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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187506275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-06
- Tag1875-06-27
- Monat1875-06
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1875
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Erscheint tiglich früh 6'/, Uhr. Ntductt», >»» Lr»rdttt«» Johamiisgasse 33. Verantwortlicher Redakteur Kr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaktion >»r»,n,,« »ou n—>2 Udr N«ch«l»a,» ,o» < —L Udr. Annahme der für die nächft- zmde Nummer bestimmten rate an Wochentagen bis Nachmittags, an Lonn- imd Festtagen früh bis '/.v Uhr. FUtate für Zasriate«aai>at>mt: VÜ« Klemm. Universilälsstr. 22, stoniS Lösche, Hainstr. 21, Part. WpMr „Tageblatt Anzeiger. drgan für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. «>fl«-e is.sao. ^biaaemeatoprei» Viertels, 4'/, Mt. incl. Bringerlobn ä Mt. Jede einzelne Rümmer 30 Pf. Belegexemplar l U Pf. Gebühren für Extrabeilage» ohne Postbeförderung 36 Mk. mit Postbeförderung 4L Mt. Zustrate 4arsp. BourgeoiSz. 20Pf. 60rötzrre Schriften laut unsere» Preisverzeichnis — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif, üeclainra unter de« ttrvacli-afftrich die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Erpebitto» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenuwvrauS« oder durch " M 178. Sonntag dm 27. Juni. 1875. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Wttttwoch «« SV. I»«t ». «. Abe»d» Uhr t« Gaal« der I. Bürgerfchal«. Tagesordnung: I. Gutachten d«S Lersasturgs- AuSschustes Uber ») die Umänderung des Depositenwesrns beim Rathe, d) die ^»r Stadtcastenrechnung pro 187t monirte Ueberschreitung der Budgetpostulate für Budenreparaturen, o) Erhöhung der Löhne für die Eichamts« gehülfen, ä) die Differenz zwischen beiden Collegien betreffs Verbreiterung der -leinen Kleischergaste, v) Abänderung der Geschäftsordnnng für die gemeinschaftlichen Sitzungen der beiden städtischen Collegien. Bericht des Finanz-AusschusfeS über ») den Stand den 1868er Anleihe, d) Gewährung eines Honorar» für die Vorarbeiten zur Reichstagswahl, o) Kostensorderung für den Druck de» Katalog» der vr. Lampe'schen Kupferstichsammlung im städtischen Museum, M Erhöhung der Unterstützung de- Museum» für Völkerkunde. Bericht de» Stiftungs-Ausschusses über Prüfung verschiedener Stistungsrechnungen. II. III Niederwald-Denkmal. Der Entwurf des Herrn Prof. G«htllt»G zum Niederwald«Denkmal ist im Cartonsaale de» Museum- auf einige Zeit ausgestellt. Für den Denkmalfond ist im Ausstellungslocale eine Sammel büchse zum Einlegen freiwilliger Beiträge vorhanden. Da» Eintrittsgeld von 50 -f wird für den selben Kond erhoben. Leipzig, den 9 Mai 1875. Dt« D«r»alt«NG h«» städtisch«» Mas«««». dt« A»-gab« ««»«« Bekanntmachung, Aimdbog«« für di« Gch»ldsch«i»« d, L«tpzt- vo« L. Juli I8S0 b«treff«»d. der «»leihe der Sla-1 vom Neues Theater. Letz^ia, 25. Juni. Daß Richard Wagner'S musikalische Dramen besondere Festabende für unser Publicum, die- bewies von Neuem die heutige Vorstellung seine» „Tannhäuser", denn obgleich wegen eines Benefizes für unseren verdienstvollen Regisseur Hrn. Seidel da» Abon nement aufgehoben, war dennoch das Hau» voll ständig ausverkauft. Von einem Publicum, welche- mit so liebevollem Verständniß m Werke eingrdrungen ist, welche anfänglich größtenlheilS sür ungenießbar rc. erklärt wurden, kann man überzeugt sein, daß es auch allen ferneren Werken von Richard Wagner'S neuester Periode gleich unbefangen warme Empfänglichkeit entgegen- brirgen wird, und dcsgl. steht ihrer gesanglichen Ausführbarkeit kein Bedenken entgegen, feit durch die Aufführungen von „Rneingold", „Walküre", „Tristan" und „Meistersinger" die Sänger zu der Ueberzeugung gelangt sind, daß u. A. die meisten Marschner'schen und Weber- fchttl Partien m Wirklichkeit anstrengender sind, »nd seit z. B. da» Vogl'sche Künsiterpaar die (bekanntlich einem der poetischesten Sagenkreise ge- treu nack-gebildeten) Partie» von Tristan und Isolde vor neun Jahren in der unglaublich kurzen Zeit von vier Wochen gelernt haben, ohne ihre sonstigen Repertoirleistungen auszu- fetzev, und dieselben seit diesen neun Jahren (vor. I. z. v. in Weimar dreimal in einer Woche) ohne irgend welchen Schaden an Stimme oder Ge sundheit singen. In der Titelrolle de» seit Octoder v. I. nicht »ehr gegebenen „Tannhäuser" errang sich Hr. William Müller neue wohlverdiente Lorbee ren, ließ auch in mehrfacher Beziehung deutliche Fortschritte erkennen, z. B. in Betreff bedeutung- vollerer Innerlichkeit der Austastung. In Folge hiervon trat seine ungewöhnliche dramatische Be gabung jetzt noch bedeutender hervor, Mimik und Ausdruck waren von so überzeugender Gewalt der Wahrheit und Tiefe der Empfindungen, un terstützt durch edle und würdige Männlichkeit, daß die ihm gespendeten höchst enthusiastischen zahlreichen Hervorrufe ebenso natürlich erschienen »ie der bet seiuer Abschiedsvorstellung in Han nover durch Wolfram'» Stelle: „o kehr' zurück, du k. Sänger!" hcrvorgerufene Ausbruch unge wöhnlich herzlicher Sympathie des gesammten dortigen Publicum». Besonder» fesselte u. A auch va» allmähliche Durchleuchten des Dämoni schen im Sängerkrieg und sein in den gesanglich »übetheiligten Momenten fortwährend höchst theil- vamSvclles Spiel. Von ganz ungewöhnlicher Gewalt aber war diesmal die BerfluchungSstrlle in der „Erzählung" des 3. Actes, von emer so erschütternd durchdringenden Macht und Groß artigkeit des Tons, wie wir sie m. W. hier noch nicht gehört haben. Jedenfalls aus diesem Grunde war die Behandlung seine- schönen Organ- vorder eine meist sehr ökonomische; bei geringerer Aufregung wird dasselbe im Sängerkriege rc. in einzelnen Gipfelpuncten voraussichtlich intensiver wirkrn.— Frl. Mahlknecht (viel günstiger dis vonirt als die letzten Male) und Hr. Gura vedürfen keine» nochmaligen Hervorheben» ihrer hinreißenden, vorzüglichen Leistungen, ebensowenig Frl. Gutschbach, Hr Reß rc, auch behaupteten fick die Tenvre in ten Ensemble- schon etwa» bester. Eine der am Schwersten zu lösenden Ausgaben ist bekanntlich Frau VenuS; sie ver langt die ganze sonore Wucht und Jntensivität eines großen ächt dramatischen Organs sowie wahrhaft dämonisch-verführerische Gewalt Repräsentation und Spiel. Selbst die ersten Bühnen besitzen so selten eine dies Alles an- aähnud veremiaende Persönlichkeit, daß sie ent weder ganz auf diese Oper vcrzichten oder die Berus insoweit vertreten lasten müssen, wie es der hierzu disponiblen Sängerin möglich ist. Insoweit verdient Frl. Stürmer sür ihre gut musikalisch correcte wie auch durch gefühlvolle Ergriffenheit erwärmte Wiedergabe anerkennendste Aufmunterung zu weiterem Durchdrinaen dieser ungewöhnlichen Aufgabe. Der heutigen Vorstellung ließ sich imAllgemeinen recht sorgfältiaevorbereiturg nachrühmen, z. B. hat sich »m ersten Pilgerchor der Wahrheit deS Eindrucks rc. sehr wohlthuende allmählichere Steigerung hinzugesellt, viel bester war auch der Männerchor im letzten Finale, während sich in einzelne Männrrchorstellen deS 2. Finale» und auch in daS LiebcSduett einige Unruhe einschlich. Sollte sich aber im Pilgerchor de- 3. ActeS der Mittclsatz noch immer nicht ermöglichen lasten? Hr. Capellm. Schmidt und das Orchester widmeten dem Werke ebenfalls dankenSwertheste Sorgfalt. — vr. Herm. Zopfs. Schreberverein -er Aüdvorftadt. Am 22. d. MtS. hatte der Schreberverein der Südvorstadt seine Mitglieder zu einer außeror dentlichen Generalversammlung einberufen. Die selbe fand im Tivoli statt und sollte vor allem eine Beschlußfassung über Ausbringung der zur Anlegung und Einrichtung deS Schreberplatze« erforderlichen Geldmittel herbeiführen. Zunächst berichtete Herr llhlmann über den augenblicklichen Stand der Gartenanlagen. Zu den um den Kinderspielplatz anzulegenden Gärten haben sich bereits 48 Abnehmer gefunden. ES kann daher die vertheilung derselben bereits in den nächsten Wochen, sobald die Staketerie und die dringendsten Vorarbeiten beendet sein werden, stattffnden, und soll zunächst die rechte Abtheilung in Angriff genommen werden. Diese erste Einrichtung de- Platzes er fordert nun ein ziemlich beträchtliches Capital; die Mietherträgniste der kleinen Gärten aber decken sür dieses Jahr noch nicht einmal die volle an den Rath zu zahlende Pachtsumme. Herr Uhlmann, der sich mit voller Hingabe dem Unter nehmen widmet, hatte ein Art Budget ausgestellt, das er der Versammlung vorlegte. Demnach würde die äußere Umfriedigung einen Aufwand von 600 Thlr., das Planirea und Besäen deS Spielplatzes einen solchen von 100 Thlr. verur sachen, da- Ausschachten der Wege nebst Kies schüttung ist aus ca. 280 Thlr., das Anpflanzen der Bäume auf 60 Thlr., die Anlegung zweier Brunnen aus 120 Thlr. zu veranschlagen; die Herstellung der linken Hälfte kostet weitere 500 Thlr.; e» würde sich demnach nur sür die dring lichsten Ausgaben in nächster Zeit ein Gesamml- koffenaufwand von ca. 1500 Thlr. nöthig machen. Dabei »st an eine Halle zum Schutze der Kinder bei eintretender übler Witterung, an Herstellung eine- Raume» für einen Wächter :c. vorläufig noch nicht gedacht. Herr vr. Suntt theilt hierauf die Beschlüste des Vorstand» behufs Ausbringung dieser Mittel mit und ertheilte nach längerer Debatte die Ge neralversammlung einstimmig dem Vorstände deS Vereins tie Ermächtigung, die Summe von 151.0 Thlr. durch 5 und lOthalerige Schuldner schreibungen aufzubringen. Diese Schultverschrei düngen sollen mit 5 Proc. verzinst und vom Jahre 1877 an amortifirt werten. Die Höhe der fahr lichen AuSlovsung erfolgt nach Beschluß ter Ge neralversammlung. Herr Grrichtsrath vr. Hagen gab hieraus eine klare Auseinandersetzung ler Rechtsverbindlichkeit genannter'Schuldscheine, die sowohl unter den Verein-Mitgliedern, alS auch außerhalb de» Verein» «nlergrbracht werden sollen. Nach Schluß der General-Versammlung wurden Listen zur Zeich nung derselben auSgeleat, die ein sofortige- Resultat von ca. 200 Thlr. ergeben. , Wir können unfern Bericht nicht schließen, ohne I di« innige Bitte auszusprechen, daß sich doch recht Die Ausgabe neuer ZinSbogen für die Schuldscheine der Anleihe der Stadt Leipzig 1. Juli 1850 (Lagerhofanleihe) findet gegen Rückgabe der bisherigen Talon» vo« L. Mat dt«s«S Jabr«S a» in unserer Einnahmestube Vormittag- von 8 bis 12 Uhr und Nachmittag- von 2 bis 6 Uhr statt. Auf briefliche Zusendung der neuen ZinSbogen, sowie überhaupt auf dieSfallsige Corresponderi» können wir uns nicht einlasten, eS haben vielmehr alle auswärtigen Inhaber den Umtausch selbst oder durch Beauftragte bei unserer vorgenannten Hauptcaste zu bewirken. Leipzig, am 28. April 1875. D«r Math d«r Stadt Leipzig. vr. Koch. Seidemann, Stadtcassirer. Bekanntmachung. An unserer höheren Bürgerschule sür Mädchen ist die m,l einem JahreSgehalt von 2400 Mark dotirte 6. Oberlehrerstelle vacant, welche sobald als möglich wieder besetzt «erden soll. Geeignete Bewerber mit der Qualifikation zur Ertheilung deS deutschen, französischen und englischen Unterrichte- in den oberen Elasten wollen ihre Gesuche nebst Zeugnissen und einem kurzen Lebenslauf baldigst bei unS einreichen. Leipzig, den 23. Juni 1875. Der Rath d«r Stadt Leipzig. vr. Koch. Wilisch, Res. deputirt worden. — In Folge einer Anregung der Stadtverordneten hat der Rath beschlosten» da- CultuSministerium in Dresden zu ersuchen, endlich Entschließung aus den vom Rath im Jahre 1872 eingereichten Bericht fasten zu wollen, in welchem die Frage wegen der vom Staat oder dem Kreise zu den höheren Bildungöanstalten zu zahlenden Beiträge behandelt war. Der Raty hat gleichzeitig beschlossen, da- Ministerium zu ersuchen, in Leipzig ein Staatsgymnasium errichten zu wollen. — Die Entschließung wegen der in Anregung gebrachten Beseitigung de» durch die große Rosenthalwiese führenden Fahrwege« ist vom Rath zur Zeit und bi- zur Vorlegung deS in Aussicht stehenden ProjecteS und Plane- einer Umgestaltung deS RosenthaleS auSgesetzt worden. viele edle Herzen, welche sich sür unsere Be strebungen auf dem Gebiete der Erziehung er wärmen können, finden möchten, die daS gute Werk durch Abnahme der demnächst auSzugeben- den Schuldverschreibungen unterstützen. Der Verein, besten Mitglieder zum nicht ge ringen Theil aus den weniger bemittelten, aber kindergesegneten Kreisen unserer immer mehr wachsenden Südvorstadt sich zusammensetzen, bedarf solcher Beihülfe. Daß es ihm selbst an der nöthiaen Begeisterung uud Opserwilligkeit nicht fehlt, beweist wohl obige- Resultat; hoffentlich ist die Bethriliqung der in der Generalversamm lung nicht anwesenden Mitglieder eine eben so rege. Herr Casstrer Gorgaß konnte bereit» von der erfreulichen Thatsache berichten, daß ein edler, ungenannter Freund unsere- Erziehung-Verein» demselben zu diesem Zwecke eine namhafte Gabe Hab« zerfließen lasten. Ehre und Dank demselben auch an diesem Orte. Möge sein Beispiel bei manchem linder freundlichen und unfern Be, strebungen geneigten Bewohner unsrer guten Stadt Nachahmung finden. Leipzig, am Johannistage 1875. Eduard Mangner, Schriftführer deS S. Schr.-B. Lunstverein. Sonntag den 27. Juni Die Portrait- büstevon Adolf Hildebrand, die Colostalstatue von A. Flocke mann, das Bildniß vou An toine Pesne (1687—1757), das Genrebild von Prof. Stever (RubenS und sein Meister van Noort) und die beiden Thicrstücke von E. Ockel, sowie die Photographien nach Rafael» Fresken in der Farnesina und in S. Maria della Pace zu Rom, nach dem FreskogemLlde Leonardo da Vinci'» in S. Onofrio zu Rom und die Radi rungen nach Werken der National Galerie zu Budapest bleiben noch ausgestellt. Neu ausgelegt wurde eine Portraitzeichnung von Frau vr. Hauptmann, nebst Photographie. v. Kunst-Gewerbe-Museum. /. Lechzt-, 27. Juni. Neu ausgestellt sind: 1) eine Anzahl alter italienischer Spitzen (Points und Guipure), theil» Geschenke der Frau Nort - hoff «nd Fra« Scharf, theil» au« dem Berliner Gewerbemuseum; 2) verschiedene Wvll- «nd Seiden stoffe neuester Muster; 3) (in der Borbildersamm lung) Fortsetzung der Palisty-Sammlung «nd der italienischen Majoliken Aus Stadt und Land. * Leipzig, 26 Juni. Nachdem Ihre Majestäten König Albert und Königin Carola im Palai» Übernachtet, begaben sich Allerhöchstdiesel- ben heute früh in der achten Stunde nebst Ge folge nach dem Thüringer Bahnhose, woselbst sich die Herren Bürgermeister vr. Koch, Polizei - director vr. Rüver, Rector magniticns, Profestor vr. Baur, Oberst v. Winkler und Major Hager zur Verabschiedung ringesunden hatten. Die Majestäten hielten sich bis kurz vor Abgang de» Zuge» im stönigszimmer auf und unterhielten sich hier mit den gerannten Herren. Der gönig wie die Königin trugen einfache Reisekleidcr und waren begleitet von den Herren Oberstallmeister Sensst v. Pilsach, Kammerberr v. Hell- dorss. und den Flügeladjutanten Oberst v. Welck und Mcjor v. Minckwitz. Gegen '/«8 Uhr fuhren die Allerhöchsten Herrschaften mit dem Eilzuge direct nach Frankfurt a. M * Leipzig, 26 Juni. Bon Seiten de-Rath es sind, aus Ansuchen de» Ausschusses der Gemein nützigen Gesellschaft, zur Theilnahme an den ferneren Berathungrn über dieduSjährige Sedan seier die Herren vr. Panitz, Peucker und Wagner — Wie gern der Leipziger einen Ausflug unter nimmt, beweist die große Anzahl Derer, welche mittels der verschiedenen Bahnlinien namentlich an Sonntagen unserer Stadt den Rücken kehren. Die durch neue Eisenbahnen erschlossenen Particen erfreuten sich hierbei in letzterer Zeit eine« be deutenden Vorzug- vor den früher beliebten Reisezielen. Nachdem nun wohl größtenlheilS der Reiz der Neuheit befriedigt ist, dürste eS nicht unzeitgemäß erscheinen, auch einmal an dieser Stelle Altbewährte- in Erinnerung zu bringen. Wir meinen daS reizende Bad Wittekind bei Halle. Der Besuch desselben ist ein durchau- lohnender und dabei bequemer; man fährt Mittags >/,1 Uhr von hier fort und kehrt Abend- 8 Uhr 53 Minuten von Halle zurück, um 9 Uhr 30 Minuten hier wieder einzutreffen. Da-dortige Bade-Restaurant steht in jeder Beziehung auf der Höhe der Zeit, die Hblo ck'Iiüte ist vorzüg lich, da- NachmittagS-Eonccrt ist bei gutem Wetter von einem gewähtlen Publicum stark frrquentirt, die Höhen, welche Wittekind umgeben, gewähren eine auch selbst sür sehr Anspruchsvolle reizende Aussicht, und ein Spaziergang durch da« Saal thal oder eine WasterparUe ist ebenso genußreich als wenig anstrengend. — Die diesjährige Wagner - Geucke'sch« Vergnügung- - Extrafahrt, welche aor 19. Juli, mit Beginn der allgemeinen Ferien, stattfinden soll, bietet auch diesmal dem reise lustigen Publicum eine anziehende Gelegenheit, sür billige Preise eine sehr genußreiche Reise nach dem herrlichen Alpenlande zu unternehmen. Die gewählte Route über Hof, Würzburg,Heidel berg, Karlsruhe bi« Basel führt durch eine fortlaufende Kette der schönsten und lieblichsten Land schaften; gleich Perle an Perle gereiht entrollen sich dem Reisenden die anmulhigen Sächsischen-, Thü ringer-, Franken- und Schwäbischen Lande, da» Main-, Neckar- und obere Rhcinthal, Schwarzwald und Vogesen. Bon Lasel av, wo die gemeinschaft liche Fahrt endigt, steht e« den Theilnehmern frei die ihnen am meisten zusagenden Touren, sei es in die Schweiz, den Schwarzwald oder Elsaß einzuschlagen und die Rückfahrt beliebig innerhalb vier Wochen entweder auf der Linie von Basel über Freiburg oder von Schaffhausen mittelst der neuen Schwarzwaldbahn über Donaueschtngen, Trybera rc. anzutreten. Da die Rückfahrt an einer Anzahl geeigneter Längenstationen unter brochen werden kann, so ist beste Gelegenheit ge boten, den an diesen Linien gelegenen reizenden Puncten einen längeren oder kürzeren Besuch zu widmen. Namentlich möchte dabei auf die Schwarz- walvtour aufmerksam zu machen sein, welche eine reiche Fülle von erhabenen und lieblichen Land schaften aufzuweisen hat. — Um auch Denjenigen, welche sich nur auf eine kürzere Tour beschränken wollen, Gelegenheit zu geben, sich an dieser ßahrt zu belheiligen, werden auch Billets bi- Heidel berg. sowie bi» Appenweier, der Station für Straßburg, mit gleicher Gültigkeitsdauer, ans- I gegeben.
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