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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187501280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-01
- Tag1875-01-28
- Monat1875-01
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1875
- Autor
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Erscheint tSglich früh 6»/, Uhr. Johannisgassr 33. Berantwonlicher Redacleur Ar. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaktion Bonmtla,« »va 1t—it Udr Nachmitiag« von « —t Utzr. »«nähme der für die nächst folgende Nummer bestimmten Anfernte an Wochenmgm bis 8 Uhr Nachmittags, au Sonn- m»b Festtagen früh bis V.v Uhr. Fittalr fir Znstrateuaoaahme: Ott» Stemm, UnivrrsitLtsstr. 22. Ä«i« Lösche. Hainstr. 21. pari. TagMM Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalgcschichtk, Handels- und Geschäftsverkehr. «»il»,- ir.Lü». ^doa>mue»1»prei» vierrelj.«'/, Mt. incl. Brtngerlohn 3 Mt. Jede einzelne Hummer :io Pf. Belegexemplar 10 Bf. Gebühre» für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 36 Mt. mit Postbeförderung 4L Ml. Inserate 4gcsp. Bourgeois-. 20 Pf Größere Schnften laut unserem PreiSverzeichniß.—Tabellarischer Satz nach höherem Tarif, »eelawra »nter d.in Urdaetioa»ftrtch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Lrpedtlloa zu senden. - Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prit-rnnwerrcoclo oder durch Postvorschuß. W 28. Donnerstag den 28. Januar. 1875. Zur gefälligen Beachtung. Mehrfach vorgekommene Differenzen zwingen un- die dringende Bitte an da- geehrte Publicum z« richten, alle Holzschnitte oder Clichßs» welche uns zum Abdruck im Tageblalte übergeben werden, »ach Bee»dtg«ng der Insertion sofort der «nS »teder in Gnepfang «ehnaen z» lassen, da wir nach gemachtem Gebrauche «ine Garantie für dieselben nicht übernehmen können. Holz-Auttion. Aeettag de« A. Februar d. J-. sollen von Bormittags 9 Uhr an im Burgauer Forst revier ans dem Kahlschlaae in Abth. 31» hinter dem neuen Schützenhause 4 Raummeter eichene Nn-schette, 127 Rmtr. eichene, 11 Rmtr. buchene, 6 Rmtr. rüfterne, 4 Rmtr. erlene, 6 Rmtr. lindene und 1 Rmtr. aSpene Bre«»scheite unter den im Termine au Ort und Stelle angeschlagenen Bedingungen an den Meistbietenden ver laust werden. A»fa««e»V»»ft: auf dem Kahlschlage hinter dem neuen Schützenhaule. Leipzig, am 23. Januar 1875. Des -Raths Forstdep»tattoa. Bekanntmachung. Das Befahren de- T6«bche«»egeü mit dem vom Eilenburger Bahnhose ab nach der Stadt zu fahrenden Fuhrwerke jeder Art wird hierdurch bet Strafe untersagt Leipzig, am 21. Januar 1875. Der -Rath der Stadt Leipzig. Vr Koch. vr. Reichel. Bekanntmachung. In Gemäßheit des tz. 1 der Instruction für Ausführung von Wafierrohrleit ungen und Wasser- anlagen in Privatgrundstücken vom 7. Juli 1865 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr Gmfta» Eilchler, Ranstädter Steinweg Nr. 19, rur Uebernahme solcher Arbeiten bei un- sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachgewiesen hat. Leipzig, den 26. Januar 1875. Der -Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Wangemann. Höhere Bürgerschule für Mädchen. Anmeldungen für die Elasten 1--6 erbitte ich mir Freitag den 5. Januar von 2 bi- 4 Uhr Nachmittag-, Die Aufnahmeprüfungen finden für Schülerinnen auS der Stadl Freitag den 19. Februar um 2 Uhr Nachmittag-, für au-wärtige Montag den April um 10 Uhr Morgen- statt. Leipzig, den 26. Januar 1875. vr. W. Nüideke. Lheo-or Vöring al» Gast t» Leipzig. Der hochgefeierte Künstler, dem da- seltene Glück befchieden war, das fünfzigjährige Jubiläum de- Beginn- einer an Siegen und an Ehren reichen Laufbahn unter dem jubelnden Zuruf Deutsch land- zu begehen, hat auS alter Anhänglichkeit an unsere Stadt, die ihm schon in der frühesten Periode feine- künstlerischen Erdenwallen« die leb haftesten Sympathien entgegen trug, einen Theil seine- Jubiläum- auf unsere Bühne verlegt und tritt heute als Nathan im Stadttheater auf. ES ist wohl kein Tag geeigneter als der heutige, eine Ueberficht über die seit mehr als 40 Jahren sich wiederholenden Leipziger Gastspiele des Jubilars zu geben, und so sei denn nachstehende- Nerzeich' »iß der liebevollen Beachtung unserer Leser bestens empfohlen. 182«. 20. Jan. : Der Hofmeister in tausend «engsten Plag. Lastenius. . .. j sALN" 28. . Ltabrrl's Reiseabenteuer Staberl. 1841 Der alte Student . . Zolky. Der Jude Schewa. Llavrgo Carlos. Der arme Port . . . Lorenz Kindleui. Faust Mephisto. DaS LcebeSpro ololl . Bankier Müller. Der gerade Weg ist der J-li: EliaS Krumm. Lear. Lartuste. Zollch. Franz Nathan. Bankier Müller. 1». Oetr KT* " Juli: 8. . 29 Juui: 23. . beste König Lear . . Lartuste . . . Der alte Student Die Räuber. . Nach«» der weise Da- Liebe-Protokoll Der Verschwiegene wibrrl LommisfiouSrach «Wen 1 Frosch. g'- XI. letzte Tage Ludwig XI. uu «ichelteu. cKaufmann ».Venedig Shylock. »ud Liede. . . Wurm. Richelieu. Der Oheim Vr Löwe Isidor uud Olga . . . Osfitz. L8S». DerKaußuum» v.B»«dt, Shylock. L8«G. MM Lied «>pe»t, toll . . Bankier M»er. Der verschwiegene wider 1 LommGou-rach «illea f Fros» H«s Laag« Han- Lange K-uigHeturichlV.O-LH! ) Sir John Falfiaft Roseumüller uud Finke . Timotheu-Bloom Der alte Magister . . Mag «ei-land Der Srefchwiegeur wider/Tommisfiou-rath Wille» l Frösch König HemrichtV. (1 Thl) Sir Jvh« Falstast Der Jude Schewa Der zrrdrochme Krug . Richter «dam. Nathan der «eise . . Nathan. 18««» Da- Liebe-Protokoll . . Bankier Müller. Der gerade Weg ist der beste EliaS Krumm Nathan der Weise. . . Nathan. KSuig HeinrichtV. (I.THl.) Sir John Falstast Roseumüller und Finke . TimotheusBloom Die unterbrochene Whist partie SkarabäuS. Der zerdrocheae Krug . Richter «dam Der «erschwiegeue wider i LommisstonSrach Willen j Frosch. Der arme Poet . . . Loreuz Kindlein Der Geizig« Harpagon 1871 Di« Jäger Oberförster. «-»-«.> Dt« Dienstboten . . Buschmann Die Jäger .... Oberförster «Are -- - - 28. Juui: Ein Engel Saldau. 28. - Der Störenfried . . . Lebrecht Müller. 79. - Krisen Lämmchen 1. Juli: Der Verschwiegene wider i Commtssionsrath Willen ) Frosch. 4. - Kaust ^l. Theil.i . . . Mephisto. 7. - Der Jude Schewa 9. - König Heinrich I V. (1.Thl.) Sir John Falstast. 1872. 15. Äug : Der Kaufmann v.Beurdig Shylock. 187». 5. Decbr.: König Heinrich IV. < 1 .Tbl.) Sir John Falstast. 7. - Roseumüller uud Fink« . TimothruSBloom. ö. - DaS Lirbrsprotokoll . . Bankier Müller. 8. - Der Verschwiegene wider) CommisstonSrath Willen 1 Frosch. 1". - Der Spieler .... Hauptm. Posert. 21 - DaS LiebeSprototoll . Bankier Müller 21. » Der Berfchwiegeu« .rioert LommisfionSrath Willen f Frosch. 22. - Egmont Vaicsen. 23. - Der Spieler Hauptm Posert. Zusammen an 51 Abenden in:r«i verschiedenen Rollen. Hosrnann's Concertunternehmungen. Am 13. Februar beginnt der Leipziger Im presario Julius Hofmann seine diesjährige zweite Concertreife mit einem Concert im Leipziger Ge wandhaus. Für diese Concerttour, welche bis zum 2. März dauert, sind nachfolgende Künst lerinnen und Künstler gewonnen worden: Frau vr. Peschka-Leutner (Sopran), Fräul. Auguste Redeker (Alt), Herr Reinhold (erster lyrischer Tenor vom Stadttheater zu Frankfurt a M ), Herr Kammersänger Feßler vcn Coburg-Gotha (Bariton und Baß), Herr Professor Sotto (Violine), Herr Albert Jeffery (Pianoforte), Herr THSophile Anthoni aus Antwerpen (Flöte) uud Herr Pianist Sleinhauer für die Be gleitung. Zur Aufführung kommen außer ver schiedenen Sololeistnngen u. A. die wohlbekannten und beliebten LiebeSwalzer von BrahmS, welche im vergangenen Jahre nn Gewandhaus so außer ordentlich gefielen. Außerdem werden von demselben Eomponisten zwei neue ernste Quartette mit Pianoforte zum ersten Male gesunaen. Der neu engagirte Flötist Herr Anthoni soll Großartige» leinen. Derselbe erhielt in Brüste! den ersten Preis Dte Concertreife erstreckt sich auf folgende Städte Leipzig, Zittau, Bautzen, Chemnitz, Zwickau, Plauen, Nürnberg, Nkünchen, »«-bürg, Stutt gart, Hcilbronu, Karlsruhe, Neustadt, Heidelberg und WÜrzburg. Die BrahmS'schoe LiebeS-Walzer komme» nur m den sächsische» Städten zur Auf führung. Im Monat März (vom 6. bis 19.) gedenkt Herr Hof mann in tü—12 Loncerten in zehn der größten Städte Deutschland- den ersten Act der Walküre von Richard Wagner aufzu führen und zwar in derselben Weife, wie eS be reit- unter großer Betheiligung in Wien ge schehen ist; die Begleitung wird statt des Orche sters auf zwei Flügeln auSgcführt. Für die Siglinde ist die König!. Bayrische Kammersängerin Fräul. Jofephine Schefzky engagirt, den Sieg fried singt Herr Groß und den Hanbing Herr Hertz sch. Die Aufführungen resp. die Walküren Abende finden in Leipzig, Berlin, Dresden BreSlau, Prag, Stettin, Hamburg, Bremen Köln, Frankfurt a. M. rc. statt. Der Swrrnftier Lebrecht «Mer Neues Theater. Lehyig, 27. Januar. Die dritte Lessing Ausführung brachte un» vor auSverkaustem Hause „Emilia Galotti", eine Tragödie, welche in ihrem geschloffenen Bau, in ihrer epiarammatist scharfen Charakteristik, in ihrem geistvollen, of lerdenschaftlich vibrirenden, oft scharfsinnig und witzig pointirten Dialog, in ihrer spannenden Steigerung die großen Fortschritte beweist, welche der Autor seit seiner „Sarah Sampson" auf diesem Nediete gemacht hatte. Die Darstellung wareine obenSwerthe und gut vorbereitete; den Preis ver diente der Marinelli Friedrich Haase'S und nach ihm die Orsina de- Frl. Suhrlandt. Wir haben jene Gestalt unsere- Künstler- schon rüher besprochen; sie ist jeder Zoll der „hämische lffe", wie ihn seine Gegner im Stück schildern, die Lakaienseele, in deren Dumpfheit kein anderer Gedanke Licht bringt, al- waS mit dem Dienst zegen die verwerflichen Neigungen seine- Herrn usammenhängt. Die- geistig Verloschene und stumpfe, gegenüber allen Empfindungen mensch- icher Art, die ihm als leere Deklamationen er- cheinen, bildet den Grundzug dcS Charakter- in der Haase'schen Darstellung; Nicht- reagirt auf ihn, nicht die Gefühle de» Bräutigam». d'r Mutter, de- Vater- der verlassenen Geliebte..; Alles erscheint ihm leere Deklamation, und sein beschränkter Kopf, nur erfinderisch in den ge meinsten Jntriguen des Herrendienstes, hat keine anderen Gedanken, al« wie er diese lärmenden Gefühlsmenschen beseitigen kann, wobei ihm jede- Mittel, nach der höfisch znrechtgemachten Theorie dcS Macchiavelli, gleich bequem und gut ist. Mit dieser Auffassung harmonirte die MaSke dcS Künstlers vollkommen, ebenso seine „affen artige Beweglichkeit" bei aller Haltung de» Kammer herrn, eS steckt aber eine schlottrige Domestiken- seele in diesem bösartigen Intriganten, der nur durch den Durst nach Rache zu etwa« mehr Feuer angestachelt wird. Nur daS Lorgnon und dessen Benutzung bei dem Hmau-spähen auf die Mord scene wünschten wir fort; eS ist daS zwar kein Ber- toß gegen daS Coffume, wenn wie gestern ein annähernd modernes gewählt wird, doch e- ist eine Nuance, die un- für die Tragödie nicht stylvoll genug erscheint. Zahlreiche Hervorrufe wurden dem Künstler zu Theil, der in der eigen artigen und sinnreichen Auffassung und Durch- führung dieser Rolle wohl gegenwärtig ohne Rivalen ist. Dte Orsina des Kränl. Suhrlandt zeigte un» wieder die Bedeutung dieser Schauspielerin für die Tragödie; fi« Hut Schwung, stürmische- Patho-, hinreißende Sprache de- Affecte- »ie wenige. Darum war der zweite Theil ihrer gestrigen Rolle auch ganz vortrefflich. Den ersten spielte sie dagegen zu elegisch, zu sentimental; die Orfiua muß von Hause au» mehr geistige Schärfe unv Ueberlegenheit zeigen und nicht so weich in ihr Gefühlsleben versinken. Der treffliche Odoardo de» Herrn Stürmer mit seiner wackeren Ge sinnung. männlichen Festigkeit und dem gut an-- gearbeiteten inneren Seclenkampf im letzten Act ist von früher bekannt. Die Claudia der Frau Bethmann erschien un- etwas zu hart in den Umrissen; die schwache Mutter muß wohl etwa- weicher genommen werden; doch erhob sie sich am Schluß dcS dritten Acte- zu der Energie, welche hier die Rolle verlangt. Der Prinz de- Herrn Trotz hatte zwar den leicht innigen Gründung, da- Schwärmerische und Leiden chastliche in semer Neigung zu Emilia; doch er chien un- zu zerflossen; wir wünschten seinem äußeren Auftreten wenigsten» den Schein festerer Haltung. Die Emilia Galotti de- Frl. Schwar zenberg ließ nur in der Scene mit dem Bräu tigam zu wünschen übrig, in welcher wir da- muntcre unv witzige Mädchen sehen wollen, wie sie un- anfangs geschildert wird, und für welche die Darstellerin nicht den richtigen Ton, trotz sichtlicher Bemühung, fand. Emilia Galotti darf, waS den Charakter betrifft, nicht sentimental ge spielt werden; der Autor hat zwar über dem Drang und Sturm ergreifender Situationen nicht Muße gefunden, un- da- muntere und witzige Mädchen in dieser Eigenheit vorzusühren; doch selbst die Furcht, die sie vor der Verführung durch den Prinzen hat, da- sinnliche Temperament, ba- sie sich selbst zuschreibt, müssen vor einer allru» weinerlichen Darstellung der Rolle ermatten. Den Ausdruck de- AffecteS traf Frl. Schwarzenberg immer, wo es eine mehr rührende Wirkung gilt. Trefflich waren der schwermüthig düstere, aber männlich feste Appiani de» Herrn Neu mann und der in seiner Naivetät köstliche Angelo de» Herrn Tietz; ebenso fügten sich der Camilla Rota de- Herrn Hänseler, der Maler Conti de- Herrn GranS und der Battista de- Herrn Hancke in sauberer Ausführung an da- ge schlossen? Ensemble an. Rudolf Gotts»all. Sitzung der Pädagogischen Gesellschaft. V—8. Leipzig, 26. Januar. Die letzte Sitzung der „Pädagogischen Gesellschaft" begann mit Ver lesung de- Protokolls der vorigen Sitzung und mit Abstimmung über einige neu angemeldetc Mitglieder. Hieraus brachte der Vorsitzenke Prof, vr. Hosmann eine Anzahl Thesen, welche sich auf die Jugendschriften und Schulbibliotheken er streckten. zur Berathung und Beschlußfassung. Zuerst wurde über den Begriff einer guten Jugend- tectüre gesprochen, wobei der anwesende Schul rath Herr Vr. Hempel mit Recht darauf hm- deutete, daß bei dem Zweck der Lectüre neben dem Wissen auch besonder» die Erholung zu be tonen sei, zumal da in heutiger Zeit nicht selten eine tadelnSwerlhe Vermischung von Spiel und Lernen austrete, und selbst die Erholung durch eine gewisse Denksucht geschmälert werde. Man einigte sich schließlich zu folgender Fassung de» Begriffe«: Gne gute Jugendleclüre ist ihrem Wesen und ihrer Bedeutung nach nicht sowohl ein Mittel »um Selbstunterricht, al- vielmehr be sonder- ein Mittel zur Erholung und Erfrischung der Kinder. Die zweite These, welche da-Wahr- ein der Jugeudschrift betraf, fand in folgender " lssuug Annahme: Eine Jugendschrist soll Wahr- häbev, sowohl wo sie die Wirklichkeit de» ben- schildert, at- auch wo sie Dichtung bietet. Die übrigen, den Inhalt der Jugendschristen betreffenden Thesen: Sie sollen sittlich rein, klassisch und volk-thümlich rc. sein, wurden ohne lauge Debatte angenommen. Die These, wuche sich aus die Darstellung bezog, ward in folgende Worte mnaefvrmt: Die Darstellung de- Gebotenen halte sich strn von Lrockeccheil ,nd Ueberreiznng. sei anschaulich und lebendig, interessant und an regend, geordnet und abgerundet. Hinsichtlich der Bilderwerke wurden dieselben Anforderungen wie au die schriftlichen Darstellungen gestellt. Die Bilder sollen künstlerisch vollendet, wahr und charakteristisch, au«druck-voll und verständ lich, interessant und anregend sein. Da die Jugendleclüre der Anleitung und Ueberwachung de- Erzieher- bedarf, so erwachsen in dieser Hinsicht dem Hause wie der Schule ernste Auf gaben. Dem Hanse erkannte man die Aus. gab« zu: für gute Lectüre zu sorgen, und d,e Schule sollte dem Hause rathend und überwachend zur Seite gehen und übrigen« für die Anlegung geeigneter Schulbibliotheken Sorge tragen. Ins besondere verlangt man solche für die einfache Volksschule, damit die Leselust der Jugend an geregt, die Lectüre geregelt und der Geschmack gebildet werde. Die Wahl der Schriften müsse auf die Alter-stufe, auf die Individualität und die Leben-verhältnisse de- Kinde- Rücksicht neh men und übrigen- dem durch Unterricht erweckten Interesse weitere Rührung gewähren. Die De batte über diese Thesen, an welcher sich fast alle Anwesenden betheiliglen, war eine sehr lebendige.
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