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Dresdner Nachrichten : 31.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188403310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-31
- Monat1884-03
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.03.1884
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^ , ?»d^tratiou du«v«kI««v.I,»ld^aN«>«f! LlruwxkvLarev mul 8tri<ckx»rnv. ür Maäsi'vot'lcSllfsi' cllrsitto VoruxsgugUo. r»rm»»«ute» xrosses Laxer. TageStatt für Politik, IickilMi«. SMMAtrkk UOiIE Keattiüle. v«r» »«prn«r >. »»«tk-»>»>»« r. 4 a. S, L«virtl»r»n v«»t« von IVIv^or, LH>rI«ti»nIa Löaix!. llofttpotlwliv ttrvsckvu, «m ««nr^nntUor. s», Veaater >- IVO >. smpsikchlt lim Linrolnvn »a rabriiii,rv>8oo) äa> »rr ck NM «mpüotiit «ln» ftNMft5esMria-Küo») karUv SUlLvrvtvv aus vrursvLs m- r. 81. rs. Zthrrlill-. 40.000 trpl. § Aussicht»«, für den 3t. Mürz: Mäßiger Südostwind, »orwiegend mp-ratur etwas wärmer. § Dresden, heiter, trocken, «,»eße r»Ieftr»mme Ver „Dre»vuer Raäirtchtcn." "Berlin. Die Norddeuticde Ztg. erNSrt gleichfalls den Rück. trUt Bismarck» m» preußischer Minister kür wahrscheinlich. Ebrifliania. DaS Reick,Sgerickt bat den StaatSrath Jo- vansen, auf den sich der erste Puntt der Ministerankiage nicht mit erstreckt, »u einer Geldstrafe von 8000 Kronen und zu den Pcozev- kosten im Betrage von 200 Kronen verurtbeiit. «»»-§>»r». es. «tlkt. «et« ».»». «»Ihre «Nntenneljen l.»>/,, Pr. Mär» ««>» ll. ,k. «prtl 1.2-/, »r. Mat u«»/,. «at» >«„»/ «»/,. üracht 2. Wien. aa. Mär» <SenccI/>2«.Uerkedr,> re Uhr 2L Min. Lr-dit 32I^/>. «traittah» »rs.so. L»,ndnrd«n lU.eo. aldcNml >«,»». «al«»I-r 2V». d. «ahi, r den Fortgang der Genesung. Auch draußen iin Lanaestratze geht- gottlob besser. Am Sonnabend t das erste Bad genommen und ist slundenwcise , Dresden. 31. März, ist rührend. so schreibt unS ein Augenzeuge, wie treu. . -I. M. die Königin der Kinder des Prinzen Georg aniiimnit. Die ganze Tagesordnung der liolien Frau bat eine Aendrning erfahren und die Königin bat mancher langjährigen G wotmbeit zu Gunsten der verwaisten Kindcrschaar aufgcgeden. Jeden Morgen ist ein stattlicher FrübslückStisch in den Gemächern des Königs gedeckt und da waltet die Königin mit mütterlicher Sorge. In den Räumen des Schlosses ist gegen früher ein viel lebhalteres Gehen und Kommen, haben doch zumal die kleinen Prinzen so manche Bitte an die Pflegemutter zu richten. Prinz Albert unternimmt letzt schon täglich Soaziergängc und man sieht auf den Strassen die Bewohner stellen bleiben und sichtbarlich ist die Freude über den Fortgang der Genesung. Auch drauhcn im Palais auf der " bat der Patient aufgestandcn. — Der Oberzollinspector Steuerrath Schmarl zu Lübeck erhielt da» Ritterkreuz 1. Klasse des Sachs. AlbrechtS ÖidenS. — Der Herr Minister von Nostib-Wallwitz benutzt seinen Urlaub, um feine Gemahlin auS Mentone, woselbst sie eine Kur gebraucht, abgiholen. — Der Königl. Jusilzrath Karl von Radecke in Haste ist gestern Morgen in Folge eines Herzschlages gestorben. — Herr Bauratu Lipsius. dessen Gesundheit in Folge der anstrengende» Arbeiten der letzten Wacken an den Planen de» AflMtmcM'aiiM, wohl Such der vjelsac!>en''Ang»isfe, die er von gewisser Leite aus zu erfahre» hatte, äusicrst aiigcgriücn ist, wird zu seiner Wicdcrhc stellung einen mehru öchcntiichen Aufenthalt in Berlin nehmen. Möge dcrsclhe für den verdienten Architekten ein segensreicher sei»! Inzwischen wird hier das Modell für den Akadcmiedau vollendet. — Die ReickiStagS - Kommission sür den Gesetzentwurf wegen Verlängerung des Loziaiiften - Gesetzeö liat am 28. d. M. ihre erste Sitzung geholten. An der Generaldlskulsion beiheiligte sich mir ein Mitglied, der Abg Dr, August Rcichensperger. welcher wiederholt die Nothwendigkeit von Reprcssiv-Maßregein gegen die Ausschreitungen der Sozialdemokratie, aber ebenso die Nothiv-mdig- ieit von Abänvcruiigen dcS Lo^ialisten-Geietzes betonte uns die Abhiise hauptsächlich in der Mitwirkung der Kirche erblickte, welche, wenigstens jetzt die kotlwiitche. in itzrcr Tbätigkeit aut dem sozialen Gebiete durch die Maigesetze weicntiictz gehindert werde. Die an- welenocn Minister o. Puttkamer und v, Bötticher verhielten sich, trotz, der Provokation deS Abg Windthor», stillschweigend, und nur oer Entere erklärte wie cs die Regierung vorziehen würde, daß einsach über den Entiviltt abgeslimmt werde, da er sich von etwaigen Abänderungs-Anträgen leinen Erfolg versprechen könne Ter Abg. 'Dr. v Schwarze brachte die Feststellung eines bestimmten Termins, bis welchem Abänderungs-Anträge eingebracbt werden, in Anregung, und cs wurde auf Antrag der Abgg. Dr. Mauer und Dr. Marguardie», der 23. April (La der Reichstag Tags daraus wieder Zusammentritt) hierzu bestimmt. Dr. Windtborst schob die Verantwortung sür rie etwaige Ablehnung von Anträgen zur Ab änderung des Gesetzes dein Bundcsrarhe z». — Die alljährlich stattiindende ölonoinische Musterung der Freiberger ArtillerieabNicilung wurde am 23. d. durch die Herren Generalmajor von Schubert, Commandenr der gelammten sächsischen Artillerie, sowie Oberst Zenker und Major Cras nebst Adjutanlcn und In endanttn beamten ausgelübrt. — In dcni diesjährigen Programm des hiesigen Gymna siums zum heiligen Kreuz ist eine äutzersi wcrtlwolle Abhandlung c»tlic>lten,.Ziber die bedeutendsten Satiriker deS 18. Jahr hunderts, über Rabcncr und Liscow, vom Oberlehrer Dr. Paul Richter. Nicht nur, wie der Verfasser sein Wcrkche» bescheiden bezeichnet, ein Beitrag zur Literaturgeschichte ist dasselbe, sondern auch die Bereicherung eines noch weniger gekannten und bearbeiteten Kapitels dieser Literalu,Periode. Die bc,dcn vieliach falsch beuillirilten Dichter. Ra lener lowohi wie Liöcow, werden vom Ver fasser »ach ihrem wahren Wertlie gewürdigt und hierbei der Zeit und den Verhältnissen, in welchen dieselben letzten, nach genauen Liuellcn Rechnung getiagen. Insbesondere ist cs dem Herrn Dr. Richter gelungen und das ist, wie er seihst bekennt, der eigentlichste Zweck seiner Abhandlung, eine „Rettung" Rahener'L zu bewirken, der gar zu o>t von den Zeitgenossen bei Ueberickiätzung LiScvm's berabgewürdigt wurde. Wenn wir das Urtbett Gvrlhe's über Rabcncrleien. werden wir erst recht innc, wie recht Herr Dr. Richter getlxin. sich Rabencr's anzunehmcn, der es wohl verdient, datz sein literarisches Andenken sür unsere Zeit rein und seiner werth wieder ausgefrischt weide. — Herr Oberlehrer Anösel tlieilt unS unter Bezugnahme aus das s. Z. von dem ehemaligen Rechtsanwalt Sculuch verkanste Patent lür einen Droscht enkontrolapvarat Folgendes mit: Herr Zeubicb ist zwar Inhaber des Patentes aus bezeichnten Aavarat. wird lick, aber niemals als Erstndcr desielben bezeichnen dürlcn. da er m den B siv der Erfindung nachweislich aus folgende, sich selbst ctzaraltcrisn ende Weise gelangt ist. Als ich im Jalne 1871 cm den Dresdner Gewerbcvercin eine Beschreibung des später Herrn Scnbicki vatentirten Apparates und das Gesuch um Unterstützung zur Eilcmgiing eines Patentes eingereicht, aber abschlägigen Bescheid einoionnen batte, wandte ich mich an Herrn Mechaniker E. Wintier liier i» der Voraiißsetznug, ibm als allen Tnrnlnudcr unbedenklich Vertrauen entgegen« ringen zu dürfe», mit dein Ernichcn, mit mir gemeinschaftlich meine Erfindung weiter aiiSznbeuten. verr Mittler trat indstr, wie er mir mündlich zugestanden bat. sür gut befunden, Herrn Lrnbich »reine Erfindung »utzucheilen. - Gestern als am Lonntage Jrrvica wurde bereits in einigen hiesigen Kirchen mit der Einsegnung der Konfirmanden be gönne», da wegen der groben Anzahl von Kongriiianc.cn der Palm» sonntag hi rz» nicht ansrcichen wtrrde. — Bekan.itlich bat der im Jahre 1882 verstorbene Schöpfer und Inhaber des seit längeren Jahren hier bestandenen großen Handels- und Fairst gekchäcis Gene u. Eo.» Herr Franz Ludwig Gehe, den grössten Tbei! seines durch hervorragendes Talent und rastlosen Fleiß erworlenen Vernrägcns eincr Stittung gewidmet, die den Zweck hat. in Bezug aus Gegenstände, deren gründliches Vcrständnik zu gedeihlichem ößrnttichern Wirken »öthig ist. höhcre Bildung zu verbreiten, und MSiMern, die ohne die Füglichkeit, sür ihre höheren Jahre zu sorgen, ihr Leben in verdienstlicher W ise dem öffentlichen Wöhle gewidmet haben, ein sorgenfreies Alter zu slckiern. Nachdem nirnmrhr diese „Gehestistung" die Gtnchmigrnrg dcS CuituSniinistenunrs erhalten und nach ihrer tormeilcn Conilituinrng in Wirksamkeit getreten ist. sprechen im Namen dcS Stistürallies wir des Direktoriums der Stiftung so wohl die Herren v. Zehnren und Schmaitz dem hochverbr^rtten Stifter für sein edle« Werl üfientiich den in so reichem Matze ver dienten Dank au». — Für umere Post-Abonnenten liegt unserer heutigen Nummer «» eincr Auslage vou 35,000 Exemplaren erscheinend, brrngr alle zweckmäßigen Neuerungen aus oem Gebiete des Haus wesens und erstrebt vernünstrge Ersparnisse io» Haushalte. Küche und Keller, das Schlaf« und Kinder-, Etz« und Wohnzimmer, der Was»- und Bodenraum, Hot und Garten, fowie dir künstlerische Ausstattung dcS Hauses werben im gleichen Grade bedacht. Auch der Sorge für den Gatten, der leiblichen und geistigen Pflege ver Kinder, derer» Arbeiten und Erholungen weiht sich liebevoll diese Zeitschrift. — Die Hoffnung der Bewohner der Marschallstrabe, daS lräblich« Brocksscke Eckhaus bald verschwinden zu sehen, er weist fich abermals aiS eitel. Da rin arrgernesseneo GeboMir den Verkauf nickt zu erzielen, will der Stadtrath noch etliche Tausend Mark in daS alte Geniste hinetrrbauen, urn eS dann als — Lager raum zu vermiethen. — Bor fünfzig Jahren. Aus den Erinnerungen eines alten DrcSvnrrS. Mit dem alten »Fritz,irr", der noch vor wenig Wochen trotz seines hohe» Alter» in der Pirnaische» Vorstadt, wo er wohnte, rüstig vrrtclnste, und, wenn er früh mit der Reisetasche nach dem Marlir ging, um Einkäufe zu besorgen, jeden feiner vielen Bekannten ebenso freundlich grützte, wie vor 46 Jahren, ist ein« Art historische Per>öniichkcit unfrnreS lieben DreSden aus der» Leben gesck,Leder». Feitzner war in seiner Jugend Soldat, viertte bei den Schützen und war «ine Zeit fang.Ojsuiersburjchr. Nack, seiner Veradfchievnrih ÜverrMm-rr vtr fogcrkmmr „SchüuLelvuvc". meichr in der Nähe rer alten Neustäoter Infanterie-Kaserne urio des BautzncrplatzeS ungesähr aus der Stelle sich befand, wo jetzt das katholische Schuiliaus ficht. In dieser Bude wurde insbesondere zu jeder Tageszeit Äasjee verschenkt (L Tasse 3 Pi.), ebenso gab es srrrgaie warme Küche L Portion 0 Ps. (täglich z. B. Fcecke mit sauer» Kartoffeln, Gekröse rc.). DaS wurde insbesondere von den Soldaten viel benutzt, oa die Lervilegung derselben in der Kaserne damals nicht so geordnet war, als jetzt; aber auch Gesellen und Arbeiter verkehrten viel bei Feitzner, der sehr zuvorkommend und dessen Frau, wie er, autzerordcnliich thätig war. Ais Ende der dreißiger Jahre die Leipzig-Dresdner Eiieni-ahn erbaut wurde Gicht bios sür Sachsen eine Act Wcltereignitz). so wurde der Bau des Eiseiibahntunnels bei Oberau als das achte Wunder der Wett be trachtet und das Aushältiiche dieses Baues» an welchem mehrere Hundert Acbeiter, darunter viele Bergleute, thülig waren, war die Ursache, batz nicht schon Ende deS Jah.es 1838 die ganze Bahn eröffnet wurde. Nachdem man schon im Frühjahr genannten Jah res von Leipzig bis Borsdors und Machern fuhr, w rve in Dresden die Strecke bis zur Weintraube in der Hoflötznitz am 19. Juli eirr- geweiht unter ungeheurer Lbeiinahrne des Publikums. Am 16. Sep tember 1838 fuhr man zum ersten Maie dis Oberau. Und hier biiiitte Fclimer's Weizen. Denn er batte von der Besitzerin des daiige» Rmergutes, Frau v. Werthern, die Erlaubnitz erhalte», lehr nahe am Eingänge zum Tunnci eine RestaurationSdude z» er richten, und es verkehrten bei ihm nickt nur viele Trcnneiarbcrler, sondern täglich bei schönem Wetter Hunderte aus Dresden, Meitze», Großenhain und ander,„ r. rt ». welche zur Besichtigung de . Baues kamen ; bcivnbers rvar DreSden jeden Nachmittag statt vertrete». Betanntiich >,»w die Einweihung der ganzen Bahn am Sonntag »acu Ostern 1830 bei srirckitbncem Schneegestöber statt. — Aier18..8 geschah in Dresden noch ein anderes weittragendes Ereignis,, die Einweihung des „Waldschlötzchens" am Sonnabend vor Palniariinr. und wurde» an diesem Tage ü67ü Krügel Lagerbier verichenit. Da aber in den nächsten Tagen allabendlich nicht bios aus dem Waldschlöfchc» großer Verkehr, sondern ans dem Wege zur Stadt und au, ccr Bailtznerftratze bis herein zur Auguslusbrücke auch mitten in der Nacht manche Scene stattjand, die nicht zur „stillen Woche" patzte, so wurde am Gründonnerstage die Restauration wieder gcfckriossen und erst am zweiten Feiertage von Nericnr geöffnet. In Ober au batte Feitzner sich vier Gönner uiG Freunde e, worben und >o währte ihr» die Direltron des Watdickilötzcheno >pä er unter vielen Bewerber» zürn Wrrlb. Tie Restauration war damals un Hauptgebäude im Parterre deS linken Flügels; das aparte Restauratronogebürrde ist erst nach dem gcc»,,'» Brande des Wardichiötzckcns erbaut worden. Wenn der gute Stoff aus Malz und Gerste täglich viel Besucher auss Waidjchlötzchcir lockte, so ver »and eS Feitzner auch, durch eine» warmen Jinbitz für billigen Preis »och anderen Ampruchen zu genüge». (Eoteiette mit Kartoffeln, 2 alte Groschen 6 Pt.; nach Einführung des neue» Geldes lv40 31 Pf. rc.) In den vierziger Jahren waren Nachmittags und AbendS aus allen Tbeiien der Stadt viel Gäue auf dem Waid, chiötzchcn, und es verkehrten da die Angehörigen aller Stände, "arncnliich war an warmen Sommerabeirden eine wahre Wallfahrt die Baritzncr,lraj>e hinaus. Es gab da eine Anzahl Stammtische die Magccateniaiel, »nt Advokaten und höheren Beamten, die Demo» kratcrttafei (L>o,raidei»oklaten gab es damals noch »ich» »c. Eine dcrinals in Dresden vreigelairnte Pcriörttrchkeit war jeden Abend am d,m Waldicdiötzchcn und ihres anregend n LrScourv wegen lehr beliebt: Stenograph Dr. Ltcinmann, als mufikaiiichcr Schrntiteller und Komponist „Äamnlcm" genannt. Am dem Hohevmrtte reiner Poouiarilät war Feitzner 1818, wo am 10. und II. September aus dem Waidschlötzckicn und in dem daneben liegenden Waidcchlöhcherr parke das „sächfilchc KomiiiiiiiacverhrU, erungsfeft" in grütznrlrger Werse gescrcrl wurde. An oer Front des varnes waren rn Rreicir- duiieilsioneit bas deutsche und das räch.cschc Wappen aus Georginen und Ancrn vom Kunstgärlner Petzoid in Antonstadt angri,rächt worden. Der große, über daS ganze Hanptgebäude weggebendc Maizbobrn war geräumt und zu einem grarrvtpscn, mit Fahnen und Errivlenren reich deiorirten Speisesaal verwandelt worden. Es »ahnren über 8>O Personen am Fecl,nable Tlrerl, darunter die Prinz » Albert und Georg, sowie Prrnz Ludwig von Bane:» und sämml iche Minister. Dir Terrasse war mit dem chatte durch eine Ho zbrückc verbunden, und viele Tarnend Feitgenosien vcrtckrtcn am dem Aec.piatze brs t.cs in die Nacht hinein. Für die Hcrriän tmig des Festmahls batte Ferner im Hofe des WaibschlvßckcnS eine besondere Küche erbauen lassen und im Parke gab eS ver schic dcne Zelte und Bniielü. — Fc-tzner brachte auch eine anoerc und bessere Art der Bcwitthmig auf die „Logelwicie". Er bezog die- Ick N L«88vi-orasllMeil dWß. l88i. Montag, S1. Miirz. selbe 1841 »um ersten Male (1840 war das große Vogelschießen vo" dem alten Platze latze an der Blase aS » 'ausgesprochen . bilden", rvo »ran zwar essen, aber kein Bier erlangen konnte, ging durch Feisjner tlmtsächlich in die Brüche, denn gleich am ersten Sonntage vcrsveiste er über 1000 Portionen Bratwurst. — 1851 wurde das von FcISnrr erbaute „Schillrrschlößchrn" eingemeiht, das bald ein« große Anzrebungskrast erlangte, Mr viel Glück benutzte eltzner die Beleuchtung durch die «elektrische Sonne" von der Plattform deS SchillrrfchlößckrenS auS (der Mechaniker Jacobi, welcher sie zuerst im K. Hostheatcr im „Propheten" in Anwendung brachte und dann osimals bei Felßner, verunglückte schließlich dabei wälnend einer Theatervorstellung). Feitzner tzerbst debütirte einmal im K. Hostbeatrr. Das ging ,o zu: In einer FastnacktSposse Räder'S kam auch rin Tableau vor: „Waldschiiößchcittcrrasse". Als nun der Vc» Harra ausging und man das lebende Bald vor sich sah — eine arotzr Anzahl-Köhlichcr n»d zechender Gäste, da bewegte sich leb» Haft unter ihnen in seiner gewohnte» Weise unser Fclßncr, den abcr daS Publikum bloS sür einen sehr mit cinsludirtc» Statisten lnett. bis eS denn erkannte, datz eS der leibhaftige Feitzner sei und lebhaft applaudirte. Die Veranstaltung war ern FastnacbtSschcrz Räder'S, an dessen Humor man beute »och gern denkt (und der M>6 in Teplitz starb, aber auf der» hiesigen Anncnsricdlwfe be grabe» liegt.) — Ais Felßner das Schiilerschiößchcn vertäust batte, «tabiirte er im Eckhause des AltmarktcS und der M rktgassc eine Restauration, welche namentlich dadurch bald große Kundschaft er« lnrlt, daß er eS verstand, sür die Marktsierantcn auS Stadt und Land im Parterre seines Hauses vorn frühe« Morgen an um billi gen Preis leibliche Erholung zu gewähren: warnentirch erlangte sein Warmbier «ine förmliche Berühmtheit. 1863 beim großen deutschen Turnfest und bei der 50jährigen Erinnerungsieier der Völkerschlacht <am 18. Oktober) traf ich ihn aiS Wirth im „Burgkcllcr" in Leipzig: es schien ihm aber dort nicht sonderlich zu aesatlen er war wanl mehr im Interesse der Felsrnkellerbrauerei dort, die damals freilich nicht auf Rosen gebettet war, einige Jahre gar keine Dividende gab und nicht ahnen ließ, daß sie 20 Jahre später alle Dresdner Brauereien überflügeln und 24 Proc. Dividende gewäbre» würde.- Felßner war als Wutb autzerordentiich umsichtig, flink uud tbüt'g und hatte die Gabe, ohne arrsdrknglich zu werden, sich den Gästen, auch denen anS den höbercn St nrden, angenehm zu macken. Seiner Militnrzcit erinnerte er sich gern und lebhaft. Einstmals bcwirtbcte er das ganze Bataillon, bei dem er früber gestanden, als dasselbe (damals nicht in Dresden garirisorirrend), auf einenr Marsche ins Kantonnement die Bautznerstraße vassirte. Gegen die Arme» war er sehr rnildtbötig und wiederholt habe ich in den vierziger Jahre», wo ich in Antonstavt ans der Hoizbofgasse wohnte, an den Morgen nach große» Festivitäten arme Frauen und Kinder sckaaremveise nach den, Waidschlößchen gehen sehen, um sich die „Reste" und „Neigen" zu holen. — „Eine Eigenthsimlichkeit derBerlrner Gesellschaste n" sagt ein Berliner Feuilletonisi in den „H. N." besteht dann, dag sie zu lange währen. Eö tnrt nach v er Stunden nothwendiger- weise eine Ermildnng ein, eine Agonie, die durch nichts mehr zu galvanisier» ist, und die Gesellschaft, die sich nach Mitternacht unter den besten Eindrücken empfohlen hätte» geht um 3 oder 4 Ubr früh stumpf und übersättigt auseinander. Auch kann ein gekcheidter Mensch Alles in ein paar Sttmden sagen, nur die beschränkten be dürfen dazu ungleich länger und so entsteht die Decadence im Werths der Unterhaltung. Man mußte auf Abhilfe sinnen. Mehr und mehr kommt die Sitte in Aufnahme, Künstler und Künstlerinnen rnr Be lebung der Gesellschaften heranznziehen. Es entbrennt hier eiu Wettftreit zwischen den Wntben, einer will es dem andern zuvor- tb»n. Berühmte Pianisten. Schauspieler von Ruf und andere Ge- sellscbaftö-„Sveäalitätc»" sind ganz unentbehrliche Gaste geworden. Die armen Künstler: sie sollen singen, inusiziren, oder dcklamircn vor dem Souper, nach dem Souper... so oft die Unterhaltung, wie man an der Börse sagt, zu „verstauen" beginnt. — Gestern Morgen transpottirte ein Gendarm eine Dirne über die Angustnsbrücke, welche in Pieschen einem Dresdner Tischlerge hilfen 6 Zweimarkstücke aus der Hosentasche gestohlen hatte. Der Be-Wiilene merkte jedoch sofort seinen Verlust und überlieferte die diebische Dirne der Polizei. — In der Privetgrube auf der Eliscnstraße zu Leipzig wurde am Freitag die Leiche eines neugeborenen Mädchens ge funden. Die Mutter des Kindes wurde in der Person eines dor tigen Dienstmädchens ermilteit und verhaltet. — Am Donnerstag Mittag sind im Tiicher'schen Steinbrucks in Coßin an ns dorf die Steinbrecher Becker aus Gittersce und Oeien anS Niedcrpestcnvitz durch Hcreinfallen von Steinmasscn schwer verletzt worden. — Das iiljälcr. Dienstmädchen Marie Alma Linke inDöbeln ist am 26. d. M. AbendS in der Nähe der GauSnitzer'schen Fabrik in der Mulde entseelt aufgeiundcn worden. Als Motiv zu diesem Selbstmord wird unglückliche Liebe vcrmutbct. — In der Gegend von Schneebcrg erregt zur Zeit eine eigen« tbümliche Schatzgräber ge schichte Heiterkeit und Aufsehen. Im Dorse Weißbuch soll nämlich ein Ritter Herrmann v. Wttden- tels im Walde begraben liegen, und zwar in einem dreifachen Sarge, einem goldenen, silbernen und eisernen. Um diele Schätze zu Heden, bat man an der vermeintlichen Stelle Nachgrabungen angcst-llt. die von einigen Doribcwolmern ausgcsübit werden, nachdem der Rcnt- amtmai»' des Grasen von Solms Wildenrclv Crlanbiriß hierzu er- theilt batte. In große» Züge» wallfahrten die Bewohner der um liegenden Orte brs nach Zwickau bi» zu dem „Hernrannsgrabe", indeffe» hat man bis j tzt keine Spur von den erhofften Schätzen gesunden. — AuS Meißen wird von der Verhaftung deS dortigen Blumcnsahrikairtcn Naumann berichtet, der lürzsicd reine Zahlungen einstellte und vo» dem cs setzt beißt, daß er bei der Ausstellung von Wechseln »»erlaubte Mittel angewendet haben. Die Geschästs- sr uiwe des Genannten sollen durch diesen Konkurs bedeutende Einbuße» erleiden müssen. — Am 26. d. früh ist auf dem Augustickacht der Bergarbeiter Fleischer aus O b e. r o c stc r w i tz derart verunglückt, daß fick seine Unterbringung in daS Burgkcr Krankenbaus nothwendig machte. — Von dein Rittergntsjager Sckmalsuß in Bergen bei Falkcnslcin wurde am 27. v. Abends aus dem Anstand am soge nannten Foiellenteiche eine 16 Psd. schwc'c männliche Fischotter jfeichosscn. welche schon längere Zeit ttn Geigenbpch und in der leb verspürt worden war und wird derselben wohl manche Forelle zum Opser gefallen sein. vvc» 30. Mttz. v-romctrr nach VSkar vololt, Wad» str-tze 12 cMIII. V2 NI,rI: 7s!> VIm., 1 attatlen. rdrrmomctroqriivd nach SI,a»n„,r: rcmpcr,»„r 7» Wörme, niedrigste Trmfceriitiir Eldfmukl, höchste 7 ' Wärme. Wcst Wind. H.-ttcr. Elbhöhe in Drcödrn» 30. März. MittagS: 3ö Cent, unter 0.
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