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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187508181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-08
- Tag1875-08-18
- Monat1875-08
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1875
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Erscheint tSglich früh 6 t. , Uhr. StrSucti»» uo» tr-rttlioa JvhanaiSgasse 33. »«rautwortlicher Rcdacteur tzr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redattwa >»r»<tt»-4 »»» lt—ti Udr U«ch«til»,4 v°, 1—» Udr Umrahme öer^für dir uächst- tulßrnde Nummer bestimmlcn Zustiarr an «ochentagen vis üllhr Nachmittags, an Lonn- ant-estlagen fMdiS '/,9 Uhr. -Ut«tr >ür Zuser«tr»aullakmk: Ott« >lemm. UuwerfitätSstr. 32, Kaut« Lösche. Hains». 21. patt. WpMer TaMM Anzeiger. LrM für Poliük, Localzeschichte, Handels- und GeschästsverkehL» Auflage 13.400. ^bc«akine>t§prei§ viertelt. 4V, Ml. incl. Brmgcrlohn 5 Ml. Jede einzelne stummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Pastbesörderung 36 Dtt. nrit PostbesÜrderung 4L Ml. Ziiskrale 4gesp. BourgeoiSz. 20Pf. Erefzere «chnften laut unsere« PreiSverzeickniß —Tabellarischer Lay nach höherem Tarif, üktlamca uulrr dcm Nrdacliorßrütz die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. «kpettriaa zu senden. — Rabatt wird mcht gegeben. Zahlung pr»>.>lluwer»n<jo oder durch Postvorschuß. M 230. Mittwoch den 18. August. 1875. Bekanntmachung. Bor verschiedenen Eommungrundstücken soll Trottoir gelegt werden, wozu VL7.47 O Meter Gr«»ttplatte» t» Breite» vv« 1,418 bis K,»ÜS Meter reu anzulieser» und zu verlegen sind, wa- im Wege der Submission vergeben werten soll. Hierauf Rrflectirende haben ihre Offerten versiegelt bi- zum 2. September dS. I- Abend-! 6 Uhr bei der Marstall-Expedition niederzulegen, «o auch die näheren Angaben betreff- der Breiten d,r Platten »nd sonstigen Bedingungen ungesehen werden können. Die eingegangenen Offerten werden am 3. September d-, J-. Vormittag- 11'/, Uhr in der Richterstube d«S Rathhause- eröffnet »nd ist den Submittenten gestattet, dieser Eröffnung bei« zuwohnen. Leipzig, am 16. August 1875. DeS RathS Gtr»G«»ba».Dep«tati»». Vermiethung. Die an der HoSpitalstiaße Nr. gelegene ehemalige Joh«»»1Sho<pitalscheu«e nebst soll zur Benutzung als Lager bez. als Werkplatz oder zu dergleichen gewerblichen oder sonstigen Zwecken vo« 1. Januar I87V a» aas dr«t Jahr« Donnerstag de« LS. dies. Mon. Bornetttags LL Uhr VN Rathsstclle im Versteigerung-Wege anderweit Vrrnetethet werden. Die LermietbungS- und BerstcigerungSbedingungen liegen ebendaselbst zur Einsichtnahme a»S. Leipzig, den 9. August 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Loch. Cerutti Veurs Theater. Ktizyig, 16. August Da- Wiedererfcheinen der Krau vr. Peschka-Leutner nach längerer Ur laub-zeit ist stet- für die Mehrzahl der Thealer- besacher ein Festabend. Demzufolge wurde sie auch bei ihrem Auftreten als „Margarethe" in de» Hugenotten mit freudigem Applau» will- koumev geheißen und sie spendete un- wieder einen Eoloraturenregen, welcher ihre altbekannte Kehlvirtuofität noch auf gleicher Höhe wie vor Jahren erscheinen ließ. Die Töne de- höheren Brustregister- hatten aber nicht den gleichmäßigen Wohlklang wie die de- Kopfregister-; sie zeigten zuweilen einen etwa- nüselade» Beiklang, welcher nch vielleicht durch Schonung der Organe wieder beseitigen läßt Hinsichtlich der dramatrschen Dar« stellurg wird sie stet- allen Sängerinnen ein nach- zuahmendc- Muster bleiben. Herr Müller war als „Raoul" nicht besonder- gut diSponirt, die höheren Töne schienen etwas belegt zu sein und kamen auch einige Detonationen vor. Die Begrüßung der Ritter in der ersten Scene hätte auch be wegter, freudiger erscheinen sollen und in der Arie wäre mehr feurige Begeisterung wünschen»- werth gewesen. Seine Glanzpartte war da- große Duett im 4. Act, hier stand er auf der Höhe der Situation und hatte an Frl. Mahl knecht eine würdige Partnerin, welche überhaupt ihre Rolle vom ersten bi- zum letzten Ton mit dramatischer Meisterschaft durchsührte. Die ge lungenste Erscheinung drk Aberd- war Herr Reß, ein wahrhaft personificirter Fanatiker seine- Glau, ben-, der «rt seinem Gchlachtgefang Mark und Bein erschütterte. Der „Revers" de- Herrn Liß« mann war eine noble Erscheivnng und entsprach ganz seinen Worten: den Degen nicht zum Meuchelmord ziehen zu wollen. Frl. Gutzschbach repräsrntirte den liebenswürdigen Pagen und führte ihre schwierigen Passagen mit Gewandtheit au-. Frl. Steinhäuser wußte ihre kleine Rolle al- Hofdame ebenfalls gut zur Geltung zu bringen. Der fanatische Gt. Bor- de- Herrn Eh, re war durchgehend- dem Charakter gemäß, namentlich in der Verschwörung-scene de- vierten LcteS. Die Herren Pielke, Renbert a. G. thateu ai- katholische Edelleute ebensall- ihre Schuldig, keit. Da- gut durchgeführte Ballet im dritten Art wurde nnr durch zu starke- Geklapper be einträchtigt. da- Geräusch Übertönte die Musik und e- war von der lieblichen Melodik nur selten etwa- rn hören. Die Chöre sangen die-mal nicht durchgehend- so vo» züglich, e- «achten sich mehrere Detonationen zu auffallend bemerklich. Jedoch bei dieser afrikanischen Temperatur darf die Kritik in dieser Hinsicht nicht so flreng Gericht halten, sonst hätte sie ncch manche-Andere zu.erwähnen Dre-den gegen Gebert candidirt habe und daß mau wahrscheinlich bei der bevorstehenden Wahl auf diese Candidatur zurückkommen werde. Diese unsere Angabe dürfte allein der Sachlage ent sprechend sein. * Lriptig, 17. August. Der Unternehmer der Wallfahrt deutscher Katholiken nach Lourde-, der sächsische Graf zu Stolberg in Räckelwitz, hat den Wink, daß dieselbe möglicher weise von der deutschen Regierung verhindert werden würde, nicht unbeachtet gelaffen. Er be stimmt deshalb jetzt Pari- al- Versammlung- ort der Pilger, indem er folgende- Programm , AE., -"-lrichS... über Pari-. Am Dien-tag den 7. September Ilegten Zeugniß Kunstreise in München wurde er vom König Ludwig aufgefordert, zur Tafel zu spielen »nd zwar fast lauter Wagner, wofür er eine pracht volle Brillantnadel erhielt. Adam ist auch »m deutsch-französischen Kriege nicht unbedeutend ver wundet worden. — Bon den einzelnen Nummern seiner Programme führen wir an: Mursch a»S der Königin von Saba von Gounod. Ouvertüre zu Oberon. Zarragoza - Marsch, Ouvertüre zu Freischütz, Titu-, Hugenotten, Rienzi, Puritaner, Wilhelm Teil. Mignon, Turandot, Lohengrin, Li-zt'S Ungarische Rhapsodie, Mein Lied von Gumbert, Am Meer u. s. w Bei den bedeu tenden Kosten, mit welchen diese Capelle gewonnen ist, wird aufgehobene- Abonnement eintreten, jedoch in der Art und Welse für die Abonnenten, daß dieselben gegen Vorzeigung ihre- Abonne ment-buch- und unter Nachzahlung von 25 Psen nigen Zutritt erhalten. * Leipzig, 17. August. Au- dem Vogtland wird unS heute gemeldet, daß in dem 45. länd lichen Wahlkreis, in dem die voglländische Ritter- aut-besitzer-Partei den Gemeindevorstand Sieboth m Elster al- LandtagS-Candidat aufgestellt hat, auch die freistunige Partei mit einem Candidaten hervortreteu wird und daß die Aut sichten für denselben günstige feien. — Au« dem „Stollbera Anz." ersehen wlr, daß am 18. August in Gto ll- berg »nd am 20. August in Zwönitz Wähler- Versammlungen stattfinden sollen, in welcher stch der Abg. vr. Minckwitz seinen Wählern vor stellen will. * Meerane, 17. August. Am vorigen Sonntag hatten wir hier ein große- Feuerwehrfest, welchem die Sympathien der Einwohnerschaft in hohem Grade zugewandt waren. Die sämmtlichen hiesige« freiwlllrgen Feuerwehrcorp- (Rettung-- »nd vier Kabrikfeuer- von ihrem tüchtigen findet die Bereinigung der Pilger in Pari- und die Abfahrt nach Lourde- statt, nachdem in Pari in der Kirche Notre-Dame de- victoire», der Mutterkirche der Herz-Mariä-Vruderschaft, die Widmung einer Votivtafel der Bruderschast-mid glieder stattgesunden hat. Donner-tag den 9. Scp tember Eintreffen in Lourde-." Den Franzosen bereitet übrigen- der Herr Graf mit seinem Un ternehmen keine besondere Freude, und der „Mo niteur universel" spricht sich in Bezug aus die projectirte Wallfahrt unumwunden dahin au-, daß die Franzosen nicht wünschen, ihr Gebiet zum Schauplatz religiöser Zwistigkeiten ihrer Nachbarn gemacht zu sehen. - o Lrizytg, 17. August. Auf Anregung de» Directorium» von Sachsen- Militär-Verein- Sunde wird nächsten Sonntag im Tivoli eine Bezirk-Versammlung der Vertreter der Militärveretne der Amt-Haupt Mannschaft Leipzig staltfinden. Am 29. August soll in Dre-den ein Bunde-tag zusammeutreten, um eine Reuconstituiruva de» obengenannten Bunde- vor zunehmen. — Vor Kurzem starb in Borna der Allste Veteran de- dortigen Militak-Verein-, vr. Samuel August Fliege, im 88. Leben- jahre. Er diente ziemlich 38 Jahre in dem vor maligen sächsischen Husarcnregimente und machte die Befreiungskriege mit. — Die „Dre-dner Nachrichten" theilten kürzlich ihren Lesern eine geheimnißvolle Geschichte mit, nach welcher ein Soldat au« Mahlitzsch bei Noffen im letzten französischen Kriege gefangen, nach Algier ge- Aus Lta-t und Land. * Leipzig, 17. August. In der letzten Soun abevdr ummer brachten wir eine übersichtliche Zu sammenstellung der bi» jetzt von den verschiedenen Parteien, insbesondere der nationallibcralen und der Fortschritt-Partei ausgestellten Landtag- Candidaten. Die am Nachmittag desselben Tage- an-gegebene Nummer der „Deutsch. Allg. Zeit." enthielt ebenfalls eine solche, mit der un- serigen fast wörtlich übereinstimmende Zusammen stellung, die jedoch mehrfach an sehr wesentlichen Druckfehlern leidet. Da mehrere Blätter in der Provirn die Mittheilung „D. A Z " sammt deren Druckfehlern wiedergcben. so wöge wenig ster- der bedeutendste derselben berichtigt sein Die „D. A. Z " bemerkt irrtümlicherweise, daß i« Dre-den an Stelle de- verstorbenen Abgeord neten Gebert der liberale Abvocat Lehmann al- Eondidat ausgestellt werden wird. Wir hatte« i« unserer vebersicht gesagt, daß bei der vorigen Wahl der liberale Advorat Lohrmann z« Könne« d«rch eine Haupt- und Special-Nebung ab und vereinigten sich sodann nach festlichein UmzvH, in Gemeinschaft mit den Feuerwehren au- Altenburg, Crimmitschau, Ernstthal. Gößnitz, Werdau, Zwickau rc., zu einem äußerst belebten Commer-. Die Hebungen der Feuerwehren er- weckten allgemein die Empfindung, daß unsere Stadt einem etwa auSbrechenden Feuer mit ziem licher Beruhigung entgegensrhen kann. a Chemnitz, 16. August. Daß die diesjährige Feier de- 2. SrptemberS, de- Tage- von Sedan, zu einer besonder» solennen und hervor ragenden sich gestalten werde, war schon darau« zu entnehmen, daß an diesem Tage da» zu Ehren der Gefallenen errichtete Denkmal enthüllt werdcn soll. Der vor einiger Zeit gewählte, au» Mitgliedern de- Stadtralh» und de- Stadt verordnrtenrollegtumS bestehende Festausschuß hat ein Programm sestgestellt, welche» auch bereit» vom Stadtrath bestälgt worden ist. Wir entnehmen demselben al« da- Hauptsächlichste Folgende-. Für den 1. September ist ein Frsteinlauten von 7 bi- 8 Uhr Abend- und Blasen von Chorälen vom Hauptthurm herab, wie die Beflaggung der öffentlichen und Privatgebäude in Aussicht ge nommen. Der eigentliche Tag de- Feste», da sich auch hier immer mehr zu einem National feste zu gestalten scheint, wird durch eine Reveille cingeleitet werden. In den Kirchen findet Fest gotte-dienst und in den Schulen Festactu» statt Um 12 Uhr wird die Enthüllung de- Denkmal-, der Kernpunct de- Feste-, vor sich gehen. Die Polizei« und Gerichtsbehörden größtmögliche Energie diesem Unwesen gegenüber entwickeln. — Der „Stollb. Anz." meldet au- Stoll- berg, 16. August. Vergangene Nacht in der 12. Stunde wurde bei Gelegenheit de- Tanze» im Gasthos zu Ditter-dors der 17 Jahr« alte Dieastkaecht Gustav Iokusch au» Lenker-dors, ohne daß irgend ei« Exceß entstanden war, mit einem Messer, sogenanntem Nickfänger, dermaßen in ben Unterleib gestochen, daß die Eingeweide herau«- hmgen. Auch wurden noch drei andere, zwei Eisenbahnarbeiter und ein Dienstknecht, an den Händen und Beinen verwundet. Ersterer sowie letztere Drei befinden sich in ärztlicher Behand lung. Der dortige GenSdarm ermittelte in dem Thäter den Eisenbahnarbeiter Andrea- Coumo au- Tirol, 19 Jahre alt. derselbe ist verhaftet und eingeliefert worbe«. Der Hergang der Sache war folgender: Der vahnarbeiter Coumo befand sich auf dem Saale in etwa- angetrunkenem Zustande und al- man ihn deshalb vom Saale d»e Treppe her«nterführen wollte, fühlte derselbe sich beleidigt »nd machte von seinem Messer Gebrauch. Verschiedenes. — Au» Köln, 16. August, meldet die „Köln. : Nachdem einige kleine Abänderungen an er Achse und dem Klöppel der Kaiserglocke vorgenommen worden, versuchte man heute Vor mittag wiederum zum ungezählten Male den krzkoloß durch anhaftende- Schwingen zum Läu ten zu bringen. Allein vergeben»! Der Klöppel machte dieselben Schwingungen wie die Glocke und ^onnte allen Anstrengungen zum Trotz nicht au» einer starren Ruhe herausgebracht werden. Eine große Menschenmenge, welche den Läuteversuchen mit gespannter Aufmerksamkeit zugesehen, gmg endlich verdrossen und hohnlachend auseinander. Sachverständige wollen behaupten, an der schlim- men Geschichte fei einzig die Einrichtung der A h'e schuld. An dieser Achse werde die Glocke niemals zum Läuten gebracht werden. Andere verlangen eine Verlegung de- AufhängepunkteS de- Klöppel-, damit dieser andere Schwingungen mache al- der Glockenmantel. Aber auch die Laien widmen der Schweigsamen eine lebhafte Theilnahme, wie die sroße Zahl der täglich bei un- eingehenden Vor schläge beweist. Da will ein Cantor und Orga nist nn Besitz eine- „prächtigen Schubse-" sein, der dem Klöppel im geeigneten Augenblicke al» erforderliche Nachhülse dienen soll. Ein Anderer wünscht einen „genügend starken Bindfaden" am Ende oe- Klöppel» angebracht, um letztern an den Ring zu bringen; ein Dritter glaubt mit einem länger», am untern Glockenrande anzubringenden Lederriemen Nachdrücken zu können. Mehrere ver langen die Vorladung de- Professor- Elausiu- au» Bonn, nicht zum Läuten, sondern um Wer die anzuwendende mathematische oder physikalische Formel Auskunft zu geben. Jedenfalls wäre e» allfeitig erwünscht, wenn die Gelehrten endlich ihre Versuche zum „kuetu logauittur" vollenden wollten. bracht »nd dort Jahre lang'zurückgehalten, jetzt j Frsttheilnehmir werden sich auf dem Hauptmark mit einem hölzerne« Beine wi«er in der Heimuth ^ ^ ^ ^ eingetroffen sein sollte. ES hat sich nun durch Erkundigung eine» Militairveteranen nach diesem Heimgekehrten herau-gestellt, daß die ganz« trau rige Geschickte erfunden ist und von einem Spaß Vogel den .Drc-dner Nachrichten ' deshalb auf gebunden wurde, weil au- dem ganzen Dorfe Mahlitzsch kein einziger Mann an dem franzöjrschen Feldzuge Thcil genommen Hai. — Für den 19. »nd 2V. August stehen den Besuchern de» Schützenhaus/eS wiederum ganz außerordentliche musikalische Genüsse bevor, in dem daselbst an diesen Temen die Capelle de- großh. hessischen Leib-Gardc-Regiment- (50 Mann) unter Leitung de- großherzogl. Musikdirector- Tb. Adam au- Darmstadt concertiren wird. Die Leistungen der Capelle sind so ausgezeichnete, daß letztere schon vier Sommer bei Gr. Majestät dem Kaiser von Rußland in Jugenheim, jede- Mal drei Wochen lang, täglich concertiren mußte. Der Kaiser zeigte llch so zusnedengestellt, daß er Herrn Adam nicht allein mit einer goldenen Ühr und einem kostbaren Brillantring beschenkte, sondern ihn sogar mit dem St. Georgen- und dem Gt. Anna-Orden decorirte. Im vergangenen Jahre wurde Adam bei Gelegenheit einer dem Kaiser gebrachten Serenade die Ehre zu Thetl, daß ihm Kaiser Alexander einen so eben empfan- gene« Lorbeerkranz überreichte und sich öffentlich über die verdienstvollen Leistungen der Capelle in anerkennendster Weise a»-sprach. Anch ans einer versammeln und unter Glockeugeläute im Kestzug aus den Denkmalsplatz begeben. Hier angrkommen wird da- Stadtmustkchor einen Marsch ausführen und sodann unter Direktion de- Cantor Winkler von den vereinigten Männergesangvereinen kv- guiem von Reinecke gesungen werden. Nach der vom Oberbürgermeister Andrü gesprochenen Fest rede erfolgt uvter einer Ehrensalve eine- Militair detachement- und dem Glockevgläute aus fämmt lichen Thürmen die Enthüllung de- Denkmal», welches unter Gesang von Festjungfrauen be kränzt wird. Nachmittag- findet in 3 größeren VergnügungS-Etablissement- Freiconcert statt * Freiderg, 17. August. In unserer Stadt wurde in diesen Tagen vielfach die Grabrede be sprechen, welche der Pastor Rosencrantz a« Grabe de» BergakademikerS Latin ack, welcher sich selbs den Tod gegeben, gehalten hat. ES sollte dieser Rede eine Stelle vorgekommen sein, welch« al» hartherzig gegen den Todten und wenig liebe voll gegen seine Angehörigen befunden wurde. In der vom Pastor Rosencrantz selbst im Druc herausgegebenen Grabrede fehlte die betreffende Stelle Im hiesigen „Anzeiger' wird indessen die Behauptung vollständig aufrecht erhalten, da die Worte, welche Anstoß erregt haben, vom Geistlichen wirklich gesprochen worden sind. — In neuerer Zeit haben sich hier die Fälle von Rohheit und Schlägereien in Wirthschaften uvd auf den Straßen m bedauerlicher Weise ver mehrt. ES ist dringend zu wünschen, daß die — Der Obcrälteste der Barbierinnung Fleischer m WeißenfelS tberlt im „Weißcnfclser KreiS- blatt" da» nachfolgende Decret de» „Bar- bierverbande» für Deutschland" mit: Einem achtbaren Publicum zur Nachricht, daß vom t. Juli ab da» Barbieren im Einzelnen auf Stnbe und anßerhalb 10 Pfg, da« Haarschneiden 20 Pfg., im Quartal zu 3 Monaten für 1 Mal pro Woche t ^e, 2 Mal 2 3 Mal 8 4 Mal 4 und alle Tage 9 kostet. — Dem Schuhmachermetster Engelhardt in Naumbnrg ist e», dem dortige« Krei-blatt zufolge, nach vielfachen Versuchen endlich ge lungen, da- Problem zu lösen, einen Stiefel ohne Naht herzustellen. — Gelehrter Styl. Unter dem Schlazworte: „Etwas für den Herrn General - Postdircctor Stephan" schreibt der „Berliner Börsen-Courier": Der weiland österreichische HandetSmmister und Protektor der Czechcn, vr. Schaeffle, hat ein Werk: „Bau und Leben de- socialen Körper-", vollendet, für daS selbst da- „Vaterland" eine Empfehlung schreibt, der wir zur Erheiterung folgende Phrasen entnehmen. Sn einer Stelle heißt cS: „Durch sie (eine frühere Arbeit) gewann ich den allgemeinsten Einblick in die sociale Function der Symbolik, der Tradition und der Communi« carion, d. h. in den etgenthümlichen psychischen Mechanismus des socialen Körper». Dieser Mechanismus ist da- äußere Substrat und Gegen bild der in den drei Projection-sormen collectiver Vorstellung--, Gefühls- und WillenSthätigkeit statt- findevden socialen Coordination der individuellen Empfindungen und Bewegung- Impulse; er ver mittelt die collcctive Sensation (Beobachtung), die collectiv« Veivegung» - Erregung (Executive) und die inneren Zusammenhänge de- Collectiv.Bewußt sein- aus vollkommen reale Weise. Ohne Ver- ständniß für diesen psychophysischen Sinne--, Lr-
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