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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187508212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18750821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18750821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-08
- Tag1875-08-21
- Monat1875-08
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1875
- Autor
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Erscheint »glich früh 6'/, Uhr. RrdecN», »,» Leprlüüm JohanniSgasie 33. Verantwortlicher Redacteur Gr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Rrdactiou »„»in-,« «oa lt—l» Udr ,»a 1—b Uhr Amuchme der^für die nächst- »»lnrnde Nummer bestimmten yniernir an Wochentagen bis 8Ltzr Nachmittags, an sonn- und Festtagen früh bis '/,9 Uhr. FMU siir Zakrateaauaalimr: Otto Memm. Universttätsstr. 22, liout-Lösche. Hatnstr. 2t, pari. MMerLaaMM Anzeiger. Orzan für Politik, Localgcschichtc, Handels- und Geschäftsverkehr. «u«»,k lSMI. ^bsnnemrulrvrei» viertelt. 4V, ML >ncl. Bringerlohn 5 Mk. Jede einzelne stummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefördcrung 30 ML mit Postbcsörderung 45 Mk. Inserate 4gesp Bourgeois). 2vPf. G« öftere Schriften laut unserem Preisverzeickniß — Tabellarischer Latz nach höherem Tarif. Lcclamca unter dem 8tdactil>n»tr1ch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. -rpediti«U zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zablung praonnworanäo oder durch Postvorfchuß. M 233. Sonnabend den 21. August. 1875. Zur geMigeu Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 22. August nur Vormittags bis 1,9 Uhr geöffnet. LxpeMILoi» Äe» LivlPLliUer V»flrebI»ttS8. Bekanntmachung Am 2. September dsS. IS., als dem in hiesiger Stadt zu feiernden Ralionaifesttag für Deutschland, bleiben die sänemtltchen städtische« Saffen- «»d Ber«altuns--B«reanx geschlofie». Leipzig am 19. August 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi Cerutti. Bekanntmachung. Da eS uns wünscbenSwerth erscheint, daß den» Nattonalfesttage Deutschland-, de« 8. September, auch äußerlich ein festliches Gewand gegeben werde, richten wir an die Ein, wvhner unserer Stadt dav Ersuchen, an diesem Tage die Gebäude mit Flaggeuschmuck zu versehen «ud dir Geschäft-locale, soweit e- die Verhältnisse gestatten, zu schlieHeu. Leipzig, am 19. August 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. Bekanntmachung Gestern ist auS dem Hause Nr. 22 der Sophienstraße Hierselbst ein männlicher schwarzer, kurz haariger Hund, ohne bestimmte Rare, zur Cavillerei gebracht und dort getödtet worden, welcher nach bezirkSärztlickem AuSspruche zweifellos an der stillen Wnth gelitten hatte. Da die avgestelllcn Erörterungen ergeben haben, daß der Hund seit dem Eintreten der ersten Kravkheit-erschemungen beobachtet und eingesperrt gehalten worden und aller Wahrscheinlichkeit nach mit andern Hunden nicht zusammen gekommen ist, so sehen wir im Einverständnisse mit dem Herrn BezirkSthierarzte von Anordnung besonderer Sperrmaßregeln zur Zeit ab, fordern aber. da die avgrstellten Erörterungen volle Sicherheit nicht bieten können, auch da- Vorkommen von Tollwuth überhaupt Vorsicht gebietet, alle Hundebesitzer hierdurch aus, ihre Hunde genau »u beobachten und, sobald sie verdächtige Erscheinungen an denselben bemerken, sogleich die nöthigen Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen und bei unS Anzeige zu erstatten. Leipzig, am 20. August 1875. Der Rath der Stadt Letp-tg. vr. Georgi. H. Neues Theater. Leimig i 20. August. Frl. Ianson vom ständischen Theater zu Brünn führte sich un» gestern in der Rolle der .Magdalena" in Paul Lindau'- ..Maria und Magdalena" vor. Die Darstellerin hat eine imposante Figur; aber ihrem Vortrag fehlt Wärme und Colorit; er hat, wie besonder- die große Erzählung im dritten Act brwicS, etwa- Hölzerne- und Hackbrelartige- und erwärmt sich nur an wenigen Stellen zu leb hafterem und etwa- feelenvollerem Ton. vielleicht wollte Frl. Ianson die inscenirte -Lite dieser Magdalena, die sich einmal so herzlo» bewähre» sollte, zur Anschauung bringen, indem sie meisten- einen etwa- trockenen Ton anschlug; vielleicht sind wir durch die Leidenschaftlichkeit. verwöhnt, welche Frl. Suhrlandt in diese Rolle legte; immer hin ließ »u- die Magdalena de- Frl. Ianson Aibl bi- an- Herz hinan. Ob die- aber künst lerische Intention oder gewöhnliche Spielweise der Darstellerin ist, könnte nur ein vergleich ihrer „Magdalena" mit anderen Rollen beweisen, zu welchen wir bisher nicht befähigt sind, da wir noch nicht in Leipzig anwrsend waren, al- Frl. Ianson die Elisabeth in „Gras Essex" spielte. Rudolf Gottschall. Aus Hta-t und Land. * Leipzig, 20 August. Wir haben bereit- in der letzten Nummer Veranlassung genommen, auf da- Bedenkliche der Ausstellung von Staats beamten al- Landtag--Candidaten hm- zuweisen. Die conservative Partei beweist auch diese-mal wieder, wie arm sie au unabhängigen, inmitten de- bürgerlichen Leben- stehenden Männern ist, indem sie den Bewohnern einer ganzen Reihe vouWahlbezirken zumuthet, KreiShauptleule, Amt-- Hauptleute, Regieruvg-räthe rc. mit der Vertretung ihrer Interessen im Landtag zu beauftragen. Angesichts diese- Umstande- erscheint e- nicht unuützlich, daraus hinzuwrisrn, daß fast sämmtliche Staatsbeamte, welche Sitze im Landtag zu erlangen gewußt, in ziemlich schneller Zeit Carriöre gemacht haben. Die Herren v. Einsiedel und v. Könncritz vvancirten beispielsweise zu Kreishaupt leuten, die Herren v. Zahn und v. Ehrenstein wurden Amls- hanptleute. Mit einer einzigen Ausnahme (Staatsanwalt Petri) waren die Herren in der Zweiten Kammer stet- aus der äußersten Rechten zu finden. Die denkwürdige Abstimmung über den Antrag de- Abg. Ludwig, die Verkündigung de- UnsehlbarkeitSdogma betreffend, ist noch im frischen Gedächtniß. Gegen den Antrag stimmten nur — drei AmtShauptleute. — Die Fort schritt-Partei hat ziemliche» Pech mit ihren Candidaten. In Dre-den glaubt^ sie da- Ding au allen vier Zipfeln erfaßt zu haben, und siche da. mit einem Male fand der Stadtrath Bönisch ,n dem Gewerbtreibenben Chrifiophani einen ge- jährlichen Gegen candidaten Die „Drr-dn. Presse" st ganz außer sich, daß Chrifiophani auch »on den „DreSvn. Nachr." unterstützt wird und sie denuncirt ihn au- diesem Grunde als Mitglied de- Reich-Verein- und der Nationalliberalen Bei dieser Gelegenheit wollen wir nicht unbemerkt lassen, daß die „Dre-dn. Presse" bi- jetzt kein Sterbenswörtchen gegen da» neuere Verhalten der „Conservativen" gebracht hat. — Da- „Meißner Tageblatt" veröffentlicht den Wahl aufruf für den FabrikbesitzerRichardScheller au» Dre-den. Unter den Unterzeichnern befinden sich die einflußreichsten Männer au- den Städten Roßwein, Lommatzsch, Nossen, Siebenlehn und Meißen. — Im ländlichen Bezirk Pirna hat leider der Gutsbesitzer Frrnzel in Dorf Wehlen die ihm angetragene Candidatur abgelehnt. — Au» Dre-den bringen die „Dr. Nachr." folgende pikante Mittheilung: Dem soeben ver schiedenen Präsidenten de» evangelisch-lutherischen LandeS-Eonsistorium- v. Könneritz war seiner Zeit dieser Posten in der Erwartung anaetragen worden, daß er ihn bei seiner Kränklichkeit ab lehnen würde. LlS seinen Nachfolger hat man daher den jetzigen AbtheilungS-Director im Finanz ministerium, kkde, im Auge, der schon früher in Krage kam. Außerdem nennt man den Geh. Kirchenrath vr. Fäler im Ministerium de- Eultu- als Nachfolger v. Kvuueritz'. Jedenfalls steht zu hoffen, daß der Minister de- Cult»-, vr. v. Gerber, bei Besetzung diese- wichtigen Posteu» auf einen aufgeklärten, charakterfesten Man« sein Luge richten wird. Hiuge die Besetzung diese- Posten- vom Ministen»« de- Innern ab, so würde die Wahl sicher aus einen adeligen Herrn falle«. Der Cultu-minister denkt jedoch unbefangen geuug, um zu wissen, daß Intelligenz »ud Charakterstärke nicht vom I Besitze eme- WappevS abhängt * Leizyig, 20. August. Die ..Altenburger Zei tung" druckt nun auch die Verse an die „säch sischen Conservative«" ab, welche, den „Chemn Nachr." entnommen, in der vorigen Dien-tagS-Nummer auch im Tageblatte mitge- theilt wurden. Sie bemerkt daz»:> ^So singen die „Ehrmnitzer Nachrichten" von einer Zusammenkunft des paiticularistischen Adels, dem einige Nichtadelig« mit bürgerlicher Demutb die Schlepp; trü ge n. Es ist tu der That rin« der Wahrheit mit voll end« ter Arroganz >nS Gesicht schlagende Erscheinung, daß sich Männer, dir sich mtt ibren paiticularistischen Anschauungen und ihrer offenbaren Reichrfriudlichkrir in dnrctrn Gegensatz zu den Gesinnungen ihres tapferen und verehrten König» stellen, „Louseroativr" zu nennen wagen, da sie als Verbündete der Rothen und Schwarzen wett mehr den Namen „Rev okutionaire" verdienen. Zwar ist daS Srbahren dies:, armen Ritter der Reac «on, welch« wie Ratten aus der Keule de» Herkules krabbeln, mehr greiguet, rm Lächeln hervor- zurusen, weil sie in ihrer pmaufgeschraudten Bedruiuog noch viel zu unbedeutend find, um rS bis zu eener Ent rüstung kommen zu lasten; allein iwmeri in ,st e» eiur unerläßliche Pflicht der freisinnige» Prestr. d,r Namen dieser mit dem Geiste der Zeit und den bestrbeodeu Verhältnissen im ewigen Kample begriffenen Loterie immer und immer wieder an ihr« Tafeln zu schlagen. Weuu rin Graf Stolbrrg sich richt rutblöd.t, zu rmer Bekanntmachung. Bezug nehmend aus unsere Bekanntmachung vom 31. Mai d. I. bringen wir hierdurch in Erinnerung, daß die öffentlichen Juepfungeu Mittwoch- RachwtttagS von 3 Uhr an im alten Nicolaischulgebäude am Nicolaikircdhose Hierselbst stattfinden. Dieselben werden bis Mittwoch den 29 Teplemb'r d. I. fortgesetzt werden. Wir verweisen daraus, daß nach tz 1 dcS Jmpsgesctze« jede« Kind vor Ablaus de- ans sein Gebnrt-jahr folgende« Kalenderjahre- zur Impfung zu bringen ist, sofern nicht gesctz- liche BesremngSgründe vorhanden find, und daß nach tz 14 de» gedachten Gesetze» Aeltern, Pflege- ältern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene ohne gesetzlichen Grund ver Impfung entzogen werden, mit Geldstrafe bis zu 50 oder mit Haft bi- zu 3 Tagen zu bestrafen sind. Auch wiederholen wir die zeither nicht gehörig beachtete Vorschrift, wonach für jede- Kind, welche- zur Jwpsuug gebracht wird, gletchzetttg de« J«psarzte et» Zettel ,u «bergeben ist, ans welche« Ra«e, Gebnrt-jahr und Geburtstag de- Kinde-, sowie Ra«e, Stand und Wohnung de- Vater-, Pflegevater- oder VorueundeS beziehentlich der Mutter oder Pflegemutter deutlich verzeichnet find. Leipzig, am 27. Juli 1875. Der Rath der Stadt Leipzig, vr. Koch. Der Stadtbezirksarzt. vr. H. Sonnen kalb. Bauer. Bekanntmachung. Ein Menschenfreund, welcher nicht genannt sein will, hat un- durch Herrn Hofrath vr. Hoff- mann 12,000 zur Errichtung einer bleibenden Freistelle an der Biener'schcn Blinden-Erziehungs - Anstalt für ein blinde- Kind a«S dem Königreiche Sachsen überreichen lassen. Wir haben diese ansehnliche Schenkung, welche den Namen „Gnflav-Sttftnng" führen soll, freudig entgegengenommen und sprechen dem hochherzigen Geber für diesen Beweis reiner Menschen liebe unseren tiefgefühlten Dank hiermit au». Leipzig, den 18. August 187k. Der Rath der Stadt Leipzig. Cerutti. vr. Georgi. Bekanntmachung. In Gemäßheit der tztz 2 und 7 de- Regulativ- für die Einführung von GaSrohrleitungeu und Gasbeleuchtungsanlagen in Privatgrundstücken vom 2. März 1863 bringen wir hierdurch zur öffent lichen Kenntniß, daß der Schlosser Herr Johann Earl Raumau«, hier Gerberstraße Nr. 47 wohnhaft, zur Uebernahme solcher Arbeiten bei unS sich ange,neidet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachgewiesen hat. Leipzig, den 18. August 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann wird. Mit der Herausgabe desselben ist Herr Archivar vr. Irmtsch betraut. Die Herausgabe de- Urkundenbuche- wie de- ganzen Codex erfolgt bekanntlich auf Kosten de- Lande-, — Die in den letzten Jahrzehnten in nicht unbedenklicher Progression zunehmende Wasser- abnahme in der Elbe ist Gegenstand der ein gehendsten Untersuchungen gewesen, die zu dem Resultate geführt haben, daß Kunstbauten und Anpflanzungen keine allgemeine Abhülfe zu schaffe- im Stande sind. In Folge dessen wurde von Böhmen au- die Gründung eine- Elbevereine- vorgeschlagen, welcher e» sich zur Aufgabe stellt, für Wasservermehruug und Wafferregelung, für Einrichtung von Wasserreservoir» und Teichen, für Erhaltung und Vermehrung der Waldbestände nach Kräften zu sorgen, und der sich überhaupt die Förderung der Interessen der Schifffahrt an gelegen sein läßt. Im Juli hat sich der Verein in einer Versammlung von Vertretern österr. und deutscher Eorporationen coustituirt und die Stadt Außig zum Vororte gewählt. Man ver hehlte sich bei den Statutenberathungen nicht, daß der Verein nur dann Ersprießliche» wirken kann, wenn sich seine Thätigkeit auf da» ganze Elbgebiet erstreckt, und er durch den Beitritt und die Mitwirkung aller Interessenten Bbbmeu» und Deutschland» gestärkt und gekräftlgt wird. Auch in Dre-den, sür dessen Handel und Industrie die Elbe von so hoher Wichtigkeit ist, sollte zu dem Zwecke baldigst eine Agitation eingeleitet werden, wie die- in Magdeburg bereit» der Kall ist. LS handelt sich dab'r zunächst um die Frage, ob Zweiavereine zu gründen oder ob der directe Anschluß an de» böhmischen Verein anz»streben ist Rqch der ersten ordentlichen Generalversammlung de- letzteren, welche auf den 4 September d. I. anbcraumt ist. wird «an sich über diesen Punct nach Anhörung der Meinung de- TesammtvorstaudeS schlüssig machen können. Hoffen wir, daß die Vertreter der Schifffahrt- Gesellschaften und Schifffahrts-Unter nehmungen. der Eisenbahn-Verwaltungen, der Bergwerks-Unternehmungen und Landwirthschaft»- Bereine, der Kaufmannschaft, wie der Bergwerks-, Ziegelei- und Steinbruch-besitzer sich zahlreich an dem Vereine betheiligen werden. LH Reudnitz, 19. August. Am Mittwoch Nach mittag wurden Knaben am Teiche in Anger betroffen, welche den »Inhalt eine- großen Sacke- auSzuwaschen und zu reinigen bemüht waren. Bei näherer Prüsuna erwie- sich der ziemlich be deutende Inhalt al- Knochen, die au» schwarzem schlammigen Moraste herrührcn mußten. Auf Befragen erklärten die Knochensammler, beim vergraben eine- todten Kaninchen» an d:r Rietschke auf ein große» Loch solcher Knochen gestoßen zu sein und thcilweise auch dergleichen schon zum verkauf gebracht zu haben. An Ort und Stelle, etwa» abseits der Straße nach Sellerhausen und Bolkmar-dorf, gewahrte man denn auch ein mäch tige» Viereck, welche» Knochen — Menschengebein« — enthielt, die von der Jugend genannter Orte Wallfahrt nach Lourde» rinzuladen und den Reick-kanz. ler öffentlich zu beschimpfen; wenn Rochus von Rochow seine ultramontane schmutzige Wäsche ungeschaut im „Katholischen BolkSblatte" aufzuhLngen wägt; wenn andere sogeuanut« Adelig: ihr abgelebtes Dasein als Lonvertiten zur Abbüßung bringen oder als Besitzer eines Ritter-, jetzt nur noch großen Bauerngutes die Aristokraten spielen zu können glauben; wenn diese Sippe eS wagt, sich geg'-n die offenen Bekenntnisse ihres Königs, für dessen Stütze sie sich auügeden, zu erklären; we«n diese falschen Lonservativen sich nicht schäme», mit den rothen und schwarzen Feinden der bürgerlichen Gesellschaft Brüderschaft zu machen, dann müssen sie eS auch dulde», mit den letzteren iu eine Llafie geworfen zu werden. Glücklicherweise ist die Ohnmacht an ihre Sporen geheftet und die Zeit wird ruhig ihren Gang gehen, ohne auf em Phgmäengeschlecht zu achten, wel che» Nicht» gelernt und Nicht« vergessen hat. * Lrtjyig, 2l. August. Wir konnten bereit- vor einigen Tagen unseren geehrten Lesern Kenntniß von den Anordnungen geben, welche der hiesige Rath behus- würdiger Begehung der Sedan- feier in unserer Stadt zu treffen beabsichtigt. Die heutige Nummer unsere- Blatte- enthalt zwei Bekanntmachungen de- RatheS, welche sich mit einigen allgemeinen Maßregeln in Bezug auf die Feier befassen. ES wird bekannt gegeben, daß am 2. September die sämmtlichen städtischen Tassen- und Verwaltung--Bureau- geschlossen bleibe« und der Rath spricht ferner da» Ersuchen an die Bewohner Leipzig» au-, an dem gedachten Tage die Gebäude mtt Flaggeuschmuck zu ver leben und die Geschäft-locale, soweit e- die ver- biiltkisie gestatten, zu schließen. Bei dem be kannten patriotischen Sinn unserer Einwohner schaft ist nicht daran zu zweifeln, daß dem Ersuchen de- RatheS in ausgedehntem Maße entsprochen werde. * Leimig, 20. August. Der seit Langem be- währte Wohlthätigkeit-sinn unserer Einwohner- schaft hat sich wieder von Neuem in anerkeunenS- werthester Weise bezeigt. AuS der in dieser Nummer abgedruckten Bekanntmachung de» hiesigen RatheS ist ersichtlich, daß ein edler Menschenfreund, dessen Namen nicht genannt werden soll, durch Herrn Hofrath vr. Hosfmann hier die beträcht liche Summe von 12,000 zur Errichtung einer bleibenden Freistelle an der Biener'schcn Blinden - Erziehung- - Anstalt für ein blinde- Kind hat überreichen lassen. — DaS „Chemn. Tagebl." schreibt: Vor längerer Zeit haben wir berichtet, daß al- einer der nächsten Bände de» 6oävx cliplomuticus Srrxoniuo rogiue da-Urkundenbuch derStadt Chemnitz erscheinen werde Durch da- Zu sammentreffen verschiedener Umstände, namentlich durch den Tod de- Herrn vr. vonPosern, schien die Hoffnung auf baldige Herau-gabe de- genannten Urkundenbuche- vereitelt zu sein Wir sind heute in der erfreulichen Lage, mittheilen zu können, daß die Regierung in vanken-werther Weise durch Vermehrung der Arbeitskräfte da» fernere Er scheine» de-Codex gesichert hat. ES ist bestimmte Aussicht vorhanden, daß der Druck de- Urkunde»- buche» unserer Stadt im nächsten Jahre beginnen
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