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Dresdner Nachrichten : 01.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188404018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 6-7 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-04
- Tag1884-04-01
- Monat1884-04
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.04.1884
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dagrkkatt für ME«. «chiftki«. Irmtolill«. »ug»qN«t , V»pl88«rl« -^rlk»«Ite» N»s »u« »UshöickU»» >»t«rt»n«». U»aI»«>tV» «tGt« «m L»U«r. ch 8»m, Sr. 17» Wegvoüdor ckvm LVoi^ Sedlos«. «»» ^nruo«. »«1 ?Llv1o1,toffd ttir W»rr»». kT'iTt't-I V Volivns 8vl>>sfck«vkvn, -x.' »»«»vtsl-l Ale «loüor dNU»»,I 5«,t« fitock«. xrüvsto« l-»s«r am riatro, io allon tzualitütsn. Lmpfkdlvvsvsrtk: M»ttz»rd»I>«ß«V>L«>» von A 8,78 a». kroi««mi»v1 gratis nnck kranco. ss.»«til«r. iS»»«« >s. vr«M-IsiWt»<It, <ÄMineo8tiM8« ür. IL Lksmpsgnvr-fsdrils, V. f. 8segvr, beeAlev-üemtLtlt, kLiSin««itiMiS Kr. lü «wpÜsUt soill« «ieäsrdolt prLinllrt«« OInunpNßxnvr, In xaton ÜAn»v»I««tei» Nsrllsn xlelvl», /.a 2—4 Isst. äia kiaseks. Diesolbsa ?rsis« io äso Hisäsrlaßsa Nr. AA. LS. ritzkßiiß. Lislüßk: 40.000 Lißl. <A> Aussichten für den 1. April : Auffrischender Südwind, ziemlich heiter, trocken, Temperatur wenig verändert. Lr««d-», >884. Dienstag» 1. April. »»ran«»«rt»»rr »edaklelir tür dvlltislhkA vr. »«»l »irr«h t» »rkSden Kurz nach drr Vertagung de» Reichstage» erscheint eine Art Bitmarck-KrissS auf der politischen Bildfläch». ES handelt sich um den Rücktritt de» Fürsten Bismarck von der Präsidentschaft deü preußischen Ministerium«. Dir erste Andeutung darüber gab Fürst BiSmarck selbst in der Erklärung, daß er den Reichskanzler «kleiner machen" wolle. Die Verkleinerung des Reichskanzlei» würde nun darin bestrlien. dah BiSmarck einen Tlieil seiner Aemter und Pflichten den Schulder» Anderer «ustadet. Augenblicklich ist der deutsche Reichskanzler zugleich noch in Preußen Ministerpräsident und Minister de» Auswärtigen und de» Handel». Daß diese Last für «inen Mann zu schwer, sagt« sich schon lange Jedermann. Wenn man aber letzt als Grund für eine Entlastung den Gesundheitszustand de« Fürsten BiSmarck ansübrt, so klingt die» etwas räthsclbaft. Der durch seine Schwenninger-Kur verjüngte oder doch neu g-krältigte BiSmarck wäre doch weit «her in, Stande, die Unsumme der ihm lastenden Geschäfte und Verantwortlichkeiten zn tragen, als vor Kurzem noch der beleibte und unter seiner Krankheit leidende BiSmarck. der kein« Klag« über GeschästSiiberbÜrduNg ausstieß. Rein. Bicmarck will eben die Abmagerungskur Schwenninger'S, die seine», leidlichen Menschen so ausgezeichnet bekommen, auch auf dsv GeschästSumsang de» bisherigen ReichSkanzlerpostenS anwenden Wann» will er Da»» Man führt an. dab ihm jetzt ünbilliger weise die Verantwortlichkeit tür die Falt'schen Maigeietz« zugeschoben werde und BiSmarck hat« keine Lust, für die Sünden Anderer auszukonimen. Nun, so ganz unbetbciligt war BiSmarck an der kirchenpolitischen Gesetzgebung Preußens denn doch nicht. Will er sich jetzt aber von der Kinksetzung dieser Kirchenpolittk ganz zurilck- zieben, so beißt da« Vstgssähr soviel alS: um wirklichen Friesen zwischen Rom und Berlin herbeizufüüren. dazu ist e» uöldig, daß Preußen dem Papst« noch weiter« Coneessionen macht — BiSmarck aber mochte dabei nicht bethetligt sein, um keine Verantwort» lichkeil dafür zu tragG. Wa« daher auch Preußen mit dem Papste abmache — BiSn.gW^ der den preußischen Menschen ganz auSgezogrn, kümrMH-Da- «lcht: er ist künftig blo« voch deutscher ReichSkanM. Wird diese Verkleinerung schon hbut«, an seine« 69. Geburtrtage, eintreten. Eigentlich ist di« Selbstverkleinerung BiSmarck» auf dick Ge« schäfte als Reichskanzler etwa» ganz Verwunderlich«». Früher bat BiSmarck wiederholt, als die Annexionisten ein verantworltcheS Reichsministerium begehrten, ihnen mit aller Deutlichkeit auSein- andergesrtzt, wie «in solches Verlangen ganz unv gar unverständig sei und platterdings nicht in den Rahmen unserer ReichSversassung pass«. Jmaier betonte Bismarck den Grundsatz, daß der Reichs« kanrler unbedingt Sitz und Stimm« im preußischen Ministerium haben müsse, daß «S gar nicht ander» angehe, als daß der Reichs kanzler und der preußische Minister de« Aeußern eine und dieselbe Person sei. Und nun soll da« Gegentbeil davon richtig sein? Diese Verkleinerung de» Reichskanzlers, richtiger gesagt: dies« Selbstbeschränkung desselben auf seinen nächst««, eigentlichen Gc- schästStreiS kann ihr« sehr bedenklichen Folgen aus die Aus gestaltung unserer ganzen BersassungSverbältniff« haben. Sie kann den Ansatz z« Bildung von Reich-Ministerien abgeben und dt« sind nicht ohne erhebliche Einschränkung der Rechte der SiirzelstaatS- regieruugen durchzvführen. Einstweilen enthalten wir uns jedoch einer eingehenderen Betrachtung, bi« besser zu übersehen ist. ^ wett BiSmarck seine Verkleinerung auSsührt und wolünaut «^.,^ .tt will? Uederbauvt dürsten unS «llerband potitikche Aufregungen nicht erspart bleiben. ES ist ein öffentliches Behetmntß. dab dir weiter« Thätigkeit d«S jetzigen Reichstage» einzig von seiner Stellung zu dem Sozialistengesetz« abhängt. Verwirft er eS, so folgt seine Auslösung wie drr Donner dem Blitze. Einen gün stigeren Grund zu seiner Auslösung könnte der Reichstag drr Regierung gar nicht biete«, «IS wenn er ihr di« .Mittel zur Ve- kämpfung der gemringefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie versagte. Hier kommt Alle» aus di« Steilung drS SentrumS an. Am Zeit find di« Klerikalen »och gespalten. Windthorst will noch mit keinen Freunden au» Süddeutschland berathrn. Schlägt sich die Masse de» Centn»«» auf die Seite der Sozialdemokraten und Fortschrittler, so stehe« nn» Neuwahlen zeitiger bevor, «l» man LiSher onnah«. Unter den vielen trägen Kommtsslonm de« Reichstage« macht drrsenige, an welch« di« sozialreformatorischen Gesetzentwürfe ge gangen find, üne rühmlich« Ausnahme. Sie hat trotz drr famosen -Ferien" ihr« Arbeiten nicht eingestellt. Die Abänderungen »um Hils-kaffengLsetze bat fit durchberotden und dann ist sie sofort in Ae^Bercitbung der UmallmrfichrnmZ eingetreten. Wa» sie bei st > nämlich di« sowie ans . ^ rrbsmätzig erzeugt »der verwendet werden. Für die Erweiterung Versicherung aus die Arbeiter in den Pulver- und Dvnamit- fabrike« ertlärt« fich nachträglich der BundeSrath «eldfi einverstanden »nd e» war wirklich nicht obzuftbcn, warum dirsr Fadrikm, die so außerordentlich viel verdienen, nicht da» Leben ihrer Arbeiter ge nügend versichern solle». Hingegen widersprach drr Bundesratb der Unterstellung der Baubandwrrker unter das Gesetz ; aber »er- geben«. Gerade dt« Häufigkeit d« Unfälle beim Baubandwrrt macht die Ausdehnung der verflcherungSwobllbat aus dtefen Betrieb «pthwendig. Hingegen konnte sich die Kommisston nicht befreunden mV «och wrttergrhendr« Ausdehnungen, als »a «men: auf die Ltnb- und ForKwlrtbsckjast. auf die Tean-portgewerd«, auf dt, Beamten mit mehr als AVO M. tzähreSgedalt. «Von den beiden Generälen, die England nach dem aufgrstan- denen Sudan geschickt, hat Äradam seine Aufgabe so gut wie beendrt. Sein tapferer Gegner, OSman Digmar. hat flch in unweg sam« Gebirge »vtttckg,zogen und General Graham schickt ihm höchsten« «mH eu,en. Prrrach«r nach, der Um morvaNlkönMe. Di» Aurückfchtstung der rngttschen Truppen, sei»« ««» «vandrlm. fit e« gar nach England, bat bereits begonnen und eS ist klar: die Hasenstädte im Sudan werden di« Engländer behaupten. Um so übler ist eS mit General Gordon in Khartum bestellt. Derselbe befindet sich in der brdeickiichsten Lage. Dir ministerielle Prcffe Englands spricht in nicht gerade freundlicher Weile von dem Manne, von dessen Erichcinung in Klmrtum ste vor nicht langer Zeit sich noch Wunder versprochen hatte, dessen Samccl, wie sich die „Time-", als er unterwegs war. poetisch au-drückte, das Schicksal des Sudan auf seinem Rücken trug. Fetzt wissen ste nicht genug hervor- »heben, daß Gordon auk eigene» Risiko nach »Hartum gegangen er; man dürfe seine dortigen Entschließungen von London au» nickt durchkreuzen, müsse ihn aber ebenso auch sonst sich selbst über lassen. Diese Ausführungen stimmen nicht ganz mit der Wirklich keit überein. Bekanntlich wollte Gordon. der Gladstone's egnvtisckr Politik mißbilligte, nicht nach dem Sudan geben, sondern hatte bereits mit dem König von Belgien seinen Eintritt in den Dienst der internationalen afrikanischen Gesellschaft vere'nbart, a>S er diirkt von der dem Drängen der öffentlichen Meinung nachgebenden eng lischen Regierung bewogen wurde, fich in Brüssel einen unde- stimmten Urlaub zu erwirken^ um die Pnzifikation deS Sudan zu auf versuchen. Unter solchen Umständen sucht die englisch« Regierung vergeblich iede Verantwortlichkeit iür Gordon'S Schicksal abzulebnen. und der Tod oder die Gefangennahme de« Generals könnte tdr, angesichts der in England herrschende« Stimmung, leicht vcrhängniß« voll werden. Selbst unter den Liberalen greist dir Mißstimmung immer weiter um sich «nd die Frage, ob nicht Gladstone lieber einem anderen Führer das verantwortliche Regiment überlassen solle, wird immer lrblmster erörtert. rcnte mir ein ganz unbedeutender Prozentsatz bewilligt wurde. Endlich lagen noch von fremden Plätzen anregende Meldungen vor. Zu spekulativen Banken fanden bedeutende Umsätze statt, bevorzugt waren Deutsche Bank, die 1'/» Prozent höher wurden, Diskonto ge wannen I'/e Prozent, Kredit-Aktien 4 Mark, Kaffabankrn still, fest. Eisenbahnen waren minder lebhaft, aber vorwiegend höher, Ost preußen gewannen l'/r Prozent, Bergwerk« still, wenig verändert, Industrien meist recht belebt, deutsche Fonds ruhig, von fremden Renten Russen bevorzugt, österreichische Prioritäten recht fest. «-»»Nur» ». Ml., LI. MLr». »»»» Lgl.rs. rrs.sr. Lombarde» ,2». «er Loole —. vrllerr. Stlbcrrcnle —. Vopienenle —. »alitier 2L0>/,. ceiterr. »oidrrnre —. ««/, Unp. »olLreiue —, 77er «Visen —. «er «uiirn —. L. Orlcnianleilie —. Neueste Unaar. »olbanleilse —. ». OrteuUnletb« —, U-«,r. Vadterrente —. Ditcovt» rla'l,. rabpler 67>/,. »oUdardbabu —.watnzer—. Arft. wie». I». März. Sredik 82I.S0. Stoa,»d. -US.«. Lombarden lti.oo. Rorbioeftb. rsa.r». «arknoien b».27»<,. Un». ilredi« Siv.7b. aibetbal —, geft. »i. Mürz. -Schiub.» «-nie 7b.k2. Nniei», l»),07. Italiener »».so. Graaibboh» «SS,7b. Lombarde» !US.7d. d». Vrioritlte» —. »>»»ter S40. vefter». *»lbr«»t« —. Lponier LiO-toinaiien «b0. Arft. »l. März, wotze» richt», Arrmde«arbzienibeilr r, — I E4-. Mats»/,, «ochrnrlllkaana. Malzgerftc t.L»k, '/> — l Elb. bluiaer, Mrhl. Mahiaerslr seit Haler richte. Erbse» knapp i «ch. iheurer, vohnen nmerandert. Wetter: ««znerilch. Ntnrste Tklessr«mme der „Dresdner N«ckr." von, 31 März Berlin, Abgeordnetenhaus. KuttuSininister v. Goßlcr and wartete auf die Zntervrllation deS Abg. v. FazdzewSki, daß die Nraieiung die Aushebung des Sperrgesetzes in der Erzdiöcese soien-Gnesen nicht beabsichtige und daß st« eS abledne, dir Stünde hierfür öffentlich darzulearn. Da« veranlaßt« «ine sein erregte Debatte, in welcher Vr. Windthorst der Regierung autokratiichen edemutb vorwarf und ihm Ister wie im Reichstage den Krieg erklärte, tr appelllrt« an alle Katholiken, angesichts dieser barten Behandlung die Rüde und Besonnenst nicht zu verlieren und vom Boden der Gesetzlichkeit nicht adzuweichen; bald werde «S zu den Wahl n kom men und dann würden ste erzwingen. waS man ihnen setzt verweigere Windthorst schloß mit einem Apell an die Wähler, bei den bevor stehenden Wahlen an der U»n« zu erscheinen. Dann ,verden wir erzwingen, was man u»S jetzt im Urbermutb verweigert. Bezeichnend M dir Erregung, welche dikErklänina der Regienliig in de» Reihen de« Centrum- hcrvorrief. ist, daß Abgeordneter Krebs drohend di« Faust gegen den Minister erhob und auSrjes: „Da« werden wir Ihnen gedenken". Kreb« sprach am Schluß der Sitzung sein Be dauern darüber auS. daß er sich zn dieser Kundgebung hah« Hinreißen lassen. Die Berathnng der Jagdordnung wurde dann zu Ende ge- Mrt. Die dritte Lesung derselben soll erst nach Ostern stattfinden. Dre Natioiialliberalen nnd Windihorst erklärten, sie hätten an dem Beichluß über die Einzäunung des Roth- und Rehwilds kein Inter esse mevr, nachdem d,e Wildschäden-Enschädigung befriedigend ge regelt st,. Berlin. Der Reichskanzler hatte gestern eine längere Unter leb . . Zeitung": Positiv feststehend ist, daß Fürst Bismarck in der letzten Sitzung des Staat-ministen»»,« seine bestimmt« Absicht crk irrte, aus dem preußischen Staat-ministeriln,! auszuscheidcu. Weiter wird nuS berichtet, daß Fürst BiSmarck dem Kaiser bereits »ichrfach über seine Absicht Vortrag hielt es soll damach in Preußen angeblich der Posten des Minister-Präsidenten gan, fortfallen, wobei die Ansicht zu Grund« liege, daß eigentlich dem Könige die Leitung des StaatS- ministeriumS gebühre; das Handelsmimsterünli soll definitiv von Herrn von Bötticher übenioinnicii weiden, der cs schon jetzt ver tretungsweise leitet, da« preußische Mnisterium de» Auswärtigen Vv» dem Staatssekretär Graf Hatzfcldt, während der Reichskanzler leckst» verständlich die oberste Lntung de« auswärtige» Amtes des Reiches beibehicite. Dem Fürsten BiSmarck wird d e Idee zugclchnebcn, daß drr Vorsitz von dem ä testen Mitglied! de« Mimstenums zu führeil sei. Dem ist nur binzuzufügen, daß die definitive Entschließung bis 'u dieiein Augenblicke noch nicht getroffen ist. Dieselbe wird aber noch vor Litern erfolge», da stch der Kai'er unmitlelbar nach dem Feste zu vierzehntägigcm Anfenthalt nach W csbaden btgirbt. Nach der Rückithr finden die Frühjabrs-Urbunaen der Garde« du Corps alt. während we chcr der Kaiser in BabelSbrrg Wohnung nimnit. g« Kasseii» verläßt gleichfalls nach Ostern Bcr iw Wien. Die „Neue Freie Presse" meldet den AnSbruch eines Aufftandcs in Dscha«--wa (Ober-Albanien). 3000 bewaffnete Muha- medaner drangen »r'r Stadt „nd drohten den Kommandanten und «—'» sie die Stadt nicht räumten. L«k«le» uv» SichkkAe». — Der Tag der Uebersicdelung unserer Königlichen Majestäten in die König!. Villa zu Strehlen ,st noch nicht festgesetzt, dock dürste dieselbe keinesfalls vor der völligen Wiederherstellung ves Prinzen Georg erfolgen. Möglicherweise verbleibt der kleine Prinz Albert auch m Strehlen noch einig« Zeit bei der Königin. Die Reise de« Pr-men Friedrich August nach Strahburg ertolgt erst kur» vor Beginn der dortigen Vorlesungen ; ob Oberst!, v.d. Planitz, sein bisheriger Begleiter, den Prinzen auch vorhin geleitet, steht noch nickt fest. — Am hiesigen Kgl. Hofe wird wegen erfolgten Ablebens Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Leopold von Großbritannien, Herzogs von Albann. Herzog- zu Sachsen, auf eine Woche Trauer angelegt. Die Trauer endet mit 6. d M. — Die verstorbene Frau Prinzessin Georg war be kanntlich im Besitz überaus wertbvoller Schmuckgegenstäude, nament lich an Bnllan'en, ferner einer Menge der wrrtbvolliteu echten, alten Spitzen, die bei Hofsestichkeiten die allgemeine Bewunderung erregten. All' dieser Schmuck nun soll in de,, Besitz der Töchter der hohen Verstorbenen, der Prinzessinnen Mathilde unv W!ane Josephs nul telst Ecbgnnges «langen. Im Aufträge Sr. König!. Hoheit des Prin zen Georg haben nämüch vor einiger Zeit die Herren Hofjuwelier Sachwall und Hoflieferant Blntb diese Partien der Hmterlasscu- schast der Frau Pmizessin einer sachverständigen Prüfung unterzogen und dieselbe in zwei, dem Werth nach völlig gleich« Theile geschieden. Die Prinze'finnen werden nnn da» LooS entscheiden lassen, welcher Theil der Hinterlassenschaft der theuerru Mutter ihnen zufalleu wird. — LandgerichtSdirektor Viktor Iah» i» Plauen ward zum Geh. JuMzratb beim Justizministerium «mannt. Die Assessoren Bachmann in Chemnitz, Wolfram in Dresden und Or. Nagel in Leipzig wurden zu Staat-anwälten «mannt. — Geh. RegiciungSrath Edelmann in Dresden, Direktor der Landes-Jmmoblliar-BrandvkrstcherungS-Kommission, erhielt da- Komthurkreuz 2. Klasse des Verdienstorden-; der Ksl. Reitknecht Georg Richter I. da« allgemein« Ehrenzeichen. — Die beabsichtigte ErhockngSrei'e des Herrn Baurath L > PsiuS führt denselben «ich» »ach Berlin, sondern nach Italien, und zwar um in den, wilden Klima von Nervi bei Genua seine völlig« Wiederherstellung zu suchen. — Unter de» 32 jungen Theologen, welche die diesjährige Frühiabrö-Prlitung in Leipzig bestanden, befanden sich auch 8 Richtsachsen. Der ksichlicke Friede Sachsen« wie die hier herrschenden günstrgen Besoldungsverhältnisse icheinen auf Ausländer immer mehr und mehr Anziehungskraft auözuüben. Im Herzog hum Altenburg macht sich dagegen das Abnehmen der theologische» Kandidaten immer fühlbarer. Dort kann der Geistliche, ohne Rücksicht aus die Arbeitslast seines Amtes, nur so viel Einkommen beziehen, wie ibm nach seinem Dienstalter zukommt und der Anfangsgcbait von 1800 Mk. (300 Wik. weniger als der Mindestgehalt in Sachsen) konnte 8 Jahre lang «ich! überschritten werden. — ES istH leider wieder über einen Mord- undSelbst- mordversuch in unserer Siadt zu berichten. In de, Mittags stunde des gestrigen Tages hat der frühere Tambour Schubert in einer Restauration der Waldgasjc, jetzt Görlitzerstraße, icine Frau durch mehrere Messerstiche in die Brust schwer verletzt. Schubert war wegen Mangel an Arbeit nach Hamdma gereist, um dort solche zu suchen. RcsultatloS kehrte er aber >urück und trieb sich beschäfti gungslos in der Stadt uniber, > die Garnison niedA Details fehlen. ' Bervier. Pri Berlin, ^«sssrt« am 31. Alexandrien. Orlom, der neu« ru„. Irz hier durch auf der Gesandte für eise nach seinem randrten. ttkrch aus «Hartum eingcgangrncn Nach richten verließ General Gordon Khartum am lt». d. M. mit 3000 Mann Infanterie. 2 Geschützen und einigen berittenen Bailiido- fchuk», um die Aufständischen zu zerstreuen, die die Stadt bedrohten. In der Nähr von Halsiuah stieß Gordon auf den Feind, seine BaißtöosckukS wurden von etwa 60 Rettern der Aufständischen an gegriffen und flohen etllg davon, die Infanterie Gorvon'-, von einer Panik ergriffe», begab stch unter Zurücklassung der Geschütze aleichfaUS auf die Flucht und wurde von den Reitern deS FeindrS verkolal. Dieser Schlappe ungeachtet sott General Gordon erklärt ' ' - -- .... G,s<,hr. haben, für Kbar um sei durchaus New-Uork. DieR ßiork. Die Ruhestörungen ln Cincinnati erregen aller Orten in der Union große» Aulseden. Die Zabl der Tooten wird aus etwa 100, die Zahl der Verwundeten aus etwa 300 angegeben. Di« Truppen sollen in, der rücksichtslosesten Weise mit einem Gat esen seien, Prozeß der von . , . weiea, die, wegen mehrerer Mordtbatcn angeNagt Bevölkerung bah« im Hinblick aus «in ln einem früheren Prozesse ,genr« Urtheil gejürchtetzr daß die Angeklagten nicht die Strafe ten würden, die W perdsimten »nd st, Hab« dieselben deshalb <n wollen. DieBerlinerBörse verkehrte lebhaft und in fester Haltung. Besonder- war für den Bestand russischer, Werth« gute Meinung, welche den Markt günstig beeinflußte. Nicht nlinder wirft« da« soequentirte jedoch fleißig die Restau rants. Die Frau Sckubcrt'S scheint ihrem Mann ob diese« Lebens wandels öfters Vorwürfe gemacht und zur Arbeit angehaltrn zu habe««. So scheint es, daß die Frau auch gestern ihren Mann ans- ac ucht und gebeten hat zu arbeite». Der als jähzornig bekai<ros Schubert aber bat nach kurzem Streit seiner Frau das Messe, des die Brust gessißen. Wankend verließ die Verletzte die WiitdSslicm und konnte stch mw »>»t großer Mühe noch nach ihrer WoluuHzö Lomienstraße 71 im Hofe, schleppen, wo ste zusainmenbrach. Woru i ste» nachdem ärztliche Hilfe herbeiaeholt worden war, unverzügsirw nach der Diakonissenanstalt überführt würde. Der Tbäker wurde ihn in der Rickiuna nach dein Pulvermagazin leiteten, in dessen Näbe er ca. k>0 Schritt tm Walde auf ernen bewußtlos am Boden Gezücht günstig, daß auj d», Bsapznchnmgen auf »nsattsch« Told-^turückgedracht. in der Richlung er . ,, . liegenden Arbeiter stieß, der stch die Pulsadern duichicknitten hatte. Natürlich veranlaßtc der genannte Herr sofort die nöthigen Schritte zur Bergung des Mannes, wobei derselbe später als der genannte Schubert, rekogiioScirt wurde. — Für diejenigen hiesigen Einwohner, welche gegenwärtig ibre WobniUig bez. rhrGeschäflSIokal verlegen, dürfte eS lückn überflüssig snn, düdaus hinzuweisen, wie nolbwendig cs ist, die Post von kein Wohnungswechsel zu benachrichiigen. Man versäumt gewiß ,,»r selten d»e vorgeschriebe»? Pvlizeianmeldung, vergißt aber nur zu oft, auch die Post ,n benachrichtigen und beklagt sich daun sehr mit Unrecht darüber» daß der in solchen Fällen zuerst nach der früheren Wohnung übcrbrachlc Brief nicht gleich von selbst den Weg nach der neuen Behausung gefunden hat, oder» wenn trotz aller Nach forschungen der Post dir neue Wobniiiig nicht aufgefundcn wurde, der Brief nach dem Aufgabeorte zurückgesendei werden mußte. Also beim Wohnungswechsel nicht nuc die Polizei, sondern auch die Post hübsch benachrichtigen. — Heute früh 9 Uhr ließ fich ein prächtiger Schwan bei Hrn. Pilzrüchtrr Gössel in Strehlen nieder, welcher aus dem Carolasee dmchgebrannt war; derselbe wurde von Hrn. Gössel eingefangeu und durch emeu Beamte» de« Königl. Großen Garten- w drnlelv
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