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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187506211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-06
- Tag1875-06-21
- Monat1875-06
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1875
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nrdactio» »»- Erpr-Ili«» I Johannisgasie 33. verantwortlich«* Redacteur -r. Hüttner in Reuvuitz. Sprechstunde d. Redaction Bor«in»a» v»n r>—ti Udr N»ck«,ii^» r»» 4 — d Udr- Annahme der für dir «üchst- tolarnde Nummer bestimmten Zaseratr an Wochentagen bis Zühr Nachmittags, an Lonn- «» Kefttagen früh bis '/»S Uhr. Filiale für Zi>str,»r»a»>ah«r: LN« Klemm. Universttätsstr 22, Souls Lüsche. Hamstr. 21, pari. M 172. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Montag den 21. Juni. L«fl«,e 18.800 Aiuinnementrprri« viertelj. iucl. Bringerlohn 5 Mt. Jede einzelne ilttunmer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefbrderung 30 Mk. mit PostbesSrdenurg 43 Mk. Znseratr 4aesp. BourgeoiSz. 20Pf. Größere öchriflen laut unserem PreiSverzerchniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lceiauirn nnlrr vem veval»io>«strtch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. SrordMoa zu senden. — Rabatt wirb nicht gegeben. Zablung pi-s^liuumraaüo oder durch Postvorschuß. 187S. Bekanntmachung. Mit Bezug aus unsere Bekannt ma vunq vom 31 vor. Monat- bringen wir hierdurch in Er innerung. daß die öffentlichen Impfungen bis aus Weiteres jede» Mittwoch ötachrnit- tagA von 3 Uhr an rm allen NicolaffLulgcbäude am Nicolaikirchhose staltsinven. Leipzig, den 10. Juni 1875. Vit Mkdicinalpolijtlbrlförde. Dee -latb der Gtadt Leipzig. Der Stadtbez» kSarzt vr. Georg» vr. H. Sonnen, alb. Bauer. Bekanntmachung Herr Friedrich IuliuS Bügel beabsichtigt in seinem bier an der Magazingasie unter Nr 13 gelegenen Grunbiiücke, Nr. 3t deS Flurbuchs und Fol. 27 de« Grund - und Hypothckcn- buckS sür die Stadt Leipzig, eine Echla'chterei für Kleinvieh zu errichten. Wir bringen dieses Ünternebmen hierdurch znr öffentlichen Kenntniß mit der Aufforderung, etwaige Einsendungen dagegen, welche auf privalrech'licken Titeln nicht beruhen, bei deren Verlust binnen vierzehn Tagen und längsten« am 5 Juli 1875 bei uns anzubringen. Einwendungen, welche auf besonderen prioatrecktlichen Tileln beruhen, sind, ohne daß von der Erledigung derselben die Genehmigung der Anlage abhängig gemacht werben wird, zur richterlichen Entscheidung zu verweisen. Leipzig den 18 Juni 1875. Der -Rath der Stadt Leipzig. vr. Kock. vr. Reichel. "Lk.HiarmH» LU-'-rv Hl. Se. Majestät der Kaiser Wilhelm wird, den nunmehr getroffenen Anordnungen zufolge, erst am 21. d. in Jugenheim erwartet. D>e Abreise deS Kaiser« von Rußland nach Berlin ist auf den 26. d. festgesetzt Ein Besuch de« Prinzen von W,les >n Jugenheim steht nicht in Aussicht. — Ihre Majestät die Kaiserin August« hatfich am Sonnabend Mittag 12l/,Uhr von Baden-Baden zum Besuch de« Kaiser« Alexander nach Jugenheim begeben. Da« deutsche Panzergeschwader gebt am 26. d. von Kiel nach Swinemsinde und dort findet gegen Ende de« Monat« die Bcsichti.ung durch Ee K. K Hoheit den Kronprinzen statt, welcher sich direct über Stettin dorthin degiedt. — Da« amerikanische Geschwader tr.fft im Lause der nächsten Woche au« der Elb« m Kiel ein. erster Lime bekanntlich die Herabsetzung der jetzigen Arbeitslöhne empfohlen. Die gewal tigen Bewegungen nach dieser Richtung, welche in England während der letzten Monate statlsanden, sind bekannt. Auch die preußische StaalSregierung ist im Saarbrücker Kohlengebiele mit Lohnherab setzungen vorgegangen. Da egen wellen sich die deutschen Privatbesitzer von Kohlen- und Eisen werken mit der Durchführung dieser Maxime noch nicht befreunden, weil sie die Lage der Arbeiter nicht verschlimmern zu dürfen glauben, zumal die derrschenve Geschästsstille auch ohnedies durch die Nolhwendigkeit einer Verringerung der Arbeits kräfte schwer auf ihnen lastet. In diesem Sinne hat. wie verlautet, auch eine in diesen Tagen in Königs Hütte staltgesundene Versammlung von Vertretern der Eisen- und Stahlwerke Ober schlesienS sich sür Beibehaltung der jetzigen Löhne entschieden. Der Herausgeber der „Frankfurter Zeitung", In der vorletzlen Sitzung des preußischen Ad-1 Sonnemann, ist am Sonnabend von der geordnetenhause« kam bekanntlich auch die Inter pellatron dcS Abg. Windt Horst (Meppen) betr. die Straf so ll streck» ng zur Veroauclung. Der Minister des Innern erklärte, baß er b UN Reichskanzler angesragt habe, wann eine Rege- lung de« GefängnißwefenS wobl in Angriff ge nommen werden könne, und daß er daraus zur Artwort erhalten habe, man sei mit den Vor arbeiten zu e>nem Gesetzentwürfe beschäftigt, e« sei aber zweiselbast, ob derselbe schon in der nächsten ReichStagSsefsion werde vorlegt werden können. Hierauf fei dann einstweilen eine Ver fügung bezüglich der Beschäftigung und Selbstbe köstigung der Gefangenen erlaffen worden. Wie andrerseits verlautet, hält die ReichSregierung auch jetzt noch an der Hoffnung fest, dem Reichs tage den erwähnten Entwurf schon in der kom- menven Session vorlegen zu können, um allen Mißdeutungen über ihre Absichten vorzubeugen. Der vom preußischen Justizmimster vorgelegle Entwurs einer Gesängnißordnung ist im Bunde«, ralhe zur Richtschnur genommen und nach ihm da« Tesängnißgesetz sür daS Reich in den Grund zügen entworfen worden. Die Vollendung dieses Entwurf« wird allerdings, wie man kört, frühe sten« im Herbst zu erwarten fein, indeß mit allen, Eifer betrieben werden, um dem Reichstage noch die Möglichkeit einer Beschlußfassung zu gewähren. Der preußische EultuSminister vr Falk nimmt e«, wie vom Rhein mitgethe,lt wird, mit dem Zweck seiner Inspektionsreise sehr ernst und scheut keine Anstrengung, um sich mit den eigenthüm l chen Verhältnissen der Rhe,„lande durch eigene Anschauung bekannt zu machen. Nach der Audienz bei dem Kaiser in EmS begab sich vr. Falk nach Boppard und von dort nach Trier. Im Laufe der nächsten Woche wird Derselbe nach Bonn, Brühl und Köln kommen und nament lich in den größeren Städten länger verweilen. Bon der anstrengenden Thätigkeit. welcher sich der Minister unterzieht, mögen einige Einzelheiten über den Besuch in Coblcnz Zeugniß geben Gleich nach feiner Ankunft wobnte der Minister daselbst ewer Sitzung der königlichen Regierung bei und besuchte am Abend da« katholische Waffen hau«. Am nächstfolgenden Tage war er von 8 b>S lO Vormittag« beim Unterricht im Gvm- naliuw, von 10 bis 12 in der Sitzung deS Con- sistvrium« und von 12 bi- 1 in der Sitzung deS Provinzial-SchulcollegiumS anwesend. Nacdmit i g» gab ein vom Oberpräsidenten gegebene« Diener dem Minister Gelegenheit, sich emgehcnd w,t den Spitzen der gastlichen Körperschaften sowie der Justiz- und städtischen Behörden zu unterhalten. Der Eindruck, den vr. Falk au d>e mit ihm in Berührung kommenden Personen gemacht, wird als eine äußerst günstiger geschildert AlS Radiccffmittel gegen da« andauernde Dac« wetcrliegen de« Handel« und Verkehr« wird ,n Frankfurter Strafkammer von der Anklage, durch Druck, Verlag und Verbreitung deS Flugblattes: „Wo sind die 5 Milliarden hingekomme.die Einrichtungen deö Staates verächtlich gemacht zu -aber,, wegen nacbgewiefener Unkenntniß deS In -alt« sreigesprochcn, dagegen nach 35 de« Preß- esetzeS wegen Nichtnamhaftmackung deS Autors u einer Geldstrafe von 50 Mark verurtheilt worden. AuS Rom vvm 16. Juni wird geschrieben Penn auch tue Debatten über daS Sicker- -eitögefetz in der Kammer heute als abge- chlosien zu betrachten sind, so wird der Gegen- lanv noch lange eine hervorragende Stellung in der Oeffentllchkeit bchaupten und manches Uner wartete zu Tage fördern. Daß die Kammerver Handlungen, welche zum ersten Male ein klare« und wahre« Bild der sicilianffchen Zustände geben, wie ein reinigendes Gewitter wirken werden, is chon jetzt als zweifellos anzusehen. Die kleri alen Blätter Hallen ohne Ausnahme sür die icffianifche Bevölkerung Partei ergriffen und die von der Regierung vorgeschlagenen Sicherheit- Maßregeln aus« Heftigste bekämpft. Der Ge setzentwurf sollte nach ihrer Ansicht die Verfassung veeletzen, die individuelle Freiheit bedrohen u. s. w Damit haben sich diese Organe m eine sehr üble Lage gebracht; man beschuldigt die Klerikalen heute direct der Urhebe,sckast an den systemm tischenBerbrechen unter Bezugnahme aus eine vom Deputaten Trajani erwähnte päpstliche Bulle (dullu ckell» compcrsitioue). Diese Bulle heiligt den Brauch de« Mittelalter*, süc jede« Verbrechen eine Sübne in Werthgezenständen feftzu stellen. Die römisch« Curie setzt darin einen Geld-Taris für die einzelnen Vergehen und Verbrechen fest, sür den Diebstahl diese Summe, sür den Mord jene rc. In Sicilicn waren die Beichtväter von dem heiligen Stuhle ermächtigt, die Absolution allen Verbrechern zu ertheilen, welche eine bestimmte Summe Geldes an die Kirche zahlten. Der Preis der Absolution war ein sehr verschiedener, je nachdem ein Angriff auf da- Eigenthum oder da« Leben von Personen vorlag Die Summe stieg, wenn ein Priester daS Opfer war, und erreichte den höchsten Punct, falls sich das Verbrechen gegen einen Bischof richtet«. ES handelte sich bei allen Verbrechen daher nur um einen Vergleich (compositious) mit dem Beichtvater. Auf diese Weise ent stand eine ganz neue Art von Delicten, welche heute noch an ter Tagesordnung ist. Der Geld- bedürsligste schreibt an sein Opseff, etwa einen reichen Grunvbcsitzer einfach ein sogenannte« Ricatto-Blllet ungeiähr folgendermaßen: „Ich könnte Ihre Ernte niederbrennen, Ihre Wein berge verrückten. aber ick werde davon abstehen, wenn Sie mir einen Tbeil Ihrer Einkünfte ab treten" Auj diese Weise ist die so furchtbare Maffia entstanden, welche da« ErpresiungSsystem immer weiter auSgcbildet hat. Die .Häupter der Massta quartiren sich einfach auf den großen Gütern ein und verbürgen dem Besitzer, unter Erhebung eine« Frucktzir.ses. Sicherheit gegen eben Diebstahl und Raub DaS sind die That- achen, welche der ehemalige Generalprocurator deS Appellhvfes von Palermo von der Tribüne auS mit der Bemerkung verkündete, daß sich die erwähnte päpstliche Bulle, deren Existenz von den Jesuiten geleugnet werde, in seinem Besitze befinde. AuS Pari«, 17. Juni, wird geschrieben: Heute macht eine Correspondenz, welche der „Moniteur Universel" auS DreSven erhält, die Runde durch die Blätter. ES ist bemerkenswert!), daß alle deutschen Correspondenzen französischer Blätter, welche da« deutsche Reich herabzusetzen oder lächerlich zu macken sucken, au« Frankfurt oder Dresden datirt sind. Die verstockte Unzu friedenheit. welche in diesen beiden Städten heute noch herrscht, bietet einen sehr bequemen An- knüpsangSpunct Der Dresdener Correspondent de« „Moniteur" hat zunächst die Bemerkung ge macht, daß in Deutschland eine allgemeine Unzu friedenheit herrlcke und daß da« neue Reich ober vielmehr seine Bewohner in sehr dürftigen Ver hältnissen leben. Am Schlüsse seine« Berichte« erzählt der sorgfältige Beobachter folgende Ge schichte: . Die deutsche Regierung ist immer auf dem Pollen; die geringsten Veränderungen in der Verlegung unserer Truppen, die Zahl unserer TranSporlwagen, unserer Pferde rc. werben auf merksam gezählt. Die Circulare de« Krieg« minister«, die Tage-btsehle, die geheimen Instruc tionen worden gesammelt, verglichen, geordnet, numerirt ES heißt, daß da« Buch, welches die selben im preußischen Generalstabc umfaßt, den Tilcl führt: „Wicdervergeltung der Welschen." Solchen Unsinn nimmt der dem Ministerium deS Aeußern nahestehende „Moniteur" unbedenklich auf und sämmlliche Blätter drucken ih i kritik los nach! In der FreitagS-Sitzung deS englischen Unterhauses erwähnte Cork dc« Artikel 9 de- Pariser Vertrages vom Jahre 1856 und der gegenwärtigen Lage der Türkei im Verhältnisse zu den Interessen Englands Cork ersuchte die Regierung um Mittheffung der Correfponlenz zwischen England und der Türkei über die Nickt- auSsührung der Bestimmungen deS Hat-Humayum, de- Memorandum« und deö Rundschreibens Fuad Pascha'- vom Juli 1867 von demselben Datum. Nachdem mehrere Redner über die Pläne der Ausführung deS genannten Hat Humayum ge sprochen halten, erklärte der UnterstaatSsecrelair dc« Auswärtigen, Bourke, daßdiffgewünschte Veröffent lichung der englisch-linkischen Correspondenz erfol gen werde. Bourke hob sodann hervor, daß eie Türkei bei ihrer inneren Verwaltung größere Schwie rigkeiten zu überwinden habe al- die anderen Mächte. Die Türkei habe jedoch seit vierzig Jahren sich bemüht, den Verpflichtungen gegen die englischen Inhaber türkischer Obli gationen nackzukommen. Die englische Re gierung habe stet« die Inhaber von Obligationen ,n nickt osficieller Weise säumigen Staaten gegen über unterstützt. Die Regierung habe nickt die Absicht, von diesem Grundlatze abzugehen.—In der Sonnabends-Sitzung de« Unterhauses be kämpfte Lord MavnerS die Ansicht Johnstone'S, in den inneren Angelegenheiten der Türkei zu interveniren. Wenn England einen Versuch in dieser Richtung machen wollte, so würden sich seine Beziehungen zur Psorte wahrscheinlich wenizer freundschaftlich gestalten als bisher. Eng land würdige vollkommen die Wichtigkeit der Er Haltung der Psorte al* unabhängige Macht. Ein Telegramm meldet au* Sanghai, 18. Juni: In Folg« eine* von chinesischen Soldaten gegen den amerikanischen Cousul und dessen Ge mahlin in Chianking begangenen ExccsieS waren zwei chinesische Soldaten verhaftet und vorläufig im englischen Consulat in Gewahrsam gebracht worden. Al*bald sammelte sich eine große Menge von Soldaten und LandeSeinge- borenen vor dem Eonsulate und suchte die ^ femgenen gewaltsam zu befreien Die sich in Chiankin aushaltenden Ausländer eilten ihrerseits herbei um dem Consul beizustehen und den Angriff der Eingeborenen abzuwehren Endlich gelang es den chinesischen Behörden, die Rübe wiederherzu stellen. Der hiesige englische und amerikanische Consul haben sich in Folge besten nach Chianking begeben, wohin ihnen die englische Korvette „Thalia" und das amerikanische KriegSschlf „Palos" folgen werden. politische Monatschronik 1875. V. Monat Mai. , Fortsetzung au» Nr. >48.) 17. Kamps zwischen Staatsgewalt und Kirche. ToU«uuruhen in Gent (Belgien) bei Gelegenheit der Abhaltung einer Procession. — Indien: Große Feuersbrunst zu Peschawer (im Pendsckab) verzehrt den 5. Thcil der Stadt. 18. Carliftenkrieq in Spanien: Ge fecht bei Menathee (Gmpuzcoa); General Loma von den Carlisten über den Orw zurückgedrängt. — Deutsche« Reich: Abschluß rrneS Vertrage« mit Preußen, demzufolge Letzteres die preußisch« Bank an da« Reich abtritt und dieselbe al« „Deutsche Reichsbank' ihre Thätigkeit weiter sorlsetzt (siehe den 25. Januar). — Frankreich: Der Nationalversammlung wird von Seiten der Regierung der Gesetzentwurf über die Beziehungen der öffentlichen Gewalten (Präsident, Regierung. Senat und Kammer) unter einander vorgelegr. — Hessen-Darmftadt: Uebertritl der Ge mahlin veS Prinzen Alexander von Hessen von der katholischen zur protestantischen Kirche. — Oesterreich: Untergang einer mit Wallfahrern besetzten Fähre bei Jubcndors (in der Nahe von Graz); über 90 Menschen kommen dabei in den Flutden um. Itt. Kamps zwischen Staatsgewalt und Kirche: Dritte allkalholische Syaooe zu Bonn — Spanien: Erlaß zweier königl. Decrete, denen zufolge öffentliche Versammlung«'« zur Besprechung politischer Fragen gestattet, den Journalen die Erlaubniß, Artikel über constitutio- nellen Fragen zu dringen, gegeben wird. — Däne mark: DaS Ministerium FonneSbuch (welch,« in dem vor Kurzem geschlossenen Reichstag oft in der Minorität geblieben) reicht seine Ent lassung ein (sieheden 13. Juli 1871). — Oester reich: Entlassung des Handelsministers vr. BanhanS; an dessen Stelle wird der bisherige Ackerbauminister, Ritter v Chlumcckv. zum Han- velSminister, Graf ManSfelv zum Minister sür Ackerbau :c. ernannt. — Italien: Studentische Inruhen in Neapel 2V. Kampf zwilchen Staatsgewalt und Tirche: Vom preußilcken Herrenhaus wird drr Gesetzentwurf i'cker Aasi'ebung der >5. 16 und 18 in erster Losung angenommen (s. ven l!» April) — Der Kess Nckmied Duckesne, de« PlaneS zur Ermordung de« Füisten Bi«,iia»ck angrklagt. wird vom Civiltribunal zu Lültich freigesprochen. — Frankreich: U iterzcicknung einer inlernatio- nalen Convenlioa. die Fest lellung deS Metermaßes betreffend, durch 17 Staaten zu Paris. — Hes- en-Darmstade: Sck'uß de« Landtags. — Italien: Wirverbolic studentische Unruhen zu Neapel (siche den >9. o M). —Griechenland: Königin Amalie, Gemahlin de« im Jahre 1862 entthronten König« Otto, stirbt zu Bamberg. — Oesterreich: Der Flecken Goncz in Ungarn brennt fast ganz nieder. — Türkei: Note de« rumänischen MinillerS deS Acußeren, erklärke Rumänien als wohlberechtigt, dem internationalen Weltposivertrag selbstständig deizutrelen (waS ihm von der türkischen Regierung bestritten) da Ru mänien in diesen Sachen allerdings souverän sei 21. Kamps zwischen Staatsgewalt und Kirche: Erste Lesung des Gesetze,,twurj« über die Verwaltung deS katholischen Kirchen,,?- meintcvermögenS, im preußischen Herrenhaus (siehe den l. d. M ). — Interpellation n» englischen Unterhaus über die Rede de« deutschen Botschafter», Grasen Münster (siehe den 12 d M ); Minister-Präsident DiSraeli beantwortete dieselbe, indem er die Aeußerungen deS Grasen als nich> zutreffend und diplomatischem Brauch nicht eni- spreckend erklärt. 22. Kamps zwilchen Staatsgewalt und Kirche: Im preußischen Herrenhaus zwene Lesung deS Gesetzentwurfs über Aushebung dcr tztz 15 16 und 18 der Verfassung, mit Annahme desselben mit 68 grgen 25 Stimmen (siehe den 20. d. M) sowie erste Lesung de« Gesetzentwurf* Uder Aufhebung der katholischen Orven und orden-ähnlichen Eongregationen. (siehe den 11. d M). 28. Kampf zwisckenStaatSgewalt und Kirche: Note de« belgischen Ministers de« Aeußern. Grasen b'ASpremoru»Linden, an ven deutschen Gesandten, Grafen Perponcher, zu Brüssel, theilt denselben (unter Beifügung der Acten) da« frei- sprechende Urtheil de« Civiltribunal* über den Kesselschmied Duche-ne (siebe den 20. d. M) mit, fügt ober die Zusicherung hinzu, daß die belgische Regierung (den deutschen Forderungcn im vollsten Umsange entsprechend, siehe den 3 Februar, 12. und 15. April) den Kammern ein Gesetz vorlegen werde, demzufolge bereits daS Erbieten, ein schwere« Verbrechen auSzusühren. auch ohne daß eS von dem darum angegangenen Theil acccptirt worden sei. dem Strasgcs.'y verfallen wÜ>de. — Bedeutende Unruhen in Brüssel; eine katholische Proce sion vom Volke auseinander gesprengt — Schweiz: Allgemeine Volksabstimmung über d,e vom BundeSrath und der Bundesversammlung angenommenen Gesetze über die Einführung der Civilehe und der CivilstandSregister. sowie über eine wesentliche AuS*el -rng de« politischen Stimm rechts; erstcrcS Gesetz wird mit 210,500 (geg'n »
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