K U 6c»n-«rviruu^ von / Hinan „ml lft»,.uff^unrc üt>l> n Idund- R 8 s«rned«-i. Vorboueuun^milio! Lr»xe>-n ll.d.-,- ». älundi>r:itrli.hoitso. '»* ß L!!"7L>'K>.iIllsD!l!>lÄ« r» 1!«vI>Rlli>I't!i-1lI!i>iLi!II. 0D>8,-i!irNA'e>t8r ,Vni->v8liI <1. II IIvd«>«<», 20 Alitt'iel^truE 20 li'ul^ii) <>?»> E4/I II S.iiisnst'' Ablchied des Priiueu veimich. Lipinachttchten. Landinasverliandllmnen, Adnli Sensfl ! ^liirgrr. n. Piliach ch, Milliruiendermächini!;, Weilinachisschau. dluloeen'Abend. An die geehrten Leser! Muchmafiilche Witterung: Mäßiger Frost. sich, und er kmm sich nur gedeiliiich und sicher entwickeln, wenn er sind, und allen vormi geht unier kaiierlicher Herr mit leuchtcudem Freitag, 17. Dezember 1897. wenn er nnlci der llieichsgewali sich sicher sichlt. stieichKaewalt dedentet See. Beispiel, mit Adler-schürie des Blickes und Geistes die LnNvickei « . ..tu .nee . - . .,a°wali. und S-egewalt und lileichSgewalt bedingen sich gegenseitig Bei der bedeutenden Äuflaqe der „Dresdner Nachrichten^ j m d»- die eine odne die a»de>e nicht desteden kann mig l"^^^,-^E!>.euung erwwerr. ist es „otbwenlsia die Dwitels„»,,e» NI»' da« ^ ^ "E "neyen rann, .iw cm Pri»; Heinrich hat aber die Fahrt nach Ostasien Nicht bloS tS notywcnvig, öle ^eltcllungen aut das ^>,chen der Reichs- nnd S-egcwn!t wird nun daS durch Deine! „„t« dem erbebenden Eindruck der Geleitworte seines kaiserlichen erste Bierteljrlhu I^rr^i i Division versttirkie tzleschwllder aiifzutreie» haben, mit allen l Bruders angkircten Auch der Leitstern von Friedrichsruh leuchlei bei den, betreffenden Posta,nte sofort bewirken zu wollen.! K-nncmdcn der fremden Flotien dransien i", innigen Be.kehr nnd, -bmZne.n n^ da andernfalls au? ungestörte Fortl,eser>mg bez. rechtzeitige °'-ter ^rc.mdichas, z» wne-n Schnn. der hr.mbchen FMerenen ^hej", im! uud er ^W Neuliefernng dcS Blattes nicht gerechnet werden könnte. ^ siegen ^edc». der Dir BrziigSgcliiibr dclrtigt Im de» .stniscrl. Postnnsinlteii im § —ein Berns nnd Reichsgebiet vierteljährlich 2 Mark 75 Ps..,«! Ocsiermich-Ungarns Europäer dmutzen. den Dcuüchri! zn nahe treten will. Das ist daS ist Deine Ausgabe. Möge einem ieden dem deulschen Kaufmann drangen und vor P "" Aiic-laiide 2 Mark 7'» Pf. rnü e»!spcechr»dc,li! Dingen dem Fremde» drangen, aus dessen Boden wir sind, ^° Mr Dresden nimmt di- unterzeichnet.- Geichns,ss..-ü.- '»äin-nd dee l oder mit de», wic zu thnn haben werden, klar sein, dah der deutsche Diciaisiundcii B.si.llimgtn zum Prcsie ve» L Mark P-. (cinschli.'w ! Muhet seinen unk dem Reichsadler gcschmuckken Schild sest aus den sich Bringer,vH») cnlg-gciu .. Boden gestellt hat. »m Dem, der ihn um Schutz angeht, ein ,'iir Neu- und Abbesuiiuiigcir. sowie die Anzeigen über ersolgie Woh-! g^e Mal diesen Schuh zu gewähren: und mögen uwcre Lands- S7"?°7S^ lm.. »!, ,«b„.r- -r»M„ °d°> Helle gelangen lassen. GrschnftSstclle der „Dresdner Nachrichten"» Maricnstrnsic lt'Z, Erdgeschast Abschied des Prinzen Heinrich. Die Verabschiedung des Prinzen Heinrich von seinem säuer lichen Bruder und Kriegsherrn in Kiel ist unter den bedeutsamsten nationalen Auspizien vor sich gegangen, indem der Kaiser bei der Tafel im König!. Schlosse in einer Ansvrache an den Prinzen in Worten von höchster Tragweite die Gri'bc nnd Verantwortung der ostasiatischen Ausgabe enlwickelte und dann, nachdem er dem Prinzen das Geleit gegeben hatte, Verna,lich den Fiürste« Bismarck in Frlebrickisruli aunuckitc. Durch diesen Schritt des Kaisers hat die Psiichlersüllnng des Prinzen im Dienste des Vaterlandes die höchste Weihe erhalten, die ihr überhaupt verliehen werden konnte. Nicht nur Prinz Heinrich ist nach Friedrtchsruh gepilgert, nm sich den Segen des alte» getreuen Eckhart im Sachseiiwaldc für seine Fahrt in die fernen Meere z» erbitten, sondern der Kaiser selbst hat die geheiligte Schwelle überschritten, die das Theuerstc birgt, das die Nation ihr Eigen nennt. So ist nichts versäumt worden, was geschehen musste, wenn das deutsche Volk mit voller Befriedigung an dem Zuge des Prinzen theilnehmen, wenn es sein .Her; ganz und ungetheilt der Sache hingeben und sich mit einmüthiger Begeisterung der neuen Politik zuwenden sollte, die für Deutschland mit der Wende dieses Jahres unzweifelhaft beginnt. Ter Altreichskanzler breitet segnend seine Hände über dos neue Werl : in diesem Bewiilstiein IW sich das nationale Deutschland genügen. Nun weih eS. daß es einem zukunstssichcren Hasen kiltgegcnsährt. Der Trtnkipruch des Kaisers hatte folgenden Wortlaut: „Mein lieber Heinrich! Da Ich heute nach Kiel hinciiisuhr. überdachte Ich, wie Ich schon so ost mit Freude diese Stadt bctrcren habe, sei es um dem Sport vdzulicgeii. sei e-S um irgend einer militärischen Unternehmung an Deiner Seite und auf Meinen Schiffen beizuwohnen. Bei dem heutigen Eintritt in die Stadt bot Mich ein ernstes Gefühl bewegt, den» Ich bin Mir vollkommen bewußt der Aufgabe. dieJchDir gestellt habe, und derVerantwoctnng. die Ich trage. Ich bin Mir aber zugleich bewußt, daß Ich die Verpflichtung Hube, das auszubauen und weiterzusühre». was Meine Vorgänger Mir hinterlassen haben. Die Fahrt, die Du antreten wirst, und die Aufgabe, die Du zu ersiillen hast, be dingen an sich nichts Neues; sie sind die logischen Konseauenzen dessen, was Mein hochseligcr Herr Großvater nnd sei» großer Kanzler politisch gestiftet und was »wer herrlicher Vater mit dem Schwerte auf dem Schlachtselde errungen hat: eS ist weiter nichts, wie die erste Bethätigung des neu geeinten nnd neu erstandenen Deutschen Reiches in seinen überseeischen Ausgaben. Dasselbe hat in der stannenSwerthm Entwickelung seiner Handelsintcressen einen solchen Umwng gewonnen, daß es Meine Pflicht ist. der neuen deutschen Hansa zu folgen und ihr den Schuh angcdeihcn zu lassen, den sic vom Reich und voni Kaiser verlangen kann. Die deutschen Brüder kirchlichen Berufs, die hinaiisaczvgen sind zu stillem Wirken und die nicht gescheut haben, ihr Leben einzusetzen, um unsere Religion auf fremdem Boden, bei fremdem Volke heimisch zu machen, haben sich unter Meinen Schuh gestellt und eS gilt, diesen mehrfach gekränkten unv auch ost bedrängten Brüdern für immer Halt und Schuh zu verschaffen. Deswegen ist die Unter nehmung. die Ich Dir übertragen nnd die Du in Gemeinschaft mit den Kameraden und den Schiffen, die bereits draußen sind, zu er füllen haben wirst, wesentlich die eines Schlitzes und nicht des Truhes. Es soll unter dem schützenden Panier unserer deutschen Kriegsflagge unserem Handel, dem deutschen Kaufmann, den deutschen Schissen das Recht zu Theil werden, was wir be anspruchen dürfen, das gleiche Recht, was von Fremden allen anderen Nationen gegenüber zugestanden wird. Neu ist auch unser Handel nicht: war doch die Hansa in alten Zetten eine der ge waltigsten Untrmcbmungen. welche je die Welt gesehen, und es vermochten einst die deutschen Städte Flotten auszustellen, wie sie dis dahin der breite Meeresrücken wohl kaum getragen hatte. Sie verfiel aber und mußte verfallen, weil die eine Bedingung fehlte. Nämlich die des kaiserlichen Schuhes. Jetzt ist eS anders geworden, di« «rst« Vorbedingung: das Deutsche Reich ist geichaffen, die zweit« Borbedinaung: der deutsche Handel blüht und entwickelt seien sie Kanslente. oder welchem Gewerbe sic obliegen, daß der Schutz des DciNicheii Reiches, bedingt durch die kaiserlichen Schisse, ihnen nachhaltig gewährt werden wird. Solche es aber >e irgend Einer unternehme,!, uns a» unserem guten Recht zu kränken oder schädigen zu wollen, dann fahre darein, mit gepanzerter Jaust! und, io Gott will, flicht Dir den Lorbeer um Deine junge Stirn, den Niemand im ganzen Deutschen Reiche Dir neiden wird! -- In der festen Ueberzeugung, daß Tu, nach guten Vor bildern handelnd, — Vorbilder sind Gott sei Dank in Unserem Hause genügend vorhanden — Meinen Gedanken und Wüivchen entsvrechen wirst, erhebe Ich Mein Glas und trinke es aus Dein Wohl mit dem Wunsche für eine gute Fahrt, sür eine gute Aus richtung Deiner Ausgabe und sür eine fröhliche Heimkehr: Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich lebe! Hurra!,' Hnnah' Hurrah!" Prinz Heinrich erwrederie: „Durchlauchtigster Kaiser! Groß- mächtigster König und Herr! Erlauchter Bruder! Als Kinder wnchicn wir zusammen ans, später war cs uns als Männern ver gönnt, einander in die Augen zu schauen nnd einander treu zur Seite zu stehen. Ew. Majestät erblühte die Kaiserkrone mit Dornen. Ich habe vcrsncht. in meinem engen Kreise und mit ineinen schwachen Kräften als Mensch, als Soldat und als Staats bürger Ew. Majestät zu Helsen. ES kan, eine größere Epoche, eine für die Na,Ion bedeutende Epoche, eine für Ew Majestät Marine bedeutende Epoche. Ew. Ma,estät haben die große Gnade und Entiagung gehabt, mir dieses Kommando anzuvertrauen. Ich danke dies Ew. Majestät auS treuesten,, brüderlichem und nnter- thänigstem Herzen. Ich kenne sehr wohl die Gedanken Ew. Majestät, ich weiß. wie schwer das Opfer ist. indem Ew. Maje stät mir ein so schönes Kommando anvertraut haben, und daS ist. Ew. Majestät, wciS mich am tiefsten bewegt und weshalb ich Ew. Maiestät aufrichiigst danke. In zweiter Reihe bin ich Ew Majestät lies verbunden sür das Vertrauen, was E,v. Majestät in meine schwache Perm» setzen. DaS Eine versichere ich Ew Maiestät: Mich lock! nicht Ruhm, mich lock, nicht Lorbeer, mich zieht nur eins: das Evangelium Ew. Majestät geheiligter Person im Auslande zu künden, zu predigen Jedem, der cs hören will, und auch Denen. die es nicht Horen wollen Dies will ich an, meine Fahne geschrieben haben und will eS schreiben, wohin ich immer ziehe. Dieselben Gesinnungen, niil denen ich hinaus ziehe, theilen auch meine Kameraden. Ich cihebe dieses Glas und fordere Jene ans. die mit mir in der glücklichen Lage sind, hinaus- s ziehen zu dürft», dieses Tages zu gedenken, sich die Perion unseres Kaisers einznprägen und den Rus erschallen zu lassen weit in die Welt hinaus: Unser Durchlauchtigster. Gcoßmächtigster. Geliebter Kaiser und König und Herr, immer nnd ewig Hurrah! Hurrah! Hurrah!" ES sind feierliche Worte voll tiefen Ernstes, die der Kaiser zu seinen, Bruder in dem Augenblick gcsplvchen hat, wo dieser im Begriff steht, gehorsam den, kaiserlichen Befehl zur Fahrt in ferne Meere hinausz,'ziehen, um die KriegSslagge des Deutschen Reiches zum Schutze deutscher Rechte und Interessen, die von fremden Barbaren bedroht wurden, zu entfalten Ein besonderes Relief erhält der kaiserlickw Gelcltspruch dadurch, daß er den stärksten Nachdruck aus die Betonung des grundsätzlichen Charakters legt, der mit der Sendung des Prinzen Heinrich verbunden ist. Nicht eine einmalige Genugthnung zu erzwingen gilt eS, sondern „sür immer" den bedrängten Brüdern Halt zu gewähren, und der .neuen deutschen Hansa" für alle Zukunft den Schutz zu bieten, den sie von Reich und Kaiser verlangen kann. Damit ist in solenner Farm von allerhöchster Stelle aus der maritimen Politik des Reiches die Richtung vorgczeichnct worden, eine Richtung, die ihren markanten Zielpunkt in der weiteren Htnzusüä.ung des Kaisers findet: .Reichsgewalt bedeutet Seegewalt". Die neue Hansa: das ist ein aeschichllicher Hinweis aus vergangene deutsche Größe, wie er packender nicht gedacht werden kann ln solchem Augenblick und unter solchen Umständen. Der alte Bund der Hansa bezeichnet eine Periode deutscher Größe, in der die that- kräfttge Verbindung kaufmännischen Unternehmungsgeistes mit nationaler Jnltiaiive zur See bewunderungswürdige Erfolge erzielt und dem deutschen Geiste ein unvergängliches Denkmal geseht hat. Dle stolze Hansa mußte aber zerfallen, weil sie an der deutschen Kntsrrmacht keine Stütze fand. So wurde sie endlich nach schweren Kämpfen und ruhmvollen Siegen, nach einer Zeit der höchsten Btüthe von dem unabwendbaren Schicksal dcS Niedergangs ereilt. Aus ihren Trümmern aber ieniztc der Genius der deutschen Einheit und sah weben Blickes in die Zukunft, voll Bangen, wann sich endlich die wallenden Nebel zerstreue» und die Sonne einer starken kaiserlichen Reichsgewalt über einer mächtigen deutschen Flotte zum Durchbruch kommen lassen würden. Heute ist endlich der vicldundert- lähcige Bann gebrochen. Durch tausend Kanäle strömt dem deut schen Volke die Erkenntnis zu, daß Reichsmacht ohne Seemacht nicht denkbar ist. Die besten Kräfte der Nation stelle« sich in den Dienst der neuen überseeischen Aufgaben, dt« dem Reiche erwachsen der von der letzten Begegnung des Kaisers mit dem pursten aus strahlt. Sv viel der glücklichen Vorzeichen sind wohl selten einen, iungcn Kciegsmanir beichieden' So dürfen wir denn zuversichtlich hoffen, daß gutes Seefahrerglück sich an die prinzlichcn Ferien hett n nnd uns den Bruder des Kaiser- nach vollendeter Fahrt mtt den, Lorbeer geschmückt in die Heimat!, zurücksühren werbe. Wir. die wir an die Scholle gefesselt zniückbteiben. werden im Geiste den Prinzen und leine tapseren Mannen getreulich begleiten und inzwischen, uns bemühen, an ernster nationaler Pflichterfüllung im Innern es ihnen gtcichzuthun, damit wir nicht mit leeren Händen dastehcii, wenn für die Kämpfer in Ostasien die Stunde der »röhlichcn Heimkehr schlägt. Fernschrctb- nnd Fernsvrech-Bertchte vom 16. Dezembers Rendsburg. Wie hier verlautet, trifft der Kaiser heute Abend 7 Uhr in JriedrichSruh zum Besuche deS Fürsten Bismarch ein und es ist ein etwa einstündigec Aufenthalt in Aussicht, genommen. * Friedrichsruh. Heute Abend 7'l'r Uhr traten der Kaisers und Prinz Adalbert hier ein, am Bahnhöfe vom Grasen Rantzau im Name» dcS Fürsten Bismarck, welchem sein Gesundheitszustand ein E-schciiien am Bahnhöfe verbietet, begrüßt. Unter Hurrah-' rufen deS Publikums begaben sich der Kaiser und Prinz Adalbert nach dem Schlosse. Tie Abreise erfolgt voraussichtlich 8G Uhr. ^ * FricdrichSriih. Als der Kaffer das Schloß betrat, er-, wartete ihn Fürst Bismarck, im Rollstuhl sitzend, im ersten Salon Tie Herrschaften begaben sich oiSbald in das Speisezimmer zum Diner. Gegen 9 Uhr begleitete» der Gras und die Gräfin Rantzau den Kaiser unter fortwährenden Hiirrahcnfcii des Publikums zum Zuge. Ter Kaiser verabschiedete sich auf's Freundlichste, bis der- Zug die Station verließ. Berlin. Reichstag. Das Mandat des Abg. Tr. Paasche ina! ) wird durch dessen Berufung zum etatsmäßigen Professor an! die technische Hochschule zu Berlin nicht als erloschen erklärt. —^ Die erste Berathung des Etats wird fortgesetzt. Präsident! v Buol bemerkt, daß dieser Gegenstand heute bereits de» 6. Tag daS Hans beschäftige und nocb ein wichtiger Gegenstand vor den Weihiiachtssericn der Erledigung in erster Leinng warte — Abg Dr. Förster sRef.) beschwert sich darüber, daß der Bundesratb so wenig die Wünsche des Hauses berücksichtige, namentlich in der Vivisektwnsfrage, der Diakenfrage, ferner betreffend die Erhöhung der Unlcrbeamtengebcilter. speziell derienigen der Landbrieftröge, auch bezüglich des O-ucbrachoholzzolles und dcS Impfzwanges, und hofft unter Bezugnahme aut die Vorgänge in Oesterreich, daß die Regierung i» 'lästiger und würdiger Weift dem Anstande gegen über nnftre Interesse» vertreten wird. Infolge einiger weiterer, bei der Unruhe im Häuft ans der Tribüne unverständlich geblrcbenei Bemerkungen des Redners bcmerll Präsident v. Bnoi. der Bor redner habe den früheren Abgeordneten v. KoseielSki hochve, „ätherischer Umtriebe bcichuldigt. Ich möchte doch bitten, gegen einen Abwesenden solche Anichnidigungen zu unterlassen. — Unter staatssekletär v. Richthoten: Scho» der Herr Staatssekretär des Auswärtigen Amtes hatte vorgestern die Mahnung an das Haus gerichtet, nicht in solcher Weift sich in die inneren Angelegen heften eines so befreundeten und uns verbündeten Nachbarstaatc- zu mischen. Inwieweit dieser Rath in dieftm Häuft befolgt wird, entzieht sich einer Beurtheilung von dieser Stelle aus Wen» aber von dem letzten Herrn Redner getagt worden ist. Kaiser Wil- bclm I habe in Gasiein den Kaiser von Oesterreich gebeten, die Deutschen in Oesterreich zn schütze» und eS lei Zeit, daran jetzt zu erinnern, so kann ich wohl das Urlheit über diese unehrcrbietige Acußerung dem Hause überlassen — Abg. Lieber (Eentr.U Die Abg. Richter nnd Bebe! hupen uns einen Vorwurf daraus gr macht, Laß wir das Floitengesetz einer wohlwollenden Prüfung unterw.nen wollen. Wir vom Ecnlrum sind leine parlamentarische» Rekruten und die Herren worden uns durch ihre Manöver »ich, aus unteren Berschanzungen herousloclen. (Heiterkclt.l ES wi d sich ja später Alles finden. (Heiterkeit ) Wir wollen eine ehrliche Prüfung, zunächst im Interesse unserer eigenen Aniklärimg. ab , auch im Interesse der Ausklämug der öffentlichen Meinung kft de- selben doch noch recht sehr bedarf. Die soziale Reform anla, ge»!. so sind wir nicht gewillt, die Fortsetzung derselben vrriumv en z, lassen. Was die Angelegenheit der Deutschen in Oesterreich de trifft, so sind wir nicht der Meinung, daß die Herren, welche dies' Frage angeregt habe», gar nicht die Ansicht des dcuilchen Reicho tags ausgesprochen haben. Meine Freunde Hallen es nicht in, richtig, diese Tinge hier znr Sprache zu bringen. Es iollte sich von selbst verbieten, daß rin so hervorragender geictzgeberischer Körper, wie der deutsche Reichstag, über innere Verhältnisse des Nachbarstaates in solcher Weise sich äußert. Die Zurückhaltung ist für uns um so dringender geboten, als wir mit dem Nachbar- slaate eng befreundet und verbündet sind Diese Dinge sind ganz besonders heikel nnd ihre Erörterung hier im höchstem Maße un angebracht. Wir haben mnfvmchr Anlaß, »nS nicht in diese Dinge zu mischen, als gar nicht abznsehen ist, welche Schwierig- keffrn solche Kimdgebungen gnade Demrnlgen bereiten können, denen sie nützen sollen. iSehr richtig.) Selbstverständlich ist. daß überall da. wo Volkslhiiinkämpsc bestehen »nd Deutsche dabei betheitigt sind, die Svmpathftn der Einzelnen von uns ans Seiten der Deutschen sind, aber als politische Parte: halten wir derartige Kundgebungen nicht für richtig Herrn Hasse kann ich das Recht, sür derartige Rechte Deutscher im Anslande einzutreten, nicht zu erkennen, so lange bei uns selber deutsche Staatsbürger mit alle» Mitteln — ich will auf die Hakadisten mchl eingehen — beschränk werden, Verschonen Sie uns mit Ihren Sympathien zBeifall > — Aba. Limburg-Gtirum (kons) bedauert, daß ohne besonder« Kenntnis, der Verhältnisse üb«, dt« tv 2 3 I
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