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Dresdner Nachrichten : 06.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188401065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-06
- Monat1884-01
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.01.1884
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Racht-Telegramm am Kopfe ü'ff Güterzug stark veß oilen w etzt. New» flin Herzschlag gestorben. Beide.-füge sind big'. Einige Pe» sonen wurden nur leicht oer« York.. La»k«» chla ist ff- Tageblatt für MM. AnterMml-, HesMrierliehr. Me»«crW. AeMMste. Rr. U (Allst.) u-I« (Reift) Inserate weiden MaNenslr, I!« eis Nach»,, s Ul>r anaciwmmkN. i-omilaa» bi» Mttwa- l! »br. 7-» Nculladli Äraxe «losieraaik S nur an Llochenlaucn bis Nachm. S M,.. - Li« ««Iiwalliae Pkl,!. /,»ii« sca. 8 Lillnu i lolicl i» Pi->. Uiaer ^tnzrlrridi »ie ,4cNr ev SlNe Äbiunli« tzl, da- »bchsi- tägige Erscheine» der Iulereie wird nicht gegeben. »uNalrtige Anleriionl - Aufträge werden nur gegen Prbrmmrra»»«. Anginug durch Bricioiarken oder Aofteinrulilunu angeiunninen. - dich!Silben Ionen luPig. Jnscist« für die Monkngii-Nummer oder »och einem geNw^e die VelikjrU« Lliines. lusvlis. ^aa»rvU/»rdeu Iroerkvu, knlbkolurlit u. ta Dndvv. Lüo«tlor-Veltl»rdvu lu lade». O»rl Wt»rtl«»»tr. 27, -iiu»It«a«1r. LV. ItlvnwemÄtr H»le»rt«Ii»lr., Mmekt tttdrlttL. Isoknlvum Miwvviö» »> ri»»edln»n-luuenl«n>.!,e>>ul» t>) V«eliuiel»l«r-!,cl>ule. — Vüruntor.Iedt krsi. -- MeaI»«Itvi» ernotisillvll uyL»8ffv88tr1. gtlle, Rtlerlg«»«» ft»at«r1aUeii in ^iSbrier ^.zthAsdi, i^WiSSLLb!L?-!SSWLS!Wb-W«--SL-S--^--S---PZiiSd» - i T'apissvrie-AIrtNutLetur Xllmnrkf L «1288«: --Itm«rLt Lövixl. Ilotlitzksrallt. W> asltvn-varcker«-»« kklr 8srr«n unck vamon iu grösster Xabwadl bsi »u»rlu»llut?r Leearatesve smpsivblt V^rau Uvrtlr» GtrvnK, AM' »r»,»« Sr1»«Ivrg»n»« z>. S 'WU l'UokMed« vssarganx neeck »asrrLrt«. VortLbrißs lNtistor rrsit unter no,t«»pret»eo. V«»t« klrI«Ättc«o» i«U«r v»tri»I»v»t«Uu»U, Rk. v. W. retrie»,. L»N-,e- 10.00» «rpl.! ! Dresden. 1884. SvIMtag, 6. I««t«. Veraiiiworliicher Skcdaltcur sllr Pglltlschkö l>r. Emil Bicrov in Trcldeu. Rasch, ekle am Montag die Brandung der Landtagsgewässer wledertchrt und eine Fluch von inneren Angelegenheiten in die öffentliche Beurlheilung hereinsvült, seien »och einige Blicke aus etliche Vorgänge im Auslands geworfen! Die ungewöhnliche Rehe des ungarischen Minister-Präsidenten v. Tiüza nach Wien, seine cinstündige Audienz dein« „Könige" des Stephanskroncnrciches, wird neuerdings mit dringenden militärischen Fragen zu erklären versucht. Höchst unwahrscheinlich l Me Zeichen deuten eher daraus hin. daß sich der liberale Premierminister „ach dein Scimtze des Monarchen umschaut. um sich noch längere Zeit in seine!» Berufe der Beglückung des Magnarenvolkes zu erhalten. Jene konservativen Eavalicre nämlich, die in beiden Rcictishälstcn begütert sind, beabsichtigen ihre bisher leergelaffenen Sessel an der PesterMagnatentafel ciiliunetimen, um am 10. Januar das jüdische Miscbchen-Gesetz zu Fall zu bringen. Dieser Gefahr und seinem sich daraus ergebenden Sturze möchte Tisza Vorbeugen und er rust die Hiise der Krone an. dag sic aus den Hochadcl einen Truck ausübc, seine Sitze im Oberhause leer zu lassen. Mit welchem Erfolge, wird sich ja bald ergeben. Wen» Tiüza aber auch diesmal seinen Willen durchsetzte — eine Erleichterung der schwerverwickelten Verhältnisse des „ungarischen GlobuS' würde er nicht erzielen. Die ungarische Rasse, namentlich in ihrer Verquickung mit dem Semitenthm». erweist sich je länger, je weniger geeignet, einen groben Kultvrstaat nach den Bedürfnissen seiner Bürger zu regieren. Nur der äußere Druck hält die tranSlcithanische ReicdShälfte noch zusammen. Hier herrschen 5 Millionen Magnaren über 11 Millionen Deutsche, Slaven und Rumänen nach dem burcau» kratischen Schema einer veralteten Verfassung, mittelst der Bayonette der Howeds und der Säbel der Panduren und nicht zum Wenigsten unter Verwertlmng der Loyalität der Völkerstämme gegen das angestammte Herrscherhaus. Die Staatskunst der Magyaren besteht einzig darin, alle anderen 'Rationalitäten gegen einander auSzuspielen; im Uebrigen stehen Verwaltung und Rechtspflege auf einem Stand punkt, der an Unsicherheit, Mißbrauch und Ungerechtigkeit wenig hinter den Zuständen in Rußland und der Türkei zurückbleibt. Am Härtesten drückt das Magnarenjoch auf die Kroaten und die im Agramer Landtagssaale gehörten Reden sind eine fortgesetzte Kette furchtbarer Anklagen gegen die gräuliche Mißverwaltung dieses gesegneten Landes durch die magyarischen Ausbeuter. Auch die Zustände in der ciSieithanischen Reichshälfte Oesterreichs verwirren sich immermehr. Daß einer der begabtesten Führer der bisherigen konservativen Reichsratdsmehrheit, auf welche sich zur Zeit daS Taaffe'sche Regiment stützt, daß der Staatsanwalt Liendachcr. Vertreter Salzburgischer Dorfgemeinden, seinen langjährigen Verbündeten, den Czechen, Polen und dem Hochadel, einen Absage, brief geschrieben, haben wir schon gemeldet. Zum gelinden Entsetzen dieser Reicdsrathsmehrhert setzt Herr Lienbecher seinen Feldzug fort. In der Generalversammlung der katholisch-klerikalen Vereine zu Salzburg machte «r entschieden Front gegen die Forderung der Czechen. daß alle in Böhmen anzustellenden Beamten beider Landessprachen gleichmächtig, daß sogar die im reindeutjchen Sprach» gebiete sungirenden Beainten dcS czechiichen Idioms kundig sein sollen. Lienbacher bezeichnete Viesen Anspruch als gesetzwidrig, unrecht und unbillig und er machte sich zuletzt weidlich lustig, baß dir E zechen ihre unverschämte Forderung daraus herleitcn, daß das Königreich Böhmen eine besondere „hifforisch-volitische Individualität" sei. Wäre es dies, so wären es die anderen Krontänoer Oesterreichs gleichfalls und die in Ober- und 'Rieder-Oesterreich. Salzburg, Steiermark u.1.n>. zu Tausenden angestellten Beamten aus Bödmen müßten als „Ausländer" sofort ihre Stellen quittiren. Da sie aber kaum zu den böhmischen Pstaumenmustöpfcn zurüctzukehren Lust verspüren, so ergiebt sich die Undurchinörbarkeit der unsinnigen czechiichen Fordermmcn selbst. Auch die Habsucht der Polen geißelte Liendachcr scharf. Diese Herren erhoben die bescheidene Forderung, künftig nicht mehr die Galizien vom Gesammtstaatc gewährte Grunoentlastungsichuld zu verzinsen; vielmehr sotten Galizien diese Dutzende von Millionen einfach abgeichrtcben werden. Den deutschen Kauern in den Alpenlandern ist «S klar geworden, welche harten Lasten eS ihnen ouserlegt, wenn ihre Volksvertreter als Gefolgschaft der Czechen und Polen im Reichsralbe marschircn. Der Salzburger Bauer sagt sich einfach, daß er ein gutkatliolischcr Christ bleiben kann, wenn er sich auch nicht dafür erhitzt, daß der deutsche Beamte in Eger und Leplitz czechiich versieben soll, oder wenn er nicht trrnndin den polnischen Staroüen die Mittel gewährt, ihr ver» schwenberiscke« Leben aut Kosten der deutschen Bevölkerung sortzusetzen. Bet der Vertbeidiguna der tonkinestschen Festung Sonlan baden die chinesischen Truppen (Schwarzflaggen) sich so tapser geschlagen und den Franzosen so mörderische Verluste zugefügt, daß Admiral Courbet bisher weder die Eroberung der anderen Festung Bac-Ninh riSkiren, noch an die Besetzung der Insel Hai-Nuan denken konnte. Letztere sollte als Faustpfand dienen. um China zu zwingen. an Frankreich «ine beträchtliche Kontridmion (man sprach von 600 M»ll. Frank-) al» Straft für ihr« Unterstützung der Tonttnesen abzu» tragen. Da« muthiae Verhalten und die geschickte Kriegführung der Schwarzflaggen hat nun die KriegSlust der Chinesen aufs Neue entflammt, richtiger ausgedrückt: bat sie in ihrem starren tzochmuthc verstärkt. Gleichzeitig fühlt sich England ermuthigt, seine „guten Dienste" als Vermittler anzubieten, obwohl Cbinricn wie Franzosen sie gar nicht beanspruchen und dem Makler mißtrauen. Denn ohne da- ein Haspe« für ihn adsällt. rührt Föhn Bull weder Hand «och Fuß. Dem glänzenden Schauspiel der deutschen Kronprinzenreise durch Spanien scheiiU ein düstere« Nachspiel folgen zu sollen. Fast sicht es aus, als ob dem der Ruhe so bedürftigen Königreiche eine neue Revolution nicht ertvart bleiben sollte. Mit dein in wenigen Tagen sicher erwarteten Sturze de« demokratischen Ministeriums Herrera de Poioda wird der Konflikt mischen Regnrung und CorteS keines» fall- abgeschlossen sein. Dir Mebrbeitei. beider Kammern sind kon servativ : die Adreßdebatft auf die konfuse, 7 Druckbogen lange letzte Thronrede, welche das Kabinet den König Alfonso kalten ließ, kann nur mit einem Mißtrauensvotum endigen. Der König giebt natürlich den jetzigen Ministern, diesen verkappten Feinden der Monarchie, nicht die Erlaubniß, die Kammern aufzulösen und Neu- rvahlen ausjuschreiben. Daü wäre ein selbstmörderische- Unter» sangen. Vielmehr will sich der Monarch mit tonservativcren Staatsmännern umgeben; zunächst würde Sagasta, später Eastillo de Eanovas sei» leitender Minister sein. Diese Berechnung hat aber eine Lücke: was wird das Heer dazu sagen ' Der ehrgeizige Kricgsminister Lopez Dominguez sucht sich die blinde Ergebenheit des s.icercü durch ein Gesetz zu sichern, das den Sold der Soldaten und Offiziere bis zum Obersten erhöbt. Als ihn bei Einbringung dieses Gesetzes Ausrufe der Entrüstung über dieses plumpe Dema- gogcn-Manüver unterbrachen, verflieg er sich zur Drohung: er appeltire von der Meinung der Kammer an die der Armee. Das heißt »ut einem Pronuntiaincnto drohen. Die Zeit ist wieder da, wo Verschwörer die Fahne der Empörung et heben. Fn Spanien, diesem Lande des Umgekehrten, vcihaltcn sich die Dinge ganz ver kehrt. Dominguez. ein demokratischer Kriegsniinister, duldet nur aristokratische Lsfizieic in seiner Umgebung. Tic Parteien stellen das Gegentheil von Dein dar. was rhr Name bedeutet. Parlamen tarier ist. wer am wenigsten die Rechte des Parlamentes achtet: Demokrat, wer mit Eiicr nach Auszeichnungen uno Privilegien sucht Progressist nennt sich, wer noch heute die Leidenschaften, die Anschauungen und die Unwissenheit von Anno lbtO bewahrt; liberal, wer Akte des Dcspot-snius begebt ; komcriratcv. wer zer stört, was erhalte» werden soll ; monarchisch, wer mit seinen Worten und Timten die Stützen des Thrones nntergiäbt; republikanisch, wer König und zwar absolutistischer König sein will. Schmiedel Meißen und nahm unter Führung des Amlshauptmanns v. Bosse verschiedene für die Erbauung eures neuen Amtshaupt« Neueste Tclekramme der „Dresdner Nachr." vom 5. Jan. Meißen. Bei der Wahl zum Landtage an Stelle Klovicr's wurde der Rittergutsbesitzer v. Earlowitz «koas.) mit großer Majo rität gewühlt. Berlin. Prinz Albrecht Hali am '27. Januar ein Kapitel des FpliainiiterordenS in seinem hiesigen Palais ab. — Die „Kreuz zeitung" bemerkt zu der Auslassung deS Richtcr'sctien „Reichsfreundes" über die Veröffentlichung des Berichtes über den Pavstbe'uch deS Kronprinzen in der secemonistijchcn „Nationalzcilung" -. 'Nichts ver wirrt das Urtberl des Volkes mehr, als wenn dieselben Blätter, welche die Regierung in der schonungslosesten Weise angreisen, von eben dieser Reg erung in den Stand gesetzt werden, Nachrichten und Verfügungen zuerst zu veröffentlichen, um damit den Glauben zu erwecke», daß sie in den Ministerien einen resonderen maßgebenden Einfluß ausübtcn. — Der Bunvesrath tritt Donnerstag zuiammcn. Arbeiten dringender Art liegen noch n:cht vor. Nachdem die Gruno- züge zum Unfallversicherungs-Gesetze d»n Bundesregicningcn zu gegangen sind, sollen dieselben in der Weile veröffentlicht werden, daß Exemplare der Vorlage allen größeren Blatten, verschiedenster Richtung in Nord- und Süd-Deutschland zugejandt werden. — Dieser Tage sind auch die Dispenogeiuchc aus der Diözese Pader born von der dortige» bischöflichen Behörde dem Biscbos von Kulm zugeschickt worden. Berlin. Ter „Nationalzeitung" wird aus Madrid gemcldet: Das Fachblatt „Courierc Mil'tane" hatte angesichts der Gerüchte rung Folge und wurde dafür vsm Kriegsniinister vom Kommando iuspendirt und eingeivcrrt. Eine eigenthüinliche Auffassung eines Kriegsministers, die Armee seinem König ticu zu erhalten. Hamburg. Der Bruder des verstorbenen Reichstagsab- geordncten Röe, Kaufmann Me, vermacht der Stadt Hamburg sein ganzes Vermögen von b Mrltonen Matt zur Errichtung von GratiS- wobnungen für Arme. — Tie Fortschrittspartei beschloß, uin im ersten Wabilreise bei der bevorstehenden Reichskagswahl die Wieder wahl Bebel's zu vereiteln, mit den übrigen bürgerlichen Parteien zu vaktiren. Sie hat den Besitzer der „Reform", Dr. Betmonte, als Kandidaten ansersehen und preist denselben als gemäßigt an.— Der lnshenge Vorgtzenoc des Aussichtsratbes der Schiff- und Maschinen- bauaktien-Gciellschaft „Germania", Bankier Sommerfeld, legte den Vorsitz nieder. 'An seiner Stelle wurde der Viccadmiral a. D. Lwonius einstimmig und Soinmerlcid als Stellvertreter gewählt. Diele Veränderungen sotten in Verbindung stehen mit den Verhand lungen, die mit Vertretern des Auslandes über größere Bestellungen geführt werden. — In der heutigen Sradtvcrolvnctensitzung wurde «traßmann niil 101 von llü Stimmen zum Vorsteher gewählt, 1ö erhielt Vüchtemann, 6 waren unlicichneben. Zum Stellvertreter des Vorstehers wurde Büchtemann mit 88 Stimmen gewählt. Scheidin errsielt 10, Bellcrmann 12, Spionnl 1 Stimme, unbeschrieben waren 1. London. Eine Meldung des Reuter scheu Bureaus sagt, die Abftndung englischer Truppen nach Egypten sei bisher noch nicht anbesohlen, aber Alles sei bereit, um binnen 8 Tagen 12,000 Mann einzuschiffen. — D'e „Times" meidet, daß ein mabaga'sischer Ab gesandter mit Vollmachten zu», FrievenLabschluß in Tamatave ein getroffen ist. Madagaskar nimmt das Ultimatum Frankreichs an und tritt das Normteil Madagaskars vom Kap Ambre bis Kap Bellonc an Frankreich ab. Reval. Der deutsche Tampscr „Prima", mit Getreide von hier nach England in Fahrt, ist bei.Hochland gestrandet. Der deutsche Dampfer „Tertia" ist beim Em.auscn in den hiesigen Haien aus den Grund gerathen, ein Bcrgebampser ist ihm zu Hilft geeilt. Der Berliner Börse fehlte auch heute eine einheitliche Tendenz. In leitenden Banken war bei steigenden Kourien ein lebhafter Verkehr, gegen Schluß trat allerdings eine Abschwachung ein. doch schloffen trotzdem Krcditakticn O Mk. Diskonto und deutsche Bank je t Mt. höher. Kaflabanken waren fest, deutsche Bahnen vorwiegend matt, nur einzelne Kaffawertbe fest. Ostpreußen verloren S. Manenburger-1. Mecklenburger 1'/, Proz. Franzoien und Loa» Karden waren schwach behauptet, Elbetkal gut belebt und höher, Dux-Bodenbacher weichend, Gotthard höher und beliebt. Von österreichischen Prioritäten waren besonders Pilsen-Pricicn. Prag- Dux« Gold und Elisabeth gut begehrt. Bergwerke waren infolge Rückgangs London-Glasgow« Warrantprcise matt, Kaliiacben und Brauereien beliebt. Sckönherr 1 Proz. besser, Solbrich 0» Proz. schwächer. Deutsch« Fonds waren belebt und anziehend, fremde Renten nicht sehr lebhaft ab« fest. ». »>., ». Januar. Urei,» Atiurlidalin 21S'/,. Sr>w> bard«, 2»»/,. <0rr Laise —. kellarr. Lilberrent« —. Vauicrcnue —. ipnirzkredl'/r. vklikrr. »oldrcnre —. Un«. Suldreiilr 7K. 77er iNugur —. Svcr Rulle» —. LLrienlaiUeibe —. Neuelie Ungar. a'olda>»eil>e -- . 2, Lriciitanleilie —. Uriger» Paplerrrnr« —. DNeerrt» —. Eguvrer «5-,,. Dandardi-aLn >-!>. Mainzer —. gesielt. «Uen, s. Januar. Are»» esv.L». Eiaairv. Sie.»-. Sourbarden'i«2,70. MbeNiLl-. Nvrdincild. Mark»»!«» so.so. UN«, ilredil 2M.PÜ. teilest. »««».». Januar. iErdlub., Renie Lnlelbe 108.2b. JiaNener »«.40. Sroatibah» «92,„c>. Lombarde» SlS,7L. b». prtorttLien 2SS. a-vgler 8LS. Lellerr. »oldreme 84>f« tzeli. Lokales und Sächsisches. — Oberzollinspektor Kerstan in Leipzig ward der Titel „Obcrzollratk" verliehen. von — Am Donnerstag Vormittag besuchte Se. Exe. Staatsminister Nostitz - Wallwitz in Begleitung deS Geh. RegierungSratheS nach Dresden zurück. - Vorgestern Abend gab Frau v. Miltitz, Exceil., gcb. von Wutbcnai', ein glänzendes Lalltest in ihrei, Gewandlmusstcaße Nr. 1 gelegenen Wohnung. F» den hell erleuchteten, eleganten SalonS empfing die allgemein hochverehrte Gastgeberin die Gäste; in liebenswürdigster Weise wurde sie in der angcinbmcn Pflicht, die Honneurs zu mache», von ihren Kindern, den beiden Eom- tcffen und den beiden Grafen Hohenüial - Püchau unterstützt. Eine große Anzahl junger Herren und Damen wartete mit Un geduld des Beginns des Balls, den alsbald Gras Seebach. Lieute nant in: Gardeleitcr-Regimeni, der sich in das anstrengende Amt eines Vortänzers mit dem älteren Grafen Hohentlial. Lieutenant im 16. Husaren-Regiment, theilic, mit der älteren Eomtclie Hohen« tlial «öffnete. Durch Anmut!, der Erscheinung und Eleganz der Toiletten fielen besonders auf: Frau von Kap-Herr - Bärenklause in rosa, Gräfin Hohenthal und Bergen in einer creme Damast- Toilette mit rolhen Blume», Frt. von Salza in einer zicgclrotben duftigen Robe und Miß Nclly Leavitt in «nein schwarzen Kostüm mit rothcn Blumen. Durch Unermüdlichkeit im flotten Tanzen zeichneten sich unter der jungen Herrenwelt besonders aus die Herren Lieutenants von Busche, Gras Seebach, von Kampe, von Kommcrstädt, die drei .Herren von Salza, Rittmeister von Oppen und Lieutenant von Beschwitz. Nach einem reizenden Cotillon er reichte der Ball gegen 0 Uhr sein Ende. — Endlich ni dein Rathe und dem Stadtvclordnetenkollegium der von Herrn Bürgermeister vr. Rüger ausgcarbcitete, sehr um fangreiche Entwurf zu einer Steuer-Reform für die Stadt Dresden zugegangen. Wir begnügen uns für heute, einen kurzen Auszug daraus wicderzugcben und behalten uns eine eingehendere Besprechung namentlich der beabsichtigten Neuerungen vor. Zur Deckung dcü Au wanocs für den städtischen Haushalt sollen außer den der Gemeinde- und Armenkasse durch den Haushaltplan zu- gewieseue» Einnahmen erhoben werden: Eine Gemeinde-Grund- und Methsteucr. ein Genreinde-Einkommensteuer. eine Steuer vom Vertriebe von geistigen Getränken und Tabakssabrikaten, Eingangü- abgabcn von Dcrzelirungsgegenständcn, eine St»ucr aus Eintritts karten »u Schaustellungen und Aufführungen und eine Steuer aus LuxuSpserde und Hunde Von einer Einwohner- und Bürgersteucr will man abselien. Insoweit der Bedarf nicht aus den der Ge meinde- und Slrmenkaffe in, Haushaltp ane sonst zugewicsenen Ein nahmen und aus den Erträgnissen der letzten fünf Steuern bestritten .werden kann, ist er zu je einem Dritttheil durch die Grundsteuer, dir Miethsteucr und die Einkommensteuer zu decken. Ebenso ist der Aufwand für das allgemeine Schulwesen, soweit er nicht durch die übrigen der Sckiulkassc zugewicsenen Einnahmen gedeckt wird, zu ie einem Dritttheil von den letztgenannten Steuern aufzubringen. Die bei dem städtischen Haushalte und beim allgemeinen Volksschul- wcsen durch die Einkommensteuer auszubringenven Steueranlhei!« dürfen jedoch zusammen 50 Procent des Normalsteuersatzes i«r Staals-Eintommensteuer nicht übersteigen. Die Grund- und Mieth- steuer basirt im Großen und Ganzen aus denselben Grundlagen wie früher. Eine Abänderung enthält der Entwurf insoscrn, als er den Mett,- und Pacbtwcrth unvermieteter, vom Eigenthümer nicht selbst benutzter Räumlichkeiten bei der Veranschlagung des 'Rntzungsertrags außer Betracht lassen will. 'Andererseits zieht der Entwurf die »tcuc> traft der Grunvbcfipcr in doppelter Hinsicht neu heran: Bei Feststellung der Hobe der Grundsteuer soll neuerdings dem Nutzungsertrag auch der Mieth- ober Pachtwerth der vom Eigenthümer selbst benutzten Räumlichkeiten, Grunbstückstdcile :c. zugerechnet werden, wodurch die Grundsteuer unter Umständen be trächtlich erhöht werden könnte. Ferner soll die Miethsteuer auch auf die vom Eigenthümer und Nutznießer von Grundstücken in den letzteren für ihre Zwecke oder für ihre Rechnung benutzten Räume ausgedehnt werden. Ter Entwurf zur Gemcindo-Eintommensteuer basirt auf dem Gesetz der Staats - Einkommensteuer. Sie soll in Form eines Zuschlages zu letzterer erhoben werden. Jahreseinkom men bis zu Mi Mark sind von Vieser Steuer befreit. Nach Höhe dcS durch die Einkommensteuer zu deckenden Bedarfs soll alljährlich durch Beschluß des RatheS und der Stadtverordneten die Quote festgesetzt werden, welche für das betreffende Steuerjabr von den Noriiialsteueriätzen zu erheben ist. Für die beabsichtigte Be steuerung des Vertriebs von geistigen Getränken und Tabak- fabrikatei! ist das Vorgehen einzelner Städte in Preußen, Bauern. Würtemberg. Baden, Mecklenburg u. s. w. maßgebend gewesen. Die Abgabe soll die Form einer Gewerbesteuer haben und sich auf Wein, Bier, welches vom ZollvereinSauslande eingefüdrt worden ist. Branntwein, einschließlichSvirilus. Arac, Ruin,Cognac u.s.w. und alle Tabakssabrikale erstrecken, sie trifft jedoch nur diejenigen Verkäufer, welche die genannten Getränke und Fabrikate an ander« Personen als gewerbsmäßige Wiederverkauf« verabreichen oder zum Genüsse aus der Stelle feilbietca, nicht also die Fabrikation, noch den Groß- und Zwischenhandel, sondern nur den Detailadsatz an de» Konsumenten. Der niedrigste Steuersatz ist für Bi« in Aussicht genommen, der höchste für Branntwein, in der Mitte stehen Wein und Tabakssabrikale. Ter Entwurf betreffs der Ein- gangSabgabcn von Verzehrungsgegcnständen ist in der Hauptsache eine Wiederholung der Vorlage, welche in, Jahre 1882 den Stadt verordneten geinacht, von diesen aber abgclelmt wurde. Auf eine energische Ovvosition wird voraussichtlich die vorgeschlagene Steuer aus Einlnttskarlen zu Schaustellungen und Aunüdrrwgen stoßen. Die Besteuerung soll durch Ausgabe von Steuern,arken «folgen, welche den Eintrittskarten auftullebrn sind, und soll sich aus alle ! theatralischen Vorstellungen. Concule, Gesangs» und deklamatorische . Vorträge, gymnastische »ich akrobatische Vorstellungen, La,sükmngen > und Aufführungen von Tlsieren, Ausstellungen von Erzeugnissen ! der 'Natur, der Kunst und des Gewerbes. Masken- und Kostüm- bälle und dergl. «strecken, gleichviel ob für den Eintritt ein Ent gelt gewährt wird oder nicht. Ausgenommen von d« Vorschrift sind m der Hauvlsacbe die Vorstellungen der König!. Hoitbeater, musikalische Aufführungen der Königs. Kavelle und wrffcmcüaftliche Vorträge. Die Steuer beträgt entweder 20. 10 oder L Proc. des Eintrittspreises; für Schaustellungen von Kunstreitern. Laschen» sind, aus Verstand, Gemüth und Geschmack deS Betuchenden zu wirken, 5 Proc. und für theatralische und musikalische Aufführungen, als in der Mitte stehend, lOProeent. lieb« die beabsichtigte Ein führung einer Steuer von 30 M für Luxusvlerde ließe sich sehr viel reden, nur wundert cs u„S, daß man dieselbe nur ,nit2000M. in Anschlag bringt. Die Pftrdcsteu« soll übrigens monateweis'e berechnet werden. Ferner soll noch die Huiidesleu« «höht werden und sich künftighin zwischen den Grenzen von 10 und 20 Mark bewegciu
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