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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187710192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18771019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18771019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-10
- Tag1877-10-19
- Monat1877-10
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1877
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Grschcint tSstffck, ^lüh 6'/, U^r IT»»««»» vod <rp«d»>1o» JohcnmiSgaste 33. A»'» chllvnr»!'« »5» Ur»ol-«ov: » --mit, > > -12 Mr. ^<nhm^,o> «'» lltr. Uimadmr ve' für ^.e nüchtt- <olumoe ^rmmrr vtstimnnc«i Ifnrca!,' uu ^»chnttaftln dis » Uhr Nna-nicrags. an Zonn- «»Festtagen t. üh viS '/.9 Uhr. v» er, Filiale, lör Z«s. A»»«di«tk: «>eum. UniversttätSstr. k2, sd-nr» Lö'cht. «atha ringst,. 18,p. nur vt« '/.8 Ubr. Anzeiger. OM» für Politik, Localgtschichte, Handels- nnd GeschäMnkchr. M LS2. Freitag den 19. Oktober 1877. Auftagl ^t.imilNN'v1,v,'t 4'/,Rl u»cl. «rinqi .t^u t Mt . durch die Pust rzoge,. t. Ml Jede eiilzru « -iuuuiM' ^0 Pf. Llel-qe^rn . l-r Pf. Gedildvu iilr > r'.rc^f-la^-T, 'hur P«»>beiSt!>rru>!e. 98 MI nitt postiesördtmng Mk lateral« ' gesn. Vourgr-^- z. 2» Pf Größere -Ka-nfl« ia. i unser«, Pre,«»,crz«,chi,ß.- T<iv«ll«rffch,r «atz nach höherem Tarif. »tU««c» »uttr t Lebgtiisv^lrd) die Spaltzeile 4» Pf. Inserate strrd stets and.Er,,tltto, zu senden. — Rcibatt wird mckt gegeben. Zahlung pr»eou»»-r»i,aa oder 71. Jchrgang. Bekanntmachung, dt« für dieses J«hr »an« SA dts spLteO«»s de» S7. dieses WA»»Mts ei«,«» retch««de» H««sh«»»h»rrItOe» betreff«»-. Bebuss der znsolge einer General-Verordnung des Königltch« Ftvauz-Mivisteriums vom 27 September dir'e» Jahres demnächst z« bewirkenden Ausstellnvg der Ortscataster für die Se lverde. »nd Personalste»« a«f das Jahr 1878 «acht sich dt« Gt»forder»«G der H««s» deW»d»-r»er)«ich«tsse »te t» de» frühere« Jahre» nothwendig und werden die Hau«, desttzer »nv deren Stellvertreter, wie auch insbesondere die Inhaber von Miethabtheilungen «nd de en Abml-ther hierdurch aufgefordert, die in der den Hauslist« beigegedeuen Bekanntmachung enthaltenen Lorschvisten gewiflenhaft zu beobachten, da außerdem die in tztz. 9 »nd IO gedachter Bekanntmachung l g drohten Nachthüle für die Betheiligten einlreten wüsten. Fall» die behändizten Formulare von Hauslisten und Bekanntmachung unzureichend find, werden dergleichen bet der Stadt»Gte»»r.Gt»«ah«» — Nitterftrahe IS, Weorae»haüe, s Lreppe« links — all»» auch die anSgefüIte« HausdeWahuerUfte» at^ugehe» sl«d, verai)»ercht. Leipzig, cen 17 October 1877. Der Math der Stadt ürtp-tA. vr. Georgt. Taube. Bekanntmachung. Et haben sieb bei der LagerhofverWallung eine große Anzahl Lagerscheine angesammelt, welche nicht rechtzeitig ob,gefordert worben find Da die Verwaltung eine Beravtwortlichkeit für längere Aufbewahrung ateier Lagerscheine nicht übernehmen kann, so ersuchen wir, dieselben nunmehr baldigst »nd tPaletten^ bi» Ende diese- Monats in Empfang zu nehmen. Leipzig, den 10. October 1877. Hägerhof der Stadt Oeipzig. Tether. Logis-Vermiethung. In dem V»ivrrflta'tsgr»»dgü«k« Ritte-strake Nr. 11 ist die zweit« Stag« des Border- grbäudeS, bestehend au« s Atanaer», Küche, Keiler »nd B»de»ra«« fammt 8»H«HK», vom 1 April, nach Befinden auch vom 1. Iaouar 1878 an aus drei Jahre meistbietend anderweit zu veimieihen. M ethliebbaber werden hiermit ersucht, in dem hier»» aus Daaaerstag de» SS October d. I. Bor«ttt»gs II Uhr angesetzteu Termine im Uaiverfitäts» Meuiarat« (Paultnum) zu erscheinen »ud ihre Gebote abzugebev Die Auswahl unter den Licitaute», sowie die Entschließung ia der Sache überhaupt bleibt Vorbehalten. 1»«ipz,g. am 18. October 1877. UiiUwrsttüts-Me»ta«t. «ras Leipzig« 18 October. Wir feiern heute den Jahrestag der Leipziger Völkerschlacht, der ja zugleich der Geburts tag de» deutschen Kronprinzen ist. Ver gangenheit «nd Gegenwart reichen sich au diese« Ehrentage des deutschen Volkes die Hände, »ud »»dem wir ernsten Blicke- zurückschaurn in die schwere Zeit, da unsere Väter noch gegen die Irävkiche Fremdherrschaft ankämpsen mußten, freuen wir »ns zugleich der stolzeren Gegenwart, oie »nS erlaubt, einen deutschen Kronprinzen zu beglück vünschen und tu ihm den Erben der wieder «ufgerichteten deutschen Kaiserkrone, einen sicht- baren Träger de- wieder zu Kräften gelang, len deutschen Nattonalgedavker.s zu feiern. Wohl ist auch die heutige Zeit eine ernste; der Lichtglauz politischer Größe, zu dem Deutschland so »verwartet schnell emporgehodeo wurde, hat auch feine Schattenseiten; mit de» großen politischen Lufschwuuge hat die wtrth- fchaftliche Arbeit nicht Schritt gehalteo, und einige» flüchtig« a Jahren übermütigen Genusses »ud üppigen Rausche- ist ein Zeitraum weit und tief gehender Erlahmung und Erkrankung, de» kurzen Wahne ist eine lauge Reue gefolgt Wir wissen, daß diese Krisis nur zum aller kleinsten Therle mit den Opfern zufammeuhäogt, die unsere na tionale Wttsergebnrt forderte und »och immer- während fordert, daß sie vtelmehr t» allgemeine«, internationalen Verhältnissen wurzelt, denen auch all« ander«« Völker, die au »er modern« Ia- dustrie thetlnehmen. ihr« Tribut zahl« müsse». Aber mag die Krisis Herkommen, woher sie wolle, und mögen wir »och so sehr daruuter leid« — bas kann »»s nicht irre mach« i» unserer Liebe zum Vaterland«, das wir nimmer pr«isgrb« dürfen und wenn es »och schwerere Opfer von «u< verlangte. Es siebt Partei« uuter u»I, die, alles «ationvlgesühl verhöhnend, ms zuruf«: Was habt ihr denn von eurem Vaterland«? Rur materielle Einbußen, Opfer »nd Steuern über Steuern! Ist die Existenz Deutschlands, keiue Unabhängigkeit. Ehre «nd Größe solcher Opfer verth? Thun wir nicht bester, wen» wir das ganze Vaterland zum Teufel jag« und all das schwere Geld lieber auswenden, um uns den Mag« zu füll«? — So reden Diejenigen, die sich Freunde des Volkes nenn« In Wahrheit siud sie die ärgst« Feinde de- Volkes; Venn wer »us »ach dem Munde redet, »nt goldene Berge vorspiegelt, anstatt uns zur Zufriedenheit, zu ernster »ad gewissenhafter Arbeit » nzuhalten. der ist nicht unser wahrer Freund; wer alles Das, was »ns am tHeuersten sein sollte, herabwürdigt, unsere best« Ungehörig« schamlos schmäht, «osere Ideale in d« Stand zieht »ud »ns dafür »it chnischem Spott an eine reich- besetzte Tafel ladet, die gar nicht rxistirt »nd nie existirm kaun. der verfüdigt sich an »ns »ad treibt »ns ins Bei derb«. Weh« dem Volke, das solch« Krenvdev folgt »ud z, spät erkennt, wohin es d«7ch sie geführt Word«; Möchten doch Alle, die sich noch als Deutsche fühlen, ven henttgen Gedenktag nicht ohne patrio tische Bewegung vorüberzteden last« und sich frag«, ob denn Diejenigen, die so gern das Wohl des Volkes im Munde führen, in Wahrheit sein Wohl wollen und bejördern. Möchten sie alle die ergreifenden Worte de» alt« BoUssrenndes Lndwig Uhland beherzig«, der seiner Ration wie in prophetischer Vorahnnvg znruft: »« vns'rer BLter Thate» Mit Lieb« sich erbau », Fortp stanzen ihn Saaten, Dem alten Grund vertrau ». In solchem »»gedenken Des Lande« Heil erneu » Um uns re Schmach sich kränke». Sich uns rer Ehre freon, Sein eignes Ich vergessen In Aller Lust und Schmerz: Das neunt mau, wohl ermrsteu, Für unser Volk eiu Herz Wa« uns're BLter schufen. Zertrümmern ohne Scheu. Um dann hervorzurufeu Da« eig ne LustgebLn, Kübllos di« MLauer lästern. Di« wir uns ausgrwählt, weil fie dem Plan von gestern Zu huldigen verfehlt. Die alten Namen nennen «icht ander« als -um Scherz: Das heißt, ich darf'« bekeuueu. Usr »user Volk kein Her,! Uqgspschichtliche Ilrdrrfilp. Leipftg, 18 October. Di« „Provinzial-Eorrespondeuz" meldet: „Der Minister des Iuuern Gras « Euleuburg. welcher leidend ist »nd bereits seit längerer Zeit mit der Absicht nmgtog, sich von dm Geschäft« znrückzndieheu, hat w voriger Woche Se. Majestät dm Kaiser »nd König «» seinen Abschied gebeten Se. Majestät habe» jedoch tu d« Rücktritt des Ministers nicht gewilligt, demselben vtelmehr t» Einverständnisse «it de« Ministerpräsidenten Kür st« Bismarck ein« fechsmouatltcheu llr- lanb behnfs Wiederherstellnug seiner Gesnndbeit zn ertheil« gernht" Der Kaiser hat das Ad- schiedsgesnch des Graf« Eulenburg tu einem eigenhändig«, überaus gnädigen Schreib« ab- geleimt. Wie die „Rordd. Ällz. Z'g" vorher meldete, war der „Urlaub" des Gras« Euleuburg ans vier Monate angegeben Word«; vielleicht war mit der kürzer« Zeitbestimmnug, die bis znr Reichstagservffrnug geht, die Frist gemetnt, in welcher die Angelegenheit znm defimtivm Aus- trag gebracht werden würde (Der Landtag wird a» Sonntag, den 21., i» Aufträge des Kaisers durch dm Vice - Präsidenten des Staatsminifieriums. Finaazminifter Eamvbansen i« Weiß« Saale j des königlich« Schlöffe- eröffnet werde»). Bekanntmachung. Ja Gemäßheit der Ktrchenvorstaudsordnnng hat die Hälfte der Kirchmvorstaudsmitglteder nuferer Parochie demnächst auSznscheiden, nud hat eiu« Srgü«z»»Gst»«hl durch die Ikirch«- gemeiude ftattzufindm. Stimmberechtigt z« solcher Wahl find all« selbstständigen Männer evangelisch-lutherisch« Br- kmuiniffes, welch« das 2S. Lebensjahr erMt Hab«, verheirathet oder nicht, mit A»-nahme solch«, die durch Verachtung des Wortes Gotte» oder naehrbarm Lebenswandel öffentliche», durch nachhal tige Beffernng nicht wieder gehobene« «ergerviß gegeben Hab«, oder von de« Stimmrechte bet b» Wahlen der politisch« Gemeinde ausgefchloff« sind. Wer von seine« Stimmrechte Gebrauch mach« will, hat aber vorerst sich «»z«i»ckdc>^ Solche Anmeldung« können ebensowohl schriftlich als »ü»blich gemacht werden. Die Anmelduog« zu der bevorstehenden Ergänzung»wähl werden vo» WlowtaG be» IS. bis So»»«br»d be» SV. ». VIo«ta« de» SS. bss. Vlwmsts vo« »—II Uhr VorneittaKs »»d v»» S—Ü UHr Vr«ch«tttaOs tu der SakrtOet der Tho»asktrch« angmommm. Schriftlich« Anmeldung«, bei welch« genau anzugeb« find 1) Vor- und Zuname, 2) Staub, Gewerbe ». f w, 3) Geburtstag und Jahr, 4) Wohuuug. werdm vom 15. bi» 22. dss. Mts. zu jeder Tagesstunde vom Pfarramt zu Si Tbomä angmommm Roch bemerk« wir, daß zu der ThomaSkirche folgend« Straß« und Plätze der Stadt otuge- pfarrt sind: Alexanderstraße, Alter Amtsbof. Kleine Burggaffe, Vurgstraße, Emtral-, Tolonuad«-, David-, Dorotheen-, Elster«. Ecdmanus-, Harkort-, Hauvtmannstraße. Kleine Gaffe, Kloster- gaffe, Königsplatz. Markt, Marschner-, Mendelsfohustraße, Moritz-, Moschelesstraße. Mühl- gaff«, Münzgaffe, Obstmarkt. Peterskirchhof. Peterssteinweg. Petersstraße, Plagwitzer Straße. An der Pleiße. Pleißenburg, Pletßmaaffe, Pr«ßergäßchen, Prommadmstraße, Roß platz Rr. 1—11, Rudolphstraß-.' Schillerstraße, Schloßgaffe, Schreberstraße, Schröter- gäßchev, Schulstraße, Sebastian Bach-Straße, Sporergäßchm, Sternwartenstraße^TbomaS- kirchhof, Thomasgäßch«, Turnerstraße. Mrichsgaffe, An der Wasserkunst, Weststraße, Wieseustraße, Windmühlengaffe, Windmühlmstraße 1—15 »nd 29—51, Zimmerstraße. Wir fordern hiermit die evangelisch-lntherischeu Einwohner der hiermit bezeichnet« Stadtthotle auf, sich iuuerhalb genannter Frist, und spätest«» bis mit dem 22 October anmeld« zu wollen, und erfnchm dieselv« um zahlreiche Ausübung dieses für die Selbstverwaltung der evaogelisch- lutherischen Kirchen gemeinde belaogreich« Rechtes. Leipzig, am tt. October 1877. Der Ktrche»v»rst«»d zu St. AhmneL. - v Lechier. Weg« Reinigung bleib« die Expeditionslocale des Standesamtes ArritMM, be« I». b. Wik. vo» Mittags 12 Uhr au geschlossen. Leipzig, den 15. Oktober 1877. D«s K. S. St»»besM«t. Direktor Iulins Bnrckhardt. Zu« Demiffiousgesnch de» Ministers des Innern schreibt die „R. Stettiner Ztg ": Mit einer gewiss« Spannung sehen wir der Wahl eine« Nachfolger» «utgege», denn wir glaub« «rund zn der Runadrue zu Hab«, daß «ras Lulenburg ia der That sei»« Xmtsthätigkrit satt hat. Er empfindet k«me persöalich« Aeuvgthuung uuhr daran und möchte sein Leb« in Muße behaglrcher gestaUen. Die permanente NegierungSlnfi« hat auch ihn müd« gemacht. Soll es nun aber zu einer Nmbesetzoua seine« Amtes komm«, so dürste der Ersatz sehr schwer fein. Diejenige« möchten am wenigst« ge«,gart sein, die um j-d« Prei« sich geneigt find« last«, in dm Löwenkäfia der hentia« «rgiemug einzugehen. Eia sogenanuter „Fach^-Mimster ist gerade für das Ministenum des Innern absolut undraachbar, dmu das wäre an dieser Stelle eiu „Nichts-als-vureaukrat. ' Gnade in der gegmwärtig« Zeit, wo Kürst BiSmank unrntbedrltchn als je ist, wird man den Ersatzmann des Graf« Euleuburg auch nur im Eiuvernevm« mit de« .beurlaubten Reichs- kanzln, der se n Verbleib« nu Amte noch immer als schwebend betrachtet", wähl« können. Da legt mm die besprochene «muigseu'sche R,d« den Gedanken nahe, ob etwa b«, der Ernennung des Minister« des Innern Loncesstouen an di« Natioualliberalm gemacht »nd« soll«. Mau will die- sogar aus gewissen Andeutung« mit dem Reichskanzler in Beziehung steheudn Organe folgern, und die Sach« ist keineswegs unwahrscheinlich. Die Ding« befind« sich m dn That sowohl im Rriche wie m Preuße» derart io Berwirruug. dn St-atS- karren hat sich, wenn wir so sag« soll«, durch unser seltsame« «eginuvgswesm dermaßen ftstgefahrm, daß von «ran Persönlichkeit wir dem Kürst« Bismarck in dn That erwartet wnden kaun, daß er in eben so p. östlicher wie überraschender Se>s« d« unlösbar ge- wvr»«m -not» am Geschirr der Pferde, di« d« wag« »eitnzutrauspo,tir« Hab«, grwaltsam durchhaul. Wir würden uns all» gar »icht »uudrru, wenn n auf ««- mal wieder verfocht«, parlamentarisch, d. h. in ostensibel gesuchte» Einvernehmen mit de» Parlament zu rrcier». Dies könnt« mm freilich au sich eben so aut nach cou- snoattve» als liberale» Programm geschehen. Aber dn letzte Wahlkampf hat tewies«, daß von dn confer- vativea Loalttion ein« Parlamenttmehrheit nicht zu er wart« ist. Also blerbt nur «in uattoaall berales Ministerium übrig. Mit einem solch« ist jedenfalls da« bestehende Ministerium viel leichter ia Einklang zu dring« als mit einem drutschcouse'vativ« Programm, best« Jnslebeutrrt« ohne Parlaments-Auflösung »icht dmlbar wäre Ei liegt also keiueswegs autzn dn pol tisch« Möglichkeit, daß trotz d«S oielbni-ftn« ..konservativ« Hauch» dn Zeit" Graf Eu'evburg eme» «atioualliberalea Rachfolgn nhält. Sollt« dir Dinge dazu führ«, so brauch« wir »icht erst zu sage», daß wir damit uichtS wroign als er» parlameutarisches Ministerium nach dn Tradition und den Bedürfnisse» des BerfassnngSstaat- erwarten. Eiu solches, Hab« wir choa gesagt halt« wir -ach dn tbatsSchliche« Lage d« Diuge >« Pr«ß« und mit de» Fürst« Bismarck für unmöglich. Dennoch «acht«» mir aber die uational- lidnalr Partei für vnpfi cht.t, rinn «twaigm Anffvide- rung, d« Ersatzmann für deu Grafeu Euleuburg za stell«, nachzutomm«. Da di« Partei di« Parlaments- «ehrheit behnrscht, darf st« fich der Theiluah», a» dn Brrantwortlichkeit dn Regierung nicht «tziehe» Selbfiverstäadl ch darf di«s nicht um d« Preis dn Aufgabe ihrer Grundsätze geschehen, abn «deuso wird «an fich klar zu «ach« Hab«, daß in Preußm und Deutschland die Umstände »icht so liege«, um schon «i» correct konstitutionelles Programm durch,»führe» Ob wohl Jedermann dies weiß nud anerkennt, »ird «s freilich dennoch nicht an Liberal« fehl«, welche die« fordern werden, vneits habe» di« „Charaktere" der „Frankfurter Zeitung" für das öffentliche UrtbeU die Parole aosgegeb«: „Umformung oder richtiger Fort bildung dn aatioualliberalen Fraktion zur Part« „Anodwch" mittel» dn Prämie einiger Portefeuilles " Ist dt« politische Bildung in Devtschlaud wirklich au«b nach d« Erfahrung« der letzt« Jahre »och nicht über solch« WerSheit hiuauSgelomm«, so werde« wir jed«- falls gut thua, uns nicht »tt liberale» Bestreduugv. aufzuhalt«, svodnu auzuerkeun«, daß für heute und für eine zunächst noch unabsehbar« Zeit das für uus allein passende RegüraugSshstim ein mit «tue« ge- wist« Maß, von Raisonmrfreihrit verbrämter Absmu- tismu» ist Wir unsererseits verlangen von unserer, Freund« Theiluahme au der Verwaltung nach Maß- gäbe dn thatsächltcheu Berhältuiffe i» dn Richtung nuferer liberal« Priucipt« und fordert» zunächst «ar Treu« iu dies« uud „Charakter" i» dn Verwaltung. Uvttr letzterem versteh« wir vameutvch dw Muth, zn rechter Zeit und mit dn recht« Lntschirdeubeit ein Amt weder zu verloste», sobald dt« Möglichkeit dn augemeffea« Wirksamkeit iu demselben verschwindet. Daran hat es bisher bei un» leid«, viel -o sehr ge fehlt uud dadurch zumeist ist da» öffentliche Unheil bei uus so sehr verwirrt worden. Soll darin Wandel ge- schaffen werden, so haben di« Liberal« ia dieser Regie- ruugsweise endlich ein gutes Beispiel aufzustell«. Sie hadeu sich keinem au sie «rgehevd« Rufe zu vnsaa«, jeden D «p für ih,r Grundsätze »tt Einsatz ihrer Person willig « übernehmen — abn auch ihr« Person sofort uud entschloss« zu opfer», weuu dies dt« Treue geg« fich selbst erheischt. Traf Euleuburg präfidirte am Dteustag einer Sitzung in seinem Mmisteriu«, wird aber bereits iu den nächst« Tag« nach de« Genfer See abreif«. De« Vernehmen nach ist der Abgeordnete vr Wehrenpfeanig aufgefordert Word«, das Decernat über das techuifche Nuterrlchts- wesen i« Haudelsmtuisteri»« z» übernehmen und wird demnächst diese Stellung avtret« Heber die zuküoftige staatsrechtliche Se- staltung Elsaß-Lothringens find in dev letzt« Jahr« die verschiedenartigst« Gerüchte. Mntbmaßnngen nnd Vorschläge durch di« Presse gelaufen, die »nuderlichste Version jedoch sollte der jüngst« Zeit ansbewahrt bl«h«. Die Er- nnmnng d«S Großherzvgs von Bad« zum General- Inspekteur der Armeecorps von Bade« und Elfaß- Lothriug« in Verbindung mit der Reise de» llnterstaal-seeretairs Herzog nach dem Reichslaad«: hat tu dem letzter« das Gespenst eines „Ksnia- reich» Baden", gebildet ans dem bisheriger Großherzogthu« nnd Elsaß-Lothringen, herauf- beschwor«. Man begreift nicht, »te dieser Ge danke unter der Einwohnerschaft des Reichsland«« ernstlich discntirt werden konnte. Die bloße Er wägung der Hinderniste, welch« eine« solch« Projecle in dev gesetzgetenden Factor« des Reiches entgegenstehe» würden, konnte über die vollständige Uamögl'chkeitdeffelhkN kein«Zmeisellasten Gesetzt selbst, di« Einführung eiu« Königreichs Baden statt des bisherigen Großherzog'hums in den Reichsorganismu« würde nicht als eine «endernnz
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