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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187506081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-06
- Tag1875-06-08
- Monat1875-06
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1875
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durch »ie worda. durch zur 875. l Frau. roV is. 19 i 18'. ag 2-l/,!>, wi. «oh. >erum «r. Ul Mtlftv, cmvgluy«^ oucrsstio« Ltr. Boa «rode«,» jchenllicha « rffecta r 98 P«. 98 P«. 97 Pm. n 9SP«c. 33.»9^. »». gel»> ll 89 til au- effla K. do. ß. excl. 8-1 cvmair »o. .nu »«. ». 1. do. S-m Das «» Stille, «N ii«»riqma f Liefnu»i unter de» 'finirtn emahl««» vrdarflz»- ooche mcht ,0«« «ilo vaS Lage, eser Woche b da- Ge rs »urdt, die Preise haben. — r mlßiger um durch der Köifer iv und auf ,onne. l u». coco- »rderrnigen m, Jmn- 8-55^ iminel pr. t r PL d steigen». Faß rke»- rm. rast, suli lü ul G«u»- Ruhig. — j. sch»«»- 71 »7 — iI7 4521 ieu. La» Havan«, >«r. iu»«, Domina«. - Park, Ltd« erst« 227 Ser. 28,»»« Palmyra, 720 Pack, l Florida. varmaS- türkischer Ick. cana- «corigoa. »de. 239 ring blieb Haltung. 259 Sack n Markte k«n nord- ckauft. — zu feste» cbneeweiß« lebhafteu ere Pmse betrage» iap. lmii. Der chinesisch« lexaudri» Erscheint täglich ftüh 6'/2 Uhr. Ledaciioa nab Lrprditto» Zohanuisgasse 33. Verantwortlicher Redacteur Kr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaction Vormittags von 1t—ti Ubr Vochmmag» von « —i Uhr. »mitch«r der für die nächst folgende Rümmer bestimmten zmeralr an Wochentagen dis gUhr SklchmtttagS. an Sonn- md Festtagen früh bis '/,S Uhr. Male skr Zaseratenauirahiilr. Lv» Klemm. Univrrsitätsstr. 22, LouiS Lösche. Harnstt. 21. Part. MpMtr Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Li»sl«ge 13,300. .Hiciuicuitnirorci; dicrtelj. 4'/, Mk. iucl. Briugcrlvhn 5 Mk. Jede einzelne Stummer 39 Pf. Belegexemplar 19 Pf. (Gebühren für Extrabeilagen olme Postbeiörderung 3» Mk. mit Postdesörderung 45 Mt. Znlrrale 4gesp. vourgeoisz. 20 Pf. Grütze« Schriften laut unserem Preisverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif, vcclamcu »»Irr »cm 8edacti»a«-r1ch die Spaltzeile 49 Pf. Inserate sind stelS an d. Lepedtttoa zu fendm. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praaouiaünmcio oder durch Postvorschuß. W 15«. Dienstag den 8. Juni. 1875. Bekanntmachung, Revtfio» der La«dta-S»ahlltste« betreffe«d. In Gemäßheit §. 24 des Wahlgesetzes vom 3. December 1888 sind die Listen der bei den LaudtagSwahlen stimmberechtigten Personen alljährlich im Inni zu revidireu. auch nach §. 11 der U>-führungsverordnung die Stimmberechtigten auf diese Revision und ihr Bcfugniß zur Einsicht nahme der Wahllisten öffentlich aufmerksam zu machen. Wir benachrichtigen daher die Betheiligten hierdurch, daß die Wahllisten für die drei Wahl, kreise der Stadt Leipzig aus dem Rathhause II. Stock. Zimmer Nr. 15. am 1., 2., 3., 4, 5 , 7. md 8. Juni laufenden Jahre- vormittag- von 8—12 Ubr und Nachmittag- von 3—S Uhr auS- liegeri, indem wir die Stimmberechtigten aufsordern, die Wahllisten einznsehen, zugleicb aber daraus Hinweisen. daß den Anträgen behufs Aufnahme in die Wahlliste oder Ausscheidung solcher, denen da- Wahlrecht nickt zusteht, die Nachweise der Wahlfähigkeit beziehentlich di< Mangel- der Wahl berechtigung beizusügen sind. Leipzig, den 28. Mai 1875. Der Nath der Gt«dt Leipzig. vr. Georgi. Nitzfche. Bekanntmachung. Der diesjährige Wollmarkt in Leipzig wird am 17. und 18. Äuni d. I. gehalten. Die Wollen können schon am 16. dess. Mo«, ausgelegt werden. Leipzig, am 21. Mai 1875. Der Math der St«dt 2*1^1^ vr. Georgi ler. Bekanntmachung. Alle diejenigen Militairpflicktigen, denen die Ordre- zur bevorstehenden Ober-Ersatz-Gcstellung wegen stattgesundenen Wohnungswechsel-, unrichtiger oder ungenauer Angabe der Wohnung nicht baden «ingehiinvigt werden können, werden hiermit aufgesordert. dieselben alsbald auf unserem Quartier-Amte. Rathhau» 2. Etage, abzuholen. Der Nichtbesitz der Ordre entschuldigt nicht, vielmehr kommen beim Au-bleiben in dem Muste- rung-termine die in den 8tz. 176 und 177 der Militair-Ersatz-Instruction vom 26. März 1888 an gedrohten Strafen und Nachtbelle in Anwendung. Leipzig, am 3. Juni 1875. Der Nath der Gtadt Leipzig. l-r. Georgi. Lamvrecht. Bekanntmachung. Die Concurrenz-Entwürse für den Bau der höheren Bürgerschule für Mädchen sind bi- z«« 17. J»«t d. I. bei »ns einzureichen. Leipzig, den 7. Juni 1875. Der )kath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wange»»«». Bekanntmachung. Nach den Messungen de» Herrn Geh. Rath Pros. vr. Kolbe betrug die Leuchtkraft de- städti schen Leuchtgase- im Monat Mai d. I. daS 12'/»—13'/,fache der Leuchtkraft der Normalwachskerze bei einem spccifischen Gewicht von durchschnittlich Leipzig, den 5 Juni 1875. Des -kat-S Depatatioa z«r GaSaaftalt. König Alderts Reise t» der Krrt»haupt«an«schaft Leipzig. Programm für Dienstag, 8. Juni (5. Tag): S—10 Uhr: StaatSrathProf.vr.Strümpellr Ethik oder Moral und Rechts- geschichte. lv—11 - Prof. vr. Zarncke, d. Z. Decan der Philosoph. Facultät: Walther von der Bogelweide. N—12 - Geh. Rath Prof. vr. Windfcheid: Pandekten II. Theil. 12 - Dejeuner. 1 - per Eisenbahn nach Eythra. tUhr4«Min. in Evthra bei vr. Anger. 2 . 45 - Abfahrt va» Eythra. S Uhr in Pegau: 3—'/,5 Uhr Empfang, Besichtigung der Filz- Fabrik Fischer, des Kriegerdenk mal-, de- GerichtSamt-, de- Grab male- von Wieprecht von Groitzsch, de- Rathhause-. ' ,5 Uhr per Wagen über Wiederau nach Zwenkau. > ,6—'/,7 Uhr in Zwenkau: Empfang; Besichtigung de- GerichtSamt-, der Kirche, de- RathhauseS >/,7 - per Eisenbahn nach Leipzig. 7 - Diner. Besuch der Universitäts-Sternwarte. FestcommerS von Stndirenden in der Central-Halle. Nerur Theater. Leipzig, 6. Juni. In dem lieben-würdigen Lustspiel von Scribe und Ligouvb: „Keen- häude" ist eine beliebte Losung der Neuzeit, da- Recht der Frauen auf Arbeit, in einer so Absichtslosen Weise zum Mittelpunkt der Hand- luaa gemacht, daß der anmuthige und gewinnende Eindruck de- Stücke- dadurch in keiner Weise ge fährdet wird. Die gegen die Aristokratie gerich tete Tendenz de« Drama ist mit solcher Eut- schickenheit ausgeprägt, daß un- nicht ein beliebige- Edelfräulein, sondern eine Gräfin (die Herzogin kommt auf Rechnung de- UebersetzerS) al» Modistin vorgeführt wird. Unter dem Regen schirm de» Bürger königtbumS konnten solche dra matische Tondenzen auf der Bühne ungefährdet spAzierengehen. Die Persiflage gegen die Legiti- misbm oder vielmehr gegen da- nichtSsa- grude Treiben der höheren Gesellschaft ist dabei von beißender Schärfe; nie sind die Modedamen mit einer so graziösen und ergötzlichen Satire gegeißelt worden! Daß der Dichter die Zeit nur schildern, aber nicht besten, kann, be wies die nächste Epoche de- 8eeonrl« vwpirv, wo die geistig hohle Modewulh alle Grenzen über schritt und eine Marquise de Mäneville sogar a»s dem Throne der Cäsaren saß. Die Titelrolle de- Stück-, die edelmüthige )elene, die, um nicht da» Glück einer Familie zu stören, sich, obgleich herzoglicher Herkunft, von ihrer Hände Arbeit ernährt, auf ihre Liebe ver- Mrt, die Herzog-familie vom finanziellen Unter- gang errettet und zuletzt die Hand de- Geliebten erhält, wurde al- zweite Debütrolle unS vom Krl. Ellmenreich vorgesührt. Die Darstellerin bewies an diesem Abend auch ihre Begabung tür da- Conversation-stück, wie al- „Maria Stuarl" für die Tragödie, und brachte besonder» die rührenden Scenen der französischen Komödie »r Geltung. Der heitere Ton tritt in dieser Rolle mehr zurück; er wurde an den wenigen Stellen, wo da- Drama Anlaß da»» giebt, von Krl. Ellmenreich mit Glück angeschlagen.^ Die aroße Gewandheit und da- angenehme Organ der Darstellerin, sowie die Präcifion einer durchweg deutlichen Au-sprache bewährten sich auch an diesem Abend; nnr hin und wieder störten einige zu schwere, tragisch nüchterne Accente. Die Auf- nähme der Darstellung von Seiten de- Pnblicnm- war eine günstige. Eine köstliche Leistung ist der stotternde Richard de Kerbriaud de- Herrn Mittel!. Einen stot ternden Helden vorzuführrn hat, feit Shakespeare seinem „Percv" diese in der dramatischen Dar stellung oft fortfallende Mitgift gab, kaum ein neuer Dichter gewagt. Scnbe giebt in seine« Dialog selbst die Handhaben für die An-sührung; gleichwohl bedarf e- eine- glücklichen Darfiellnng-- latente-, um die vom Dichter gewünschte Wirkung zu erreichen. Herr Mittel! erreichte sie vollkom men, besonder- wen» durch den Ufsect seine zögerten Sprachwerkzeage in Flmß gebracht wnr- den und ein kräftiger Kernfluch seine Seele von den stockenden Hemmnissen seiner Zunge erlöste. Eine ebenso vortreffliche Leistung war die Marquise de Möneville de- Krl. Hüttner, eine Modedame von Kopf zu Fuß, ganz ausgehend in Toilettenluxu- und allen gesellschaftlichen Nichtig keiten. Die äußerliche Eleganz wie die innerliche Leere und Hohlheit, die tragikomischen Affecte. in welche die Salonheldiu durch Versagen und Gewähren einer Prachtrobe geräth, konnten nicht charakteristischer dargestellt werden. Frl. Schendler al» Bertha bewährte eine Naivität, die allerdings nicht zart genug ist für die Rolle, ein wenig ü la Annvagv, wie Laube von der Goßmann sagt, etwa- zu schneidig für solch eine unschuldige französische io gönne. Herr Trotz al» „Tristan" hatte in den ent« schädc^den Hauptscenen da- erforderliche Feuer de- jugendlichen Liebhaber-. Der Herzog von LeSneven. der spcculirende Aristokrat, die vorur- theil-volle verwittwete Herzogin-Mntter wurden von Herrn Stürmer »nd Frau Bethmann angemessen dargestellt, ebenso der Herzog von Penn-Mar von Herrn Re« mann und die zweite Modedame de- Stücke-, Madame de Berny, von Frl. Raeder. Da- Zusammeuspiel war durchaus lebendig. Rudolf «ottschall. A»o LtoU mt -mt. * Leipzig, 7. Juni. In verschiedenen Theilen der Stadt ffi im Lanfe der letzten Zeit von der städtischen Behörde mit einer sehr zweckmäßigen Maßregel vorgegangen worden. Man hat da» Trottoir um einem bi- anderthalb Fuß ver breitert und gegenwärtig wird eine solche Ver breiterung wieder im Brühl au-gesührt. Au- einer Vorlage, welche da- Stadtverordneten-Colle gium in seiner nächsten Sitzung zu berathen hat, ist ersichtlich, daß die Trottorrverbreiterung auch vor dem Fridericianum, gegenüber der ersten Bürgerschule, erfolgen soll. — Seit langer Zeit wurde von der Bewohnerschaft sehr mißfällig der Umstand bemerkt, daß neugelegte- Pflaster nicht selten, nachdem die Pflasterer mit ihrer Arbeit fertig waren, bald nachher wieder ausgerissen wurde, weil irgendwelche andere Manipulation vorgenommen werden sollte. In Folge der vielen erhobenen Klagen war dieser Uebelstand in neuester Zeit so ziemlich verschwunden. Bor Kurzem habe« indessen die Bewohner de- Barfußgäßchen- e- wieder mit ansehen müssen, daß in da- daselbst nenerding- ganz neu gelegte Pflaster mächtige Löcher gegraben wnrden, in welche- die Stütz- stanaen eine- Baugerüste- eingelegt werden sollte« Diese Maßregel war einseitig von dem die Auf sicht führenden Bauinspector verfügt worden und sie hat, nachdem sie »ur Kenntniß de- Rathe gelangt, sofort die nvthige Remednr erfahren. E- >st zu hoffen, daß solche Fälle nicht wiederkehren. * Leipzig, 7. Juni. Es hat sich da- Gerücht verbreitet, daß gegen diejenigen hiesigen Volk-- schullehrer, welche in der vor Kurzem statt- gehabten Delegirten - Versammlung der deutschen Lehrerschaft mit der Leitung der Verhandlungen und mit dm betreffenden Referaten betraut waren, seiten» ihrer Aufsicht»- und AnstellungSbehvrde wegen gewisser, da- Interesse der Volksschule schädigender Aeußerungen und Beschlüsse einge schritten werden solle. Soweit wir von der Ange legenheit unterrichtet sind, ist nur so viel wahr, daß da- Verhalten einiger Lehrer bei Gelegenheit jener Versammlung in dm Kreisen der hiesigen Stadtverordneten allerdings einigen Anstoß er regt hat und daß vielleicht von dieser Seite eine entsprechende Kundgebung erwartet werden kann, die aber schwerlich jenen rigorosen Charakter haben dürfte, de» der „vottsstaat" in seiner letzten Nummer bereit- i« voran» seststellt. * Leipzig, 7. Juni. Sowohl die Verhand lungen der vor Kurzem hier stattgesundenen Teueral-Bersammlung sächsischer Realschulmänner haben gezeigt, al» auch mannichfache Darlegungen in der hier erscheinenden „Zeitung für da» höhere Unterricht-Wesen Deutschland»" lassen erkennen, daß gegenwärtig in den Kreisen der deutschen Realschullehr er ziemliche Beunruhigung wegen der Zukunft der Realschulen herrscht. Man fürchtet, daß von Seiten der Staat-regierungen die Realschule zu Gunsten de- Gymnasiums immer stiefmütterlicher behandelt werden wird. Man hegt in dm gedachten Kreisen namentlich die Be- sorgniß, daß die Berufung de- DirectorS de- Berliner Gymnasium- zum Grauen Kloster, vr. Bonitz, an Stelle de» Geh. Rath- vr. Wiese zum Leiter de» höheren Unterrichtswesen« der preußischen Realschule Nachtheile bringen werde. Man wünscht deshalb sehnlichst, der CultuSminister Falk möge al- Gegengewicht noch einm anderm Mann in da- Ministerium berufen, der eine größere Neigung für die Realschulen hat. Bielm will e- überhaupt scheinen, al- ob da» evangelische höhere Schulwesen in Preußen eine zweite Kraft im Ministerium verlange. ck Leipzig, 7. Juni. Wer da weiß, welche Bedeutung eine gute, reine Milch für die Ge sundheit de- Menschen hat, und zugleich die Ver fälschungen kennt, welche man mit diesem Getränk nur allzu oft vornimmt, der wird e» gewiß nicht al- eitle Reclame, sondern al» einen Dienst an sehen, wenn wir die Leser auf ein Milchgeschäft aufmerksam machen, welche- die Beachtung und Thcilnahme de- Publicum» in jeder Hinsicht ver dient. E« ist die Milch - Hallc deS Rittergutes Güldengossa, welche seit nicht allzu langer Zeit in Zangen bergS Gut (Johannisgasse) auf- gethan ist. Schon die säubern freundlichen Räume, welche die Halle bietet, heimeln an. aber mehr erfreut noch der erquickende und stärkende Trank, welcher »a geboten wird. Der Preis ist ein billiger und die Bedienung eine in jeder Art zuvorkommende und liebenswürdige, so daß wir mit Vergnügen alle Milchtrinker auf diese treffliche Quelle aufmerksam machen. * Leipzig, 7. Juni. Bon Anwohnern der Uferstraße hier geht un- eine Klage darüber zu, daß in demjenigen Theil de- Partheflusse», welcher zwischen der Psaffendorser und der Ger berbrücke gelegen ist, sich in neuerer Zeit eine überau- große Menge Flußkraut und Schilf an gesetzt habe. Die Folge davon sei, daß massen hafte Frösche sich eingenistet hätten, welche die ganze Nacht hindurch ihr Geschrei ertönen ließen und die Bewohner der Uferstraße im Schlafe störten. Die Beschwerdeführer wünschen, daß die Reinigung der Parthe von dem Flußkraut durch Fischer erfolgen möge. — Au» Dresden melden die „Dr. Nachr": Die Lokalitäten der „Dre-dner Bank" sind jetzt bekanntlich im Umbau begriffen, und der nach dör großen vrüderstraße zu liegende Theil ist bereits soweit fertig gestellt, daß er in Be nutzung genommen werden konnte. Wie man schon zetzt zu beurtheilen vermag, wird sich die ganze Anlage de« wahrhaft kolossalen Baues ebenso durch hohe Eleganz, als durch Zweckmäßig keit auSzeichnen. In erstcrer Beziehung erwähnen wir nur die ans den Betonschlag durch Ein- lassen von Holrtafeln in Mustern in den heißen A-phalt au»gesührten Parketirungen der Fuß böden, wodurch diese stet- trocken erhalten werden In der Mitte de- Gebäude« befindet sich ein großer Raum für die Hauptcasse, welcher, da er von starken Eisenplatten ringsum förmlich «m- panzert und durch eiserne Läden vollständig ab gesperrt ist, schon an und für sich einen großen Geldschrank repräsentirt. In diesem Raume stehen nun aber die wirklichen fünf eisernen Caflaschränke, in denen die Millionen sicher ruhen. Die, wie bemerkt, schon in dem fertige» Theile der Lokalitäten beschäftigten Beamten arbeiten von vormittag» die Mittagszeit durch bi- Abend- 5 Uhr. Ihnen aber ist vor Knrzem ein kleiner Unfall begegnet, wie er wohl nicht wieder Vor kommen dürfte. Während dieselben sich noch in dem Cassenlocale anwesend befinden, wird plötzlich durch ein noch nicht aufgeklärte» Ungefähr die colossale Eisenthüre, welche da» Ganze abschließt, zugeworfen, da» Schloß schnappt zu und die Herren sind sämmllich gefangen. Wohl sind sie im Besitze de» Schlüssels zur Thür, doch nützt ihnen die« nichts, denn leider schließt er nnr von Außen, nicht aber von Innen. Die Unbehag lichkeit derselben steigert sich zur Angst, denn zu fällig probirt man gerade die Luftheizung, sie ge- rathen nun wirklich in Dampf und bei „die Hitze!" Anfänglich ist alle- Klopfen und Rufm ohne Erfolg, e» ist zum Rasendwerden, eine Aus sicht auf lange Clausur bet Hunger und Durst. Endlich nach langem und bangen Harren gelingt e-, einen rettenden Engel herbcizucitiren, »uv durch eine kleine Oeffnunq in dem einen Laden den Schlüssel hinau-zupracticiren und die unfrei, willig Gefangenen wurden erlöst au» aller Noth und Pein. —o. Die schon seit längerer Zeit in Angriff genommene Verbindungsbahn z wischen Pirna «nb Ka menz, von welcher man gehofft hatte, daß sie noch diese- Jahr vollendet werden würde, hat in ihrer Herstellung eine betrübende Verzögerung er litten. Wie sich neuerlichst herau-stellt, haben nämlich, unweit Pirna, am Bahnkörper so be deutende Dammrutschungen, Senkungen oder Zu sammenbrüche stattgefunden, daß auf diesem Strrckentheile die ganze Trace, wegen de- zu weichen Untergrund«-, ausgegeben und nach einer anderen Linie verlegt werden muß. Daß von diesem unerfreulichen Borkommniß die TageSpresse bisher kein Wort berichtet hat, will man tiefer liegenden Gründen zuschreiben. verschiede««. — Naumburg und seine nähere Umgebung sind am vorigen Freitag abermals, und zwar viel schrecklicher al- vor einigen Wochen, von Elemen tar-Ereignissen betroffen worden. DaS dortige Kreisblatt berichtet darüber unter dem 5. Jum: Gewitter der schauderhaftesten Art entluden sich in den gestrigen Abendstunden über unsere Stadt und Gegend, Alle- in noch weit höherem Grade verwüstend, al» die- durch da- letzte die hiesige Gegend betreffende Unwetter geschehen Wie e- scheint, durch einen auf den Flemminger Höhen erfolgten Wolkenbruch veranlaßt, strömten die Wassermasscn ellenhoch vom Salzthore der Mausa entlang, überall die Passage unmöglich machend, Studen «nd Keller füllend, Garten mauern wegreißend und viele Häuser arg beschä digend. Vielfach retteten sich die Bewohner durch die oberen Stockwerke der Häuser mittelst Leitern. Allerlei Gegenstände und Vieh kam geschwommen.
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