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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187508201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-08
- Tag1875-08-20
- Monat1875-08
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1875
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Rcbirtio, ,»1 TrPrtlliia JohamnSgaffr 33. >er«ttwottlichcr Redakteur Ur. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaction „a n—ll Utzi «a»»tu«4« 1-» U»' «m»h»e der für die nüchst- selarnoe Rümmer bestimmten Austritte au Wochentagen dis «Uhr «achmittaas. an Sonn- Festtagen früh bis '/,ü Uhr. FMate für Zaserateaauaahme: Vtt» Klemm, UuiverfitLtsstr. 22, 2ont» Lösche. Haiustr. 21, Part. W 232. s MMr TaMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr, Freitag den 20. August. Auflage 13,400. Ado»»nne«t»vrr1» viertelt. 4*/» Ml. ,ncl. Bnngerlohn 5 Mk. Jede einzelne dtummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 36 Lik. mit Postbesörderuug 4L Dik. Znserate 4gesp. BouraeoiSz. 20 Pf. Größere Echriften laut unserem PreiSverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif Ueclamra unter dcm tiedactliuittrtch dir Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets an d. Slvebltt«» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pruenumvruuäa oder durch Postvorschutz. 1875. ! cnirun wird sich oüoriren in der Schützengilde zu Leipzig niuwen Hanse, allwo die Logelaue rst bereitet Mittag» nmb die zweite Stund. Anfüro wird dem lustig Bolzenschnellen ein einträglich Looskastenziehen darausfolgen, wo auch sollen die Kernschützen reichlich pruomiiret werden, anhero > soll dem geneigten kudlico ein lustig und fein Stücklein zierlich proäueiret werden von der lugendsamen und huldreichen Prinzessin blilludsllo und dero gestrengen Herrn und Later, dem Künige ^uLxiinLlläsr L.XIX. von dem Künig Bekanntmachung, das Droschkenwesen betreffend. Mit der gegen Rückgabe der InlerimSsahrtarise zu geschehenden Aushändigung von neu her- gestellten Fahrtarisen soll zugleich eine Revision der Droschken und deren Gespanne vorgenommen werden Die eoncessionirtcn Droschkenbesitzer werden daher hierdurch veranlaßt, ihre Droschken in der Zeit vom 25. bi» zum 28. August c. und zwar: die R««»«er« 1—L2V am» 2S A«g«st I2L—24« . 2«. 24»—»VO - 27. 3VR-48S - 28. - o « in der Zeit von Nachmittag» 2—6 Uhr vor der I. Bezirk»-Polizeiwache an der IohanniSkirche Iund dem aventiurlich yung vorzusahren bez. Vorfahren zu laffen. I LLeäico voetoro ^atdusio, de» beruomten vootor Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnung werden für jeden Contraventionssall mit I Lisenburtd zu EiSleben würdigen Discipalo, wie einer Ordnungsstrafe von 3 .4t geahndet werden und wird außerdem wegen der nicht zur Revision I Selbige» sich in Wahrheit hat in der Märe zu gestellten Droschken aus Kosten der säumigen Eoncessionare eine Nachreviston erfolgen. I getragen. Die Droschkengeschirre müssen sich genau in dem ß. 6 de» Regulativs vorgeschriebenen Zustande I Wannen sich Herze und Niere an deme lustigen befinden und haben die Droschkensührer die in §. 10 vorgeschriebene Dienstkleidung zu tragen. I Spiele derer ^etsare genugsam erlustiret, auch Fall« diesen Erfordernissen nicht entsprochen wird, haben die Eoncessionare zu gewärtigen, daß I sich im grünen Särtlein vergnüglich ergangen, die hetr. Wagen sofort außer Betrieb gesetzt, die Eoncessionare aber überdem noch in die tz. 6 I sollen sich Alle inSgesambt, wie eS waatlichen und 11 vorgesehenen Strafen genommen werden. Leipzig, den 19. August 1875. DaS Polizei««» der Stadt Leipzig. Mühli vr. Rüder. »lner. Oliulcis, so sich um den viudolm» und die Llordos nicht scheren, männiglich ziemet, an einem köstlig, würzig und erlesenen Mahle gütlich tuon, schnabuliren et item poeuliren, bi» 8t. ketri Hahn zum sechsten Male gekrähet hat. Ergo kumbt, tnununmmmi magistrl und wohl- , , werthe Oliaici, omnes eollegue eurissiml, kumbt Am 1. Juli 1876 scheidet der derzeitige Unternehmer der beiden hiesigen Stadt-Theater, Herr I in gewöhnlichem -oller oder Wamm« und gau Eoncurrenz-AuSschrcibung die Unter««-»««- der betven hiesige« Gta-t-Lheater betr. Director Friedrich Haase au» dem mit un» abgeschlossenen Vertragsverhältnisse au- und soll »o» diese« Tage ab a«f sechs Jahre bis zu« SO. J««t »882 die Ü«terueh«u«g der hiesige« Stadt-Theater anderweit vergeben werden. Alle Diejenigen, welche darauf reflertiren, haben ihre Bewerbungen bi- lä«gsie«S zu,^ Nhe«d des 2S dsS. MtS. schriftlich bei un» einzureichcn. Bisher bereits eingereichte Bewer bungen bedürfen der Erneuerung. Die Vertragsbedingungen liegen in unserer Registratur zur Einsicht au». Leipzig den 9. August 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr -och. Cerutti. diret euch nach Herzen-lust. DaS wünscht mit Gruoß unde Handschlag euch lieben LoaumlitoniduZ Der Lovtus so sich der Vogelwiese hat angenommen, als welcher er beifolgnnde» Insiegel*) »vpomret. Umb all -atzenjammernussen ein gottselig End zu bereiten sonder Angst und Pein mögen sich de» Feste» sämmtliche kurtieipes zu einem Frühmal einfinden aus ein salzig und silberglenzend Meer fischlein, soman Harung, nennet, und aus einen derben -rüg EUenburger Dünnbier, am Sonn- — , tagen in der Früh umb die 11. Stund bei Meister Nachdem in neuerer Zeit im Zwischenstock de» hiesigen fiScalifchen HauptzollamtSgebäude»,! Uhlemann imSiebenmännerhäuSlein an der daher Bahuhosstraße Nr. 18. eine Vermehrung von Thetl»»--lä-er» für g,wisse icontirungösähige) I scheu Straßen Bekanntmachung. «»verzollt« a«slü»dtsch« Waare» starrgefunde» hat und jetzt mehrere d«ser Zimmer an hiesige Handlungen vermiethrt werden können, wird Solche- in Folge höherer Anordnung mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß da» Nähere beim Unterzeichneten Haupt-Zoll-Amte zu erfahren ist Leipzig, den 17. August 1875. Königliche- Haupt-Zoll - A»t. Schultz. Leipziger Lrieger-VeuLrual. Zum Besten de« in unserer Stadt zu errichten den Lrieger-Denkmals gedenkt da» betr. Comits am nächsttommenden 30. August Nachmittag» und Abend» ein große- dreifache- Eoncert, wie solche» wohl kaum noch hier gehört worden, in den Räumen de» Schützenhause» abzuhalten. Leider fehlt e» noch immer au den nöthigen Geldmitteln, um eiu de» großen Gegenstände», de« e» gewidmet sei» soll, und der Bedeutung unserer Stadt würdige» Monument zu errichten, »ad so rechtfertigt sich denn wohl von selbst jede» Bemvhes, durch da» Darbielen großartiger Kunst» geoüsse da» Interesse de» Publicum» von Neuem für da» schöne Ziel anzuregen. Da» Programm für da» große dreifache Con- cert, wäches am 30. August von Nachmittag */,b—*/,11 Uhr in säwmtlichen Räumen de» Schützenhause» abgehalten werden soll, ist in fol gender Weise festaestellt worden: Nachmittag von i/,L—r/i7 Uhr Eoncert von den Musikchören der -. S. II. Ins -Division abwechselnd im vorderen Karten und im Triauon. Abend» von r/,7 bi- S Uhr Saal-Loncert (Lieder-Abend). Mitwir« keude: die Damen Krau Peschka-Leutner, Fräulein § Gutzschbach, Nedeker, Vera Timanos, Pianistin au- Petersburg, die Herren Prof. Richter. Ca- pellmeister Schmidt. Stolzenberg, William Müller, die Mitglieder de- Gewandhauses und der Thea» tercapelle Schröder (Cello), Weinschenk (Post horn), Musikdirektor -raufe au» Barmen, Pianist Kogel von hier und der Thomanerchor. Programm: 1) Quartette von Mendelssohn (Thomanerchor). 2) Duette von Schumann Vrau Peschka und Frl. Redeker). 3) Piano sortevorträge von Frl. Vera Timanos. 4) Lieder, gesungen von den Herren Stolzenberg, von Iensen und Westmeyer. 5) Ecllo-Borträae von Bargiel und Volkmann, vorgetragen von Herrn Schröder 8) Lieder von Pnnti, LiSzt und Iensen, Frl Gutzschbach 7) blaredo milllkürs für Piano forte von Scbubert, Frl. Vera Timanos. 8) Der Postillon, Gedicht von Lenau, componirt von G Schmidt, vorgetragen von den Herren William Müller, Capellmnster Schmidt. Schröder und Wein schenk. 9) Quartette von Rheinberger, vrahm» Hauptmann und Richter, gesungen vom Tho manerchor. Abend« von V«9—»/,11 Uhr Monstre-Eon- eert von sämmtliche» Lapellen de» 104 , 106 , 107. Infanterie-Regiment» und der Büchner'schen Capellei» Lrianon (2S«Mann ) Programm 1) Kaiscr-Marsch von Wagner. 2) Fackeltanz von Metzerbeer. 3) Marsch a. d. Sommeruachtstraum von Mendel-sohn. 4) ». „Du und du", d. „Ge- schichten au» dem Wiener Wald", zwei Walzer von Strauß. 5) Zug der Frauen au» Lohengrin von Wagner 6) Oesterreichische. russische, preußische Nationalhymne und „Die Wacht am Rhein". , ^ ^ (Bei letzter Nummer wird da« Publicum gebeten, I Scenencomplex in 2 Stadien und 2 Metamör- Aegebeu in unserer auoten Stadt (L,. 8.) ze Leipzig den ersten Sonntag nach Trinitatis 1875. So weit die Einladung. Da» Festspiel, da» zur Aufführung lam, betitelte sich laut Theater zettel (die Ramrn der Darsteller bleiben latent) de» „ rksatrum eUnicmn" (mit dcm Stadtwappen al» Vignette): Ein Königreich für einen Arzt oder Seine klinische Hoheit. Fatuöser, partiell verrückter, aber durchaus nicht melancholischer mitzusingen.) 7) -rvnungSmarsch au» der Oper „Die Kolkunger" von -retzmer und 8) Ouver türe zu Rienzi von Wagner. Die Capelle de- 108. Schützen-Regiment» con- certirt permanent in dem vorderen Garten Bon heute ab sind Concert-Billet» für den Saal zu 4 in der Musikalienhandlung von Fr ral zu 4 . -istner zu haben. Diese Billet» haben auch für die Garten-Concerte Gültigkeit. Herrenbillet» zu 1 50 und Damenbillet» zu 1 für die Garten-Eoncerte sind bei Gustav Kreutzer, Grimma'sche Straße 8, B. I. Hansen, Markt 14, Fr. Kitze, Ranstädter Steinweg und im Comptoir de» Schützenhause» zu haben. Da» ausführliche vollständige Programm wird in den nächsten Tage» durch große Placate zur -enntniß de- Publicum- gebracht. «t»e phosen mit Prodromu» und einer Epikrise " Dem Prodromu» hatte voraufzugehen ein Festmarsch ,Au»cultation»phänomene" von Maöstro Rustico. Endlich rst noch eine Art illustrirte Festzeituug, ein „Humoristisch-satirische»TageSblatt zur Unter Haltung praktischer Aerzte und Solcher, die e- werdcn wollen (Schilvbach)" zu erwähnen, welche unter dem Titel..Vogelschutz-Kladderadatsch", sehr hübsch autographirt und mit mehreren gelungenen Skizzen auSgestattet erschien und gewiß in den betreffenden -reisen der Lehrer und Lernenden viel Heiterkeit weckte. Aus Stadt und Land. * Leipzig. 19 August. Wir freuen un», mit theilen zu können, daß auch anderwärt» die mili tairischen Behörden bei Anordnung von Marsch, bewegungcn Rücksicht auf die heiße Jahre» kuymiUg» -k-ömifche Urk»M. I Am Sonnabend vor dem 10. Sonntag nach Trinitati» fand i« Neuen Schützenhause Hierselbst da» Sommersest (mit Festsatyrspiel) der akademi scheu Kliniker statt, da» sog. klinische Vogelschießen Da» heurige Fest kennzeichnete sich besonders vor- theilhaft, unter Ander« durch folgende (gedruckte und elegant auSaestattete) officielle solenne Ein ladung in alterthümlicbem Stile und AuSdruck. Hochpreisliche, würdige und ehrenveste kro- kvs8ores, Voevntes, vootors8 rsvvrsnäi83imi, liebwerthc und wackere Oowmilitones cliniei ckocti88imi! WaS maßen e» an unserer hochansehnlichen und wohledelen IHcuItL8 meciiea der beruomten Stadt ze Leipzig ist von Alter» Sitte »ud Brauch gewesen, alljährlich im Hitzmonat umb dessen End ein ehrsamb Bolzenschießen und Kurzweilig Oomoecliespiel zu vxeeatii-en, wa» maßen e» für derhin nicht ziemet dergestalten vsum zu negli- giren, an deme bacculLareoft et Ucentiutas, ckigci- pulu8 et mugieter, Alle», wa» nur (.linicus heißet und sich je titaliret, im Treffen mit »ehrlicher Armbrust sich soll neben und an Aernschüßen sein Herze soll erfreuen: darumbe hat sich untbezcich- neter (?oetas coiwtitairet und ladet Alle-, so an deme frohen Feste will purtlcipiren, insonderheit alle krole»sore8 »e Doetorvs iUll3lnjz8imvs, eurls- 8iwo3 CommMoiios Llinioos, wie sich solche» ge bühret, züchtiglich ein Obgenanvte- laäicraw und gar lieblich 8psctu- sich zu de» Manövern in der Zwickauer Gegend begiebt, zu sein«» Tagesmärschen die Zeit von früh 3 Uhr bi» Vormittag« 8 Uhr benützt und die übrige Zeit in den Quartieren verbleibt Wir glauben deshalb, daß auch dem Infanterie. Regiment Nr. 106, da» in diesen Tagen von Chemnitz nach der hiesigen Gegend zu marschiren hat, eine gleiche Vergünstigung zu Theil werden wird. * Leipzig, 19 August. Die hiesigen selbststän digen Gewerbtreibenden scheinen mehr und mehr den praktischen Weg betreten zu wollen, um eine Besserung in den Lehrling-Verhältnissen herdeizuführen. Nachdem bereit» die Tapezierer Innung vor einiger Zeit zwar nicht die Prüfung» Pflicht der Lehrlinge wieder hergestellt hat, wozu sie nach der Gesetzgebung nicht berechtigt ist, woh aber den Beschluß faßte, eine mit Auszeichnung der guten Leistungen verbundene öffentliche Aus stellung von Lehrlingsarbeiten ihre» Geschäfts zweige» von Zeit zu Zeit stattfinden zu lassen ist jetzt auch der Fachverein der Schuhmacher. Lehrlinge dieser Anregung beigetreten und e- wird die diesjährige Prüfung der Arbeiten dieser Lehrlinge, bez. die Prämiirung am 5. Sep- *) Da» rsthgedruck« Siegel trögt di« Umschrift: ..»livische» vogelschieß«» 18-6. V.-7L", m der MM« eine» Vogel mit KtistirspAtze «ud Steckbecken statt Sceptn »ud »psel. tembcr statifinden. Hoffentlich werden die au» diesem Vorgehen gewonnenen Erfahrungen die übrigen gewerbtreibenden -reife zu gleichem Han deln ermuntern. * Leipzig. 19. August. Lebhafte -lagen werden noch immer laut über die in gewissen Volks schichten in neuerer Zeit stark hervortrctende Rohheit und Neigung zu Gewaltthätig- ketten. In»besondere au» den vor den Thoren Leipzig» gelegenen stark bevölkerten Ortschaften kommen solche -lagen und Beschwerden. Nach dem erst vor wenigen Wochen sich gräuliche Messerstechereien in Gohli» und Lindenau ab- gespielt, hat wieder der bereit- iu der letzten Nummer angedeutete traurige Vorfall in Neu- schvnefeld die Gemüther erregt. Zwei Arbeiter gerathen in Streit und der eine schlägt ohne Weitere» den anderen mit einem Hammer tobt! Au» Lindenau wird uu» ferner mitgetheilt, daß vor einigen Tagen Maurergesellen, während sie in der Mittagspause Kegel schoben, an einander geriethen und daß dem einen eine schwere Kegel kugel an den Kops geworfen wurde, in Folge dessen eine schlimme Verletzung emstand. Diese Vor- änge gewähren einen traurigen Einblick in den Bil- dungSzustand größerer BcvölkerungSkreise E» ist edcafall» schwer, diesem Nebel gegenüber Abhülse zu schaffen. Aber jeder um da» allgemeine Wohl »esorate Mann sollte energisch mit Hand zur Besserung anlegen. Ein Hauptgrund de- Uebel» liegt jedenfalls darin, daß so viele junge Leute, die im Lehrling-verhältniffe stehen, sich Abend» und auch die Nachtstunden hindurch in Schankwirthschaften Herumtreiben und die soge nannten Bolk-versammlungen besuchen. Hier >ören die jungen Leute allerhand nichtsnutzige, keineswegs ihre Bildung befördernde Lehren und Worte und e» wird ihnen die Neigung zur Lümmelei eingepflanzt. Jedermann, der irgend wie Einfluß auf die jungen Leute auSübt, sollte ihn dazu verwenden, um sie »um Besuch von FortbilduogSschulen, zu« Selbststudium in ib-r vehausung zu veranlassen und vom Bes ch öffentlicher Locale zurück zu halten. E» ist aber auch dringend zu wünschen, daß seiten» der Be hörden die Gewaltthätigkeiten auf da» Strengste jeahndet uud von den gesetzlichen Bestimmungen m Bezug aus den Besuch öffentlicher Locale seiten» der Lehrlinge, wozu wir namentlich auch die sogenamten Handarbeiter rechnen, energisch Gebrauch gemacht wird. Wir nehmen gern davon Act, daß der Stadtrath in Löbau in dieser Beziehung bereit» da» Seine gethan hat. Derselbe erließ eine öffentliche Bekanntmachung, worin auf da» Ver derbliche und Unmoralische de» nächtlichen Herum- treiben» von Lehrlingen hingewiesen und die Eltern bez. Principale zu strenger AuffichtSführung über ihre Söhne und Lehrlinge aufgefordert werden. Am Schluß der Bekanntmachung ist gesagt: Schließlich fordert die uwerzeichneir Behörde die In haber öffentlicher Wirthschafie« in Gemäßheit von ISL und 138 der Lrmenordnung für das Königreich Sachsen aus, Lehrlingen da» Anstiegen in den Schank- stätten, jegliche» Spielen in denselben «ud die Theil- nahme an öffentlichen Tanzmusiken unbedingt zu unter sagen. indem sie bemerkt, daß gegen dir Zuwiderhan delnde«, außer mit den gesetzlich angedrohren Strafen, auch mit der Brrhäugung einer Polizeistunde für ihre Locale wird vorgegangen, daß Entschuldigungen aber, wie die der Unbrkanutschaft damit, daß Jemand noch Lehrling sei, werden unbeachtet gelaffen «erden, da e» den hiesigen Wirtheu bei einiger Aufmerksamkeit leicht ist, von den wiederholt bei ihnen verkehrenden junge» Leuten Stand und Namen zu r fahr n. — 3m Lause des September oird, wie wir vernehmen, i« hiesigen alten Stadttheater ein Cyklu» von Gastvorstellungen de» „Wiener Krnder-Ensemble" unter Direktion von Fra« Caroline Wagner stattfinden. Demselben geht ein ganz vorzüglicher Ruf vor»»«, der etwa- üugewöhnliche» erwarten läßt. Die klein« Ge sellschaft hat am LandeStheater in Prag sowie am BolkStheater in München und neuerdmg- iu Posen die ausgezeichnetsten Erfolge erzielt, und die Kritiken, die un» vorliegen, sind darüber ein stimmig, daß so viel Natürlichkeit, verbunden mit Austastung und Grazie, wie sie hier entwickelt wirb, an den Kindern gar nicht genug bewundert werden kann. Außer Leipzig haben neuerdmg» die Stadtthcater zu BreSla« und Bremen mit der Directrice Frau Wagner abgeschlossen, die ihre Zöglinge nicht marionettenhast abrichtet, sondern ihnen allmälia durch Lecture und Stu dium Gellert'scher Kabeln rc. einen Begriff von dem Wesen der ganzen Darstellungen beibringt, der sie ihre außerordentlichen Erfolge zu ver danken hat. — Zur Berichtigung der in einem hiesigen Blatt enthaltenen Angaben über den Thurm- knops der Iohanni-kirche wird un» mitge- tbcilt, daß dieser Knopf ein Gewicht von etwa 90 Pfund hat, 47 Zoll hoch und 36 Zoll (mit Sim» 45 Zoll) weit ist, ferner daß die Kahne 10 Fuß lang von dem einen Ende zum andern und 40 Zoll breit, der Stern dagegen von Spitze zu Spitze r Fuß 3 Zoll hoch und breit ist.
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