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Dresdner Nachrichten : 23.04.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190104233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-23
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.04.1901
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April wird allerwärts in den Gauen des Sachsenlandes, dessen Volk in seinem Monarchen von jeher seinen altangestammten Herrn und Führer verehrt und sich mit dem Hause Wettiu In einer durch Jahr hundert« geschmiedeten und bewährten Treue verbunden suhlt, mit dankersülltem Herzen und mir stolzer Begeisterung als ein vaterländischer Ehrentag begangen. Aber das Wiegenfest König Alberts ist zugleich ein deutschnationales Fest: denn als der lebte erhabene Repräsentant jenes unvergleichlich herrlichen nationalen HeroenthumS. das uns des Reiches Einheit und Grütze geschaffen hat, gehört unser Herrscher nicht blos dem sächsischen, sondern dem ganzen deutschen Batcrlandc. Wie das sächsische Volk in dem Träger der Wettiner Krone seinen König, so schätzt das gekämmte deutschempfindende Volk in ihm den Schildhalter des Deutschen Reiches und einen seiner populärsten Fürsten, den einzigen General- fewmarichall, dessen Ernennung noch in die grotze Kriegszeit fällt, dessen Name unauflöslich verbunden ist mit der Erinnerung an die Schlacht von St. Privat und an die epochemachende Entscheidung von Sedan. Seit Jahren nimmt Alldeutichland an der Festes freude des 23. April herzlichen Antheil, und zum Zeugnitz dessen suhlt sich auch diesmal wieder der höchste Vertreter der deutschen Einheit, Kaiser Wilhelm, verpflichtet, heute dein Freund und Bundesgenossen persönlich Grutz und Huldigung darznbringen. Denn unser großer Kanzler Bismarck immer wieder die deut schen Fürsten als oie stärksten Anker seiner zuversichtlichen Hoffnung auf die gedeihliche Fortentwickelung Deutschlands gepriesen hat, so dürste ihm dabei wohl vor Allem das Bild unseres Königs mit allen seinen erprobten monarchischen Tugenden vor Angen geschwebt haben. »Ein seltenes Muster, der erhabene Paladin des Reiches in Krieg und Frieden!" Mit diesen prägnanten Worten hat der Altreichskanzler im Mai 1893, als ihm die Vertreter der sächsischen Gemeinden bei Uebergabe der Ehreubürgerbriefe hul digten. Sachsens Herrscher gestiert. Fürst Bismarck rühmte damals vornehmlich die nationale Gesinnung des Trägers der Rautenkrone. dessen Festigkeit und Liebenswürdigkeit es auch gelungen sei, den säch sischen PartikulariSmuS zu überwinden. Kein Urtheil war berufener, die Verdienste König Alberts um Deutschland zu würdigen, als das BiSmarck's. Dieser hat unseren König wiederholt den erfolgreichen Mitarbeiter nicht blos an der Herstellung, sondern auch an der Ausdehnung und Schaltung der deutschen Einheit genannt und von ihm gesagt, daß er mit Vorsicht und Besonnenheit, mit Tapferkeit und Entschiedenheit einer der wesentlichsten Schmiede des Eisens gewesen ist. daS uns Deutsche zusammenhält. Wie einst König Albert aus den blutigen Schlachtfeldern Frankreichs die deutsche Kaiserkrone erringen half, so hat er in der Friedenszeit der letzten dreißig Jahre allezeit treu gestanden zu Kaiser und Reich und in dankbarer Anerkennung dieser seiner Treue und Hingabe für daS ganze große Vaterland einigen sich heute in der weiten Runde des Reiches alle nationalgesinnten Deutschen. Solcher Dankbarkeit hat auch besonders Kaiser Wilhelm H. wiederholt, zuerst beim Trinkspruchc an der Paradctafel im Herbst 1889, als er zum ersten Male die Truppen des 12. Armeekorps besichtigte, Ausdruck gegeben. Einen innigen Freund und väterlichen Be- rather, der seit Jahren mit unwandelbare. Treue und Gnade für ihn gesorgt habe, nannte damals der Kaiser unseren König, der in den trübsten Tagen, die das neue Reich durchzumachcn hatte, in dem Jahre, da- zwei Kaiser dahinrafstc, an der Spitze der Bundes fürsten zur Rechten deS jungen Kaisers, als dieser zum ersten Male den Reichstag eröffnest, stand als ein sichtbares Zeichen für alle Welt, baß StammeShadcr der vollen Hingabe an das einige Deutschland für immerdar gewichen sei, welche Fügungen das Geschick auch verhängen möge. »Wenn das Ausland meint, das Reich sei erschüttert," Snßrrte damals König Albert, »so irrt eS; niemals ist unser Zusammenhang fester gewesen!" Am 26. Jahres tage der Schlacht von Sl. Privat schrieb Kaiser Wilhelm an König Albert: »Ich und meine Armee werden allezeit dessen eingedenk bleiben, was Ew. Majestät in Krieg und Frieden, mit Geist und Schwert für die Einigung und Erhaltung des Reiches gewirkt und errungen Haben - König Albert schreitet heute über die Schwelle eines neuen Lebens- und HarfcherjabreS als Einer, der wahrhaft auf den Höhen der Menschheit wandelt: als die Verkörperung deS monarchischen Gedanken-, die dem Wesen des deutschen BolkSthumS entspricht, wie er in dem ersten Kaiser des wieder geeinten Deutschland ver wirklicht war. Kaiser Wilhelm der Erste und König Albert von Sachsen sind kongeniale Staturen, und darin wurzelt die stolze Geimgthuung, die da- sächsische Volk heute am 23. April ohne Ueberhebung zur Schau tragen darf, daß es durch seinen König ein Menschenaller hindurch der Segnungen eine» echt monarchischen Regiments thellbaftig geworben ist, wie solche? Preußen und dem Reiche unter Kaiser Wilhelm I. beschieden war. Wie dieser verkörpert auch König Albert die Tugenden, die in einem mon archisch regierten Staate die ersten Voraussetzungen bjlden sür eine ruhige, stetige, harmonische Entwickelung und für die ersprießliche Zu sammenfassung aller staalSerhaltenden Faktoren und Kräfte. Mit einer au» wichste, Lebenserfahrung gewonnenen Festigkeit. Klar heit und Besonnenheit, mit thatkrästiger, aber ruhiger Hand, ha t König Albert das Scepter geführt und in Wahrung bewährter Traditionen und RcgieruiigSgrundsätzc, ohne Wanken und Schwanken, ohne Uebereilung den richtigen Kurs inncgehalken. Mit der soldatischen Strenge der Pflichterfüllung vereint unser König Milde und Wohlwollen, in seinem Herzen wohnt ritterlicher Sinn und zugleich Liebe und Vertrauen. Mit würdiger, weiser Zurück haltung, wo sie geboten ist, wo die Ausgaben noch nicht zur Ent scheidung gereist sind, verbindet er die entschiedene Geltendmachung des ihm persönlich und pelfassiingsmäßig zustehendcn königlichen Einflusses ans den Gang der Dinge. Wie Kaiser Wilhelm l. stellt auch er ein vorbildliches Beispiel dar für die unschätzbaren Wirkungen, welche die schlichte Wahrheit. Einfachheit und Stärke des Eharakters, der in sich gefestigten monarchischen Persönlichkeit ausüben, einer Persönlichkeit, die vor allem die Tugend der Treue besitzt zu sich und zu Anderen, die Treue siebt und erwirbt. Gerade dies ist in der Monarchie so bedeutsam und so wirham! Mit seltener Menschenkenntniß hat König Albert die richtigen Männer für die Arbeit zu des Vaterlandes Wohl zu finden und zu wählen gewußt und an den richtigen Platz gestellt, und wie Kaiser Wilhelm I. hat er die ersten verantwortlichen Nathgeber seiner Krone, denen er sein Vertrauen geschenkt, auch mit seiner königlichen Huld festgehaltcn. geschützt und gestützt allen An fechtungcn und Anfeindungen gegenüber. Und es ist gewiß, nicht zusäüig. daß in Sachsen die staatserhaltenden Faktoren so fest Zu sammenhalten und zniammenwirken. DaS glückliche Verhältnitz. das bei uns die Ordnungsparteien untereinander und mit der Regierung verbindet, die einmÜth«ge Gesinrruüg. in der dieie und jene in gemeinsamer Arbeit bst allgemeine Wohlfahrt zu fördern iucheir, hat ihre Wurzeln in dem fest begründeten Vertraucnsver- hältnitz zwischen Fürst und Volk: sie ist die Frucht eines starken, pflichtbewußten, volkstrcuen Königthums, das niemals Strebungen und Strömungen byzantinischer Art Raum gegeben hat. So ist es denn Sachsens Bürgern wahrlich leicht gemacht, ihren Herrn und König aus vollem warmen Herzen zu lieben und zu ehren. Mit Kaiser Wilhelin vereinigen sie sich heule in dem Glück- und Segenswünsche, daß König Albert seinem Volke und dem ganzen deutschen Vaterlands noch lange voranleuchten möge als Vorbild monarchischer Tüchtigkeit. Tugend und Treue! auf Zucker Saccharin " aöer! ' ' Neueste Drahtmeldungen vom 22. April. (Nachts eingehende Depeschen befinden sich Seite 4.) Berlin. (Priv-Tel.) Reichstag. Der Zusatzvertrag zum Ausiiesernngsvertrage mit Belgien wird in erster und zweiter Lesung ohne Debatte erledigt und sodann in die erste Berat innige dcs Entwurfes eines SüßstofsgesetzeS eingetreten — Abg. Speck iCenlr.) heißt die Vorlage willkommen, die sowohl in Bezug aus die Steuer wie ans die Cautclcn beim Vertrieb den Wünsche» der vorjährigen Resolution des Harnes entspreche. Bei dem Mangel jeglichen NährwerthcS des Saccharins sei ein solches Vorgehen durchaus zu billigen. Bei der hohen Besteuerung des Zuckers sei es nur recht und billig, das Saccharin entsprechend zu besteuern; allerdings dürfe die Besteuerung nicht io hoch sein, daß sie die Produktion unmöglich mache. Gesundheitsschädlich sei es nicht, wie er sich überzeugt habe. Ein großer Theil seiner Freunde sei der Ansicht, daß die Steuer von 80 Mk. pro Kilogramm vielleicht etwas zu hoch bemessen sei. Beim Zolltarif werde es sich übrigens empfehlen, zu erwägen, ob nicht allgemein zu dem Prinzip übrnugehe» sei, den Einaangszoll etwas höher zu beniesten, damit er der Iiilaiidssteucr entspreche. Ern großer Theil seiner Freunde meine auch, daß cs am richtigsten sei, nur den Weg einer angemessen hohen Steuer ohne Verkehrsbeschränkung zu betrete». — Abg. Gras Kanitz tkons.) glaubt nicht, daß die Saccharin-Industrie auch nur den allergeringsten Anspruch auf Schutz durch die Gesetz gebung habe. Ein Hauptfehler sei bei uns die ungenngcnde Kon- trole: deshalb kämen bei uns auch so viele Uingehungen des Nahrungsmittelgesetzes und namentlich auch des Margarinegesctzes vor. 8 4, wonach die Verwendung von Süßstoffen bei der gewerbs mäßigen Herstellung von Nahrungs- und Genußmittel», auch von Backwrraren, unter gewissen Voraussetzungen gestattet bleiben solle, sei am besten zu streichen. Der Steuersatz muffe eigentlich noch höher sein als 80 Mk.. doch würde dieser bei ausreichend strenger Kontrole allenfalls hinreichen. Redner regt sodann noch an, da von den sechs Fabriken sich fünf nur nebenbei mit der Herstellung hon Saccharin beschäftigen, und nur eine ausschlicßiich Süßstoffe herstrlle. die erster«» fünf angemessen zu entschädigen und die sechste aut das Reich zu übernehmen. — Aba. Wurm lSoz.) bekämpft die Vorlage, die nur ein Liebesdienst für die Agrarier sei: auf Kommando des Aba. Oertel habe die Regierung gchorsaiust eine Hobe Steuer und die Verkehrsbeschränkung gebracht. Das Saccharin sei daS Gewürz der armen Leute, die sich leinen Zucker kaufen könnten um ihr Zichorienwasser mit Saccharin zu versüßen. Wie kämen wir dazu, dem Zuckerwuchcr auch noch mit einem solchen Gesetz zu Hilfe zu kommen. — Abg Dr. Paasche lnat.-lib.) hält dem Vorredner vor. daß derselbe bei Berathung des gegenwärtig bestehenden SaccharingeictzeS daS Saccharin dem Abg. Hermes gegenüber als Brtrugsmitlel, nicht als Genußmittel, charakterisirt habe, und heute stelle Wurm das Saccharin als Genußmittel der armen Leute dar. In Wirklichkeit werde das Saccharin den arme» Leuten, von den Händlern aufgezwungen. weil letztere bei dem Zucker käst nicht«, bet Saccharin sehr viel verdienten. Als Süß mittel sei eS. billig, weil ihm aber jeder Nährwerth feble. sei rS thcuer. Die Vorlage sei im Großen und Ganzen zweckmäßig. — Thielmann wendet sich gegen eine» Bor- öpeck, das Gesetz aus eine gewisse Reibe von . . zu detrlste». Darüber, ob das Gesetz bereits mit Beginn des nächsten Jahres in Krast treten solle, statt erst am 1. April, erde sich in der Kommission reden lassen. UebrlgcnS glaube er, rtz das Saccharin immer billig« werden würde. — Abg. Eick- o sf (frels.) erklärt sich gegen die Vorlage; dir vorgesehene Steuer sei lOOsach höher wie die Vertragsabgabe habe allerdings keinen Nnbrwerth, ermögliche aber doch den ärmeren Klassen, Svenen:c. billig zu versüßen. Schädlich habe der Sacchanngenuß »och nirgends gewirkt Die Kontrolbestimmungen erinnerten a» das vom Regensburger Reichstag erlassene Indigo- Verbot bei Todesstrafe, das gleichwohl auf oie Dauer den Ver brauch von Indigo nicht habe verhindern können. — Abg. N ö s i ck e - Kaiserslautern (B- d. L ) spricht sich sür den Entwurf aus, Abg. Wurm habe die großkapitalistischen Interessen einiger wenige» Fabriken vertreten. Man habe im Deutschen Reich kerne Veranlassung, das Surrogatwesen zu schützen. Um so mehr Anlaß habe man. die hochwerthige Zuckerindustrie gegen ein solches Surrogat zu schützen; leider wird bei uns immer noch nicht fest zngrgrlffen. -- Abg. Schräder lsteis. Ver.) im Grunde gehe die Vorlage darauf aus, zu Gunsten einer alten Industrie eine neue zu unterdrücke». Hätte man dieselben Beweggründe schon seinerzeit aus den Rübenzucker angewandt, so hätten wir jetzt keine Rüben zucker industrie. denn da habe es sich doch nur um ein Surrogat für den Rohzucker gebandelt. Ebenso sei die Spiritusbeleuchtur.g und die elektrische doch nur ein Surrogat für die ältere Gasbeleuchtung. Gegen eine mäßige Steuer ließe sich ja nichts sage», aber mit einer Io Hohen Steuer wie der hier vorgeichlagene». fordere man nur die Defraudanten heraus. — Abg. Wurm (Soz.) polemisirt gegen Rösicte-Kaffersiamcr». der hier die armen Leute gesundheitlich.und gegen Betrug schützen zu wollen behauptet, während er ihnen doch Brot. Fleisch, Zucker und was sie soust brauchen, vcrtheucre. Tie Vorlage wird einer Kommission überwiesen. — Morgen 1 Uhr Branntweinsteuer-Novelle. Berti u. (Prjv -Tel.) Zur Vorfeier des Geburtstages des Königs Albert findet heute Abend 7 Uhr im Hotel Kaiserhos ein Festmahl statt, bei dem der sächsische Gesandte Graf v. Hoherr- thal und Bergen präydire» wird. Unter den etwa 100 Festtheilnehmern befinden sich die Direktoren im Auswärtigen Amt Wirkliche Gcheime Leaationsräthe v. Körner und Dr. Stüvel, Geh. Rath Dr. Fischer, Geh. Jinanzrath Dr. Rüger, Geh. Oberregierungsrath v. Tis« darf. Ministerinlsekretär Tr. Lehr, Univcrsitätsprofessor Dr. , Univcrsitätsprofessor Dr. Hasse, der Vice-Präsident des Reichstags Kaminerhen p. Frege, Reichs- militärgetichtSrath Schelthauer, der MililärbevollmSchtigte Major Krug v. Nidda. Pastor Grnndmann, Kapktänlentnant v. Abelen, der persönliche Adjutant des Prinzen Friedrich Leopold Rittmeister v. Henduck, und Rittmeister Freiherr von der Golz vom Dragoner- Reglment Nr. 10, dessen Chef König Albert rst, Rittmeister v. Wolsfersdorf vom 18. Ulanen-Regnnent. die zum großen Generalstab der Kriegsakademie, zur Artillerie-und Ingenieurschule, zum Lebr-Jnianterle-Botaillon und sonst nach Berlin konnnan- dirien sächsischen Offiziere. Das Hoch auf den Kaffer und den König von Sachsen wird der Gesandte Graf v. Hohenthal aus bringen. Das Trompeterkorps des 2. Garde-Ulanen-Regiwents unter der Leitung des Musikdirektors Neese wird während ver Tafel concertircn. Am Geburtstag des Königs wird die Kapelle des Eisenbahn-Regiments Nr. 1 dem Gesandten Grafen Hohenthal Morgens >/r8 Uhr ein Ständchen bringen. Um 9 Uhr sinket Jest- gottesdienst in der evangelisch-lutherischen Kirche an der Anncn- stratze durch Pastor Grnndmann statt, Mittags 12Vs Uhr Parade der beiden sächsischen Kompagnie» des Eisenbahn-Regiments Nr. 2 auf dem Kaseuieichos des Regiments und Abends 7 Uhr Diner beim Ossizierkorps des 2. Gardc-Ulanen-RegimentS, dessen Chef der König von Sachsen ist. Berti n. lPriv.-Tel.) Die Kanalkommission dcs AbgeordnelenhauseS setzte henke die Besprechung über die all gemeine Finanzlage mit Rücksicht ans den Mittellandkanal fort. Abg. v. Zedlitz schlug vor, unter Vertagung des Mittellandkanal- Projektes der Staatsregierung die Mittel zum Ankauf dcs Ge ländes sür den Einser Kanal z» bewilligen, da die Wnsserba»- techniker die Frage der Wasierspeismig schon lösen würden. Die Bäumten sollten alsdann vom Abgeordnetenhaus«: alliährlich gc nelnnigt werden, je nachdem es die finanziellen Verhältnisse ge statten, damit solle die Tarispolitik stets in Verbindung gebracht und immer auf die Hebung und Förderung der einheimischen Industrie gerichtet werden. Minister v. Thielen erklärte, daß der Mittellandkanal nach Ansicht der Staatsregierung aus der Vorlage nicht ausgeichieden werden dürfe Trete das Bedürfniß ein, zur Stärkung und Hebung der inländischen Produktion Tanfermäßig- nngen zu gewähren, so werde die Staatsregierung m jede», Spezialfalle eine Prüfung der Verhältnisse vornehmen: aber cs sei praktisch nicht durchführbar, allgemeine Verminderungen der Jrach!- sätze vorzusche». Finanzniinister v. Miguel wendet sich gegen die Vorschläge dcs Freiherr» v. Zedlitz und plaidirte für die Annahme der Vorlage im Ganzen. Die Tarife auf Wasserstraßen und aus die Eisenbahnen gesetzlich in ein gegenseitiges Verhältniß sestzulegcn. sei foktffch nicht durchführbar. Die Verhandlungen werden am Donnerstag fortgesetzt. Berlin. (Priv.-Tel.) lieber die Ermordung zweier deutscher Soldaten in China wird dem »Lokalanzeigcr ans Huailon gemeldet: Am 18. ds. M. paisirte ein kleines Detache ment der Kavallerie in Niunchuang eine kleine Flußbrücke. 6 Kilo meter von Lincho entfernt. Am Abend gingen drei Reiter »»bewaffnet über die Brücke in eines der benachbarten Häuser, zwei von ihnen, die Gefreiten Kunz und Schmidt, wurden, als sic ve» Hof betraten, angegriffen und von Chinesen gelobtet. Man erwartet eine strenge Bestrafung des ganzen Dorfes sür diese Mordthat. Die Leichen der Äctodteten wurden nach Niuirchuaug gebracht. — Der Berliner Polizeipräsident hat unter dem 6. ds.M. arge» den Anarchisten Nudolsv Roinagnoli. der sich auch Romantlsso oder Laugwigk, Müller nennt, einen Haftbefehl erlassen und alle in- und ausländischen Polizeibehörden zur Ver haftung ausgesordert. Berlin. Tn Bureandirektor des Abgeordnetenhauses Geh. Regrerungsrath Wall ist heute am Herzschlag gestorben. Berlin. iPriv -Tel.) In einer heute hier stattgefnndencn Versamlmnng von Vertretern des deutschen Weinbaues und Wein- bandels wurde gegen die Beschlüsse erster Lesung der Reichstags- kouiinission für das Wcingesetz, insbesondere gegen die verschärften Konlrolmaßreaeln, Stellung genommen und erklärt, daß eine be friedigende Losung der Frage einzig in der Durchführung des in der Regierungsvorlage »redergeleaten Gedaukens: Schaffung eines wirkiamen Verbots der Kiuistweinsabrikation unter Ansrechterhaltung der übrigen Bestimmungen des Gesetzes vom 20. April 1892, zu erblicken sei. — Das finanzielle Verhältnitz der Eimelstaatcn zum Reiche läßt sich aus den, Nachweis über die Einnahmen an Zöllen und Verbrauchssteuern im RechnungSsohre 1900 ziemlich genau übersehen. Den Einzelstaaten werden die Erträge
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