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Dresdner Nachrichten : 20.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189904202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-04
- Tag1899-04-20
- Monat1899-04
- Jahr1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.04.1899
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v«»«,»,elbüb« dtMErli» Mt. 2 so. dm» dl» Poll Mk. 2.7S. Lik >«»!ju>k »»« Anku»di,m>ie» kül dt« «tchile tlpimmer ertolat in der .kiduvtaeichattsiiclie. Manenm ü«. n. in de« Nebeiinnnalimetielle» v Bonn, d diL s Um Nachm. «Loiiniaa» »>1 r Maneniir. LS v. UkrMittaoS. Auretgentarif. Die rtvaltt-eGruiidrettciea »isiiben» I--P., Aiiknndiftmiac» aill derPrivat- tzae Ze:Ie raPt. :Dovr>cUeile..unierm LIrich <8>«oelc>ndt> «oPi. cVrund -"ff sür Montaae oder nach Nclltaacn Lo Pta. II,lr uaminkmiachrichtcn x.). de, so P>. — Anöwoniae Anlträge nur aeaen Voranödeiablnna BüleoblLIter werd m 10VI berechnet. Mil Uiickaol« «inoetandter tzctmtt- kirnte keine Bcrbmoiichkcit. Aernivrechanichluh: I «r. II »i. Nr. se»««. Dir Dreatznei dtachnchten ertchemen taolich Mmacns. W^«rtlK vn6 n«vl» AL»»«« slvx»ntv Uvrren- un6 Gnaden.^nLiixv ^ 44. Jahrgang, j nup ffsusnstt. 7. 2 ?>leor.-Adress«: Nachricht«?, Lrcbden. Julius!8(;IiLillied Sss 16. pLrt. u. I. Lt. IkeleuclitiiiiW- KeM8tZ«cke skr lins, slslktr. Uiekt, kstrolouw, llsn/en. unä SLoUv-FL»«»ieiii .1.1». liomdstr M K ältmsrkt 6 § Iloklkitenant «vsittiaelet 18111 ^ pitrvl»- um! kiatet 8t«t8 nur el.,8 I§8nc>8ta Ullff Uesta LU dilli^ston Iftetseu. lk. krlMMVl', vMNlkjKMAil! I)r68<Ivo-.4It8t.. Ailr86lii»Il8trr»880 4^, II. E'üeklt rilvd ckvr Kvelrrtvu Vumevreykt. 8a»i»utt« tür — ««elii-nuurz ,» ompk. -«SH k. vl'esliliLl' VerNLvkv!uLLs-L»8trLt von Otto Lüttvsr,' " ö?1» 1^tltöcti'l' ^lin deutscher Kunst. Hosirachrichten. Landesvcrcin für uincre Miffion. Sächsischer l»L"» ff'prejzrr. Rettungshaus-Vcrband, Gerichtsverhandlungen. „Jphigenia inAulis". „Talisman". MS««. >L«mer«»^ S«. «tzril >8»». lvou deutscher Kuust. Heute werden sich die Räume des städtischen AuSstellungS- Palastes öffnen. und in chnen wird den Sommer über zur Schau stehen, was sorgfältige Hände aus der Mille der Schichtungen deutscher Künstler als charakteristisch und tüchtig ausgewählt haben. Umfaßte die 1897er .Kunstausstellung alle Kumt lande und eine größere Zeitspanne, so bringt uns die Veranstaltung dieses Jahres eine breitere Ueberschau über das deutsche Kunstschaffen der setzten Jahre und zwar, soweit es sich bisher beurtheilen läßt, eine sehr klare und pollständige Ueberschau. vielleicht die. jedensalls eine der besten, die überhaupt irr Deutschland zu scheu waren. Die Wichtigkeit dieses größter« Kunstereignisses des Jahres 1899 wird im Lause seiner Dauer in unsere», Kunsttheil eingehend gewürdigt werden, wir wollen cs aber auch dadurch hervorhcben. daß heute einmal im Allgemeinen an dieser Stelle „von deutscher Knust" gesprochen und aus der Zulle ihrer EntwickelungSthatsachcn einzelne besonders wichtige hcrnusznheben versucht werden soll. Zunächst einmal: cs steht g u t heute mit deutscher Kunst. War cs bis nahe zum Ende unseres Jahrhunderts noch eine romanische Nation: die Franzosen, die sich als die Ersten, die Führenden in Kunstdingen empfinden dursten, so ist cs heute kein Himgespinnst, sondern auf Anzeichen wohl gegründet, wenn wir glauben, daß im kommenden Jahrhundert die germanische Rasse. Deutschland voran, die Führerin auf den Wegen der Kunst sein werde. Nicht nur der Verfall der romanischen Rasse, sondern auch das kulturelle Aufblühen der germanischen Völkerschaften lassen so prophezeien. Schon heute steht, was deutsche bildende Kunst, namentlich deutsche Maltunst schafft, völlig gleichwerthig neben der zeitgeborenen Kunst jedes anderen Kulturvolkes. DaS will um so mehr heißen, daS spricht um so lauter für den Kunsternst des deutschen Malers, wenn wir rückschauend erkennen, aus welcher Niederung namentlich des rcchnijchcn Könnens sich die deutsche Kunst Schritt für Schritt vom Beginne unseres SäcnlwnS cmporgearbeitet hat. Denn auch die Größten unter den Klassizisten und Romantikern der ersten Jahrhunderthälfte, die uns als Per sönlichkeiten so seelisch Starkes geben tonnten, waren doch mehr die Dichter ihrer Bilder, als vollkommene Malenkönncr. Nur zeich nerische Werke von ihnen vermag heute unser besser geschultes Auge noch ohne allen Rest von Mißbehagen zu sehen. Die alten Meister waren ihre Vorbilder, aber deren Malrczcpte belaßen sic nicht mehr. Wohl war Das. was cntwickelmigsgeschichtlich zunächst ans sie folgte — voran Wilhelm v. Kaulbach. der größte Modc- maler des Jahrhunderts — geringer an innerer Ehrlichkeit und Persönlichteitsstärke. aber diese Maler der vierziger und fünfziger Jahre strebten doch wieder nach größerer Beherrschung des Hand werklichen ihrer Kunst. Sic durchbrachen die Man« des selbst- genügsamen Dünkels und der idyllischen Abgeschlossenheit des deutschen Knnstlebens. Nicht mehr Rom. sondern eine Stadt der lebendigen Kunst: Paris wurde ihr ersehntes Wanderziel. Dieser „Zug nach Paris", der in den fünfziger Jahren auzuschwellen be gann und der nach heute als ein Letztes künstlerischer Ausbildung gilt, wenn er auch stark an Nothwendigkeit verloren hat, Hai der deutschen Kunst unberechenbar genützt. Dort und von den Jron- zosenschülern. den Belgiern, haben die Historienmaler den Glanz ihres Kolorits und ein Mehr an äußerer Lebcnstreue gewonnen, dorther empfingen von den Fontainebleauern die deutschen Land schafter die größere Intimität in der Wiedergabe der Natur stimmung — nur die Genremalerei ist ein fast eigen deutsches Ge wächs —, doch Die. welche das Gcgenwartsleben ohne Anekdoten mit dem Pinsel erzählen, d. h. also künstlerisch ganz ehrlich darstellen wollten, sanden ebenfalls in Paris Anreger, die ihnen den Mulh dazu gaben. Auch ein nun vcrständnißvolleres Studium der Alten baute erst aus diesem jenseits Deutschlands Grenzen ge holten malerischen Wissen. Von Frankreich ging dann auch — anhcbend bald nach der Mitte des Jahrhunderts — die große Bewegung aus, die heute noch breit in unserer Kunst nachwellt und deren verschiedenartige Ausströmungen wir mit den Schlagworten Realismus, Naturalis mus, Pleinairismus, Impressionismus benennen. Sie bezeichnen in ihrer Gesammtheit eine jener Erscheinungen, die sich, soll die Kunst jung und lebendig bleiben, alle paar Jahrhunderte wieder holen müssen und deren Schlachtruf stets heißt: „Zurück zur Natur". Albrccht Dürer s goldenes Wort: „Denn wahrlich, die Kunst stecket in der Natur und wer sic heraus kann reißen, der hat sie" ward einmal wieder sehr gründlich beherzigt. DaS gewaltige Stück Arbeit, das in diesem Streben nach unbedingter Naturtreuc, nach zunächst einmal rein obicktiver Wiedergabe der wirklichen Welt unsere Maler in den letzten Jahrzehnten geleistet haben, nöthtgt uns heute und wird aller Zeiten höchste Achtung obnöthigcn. Mochten sie sich nun darum mühen, alle Dinge der Erscheinungs- Welt. auch die „häßlichen", in ihrer Kunst zu spiegeln, mochten sie darnach ringen, die bewegte und unbewegte Welt in ledem Licht, auch in hellstem Sonnenlicht, darzustellen oder war eS — von den Japanern angeregt — ihres StrebenS Ziel, ein „Stück Natur" den unmittelbaren Eindruck ihrer Umwelt, die luftnmslossen, licht- überstriimt und in steter Veränderung sie umgab, mit allen feinen Reizen des Momentanen aus die Leinwand zu bringen: immer ist — die Mitläufer abgerechnet — ihr eifriges und künstlerisch emstes Wollen »nverkennbar. Ihrer Arbeit verdanken wir eS. daß »msne Kunst dritte wieder eine selbstständige Nnturanschaunug und ein großes technisches Können besitzt. Wohl schien eine Zeit lang dos Interesse an den rem technischen Fragen die Maler ausschließ lich zu beherrschen. Den schwierigsten Farb-Problemcn, die ihnen Luit und Licht — die Zorn, wurde eine Zeit lang ein wenig ver nachlässigt — stellte, fuchtelt sie bcizukommen. Gcschicklichkeits- kunststücke, die „fabelhafte Mache" bewunderten sie am meisten aneinander. Die Gegenstände, der ErscheinungSwelt, an denen sie ihre virtuosen Fähigketten bewiesen, wurden ihnen säst gleichgiltig Die Malerei drohte ein Ding zu werden, das wiederum nur Maler oder Kunst-Feinschmecker verstehen und ganz genießen konnten, das seelischer Werths entrathcn zu können schien. Man darf heute sogen, daß diese Gefahr überwunden ist. Aus der neugewonnenen Grundlage eines selbstständigen Sehen- und Malenkönnens baut sich jetzt wieder und namentlich in Deutschland eine Kunst, die dos Zweite, was Dürer» Wort verlangt, das „HerauSrcißcn der Kunst aus der Natur" stärker zu haben beginnt. Das eigentlich Schöpferische tritt wieder mehr und mehr in seine alten Rechte. Damit zugleich kam ein fröhliches Aufblühen unserer graphischen Künste, der Radirung, der Lithographie, des Holzschnitts, die sich williger und schneller dem bestimmten künstlerischen Wollen fügen. Mit diesem neuen stärkeren Betonen des Persönlichen in der Kunst kamen dann auch Meister, die schon lange im Stillen gethan hatten, was nun wieder der Inhalt des neuen Wollens wurde: Arnold Böcklin, Hans Thoma und der dritte Große, den wir in Sachsen dos Glück haben, den Unseren zu nennen: Mar Kling«, zu gebührender Schätzung. Die Zeiten des Hellmalens um des Hellmalens willen, die Zeiten überhaupt, in denen die technisch vollendete Noturstudie schon als Kunstwerk galt, gehen ihrem Ende zu. Schon die nüchterne Forderung des Zwecks, der vorn Kunst- gcwerbe her und mit Recht auch au die hohe Kunst herantritt, drängt auf diesen Wegen weiter, oder besser, läßt den Weg sich nach zwei Zielen gabeln. Einmal mühen sich unicre Künstler darum, dem Tafelbildc und der Landschaft durch den intime» Reiz der Farbe, die seelisch wirkt, im Figurenbildc auch durch Verinnerlichung und stärkere Betonung des Seelischen vom Dargcstcllten den Werth des selbstständig cxistenzbercchtigte» Kunstwerkes zu geben, aus dem anderen Wege streben sie in der R a u m tunst nach Ein- und Anpassen in die Umgebung, nach dekorativer Wirkung, und das drängt sie zum Abstreifen des Unwesentlichen, zum Vereinfachen, zum Zusammciffehcn iu wenige große Jorbflächcn, in denen der Lokalton, d. h die Farbe der Dinge selbst, wieder stärker hervor tritt, das zwingt sie, die Linie, den Umritz, der in de» Finthen farbigen Lichts lange Zeit fast ertrunken schien, auch in der Malerei wieder lrästiger und deutlich groß sprechen zu lasse». Unsere junge Kunst ist bereit und in ihren beiten Vertretern sehr fähig, große, raumschmnckende, „dekorative" Aufgaben zu lösen. Man schaffe sie ibr, mühe sich allerdings dann, mit mehr Vcr- ständniß aus ihr künstlerisches Wollen cinzugehcn, als es süngst die Herren vom Reichstag thaten. Dle Bildhauerkunst hat die öffentlichen Aufträge, die wir auch der Maltunst heute noch wünschen, und doch müssen wir, wenn wir von der Bildhauerei als Kunst sprechen wollen, den größeren Theil der in öffentlichem Austrage geschossenen Werte ausschlicßen. Aber über dos Elend unserer Dentmälerplostik ist genug geklagt worden! Kunstsinnigere Zeiten, denen wir wohl entgegenlcben, werden hoffentlich dazu kommen, dem Künstler auch bei unserer öffentlichen Monumentalplastik eine größere Bewegungs freiheit zu lassen, sie werden die Straßen und Plätze nicht nur mit Generalen und berühmten Männern, sondern auch mit Werken der freien .Kunst, die ja durchaus nicht immer durch ein Bnmneubecken motivirt zu sein brauchen, schmücken. In den srcigcschafsenen Werken der deutschen Bildhauer zeigt sich, ebenso wie sic nie so aller tech nischen Traditionen bar waren wie die deutschen Maler, nun auch kein gleich starkes oder wenigstens doch kein ganz so allgemeines Anwachsen ihrer Kraft. In der Frage der Bemalung, die vor einem Jahrzehnt von den Archäologen zur lebhaften Diskussion gestellt wurde, fit mau dabin gekommen, von Fall zu Fall über ihre Zweckmäßigkeit zu entscheiden. — Waren in der Jahrhundert mitte die Dresdner Rictschel und Hähncl die Richtungweisenden In Deutschland, so beginnt heute neben den Einftiisscn Meunier's der bedeutendste deutsche Bildhauer Hildcbrandi sunt zu wirken Am meisten für die Allgemeinheit sichtbar sind die Fortschritte im Kunsthandwerk. Heute halten sich wieder, wie iu allen guten Kunstzeitcn, die Maler und Bildhauer nicht für zu schade, uni die Vorlagen dazu zu schassen. Die Maler haben sich nicht nur das Gebiet der jung aufblühendcn Plakatkunst und die Bucbausschmiick- ung. wie die Bildhauer das der Kleinplastik, erobert, sondern auch die Wohnung und ihre Möbel und Geräthc danken wieder mehr und mehr in ihren Entwürfe» Künstlerhänden ihre Entstehung. Oft kann man sich freilich nur erst über den Muth und noch nicht über ein volles Gelingen des Hcrvorgcbrnchten treue», Vieles verräth noch ein ungenügendes Eindringen in den Zweck, ist noch zu sehr Luruskunst, die Ausgeburt einer spielerischen Laune. Schillcr's ,,oaß er im inncrn Herzen spüre, was er erschafft mit seiner Hand" ist dem Handwerkskünstler noch nicht Selbstverständ liches geworden. Aber mag es auch hie und da noch hapern, vorwärts geht es und auch aus den rechten Wegen! Hierfür das Interesse des Publikums zu gewinnen, ist fast ebenso wichtig, wie es zum Verständnis; der Werke der hohen Kunst zu führen. Die Freude an einer zcitcharakteristischcn schönen Umgebung ist in allen Zeiten die Mittlerin der Erziehung zu dem Mitempfinden der zeitgeboreiien Werke der freien Künste gewesen. Dos ist es ja. was unserer Kunst heute am meisten fehlt: ein breites Publikum, das ihr nicht nur mit joiiutügticher Feierlichkeit gcge,»übersieht, dein sie nicht als ein Limisding erscheint, sondern das in ihr einen Ausdruck, eine Bereicherung seines Phantasie- »nd seines Gcnffsthslebcns empfindet. Ani diesen, nothwendlgen Wege — nothwendig. wenn mir zu einem wirtlichen Blühen de Künste kommen wollen — kann die deutsche Ausstellung in Dros den ein gutes Stück weiter führen.. K. ll Aerujchreib- mrd Kerusprech-Berichte vom 19. Apr,l " Paris. Jules Lemai'tre führte selbst «eine Vertheidiguna vor dem Zilchrvolizeiaericht und iuchie die Begründ»»» und da' Borget)«» der Liga „La Pairic nanvaiie" zu rechtfertigen Nack, verschiedenen Plcndoyeis wurden die Angeklagten zu sc Ik> Francs Butze unter Anwendung des Gesetzes Verenger verurlhcilt. Paris. Infolge eines mit den Arbeitgebern getroffenen. Uebereinkommens fit der Ausstand der städtischen Erdarbeiter be endet Berlin. Reichstag. Auf der Tagesordnung stein dm erste Bemtlmng der Novelle zur Gewerbeordnung- Neben einer Reihe minderwerthiaer Bestimmungen enthält dieselbe namein sich eine Vorschrift, weiche die StcÜenverinittter und Gesinde vermictbcr der Konzessionspslicht unterwirft iArtiket n der Bor taget. Ferner trifft ein Artikel ff Bestimmungen zum Schutze der Konrettions Arbeiter und -Arbeiterinnen, besonders auch in Bezug aus Mitgabc von Arbeit nach Hanse, ein Ariftel !-> betrifft den Schutz der Angestellten im Handclsgemcrbe Ponchristen »bei Ruhezeit. Zulassung von Anordnungen der Zeck des Ladenschlusses, josern diese von mindestens zwei Dritteln de, Geichättsinhabe, einer Gemeinde beantragt wird u. s. w. In Verbindung hiermit werden zur ersten Berothung gestellt, as ein Airtrag von Heyl und Genossen betr. den Arbeiterichuh in Werkstätten der.Hausgewerbe betreibenden, die Arbeitszeit der weiblichen Angestellten in Lader-! geschütten und Schank- mrd Gastwirthschaften. >owre b, ein Antrags Bassermonn und Genossen zur Gewerbeordnung in Paragraph Iffch betr. das Kündignngsvcrhälinitz bei den gewerblichen Arbeitern. ^ Werkmeistern und Technikern - Abg. Heul zu Herrnsheims (nlü bedauert, daß dis Bnndcsrathsbesugnisse in der letzigen Bor > tage nicht ganz so ausgedehnt seien wie in der früheren: io fehlten I ;. B Bestimmungen über die KmnscnvcrücherungSpslicht der Heu» " arbeiicr. Es sei nicht ersichtlich, weshalb in der neuen Vorlage! bierauf nicht Bedacht genommen worden sei. Durchaus nnznläng ! sich seien die bestellenden Vorschriften der Paragraphen biss 199 der Gewerbeordnung zum Schutze der Arbeiterinnen in de> l Konscktions- und Wciiche-Judnstrie. Auch was die Vorlage bringe.! genüge noch nicht. Bor Allem bedürfe es, und das wolle sein! Antrag, einer strengeren Kontrole auch der Wohniuigsverbältinffe! bei de» Heimarbeiterinnen in der Konsektionsbmnchc. desgleichen der Arbeitszeit bei diesen Arbeiterinnen, wie bei denen des Gast und Schankttirthschasts-Gcwerbes Endlich betont Redner noch die Nothwendigkeit. namentlich für die weiblichen Angestellten in offenen Berkailisstellen durch Vorschriften über die Mindeffnchczeik zu iorgeu. — Abg. BaHermann ,nl.) weist daraus hin. daß das neue Handelsgesetzbuch für die Haiidluiigsgehilien in Bezug auf Arbeitsräumc. Kündiglmgsvcrhättnine u. t. w dartteuswerther Weise besser ivrge. als es bisher der Fall war Sein Anuag be zwecke nur die Gleichstellung der Werkmeister mit den Handlung-.- gchilsen in Bezug ans die Kviidignngsverhältnisic. ferner durch eLchassung einer gleichen Kündigungsfrist der Angestellten und lintcrnchmer. Tic Vorlage überlaste in Bezug aut die Gesinde vermiethung, speziell hinsichtlich der bet>effenden Bestimnrungen. zu viel der Parlilulargeictzgebuiig Betreffs des Ladenichlüstc-s handele es sich allerdings um Eingriffe in das Recht, des E>» zelnen. doch müsse die Rücksicht ans die Allgemeinheit Vorgehen Zweifellos sei cs. daß die Enaneic ein sehr irübes Bild über die Ausnützung der Handlungsgehilfen in den offenen VcrkaufS- geschäftcn ergeben habe. — Staatssekretär Gutt PosadowStn führt aus Anlaß einer Aeußerung des Vorredners aus. daß auch aus dem Gebiete des Theateragentenwesens schwere Mitzständc be ständen, überhaupt aus dem Gebiete des Sielleiwermittclungs Wesens, sodaf: hier eine Regelung unerläßlich sei. Wenn die Vor tage hinsichtlich der Konsettwns-Jndnsnic nicht alles so regele, wie der Laie eS vielleicht wünsche, to liege der Grund darin, dm- hier das Handwerk mit Hineinsviele, was manche technische Schwierigkeiten zur Folge habe. Wenn v. Hcnl in der Vorlage die Ausdehnung der Kcantenversicherungspsticht aus die Heim- arbciler vermisse, so übersehe derselbe, daß eS sich hier nur um eine Gcwerbenuvclle handele. Gegen den Achtuhr-Ladcnjchluß bestehe großer Widerspruch, man Ihne daher gut, den Handlungs gehilfen mit etwas sanfteren Minet» zu Helsen Statt der Mai imab arbcitszeit empfehle sich eine Minimalruhczeit; eine solche von 10 Stunden werde zur Roth auch für die Handlungsgehilfen in der Großstadt genügen und stelle jedenfalls' schon einen große» Fortschritt dar. Persönlich glaube er. daß der Antrag Bastermann keinen Bedenken unterliege. Anders liege die Sache mit dem An träge Heyl: die Vorschläge deffelbcn betr. den Arbeitsschutz in Werkstätten der Hausgewcrbebetrcibcnden dürfte» zum Theil 'nichi durchführbar sein. Die Sonntagsruhe sei auperdcm schon ietzr oin die Werkstätten ausgedehnt. Einen eigentlichen Heimarbeiter der in »einer Stube arbeite, könne inan aber unmöglich zwingen, am Sonntage zu ruhen; auch tonne er gar nicht überwacht weiden. Ob ferner Uederorbeit vorlicge. wie der Autraa Heyl sie unter Umstünden verbieten wolle, das seslzustellcu sei' den, Richter gar nicht möglich. Nach Paragravb I desselben Antrags solle die Auf sichtsbehörde sogar darüber wachen, ob HauSarbcrtennncn. denen Wohnung oder Beköstigung gewährt werde, beides- auch ausreichend und gesundheitsgemäß erhielte». Gestern hat sich ein Sturm im Haufe erhoben, weil dieHäusichiachlmigeu kontrolnt werde» sollen der sturm hat sich erhoben, obwohl ich »achwics. daß in einem Falle -10 Personen infolge von Hansschlachinng eines kraulen Thicrcs schwer erkrankt sind — und liier verlangt man. die Polizei »olle das gesunde Wohnen »nd die gesunde und ausreichende Be köstigung überwachen Lolche Vorschläge kann ich wirklick nickt ernst nehmen: ich bitte dringend, legen Sie sich einige Be'ckrnni ung auf, sonst wird es nicht möglich, die den Betreffenden zu- gedachtcn Wohlthaten noch in dieser Session zum Beschlüsse zu erheben. - Abg. v. Stumm (Reichsp.l wendet sich edenfalls gegen die Henl'schen Vorschläge; mehr verlangten die Sozialdcmo traten auck nicht. Mil der Vorlage erklärt Redner sein volle-'- Einverständniß: man könne sie ganz gut so wie sie sei annehmen. ohne daß sic erst an eine Kommission zu gehen branche. — Abg Psannkuch tSoz.): Die Vorlage sei bloye Flickarbeit: die Vor läge sowohl wie der Antrag Heyt befriedigten weder Arbeitgebe! noch Arbeiter. Tic Heimarbeit müsse eigentlich ganz aus dem Rahmen der wirthschaftlicheii Thätigteii gestrichen werden, denn nirgends sei die lavitalfftnchc Ausdeutung der Ar beitskraft schlimmer, als in der Form der Heimarbeit. Pjuud'S "LN KinScrmilch. Zlisilltt Moikr'lti Gtlrr. Pl'uud, VautzNklSr. VS.
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