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Dresdner Nachrichten : 13.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188401135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-13
- Monat1884-01
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.01.1884
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retttr«»heii»rihl,ah «er«». Dresden. rie't» «lat» «Ichet», lllollch,rll» 7 Uhr l. d. ckrpcd.: Mailcuskr. Iü. «lw"-iemem» Prcl» vlcrlkliahrUch 2 rl R> Plg.. durch dl- P°» 2 Mark 78 Plg. Nummcr IS Pla. ffltr dl« Rllckzab» -lnaelandler Mu- »lllcrlPle moch, jich dl- Rkdaclion nicht »«rdindlich. gi>I«rat» lllr dl« Lr. Nach- n Ismen an: vun»uc«»< Bureau» von Haalknst.in L S»i>rr; — Ru». Maff«; Daube» So.; — Juualidcubank; M. Miillcr In G-llch! ' Mod. Slrtz in Magd«, dura — I tlarlk ch Uo. ln Hallc: B.Arudl, BerlmSV. ; — Adoif Steiner In Hamburg: - Z«llu»l>»-Aa«nlar ran L. Plo-Nt »n L-dlld- Tageblatt für Politik, wlerUlM. HesMbdakeljr. WrkcnkmM. MMeillillc. rmchrech-Llele» Nr. U (Allst.) u.L« (Reust.) Jni»r«t« wrrden Marl,ult«. l« dl« Nachm. > Udr an-enam««». Sonulaa« dt» Mluaot t» llbr In Nruliadl: »ratz« »loOrraa«« !, nur an Lioch«n>L>rn di» Nachm. » Uhr. — Ä« -unpallig« veiu- ,-ile <ra 8 Sllbm, Iall«l iü Plz. linier <tl»,t>anL> dl« Keu« A> v>„. ikin- Baranllr für da» ubchtz, tuzia- <irlch««„-n d« Inter au« wird nicht g«i«t«n. «uiwärllge Jnlerllani - Luslrig, loridru nur >»e««» Oranu«-«»»».- jjadluug durch «rulmarten oder P°ncinral,lu»l> anacnommen. — Ach, Slldeii kosirn td Plg. Jnlcrale für blt Monlaz»-Nummer oder »ach einem Jrl„a.,e die Peui-rile es Psg. Is 11—1^,7— l-aolc«, flrai»««, 0ell,rdva eigener fltdriii tj-li 18:12 U»rl«»»tr»»»a S7 »eit 1822. t»»lle»»lr»>»« lv. — 0«l»rled»tr«„e , bi lagt vdrlltr). krot. Dr. 6»vxvr'8 in grösster ^udvealil. (tau Llstvr »ou 12 LIK. an v§e. liöLmLQL. 8eli!«88-8ti ri88v 21. ,WS»S'-tWS»SidL-«Si«SLSLtSrb Ivotwioum Hilviesiktü — Saolmao. — dj V-rdm«l»t«r-Krd,I». — Varnowrrlcdt teer. — Ililtlil'eiiitz lUsskvn-Ksrävrodv Iiir Il«it«ii uvil Dmeil in xrmt«r .iiMM b«i im«rkMter ^kiirstme omsllioltlt 4'rrtU «vi-tlUL ^trv»8, 3 gno886 vfljllvl-gL88ö 3. I'üu^lietiv Lvsürxuux ortclt -viErt.«. Nk. 13. 29. Zahrgallg. Auslage: 40.000 Srpl. »eranlwoltllcher Redutteur lllr Politisches vr. «mll B lere » In Lre-den. Nicht sowohl im sächsischen Landtage, vielmelir im Reichstage vermeint die Sozialdcmokralie ihre hauptsächlichsten Parlaments schlachten zu schlagen. Gleichwohl liefert sie auch in der Volkskammer Sachsens von Zeit zu Zeit hitzige Vorbcreitungsgesechte. Einen wirksame» Abschluß erhielt am Freitag die Sozialistendebatte durch die Erklärung des Staatsministers v. Noslitz-Wallwitz. daß es unmöglich sei, die Forderungen der Sozialdemokratie nach Beseitigung der gegen ihre Agitationen ergriffenen Maßregeln zu erfüllen, wenn dieselbe erkläre, am dem Boden der Revolution zu stehen. „Alan diskutirt nicht darüber, die Sctmtzdümme zu erniedrigen, wenn die Fluthen sie zu übersteigen drohen". So ist es in der Thal. Die Aushebung des Sozialistengesetzes, eine freiere Bewegung innerhalb des Vereins« und VersammlungSgesctzcs wäre erreichbar, wenn nicht bemach die revolutionäre Agitation durch die gemachte Oefsnung strömen würde. Immer aber soll man an der Erwartung scsthaltcn, daß die deutschen Arbeiter, sobald ihnen die wahren Ziele der Sozialdemokratie vor Augen treten, gesunden Sinnes und achtel« zuckend ihnen den Rücken kehren. Denn daß sich die kommunistischen Nebelbildcr niemals verwirklichen können, sagen sich im Stillen Diejenigen, die sie vorsübren, am besten selbst. Um ihre Träumereien zu verwirklichen, müssen sie wünschen, daß die thatsächlichen Zustände der Massen immer unerträglicher werben und daß weder der Staat noch die führenden Gesellschaftsklassen.Hand anlegen, sie zu verbessern. Tie Frage ist nur, ob sich aus die Dauer eine Heerde von Gläubigen findet, welche, den kommunistisch-revolutionären Hirngespinnsten zu Liebe, alle redlichen Versuche ablehnt, schon jetzt an die Verbesserung der sozialen Lage der VolkSmasscn zu gehen. Die Zumuthung, welche die Kommunisten an ihre Anhänger stellen, jetzt die Unbilden der Gegenwart zu ertragen, um desto eher sür kommende Geschlechter paradiesische Zustände kerbcizusühren, läuft schnurstracks gegen die Natur der überwiegenden Anzahl der Menschen. Mitunter ist es daher gut. wenn den Vcstksmassen an einzelnen Tbaliachen gezeigt wird, wie weit sich die Agitatoren von den überhaupt erreichbaren Zielen entfernen. Es wird dann um so elwr die gesunde Wirkung eintrcten, daß das alte Gefolge jener Agitatoren desto zahlreicher und schneller von ihnen absäilt und ei» neuer Anhang vollends ausbleibt. Die Verhetzung der verschiedenen Volksklanen aber systematisch vornehmen zu lassen, dazu kann sich ein geordnetes StaatSwesen unmöglich entschließen. Offen wurde im Landtage verkündigt: „Wenn weiter Nichts erreicht sei, als die Unzufriedenheit der Arbeiter, io sei damit schon sehr viel geschehen!" Und dein sollte die Staatsgewalt mit verschränkten Armen zui'ehene Ließe die Staatsgewalt den wüsten Agitationen freien Spielraum, so könnte der beginnende Prozeß der Genesung und die hier und da wahrnehmbare Lossagung der Arbeiter von de» Agitatoren mit einem Schlage gestört und rückgängig gemacht werden. Das Sozialistengesetz hat unverkennbar eine» wohl- thätigen Einfluß aus das öffentliche Auftreten der Arbeiter geübt, so rühmte vor einigen Wochen «in hochosfiziöses Blatt in Berlin-, e» bat andererseits die Arbeiter keineswegs gebindert, ihre Interessen wirksam zu vertreten. Den Behörden wird es zukommen, das Sozialistengesetz durchzuführen, aber dabei die gesetzlichen Schranken zu respectiren. Gerechtigkeit ist die beste Waffe und zugleich der schönste Schmuck eines öffentlichen Beamten; eine ungleichmäßige Anwendung der Gesetze erbittert nur. Und der Abwehr der wüsten Agitation haben positive Leistungen der Gesetzgebung zu folgen! In dieser Arbeit, die Lebenslage der DolkSmaffen zu erhöhen, sind die Gesetzgebungsfaktoren begriffen und sie werden dieses Ziel, trotz des Widerstandes unbelehrbarer Feinde, zu erreichen wissen. WaS nun die Stellung des WeibcS innerhalb der jetzigen Staatsordnung anlangt, so zweifelt Niemand daran, daß dieselbe oerbefierungSsäkig und bedürftig ist. Aber die Frau aus ihrcin von der Natur bestimmten Platze im Hause hcrauSzureißen und ihr den Platz in den Vereinen anzuweisen, das widerstreitet so sehr dem Wesen der Frau, daß alle Versuche dam nur mit einein kläg lichen FiaSco «nden können. Schon der Gedanke, der Hausfrau den eignen Kcchtovt zu nehmen und sie auf den Kommuntops zu vertrösten, wird den Frauen selbst als die ärgste Tyrannei erscheinen. Man krage nur einmal ln kleineren Wohnungen an, die ein ge meinschaftliches Herdfeuer benutzen, welche Quelle von Verdruß und Feindschaft eS abgiebt, daß eine Frau von der anderen weiß, was und wie viel sie kocht I Die Frau aber gar ihren Schwerpunkt im VerrinSleben suchen zu kaffen, ist grausam gegen sie, ist mit dm bedenklichsten Folgen für die geordnete Wirthschaft in einem HauSstande verbunden. Wer eS weiß, was sür ein Gottessegcn «in braves Weib ist, welche Ordnung in der Wirthschaft hält, die Pfennige zusammennimmt, dem Manne ein freundliches Daheim bereitet, ibm den Mittags« und Abendtisch regelmäßig deckt, die Kinder sauber kleidet und brav erzieht, der kann nur mit tiefer Debmutk an den Zustand dmken, wenn künftig di« Frau sich um DereinSangelegenheiten kümmern sollte. Ihr Mann könnte sich noch so redlich plagen, die Wirthschaft ginge hinter sich. Man muß sagen, daß eS zum guten Thcil das Verdienst unserer Arbeiter frauen ist, wenn zahlreiche Familien eine auskömmliche Existenz haben. Ihre häusliche Rührigkeit, ihre Betriebsamkeit und Spar samkeit. der dem Weibe innewobnrnde Drang, woblzutbun, äußert sich ununterbrochen zunächst zum Segen ihrer Familie, sodann aber auch zur Wohlfahrt dcr Allgemeinheit. Daran rühr« man nicht i DaS sei aller W«lt heilig! Aussichten für den 13. Januar: Nordwestwind abnehmend, veränder liche Bewo'k., Niedcrschi. mit Sonnensch. abwechselnd. Temp. kälter. Neueste Telegramme der „Drettaer Nachr." vom 12. Jan. Berlin. Das Abgeordnetenhaus nahm heute die Ver staatlichungs-Vorlage in dritter Lesung ohne Debatte an. Es bandelte sich um die Oberschlesitche. die Rechte Oderuser-, die Posen-Ereutzburger und die Jreiburg-Sciuveidnitzer Balm. Dann wurde in die Berathung des Bau-Etats eingctreten, wobei Dr. Reichensverger - Creseld bei vorzunehmcnden Staats bauten ivieder sehr warm und ausführlich den golbisctien Styl emvfahl» dcr schon aus vatrioti'cheu Rücksichten den Vorzug vor allen anderen Baustylen verdiene. Berlin. Das Staatsministerium berieth heute über die Be gnadigung des Bischofs von Münster, wozu ein Schreiben Bis marcks vorlag. — Die Zuckerenqueteküiiui'iiston tritt am 2ll. Januar zusammen. — Nack den Berliner „Politischen Nachrichten" tritt dcr Volkswirt!,schaflsratli am 22. Januar zur Berathung der Grund züge der Unsallversicherungsgesctzvorlage zusammen. Es sei nicht ausgeschlossen, daß er auch über die Abänderung der Maß- und Gewichtsordnung sein Gutachten abzugebcn habe. Berlin. In einer Wählerveriaimnlung in Delitzsch tbeilte der konservative Abgeordnete v. Rauchhauvt mit, daß auf die Mel düng unseres Kronprinzen an seinen kaiserlichen Vater, er sei auf der Rciie von Italien »ach Spanien Gefahr gelaufen, von einem französischen Schiffe in den Grund gebohrt zu iverden. die franzö sische Regierung, vor die Wahl gestellt, Abbitte zu leisten oder den Krieg erklärt zu erhalten, den franwsischen Botschafter de Courcel nach Friedrichsruhe gesandt und Satisfactiou gegeben habe. Die ..Nationalzeitung", deren Redakteur Tr. Tcinburg bekanntlich die Rciie mitgemacht, erklärt: Ten auf dem „Prinzen Adalbert" be findlichen Journalisten ist weder auf der Fahrt von Italien nach Soanicn. noch auf dcr Rückfahrt von einer Gefahr des „Prinzen Adalbert", in den Grund gebohrt zu werden, oder von einer An- segelung einer französischen Fregatte irgend etwas bekannt g-w rden. Berlin. Der verantwortliche Redakteur der „Volkszeitung". Berghamen. wurde heute wegen ViSmarcksbclcidigung zu 10 Mo naten Gefängnis! verurtlicilt. Karlsruhe. Das Ehrengericht der Anwaltskammer erkannte gegen den Rechtsanwalt Tr. .Herz aus kostenlose Freisprechung, da in dessen Vertretung teo Wucherers Kaufmann keine Verletzung der Anwaltspflichien zn erblicken sei. Stuttgart. Am 1l. Januar Mittags wurde» bei Ankunft deS Wiener Schnellzuges zwei Individuen als verdächtig den Raubmord in Wien begangen zu haben, verhaftet und in Ver- wahrungohaft genommen. Dieselben fuhren in l. Klasse. Wien. Am II. Ab. llbr wurde einer dcr Tliäter des Raubmordes vom 10. verhaftet. Er heißt Rauts, ist aus München gcbüitig und war bis vor Knnem in cinerFensterputzanstalt beschäftigt. Peft-^Das Oberhaus siermat , al.7in.ialS. -rmv -war mir 200 gegen lül Stimmen die Vorlage vetr. der Ehe zwilchen Ehristen und Juden. P aris. In dem Kohlenbergwerk zu Fe fay (Arras) fand eine Explosion statt, wobei 7 Personen gelotste* und 12 verwundet wurden London. Im Schloß Wuidior lies gestern em Drohbrief ein, infolge dessen umfassende Vorsichtsmaßregeln getroffen wurden, um das Schloß gegen ein etwaiges Fenicrattentat zu schützen. Die Truppen der Garnison winden in den Kasernen constgnirt, und den Fremden der Zutritt zum Schlosse verwehrt. Tic Königin wei'u in Osborne. Kairo. Nack, einer Meldung der „Agence Havas" wurde der Befehl gegeben, Kbartuiii zu räumen, die Kanonen zu vernageln und die Pulvernorräkhe in das Wasser zu werfen. K a i r o. Es ist Beielü gegeben für die sofortige Räumung Kbartumö seitens der etwa Il.OtO Köpfe umfassenden europäische» und christlichen Bevölkerung. BerIincr Bor > e. Die Woche schloß schwach. I» Wien haben sich die kleineren Spekulanten mit Hausie-Engagemcnls über lastet und das vorhandene'Ncalnationsbedüisniß drückte die Kourie. -Hier setzte die Börse sehr still ein »ns auch im weiteren Verlaufe entwickelt« sich nirgends ein auimirker Verkehr. Die Kourse wur den allgemein niedriger, erst gegen Schluß trat eine Befestigung ei», dock, blichen fast überall Koursrückgänge. Spekulative Banken waren niedriger, Kassabanken beliauvtcl. Fianzoien, Lombarden und Elbethal schwacher, österreichische Priontäten scsi. Von deutschen Bahnen wurden Ostvrcußen durch starkes Angebot gedrückt, sie ver loren 2' r Pro,. Mainzer und Mecklenburger waren fest, Berlin- Hamburger winden infolge van Deckungen 3' 2 Proz. bäber. Auch Wcrrabalmen waren steige,,0. Montanwerkne AnkangS infolge besserer Glasgow-Notirungcn fest, später insolgc beabsichtigter Provuktions- cinschränkungcn in Schlesien nachgcbend und schlossen unverändert. Jndustiien waren wieder ohne einheitliche Tendenz. Von deutschen Aniagewertlien wurden 4'-proz. Dcvilcn bevorzugt. Italiener und ungarische Goldrente waren nicht ganz fest, Russen vernachlässigt. »rank»,«» ». »>.. 12. Januar. Srel», -üll-i,. Lloeitdadn 27IV,. eom- barden —. «0cr lloale —. Lcllcir. Sllberieale . Bavxrrcuie —. Nolijger -. Oettcrr. iüoldreriie —. «°/o Nng. aw!i>rei:!c 7... 77er Nulle» —. nürr Rulle» —. L.vrlenlanlelde —. Neucsle Un«ar. valdanlrlbe . u. Lrleuiauleilie —. Unaar, vovterrenle —. Dl«con!o —. Sal»»«r «7> „. «üalUwrdkabn Sk»:,. Main«« —. Süll. ««»«>, I- Januar, gredl, null.dü. SlaallUi. ra>.«0. Lamdarnen lii.bo. Lltrlbal —. Nordwellb. 18«.ev Maiknaien b».M. U»a. llred» MI,2b gell. 12. Januar. lS»lu».> Rein« 7«.8u. »inlellie Uia.»->. Jlallener »l.w. SlaülSdadn S7N.ao. Saindardcn 816,2L. da. PrtortlLle» 222. ltgyvler lllls. Vellern. Grldrcnle Sä. Bcliouplel. Lokales und LaclirischcS. — Ihre Mas. die Königin beehrte gestern Nachmittag die Ausstellung deS „Säcbstichen Kunstvereins" mit einem Betuche. — Dem Bergarbeiter Kobn aus Zwickau ist sür 40jährige treue Arbeitsleistung bei der Zwickauer Bürgergewerkichatt a'.S Feuermann und setzt als Maschinenwärter die große silberne Medaille sür Treue in der Arbeit verlieben worden. — Dem Buchhalter bei der Landeskultur- und Altersrentcn- bank, L- E. Förster, ist der Titel und Rang eines Kommissions- ratbeS verlieben worden. — Herr RegierungSratb Leonbardi in Zwickau ist zum ersten Rath bei der KreiSbauvtmann<chaft daselbst ernannt und damit daS Dienstprädikal als Gebeimer RegierungSratb beigelegt worden. — Dem Obersorstmcister Brunst zu Wermsbors wurde das Ritterkreuz I.Abtb. des Sachsen Weimarischen HauSordens vom Weißen Falken verliehen. — Gestern Abend veranstaltete Herr General v. Rer ouk dem Kgl. Lelvcdör« ein glänzendes Balllest, welchem auch Jbre Kgl Hobelten der Prinz und die Prinzessin Georg beiwohnten. SS waren gegen ISO Personen geladen. In der lebten Sitzung der ersten Kammer reserirte zunächst Frbr. v. Fcrber über das Dekret betreffs der Einnahmen und Ausgaben beim DomainensondS und beantragte, die Kammer wolle sich mit dem im Jahre 1881 und 1882 vorgenommcncn Veränderungen einverstanden erklären und denselben ibre Ge nehmigung ertheilm. Nachdem Äbg. Pel» den Wunsch ausgesprochen, Tr««»-». >884. Sonntag» 13« Januar. die Regierung möge bei künftigen Walbankau'en auch das Nieder- land berücksichtigen und Jmanznünistcr v. Äönneritz diese Foiderung möglichst berücksichtigen zu wollen versprochen. tritt die Kammer einstimmig dem Deputations-Antrag bei. lieber die Petitionen von vier Dresdner gewerblichen Vereinen, die sämmtirch um Abwen- , düng des Zustandekommens eines deutschen Offizier-Konsumvereins > bitten, rcscrirt Frbr. v. Finck. Kammcrherr v. Erdmannsdors führt aus, daß die Befürchtungen der Petenten unbegründet seien. Daß in der Sache io viel Staub ausgewirbelt worden, sei die Folge des Gebabrens der fortschrittlichen und Judenblätter, die cs sich angelegen sein ließen, sich als Anwälte des Gcwerbeslandes auszu- Ivielen und die Gründung von Offizier-Konsumvereinen als etwas dem Gewerbe Schädliches hinstcllten. Die Fortschrittspartei habe durch ihr Auftreten das Gewerbe nur geschädigt, und keine Partei habe weniger Recht als sic. als Anwalt des Gewerbes aufzutretcn, welches sie erst ruinirt habe. Frlir. v. Friesen stimmt dielen Aus führungen voll und ganz bei. Boi'onvcrs sei es bas teilende fort schrittliche Organ in Berlin, der „Reichssreund", der mit Vergnügen Alles aufnahme, was sich gegen die Armee und die Offiziere richte. Zur Ehre dcr sächsischen Fortschrittspartei und der Liberalen müsse er jedoch sagen, daß sie sich bis jetzt von dem Einflüsse aus Berlin fern gehalten hätte. Eine tiefe Schädigung erwachse dem Gewerbe, wenn es sich den Einflüsterungen der Berliner Fortschrittspartei bingäbe, nickst aber, wenn die Offiziere einmal einige Monturstücke in Berlin fausten. Es scheine unmöglich, daß eine Partei, welche der Sozialdeniokratie die Balm bricht, sür daS Gewerbe eintritt. Graf Rex und Abg. Peltz vertreten die Ansicht. daß eine Schädi- , gung der Gewerbe nicht eintretcn könne, wenn man von einer Eentralisation absäbc und nur solche Vereine gründe, die nicht über dos Armeecorps lsinausgingcn. Kriegsminisicr von Fabrice führt aus, daß die Befürchtungen, die sich an die eventuelle Gründung eines Olfizicr-Konsumvercins knüpften, wenn nicht unbegründet, so dock vorzeitig seien, eine Schädigung der hiesigen Lie feranten sei nickst zu denken. Die Kammer läßt sodann die Petitionen aus sich lerulie», ebenso die Beschwerde Emmerlichs in Oberichlcma wegen einer durch die Justizbehörde erlittene Schädigung (Res. v. Zeicbwitz). Nack kurzer Debatte, an dcr sich Abg. Seiler und Kammerlierr von Erdmannsdors betheiligen, saßt die Kammer denselben Beichluß über die Petitionen des Gasthoss besitzers Kründner und des Gastwirthsvereins in Löbau, betreffs berichtet Frh. von Burgk über einige sür unzulässig zu erklärende Pensionen. — Das Personal des Residenz-Theaters hat an dem ! gestrigen Ehrentag ihres treugeliebtcn und hochbegablenl Direktors 'Karl aus eigenster I sitiakive «i>>: Feier veranstaltet, deren erhe- > bcnder Einoruck dem würdigen Jubilar wie seiner Gattin, die an seinem Arm gebührendermaßen Tbcil an den'Auszeichnungen nahm, ! wohl unvergeßlich sein wild. 2ö Jahre Schauspieler! Welche Fülle i bunter, aufregender, trüber wie heilerer Bilder schließen die wenigen ! Worte ein, zumal aber, wenn es dem Jubilar gelungen ist, im ! Dienste von der Pike aus. durch lestes männliches Streben, durch geistvolles Erkennen dcr Verhältnisse einen Kommanveurstad zu erobern und sich zum Führer einer ganzen Schaar Künstler zu > machen! Als löjährigcr Jüngling betrat Engelbert Karl in keiner ! Vaterstadt München, woselbst sein Vater Königl. Hokkapellchoralist ^ war. im Schweiger-Theater erstmalig die weltbedeutenden Breter. und zwar als Liebhaber im „Glöckner von Notredame". Nach ! kurzer Zeit lckon lelirlc der Zuiall, die Erkrankung eines jugend- j liehen Komikers, dessen Rolle Engelbert Karl übernahm, den - famosen Fond von Komik und Charakteristik erkennen, aus welchem - er seitdem lausend und abertausend Menschen so ost in herzliche Freude, wie in lauten Jubel verletzt bat. Am Sladtthcater in Regens! urg am Münchner Actien-Volksthcater. am Wiener Joseph- städker-Tbeaier und dazwischen hinein im Feldzug von 1860 war ! der Jubilar — dort als beliebter erster Künstler, hier als tapferer ' Soldat lbätig. Als solcher hat er sich trefflich bewährt auch 1870, wo er als Landweiirmann und Unteroffizier in einem Linien- Rcgimcnt den deutich-iranzölischeu Krieg milmachte und bei Bougencu i schwer verwundet waid. Kaum geneien und noch an Krücken gebend, hielt er nn> seine Gattin der deren Vater, dem berühmten Sänger Kindermann in München, an. der ihm keine Madeleinc nicht vcriagte. Irdische Schätze konnte ihr damals der Geliebte ^ noch nickst bieten, aber — er durfte mit Freude und Stolz ; zwei Lorbcerkränze ibr zu Füßen legen, deren einen er aus dem Felde der Kunst, deren anderen er aus dem Felde ! "er Eine und mit seinem Blute sich erworben —! Im j Bayr. Helden- und Elncnbucke von 1870—71 lieft man über ihn: > „Korvoral Engelbert Karl, von München, die silberne Verdienst medaille. das Mecklenburgische Verdienstkreuz bei Menny-, am > 8. Dceember 1870 bei Bougancn schwer verwundet. Nach München ' in das 'Adeligen - Hosvital in 'Ncuberghauien gebracht und dort kurirt." 1873 kam Karl unter vr. Hugo Müller'S Direktion an daS hiesige Residenztlieater und ward sofort ein Liebling des Publikums. Von hier ab ist unseren Lesern daS Weitere bekannt, es sc» nur kurz notirt, daß dcr Jubilar 1879 daS Rcfidrnztdcater selbst übernahm und daß es seiner Um- und Einsicht, seinem reichen Talent und seiner sich überall licbenswürdia äußernden strengen Ebrenhastigkeit rülimlichst gelungen ist, seinem Residcnztheatcr neben den beiden Kgl. Kunstinstituten unbestrittene Bcticbtlieit und weit- binausklingendes künstlerisches Renommee zu schaffen und zu erbalten. WaS nun die gestern Vormittag >0 llbr «m Rendenzkbeater abgc- haltene Fei« antangt, io war deren Geiammtclndruck ein schöner — würdiger und die Tbcilnabme daran von Aul-cn nickt unbe deutend. Nachdem die Begrüßung Seitens verschiedener Mitglie der dcsLöoltdeaters, diverier Devuiationcn von Kricgcrvereinen. an deren Spitze Präsident Tanncr ein weitlwollco Gcichcnk über reichte, vorüber war, wurde Dir. Karl von einer Kommission seiner Mitglieder vcr Wagen auS seiner Wohnung abgebolt und in das festlich beleuchtete und geschmückte Tbeater geleitet, in besten Parouet und Rängen zabtreichr Freunde und Gönner deS Jubilar-, darun ter auch Hr- Stakstratb Teuchcrt, Hr. Polizeibauvtmann Nerboff v. Holderberg u. ß w. Platz genommen batten. Dom Mittcl- eingang in das Parguet führte eine teppichbcbangene Ueber- brückung direkt auf die Büline, wo in prächtiger Dekoration aus -Dornröschen" da- gekämmte Personal versommcil war. Al- Tireetor Karl mit Diner Gattin aut der Büline erschien, warb er mit einer bockst melodischen, von Herrn Kavellmeistcr Polst kom- ponirten Fest-Kantate begrüßt, woraut Herr Rüdinger Namen- des Künstlervcrsonals die Gratulation mit Ueberreichung eines silbernen LorbecrkranzeS oussprack. während Herr Jmvccient Kost Namens des Bureau-, Elwr-, Orchester- und technischen Personals einen eckten Tafelaufsatz überreichte. Ter Schriftsteller Proiesier Schanz überreichte mit längerer Rede einen Band eigener Gedicht« und daS beliebte Mitglied de- NestdrnztheaterS, Herr Schwarz»
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