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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187506240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-06
- Tag1875-06-24
- Monat1875-06
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1875
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«rschekt ILglich früh 6»/, Uhr. Rrötttio» trxctili»» JvhamriSgasse SZ. Verantwortlich« Redactrur Ar. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaktion <»nnm»,4 ,»u ll—ir Utzr N«chmtn«i» vo» 4 —r Uhr. Lmuchme der für die nächst- fRaende Rnmmer bestimmten Zniernte an Wochentagen dis Zllhr Rachmittags, an Sonn- und Fest tagen früh bis Uhr. Filiale für Z,serair»ao»at>mr: Otto Klemm, UniversitLtSstr. 22. Louis Lölche, Hainstr. 21, pan. Anzeiger. Organ für Politik, Localgkschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. A»fU»Re 13,300. ^d«i»n»e»t»»rrt» virrtelj. 4'/, Mt. incl. Bringerlohn 5 Mti Jede einzelne Rümmer ZU Pf. Belegexemplar lU Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrderung :i6 Mk. mit Postbefvrderung 4L Mt. Zastratr 4grfp Bourgeois). 2VPf. Größere «chnsten laut unserem PreiSverzeichniß —Tabellarisch« Satz nach höherem Tarif. Reklamen unter dem Redactlsaslirlch die Spaltzeile 40 Pf. Inserat« sind stets an d. Lrpedtttao zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«vuwer»»<to oder durch Postvorfchuß. M 175. DomrerStag den 24. Juni. 1875. Bekanntmachung. Gemäß einer kürzlich ergangenen Verordnung des Evangelisch-Lutherischen Lande»-E»nsistorium» soll demnächst für die neu zu bildende Parochie der Neukirche ein Kirchenvorstand geivählt w«den. Die Re»ktrche«parochte wird gebildet durch den »»rdweAltche» Thetl der Stadt. Um im Osten anzusangen, so gehören zu ihr der Dresdner, Magdeburger und Thüringer Bahnhof, so w>e die Bahnhofstraße von der Wintergartenstraße bi» zur Blücherstraße, die Halle'sche Straße, dn Brühl westlich von der Halle's chen - und Reichsstraße, die Katharinenstraße, die Nordseite des Marktes, da» Barfußgäßchen, die Kleine Fleifchergasse, der Neukirchhof, die PoniatowSky->, Canal - und Lefstngstraße, die ganze Frankfurter Straße und »II«», vom» v«» «U«««i- LI»I« »3r3I1vI» IIvLt, also auch die Blücherstraße, die Gcrberstraß« mit der Gasanstalt, der Berliner Straße und dem Berliner Bahnhof, die Nordstraße, Löhrstraße, Pfaffendorfer Straße nebst Psaffen- drrf, und der ganze neue Stadttheil nach dem Rofenthale zu. Stimmberechtigt bei der bevorstehenden Wahl sind von den Einwohnern der bezeichnten Stadt« theile und Straßen alle selbstständigen Männer evangelisch-lutherischen Bekenntnisse», welche da» 25. Lebensjahr «füllt haben, vnheirathet oder nicht, mit Ausnahme solch«, die durch Verachtung de» Worte» Gotte» oder »nehrbaren Lebenswandel öffentliche», durch nachhaltige Beffnung nicht nicht wird« gehobene- Aergerniß gegeben habe», oder von de« Stimmrechte bn Wahlen d« po litischen Gemeinde ausgeschlossen sind. W« bei d« spät« vorzunehmeuden Wahl von seinem Stimmrechte Gebrauch machen will, hat laut d« Vorschrift sich z«»ächft »»z««elde». Solche Anmeldungen können nach frei« Wahl «üudllch oder schriftlich» gemacht werden. Mündliche «»»eldnnge» »erde« vo«» 23.-2«. J«»t (Do«»ersta« kt- So««« «beud) a»gen»«»»e« t« der Sakristei der Nteolatktrche and -tenktrche früh vo« Iv—1 u»d Mach«tttag vo» 3—8 Uhr. Bei schriftlichen Aln«eldn«ge«, welche auch schon von obig« Frist zu jeder Tageszeit vom Pfarramt St. Nicolai. Ritterstraße Nr. 3, angenommen werden, ist genaue Angabe erforder lich über l) Bor« and Z««a«e«, 2) Sta«d, «»werbe «. s. »., 3) Geburtstag «nd Jahr. 4 Wohnung. Wir fordern hiermit die evangelisch-lutherischen Einwohner der oben bezeicbnetcn Stadttheile aus, sich in der genannten Zeit und späteste«- bi- 2«. Juut AbeudS tt Uhr anmelden zu wollen, und bitten um zahlreiche Ausübung dieses für die Selbstverwaltung der evangelisch-luthe rischen Kirchengemeinde hochwichtigen Rechte». Leipzig, den 18. Juni 1875. Der Ktr«he«vorsta»d zu St. Nicolai. vr. Fr. Ahlfeld. Bekanntmachung, die Gewerkvereine betreffend. Wie fordern die Gewerkoereine, gleichviel ob mit od« ohne politische Tendenz, welche sich noch nicht polizeilich angemeldet haben, hiermit auf, die- unter Beifügung der Statuten bi» zum 27 dieses Monat» zu thun. Die Unterlassung wird an den Vorstehern mit Haft bi» zu 14 Tagen oder Geldstrafe bi» 42 Mark geahndet. Leipzig, den 22. Juni 1875. Da- Poltzeiamt der Stadt Leipzig. vr. Rüder. Teich-Verpachtung. Die beide« den» Thonberg «Ute gege«über an der Grimma'schen Chaussee und am Fahrwege nach Stötteritz gelegenen Teiche Parzellen Nr. 87, 103 der Thonbergeflur, von ein- scbließliä) der dazugehörigen Uferränder 1 Acker 68 mR. ---- 67,« Ar und 137 L)R. — 25, Ar Flacbengehalt sollen einzeln zur EtSuutzung und bez Fischzucht von JohauutS d. I. an aus 8 Jahre an die Meistbietenden verpachtet werden und wird hierzu VcrstcigerungStermin aus DouuerStag de» 3. Juli d. I. VornrtttagS II Ahr an NathSstelle anberaumt, in welchem Pachtlustige sich einfinden und ihre Gebote eröffnen wollen. Die VersteigerungS- und Verpachtungsbedingungen sowie ein Situation-plan liegen bei un» zur Einsichtnahme ci«S. Leipzig, am 21. Juni 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Bekanntmachung. Gemäß ein« kürzlich ergangenen Verordnung de» Evangelisch Lutherischen Landes ConsissormmS soll demnächst für die neu zu bildende Parochie dn PeterSkirche ein Ktrchenvorstand gewählt werden. Die künftige PeterSparochie wird in d« Hauptsache gebildet durch den südliche« Lhetl der Stadt, genau« d« Vorstädte. Eämmtliche Straßen d« Südvorstadt vom Floßplatz bi» Emilien- straße an (einschließlich), fern« alle östlich von d« Turnerstraße liegenden Quarliere>, als Waisen- hauSstraße, vrüderstraße, Bauhofstraße, Glockenstraße, Webergasse, Friedrichsstraße nebst Thalstraße bi» zur Livdenstraße (ausschließlich), mit Allem wa» südlich davon liegt, gehören zu der künftigen PeterSparochie. Dagegen bleibt bei d« ThomaSparochie, wa» nördlich von Floßplatz und Emilien- straße liegt, ferner Große W ndmühlenstraße (bi» zur WaisenhauSstraße), Turnerstraße, die Stern wartenstraße bi» zur Friedrichsstraße, und die Ulrichsgasse bi» zur Thalstraße. Stimmberechtigt bei der bevorstehenden Wahl sind von den Einwohnern der bezeichneten Stadt theile und Straßen alle selbstständigen Männer evangelisch - lutherischen Bekenntnisse» , welche da» 25. Leben-jahr «füllt habe«, verheirakhet od« nicht, mit Ausnahme solcher, die durch Verachtung de» Worte» Gotte» oder unehrbaren Lebenswandel öffentlicbeS, durch nachhaltige Besserung nicht Wied« gehobene» Aergerniß gegeben haben oder von dem Stimmrechte bei Wahlen der politischen Gemeinde ausgeschlossen sind. Wer bei der später vorzunehmenden Wahl von seinem Stimmrechte Gebrauch machen will, bat laut der Vorschrift sich zunächst auzumelden. Solche Anmeldungen können, nach freier Wahl. «uudltch oder schriftlich gemacht werden. Mü«dliche Anmeldung»» werden vo« 23. bi- 28. Juni (Donnerstag bi- Sonnabend) angenommen, und zwar sowohl t« der Sakristei der Thomaskirche als in der Sakristei der PeterSkirche je von 10—1 Uhr und von 4—6 Uhr Nachmittag». Bei schriftliche» Anmeldungen, welche auch schon vor obiger Frist zu jrd« Tagesstunde vom Pfarramt St. Thomä angenommen werden, ist genaue Angabe erforderlich über 1) Vor- »nd Zuname, 2) Stand , Gewerbe ». s. w., 3) Geburtstag und Jahr, 4) Wohnung. Wir fordern hiermit die evangelisch-lutherischen Einwohner der oben bezeichneten Stadttheile, welche die künftige PeterSkirche bilden, auf, sich in der genannten Zeit und spateste«-'bi- 28. J««t Abend» 6 Uhr anmelden zu wollen und bitten um zahlreiche Ausübung diese» für d,c Selbstverwaltung d« evanglifch» lutherischen Kirckengemeinde hochwichtigen Rechte». Leipzig, 18. Juni 1875. Der Kirchenvorstaud z« St. Thomä.LK vr. Leckler. Bekanntmachung. Nachdem wir die Bestimmungen de» Regulativ» für die FriedcnSstlftang der Stadt Leipzig iu einigen Punkten unter Zustimmung der Stadtverordneten abgeändert haben, dringen wir da» abge änderte Regulativ nachstehend zur allgemeinen Kenntniß 8- I. D« Zinsfuß de» StiftungScapitaleS an 60,000 Mark wird auf 5 Procent jährlich fest gesetzt. Die Zinsen lausen vom 1. Januar 1871 an tz. 2. Die Zinsen werden verwendet zur Unterstützung solcher in Leipzig wohnhafter Invaliden und Angehörigen von Gefallenen oder verstorbenen Invaliden au- dem Kriege 1870/71, oie emer Hülfe dringend bedürfen. 8 3. Ueber die Gewährung d« Unterstützung beschließt eine auS je 3 Mitgliedern de- Rath und b« Stadtverordneten zu bildende Deputation. 8 4. Die Vertheilung der Unterstützungen findet regelmäßig alliährlich am Tage deS Friedens schlusses statt; ausnahmsweise können Unterstützungen auch außer dieser Zeit nach Ermessen der Deputation gewährt werden. 8 5. Ueber Einnahmen und Ausgaben wird der Rath alljährlich Rechnung ablegen. 8- 6. Abänderungen diese» Regulativs bleiben dem Übereinstimmenden Beschlüsse deS Rath» und der Stadtverordneten Vorbehalten. Leipzig, am 21. Juni 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch G Mechl«. Leipziger Thierschuh-Verein. In dem ersten, vor etwa acht Tagen er schienenen Artikel über die Aufgeben, welche dem soeben in- Leben gerufenen hiesigen Thierschutz« Verein in Aussicht stehen, waren im Allge meinen die Thinquälereien geschildert, wie sie aus offener Straße und vor den Augen de» Publicum» vollsührt werden; gleichzeitig ab« war damit in Aussicht gestellt, daß auch der Thinquälereien gedacht werden sollte, wie sie sich, so zu sagen, im Geheimen alltäglich in Hau» und Küche vollziehen. Zuvörderst indeß noch Einige» üb« die öffentliche Thierquälerei. Unsere Gesetze regeln bekanntlich da» Gebühren mit dem Schlachtvieh und namentlich sind iu neuest« Zeit die verschärften obrigkeitlichen Er lasse nicht ohne heilsamen Nutzen gewesen. Der Transport de» Schlachtviehes, d« eycdem oftmals in geradezu empörender Weise gehandhabt wurde, geht jetzt und Dank d« Überall und auch auf dem Lande wachenden Wohlfahrt»- und Sicher- heitSorgane iu ein« dem Gefühl der Menschlich, keit entsprechenderen Weise vor sicd. Nichtsdesto weniger ab« siud doch noch nicht vereinzelte Fäll« zu constatiren, in welchen da» getriebene Vieh, also zumeist Rind«, entweder unbarmherzig hin und her gezerrt, geschlagen, gestoßen, überhaupt gequält werden, ehe sie nach der Schlachtstätte gelangen. Zugegeben, daß die Bösartigkeit und Hartnäckigkeit diese» od« jene- Thiere» eine ver schärfte Züchtigung zur Nothwendigkeit macht, so wird doch im Großen und Ganzen da» Maß de» Erlaubten immn noch sehr häufig über« schritten und namentlich da, wo die Treib« sich mitten auf der Landstraße — also von städtischen und ländlichen Polizeiorganen unbehelligt — be finden. Ein weit größere» Feld dn Thätigkeit ab« hat d« Thierschutz-Verein vor sicd, wenn « sein Augen merk insbesondere auch auf die Behandlung de» Schlachtvieh«» im Allgemeinen richten wollte In erst« Linie steht die Krage: „Wie wird da» Schlachtvieh kurz vor der Tvdtung untergebracht?" Die Ställe (wenn die zur Unter bringung de» viehe» oftmals benutzten Räume diesen Namen verdienen) sind für so und soviel Stück eingerichtet, nichtsdestoweniger aber wird nicht selten die doppelte Zahl eingepfercht, der gestalt, daß die armen Thiere der nothwendigsten Bewegung unfähig sind. Daß in dieser Be- ziehuna auch andere Thierschutz-Bereine für eine Verbesserung d« Lage d« Schlachtthiere eintreten, beweist un» ein soeben zu Gesicht kommend« Artikel in d« ru BreSlau erscheinende» „Schle sischen Presse", in welchem üb« eine Sitzung de» Schlesischen Contralverein» zum Schutz der Thiere berichtet wird. E» heißt da «. A.: „Die hiesigen Viehhändler theilen mit, daß in den Hammelställen de» „Schlachtviehmarkte»" nur SSO Hämmel «ntergedracht werden können, während an manchen Lagen 15—1800 zu Markte kommen, die dann in ganz kalten Stälen, welche nur an» Bretterverschlägen bestehen »nd noch dazu halb offen find, zur Nachtzeit und bei Kälte stehen müssen; auch auf andere Nebelstände de» Schlachtviehmarkte- wird hinge wiesen. Der Borstand beschloß deshalb ein Gesuch an da» Polizeipräsidium, den Vorstand der „Actienge- sellschaft BreSlau« Gchlachtviehmarkt" zu veran lassen, daß n den Kälbcrställen eine entsprechende Dielung gebe und in den Hammelställen nicht mehr Thiere untnbringe, al» zulässig sei; daß « ebenso auch die Hammelställe angemessen ver größere." Wa- nun ab« da» Schlachten der Thiere selbst anlangt, so erscheint e» für den Verein zuvörderst von Wichtigkeit, darüb« hinreichende Aufklärung z» «langen, ob die Tödtnng de» Schlachtviehes allenthalben in der vorschrifts mäßigen Weise geschieht, d. h. daß die Lödtung eine eben so schnelle al» sichere ist. Wir nehmen nun zwar an. daß eine große Mehrzahl der Flei- scher bei Tödtuug de» Schlachtvieh«» diese beiden obersten Grundsätze im Auge behält, wir nehmen weit« an. daß in Betreff der Tvdtung der Rin der die neueste Methode (durch Bolzen) in der Folgezeit sich bewähren wird, allein wir find der Ueberzeugung und haben sattsame Beweise dafür in Länden, daß bezüglich ein« andern Gattung Schlachtthiere vor und bezw. während der Töd- tuag eine wirkliche «nd thnlweise sogar unerhörte Quälerei stattfindet. An jedem Markttage haben wir Gelegeuheit, zu beobachten, daß z. B das Geflügel nicht allein zusammengepfercht und bez. zusammengebundcn halbe, ja ganze Tage lang den Einflüssen der Witterung preisgegeben, auf dem bloßen Marktpflastcr liegt, im günstigsten Falle aber nur aus da» Allnnothdürstigste untergebracht ist, daß ab« bei endlicher Erlösung au» dieser jammervollen Lage die zukünftige nicht viel besser, za im Gegentheu noch schlimmer ist. Die Gan» »der da» Huhn wird, lediglich und einzig und allein der Wegnemltchkeit halber an den Beinen angesaßt und v»n den Bedien steten so, den Kopf nach unten, fortgeführt, un bekümmert darum, ob diese Transportirung die entsetzlichsten Qualen für da» Thier zur Folge haben muß. Noch schlimm« «geht e» den Fischen und Krebsen. Erster« werden gar oft bei lebendigem Leibe geschuppt und bezw. lebend ausgeschnitten, während die natürliche TodeSart einen Schlag aus den Kops vnlangt. Kommt nun auch d« Thierschutz-Verein in dieser Rich tung mit den verschiedenen Lullen in ConfUct, so «heischt e» doch die Vernunft, dieser Art Thierquälerei Einhalt zu thun, und bei der vor geschrittenen Cultur unser« Zeit dürfte ein rechte- wohlgemeinte» Wort an geeignet« Stätte sehr bald eine Milderung, wenn nicht Aushebung der traditionellen Anschauungen zur Folge haben. Hinsichtlich der Behandlung d« Krebse be gegnen wir leid« gar nicht selten der Praxi», daß die armen Geschöpfe nicht, wie eS sein soll, in siedende» Wasser geworfen und aus diese Weise schnell getvdtet, sondern in kaltem Wasser angesetzt und so langsam einem qualvollen Tode zugesührt werden. Ob diese Maßregel im Sinne dn edlen Kochkunst gehandhabt oder welcher son- stige Bortheil damit «reicht »«den soll, wissen «ir nicht, so viel ab« gilt al» feststehend, daß diese Methode in dem Capitel üb« Thierquä lerei die oberste und erste Stelle einoimmt Daß Übrigen» die an Zughunden begangenen Th««- quälereieu, wie wir deren in unserem ersten Berichte gedacht, nur allzu oft »nd selbst inmitten der bevölkerten Straßen sich wiederholen, wird ün» von achtbar« Seite durch einen Augenzeugen bestätigt. Vor einigen Tagen kam ein Kleischer wagen, von zwei Hunden gezogen, die Mittel straße entlang, aus welchen sich drei erwachsene Persönlichkeiten gesetzt hatten. Da die Thiere zwar willig die Last, so schnell e» eben ging, fortzubewegen, jedoch nicht im Stande waren, im raschesten Tempo zu lausen, so hieb einer d« rohen Gesellen ganz unbarmherzig auf die schweiß triefenden Thiere lo», unbekümmert um die Ent rüstung d« zufälligen Zeugen. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 23. Juni. Den Bewohnern der nördlichen Vorstadt wird bie Mittheilnng von vielem Interesse sein, daß d« Rath in sein« letzten Sitzung für den Reubau dn zweite» Realschule an der Parthe die auf 448,196 veranschlagten Kosten verwilligt und die Zustim mung der Stadtverordneten dazu einzuholen be schlossen hat. — Der Rath hat fern« beschlossen, in Rücksicht darauf, daß bei dem bedeutenden Um fange, den die städtische Verwaltung genommen, sich die dermalige Einrichtung bezüglich der Rech - nungSrevisronen al» unzureichend darstellt, von den bewährten Einrichtungen deS Rechnungs wesens in anderen Orten, namentlich auch in Dresden, Einsicht nehmen zu lassen. — Weiter hat der Rath ein Gesuch dn Theaterdirection genehmigt, wonach vom 1. Juli d I ab der Einlaß in die städtischen Theater aus »/i Stunde vor dem Beginn der Vorstellungen festgesetzt worden ist. — x. Leipzig, 23. Juni. Da» Bett d« alten Pleiße, welche» früh« vom Kirschwehre au» über die sogenannte Sauweide sich bi» zur Non nenmühle erstreckte, ist nunmehr vom Schleußiger Wege bi« in die Nähe der Hüfferschen Lachen so weit auSgesüllt, daß nur ein kaum nocb zwei Fuß breit« Canal besteht, um dem nach dem Johannaparke hin stagnirenden Wasser frische Strömung zuzusühren. Zugleich hat man be gonnen. läng- diese- in der Verschüttung begrif fenen Flußbette» die neue Straße auszusüllen, welche sich künftig in d« Verlängerung der so genannten Kleinen Burggasse, vom Prter-stern-
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