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Dresdner Nachrichten : 15.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188403151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-15
- Monat1884-03
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 15.03.1884
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u s Uhr. Nackm. Die tt»altt»e V'tit- -etle lc». 8 «Ndeni U Vf». Unter «in. qefnndi Ae'l« « VI». .«>'>- Ur da» n»a«t»°>»e itrlchetne» der Sa- lernt» wird niwt »e»cdrn. Vulwir- I>»e 2nlertton»-«uliriin- »'Yen Vrit- nuiucrandn-nbiun» durch vrirlmarlrn oder PoittinznMun» 8 Silbe» lb Pt». Jnlerale tt>r Montaz ober „ach JeK- lage» Velti-eN- 2» Pl». Jul-rale nebmeu a»: Stnnoneen-Buceaur von Ha-l-nftei» u. Voller. Nnd. Molle. Hau « » 0»., Luvalideudanl, G. MUtier-ASrlii'. M. »ieli-Magd-bni-g. -> Varck vaUe. -n. Arndl BrrNnV.. S( HIetuer Hambar». Pto>»ii-rc»l>». »llr Nt>N»»2c eiuael. Manulcriple " Irine Aerbluilichlrit. Hagevlakt für Milik, Mler-Mily, HesWMrkthr, JörscilöeriA, ImOcnM. h! ans ckerirtlvtvll » ,«»r«« u !s cau 22 Uiill nul'ivilrtL ^ c-Uilllioltll, i» --vö88tc-v chunwitlil .UlmulKt <». '--st Vof1kviIkLftv8tv Ssrugsquvlls M V«pl88«I I« unü rrll« ru^vkkrlx«» Slalorlalloo. IVviiIivItvil «tvt« »»II» Lei»ß5«r. Il»rt«i»i»i L 8a»m, _ vel»,» uuäorvi»«, ck»8b'«n8tvr v. 3- 100 »l. omptiohlt in ononnsr ^uscvalll (im Linreinou ru ImbriliprkiLvn) ckas i t»»I»II»»i»tk^»«< Iittt t I»,» »U«^n« RaisenhMsjlr. 25 lim Klinse dcs Picloria-^l'Nlj. -I D 1*ro1. Dl . 4 iU^Ot'Z Herren -1rioot - Korug- 8tvise in allen Pardon, Bieter von 10 )1. au. 05L. I-ellMLUV, ^l'. 2!. Ii»IM6il<;-I!1rmulil6!m' IV 1k W H 82, liL>. üoüiof.. Ultimi! lit. Kino kartiv SUvkvroivu n s vLllvVLS I»>ö kL»tL8iv8Lv1fv«, solvie VsvkSA A'rl'.lNise LWZsrm'ÄMWL^. Nv. 29. Jührgülig. Ausluge: 40,000 Lrpl. Aussichten für den 15. März: Sckivncher lmbcstimmter Wind, vorivicgcnd heiter, trocken, Temperatur wenig verändert. Dresden, 1884. ZMMüLieUd, Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin. Abgeordnetenhaus. Zelle begründet seine Inter pellation über die Ncusteitüicr Iiidcnklawallc. ES sei da ciinnal nn kalter Wasserstrahl notbwendig. Minister v. Pntttamer giebt ans Grund amtlicher Berichte eine Darstellung der Vorgänge. Dieselben seien an sich bedauerlich» aber in einem Dbeil der Presse! rn maßlosester Weise übertrieben worden. (iS wurde Niemand ver lebt. Die Behörde that in vollstem Maße ihre Schuldigkeit. Daß! die Freisprechung im Konitzcr Prozesse zu Exeesscn führe» würde, konnte Niemand veranssebcn. Maßregeln hätten erst eine Erregung hervorgernfen, die schließlich erst aus die Kunde hin entstand^ daß von jüdischen Fenstern kleine herabgcworsc» tvorkcn seien. Stöcker erblickt die Ursache für diese Interpellation in dem Umstande, daß die „deutschen Freisinnigen" ihre Sainmelbüchscn für AgilationS- zwecke hcruingehcn lassen und etwas Propaganda brauchen, um sie zu süllen. Dr. Häncl: Gemeinheit! Hancl wird vom Bicepräsidcntc» v. Hccrcnianii zur Ordnung gcrnscn: gleichzeitig ersucht Echterer aber Stöcker, die Angelegenheit objeetiv zu bc- bandcln. Stöcker konstatirt, daß die gegen die Inden in Neustetlin herrschende Erregung ihre Ursache in dem jüdischen Wucher habe, der die Leute bis anss Blut anssangc, und charakte- riiirt endlich das verderbliche Gebühren der jütischen Presse. dNnnckcl (Fortschritt) macht Stöcker für die Ncnstcltincr Erzcsse verantwortlich und bezichtigt die Bebördcn, namentlich den Laudralh v. Bonin, des Anti emitiSmuS. Minister v. Putlkamcr weist diese Angriffe energisch rurück. Häncl (Fortschritt): Wenn Stöcker der Linien egoistische Niotive für die Interpellation unterschiebe, so habe er.dafür nur ein Gefühl deö Ekels und der Verachtung. Abg. v. Äiinnigcrode ninnnt Stöcker gegen die Angriffe der Vorredner in Schlch., Es stehe fest, daß die Tumulte durch die Freisprechung allein nicht hcrvvrgernsen wurde», sondern daß andere Momente initgewirkt haben. Stöcker: Wir wollen nicht, daß ein fremder Stamm unser Volk durch Lug und Trug unterwerfe: »nö bangt vor dem Vatcrlande. Dr. Häncl: Stöcker höre ans, für ihn ein Gegner zu sein, denn mit jedem Tage ichw »de bei ihm die reine subjektive Wahrhaftigkeit. Prof. Dr. Wagner weist die Angriffe auf Stöcker in einer sehr energischen N'edc zurück. Er schließt: Häufen Sie Ihre Beschimpfungen bergehoch, das Maß meiner Verachtung erreichen sie nicht! Damit ist die Angelegenheit abgetban. Berli n. Der Reichstag setzte die erste Bcrathung des Unfall- vcrnchcruilgsgesctzes fort. Abg. Rohren bezeichnele cö als einen Schwerpunkt des Gesetzes, daß Unfälle vermieden werden. Das hätte durch die frühere» Entwürfe nicht erreicht werden können. Durch Einführung der BerufSgenossenschasten komme man diesem Ziele schon näher. Den Arbeitern müsse freilich die nöthigc Mit wirkung gesichert werden. Als großen Fehler LcS Gesetzes bezeichnele Redner die Ausschließung der Äanbankwer er. Was die land- und forstwirthschaftlichen Arbeiter betreffe, so sei deren fakultative Ver sicherung zu wünschen. Bainbcrgcr sagt, wie nützlich die Opposition sei, habe sich gerade in der gegenwärtigen Frage gezeigt. Hätte sie dem ersten Entwurf zugestimmk, so hätte sic ancrkaunlcrmaßen dazu beigetragen, auf falsche Wege zu kommen. Der Hauptfehler, auch der gegenwärtige» Vorlage» sei. daß sie, statt auf natürlicher Grund lage weiter m bauen, einen Kunstbau schaffen will. Redner erklärte sich entschiede» gegen die BerufSgenvssenichaftcn, deren Ausgaben zu ibrer wenschschtigc» Organisation in keinem Verhältnisse ständen. Durch ivläie Gesetze werde der revolutionäre Sozialismus nicht betämpsi, sondern gefördert. Staatssekretär v. Bösticher rechtfertigt die Vorlage gegen die erhobenen Angriffe. Die Regierung beabsich tige nicht, die sozial-revolutionäre Partei zu sich Hcriiberzuzichen, sondern de» vorhandenen MWänden Abbilfe zn schaffen und der sosialcn Revolution den Boden zu entziehen. Die BcrufSgcnossen- schaftcn würde» von den Kreise» der Industrie smnpalbisch ausge nommen. Privatgesellschaften seien nicht znzulasscn. Die Verwal- tniigö osten derselben absorblric» einen große» Tbeil der Prämien, dazu käme» die Klagen über Inconlanz und zahlreiche Prozesse. Tic Arbcilcrausichüsse würden ein gutes Verhaltiuh zwischen Arbei tern und Arbeitgebern befördern. Es bandle sich im vorliegenden Falle nickt um eine politische Parteisragc, er bitte deshalb, objektiv iniiziiwirken. v. Heriling (Ccntrum) äußert sich im Ganzen znstim- inend zu dem Entwürfe, erklärt sich aber gegen das Rcichsveisichc- rnngSamt, durch welches in die Befugnisse der Emzelstaatcn ein- gcgriffcn werde. Louis Löwe erklärt sich gegen die Vorlage und will erweiterte Haftpflicht. Morgen wird die Bcrathung fortgesetzt. Berlin. Die „Norddeutsche Allgemeine" dcmentirt die Mel dung des „Standard" von dem Vorhandensein identischer Protokolle zwischen Deutschland und Oesterreich einerseits und Rußland an- dererscilS. Auch ebne solche Protokolle seien die Beziehungen der drei Kaiserreiche die besten. Ackermann und andere Mitglieder der konservativen, sowie der CentruniSsiaktion brachten einen Antrag ein, wonach die Behörde unter Umständen bestimmen kann, daß mir InnnngSmilalicdcr Lehrlinge ausbildcn dürsen. Berlin. Der Fliigcladjulant v. Minckwitz und der Ritterguts besitzer Graf Zoch-Burkerörodc aus Börla bci Dablen sind zn Ebren- rittern des IobanniterordenS ernannt worden. — Hans v. Biilcw verklagt den Generalintendant v. Hülsen wegen des im Opcrnhause erlassenen AmchlageS. — Außer König Albert kommen zn Kaisers Geburtstag nach Berlin der Großherzog und die Greßhcrzogin von Baden, die Fürsten von Schwarzbnrg-Nndolstadt und Sondcrshanscn und der Landgraf von Hessen. Kiel. Die Korvct c „Ostia" lies heute Nachmittag 2'/s Ubr unter der kronprinzlichen Standarte bei dem herrlichsten Wetter in den Hafen ein. Tic Panzcrkornctte „Hansa" verkündete die An kunst durch 18 Salutschüsse. Ars die „Olga" geankert hatte, be stiegen der kronvrinz mit den Prinzen Wilhelm nnd Heinrich das Rafferboot und landeten unter den, Donner der Geschütze nnd dein Hnrrah der Matrosen an der Barbnrvssabriicke, wo eine Ebren- kompagnie, das Offizierskorps, die Civilbchördcn und die Vertreter der Sradt Ausstellung genommen batten. Eine nach vielen Tau senden zählende Volksmenge empfing den hciinkelnendcn Prinzen an dem Hasen und in der Wasser-Allee mit jubelnden Znrnsen. Paris. Eine Depesche aus Hanoi, meidet: Tic Kolonne Ncgrier's rückte gestern Abend sechs Ubr in Vacninl, ein. Die durch Umgehlmgshcwcgungcn enlmuthigtcn Chinesen räumten alle Posi tionen und flohen auf der Straße nach Thainglmsen unter großen Verlusten. Die Franzosen hatten 70 Verwundete und fanden in der Eitadclle eine Batterie krupp'schcr Geschütze und zahlreiche Munition vor. Bern. Der kn Frcilmrg verhaftete Anarchist Otter ist kein Schweizer, sondern ein Deutscher. Er ist Buchbinder und war während de» Straßburger Mordes von Freiburg abwesend. Auf dem Schauplatz des bekanntlich an einem Posten begangenen Mordes fand man ein Buchbindermesser, deSbalb ist die Vermuibung aulgrtaucht, daß er mit diesem Morde in Verbindung stelle. Zwischen Otter und Kämmerer fand ein lebhafter Briefwechsel statt. London. Die Depeschen aus Suakini konstatirc». daß das ^ englische Truppenlorvs in zwei Eanos slasselsormig gegen Lsman Dignia vernickle. Das erste Earrö wurde von einer starken Ab-j theilung Anffiänoischer mit Ungestüm angegristen, die Aufständischen wurden mit großen Verlusten zurückgcworte». gingen aber miss j diene zum Angriff vor, der Kamps war ein äußerst erisiticrtcr-, die^ Araber, die sick weder zurückzicbe», noch auch sich ergeben wollten, wurde» fast sämmllich niedergemaclit. Das zweite Earro ciiilt eine ernste Sck icwpe und verlor säiiimtiiche Milrmllcuseii, nach cff.eni zwei Stunden dauernden erbitterten Kampse winden die Geschütze aber wieder genommen. Das erste Earrö bemächtigte sick, hieraus des Lagers OLman^DigmaS. Daraus hat General Graham ariden aui- Tamniancllen, wo Osman Diamas Lagerplatz war, sein Lager geschlagen, die Aufständischen schlugen sich mit großer Hartnäckigkeit, bcr Kamps war weit lehhaster als derjenige bei Ei Tcb. lieber die Verluste der Aufständischen ist »och Nickis bctannt. — Wie ans j Suakini vom Ist. d. gemeldet wird, werden die englischen Truppe» l morgen nach Suakrm zrirückkebren, die Feindscligteiicn werken als j beendet angesehen. Die Verluste des Fcnrdes in der Schlacht wer-1 de» auf 4000 Tobte und M00 Verwunrctc gc'chätzi. N e w york. Nack einer Meldung ans Lunckburg in Virginicn sind durch eine Explosion in einer Kohlengrube bei Poeahmrtas! gegen 10» Grubenarbeiter gctödtet worden. Weiteren Nachrichten! aus Lmilbburg zufolge befanden sich in der kolsicirgriibc bei Poea- hontas während der Explosion etwa t50 Personen, vor, denen Nie- s rnand gerettet sein dürste. Bezüglich der Ursache der Explosion wirb vcrmutbe«, daß einer der Bergleute eine »nt GaS angesülltc j Spalte cingcichlagcn babe. Die zur Rettung der Verunglückten in die Grube lnnnntcrgclasscncn Mannschaften sanken eine Anzahl verstümmelter Leichen; cs war ihnen aber unmöglich, in der Grube zn verweilen. Die Katastrophe h.tttc gegen Mitternacht startgcfundcii, die Opfer derselben sind zum größten Theilc Ausländer. Kairo. Die Verluste der Engländer in der gestrigen Schlacht,! soweit sie bekannt, betrugen 100 Tobte und ,50 Verwundete, dic-l jenigen des FrindcS 4300 Tobte und incbrere Tausend Verwnnkctc. ^ Tic Doffer Hanoi, Tarnah Tamanib sink nickcrgcbrannt. Osinan! Digma bat sick in die Berge zurückgezogen. Tie cuglischcn Truppen kehren schleunigst »ach Snakun zurück. Berliner Börse. Vrr der definitiven Entscheidung über! die Wiederaufnahme der nngansche» Rcntenconveriirnng verbarrl die Börse in ihrer rcservirten Haltung. Zu Un-erstütznnge» der vor ! übergebend schwächeren Stimmung wurde das Gerückt vccbreitct,! die Converlirung sei nochmals verschoben. Die heutige Börse eröff net«: zum Tbeil «Folge der über den Sieg der Engländer in EghP- tcn vorliegenden Nachnchlcn recht feit, später traten wieder Schwankungen ei», die jedoch wenig erheblich waren nnd die Ten denz im Allgemeinen wenig becinslußten. Der Sckluß war sehr still nnd nncntschicdc». Unter den deutschen Bahnen setzten Ost preußen die steigende Bewegung fort, sic waren IN-Proz. höher, >m klebrigen kaum eine Veränderung. Ocsterrcichiiche Bahnen waren trotz der abermaligen starken Miiidercinnabme der Staato'oabn wenig verändert, Franzosen 1 Mark besser. Lombarde» B/e Marl matter, Elbethalbalui 251—253 Mark, 2 Mark besser. Die spekulative» Banken setzte» höher ei» als sie aestern schloffen, mußte» dann aber nachgebe». Renten behaupteten sehr gut, Russen waren wieder be sonders scsi nnd belebt. Bergwerke blieben geichäftölos, aber gut be hauptet, sonstige Industrien ohne einheitliche Tendenz. »lelvuoek, Minz. Mein 3,05. Noihcr iUnncrweijc» l,v!>, vr. Mürz >,8>/z, pr. elpril l>c. Mal I.IN,,. Maid iNcw» «2. graciil I. »><>r>0 iVrodulleui, I». Mär». (Dcdiuv.I We>ze» Mär- 22.20. Mai-Aua. 24.2V. ruh>>, Evirnu» Mär, <I.2ä. Eci'lcmvcr-Tccrmi'cr matt. Riwöl Mär, 74.0V, Sevtember-Tecemder —. Bclianpicl. va»ao„. II. Mär». Wkijktt träae. IiidNchcr mäb>>,e vlachfrage, anaclomuicnce Wci-cn rulitzi. Itriig. Haler >/, Sch. riniaei, iNiriac» iräge. Amftervau« (Prodiiii'ei». 14. Mar». iSchiubi. Krizeu März —, Mat —, November 2dd. Roaacn März I.'.v.iv, Mat NN.VV. tera»Nu»> a. 2U-. II. Märj. iticvil 277>/,. Slaaldbalui 2V8-«. Lom barden >21. OverLooie —. Lcllcrr. ENbeneuir —. Nav>er>ei>lc —. KaN-ter 2ü2r,. Leilerr. cuoidrem« —. 4°/» Nag. SioibrciNc 77-77crNi>sc»—. 8ver Rusieu —. 2.Orienia»lcilic —. Neueilc Nnaar. GoidaiNcÜie . 2. Leicinanlctbe —. Nuaar. Pavterreukk—. DiScoma 2IVV,. Eaiwier V7"j„ Aalibardbobn Sb»,,, rvam .cr—. Lchivaeb. Wien, 14. März. circdit 22>,8V. Llaal-b. 217.4". Lomvardcu I44.VV. Nordwestb.I88.2v. Marlnalcu 89.28. »„st. Srcdii 224.SÜ. Libeldaj—. Schlust bester. Varl«, 14. Mär». iTchiust.i stienie 70.47. Anleihe IVN.4V. Iiaiieaer vv.üv. Slaaisbahn 88S.no. Lombarbru 317.bv, Goldreiile 8«'/, Tiäge. do. Prioritäten 227. Sabvlcr 340. vesterr. Dresden, 15. März. — Am Montag sicht in der 2. Kammer die Beraihung über die Steuersragen, am Dienstag aber Beschtiißfassung über das Akademicbauprojekt bevor. — Am Beginn der vorgestrigen Siadtvcrvrdiicten- Sitzung — den Vorsitz führte Herr Vircvorstchcr Matthäi — erklärte Herr Staatsanwalt Vikariatsrotl, Lusst. daß er nunmehr, nachdem auch das Ministerium des Iw er» seine nnd seiner Kolle gen, der Herren Rechtsanwälte l)r. Höckner unk Gcrth-Noritzscti, Reklamationen gegen ihre Wahl in de» FinanzaiiSiciiiiß verworfen, in den Ausschuß eintreten werde. Zwei Beschlüsse tbcilten wir be reits am Kopse des gestrigen Blattes mit: daß der schon srübcr liier erwähnten Entschließung des RatlieS, Moreau's Denkmal zn restan- rircn nnd einznsriedigen, was 510 Pik. kosten wird, zngfftimmt wurde, und daß der Rath ersucht wird die Veranstalter von Auktionen und Ausverkäufen zn veranlassen, stets ihren vollen Namen oder Uwe volle Firma, bcz. wenn die Anciionen nnd AnS- verkänie für srcmdc Rcckmung abgehaiten weiden, die Namen der Auftraggeber am Orte der Feilbietung in leicht erkennbarer Welle bekannt zu geben, ferner keinesfalls den Titel „Ratlisauetioiialor" künftig wieder z» crtbeilcn und thunlichik dabin zu mi kc», daß daS Publikum und die Gcwerbtrcibcnden durch Täuschungen seiten der Veranstalter von Auctioncn und Ausverkäufen nicht geschädigt wird. Es entspann sich eine lange, lebhafte Debatte, in welcher im Allge meinen daS früher schon zu dieser Sache AuSgcsüiirtc wiederholt ward, und Herr Stadlrath Hendel Namens des RatheS die Ver sicherung gab, daß Alles geschähe, was in diesem Sinne zu tinin sei, daß aber die vorhandenen gesetzlichen Beiiimmung n leider ein Eingrciscn nicht ich rall da, wo eS unangebracht wäre, ermöglichten. Die Erhöhung der Tagespreise für Extrapaticnten im Staditranken- hansc von 4, 5 und 6 Mark aus 5, 8 nnd 0 Mark findet Zu stimmung, seiner das Gesuch der beiden Altstädtcr Freimaurer- Logen um Erlaß von Besitzveränderungs-Abgaben von zusammen 345 M, welche sie gelegentlich ihres Einttages als Besitzer dcS LogengiundstückS in der Ostraallce zu zahlen hätten. Von den übrige» Gegenständen sei nur erwähnt, daß ein vom Rath vorgc- legtcr Nachtrag zum Statut tür daü Gcwerbcscksiedsgcricht vom 30. Juni 188», womit eine Erweiterung der Zuständigkeit dieses Schiedsgerichts bezweckt wird, unter der Voraussetzung Genehmi gung findet, daß der Stadtrath zunächst noch eine Anzahl Arbeit geber und Arbeitnehmer über die Sache hört, und daß die Be rat!,ring über den diesjährigen Haushaltplan, das Slraßenweien betr.. wegen vorgerückter Zeit ('/,12 Mir) nickst zn Ende ^csülnst werden konnte, daß auch die angescht gewesene geheime Sitzung auSfallcn mußte. — Von einem der oberst, n Aäicr der Stadt (oer Ehei dev Gemeinwesens ist es jedoch nick!) ist vor Kurzem eine Ervichaii gemacht worden, die sich aus MO,»»» Pi. beziffern soll. Da d-.»e Erblasser eine eittiernie Verwandte war, beträgt auch die Crbicbaff.-S- stcucr. die der Staat cinsneicht, nickst wenig. Es ist »nndestt.'ns kein Schaden, daß Diejenigen, die sich mit immer neuen Steu «rrn sür die Bürger beschäftigen, auch selbst an sich die Annchmtic.sieit des Stenerzahlciis empsinven. — Nach dem Plane der Schöpfer des NreoerwaIdd ent inals, der Professoren Schilling nnd Weißbach, toll vc m der Riienneite aus nach dem Denkmal eine große Freitreppe gebaut weiden. Die Eröffnung der Zalmradbalm, welche von de:. Tbal- iohlc zu dem Denkmal führen soll, ist ans den 26. Mai d. I. lest geictzt. Vorläufig wird dieselbe hinier dem Denkmal endig en. nach Vollendung der Freilrcvpe jedoch wird der Endpunkt izcffelben unmittelbar vor die Freilreppc verlegt werden. - Heute Abend 8 Mw rindet im Saale von Brau ns Hotel eine öffentliche 2» ersa m m lnng statt, in welcher Herr: ^aufma-nn Emil Herschel, hier, über das TIiema: „Wie «letten wir > »iS zn der Stcuervoriage dcS Herrn Vürgermeiiler Or Rüger?" ip> .vchen wird — Die kürzlich vc»gekommene Errcttililg eines, Kindes ans Todesgefahr erinnert an einen äbniichci« Fall, der sich kürzlich ani bcr Mathildenstraße znlrng. Tie 2 Kinder eines in der 4. Etage wohnenden Schuhmachers beugten sich derart zuin Dachfenster heraus, daß j den Augenblick ein llebcrlippen der t'znnen Körper fast unvcrnieidlich erscheinen mußte. Der daneben wo tmende Nach bar, ein kleiner Beamter, bemertte dies und lief v-sil Angst »nd Sorge um die Kinder drnieibcu energische WarnnngS litte zu. lieber diese Ansmerlsainkeit des mcnschciiircnndlichen Nachba rS wurde sedock der Vater der beiden Kinder derart erbittert, daß er, sich über diese angebliche „Einmischung in seine Familienverhättn gse" gegen den Beamten in den schmählichsten Aeußerongen erging, — Seit December v. I. hesindct sich die Men, igcnc des Herrn H. Scholz in dem vortrefflich dazu geeignete» ehe» niiigen Reitliausc in Roßivcin in ihrem Winterguartier. Dicie Menagerie kairn hinsichtlich der Anzahl, Artenreich«»»» und Pflege, der i» ihr vor- bandenen Tlsicre ganz gut mit vielen zoologisch rn Gärten wett eifern und besitzt in ihrem sehr iittelligcirien lindvio.wügiich drcssirlcn nbeffmriichen Eicphanten „Pinio" eine SchcirS:vürcwgkcit ersten Ranges für alle Tlnerfrcnnde. Während ihres monateiangcn Aus- cnlhaltcs in ffioßwein rrsrente sie sich daher stc.es eines über Er- waiten regen Vcjnchcs aus der ganzen Umgegend und läßt sic!, nicht bezweifeln, daß sie bei ihrer demnächst stusttstndcttden Tour durch Sachsen einen gleichen Beifall finden wird». — In der Sic m cns' s ch cn Glasfa bk ik in Döhlc n sollie iniolgc des bereits jetzt sehr niedrigen »nd noch in stetem Sinke» begriffenen Preises aller Glasfabrikalle demnächst eine Reduktion der Arbeitslöhne in» etwa dinchichniittlich 10 Procent eintrcten. Tic Arbeiter waren woht überzeugt »gewesen, daß unter solchen Verhältnissen eine Lobnreduklion nicht nngereckstsertigt sei, hatten jedoch geglaubt, bei einer io wei.gebenden Lohnabminderiing nickst mehr bestehen zu können nnd beschlossen daher, ulli einer solchen nur sür den Fall sick, einverstanden zu ciMrcn, daß dieselbe den Betrag von 5 Proccnt des zeitberigcn Vcndienslcs nickt über steige. Tn der Direktor der Fabrik jedoch auf der hcscklosscncn Reduktion von durchschnittlich I» Procent bestand, so haben an voriger Mittwoch früh fast säininiiiche Arbeiter der Fabrik die Arbeit gleichzeitig eingestellt, dieselbe aber schli», an. Morgen dcS daraus folgenden TageS ansnahmlas wieder ausgenommen, nach dem der inzwischen in Döble» eingcstrosjenc hochverdiente Mitbürger unserer Stadt, der Besitzer dieser Fabrik Ingenieur Siemens, ans Vermittelung der K. Amlshauptmannichait in Erkenntnis! der Noll» und des Elendes, weiche eine solche allseitig: Arbeitseinsialiiiij, über die Familien der Arbeiter zweifellos bringen muß und La sa das Verlange» der Arbeiter nickt ans eine Erhöhung des zcitbcrigen Lohnes oder Gewährung etwaiger anderer Vergünstigungen, viel mehr nur darauf gerichtet gewesen ist, daß die an sich auch von de» Arbeitern selbst nickt sür »»gerechtfertigt besnndene LohnreLicktion nickt bis zu dem Bciragc, in welchem solche beschlossen gewesen, cintreten möge, batte erklären lassen, daß er nicht abgeneigt sei, den Wunsch der Arbeiter, sobald dieselben die Arbeit wieder aufgenom- mcn habe» würden, in nähere Erwägung zu ziehen. — Jeder nicht ganz Ungebildete und Gleickgiltige mnß von Staunen und Mitleid ergriffen werden, wenn er in den Straßen Leipzigs, dieser berühmten Universitäts- und Handelsstadt, die Menge ganz selile statt geschriebener Firmen siebt. Gewiß ist nickt nur dem Firmcnsch'.cibcr, sondern hauptsächlich dem Geschäfts inhaber die Schnid beizmnesicn. Nur einige Beilpicke: Meistcn- theils findet man : nach Plans statt Maas! oder Maß, o„ chstnil statt an klötnil, Depot und sogar Depot »alt Töp"t. oft Artickel statt Artikel, an einem Modewaaren-Gcichäil (Pclcrskirchho!, Arlicel, Bouillon slait Bouillon, Ligucre stall Ligucure, Giatzö. Glace statt Glacö, Fncons statt FaaanS, Rcpralnre» in kürzt« Zeit (Rcichs- straßc), Toilletten, Seifen, Sonrngalc slait Surrogate iRittkrstraßc), Plilitaer-Evccte (Ncumarlt), Jacken cct. stall etc. (Nieolaislraßc), Entro Ease (kochstraßc), Bier Auickank (Hötct de Polognc), Uten silien nach gegebener Vorschriest der Schulen (Kochstraße), Lager von Koffer (Nicoiaikirchhos), Handschnbc von ecisten Aöiidledcr (PciwSslraste), Einkauf von ollen Gold und Silber (ReickSi'Iraßc), Siroblitwäichc(ScknhmachergästchenX in den «.llntresaies si. Eniresols (Gocihcsiraßc), Galanirie-Waaren. — Die Weglassung dcS Binde' stricbs, weiche wohl meistens stattsindell bring! SonderbarcS zuwege: N. N-, Pinicl (?) nnd Bürstenmacher «Ellenbabiistraße), Haar und Boriienvinicl (Gcrbcriiraße,, Schla» (!> nnd Reisedecken (Goetbeittaße), Reise »nd Bureau stiegnifften. Tabatiören (Griinmaischesiraßc). Reiniguiijrsam'ialt für Herren (!) mid . . . (Kupscrstästchc»), Lager von Sirob (ff und Pntzbülen (Sckul!- mackergäßchc»), Lager fertiger .Herren . . . . . (.seitzerstraßc, Grimmaischcstraße und io öiter,. Zn loben ist, daß Hanal'S Hnt- sabrik hat: „Im Ganze» und Einzelne»". — Warnung vor S ck w indeI! In einigen Tagen wird fick der Engländer E n >» b e r land de», Dresdner Piibliinw in: Börsen iaalc vorstellen. Dieser Herr erregt augenbiickiich in Wien durch seine angeblich anlispirulsti'chen (Hperimciiie großes Anfschen. Worum eS sich bierbei. bandc I, cnibülli eine scbr schätzenSwcribe Wiener Koncipondenz der Prager „Bobemia", in der es beißt: Es ist eine durch Effabrnngcn geniigiani erwiesene Thaiiacke, daß Allee-, was mit dem Spiritismus znsaminenbäiistt, ciniach an! Illusionen, SiiiiicSiänschiingcn, Taschenspieler Kniiststücke, wenn nickl gar auf direkten Betrug binanSlliuit. Kronprinz Rndoiph und Erzherzog Iobgnn haben eine besrcicndc That vollbracht, indem sic eine» der Matadorc dcS SpiritiSinnS, den Schwindler Bastian, vor Zeugen ciitlgivl nnd dessen Geister als höchst reale, körpcr ichc Wesen dc- maskirt haben. Erzherzog Johann hat nech ein Uebrigeö geiban »nd durch die vor wenigen Tggcn vcröffcntffchtc Broschüre seine Ers'ghrnngen in dieser Sache vor aller Welt dargelegt. Aber trotz (alledem ist cs mit dem Spiritismus noch nicht zu Ende. Unter de«
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