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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187501306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-01
- Tag1875-01-30
- Monat1875-01
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1875
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Erscheint t-glich früh 6'/, Uhr. Ntdarlio» sät Trpedttio» JohanniSgasir 33. Verantwortlicher Redacteur -r. Hüttner in Reudnitz Sprechstunde d. Redaktion Bonmllag« von N—H Ukr Siachmttlag» von 4 —L Uhk. Nnuabme der für die nächst- folamde Stummer bestimmte« Inserate an Wochentagen bis 8Nhr Nachmittags, an -»»»- und Festtagen früh bis '/,9 Uhr. MIatr für Zosklatroaooakmr: Otto Klemm. UniversitLtSstr. 22. Lotst- Lösche, Hainstr. 2l. parr. «vfUtge 12.550. Ttd-ionmottpkei« viertelt. 4»/, Ml. incl. Bringerlvhn 5 Mt. Jede einzelne Nummer >'«o Ps. Belegexemplar tu Pf. Gebühren für «Lxlrabeilagen ohne Postbesörderung 36 Mk. mit Postbesörderung 45 Mt. Inserate 4gesp. Bourgeois;. 20 Pf Größere Echristen laut unseren: Preisverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Neclamr» unter dem Urdactionsfirich die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Lrvr-ttlon zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenumt-ranüo oder durch Postvorschuß. W 3V. Sonnabend den lii». Januar. 1875. GM- Zur gefälligen Beachtung. -W» Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 31. Januar nur Vormittags bis '-9 Uhr geöffnet NxpvsUtL«» E>V8 IsvLpnIxer V»xeEL«tt«s. Bekanntmachung. Die allbekannte Vorschrift, wonach bet «tntttteuder Glatte die Grundftückbefitzer für daS Bestreuen der TrottoirS uud Fußwege entlaug ihrer Grundstücke unverzüglich zu sorge« habeu, ist während der letzten Frostperiode in auffälligster Weise unbeachtet gelassen worden, und ist daS Vorkommen mehrerer Unglücksfälle die beklagenSwerthe Folge hiervon gewesen. Die zahlreichen Beschwerden hierüber sind um so begründeter, je gewisser von den Betheiligten so viel Gemeinsinn zu erwarten gewesen wäre, daß sie auch ohne Aufforderung und Strafandrohung die überaus ge ringe Mühe auf sich genommen hätten, welche zur Beseitigung der gefährlichen Glätte der Fußwege erfordert wird. Wir bringen daher die vorerwähnte Vorschrift mit dem Bemerken hierdurch dringend in Er innerung, daß wir jeden Grundstücksbesitzer, welcher künftig bei einlretender Glätte nicht sofort und ohne vorherige Aufforderung die Trottoirs und Fußwege an seinem Grundstücke gehörig und nachhaltig bestreuen läßt, tu nachdrücklichste Gtraf« nehmen werde». Selbstverständlich hat daS Streuen nicht bloS in den Morgenstunden, sondern auch im Zause deS TageS und AbendS zu erfolgen und muß, wenn die bestreuten Fußwege und TrottoirS von Neuem glatt werden, so oft als nöthig wiederholt werden. Leipzig, am 22. Januar 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. vr. Reichel. Höhere Bürgerschule für Mädchen. Anmeldungen für die Classen 1—6 erbitte ich mir Freitag Pen 5. Februar von 2 bis 4 Uhr Nachmittags. Die Aufnahmeprüfungen finden für Schülerinnen auS der Stadt Freitag den 19. Februar um 2 Uhr Nachmittags, für auswärtige Montag den 5. April um 10 Uhr Morgens statt. Leipzig, den 26. Januar 1875. vr. W. Nöldeke. Bekanntmachung. Diejenigen in Leipzig wohnhaften Invaliden und Angehörigen von Gefallenen aus dem letzten deutsch-französischen Kriege, welche am 2. Marz d. I. bet Verthetluug der Unter stützungen auS der Friedeu-stiftung berücksichtigt sein wollen, haben ihre Gesuche bis zum v. Februar d. I. schriftlich unter Beifügung der erforderlichen Bescheinigungen bei uns einzureichen. Leipzig, den 22. Januar 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. G Mechter. Bekanntmachung. In Veranlassung neuerlich wiederholt vorgekommener Unzuträiglichkette» bet Besetzung der Stände auf den öffentlichen Straßen und Plätzen während deS W»«Heumarktes ver ordnen wir hierdurch, daß jeder den hiesigen Wochenmarkt besuchende Verkäufer und Händler bei Vermeidung von 3 bis 3V Mark Geld- oder entsprechender Haststrafe den Anweisungen unserer MarktansfichtSoraane «nwetgerltch Folge z« leisten hat. Leipzig, am 22. Januar 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. vr. Reichel. Bekanntmachung. DaS Agathe - Bergersche Stipendium für einen „armen Studenten zur Erlangung der Magisterwürdc " ist auf den Termin Michaelis 1874 noch zu vergeben. Bewerber haben ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Bescheinigungen schriftlich bis zum 13. Febrnar d. I. bei uns einzureichen. Leipzig, am 14. Januar 1874. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch G Mechler. Holz-Anction. Freitag den L. Februar d. IS. sollen von Vormittags 9 Uhr an im Burgauer Forst revier aus dem Kahlschlage in Adth. 31» hinter dem neuen Schützenhause 4 Raummeter eichene Rutzfchette, 127 Rmtr. eichene, 11 Rmtr. buchene, 6 Rmtr. rüsterne, 4 Rmtr. erlene, 6 Rmtr. lindene und 1 Rmtr. a-pene Breu»s«heite unter den im Termine an Ort und Stelle angeschlagenen Bedingungen an den Meistbietenden ver kauft werden. Zusammenkunft: auf dem Kahlfchlage hinter dem neuen Schützenhaufe. Leipzig, am 23. Januar 1875. DeS RathS Aorstdepntatiou. Silbernes kedactionsjubilaum -er Schmidl'schen Jahrbücher. Leipzig, 29. Januar. Diese Woche ist die Schluß nummer de« Jahrgange- 1874 und de- Bande-164 der weitverbreiteten hier erscheinenden medicinifchen Fachzeitschrift „Schmidt'- Jahrbücher der in- und ausländischen gefammten Medicin" auSgegeben worden. Mit dieser Lieferung sind aber 25 Jahr gänge, beziehentlich hundert Bände von zusammen 5000 Bogen vollständig geworden, welche unter der gegenwärtigen Redaction überhaupt herauS- aekommen sind. An der Spitze der Redaction stehen seit 1850 ein hier wohlbekannter verdienst voller akademischer Lehrer und Beamter, in der Fachwelt als ein mit Rath und Thal zu literarisch gelehrter HülfSleistung allezeit bereiter, daher zahllosen Doktoranden insbesondere in dankbarster Erinnerung behaltener erfahrener und in der seltensten Weise belesener Gelehrter mit Fug hoch- angesehen und beliebt, Professor vr. A. Winter, UmversttätSbibliothekar und Bibliothekar der Gehlerscheu Bibliothek, und der DreSdnerProfessor vr. H. E Richter. Dre Zeitschrift nimmt in der medicinifchen perio dischen Literatur eine hohe Raugstelluug ein wegen ihrer außerordentlichen Vollständigkeit und Neber- fichtlichkett, welche sie dem Fachgelehrten ebenso un entbehrlich macht, als dem praktischen Arzte, der sich fortarbeiten und fortbilden will. Ein eminentes Verdienst erwirbt fie sich um die Leserwelt beider Elasten durch die von Zeit zu Zeit regelmäßig gegebenen Uebersichten über den neuesten Stand einzelner brennender TageSfragen der Medicin, sowie durch die reichhaltige uud gutgeordnete Bibliographie der medicinychen Literatur de« Jn- und Au-lande«, wie fie allerding- nur an einem solchen Eeutralpuucte de- deutschen, be- ziehentlich Weltbuchhandel- gegeben werden kann. Eine treffliche Zugabe sind vie Generalregister über die srühern Jahrgänge, von denen die letzt erschienene Nbtheiluug dre Bände 121 — 140 registrirt, sowie die Supplemente 1—5. — Vr. Schmidt, der Begründer der Zeitschrift (nachmal- Direktor de- Stadttheater-), redigirte die Zeitschrift von 1834 bi- 1843, dann folgte vr. Alexander Göschen (1844—49). Der dritte Redaction-wechsel führte die Professoren vr. Richter und vr. Winter ein. Beide begrüßen al» Jubilare ihre- mühe- und Verantwortung--, aber auch ehrenvollen Amte-, da- Leserpublikum mit folgender Ansprache: „Mit diesem Hefte schließt der 100. der unter unserer Redaction erschienenen Bände der med Jahrbücher! E- ist unS mithin vergönnt ge wesen, em volle- Bierteljahrhundert hindurch ein Unternehmen zu leiten, welche-, wie wir au-.dem Bestall, den dasselbe findet, schließen zu dürfen glauben, dem Bedürfniß de- ärztlichen Stande- entspricht. Daß wir aber in der Lage gewesen sind, da un- vorgesteckte Ziel zu erreichen, verdanken wir zunächst der gediegenen Unterstützung unserer Herren Mitarbeiter; wir danken e- ferner der Freundlichkeit, mit welcher Behörden und wissenschaftliche Körperschaften, sowie Autoren und Verleger unS in so reichem Maße literarische Arbeiten zur Verfügung gestellt haben; wir ver danken eS weiter der Liberalität und Pünktlichkeit, mit welcher die Verlags Handlung unsere Wünsche in Bezug auf Beschaffung de« literarischen Mate riales von jeher erfüllt hat; wir verdanken eS endlich der ausgezeichneten Art und Weise, mit welcher unsere technischen Mitarbeiter, die Herren Setzer und Correctoren, ihre Aufgabe gelöst haben. Wir fühlen unS daher gedrungen, Allen, welche unS bisher bei diesem Werke hülsreich zur Seite gestanden haben, unfern wärmsten Dank öffentlich aaSzusprechen, und fügen die Bitte hinzu, uns ihre Unterstützung auch fernerhin zu Theil werden zu lassen " Rufen wir dem trefflichen Organe der Fach presse auch unsererseits ein collegalische« aufrich tige- ehrende« „Glückauf!" auf den Weg zum 200. Baude oder 10,000. Bogen zu! vr. MI. K. Whistling. Neuer Theater. * Leipzig, 29. Januar. Der gestrige Abend bot eine Bereinigung einer Lessing- und Dörtngfeier; daS HauS war bei ^donoowont onspsnän anAverkauft und da« Publicum bethei ligte sich auf daS Lebhafteste in Anerkennung der von hervorragenden Darstellern geschaffenen Leistungen uud bei der Schlußseier selbst, die den wackern Bühnenveteranen verherrlichte. Les sing« »Nathan der Weise", da- Hohelied der Toleranz, wird auf der deutschen Bühne stei fem gute- Recht behaupten al- eins der schönsten Denkmäler jener Humanität, welche die Seele aller unserer klassischen Dichtungen war und welch« hier aus religiösem Gebiet chr entscheiden, de- Wort spricht. Da- Märchen von den drei Ringen ist der symbolische Mittelpunkt de« ganzen Werke-, welche- mit milder Leben-wei-heir und edler Gesinnung gesättigt ist und mit Au-nahme de- Patriarchen unS lauter Charaktere vorführt, in denen echt menschliche- Gefühl den Sieg davon trägt über jede Art von konfessioneller Beschränkt heit. Doch so hoch der dauernde Erwerb diese« Dichterwerke- für unsere Bühnen anzuschlagcn ist, so wenig darf man sich dagegen verblenden, daß da- Schauspiel al- Drama wesentlich hinter den andern Werken Lessing- zurücksteht, daß ihm jede forttreibende Spannung, jede fesselnde Ver mittelung fehlt, und daß dre Lösung der wirren Familienverhältnisse am Schluß in einer Märchen- hast kindlichen Weise vor sich geht. Dafür entschädigen die Charaktere, in deren Zeichnung Lessing'« meisterhafte Kunst sich be währt und welche den Darstellern reichlichen Anlaß zur Bewährung einer schöpferischen Begabung gaben, lieber Döring'S „Nathan" Rühmliche« ru sagen, hieße Eulen nach Athen tragen ; diese Leistung ist dem ganzen deutschen Publicum be kannt, der Ton jener milden Weisheit, welche unS an .die Homerische de« „gerenischen reisigen" Nestor I erinnert, und zugleich jene feinsinnige Sckmlkhaf- I tigkeit, welche einen Sokratischen Zug? in seine I Reden verwebt, schaffen ein Gesammtbrld, wie e- dem Dichter selbst gewiß willkommen gewesen wäre. WaS am wenigsten auf stürmischen Effect berechnet ist. manche leise, aber in ihrer Feinheit glückliche Wendung de- Dialog-, DaS fand gestern, bei der erhöhten Stimmung de- Abeud-, eine enthusiastische Aufnahme. Der Klosterbruder de« Herrn Lebrun, deS Direktor« deS Berliner WallnertheaterS, der sich durch seine Mitwirkung in rühmlicher Weise an der Leipziger Döringfeier betheiligte, war in seiner Schlichtheit und semem kindlichen Mutterwitz ein gleichfalls trefflich ge zeichneter Charakter. Auch Herr Lebrun wurde von dem Publicum mehrfach durch Hervorruf bei offener Scene ausgezeichnet, ebenso unser Director Friedrich Haase selbst, welcher durch llebernahmc der kleinen Rolle de- Patriarchen auch seinen künstlerischen Beitrag zur Döringseier gab. Er spielte den gleichsam im Fett erstickten Papst von Jerusalem mit seinem „gurgelnden" Fanatismus ganz ergötzlich; vielleicht würde die Ermäßigung de« körperlichen UmfangS um einige Centimeter diesem Patriarchen einen leise an die Charge streifenden Zug nehmen. Alle Mitwirkenden gaben sich Mühe, der B^eutnng de« Abend- gerecht zu werden. Frl. Schwarzenberg (Recha) spielte mit Wärme und Innigkeit; nur üderwiegt in ihren Leistungen zu sehr der gleichmäßig sentimentale Gruudton; da« naiv Un befangene zu treffen wird ihr schwer, nach dieser Seite hin sich noch mehr zu bemühen, ist »er ge wiß beherziaenSwerthe Rath der Kritik. Die Daja der Frau Bethmann war gut angelegt, konnte aber in der Ausführung noch wirksamer sein; Herr Neumann al« „Tempelherr" war barsch und feurig, doch nicht so naturwüchsig, wie dieser Charakter sein muß. Herr GranS als „Sala- din" ist un« von früher bekannt. Frl. Suhr- landt (Sittah) spielte die GultanSschwester in orientalisch-fürstlichem Costüme, doch mit der prunk- losen Gesinnung, die ihr zukommt. Herr Klein al- „Al Hast" war beweglich und feinsinnig. Die Vorstellung ging glatt zusammen; zwar gingen Federn und Schnupftücher gelegentlich verloren, doch keine Lesstng'schen Nüancen. Als der Vorhang am Schluß ausging, zeigte er unS um den künstlerischen Altmeister Döring die Herren und Damen unseres Bühnenpersonals versammelt. Director Friedrich Haase über reichte ihm einen Lorbeerkranz mit den warm empfundenen Worten: „Mein geliebter Freund! Seit meiner Jugend zeit waren Sie mir al« Künstler stets ein leuch tende« Ideal! Sie eröffneten mir die Mysterien unserer Kunst und beschenkten mich fortgesetzt mit den seltenen Schätzen Ihre« reichen Genius. Tief bewegt und im innersten Gemüth ergriffen, habe ich nun heute die innige Freude, Sie an Ihrem Jubelfeste auch hier an dieser Stelle in unserer Mitte zu begrüßen, angesichts einer Versammlung, die wir Beide hochschätzen und verehren, nm Ihnen zu danken für Alle«, wa« ich Ihnen schulde. Empfangen Sie, geliebter Freund, den mehr al« verdienten Lorbeer an« der Hand Ihre« Schüler-, der ihn mit jubelndem Enthusiasmus seinem Meister reicht. Biele- möchte ich Ihnen wohl noch sagen, wa- ich empfinde, allein ich empfinde eben stärker al- ich e- sagen kann, und so fasse ich denn lieber Alle- in Allem in Ein- zusammen und rufe in Heller Freudigkeit: Theodor Dörina, der Stolz uud die Zierde deutscher Bühuenkunst, er lebe hoch!" Die Künstler und da- Publicum stimmten in da- Hoch ein; Altmeister Döriug bedankte sich mit bescheidenen Worten. Darauf traten Herr Mittel! und Frl. Zipfer vor den Jubilar; die Letztere trug daS Geschenk der Leipziger Büh nenmitglieder. eine Botivtafel au- Kupfer, um rahmt von Ebenholz. Auf der Tafel liegt ein massiv goldner Lorbeer. Innerhalb desselben be findet sich die Dedication de« Personals, außerhalb sind DöringS berühmteste Rollen verzeichnet. Herr Mittel! hielt eine sinnvolle Anrede, in welcher er besonder- hervorhob, daß Döriug vor 4L Jahren schon aus der Leipziger Bühne ausgetreten und zwar in Staberl'- „Reiseabenteuern", da er damal- die komische Muse gepflegt Habe; deu Verdiensten de- Künstler- wurde er unt zarter Wärme gerecht Während unsere Damen die Kränze sammelten, die auf dem Podium reichlich lagen, uud al- -ranzträgermnen eine improvisirte Gruppe um den Künstler bildeten, fiel der Vor hang nach der begeisterte« Feier. Wie wir erfahre», hat Theodor Döriug noch „hinter den Eoulissea" Geschenke mancherlei Art erhalten, von Director Friedrich Haase eine massiv goldene Tabatiöre in Rococoform mit dem Monogramm Döriug- in Diamanten auf blauer Emailplatte, von zwölf Leipziger Kaufherren ein prächtige- Tafelservice au- Porzellan. Luch eine „heitere" Auszeichnung ward dem Ehrengast zuTheü, die im Costüme erschienenen „Schlaraffeu" Überreichten ihm den HauSorden erster Classe, um den Hal« zu tragen, weil auf der Brust kein Platz mehr war. Wir aber wünschen dem würdigen Jubilar noch auf lange hinan- die Frische deS Geiste-, daß er seinem künstlerischen Berufe tceubleiben und sich der Erinnerungen an sein Jubelfest freuen möge Theodor Döring ist durch die geistige Schärfe, da« lebensvolle Colorit, die Originalität seiner Auffassung ein Meister unserer Schauspielkunst, der in den Annalen derselben einen Ehrenplatz einnimmt; er hat viele Typen geschaffen, welche ein Gemeingut unserer darstellenden Kunst ge- worden sind, unv in solcher schöpferischer Kraft liegt die höchste Bedeutung deS darstellenden Künstlers. Rudolf Gottschall. Del Vecchio's Kunstausstellung. Neben den Bacchantinnen von Felix, welche na türlich noch immer den Mittelpunkt der Aus stellung bilden und die größte Anziehungskraft au-üben, ist noch eine ganze Reihe zum Theil höchst beachten-werther Kunstwerke ausgestellt, welche das Interesse der Besucher freilich erst in zweiter Linie in Anspruch nehmen. DaS Bild de« Wiener Künstler- verdunkelt eben momentan alle übrigen weniger in die Augen fallenden Leistungen und wir glauben daher uni so mehr aus eintge der letzteren Hinweisen zu müssen, al«
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