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Dresdner Nachrichten : 28.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189712282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-12
- Tag1897-12-28
- Monat1897-12
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.12.1897
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Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist et nothwendig. die Westcllungen aus das erste Vierteljahr >808 bei dem betreffenden Postamt» sofort bewirken zu wollen, da andernfalls au' ungestörte Fortlicierung bez. rechtzeitige Neulieserung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Dic Bezugsgebiilir dclrrigt bei den Kaiierl. Poftanstalten >>n NeichSflkbiet vierteljährlich 2 Mark 7.» Pi., IN Oesterreich-Ungarn 2 Al. 5!i Kr. und im Auslände 2 Mark 75 Pf. mit entsprechendem Postzuschlaac. Für TreSdc» iiimmt die unierzeichnete Geschäftsstelle während der Dieuftstundcn Beftellinige» zum Preise vvn 2 Mark 50 Ps. (cinschlies;- lich Bringer!oh», entgegen. Neu- und Abbestellungen, sowie dic Anzeigen über ersolgte Woh- nunasveräiideruiigen in Dresden, wolle inan entweder persönlich anbringen oder schristlich — nicht durch Fernsprecher — an die Geschäfts stelle gelangen lassen. In dem kommenden Quartal werden auch zwei neue. Romane in der Mittwochs- und Sonntagsbeilage unserer »um Abdruck gelangen. fesselnde Zeitung „Line «ine Ätlc" von Jda Bo»,-Ed und ,M Illllltltil -er Ilimilic fllHiocrs" aus den« Englischen pvn Par» übersetzt von H. vo» K. Belonders die eAicrc der beiden Lchiwbuiaen. der jünalte Roman der ae- seleile» Lchriitsiellcr'» Ban-ebd. mit deren Vwdruel nmnchii begonnen werden toll. >I> nanz darnach anaelba». Eenlativ» in des A'orles bester Bedeulnna zu machen. Das reiche Tchilderimasvermäae» der Bon üo. ivrc wunderbare »unit. in de» Herzen der Menschen zu leien. Charaktere z» ersorsgie» und m Martinen .äiine» dem Leier nor Äuacn zu siiliren. nicht mm mindesten aber ibre vornebme und alämcndc Diktion, bewähren sich in dicicm Romane, der übriaens bisher noch in iciner Taacs- Ncilnna crichienen iil. wieder au, das Bene. ivdah wir iür cine cbenio ivaimcnde. wie werihvolle und amrgcndc Lelliire iur un'cre Leier aeiorgt zu baden überzeugt sind. Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten", -15» lUrrvienlsiverlrv 118. Politisches. Während die „Deutschland" mit dem Bruder des Kaisers an Bord mit stolzem Buge durch die Wogen rau'cht und in rastlosem Zuge dem ferne» Ziele entgegenstrcbt, zu dem die Pflicht in, Dienste des Vaterlands den Prinzen und keine tapferen Mannen rust, ist es an »ns, die wir daheim bleiben im sicheren Port, das Gedächtnis zu schärfen und den Willen ;» stählen für dic Aus gaben, die uns an unserem Thcile zu vollbringen obliegt, wenn das ostasiatische Unternehmen gute Früchte zeitigen soll. Soweit hier politische Momente in Frage kommen, ist der deutichen nationalen Ocffcntlichkeit dic Beobachtung einer zuversichtlichen Zurückhaltung gegenüber den mancherlei noch dunklen und unklaren Punkten in dem Gcsammtbild nnicrcr ostasiatiichcn Politik wesent lich erleichtert worden durch dic Graudenzcr Aeußcriing des Kaisers über unser nicht bloS gut nachbarliches, iondern direkt sreundichaftlicheü Verhättniß zu Rußland Darf auf Grund dieser kaiserlichen Kundgebung als sicher angenommen werden, daß die oberste politische Voraussetzung einer gedeihlichen deutschen Aktion in Ostasien erfüllt ist, so können die natioualgcsinntcn Kreise mit um so größerem Nachdruck für dic angemessene Ausgestaltung der Wirthjchaitlichen Bedingungen Sorge kragen, pon deren auS- giebiger Berücksichtigung der kolonialpolitische Erfolg nnierer Fest setzung in Ostosien abhängig ist. Unter die'em Gesichtspunkt ge winnt die dem Reichstag zugegangcne Vorlage über dic staatliche Unterstützung der Postdampser eine ganz besondere Bedeutung. Eine Vorlage, die demselben Zwecke dienen sollte, war bereits im Dezember des Vorjahrs dem Reichstag unterbreitet worden. Sie ist aber damals nicht zur Verabschiedung gelangt, und zwar hauptsächlich aus dem Grunde, weil ihr eigentlicher Vater. Herr v. Stephan, durch seine iödtliche Erkrankung verhindert wurde, die Schöpfung seines in allen überseeischen Frage» besonders scharf blickenden Md weitausschauenden Geistes persönlich zu vertreten. Die jetzt von der Regierung wieder aufgenommene Vorlage wird von der .Köln. Ztg." als eine sehr werihvolle Hinterlassenschaft deS verstorbenen Generalpostmeisters bezeichnet, deren recht baldige Annahme durch den Reichstag im nationalen Interesse dringend zu wünschen sei. lieber den Inhalt deS Entwurfs wird mitgelheiit, daß die bisherige deutsche ReichSunterstützung für die Reichspost- dampserlknien nach Ostasim leinschließlich der Fahrten nach Japan und Neu-Gutnea) im Betrage von 2,170,000 Mk. um 1,500,000 Mk. erhöht werden soll. Dadurch würde Deutschland In den Stand gesetzt werden, eine lltägige Verbindung mit Ostasien zu unterhalten. Zugleich übernimmt der.Norddeutsche Lloyd" die Verpflichtung, dte Geschwindigkeit der Dampfer um einen be stimmten Grad zu erhöhen, außerdem sie aber auch noch ent sprechend zu steigern, sobald ausländische Konkurrenzlinicn mit einer Steigerung vorangehen. Die Stimmung tm Reichstag im Vorjahr gegenüber dem Entwurf war nicht sonderlich günstig. ES ging, wie eS so häufig bei Angelegenheiten von nationaler Tragweite, die unseren Volks vertretern zur Entscheidung vorlirgen, zu gehen pflegt: grundsätz lich war man einig, aber im Einzelnen ließen sich die auseinander strebende» Geister, denen Herr v. Stephan nicht selbst den Stand punkt klar tu lege» vrrmochtr, nicht unter einen Hut bringen. 12 Nächte". Gerichtsverhandlungen. Sächi. Kuünverein. Trübung. Uebereinstimmung herrscht bei allen Urtheilsfähigen darüber, daß die Einrichtung der Reichsvostdampserlinirn »ach Ostasien über haupt der Entwickelung des deutschen Handels sowohl wie der deut schen Schisisbaukunst einen mächtigen Sporn gegeben hat. Ihr verdankt die deutsche Industrie allein 9 neue Postdampser größten Stils, die alle ausschließlich auf deutschen Wersten erbaut worden sind; Schisse, die samnit und sonders in Bezug aus Fahr geschwindigkeit, komfortable Einrichtung, gediegene Verpflegung, peinliche Sauberkeit und billige Frachtsätze dem deutschen Namen ini Ausland die höchste Ehre machen und der deutschen Beförder ung zahlreichen Zuspruch von ausländischer Seite her zugeiührt haben. Die zweifellos errungenen Voriheile des deutschen Wett bewerbs dürfen aber keinesfalls ein Grund sein, der zu einer Politik des Ansruhens aus den erzielten Lorbeeren führt. Nirgends mehr als im überiecnchen Handeisgetriebe gilt der Grundsatz, daß ledcr Stillstand Rückschritt ist. Wer da auch nur einen Augenblick in der Anspannung aller Kräfte nachläßt, wird sofort von dem stärkeren Konkurrenten überholt und bei Seite geschoben. Wir Deutichen zumal müssen ganz besonders auf der Hut sein, weil uivere junge aufstrebende See- und Handclsmachr für die .alten ein gesessenen" Nationen i» Ostasien einen allseitigen Stein des Anstoßes bildet, den aus dem Wege zu schieben nicht blos unsere englsichcn „Vettern" bemüht sind. Auch die Vereinigten Staaten sehen längst scheel aus dic deutschen handelspolitischen Erfolge in Ostosien und haben es bereits dahin gebracht, daß ein Dhcil deS Verkehrs zwilchen Europa und Japan-China den Weg über Nord amerika ciiiichlägt, weil mit dieser Route eine Zeitersparniß von 13 Tagen verknüpft ist. Dazu kommt, daß die Amerikaner noch weitere Vervollkommnungen des so gcschafle»en Konkurrcnzweges gegen den Suezkanal planen. Neuerdings hat auch die französische Regierung sinh zu ver'chärflen Anstrengungen Im Kampfe gegen den deutschen Wettbewerb in jenen Gegenden ausgcrasst und u. A. mit der größte» französischen Rhedrrei ,,sl688.axorie8 sl.intimes" einen Vertrag abgeschlossen, der die Schiffe der Gesellschaft aus der Fahrt von Marseille nach Yokohama zu einer bedeutend erhöhten Ge- schwindigkcitsleistung verpflichtet. Angesichts dieser intensiven Bemühungen der fremdländischen Konkurrenz zur Ueberbictung der deutschen Leistungen auf dem Gebiet des vstasiatischen Verkehrs sollte der Reichstag alle unter geordneten Bedenken zurückstellen und den Weihnachtswunich nnierer ostasiatuchen Kauslcute, dic Bescherung einer 14iägigcn Neichspofldampfer-Berdindung. entsprechend der Regierungsvorlage rund und glatt bewilligen. Dic Behandlung der früheren Vorlage durch de» Reichstag litt an dem liebelstand, daß einseitig rechnerische Erwägungen nach Richterlicher Art zu sehr in den Vordergrund gerückt wurden. Man stellte verwickelte algebraische Gleichungen auf, uni mit Hilfe des bis auf das letzte Stückgut herausgcrechneten Waarenauantums, das bisher auf der ost- asinliichen Linie befördert worden war. auf Heller und Pfennig genau zu kalkuliren, wie hoch sich der Vorthcil des deutschen Handels aus der bislang gewährten staatlichen Unterstützung an die Postdampser beziffere. 'Auf Grund des mittels solchen eng herzigen Verfahrens gewonnenen Ergebnisses kam man dann ent weder zu der Ablehnung der Forderung überhaupt mit der Be gründung, daß noch weiteres Abwarten erforderlich sei, oder besten falls zu der aus Gnade und Barmherzigkeit gewährten Bewilligung einer erheblich geringeren Summe als die Regierung gefordert hatte. So darf die Sache nicht wieder ungefaßt werden Als höherer Gesichtspunkt, von dem auS allein sich der richtige Stand punkt finde» läßt, kommt der Umstand in Betracht, daß Schnellig- kcir der Verbindung unerläßlich ist, um dem deutschen Kaufmann dic rechtzeitige pünktliche Erfüllung »einer Lieferungs-Verpflicht ungen zwischen Deutschland und Ostasien zu sichern. Die,es Moment spielt cine so ausschlaggebende Rolle, daß dic Unterstütz ung der ostasiiatijchen Postdampser im Ganzen als ein nationaler Vorschuß aufgefaßt werden muß, bei dem cs sich nicht sowohl um eine auf 10 Pfennig abgerundete Rechnungslegung als vielmehr darum handelt, unsere ostasiatischen Berkehrsbezlehungen überhaupt zu verbessern: eine Wirkung, die zur vollen Entfaltung ihrer Natur nach eines gewissen Zeitraums bedarf. Wenn man die neue Postdampservorlage in der angedeuteten weiteren Auffassung betrachtet, so wird wohl nur ein eingefleischter Rechenfanatiker Vergnügen daran finden können, den geforderten Mehrbetrag von l'/n Millionen Mark zu bemängeln. Wie wenig die Mehrforderung im Verhältniß besagm will, erhellt auS einem Vergleich der von den fremden Handels-Großmächten an dic ost- asiatischen Linien gezahlten Unterstützungen: England 5,432,500 Mk.: Frankreich 4,868.026 Mk.; Japan gar 10,625,000 Akk. Wir zahlen jetzt nur 2,170,000 Mk., mit der in Aussicht genommenen Erhöhung affo 3,670,000 Mk. Das ist immer noch weit über cine Million weniger als Frankreich seinen vstasiatischen Postdampfern gewährt. Gleichwohl rangircn wir im Welthondelsverkchr unmittelbar hinter England, während Frankreich erst erheblich ^ abseits an dritter Stelle steht. Die IV« Mill. Mk. würden uns überdies neben der entfernteren Wirkung, die in der allmählichen Hebung »nd Kräftigung unserer grsommten handelspolitischen Stellung in Ostasien gipfelt, auch noch einen direkten Vorthrtt bringen in Gestalt von vier neuen großen Doppelschrauben- dampfern, die der „Norddeutsche Lloyd" nach erfolgter Bewilligung der Unterstützung auf deutschen Werften erbauen lassen will. So wirken alle Umstände zusammen, um das von der Regierung gc- ' !Die,»Stl,!i,28.Te;emlier18i) 1. sordertc Geldopfer als geringwccthig «scheinen zu lassen gegenüber der nationalen Nothwendigkeit, daß wir in Ostasien handelspolitisch festen Fuß fassen: einer Noihmendigkeit, die um io »chäcser au uns herautritt, je mehr dic oller Orten sich geltend machcnoen schutzzöllneciichen Bestrebungen dem deutschen Waarenverkehc ander weitige Absatzgebiete zu verkümmern drohe». Fernilbreid- nnd Fernwrecki-Venmke oo n dt?. Dezember. Berlin. Einer telegraphischen Meldung des Gouverneurs von Kamerun zufolge beiuhe» vie über England auch in dic deutsche Tagespreise gelangten Nachrichten von einer Niederlage der deutschen Schutztruppeu in Kamerun auf Erfindung. Es hat im Gegeurheil die Bane-Ezpedition mit einer völligen Niederlage dieses Stammes und mit der Erstürmung 'einer Hauptstadt ge endet. Die Verluste der Schutztruvven in Sieten Kämpfen waren gering. Die Handelsstraße nach j.f-aunkde ist sicher. — Ei» parla mentarischer Berichterstatter verbreitet das mit den bisherigen Nachrichten im Widerspruch stehende Gerüchl, Reichskanzler Fürst Hohenlohe habe gestern unter dem schmerzlichsten Eindruck des Verlustes, den er durch den Tod der Gattin erlitten har, nach der Benetzung der Leiche den Kaffer telearapbisch gebeten, ihn von seinen Aenitcrn zu entbinden Ter Kaiser habe Ausschluß ge wünscht und sich die Entscheidung Vorbehalten Von amtlicher! Stelle wird dieies Gerücht für gänzlich unbegründet erklärt. Fürsff Hohenlohe trifft erst morgen Abend von Schillingschrst wieder in Berlin ein — Der Abg. Frbr. v. Manteuffel, welcher für die nächste Reichsiagswahlperiove ein Mandat nicht wieder annimmt, behälts wie die „Kreuzztg." konstatirt, dic Leitung der konservativen Ge-! sammtpartei bei — Nach einem Telegramm aus Washinaton sollen die Tarisverhandlunaen zwischen Deutschland und den Ver einigten Staaien susvcndirt sein. Keine der beiden Parteien könne sich aus Zugeständnisse cinlaffen. — Fürst BiSmarck hat. wie aus Friedrichsruh gemeldet wird, die Weihnachtsfeiertage bei leidlichem Wohlsein vcrbiacht. Die Schmerzen in den Füßen, die sich neuer dings wieder stärker bemerkbar machten, hauen gestern wieder etwas nachgelassen. — Aus Rom wird berichtet: Ter Superior der deutichen kalboiffchen Mission in China. Anzer. der sich zur Zeit in Rom aufhält, wurde vor einigen Tagen vom Papste empfangen.' Der Papst unterhielt sich mit ihm über die gegenwärtige Lage der kaihollschen Mission in China und die energische Aktion, weiche dic deutsche Regierung zum Schutze der deutschen Mission unter nommen hat. Der Vatikan verfolgt die deuiiche Erpebition unter" Führung deS Prinzen Heinrich mit »ehr günstigen Blicken. Der Papst hatte die Hoffnung ausgeipcochen. daß die energische Haltung, die nunmehr gegen China beobachtet wird, dazu bei tragen werde, der chinesischen Regierung einen heilsamen Schrecken einzujagen, und die 'elbstvcrstänblich für die Lage aller katholischen Missionen in diesem Reiche von vorlheiihoftec Rückwirkung ie!n würde. — Das Reichstagspräsidium hat dic vom Abg Bebel in dem amtlichen steiiographi'chen Bericht über di: ReichSlaassitzuua vom 15. ds. M. vorgeiiommeuen Aendecungen nicht gebilligt und eine Berichtigung der Bebel'ichen Korrektur im nächsten steno graphischen Bericht verfügt —Die in den einzelnen Bundesstaaten vorgcnommenen Erhebungen haben ergeben, daß dic Konkurs- ordnung sich in ihren Grundlagen bewährt hat Die Zahl der im Deutschen Reiche eroffneken Konkunc ist i«t 1802 nicht unerheblich zurückgegangen. Der Entwurf einer Novelle zur KonkurSorSnung beschränkt sich deshalb darauf, bei den durch das neue bürgerliche Recht gebotenen Aendecungen eine verhältnißmäßig nichi crhed iiche Zahl von Verbesserungen vorzuschlagen. die in Hinsicht ou> dic bisherigen Erfahrungen dringlich «schienen. — In Spandau ist das TrockeichauS Nr. 13 der Königs. Pulverfabrik in die Luft ge flogen. Da nicht gearbeitet wurde, sind Meiffchcn »ich! zu Schaden gekommen Leipzig. Ter RcicksgcrichtSrath Dr. Wieland tritt ain 1. Februar in den Ruhestand. .Hamburg. Die „Hamb. Nachr " schreiben: „Im „Hamb Korr." finden wir die auch in andere Blätter übergrgaugeue Nach richt, daß das Befinden des Fürsten Bismarck wicver zufrieden stellend fei. Dies ist bisher nicht der Fall. Die schmerzhafte Affcklion besteht »ach wie vor, verhindert den Fürsten ani Gehen und raubt ihm die Nachtruhe. Der Empfang von Besuchen und die Beantwortung vo» Briefen ist ihm daher zur Zeit nicht mög lich, und seine Freunde werden dies entfchuidtgen. Die Thaffachc. daß der Fürst in der genannten Zeitung gesund gemeldet wurde, hat in Friedrichsruh Befremden «regt und wir hören, daß der Fürst. a!S ec davon las, geäußert habe: „Wenn der Herr, der dies geschrieben hat, in meinem Zustande wäre, io würde er sich eine Vorstellung davon machen können, wie „zufriedenstellendes" Be finden ist. Köln. Die „Köln. Ztg." meldet aus Kanea. Dir griechische Bevölkerung Kretas ist neuerdings lehr erregt infolge vo» Vor fällen bei Kanea. Tic Admirale rechnen mit der Möglichkeit eines Angriffs der Aufständischen gegen dic Türken. Innerhalb des Kordons wurden die Vorposten verstärkt, die Schiffe sind in Be reitschait gehalten, die Thvrc von Kanea weiden Abends 7 llhr geschlossen. Aachen. Gestern Abend ist aus dem Gütcrbahnhos Herzogenrath ein Personenzug mit einer Rangirmaschineziffammcn- gestoßen. Vom Personenzug wurde der Zugführer und eur Brem er verletzt, von der Rangirabcheilung der Lokomotivführer und der Heizer ebenfalls verletzt. Vom Personenzug sind Lokomotive und Vier Wagen entgleist, beide Lokomotiven sind erheblich bcichädigt. Wien. In der hiesigen Howpec gab es bei der Taniihäujcr- Aufführuna einen Skandal. Nachdem Retchmann als Wolfram die große Arie im Sängerkampf beendet hatte, erscholl so stürmischer Beifall, daß das Spiel des Orchesters unterbrochen wurde, wes halb ein großer Shell des Publikums den Applaus »icdcrzifchtc Nach dem Lied an den Abendstern applaudirten Reichmanu's Freunde abermals demonstrativ und lange, woraus das übrige Publikum um io lauter zischte und mit Zwischenrufen protesticte. Reichmann warf erregt die Harfe zu Boden und rief in das Publikum: „Man stört die Vorstellung, ich kann nicht weit« singen." Damit verließ er die Bühne. Madrid. Der Führer der cubanischcn Aufständischen, Rivarg, Nachfolger Maceo's, ist als Gefangener in Cadix cin- etrosscn. Einem Berichterstatter gegenüber äußerte er, dic Auf ständischen seien entschlossen, den Kampf so lange sortzusetzen, bis sic die Unabhängigkeit Eubas durchgesetzt hätten. Einer Erklärung des JnfurgentenfuvrerS Maximo Gomez zufolge ist Okxrst Ruiz als Spion, nicht als Parlamentair in bas Jnsurgcnicniager ge kommen und deshalb gehängt worden Man hätte bei Ruiz große Geldsummen gesunden, die er zu Bestechungen vrnvenden wollte. 3 - .. a 2' r- ^
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