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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187006072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-06
- Tag1870-06-07
- Monat1870-06
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1870
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Anzeiger. * Amtsblatt des König!« Bezirksgerichts und des Raths der Stadt LchU M 158. Dienstag dm 7. Juni. 1870. Bekanntmachung, den Betrieb der städtische« Theater in Leipzig betreffend. Nachdem der bisherige Unternehmer auf seinen Wunsch aus dem mit ihm bestandenen Contract entlassen worden ist, soll der Betrieb de- alten und neuen Stadttheaters bierselbst, in Einer Hand vereinigt, anderweit einem Unternehmer übertragen werden. Wir fordern daher Diejenigen, welche hierauf reflectiren, hierdurch auf, die Bedingungen, unter welchen sie den Betrieb der beiden städtischen Theater Übernehmen wollen, spätestens bis zum Abend deS 13. Juni ». «. schriftlich bei unS einzureichen. Wir be merken dabei, daß die bisherigen ComractSbedingungen, sowie die dieSfallS beabsichtigten Veränderungen für die Herren Reflectanten bei uns zur Einsicht bereit liegen. Bisher eingereichte Bewerbungsgesuche bedürfen der Erneuerung. Leipzig, den 2. Juni 1870. Der Ruth der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Schleißner. Bekanntmachung. Die in unserer Bekanntmachung vom 28. Mai l. I. angeborene unentgeltliche Impfung der SchutzpoSen wird nicht, wie daselbst angegeben, im städtischen Saale der alten Waage, Katharinenstraße Nr. 29, sondern in dem Büffet saale deS alten Theaters von Mittwoch den 8. Juni l. I. Nachmittag- 3 Uhr an bis auf Weiteres jeden Mittwoch zu der nur genannten Zeit stattfinden. r. I Leipzig, den 3. Juni 1870. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Jerusalem. Bekanntmachung, Zurücklieferung der Communalgardengewehre betreffend. Nachdem durch das Gesetz vom 3. März l. I. die Communalgarde für daS Königreich Sachsen aufgehoben worden ist, fordern vir alle diejenigen Mitglieder der aufgelösten hiesigen Communalgarde, welchen auf städtische Kosten Dienstgewehre oder sonstige LuSrüstungSgegenstände leihweise überlassen worden sind, auf, dieselben binnen 8 Tagen und spätesten- bi- zum 14. l. M. m der RathSwache wieder abzuliefern. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, den 2. Juni 1870. vr. E. Stephani. Schleißner. Bekanntmachung. Die Erd- und Maurerarbeiten einer 375 Ellen langen, 12 Zoll weiten Thovrohrleitung in der Pleißengasse sollen an einen Unternehmer vergeben werden. Diejenigen, welche diese Arbeiten zu überuehmen beabsichtigen, werden hierdurch aufgefordert, Pro filzeichnungen und Bedingungen auf dem RathS-Bauamte einzusehen und darnach ihre Forderungen bis zum 9. dsS. MtS. Abends 8 Uhr versiegelt daselbst abzugeben. Leipzig, den 3. Juni 1870. DeS Rath- Baudeputatto». Bekanntmachung. ES soll der Plauensche Platz und die Theatergasse vom 13. Juni d. I. ab neu gepflastert werden. Um etwaige Wiederaufreißungen der Neupflasterung zu vermeiden, werden diejenigen Hausbesitzer, bez. deren Bevollmächtigte, welche Gas- oder Wasserleitungen in ihre Grundstücke einzuführen beabsichtigen, aufgefordert, derartige Anlagen rechtzeitig und bevor die Neupflasterung die betreffenden Grundstücke erreicht, bewirken zu wollen. Leipzig, den 3. Juni 1870. DeS RathS Deputation zu« Straßenbau. Jur Theaterfrage. Durch den mit allgemeinster Befriedigung aufgenommeuen Beschluß unserer Stadtverordneten ist der Stadtrath veranlaßt worden, diejenigen Unternehmer, welche geneigt sind, den Betrieb der städtiechen Theater zu übernehmen, zur Bewerbung eivzuladen. Ä» der öffentlichen Bekanntmachung ist nicht gesagt, dag der Stadt- rach nur auf ein Pachtverhältniß einzugehen beschlossen habe, den Betrieb aber auf Rechnung der Stadt principiell zurückweise. Mau nimmt aber allgemein an, daß nur ein Mann, der größere Geldmittel zur Verfügung habe, in die Bewerbung eintretev könne. At wäre sehr beklagenSwerth, wenn sich durch diese Voraussetzung Männer, die vorzugsweise zur Leitung eine- KunstinstitutS ge eignet sind, von der Bewerbung abhalten ließen, wenn da< Leip ziger Theater nur von dem Gesichtspunkte einer vortheilhaften Kapitalanlage aus in- Auge gefaßt würde. Im Interesse der lust, der Ehre Leipzig- und deS Wohlbefinden- seiner Bewohner ist zu wünschen, daß der Betrieb der Leipziger Theater einem Rasur übergeben würde, welcher bei der Feststellung de- Repor ten- von hoher geistiger, nach allen Richtungen vorurtheil-freier Gestunung, bei Wahl und Leitung de- Personal- der darstellenden Käustler durch die Rücksicht auf em eorrecte- Ensemble sich bestim me» ließe, und der im Stande wäre, diese- Personal und durch dasselbe da- ganze Publicum zm Begeisterung für da- Wahrhaft- Schöne in poetischer, musikalischer und decorativer Beziehung, in Tragödie, Komödie, Oper und höherer Tanzkunst Hinzureißen. Einen solchen Mann hat man nicht unter den Geldmännern zu suchen, welche nur den Erwerb vor Augen haben, aber auch nicht unter den Kuvfivirtuosen, welche die Kunst zum Dienste der Eitelkeit entwürdigen, und am wenigsten unter den vornehmen Herren, welche die Bühne zur Befriedigung frivoler Gelüste miß brauchen, sondern einzig und allein unter den Dichtern, und zwar nicht unter denen, welche dem Publicum dienen und von dessen Geschmack sich beherrschen lassen, sondern welche ihr Volk zu ergreifen und emporzuheben verstehen. Die Ansicht, daß der dramatische Dichter berufen und vorzugsweise befähigt sei die Bühne zu regieren, verstößt zwar gegen da- moderne Vorurtheil, nach welchem die Schauspielkunst für eine selbstständige, der Porste sich als Mittel zum Zwecke bedienende Kunst, oder gar nur kür ein Mittel zum Zwecke der Befriedigung sinnlicher Bedürfnisse gehalten wird, aber der Umstand, daß die auSgezrichnetsten Theaterdirectoren aller Culturvölker Dichter gewesen sind (man denke au AeschyloS, Sophokles und EuripideS, an Corneille und Moliöre, an Shakespeare, an Goethe und Schiller, an Schröder und Jffland), beweist, daß eine Hebung der Theaterzustände nur von den Dichtern auSgeht. Ein Dichter al- Theaterdirector will freilich gesucht sein, denn e- giebt überhaupt wenige dramatische Dichter in Deutschland,
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